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  • 5 Sterne

    17 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 20.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    19. Jh. Asien. Shim Chong wächst bei ihrem blinden Vater in Korea in ärmlichsten Verhältnissen auf, nur durch die Bettelei hatten die Familie ein Auskommen. Im Alter von 15 Jahren verkauft ihre Stiefmutter sie an einen 80-jährigen chinesischen Greis, dem sie als Zweitfrau zu dienen hat und sich fortan Lenhwa rufen lassen muss. Als dieser bald darauf stirbt, landet Chong in einem Bordell in Chinchiang, das dem Sohn des verstorbenen Alten gehört, aber insgeheim kämpft sie dafür, sich unabhängig zu machen und diesem Leben zu entkommen. Erst als die Briten den Hafen erobern, kann Chong aus dem Bordell und ihrem alten Leben entfliehen…

    Der koreanische Autori Hwang Sok-Yong hat mit “Die Lotosblüte” einen sehr tiefgründigen und einfühlsamen Roman vorgelegt, der den Leser in das Asien des 19. Jahrhunderts mitnimmt, um dort nicht nur alte Traditionen einer unbekannten Welt kennenzulernen, sondern auch den Tee-, Drogen- und Frauenhandel, der dort betrieben wurde. Der Erzählstil ist flüssig, poetisch, packend und sehr detailliert, der Leser hat während der Lektüre nicht nur die äußerst farbenfrohe Bilder im Kopf, sondern muss sich ebenso mit der politischen Lage sowie der Misshandlung von Frauen auseinandersetzen. Die teils sehr erotischen Szenen sind manchmal hart an der Grenze des Erträglichen, umso mehr gilt die Bewunderung den Frauen, die diese Behandlung über sich ergehen ließen und dabei nicht all ihre Hoffnungen und ihren Mut verloren. Der Autor lässt den Leser eine Reise durch das Korea und China des alten Jahrhunderts erleben und gibt dabei Einblicke in das Leben und die Traditionen sowie die Gedankenwelt preis, aber ebenso legt er die rohe Gewalt, die Erniedrigung von Frauen sowie eine menschenverachtende Haltung offen, die damals herrschte und zum Teil noch heute verankert ist.

    Die Charaktere sind sehr lebendig und glaubwürdig ausgearbeitet. Aufgrund ihrer Individualität wirken sie authentisch und dem Zeitgeist entsprechend. Wer einmal längere Zeit in Asien war, findet die Protagonisten sehr gut präsentiert und kann sich in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Chong ist eine junge Frau, der das Schicksal schon früh böse mitgespielt hat. Ihr Leben gehörte nicht ihr selbst, sondern wurde immer schon von anderen bestimmt. Doch Chong hat eigene Träume und Wünsche. Sie ist geduldig, zurückhaltend und dabei eine gute Beobachterin. Sie bereitet sich im Hintergrund auf ihre Zukunft vor, während sie nach außen hin, die folgsame Frau ist. Mit den Jahren entwickelt sie immer mehr Selbstbewusstsein mit dem nötigen Fingerspitzengefühl, um schwierige Situationen zu meistern und gibt nie auf, wenn sich das Blatt erneut wieder gegen sie wendet oder die politischen Umstände sich verändern.

    Hwang Sok-Yong zeichnet mit “Die Lotosblüte” ein wunderbares und spannendes Sittengemälde des alten Asiens, wobei er ungeschönt und mit doch poetischer Sprache dem Leser eine Welt eröffnet, die so fremd, so faszinierend und doch so erschreckend ist, wie man sie selten kennenlernt. Ein fesselnder Roman, der eine absolute Leseempfehlung mehr als verdient hat.

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  • 5 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fredhel, 12.06.2019

    Als Buch bewertet

    Mit 15 Jahren schon wird die junge bitterarme Koreanerin Shim Chong als Bettgefährtin an einen greisen alten Mann nach China verkauft. Nach dessen Tod wird sie von seinem jüngsten Sohn "übernommen" und für dessen Bordell angelernt. Das sind die ersten Stationen ihres jungen Lebens, aber beständig wird sie weiter gereicht, über Ländergrenzen hinaus muss sie immer mit ihrem Körper zu Diensten sein.
    Der Leser kann ihren Lebensweg bis zu ihrem Tod verfolgen. Es ist ein sehr pragmatisches Dasein, fast ohne Träume. Auch wenn der Autor das Auge auf viele Details richtet, so bleibt immer eine gewisse Distanz zur Protagonistin. Genauso distanziert betrachtet die junge Frau ihr eigenes Leben. Jedes Mal, wenn sie wieder verkauft wird, sich in einer neuer Umgebung zurechtfinden muss, eine neue Sprache lernt, macht sie das Beste aus der Situation. Sie ist geschäftstüchtig, aber dennoch behält sie das Wohl ihrer Mitmenschen im Blick.
    "Die Lotosblüte" ist ein historischer Roman, der im 19. Jahrhunder in Korea beginnt, aber dann einen weiten Bogen schlägt unter anderem über China, Taiwan, Singapur und Japan. Man erfährt einiges über die Lebensweise von Geishas und Prostituierten in den jeweiligen Ländern, aber auch die politischen Situationen werden angerissen. Leider hat sich mir aus dem Kontext heraus die geographische Lage oft nicht erschlossen,weil altertümliche Namen verwendet werden.
    Dennoch bin ich fasziniert in die mir fremde Welt abgetaucht und den Spuren der tapferen Lotosblüte Shim Chong gefolgt.

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  • 4 Sterne

    6 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 24.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die 15jährige Shim Chong wird von ihrer Stiefmutter verkauft und wird so zur Zweitfrau eines alten Chinesen. Ihr Leben verändert sich damit. Nun heißt sie Lenhwa (Lotosblüte) und lernt es, ihre Reize einzusetzen. Doch als der Mann stirbt, verändert sich ihr Leben wiederum. Nach vielen furchtbaren Erfahrungen beschließt sie, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.
    Es ist ein interessantes historisches Buch, mit dem man in eine fremde Welt eintauchen kann. Der Schreibstil ist klar und
    Die Verhältnisse, in denen Shim Chong aufgewachsen ist, waren sehr ärmlich. Sie musste betteln, um zu überleben und für ihren Blinden Vater da sein. Dann wird sie von ihrer Stiefmutter verkauft, was zu jener Zeit wohl nicht unüblich war. Sie bekommt zwar ein Leben im Luxus, muss aber die sexuellen Gelüste des alten Mannes befriedigen. Als er stirbt, beginnt für sie eine furchtbare Zeit. Wieder wird sie wie eine Ware weitergereicht und es ergeht ihr nicht gut. Aber sie ist entschlossen, ihren Weg zu gehen und nicht mehr andere über sich bestimmen zu lassen.
    Die vielen Sexszenen sind sehr ausführlich beschrieben, das hätte ich nicht unbedingt so haben müssen. Dafür fehlte mir die Beschreibung der Gefühle von Lotosblüte; ich konnte ihr daher einfach nicht nahekommen.
    Dem Autor ist es gut gelungen, diese uns fremde Welt lebendig und bildhaft zu beschreiben und uns die Kultur nahezubringen. Ein interessantes Buch!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nevena B., 16.07.2019 bei bewertet

    aktualisiert am 16.07.2019

    Als Buch bewertet

    Inhalt: Als junges Mädchen wird Chong nach China verkauft, um dort als Geliebte eines alten Mannes zu dienen. Nach dessen Tod beginnt für sie eine lange Reise durch viele Länder Asiens, durch Bordelle, Freudenhäuser und andere Einrichtungen, bis sie eines Tages ihre Macht und Berufung erkennt und ihr Leben selber in die Hand nimmt.

    Anfangs musste ich mich an den ungewohnten Schreibstil des Autors gewöhnen, doch bereits nach einigen Seiten war ich von der Geschichte vollkommen fasziniert, so gut kann der Schriftsteller die Gefühle und Gedanken der Protagonistin einfangen und übermitteln. Bei unklaren Begriffen hilft das Glossar am Ende der Lektüre weiter.

    Die Geschichte spiegelt die äußerst interessante, historische Kultur Asiens unglaublich gut wider. Überrascht war ich von den vielen erotischen Szenen, bei denen der Autor ebenfalls keine Details ausließ. Dies gehört aber ebenfalls zum Gesamtbild dazu. Insgesamt also überaus empfehlenswert!

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele S., 14.05.2019

    Als Buch bewertet

    „Der Weg, den sie bisher genommen hatte, schien wie ein Traum, dessen Spuren nach und nach verblassten, je weiter sie ihm folgte. Die Morgensonne verwischte die klare Linie des Horizonts, und das Schiff segelte einer ungewissen Zukunft entgegen. Wieder stand ein Neuanfang bevor.“ (Seite 426)

    Chong wuchs im 19. Jahrhundert bei ihrem blinden Vater in Korea auf, nachdem die Mutter bei ihrer Geburt verstorben war. Von ihm wurde sie bettelnd ernährt und von der Stiefmutter noch vor der Geschlechtsreife verkauft. Nach einem verwirrenden Ritual erreichte sie ihre neue Heimat und diente als Zweitfrau einem 80jährigen als Jungbrunnen. Sein Tod ließ nicht lange auf sich warten und die nächste Station wurde ein Freudenhaus. Statt sich, wie einige ihrer Mitarbeiterinnen jammend dem Schicksal hinzugeben, verstand sie es, die Hoffnung auf ein besseres Leben nie aufzugeben und trotz der vielen Stolpersteine bewusst dafür zu kämpfen.

    Wir Leser dürfen Chongs langes, wechselvolles Leben begleiten. Vor allem ihre jüngeren Jahre hat der Autor sehr ausführlich in gut lesbare Worte gekleidet. Bildhaft beschreibt er die unterschiedlichen Gegenden, in denen „Lotosblüte“ lebte, macht uns mit verschiedensten Charakteren vertraut und lässt auch fremde Traditionen nicht aus. Sein historischer Roman enthält erotische Anteile ebenso wie politische Hintergründe.

    Teilweise dachte ich, noch nie etwas ähnliches gelesen zu haben. Doch die letzten zirka 100 Seiten, in denen große Teile der japanischen Geschichte aufgearbeitet wurden, erinnerten mich an James Clavells Roman „Shogun“, der vor Jahrzehnten auf den Bestsellerlisten stand.

    Über Hwang Sok-yong erfährt man bei Wikipedia: Geboren am 4. Januar 1943 in Xinjung, damaliges Mandschukuo in der heutigen Volksrepublik China. Er ist einer der bekanntesten Autoren Südkoreas und zugleich einer derjenigen, die sich realistisch und kritisch mit der Vergangenheit und sozialen Wirklichkeit Südkoreas befassen. Er hat den Koreakrieg erlebt und war als Soldat im Vietnamkrieg im Einsatz. Danach begann seine Karriere als Schriftsteller. Zentrales Thema seiner Texte ist der Konflikt zwischen Tradition und Moderne.

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  • 5 Sterne

    23 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 20.05.2019

    Als Buch bewertet

    19. Jh. Asien. Shim Chong wächst bei ihrem blinden Vater in Korea in ärmlichsten Verhältnissen auf, nur durch die Bettelei hatten die Familie ein Auskommen. Im Alter von 15 Jahren verkauft ihre Stiefmutter sie an einen 80-jährigen chinesischen Greis, dem sie als Zweitfrau zu dienen hat und sich fortan Lenhwa rufen lassen muss. Als dieser bald darauf stirbt, landet Chong in einem Bordell in Chinchiang, das dem Sohn des verstorbenen Alten gehört, aber insgeheim kämpft sie dafür, sich unabhängig zu machen und diesem Leben zu entkommen. Erst als die Briten den Hafen erobern, kann Chong aus dem Bordell und ihrem alten Leben entfliehen…

    Der koreanische Autori Hwang Sok-Yong hat mit “Die Lotosblüte” einen sehr tiefgründigen und einfühlsamen Roman vorgelegt, der den Leser in das Asien des 19. Jahrhunderts mitnimmt, um dort nicht nur alte Traditionen einer unbekannten Welt kennenzulernen, sondern auch den Tee-, Drogen- und Frauenhandel, der dort betrieben wurde. Der Erzählstil ist flüssig, poetisch, packend und sehr detailliert, der Leser hat während der Lektüre nicht nur die äußerst farbenfrohe Bilder im Kopf, sondern muss sich ebenso mit der politischen Lage sowie der Misshandlung von Frauen auseinandersetzen. Die teils sehr erotischen Szenen sind manchmal hart an der Grenze des Erträglichen, umso mehr gilt die Bewunderung den Frauen, die diese Behandlung über sich ergehen ließen und dabei nicht all ihre Hoffnungen und ihren Mut verloren. Der Autor lässt den Leser eine Reise durch das Korea und China des alten Jahrhunderts erleben und gibt dabei Einblicke in das Leben und die Traditionen sowie die Gedankenwelt preis, aber ebenso legt er die rohe Gewalt, die Erniedrigung von Frauen sowie eine menschenverachtende Haltung offen, die damals herrschte und zum Teil noch heute verankert ist.

    Die Charaktere sind sehr lebendig und glaubwürdig ausgearbeitet. Aufgrund ihrer Individualität wirken sie authentisch und dem Zeitgeist entsprechend. Wer einmal längere Zeit in Asien war, findet die Protagonisten sehr gut präsentiert und kann sich in sie hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Chong ist eine junge Frau, der das Schicksal schon früh böse mitgespielt hat. Ihr Leben gehörte nicht ihr selbst, sondern wurde immer schon von anderen bestimmt. Doch Chong hat eigene Träume und Wünsche. Sie ist geduldig, zurückhaltend und dabei eine gute Beobachterin. Sie bereitet sich im Hintergrund auf ihre Zukunft vor, während sie nach außen hin, die folgsame Frau ist. Mit den Jahren entwickelt sie immer mehr Selbstbewusstsein mit dem nötigen Fingerspitzengefühl, um schwierige Situationen zu meistern und gibt nie auf, wenn sich das Blatt erneut wieder gegen sie wendet oder die politischen Umstände sich verändern.

    Hwang Sok-Yong zeichnet mit “Die Lotosblüte” ein wunderbares und spannendes Sittengemälde des alten Asiens, wobei er ungeschönt und mit doch poetischer Sprache dem Leser eine Welt eröffnet, die so fremd, so faszinierend und doch so erschreckend ist, wie man sie selten kennenlernt. Ein fesselnder Roman, der eine absolute Leseempfehlung mehr als verdient hat.

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  • 3 Sterne

    10 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ascora, 19.07.2019

    Als eBook bewertet

    Der Klappentext: Von der Stiefmutter verkauft, findet sich die 15 Jahre alte Shim Chong plötzlich als Zweitfrau eines alten Chinesen wieder. Lenhwa, Lotosblüte, heißt sie jetzt, und alles ist so furchtbar anders, als sie es gewohnt ist. Viel zu essen hatte sie nie, und Betteln war ihr täglich Brot, denn sie diente ihrem blinden Vater als Augenpaar, doch der Alltag in dem fremden Haushalt kommt ihr erst recht vor wie ein böser Traum. Als ihr Ehemann stirbt, wird ihr schmerzlich bewusst, dass dies für sie nur die erste Station einer Odyssee ist, die sie, als Handelsware missbraucht, von den Ufern des Gelben Flusses über Shanghai, Taiwan und Singapur bis in das Land der Geishas führen soll. Nach unzähligen sinnlichen wie schmerzvollen Erfahrungen entdeckt Shim Chong eines Tages die Macht ihres Körpers und nimmt ihr Leben in die eigenen Hände.
    Der Autor Hwang Sok-Yong nimmt sich in seinem historischen Roman Die Lotosblüte der Thematik der Zwangsehen, der Prostitution und des Opiumhandels an und entführt den Leser nach Ostasien. Man begleitet Shim Chong von ihrer Heimat Korea zu ihren Eheherren nach China und schließlich bis nach Japan. In jedem Land werden die Kultur und die Geschichte äußerst anschaulich und lebendig dargestellt und auch dem europäischen Leser nahegebracht. Tatsächlich beruht die Geschichte Shim Chongs auf einen koreanischen Mythos und wurde schon mehrfach umgesetzt und steht stellvertretend für das Schicksal unzähliger junger Frauen, gerade aus armen Verhältnissen.
    Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person und die Sprache ist sehr bildhaft und ausgeschmückt in den Beschreibungen, fast schon episch – man muss sich tatsächlich erst ein wenig einlesen, zum Glück erleichtert aber ein Glossar wenigstens die Verständnis der wichtigsten Namen und Begriffe. Aus meiner Sicht ist der Roman gut recherchiert und stellt die Kultur in Ostasien im 19. Jahrhundert authentisch dar. Ohne das Schicksal von Shim Chong zu verklären oder zu beschönigen wird die Sklaverei, der sexuelle Missbrauch und die gesellschaftlichen Verhältnisse sehr anschaulich erzählt.
    Wenn man sich auf den recht epischen Schreibstil einlässt, erlebt man die Geschichte einer jungen Frau und begleitet sie durch ihr teilweise sehr beschwerliches und ungewöhnliches Leben. Man bekommt einen kleinen Einblick, in eine für uns Europäern eher unbekannte Kultur und Geschichte eines faszinierenden Landes. Allerdings ist dieser Roman keine unbedingt leichte Kost für zwischendurch.

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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    canchita, 09.06.2019

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert in Asien und erzählt die Lebensgeschichte von Chong, deren Mutter im Kindbett gestorben ist und die fortan von ihrem blinden Vater großgezogen wird. Von ihrer Stiefmutter wird sie im Alter von 15, noch vor ihrer ersten Regelblutung, an einen sehr alten Chinesen als Konkubine verkauft. Nach dessen Tod gelangt sie durch seinen Sohn in ein Bordell und wird hier zur Kurtisane. Vergewaltigung, Menschenraum, brutale Prostitution nichts bleibt ihr erspart.

    Ich bin immer sehr vorsichtig bei Büchern, die von Frauen handeln aber von Männern geschrieben werden. Und so auch hier. Die Sprache ist selbst in der deutschen Übersetzung noch grandios und auch die Schilderungen der Kultur und teilweise die erotischen Stellen haben mir sehr gefallen. Aber die Person Chong und was in ihr vorgeht, bleiben sehr oberflächlich. Sie sagt, sie nutzt die Männer aus und lacht über diese innerlich und damit bleibt ihre Seele erhalten, selbst wenn sie von mehreren Männern hintereinander vergewaltigt wird. Aber aus meiner Sicht, ist das Innere eine Frau nicht so eindimensional, wie von Hwank Sok-Yong dargestellt. Das hat mich zwischendurch immer wieder geärgert.

    Auch die zeitlich, historische Einordnung war für mich schwierig, da ich mich bisher nicht mit der asiatischen Geschichte befasst habe, etwas mehr Einführung z.B. mit Jahresangaben hätte mir hier schon geholfen.

    Trotz allem fand ich es in weiten Teilen auch ein Vergnügen das Buch zu lesen, wegen der poetischen Sprache und dem Erzählfluss.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 24.05.2019

    Als Buch bewertet

    Die 15jährige Shim Chong wird von ihrer Stiefmutter verkauft und wird so zur Zweitfrau eines alten Chinesen. Ihr Leben verändert sich damit. Nun heißt sie Lenhwa (Lotosblüte) und lernt es, ihre Reize einzusetzen. Doch als der Mann stirbt, verändert sich ihr Leben wiederum. Nach vielen furchtbaren Erfahrungen beschließt sie, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.
    Es ist ein interessantes historisches Buch, mit dem man in eine fremde Welt eintauchen kann. Der Schreibstil ist klar und
    Die Verhältnisse, in denen Shim Chong aufgewachsen ist, waren sehr ärmlich. Sie musste betteln, um zu überleben und für ihren Blinden Vater da sein. Dann wird sie von ihrer Stiefmutter verkauft, was zu jener Zeit wohl nicht unüblich war. Sie bekommt zwar ein Leben im Luxus, muss aber die sexuellen Gelüste des alten Mannes befriedigen. Als er stirbt, beginnt für sie eine furchtbare Zeit. Wieder wird sie wie eine Ware weitergereicht und es ergeht ihr nicht gut. Aber sie ist entschlossen, ihren Weg zu gehen und nicht mehr andere über sich bestimmen zu lassen.
    Die vielen Sexszenen sind sehr ausführlich beschrieben, das hätte ich nicht unbedingt so haben müssen. Dafür fehlte mir die Beschreibung der Gefühle von Lotosblüte; ich konnte ihr daher einfach nicht nahekommen.
    Dem Autor ist es gut gelungen, diese uns fremde Welt lebendig und bildhaft zu beschreiben und uns die Kultur nahezubringen. Ein interessantes Buch!

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nicole B., 19.05.2019

    Als Buch bewertet

    Chong wird von ihrem Blinden Vater in Korea grossgezogen, im Alter von 15 Jahren wird sie von ihrer Stiefmutter ,als Konkubine nach China verkauft. Nach dem Tod des alten Chinesen wird sie in einen Vergnügungstempel gebracht. Die Geschichte über Chong verteilt sich über etliche Orte im Asien des 19.Jahrhunderts. Mann kriegt einen Guten Einblick in das Leben der Menschen dort, so wie es dazumal war. Der Autor hat einen tollen bildlichen und bewegenden Schreibstil. Der Menschenhandel, dem auch Chong zum Opfer fiel, wird sehr gut und verständlich dargestellt. Chong muss immer wieder den Ort wechseln bis sie endlich den Traum der Freiheit erreicht. In diesen Ortswechsel werden immer wieder die unterschiedlichen Bräuch,der Glauben die Kleidung ,Bauweise u.s.w sehr gut beschrieben so das man sich richtig gut in das Geschehen hinein versetzen kann. Die Lotosblüte ist ein grandioses Buch,wenn man die Geschichte Asien‘s mag.

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  • 4 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexa M., 22.08.2019

    Als Buch bewertet

    Da ich ein großer Fan "Der Geisha" von Arthur Golden war und generell sehr gerne Bücher lese, die die asiatische Kultur aufgreifen, war "Die Lotosblüte" ein absolutes Must-Have-Buch. Der Autor legt einen sehr detailreichen und manchmal auch sehr ausschweifenden Schreibstil an den Tag. Ich habe einige Zeit gebraucht um in die Geschichte hinein zu tauchen. Am Anfang war ich etwas irritiert das Kwang Sok-Yong seine Charaktere ohne viel Schnickschnack und Tiefe präsentiert. Je mehr ich aber von der Geschichte gelesen habe desto mehr wurde mir klar, dass das die Figuren nicht unbedingt brauchen um das Buch mitreißend und spannend zu gestalten. An manchen Stellen holt er weit aus und man bekommt einiges an Hintergrundinformationen über die asiatische Kultur. Das hat mir einerseits sehr gut gefallen, andererseits fand ich es an manchen Stellen sehr anstrengend zu lesen. Denn durch die vielen Nebeninformationen die er einfließen lässt, haben manche Szenen für mich ein wenig an Farbe verloren. Auch waren mir dadurch manche Zusammenhänge von Handlungen und Ereignissen nicht ganz klar. Mit Chong als Hauptcharakter konnte ich mich anfangs nicht unbedingt anfreunden, im Laufe der Geschichte jedoch habe ich sie für ihren Mut ihr Leben endlich selbst in die Hand zu nehmen sehr bewundert. Was sie teilweise erleben und erleiden muss, hat mich oft tief ins Herz getroffen. Eine wunderschöne und doch grausame Geschichte einer jungen Frau. Ich bin mit sehr hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Und wurde weitgehend nicht enttäuscht. Der Autor schafft einen wunderbaren Einblick in die Kulturen und Traditionen der damaligen Zeit, bei dem Asienfans, wie ich es einer bin, definitiv auf ihre Kosten kommen. Bis auf ein paar kleine Kritikpunkte die ich oben genannt habe, ein ganz wundervolles Buch, welches mich durch seine Erzählgewalt begeistern konnte

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lese-katze92, 21.06.2019

    Als Buch bewertet

    Aufgewachsen in bitterer Armut bei ihrem blinden Vater wird Chong schon in jungen Jahren durch deren Stiefmutter nach China verkauft. Dort führt sie unter dem Namen Lenhwa ein Leben als Konkubine an der Seite eines betagten und einflussreichen Familienoberhauptes, welches sich durch seine junge Geliebte ein langes Leben verspricht. Doch als dieser sein Leben schneller aushaucht als ihm liebt ist, beschließt sie fortan ihrer eigenen Wege zu gehen. Doch dies ist gar nicht so einfach, weshalb sie auf die Hilfe eines wohlhabenden Geschäftsmannes zurückgreift, welcher zugleich Sohn des Verstorbenen ist. Als Lenhwa an dessen Seite nicht nur an Einfluss sondern zugleich auch dessen Herz für sich gewinnt, merkt sie schnell, dass diese Gefühle nur einseitig sind, da ihr Herz bereits einem anderen Mann, einem mittellosen Musiker, gehört. Kurzentschlossen brennen sie gemeinsam durch, doch das Glück währt nicht lange und Lenhwa gerät erneut in die Hände von Menschenhändlern. Dort setzt sich ihre langjährige Odyssee fort, in der Lenwha nicht nur von ihrem Geliebten getrennt wird sondern zugleich auch noch ein Leben als Prostituierte in einem Bordell führen muss. In der Hoffnung auf ein besseres Leben beschließt sie für dieses zu kämpfen und nutzt dabei ihre mächtigsten Waffen, welche neben ihrem scharfen Verstand vor allem ihre Schönheit und ihr Körper sind. Mehr Handelsware als Mensch führt ihr Weg sie von den Ufern des Gelben Flusses über Shanghai, Taiwan und Singapur bis ins ferne und geheimnisvolle Japan, jenem Land in welchem die sagenumwobenen Geishas Männer mit einem Wimpernschlag den Kopf verdrehen. Wird es Lenhwa, welche tief in ihrem Inneren Chong nie verloren hat, trotz aller Widrigkeiten gelingen, ein menschenwürdiges und erfüllendes Leben zu führen?

    Mit seinem Werk "Die Lotosblüte" hat der koreanische Autor Hwang Sok-Yong ein Werk von sinnlicher und zugleich atemberaubender Schönheit geschaffen. Tief und zugleich stellenweise unglaublich leicht erzählt er hier aus dem Leben der jungen Chong, welche schon in jungen Jahren erleben muss, dass das Leben ein stetiger Kampf zwischen Gut und Böse ist. Erlebt sie einerseits entsetzliche Torturen auf ihrer Odyssee durch ihr gänzlich unbekannte Länder, gibt er andererseits dem Leser immer wieder Gründe zu hoffen und mit der jungen Frau mitzufiebern. Eindringlich und facettenreich schildert er hierbei nicht nur das Leben jener jungen Frau, er verwebt deren Geschichte zudem eindrucksvoll mit wichtigen historischen Ereignissen, welche dem Leser mal mehr und mal weniger ausführlich dargelegt werden. Von besonderer Schönheit sind dabei auch einzelne Schilderungen zu Umgebung und einzelnen Protagonisten, welche die Handlung insgesamt so sehr authentisch und zugleich auch überzeugend gestalten. Da dieses das erste Buch eines asiatischen Autoren für mich war, musste ich mich anfänglich erst an den stellenweise malerischen und beinahe kunstvollen sprachlichen Ausdruck des Autoren gewöhnen. Negativ oder gar unangenehm empfand ich dies jedoch nicht. Schnell habe ich vielmehr bemerken dürfen, dass es sich bei diesem Werk um ein besonderes Werk von irdischer Schönheit sowie von stellenweise unmenschlicher Grausamkeit handelt, welches mich innerhalb der ersten Seiten komplett an sich fesseln konnte. Oft habe ich mit Chong, deren im Laufe der Handlung immer wieder variieren, mitgelitten, mitgefühlt und auch mitgehofft. Beachtlich empfand ich jedoch auch hier besonders, wie sehr sie sich während ihrer Odyssee auf der Suche nach dem Glück und einem Platz im Leben von einer eher schwächlichen, jungen Frau zu einer starken und kämpferischen Frau entwickelt, welche nicht nur genaue Vorstellungen vom eigenen Leben besitzt sondern zugleich auch bereit ist, für andere zu kämpfen. Die Länge der einzelnen Kapitel, welche durch eigene Überschriften gegliedert sind, empfand ich als angenehm und auch die vielen in den Satzbau eingeweihten asiatischen Begriffe empfand ich nicht als störend. Sie verliehen viel mehr der Handlung noch zusätzlich an Authentizität. Unverständliches wird in einem Glossar auf den letzten Seiten des Buches erklärt, wo man während des Lesens bequem nachschlagen kann, um diese zu ergründen. Die Umschlaggestaltung wirkt ebenso wie die Buchbindung sehr hochwertig und zugleich auch passend zum Inhalt, weshalb dieses Buch nicht nur äußerst hübsch ist sondern zugleich auch während des Lesens sehr angenehm in der Hand liegt. Insgesamt konnten mich die äußere sowie die inhaltliche Gestaltung absolut von sich überzeugen, zudem eignet es sich hervorragend als Geschenk für begeisterte Leser auf der Suche nach anspruchsvoller Literatur.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 12.05.2019

    Als Buch bewertet

    Ein wechselhaftes Leben

    Hwang Sok-Yong ist zweifellos ein bedeutender Schriftsteller und Die Lotosblüte ist ein großer Roman. Ein Roman, der von Leben einer Frau im 19.Jahrhundert erzählt. Chong, die als junges Mädchen als Zweitfrau an einen 80 Jahre alten Mann verkauft wird und nach dessen Tod als Konkubine arbeiten muss. Diese Szenen empfand ich als schwer erträglich, da der Stil des Autors so intensiv ist. Dabei ist der Roman insgesamt sehr gut lesbar.

    Chong ist eine besondere Frau, die ihr Schicksal nutzt um sich zu entwickeln und sie hat Sinn für Selbstbestimmung, was ihr natürlich nicht ohne weiteres zugestanden wird. So dauert es lange, bis ihr der Aufstieg gelingt. Mehrfach muss sie neu beginnen, da sich die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen ändern.

    Hwang Sok-Yong verfügt über eine Sprache, die in ihrer Detailliertheit die Sinne beim Leser weckt und er hat literarische Mittel, die eine große Wirkung ausstrahlen. Das ist deutlich stärker ausgeprägt, als in Hwang Sok-Yongs frühen Roman Die Geschichte des Herrn Han, der eher nüchtern erzählt ist.

    Literatur aus Südkorea (oder überhaupt aus Asien) hat es nicht gerade leicht in Deutschland, daher kann man dem Europaverlag dankbar sein, dass sie diesen Roman herausgebracht haben.

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  • 4 Sterne

    7 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bekkisbuchbox, 14.06.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wir befinden uns in dieser Geschichte in Asien im 19. Jahrhundert. Die 15 Jahre alte Shim Chong wächst nach dem Tod ihrer Mutter, welche kurz nach der Geburt stirbt, bei ihrem blinden Vater auf. Dieser muss bei den Nachbarsfrauen um Milch für das Neugeborene betteln um seine Tochter durch zu bringen. Als der Vater eine neue Frau kennen lernt, nimmt das Schicksal für Chong noch einmal eine tragische Wendung. Von Menschenhändlern verschleppt, wird sie unter einem neuen Namen, sie wird von nun an Lenhwa genannt, als Zweitfrau an einen alten wohlhabenden Mann in China verkauft. Als dieser stirbt kommt das noch minderjährige Mädchen mit Hilfe seines jüngsten Sohnes fort. Er bringt sie in ein Etablissement welches einen Spielsalon und ein Bordell ineinander vereint. Jedoch ist auch das nicht ihre letzte Station. Noch viel Leid, aber auch liebevolle Begegnungen und hoffnungsvolle Momente liegen vor ihr.

    Mich hat die Figur dieser starken junge Frau sehr bewegt. Sie will leben, sich nicht verlieren und doch scheint sie dem Schicksal schonungslos ausgeliefert. Das Buch liest sich sehr spannend, jedoch musste ich es immer wieder bei Seite legen, da der Missbrauch an dem Mädchen und ihren Leidensgenossinnen mich sehr bewegt hat. Der Autor lässt aber immer wieder die Kraft und Zuversicht mitschwingen, so dass man von diesem Roman nicht ablassen kann, bis man weiß, wie Chong ihr Leben meistern wird.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Haskuscha, 17.05.2019

    Als Buch bewertet

    Ein sehr anschauliches  und gut geschriebenes Buch des koreanischen Literaturpreisträgers Hwang Sok-Yong, wie ich finde.

    Als ich die Inhaltsangabe gelesen habe, musste ich sofort an das Buch "Die Geisha" denken. Wenn man bedenkt, dass es zur damaligen Zeit und leider auch noch heute (in einigen Ländern) üblich war bzw. ist, seine Kinder aus Not zu verkaufen, betrübt mich das schon.

    Aber nun zur Story:

    Auch in diesem Buch - bestehend aus 13 Kapiteln - geht es darum, dass Chong Shim, später Lenhwa (Lotosblüte) genannt, von ihrer Stiefmutter Paingdok hintergangen wird und einen ihr unbekannten Mann heiraten muss. Als dieser verstirbt, wird sie quasi als "Handelsware" missbraucht und so kommt es dazu, dass sie zu einer Geisha wird. Erst nach vielen unerfreulichen Erfahrungen entdeckt sie, was alles in ihr und ihrem Körper steckt und nimmt fortan ihr Leben selbst in die Hand.

    Meines Erachtens eine gut recherchierte Geschichte, die einen Einblick zu Beginn des 19. Jahrhunderts gestattet.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 12.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ein wechselhaftes Leben

    Hwang Sok-Yong ist zweifellos ein bedeutender Schriftsteller und Die Lotosblüte ist ein großer Roman. Ein Roman, der von Leben einer Frau im 19.Jahrhundert erzählt. Chong, die als junges Mädchen als Zweitfrau an einen 80 Jahre alten Mann verkauft wird und nach dessen Tod als Konkubine arbeiten muss. Diese Szenen empfand ich als schwer erträglich, da der Stil des Autors so intensiv ist. Dabei ist der Roman insgesamt sehr gut lesbar.

    Chong ist eine besondere Frau, die ihr Schicksal nutzt um sich zu entwickeln und sie hat Sinn für Selbstbestimmung, was ihr natürlich nicht ohne weiteres zugestanden wird. So dauert es lange, bis ihr der Aufstieg gelingt. Mehrfach muss sie neu beginnen, da sich die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen ändern.

    Hwang Sok-Yong verfügt über eine Sprache, die in ihrer Detailliertheit die Sinne beim Leser weckt und er hat literarische Mittel, die eine große Wirkung ausstrahlen. Das ist deutlich stärker ausgeprägt, als in Hwang Sok-Yongs frühen Roman Die Geschichte des Herrn Han, der eher nüchtern erzählt ist.

    Literatur aus Südkorea (oder überhaupt aus Asien) hat es nicht gerade leicht in Deutschland, daher kann man dem Europaverlag dankbar sein, dass sie diesen Roman herausgebracht haben.

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  • 4 Sterne

    Isaba, 03.06.2019

    Als Buch bewertet

    Die Lektüre der Lotosblüte war eine Wundertüte verschiedener Eindrücke, die mir weitesgehend gut gefallen hat.

    Die kleine Chong hat keine leichte Kindheit, denn sie muss ihrem blinden Vater die Augen ersetzen und mit ihm betteln, um nicht zu verhungern. Mit 15 wird sie an einen greisen Chinesen als Geliebte verkauft und ihrem alten Leben entrissen. Als ihr "Besitzer" stirbt, geht ihre Odyssee weiter und sie landet im Bordell, wo sie einiges erdulden muss und dennoch im Stillen nicht aufgibt, sondern versucht, ihr Leben in die Hand zu nehmen.

    Der Leser wird entführt in die fremde Welt Asiens vor über 100 Jahren. Diese Kultur ist der unseren so fremd, dass allein die Beschreibung der Sitten und Gebräuche es schon wert sind, das Buch zu lesen. Es ist jedoch eine extrem grausame und frauenfeindliche Welt, die dort beschrieben wird. Ich habe das Gefühl, dass der Autor Wert darauf gelegt hat, diese kulturellen Werte so sachlich wie möglich zu beschreiben.

    Die Lebensgeschichte von Chong bzw. Lenhwa ist sehr interessant und spektakulär und der flüssige und intensive Schreibstil von Hwang Sok-Yong macht es leicht, in die Story einzutauchen. Jedoch hat es mich ein wenig gestört, dass seine Hauptfigur ihr Schicksal zum Teil seltsam ergeben hinnimmt. Man erfährt wenig von ihren Gedanken, sie agiert sehr passiv und pragmagtisch und ich bekam eher das Gefühl vermittelt, als würden ihr die an ihr verübten Grausamkeiten sogar gefallen. Das sorgt dafür, dass man als Leser kaum Sympathie entwickeln kann, was der Geschichte leider viel von ihrer Emotionalität nimmt. Zudem sind manche Szenen für meinen Geschmack zu langgezogen und bildlich beschrieben, das stört eher den Lesefluss.

    Insgesamt hatte ich mir die "Lotosblüte" noch interessanter vorgestellt, weil ich sicherlich auch das Meisterwerk "Die Geisha" im Hinterkopf hatte. Dieses Buch kann in diesem Vergleich nicht mithalten. Dennoch fand ich die Story spannend und lesenswert.

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  • 4 Sterne

    Nil_liest, 07.07.2019

    Als Buch bewertet

    Asiatisch, gigantisch, lesenswert
    So gänzlich anders als viele andere Romane, die ich in den letzten Wochen und Monaten gelesen habe. Und überzeugend! Es liegt an vielem – die Geschichte, die unfassbar ist, so fern der eignen Alltagsrealität. Dann die Umgebung, Korea als Setting katapultiert einen auch ganz weit weg. Und natürlich die sprachliche Ausgestaltung, ein historischer Stoff im asiatischen Gewand! Wahnsinn!
    Die Globalisierung und die Digitalisierung vernetzt uns alle auf ein Art, dass man manchmal den Eindruck bekommen könnte alle Orte der Welt gleichen sich so langsam an und der Reiz der Andersartigkeit verschwindet. Aber dieser tolle koreanische Roman von Hwang Sok-Yong erinnert uns wieder auf beeindruckende Art und Weise wie kulturell unterschiedlich und vor allem reichhaltig die Welt ist! Alleine die großartige Art wie diese Geschichte erzählt wird, auf eine leise eindringliche Weise und doch ein so packender und dramatischer Inhalt.
    Ich brauchte zwar etwas um in den Text einzutauchen, aber es war eher die andere Art der Erzählkunst die mich stocken ließ und faszinierte. Auch finde ich die Übersetzung flüssig und gut von Ki-Hyang Lee.
    Worum geht es? "Die Lotusblüte" beginnt schon irritierend, denn Chong weiß nicht so recht wo sie ist und die Irritation und Wachsamkeit der ersten Seite trägt sie weiter. Fast märchenhaft beginnt hier ein Epos über eine interessante Zeit in Südostasien. Es geht um einen alten koreanischen Mythos, der hier aufgearbeitet wird. Frauenhandel, Opium, Prostitution, Zweitfrauen – alles Themen, die hier aufgearbeitet werden. Es rückt die Frauen des 19. Jahrhunderts in den Fokus.
    Fazit: Ein dicker Wälzer mit dem man sich mal gut eine Woche einschließen kann und mental entschwindet! Beeindruckend!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela W., 06.06.2019

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches hat etwas verträumt verspieltes. Und es ist einfach nur wunderschön.

    Inhalt: Die 15 jährige Chong Shim wird von ihrer Mutter an einen Mädchenhändler verkauft und wird so zur Ehefrau eines alten Chinesen. Ein Martyrium beginnt für das junge Mädchen. Als der 80 jährige dann stirbt wird sie von dessem jüngsten Sohn in einem Bordell zur Prostituierten ausgebildet und bekommt einen neuen Namen. Doch das ist erst der Beginn ihrer Odyssee. Sie wird weiter verkauft und arbeitet in weiteren Bordellen in verschiedenen Städten.

    Meine Meinung: Ein außergewöhnliches Buch mit einem sehr eigenen Schreibstil, das mir im Großen und Ganzen recht gut gefallen hat. Allerdings waren mir manche Szenen einfach zu langatmig. Der Autor hat insgesamt zwar sehr gut recherchiert aber er ist auf einige geschichtlichen Dinge einfach zu intensiv eingegangen. Das hat manchmal den Lesefluß gestört und auch von der eigentlichen Geschichte abgelenkt.
    Mit Chong hatte ich von Anfang Mitleid, von der eigenen Mutter verkauft und dann in diesem Strudel aus Zwangsprostitution gelandet. Allerdings hat mich ihre Wandlung dann doch fasziniert. Auch ihr Geschick, sich bestmöglich zu verkaufen und meist als leitende Geisha zu arbeiten.
    Eine wirklich erstaunliche junge Frau.
    Insgesamt ein sehr informatives Buch, mit geschichtlichem Hintergrund der die Martyrien der Frauen Mitte des 19. Jahrhunderts aufzeigt.
    Mein Fazit: Trotz einiger Schwächen klare Leseempfehlung und 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Tine G., 16.05.2019

    Als Buch bewertet

    "Die Lotosblüte" von Hwang Sok-Yong führt uns nach Ostasien. Er beschreibt den Lebensweg einer starken Frau.

    Mit 15 wird Chong von ihrer Stiefmutter nach China verkauft. Dort wird sie die Mätresse eines 80 jährigen Greisese. Als er stirbt landet Chong in einem Bordell. Schnell nimmt sie sich vor, sich frei zukaufen um ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ein langer Weg beginnt für Chong.

    Den Romaneinstieg fang ich schon gleich etwas krass. Ein 15 jähriges Mädchen erlebt die Liebesvorstellungen eines Greises. Die ausführlichen Sexbeschreibungen haben mich abgestoßen, ich glaubte einen Erotischen Roman zu lesen, was mir überhaupt nicht liegt. Ich dachte sogar nicht weiter zu lesen, aber zum Glück habe ich durchgehalten und war letztendlich in der Geschichte gefangen.
    Der Schreibstil von Sok-Yong hat mich mit seiner poetischen Art irgendwie beflügelt. Er ist flüssig und für mich als Europäerin ungewöhnlich. Der Autor beschreibt mit seinem enormen Hintergrundwissen das Leben in China, Japan und Korea. Er läßt uns in die fremde Kultur eintauchen. Stellenweise waren mir die vielen Namen zuviel, man verlor aber trotzdem nicht den Überblick.
    Ich hätte mir vielleicht etwas mehr Emotionen gewünscht, was aber widerrum nicht der Kultur des Autors entspricht.

    Alles in Allem bin ich froh, das Buch fertig gelesen zu haben, wer Lust hat eine andere Kultur kennen zu lernen ist hier genau richtig.

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