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  • 3 Sterne

    60 von 98 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 17.11.2016

    Wer war Margaretha Zelle alias Mata Hari oder auch H21? Hinter dieser aufreizenden Tänzerin verbirgt sich bis heute eine geheimnisvolle Person, die immer noch Rätsel aufgibt.

    "Denn das habe ich immer gesucht: die Freiheit. Ich habe nicht die Liebe gesucht. Denn die Liebe kommt und geht – und ich habe ihretwegen Dinge getan, die ich nicht hätte tun sollen, und mich an Orte begeben, die ich besser gemieden hätte." Zitat Seite 99

    Coelho schaut hinter die Fassade und zeigt sowohl die Verführerin und Mätresse als auch eine Frau, die sich nach Unabhängigkeit, Ansehen und Erfolg sehnt und als Doppelagentin verschrien war.

    Mata Hari war eine schillernde Femme fatale, die sich gern mit einflussreichen Menschen einließ. Sie wollte im Rampenlicht stehen und gefeiert werden. Wie schmal der Grat zwischen Bewunderung ihrer Tanzkünste und der Ausnutzung ihrer damaligen Schönheit war, wird im Buch nur allzu deutlich.
    Coelho lässt im Buch Mata Hari aus dem französischen Gefängnis "Saint-Lazare" einen fiktiven Brief an ihren Anwalt schreiben. Darin hofft sie auf die Begnadigung ihrer Strafe, die als Todesurteil ausgelegt wurde.
    Durch ihre Erzählung bekommt man einen wagen Eindruck ihres Wirkens und ihrer Lebensstationen und wird mitgenommen zum vollstreckten Urteil. Ein grausiges Empfinden macht sich breit.
    Denn diese Frau war im Sinne der Anklage unschuldig, so viel steht fest. Sie war zu ihrer Zeit sicher nicht allein mit ihren Sehnsüchten nach einem selbstbestimmten Leben, aber sie hat es geschafft, sich gegen die Konventionen ihrer Zeit aufzulehnen. Als Showtänzerin berühmt geworden, ahlte sie sich im Kreis ihrer Bewunderer und ließ sich aushalten, doch später, mit abnehmender Atraktivität wurden ihr ihre Bekanntschaften zum Verhängnis. Als ein Minister politische Erfolge braucht, klagt er sie als gefährliche Spionin an und ihre ehemaligen Bewunderer schweigen.
    Auch wenn ich Anteil nehme am tragischen Schicksal dieser Frau, so kommt sie mir nicht unbedingt nahe. Auch die Lobhymne auf sie als eine der ersten Feministinnen, kann ich nicht nachvollziehen. Der Ruhm als Glamourgirl, das Zeigen von nackten Tatsachen in der Öffentlichkeit und ihre Notwendigkeit als Mätresse ihr Geld zu verdienen, machen sie in meinen Augen noch lange nicht zu einer selbstbewussten Frau. Ganz im Gegenteil, sie spielte die Rolle, die die Männer von ihr erwarteten, sie gab sich gegen Bezahlung hin.

    Im Nachwort erklärt Coelho, die Geschichte beruhe auf wahren Begebenheiten, es sei jedoch keine Biographie. Das ist schade, denn es sind nur einzelne Stationen, die hier gezeigt werden. Wer sich für diese Person wirklich interessiert, muss sich an die im Nachwort erwähnten Bücher halten.

    Auch wenn Coelho in diesem Buch wieder seinem guten Ruf als sprachbewandter Schriftsteller gerecht wird, lässt mich dieses Buch nicht zufrieden zurück. Er schaut hinter die Kulissen der Mata Hari und spielt mit seinen Lebensweisheiten, die er wie gewohnt in die Handlung einfliessen lässt. Doch das erscheint mir zu wenig, denn hier wird mit diversen Leerseiten und Zusatzmaterial in Form eines abgedruckten Briefes oder Zeitungsartikeln, sowie Fotos der Diva das Buch aufgefüllt. Hier beschleicht mich der Verdacht, dass der Autor mit seinem guten Namen und der sagenumwitterten Person Mata Haris Geld machen will. Unter den gegebenen Umständen sind 20,- Euro für dieses Büchlein schon eine Stange Geld.


    Dieses Buch kann man gut lesen, es erhellt die Person Mata Hari ein wenig und zeigt ein tragischen Schicksal seiner Zeit und Lebensart.

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  • 4 Sterne

    35 von 60 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KH, 09.12.2016

    Coelho ist ein großer Erzähler, aus kleinen Geschichten vermag er wunderbare Bücher zu zaubern, die fesseln. Auch in diesem Fall ist ihm das wieder gelungen. Die reale Figur Mata Hari lässt er in fiktiven Briefen von ihrem Leben erzählen. Ein Leben geprägt von unerfüllter Liebe, brutaler sexueller Gewalt und dem Drang reich und damit unabhängig zu sein. Dass das nicht zwangsläufig Freiheit bedeutet, musste die Spionin blutig erfahren. Coelho zeigt sich als nüchterner Betrachter, gibt keine Wertung ab, sondern lässt seine Hauptfigur selbst urteilen. Er kreiert das Bild einer missverstandenen Frau, die sich naiv auf ein gefährliches Spiel einlässt. Uninteressiert an der politischen Landschaft, scheint sie es für ein lukratives Spiel zu halten, sich zwei Seiten als Informantin anzubieten, bzw. anwerben zu lassen. Wie wichtig die Informationen waren, mag dahin gestellt sein. Für die Behörden war sie ein gefundenes Fressen und ein herrliches Bauernopfer. Vermutlich war sie wirklich zur falschen Zeit geboren, konnte, nein durfte nicht die Freiheit ausleben, die sie wollte. Letztendlich stirbt sie einsam und ohne jemals geliebt zu haben, ein ewiges Sinnbild der verruchten Frau, die ihr Vaterland hintergeht, um Macht und Ruhm zu erlangen. Die Verzweiflung der Frau wird fein von Coelho skizziert. Eine Frau auf ihrer persönlichen Suche nach dem Glück, dass ihr immer verwehrt blieb. Etwas tiefgründiger hätte das Buch sein dürfen, ein paar Details mehr aus der realen Welt. So gerät das Buch recht kurz und kratzt leider stellenweise nur zu oberflächlich an der historischen Vorlage. Aber Coelho war wohl mehr an der Figur interessiert, als an der geschichtlichen Auswirkung, so es die wirklich gab oder gibt. Alles in allem ein sehr lesenswertes Buch des Meisters.

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  • 3 Sterne

    13 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 29.11.2016

    Kurze Inhaltszusammenfassung:
    Margarethe Zelle, ein Mädchen aus einem kleinen Dorf in Holland, nimmt nach ihren schlechten Erfahrungen in ihrer Jugendzeit und ihrer frühen und unglücklichen Ehe, aus der sie zwei Kinder hat, ihr Leben in die Hand und erfindet sich selbst neu. Als exotische Tänzerin Mata Hari tritt sie in populären Clubs in Paris auf und wird auch über die Grenzen hinaus bekannt bis sie schlussendlich als Doppelspionin verurteilt und hingerichtet wird. Paolo Coelho hat die Lebensgeschichte von Mata Hari in Form von fiktiven Briefwechseln aufgegriffen.

    Meine Meinung zum Buch:
    Ich finde es mutig von Paolo Coelho, dass er das politische Thema und die persönliche Biografie von Mata Hari aufgegriffen hat, da es über sie schon viele Berichte, teils Tatsachen, teils Spekulationen gibt. Trotzdem war es für mich ein wenig zu persönlich und oberflächlich gehalten. Ich hätte gerne noch mehr erfahren, wie Mata Hari denkt und was in ihr vorgeht, was damals Usus war, mit wem sie Kontakt hatte, usw. Für mich hat das Buch auf den ersten Anblick einen überwältigenden und berührenden Eindruck erweckt, aber auf den zweiten Blick hat mir doch der Tiefgang gefehlt. Es ist auch aufgrund der Seitenanzahl überschaubar, hier wäre durchaus noch Platz für eine intensivere Recherche und Auseinandersetzung gewesen. Nachdem ich schon viele Bücher von Paolo Coelho gelesen habe, hat mir sein Schreibstil auch diesmal sehr gut gefallen, insgesamt ist es aber nicht sein faszinierendstes Buch.

    Titel und Cover:
    Der Titel passt gut zum Buch und auch das Portrait von Mata Hari sowie der Hardcover Umschlag machen einen soliden und qualitativen Eindruck.

    Mein Fazit:
    „Die Spionin“ finde ich beeindruckend und gut, aber es ist nicht Paolo Coelhos bestes Werk.

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  • 5 Sterne

    49 von 88 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 12.11.2016

    aktualisiert am 18.11.2016

    Der letzte Roman von Paulo Coelho, den ich wirklich klasse fand, war "Der Alchimist". Die danach folgenden Romane entsprachen nicht so ganz meinem Geschmack bzw. wirkten inhaltlich und sprachlich dünner.

    Mit seinem neuestem Werk "Die Spionin" konnte mich der Altmeister der atmosphärisch gelungenen Erzählung hingegen wieder vollends überzeugen. Das 192-seitige Porträt über Mata Hari (1876- 1917), einstige Skandaltänzerin und Spionin, liest sich schnell und mit Gewinn. Vor der Lektüre hatte ich nur eine vage Vorstellung von der Person Mata Hari, die aus den Niederlanden stammte und eigentlich Margaretha Zelle hieß. Dies änderte sich allerdings mit diesem Roman. Besonders gefiel mir hierbei Coelhos Herangehensweise an die Thematik. In Form eines fiktiven Abschiedsbriefs lässt er die einstige Femme fatale selbst über ihr Leben und Wirken berichten.

    Mata Haris Leben kennzeichnen allerlei Brüche. Im Jugendalter wird sie vom Schuldirektor missbraucht, dann heiratet sie einen trinkenden und untreuen Offizier aus Niederländisch-Ostindien, den sie später samt ihrer Tochter verlässt, um in den damaligen Metropolen Europas (Paris, Berlin, Madrid etc.) als Showtänzerin aufzutreten. Die emanzipierte, attraktive Frau hat wechselnde, einflussreiche Liebschaften, aus denen sie Kapital, aber keine "echte" Liebe schlägt. Umgeben von kostbarem Schmuck und Kleidern lebt sie ein Leben auf der Überholspur, bis der Erste Weltkrieg ihre Engagements als Tänzerin abflauen lässt und sie zum Ziel verschiedener Geheimdienste wird. Sie wird zur Doppelagentin gemacht und bald darauf vermutlich unschuldig 1917 in Vincennes (Paris) hingerichtet.

    Ihre tragische Geschichte sowie ihre skandalöse Karriere rührt den Leser an. Sie verstieß um die Jahrhundertwende gegen viele gängige Konventionen und wurde von Mächtigen dafür verehrt. Den Fakt, dass sie damit auch ein Stück weit ihre Seele verkauft hat, spart Coelho bei seinen Schilderungen nicht aus.

    "Und genau das war ich, eine Spielerin. Eine Spielerin, deren Ziel im Spiel la vraie vie war. Jeder Augenblick des Lichts und jeder Augenblick der Finsternis waren für mich ein und dasselbe." (S. 125)

    Der Text des Autors bekommt durch die eingefügten
    Originalquellen und Fotos zudem einen authentischen Anstrich.
    Gegen Ende des Romans verwundert der Erzählerwechsel - von Mata Hari auf ihren Anwalt - kurzfristig, ergibt aber in Hinblick auf die Aufklärung von Mata Haris diffiziler Verurteilung durchaus Sinn.

    FAZIT
    Ein durch und durch mitreißender Roman über eine Ausnahmekünstlerin und -frau ihrer Zeit. Das ist ein "Coelho" nach Maß, ohne die üblichen, überbordenden Esoterikexkurse.

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  • 5 Sterne

    26 von 43 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yesterday, 31.01.2017

    Mit seiner bekannt wunderbaren Art zu erzählen und den Leser in Gedanken anderer zu entführen, widmet sich Paulo Coelho einer Person, deren Künstlernamen wohl fast jeder kennt: Mata Hari. Dass dieser Name immer wieder mit Spionage in der einen oder anderen Form in Verbindung gebracht wird, wusste ich vor der Lektüre. Wie es aber dazu kam und dass Mata Hari, wie es scheint, nichts getan hatte und trotzdem verurteilt wurde, war mir unbekannt.
    Ohne sich akribisch an die Realität zu halten, entwickelt Coelho doch ein sehr packendes und intimes Portrait einer Frau, die, für ihre Einstellung, zu früh lebte und damit die damalige Gesellschaft zu Beginn des ersten Weltkriegs vor den Kopf stieß. Neben ihrer offen zu Schau gestellten Sexualität brachte auch ihr großes Mundwerk sie immer wieder in Schwierigkeiten.
    Doch trotz dieser Momente und ihrer dramatischen jungen Jahre und einer zerstörerischen Ehe schaffte es die gebürtige Niederländerin Margaretha Zelle, lange Zeit ein für sie erfülltes und befreites Leben zu führen, frei von Zwängen und nur sich selbst treu.
    Ein Traum, der trotz Emanzipation und heutigen Gesellschaftsstandards vielen Frauen auch heute noch für immer verwehrt bleibt.

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  • 2 Sterne

    35 von 62 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    H. N., 12.11.2016

    Mata Hari. Schon der Name spricht von Exotik, ihr Leben und ihre Spionage für angeblich mindestens drei Staaten gibt noch immer Anlass zum Spekulieren. Doch wer war diese Frau? Coelho schreibt im Nachwort, die Geschichte beruhe auf wahren Begebenheiten, erhebe jedoch keine Ansprüche, eine Biographie zu sein. Ein wirklich cleverer Schachzug! Denn bis auf die ersten paar Seiten, wo er sich wirklich bemüht hat, etwas Interessantes zu liefern, liefert er nichts, was man nicht auch von Wikipedia raussuchen könnte, und selbst das ist dort spannender geschrieben.

    Im Prolog geht es um eine beeindruckend starke Frau, die cool und gelassen auf das Erschießungskommando wartet. Diese Frau konnte ich nach dem Prolog nicht einmal mehr mit der Frau in Verbindung bringen, über die geschrieben wurde. Coelho benutzt zwar den Namen Mata Hari, aber er hätte auch über Martha Müller schreiben können. Nach ihrer Zeit auf Java, als sie nach Paris kommt, lässt er Lücken über ihr Leben, von denen der Leser nichts erfährt. Man kann sich noch zusammenreimen, dass sie um 1904/1905 dort aufschlägt, weil verwundete russische Soldaten erwähnt wurden. Als Geschichtsstreber wusste ich, dass zu dieser Zeit der japanisch-russische Krieg stattgefunden hatte. Aber sonst? Eben noch ging es um Mata Haris Aufstieg als Ikone in Paris, im nächsten Moment sitzt sie heulend an irgendeinem Strand, es ist zehn Jahre später, und sie auf dem absteigenden Ast und wäre es heute, ein Kandidat fürs Dschungelcamp. Dazwischen? Egal. Auch ihre "Rekrutierung" wird eher zwischen Tür und Angel beschrieben, genauso ihr Umgang damit. Was also soll dieses Buch sein? Mir kam es wie ein unfertiges Manuskript vor, als hätte Coelho irgendwann auf seinen Terminkalender gesehen und gedacht: Ups. Heute ist Deadline. Ach, egal, kriegt eh keiner mit, ich werfe diese paar Seiten jetzt meinem Verleger vor. 1,5/5 Punkten.

    Noch eine Bemerkung, die mir auf der Seele brennt, auch wenn ich das nicht in die Buch-Bewertung einfließen lasse: Das Buch ist kaum so groß wie meine Hand, und ich habe nun wahrhaftig keine Holzfällergriffel. Die Eigenleistung von Coelho umfasst keine 150 Seiten, der Rest besteht aus Werbung für seine anderen Bücher oder Auszügen von Zeitungen der damaligen Zeit sowie ca. 3 Seiten über den Inhalt von Mata Haris Schrankkoffern. Und dafür 20,- Euro? Echt jetzt, Diogenes? Der alte Grieche würde sich in seinem Tonnengrab umdrehen, wenn er wüsste, was ihr abzieht.

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  • 2 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Archer N., 12.11.2016 bei bewertet

    Mata Hari. Schon der Name spricht von Exotik, ihr Leben und ihre Spionage für angeblich mindestens drei Staaten gibt noch immer Anlass zum Spekulieren. Doch wer war diese Frau? Coelho schreibt im Nachwort, die Geschichte beruhe auf wahren Begebenheiten, erhebe jedoch keine Ansprüche, eine Biographie zu sein. Ein wirklich cleverer Schachzug! Denn bis auf die ersten paar Seiten, wo er sich wirklich bemüht hat, etwas Interessantes zu liefern, liefert er nichts, was man nicht auch von Wikipedia raussuchen könnte, und selbst das ist dort spannender geschrieben.

    Im Prolog geht es um eine beeindruckend starke Frau, die cool und gelassen auf das Erschießungskommando wartet. Diese Frau konnte ich nach dem Prolog nicht einmal mehr mit der Frau in Verbindung bringen, über die geschrieben wurde. Coelho benutzt zwar den Namen Mata Hari, aber er hätte auch über Martha Müller schreiben können. Nach ihrer Zeit auf Java, als sie nach Paris kommt, lässt er Lücken über ihr Leben, von denen der Leser nichts erfährt. Man kann sich noch zusammenreimen, dass sie um 1904/1905 dort aufschlägt, weil verwundete russische Soldaten erwähnt wurden. Als Geschichtsstreber wusste ich, dass zu dieser Zeit der japanisch-russische Krieg stattgefunden hatte. Aber sonst? Eben noch ging es um Mata Haris Aufstieg als Ikone in Paris, im nächsten Moment sitzt sie heulend an irgendeinem Strand, es ist zehn Jahre später, und sie auf dem absteigenden Ast und wäre es heute, ein Kandidat fürs Dschungelcamp. Dazwischen? Egal. Auch ihre "Rekrutierung" wird eher zwischen Tür und Angel beschrieben, genauso ihr Umgang damit. Was also soll dieses Buch sein? Mir kam es wie ein unfertiges Manuskript vor, als hätte Coelho irgendwann auf seinen Terminkalender gesehen und gedacht: Ups. Heute ist Deadline. Ach, egal, kriegt eh keiner mit, ich werfe diese paar Seiten jetzt meinem Verleger vor. 1,5/5 Punkten.

    Noch eine Bemerkung, die mir auf der Seele brennt, auch wenn ich das nicht in die Buch-Bewertung einfließen lasse: Das Buch ist kaum so groß wie meine Hand, und ich habe nun wahrhaftig keine Holzfällergriffel. Die Eigenleistung von Coelho umfasst keine 150 Seiten, der Rest besteht aus Werbung für seine anderen Bücher oder Auszügen von Zeitungen der damaligen Zeit sowie ca. 3 Seiten über den Inhalt von Mata Haris Schrankkoffern. Und dafür 20,- Euro? Echt jetzt, Diogenes? Der alte Grieche würde sich in seinem Tonnengrab umdrehen, wenn er wüsste, was ihr abzieht.

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hardy K., 09.12.2016 bei bewertet

    Coelho ist ein großer Erzähler, aus kleinen Geschichten vermag er wunderbare Bücher zu zaubern, die fesseln. Auch in diesem Fall ist ihm das wieder gelungen. Die reale Figur Mata Hari lässt er in fiktiven Briefen von ihrem Leben erzählen. Ein Leben geprägt von unerfüllter Liebe, brutaler sexueller Gewalt und dem Drang reich und damit unabhängig zu sein. Dass das nicht zwangsläufig Freiheit bedeutet, musste die Spionin blutig erfahren. Coelho zeigt sich als nüchterner Betrachter, gibt keine Wertung ab, sondern lässt seine Hauptfigur selbst urteilen. Er kreiert das Bild einer missverstandenen Frau, die sich naiv auf ein gefährliches Spiel einlässt. Uninteressiert an der politischen Landschaft, scheint sie es für ein lukratives Spiel zu halten, sich zwei Seiten als Informantin anzubieten, bzw. anwerben zu lassen. Wie wichtig die Informationen waren, mag dahin gestellt sein. Für die Behörden war sie ein gefundenes Fressen und ein herrliches Bauernopfer. Vermutlich war sie wirklich zur falschen Zeit geboren, konnte, nein durfte nicht die Freiheit ausleben, die sie wollte. Letztendlich stirbt sie einsam und ohne jemals geliebt zu haben, ein ewiges Sinnbild der verruchten Frau, die ihr Vaterland hintergeht, um Macht und Ruhm zu erlangen. Die Verzweiflung der Frau wird fein von Coelho skizziert. Eine Frau auf ihrer persönlichen Suche nach dem Glück, dass ihr immer verwehrt blieb. Etwas tiefgründiger hätte das Buch sein dürfen, ein paar Details mehr aus der realen Welt. So gerät das Buch recht kurz und kratzt leider stellenweise nur zu oberflächlich an der historischen Vorlage. Aber Coelho war wohl mehr an der Figur interessiert, als an der geschichtlichen Auswirkung, so es die wirklich gab oder gibt. Alles in allem ein sehr lesenswertes Buch des Meisters.

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  • 5 Sterne

    20 von 35 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela B., 16.12.2016

    In seinem Roman Die Spionin lässt der Autor Paulo Coelho Mata Hari einen fiktiven Brief für ihre Tochter schreiben.

    Um Mata Hari ranken sich viele Geschichten und Mythen, Coelho gibt ihr mit seinem Buch die Möglichkeit ihre Version zu erzählen, es ist ausdrücklich keine Biographie sondern eine gut recherchierte Geschichte die Fiktion und Wahrheit vereint. Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar. Die Gedankengänge von Mata Hari zu ihrem Leben ziehen den Leser in den Bann und teilweise verblüffte mich der sachlich erzählte Werdegang dieser Frau. Herausgekommen ist eine lesenswerte Version von Mata Hari und ihrem Leben, das durch sein kleines Buchformat auch gut als Zwischendurchlektüre in die Tasche passt.

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  • 5 Sterne

    24 von 45 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 23.11.2016

    Sie war eine der ersten Frauen des 20. Jahrhunderts, die von Männern des 19. Jahrhunderts hingerichtet wurde. Dieses Buch ist das intime Porträt einer klugen, verführerischen Frau, die den männlichen Moralvorstellungen zum Trotz ihr selbstbestimmtes Leben führte - bis zuletzt. Eine typische Coelho-Heldin, unkonventionell, mutig und frei. Als das junge Mädchen Margaretha Geertruida Zelle aus der holländischen Provinz kurz vor dem Ersten Weltkrieg in Paris aus dem Zug steigt, ist sie ein Niemand und mausarm. Wenige Monate später verschlägt sie als skandalöse, exotische Tänzerin Mata Hari, die nach ihren eigenen Vorstellungen lebte und liebte und so auf ihre Art zu einer der ersten Feministinnen wurde, einem Millionenpublikum den Atem und verdreht den mächtigsten Männern Europas den Kopf. Und das war vermutlich ihr Fehler. Denn als der Erste Weltkrieg ausbricht, lässt sie sich auf ein gefährliches Doppelspiel ein und wird des Hochverrats angeklagt. Mademoiselle Mata Hari, in Europa seit langem für ihre Schönheit und ihre Liebschaften bekannt, wurde angeklagt, den Deutschen geheime Produktionsdaten der Entente Panzer verraten zu haben, was dazu führte, dass diese als sofortige Gegenmaßnahme die Entwicklung eines besonderen Giftgases vorantriben. Mata Hari hatte Paris angeblich im Frühling verlassen und einige Monate in der britischen Ortschaft verbracht, in der die ersten Entente Panzer produziert wurden. Danach reiste sie mehrmals zwischen England und Holland hin und her und anschließend nach Spanien, wo sie sich als Gefährtin eines Mannes verdächtig machte, den der französische Geheimdienst schon lange beschattete. Bei ihrer Rückkehr nach Paris wurde sie verhafted, wobei der Umstand, dass sie dort in Begleitung eines jungen britischen Offiziers gesehen wurde, der mit der Entwicklung der Panzer zutun hatte, die Ereignisse beschleunigte. Dies ist die Geschichte einer Frau, die erotisch wie politisch zwischen alle Fronten gerät. Ihr einziges Verbrechen war, eine unabhängige Frau zu sein: Mata Hari - die sinnliche Verführerin, die mutig ihren Weg ging und furchtlos den Preis dafür zahlte. Sie war zweifellos die berühmteste Spionin aller Zeiten: die legendenumwobene Mata Hari, die während des Ersten Weltkrieges in Paris im Dienste des deutschen Geheimdienstes stand. Verraten von einem eifersüchtigen Liebhaber, wurde sie im Herbst 1917 von einem französichen Militärgericht zum Tode verurteilt, und im Morgengrauen des 15. Oktober 1917 als Spionin erschossen. Ihre letzten Lebensminuten vor ihrer Hinrichtung meistert sie mit Grazie. Von der auf sie abgefeuerten Salve traf angeblich nur ein einziger Schuss, dieser allerdings direkt ins Herz. So stirbt nur eine Frau von Format ...Unklar ist bis heute, ob sie tatsächlich die raffinierte Doppelagentin war, wie in dem Urteil dargestellt – oder ein willkommenes Bauernopfer des französischen Militärgerichts, weil die Kriegsbegeisterung merklich nachließ und ein Sündenbock für die Niederlagen und Verluste hilfreich schien. Das Buch ist informativ und macht richtig Lust, in das Leben dieser schillernden Persönlichkeit einzutauchen. Irgendwie mehr als nur ein spannendes Buch. Es liest sich eingängig, ist kurzweilig und sehr informativ. Besonders gut hat mir auch das schöne Cover und wie es insgesamt gestaltet ist gefallen.

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  • 4 Sterne

    23 von 43 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.L., 15.11.2016

    Mata Hari - geheimnisumwittert, faszinierend; ist im Gefängnis, wird abgeholt zu ihrer Erschießung.
    Aufgewachsen in einem langweiligen holländischem Städtchen, missbraucht in einer Internatsschule, sucht sie ein besseres Leben durch eine Heirat mit einem älteren, sadistischen Offizier, der Dienst in Ostindien ableistet. Gedemütigt und misshandelt verlässt sie ihn und flüchtet nach Paris. Voller Ehrgeiz schreckt sie buchstäblich vor gar nichts zurück, um berühmt und reich zu werden. Mit erfundenen exotischen Tänzen erreicht sie ihr Ziel. Eine steile Karriere beginnt, auch in der Politik wird man auf sie aufmerksam.
    Aber wieso wird sie verurteilt und hingerichtet? Als sie altert und keine absolute Sensation mehr ist, wird sie nach am Vorabend des Ersten Weltkrieges nach Deutschland engagiert und soll als Spionin tätig werden. Das offenbart sie den Franzosen. Sie liefert nichts, allenfall ein wenig Klatsch. Aber ein erfolgloser Minister braucht Erfolge und klagt sie als gefährliche Spionin an. Viel zu spät erfasst Mata Hari den Ernst der Lage, hat sie doch durch Geltungsucht und Arroganz ihren Ruf ruiniert. Vermag ein Anwalt zu helfen?

    Spannend zu lesen, wusste ich doch bisher wenig über das Leben der berühmtesten Spionin ever. Geschickt, den Brief ihres Anwaltes zu nutzen, um die "Beweise", die gar nichts beweisen, offen zu legen. Berührend, wie diese Mata Hari, nicht unbedingt sympathisch, aber gefühlvoll und authentisch dargestellt wird.
    Coelho hat seinen eigenen Stil, schreibt präzise und schafft es, hinter die Fassade seiner Figuren zu schauen. Ich meine, "Die Spionin" ist sein bisher gelungenstes Buch.

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  • 3 Sterne

    31 von 59 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika, 12.11.2016

    Mata Hari. H21. Margaretha Zelle. Eine schillernde Persönlichkeit versteckt sich hinter diesen Namen. Eine aufreizende Tänzerin, eine Prostituierte, aber auch eine Doppelagentin?
    „Glauben Sie wirklich allen Ernstes, dass man ausgerechnet jemanden wie mich auswählen würde, um … zu spionieren? Jemand, der ständig im Rampenlicht steht? Würden Sie das nicht außerordentlich absurd finden?“ (S. 97)
    Paulo Coelho lässt Mata Hari einen letzten Brief schreiben, ein Brief in dem sie über ihr Leben und auch den Weg erzählt, der letztendlich zu ihrer Verhaftung führt. Bis heute ist nicht ganz klar, wieviel Spionin tatsächlich in der Femme fatale steckte und Coelho lässt ebenfalls reichlich Raum für Zweifel. Leider beschränkt sich der Autor auf einen kurzen Abriss, kaum hat man sich eingelesen, ist das Buch auch schon wieder zu Ende. Ich kenne Mata Hari jetzt ein bisschen besser, aber die wenigen Episoden des fiktiven Briefes sind einfach zu dürftig um die Realperson wirklich gut kennenzulernen. Zwischenzeitlich klaffen große Lücken in der fiktiven Biographie, was auch nicht gerade zum besseren Verständnis beiträgt. Die Form des Briefromans hat mir sehr gut gefallen, auch der Schreibstil war sehr angenehm. Alles in allem hatte das Buch alle Ansätze, die es zu einem gelungenen Lesevergnügen braucht, leider war mir die Ausführung dann doch zu sparsam.

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  • 4 Sterne

    10 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 17.02.2017

    In "Die Spionin" erzählt Paulo Coelho die Lebensgeschichte von Margaretha Zelle, besser bekannt unter ihrem späteren Künstlernamen Mata Hari, die 1917 nach dem Vorwurf der Spionage hingerichtet wurde.

    Die Ende des 19. Jahrhunderts geborene Margaretha wusste schon früh, dass sie mehr vom Leben wollte, als ihr der kleine niederländische Ort Leeuwarden bieten konnte, in dem sie aufwuchs. Mit 18 heiratete sie deshalb einen Offizier und ging mit ihm nach Niederländisch-Ostindien, bekam zwei Kinder und war immer noch nicht dort angekommen, wo sie ihrer Meinung nach sein müsste. Zurück in den Niederlanden verließ sie ihren Mann und ging nach Paris, wo sie als exotische Tänzerin zu Ruhm kam und von wohlhabenden Männern ausgehalten wurde.

    Mata Hari führte ein für die Zeit ungewöhnliches Leben und war wohl alles, nur keine Spionin.

    Ein interessantes Buch mit einer außergewöhnlichen Lebensgeschichte.

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  • 5 Sterne

    26 von 49 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Donna Vivi, 07.12.2016

    Ein faszinierendes Frauenleben

    Von Paulo Coelho erwartet man's eben nicht anders und man wird auch niemals enttäuscht: Er schafft Meisterwerke. Seine Darstellung über das Leben von Mata Hari ist beeindruckend und einfühlsam. Zwar geht es hier um eine gut recherchierte, dokumentarische Geschichte, die Erzählung durch fiktive Abschnitte ergänzt. Diese schöpferische Freiheit bereichert jedoch das Gesamtwerk.

    Die Vorstellung über ein aufregendes Leben und die Sehnsucht nach Unabhängigkeit trieben eine junge Dame dazu, eine zumindest sicher erscheinende Existenz aufzugeben. Sicher und unglücklich. Sie lebte nach dieser Entscheidung gewiss anders, doch das Anderssein hatte seinen Preis.

    Wie Mata Hari auf ihre unvermeidbare Tragödie zusteuert wird in Briefform niedergeschrieben. Zwei Ansichten werden geschildert und beide erscheinen jeweils eine Rechtfertigung zu sein. Mata Hari erklärt ihre Beweggründe zur gefahrenvollen „Spionage“, ihr Verteidiger erklärt, wieso ihr Fall vor dem Gericht von Anfang an aussichtslos war.

    Die rührende Erzählweise stimmt nachdenklich: War Mata Hari tatsächlich eine selbstbewusste Persönlichkeit? Wurde sie lediglich Opfer von Verrat und Intrigen? Musste sie denn leidenschaftslose Liebesaffären hinnehmen, um dadurch ihren Wunsch nach Freiheit zu befriedigen? Führte sie ihr Schicksal selbst herbei?

    Ein faszinierendes Frauenleben in einer männerdominierten Welt, mit Coelhos Worten einfach tief gehender ausgedrückt, als je zuvor.

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  • 2 Sterne

    21 von 38 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sylvia M., 13.01.2017

    Paolo Coelho lässt in seinem Roman Mata Hari selbst zu Wort kommen, indem er sie in der Todeszelle einen Brief an ihren Anwalt schreiben lässt. Bis zum Schluss glaubt sie nicht daran, tatsächlich sterben zu müssen, doch die Hinrichtung bleibt ihr schlussendlich nicht erspart.
    »Mein einziges Verbrechen war, eine unabhängige Frau zu sein.« schreibt sie darin. Aber genau das war sie nicht. Nachdem sie aus einer unglücklichen Ehe geflüchtet ist, ging sie nach Paris um dort als Tänzerin zu arbeiten. Allerdings reichte das nicht aus, um ihren aufwendigen Lebensstil zu finanzieren. Sie hält sich mehrere betuchte Liebhaber, mitunter auch gleichzeitig, die sie finanziell großzügig unterstützen. Aufgrund ihrer vielfältigen Kontakte wird sie für Informationen bezahlt, die sie laut eigenen Aussagen niemals geliefert hat…
    Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, ist Mata Hari doch bis heute von einer sehr geheimnisvollen Aura umgeben. Umso enttäuschter war ich, dass Coelho das Bild einer Frau zeichnet, die sich einerseits als Edelprostituierte präsentiert, die hemmungslos und kalt kalkulierend einen Mann nach dem anderen benutzt und sich am Ende als keines hilfloses Opfer darstellt, das sich in der Welt nicht zurechtfindet. Das passt nicht zusammen und wird auch nicht so gewesen sein. Das Buch entzaubert jedenfalls den Mythos und wirkt auch sprachlich unglaubwürdig. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass eine Frau Anfang des 20. Jahrhunderts in einem Brief an einen Mann – egal wie aufgeschlossen sie gewesen sein mag – derart offen über ihr Liebesleben, über Sex und dergleichen geschrieben haben mag. Insgesamt blieb die Geschichte ziemlich an der Oberfläche und unspannend.

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  • 4 Sterne

    10 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 23.01.2017

    Passend zu den 100 Jahren nach ihrem Tod erschien das Buch von Paolo Coelho über das aufregende Leben Mata Haris, die zur Spionage und Verrat zu Tode verurteilt wurde. Der Mythos um diese Frau ist und bleibt immer noch lebendig und Coelho gab mit seiner literarischen Art die Erklärung über ihre Taten und ihr Handeln durch ihre eigene Feder, da das Buch im wesentlichen ein fiktiver Brief der Protagonistin darstellt, das sie angeblich vor ihrem Tod in der Zelle schrieb, wo sie noch mit der Hoffnung auf Begnadigung lebte, die niemals kam. So lernen wir angeblich aus erster Hand über die Geschichte jener Frau, die zu ihrer Zeit als ein Legende galt und dies bis heute noch ist. Mysteriös, sinnlich, listig, intelligent, eigensinnig, stur, abenteuerlustig, risikoreich und selbstbewusst tritt sie im Buch auf und nimmt den Leser mit auf eine Reise in der er sich selbst Gedanken machen kann, ob diese Frau nun zu Unrecht verurteilt wurde. Ihre Persönlichkeit war sicherlich ihrer Zeit voraus und das versucht uns das Buch näherzubringen.
    Obwohl am Ende keine klare Fäden gezogen werden bezüglich ihrer Einmischung zur Spionage, ist doch das Buch sehr informativ, mit der gewohnten Schreibart Coelhos und erlaubt einen gewissen Einblick in die Lebensgeschichte dieser ungewöhnlichen Frau.

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  • 3 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne R., 29.12.2016

    Die Geschichte eines selbstbestimmten Lebens

    Mata Hari wurde als Spionin angeklagt und hingerichtet. Doch was steckt hinter dieser geheimnisvollen Frau? Paulo Coelho hat versucht, in ihre Haut zu schlüpfen und uns die Geschichte ihres Lebens aus ihrer Sicht zu erzählen. Wir erfahren, wie aus dem einfachen Mädchen die beliebte Tänzerin wurde, welcher die Männerherzen zuflogen.

    Zunächst einmal war ich sehr gespannt auf dieses Buch, da ich ein Fan des Autors Paulo Coelho bin. Dieser schafft es stets, mich mit seiner einzigartigen, sowohl poetischen als auch einfachen und klaren Sprache in seinen Bann zu ziehen. Diese Sprache habe ich auch im vorliegenden Buch wiedergefunden. Dennoch war ich unterm Strich enttäuscht. Das mag daran liegen, dass ich mittlerweile zu hohe Erwartungen an Coelhos Bücher habe. Aber mit Sicherheit ist das nicht der einzige Grund. Es war eher das Gefühl, dass er mir wenig Neues zu sagen hatte. Ich hatte mich sehr auf das neue Buch gefreut, fand aber nun die Umsetzung etwas ideenlos. Die ausformulierten Gedanken erinnerten mich stellenweise sehr an die eine oder andere Passage aus einem seiner anderen Werke. Die Formulierungen ähneln sich doch sehr. Das hätte mich nicht weiter gestört, wenn die Geschichte mich gefesselt hätte. Doch die Mata Hari, welche ich in dem Buch kennengelernt habe, war nicht besonders sympathisch. Vielmehr wirkte sie naiv und fast unglaublich selbstbezogen. Leider kann ich nicht beurteilen, inwieweit diese Schilderungen der Realität entsprechen, beziehungsweise war es hier ja auch nicht die Absicht, eine wahrheitsgemäße Biographie zu schreiben. Weite Teile der Geschichte sind fiktiv.
    Dennoch war dies zwar eine Protagonistin, von der wir als Leser viel hätten lernen können, aber teilweise erschien sie mir übertrieben dargestellt. Das machte sie anstrengend und verringerte den Lerneffekt. Zudem hätten ein paar Seiten mehr dem Buch auch nicht geschadet.

    Jedoch stellt Coelho wie in vielen seiner Bücher bestimmte Bereiche unseres Lebens in den Mittelpunkt. Dabei trifft er Probleme, die jeder von uns hat oder haben könnte. In diesem Fall geht es um Ruhm und was er mit einem macht. Wie verhält sich ein Mensch, der auf die Anerkennung anderer angewiesen ist? Wer schon andere Bücher des Autors gerne gelesen hat, der wird vielleicht auch dieses mögen. Auf jeden Fall fügt es sich ohne Probleme in die Reihe seiner anderen Bücher ein. Von mir gibt es trotzdem nur drei Sterne, da ich auch eine gewisse Leichtigkeit vermisst habe, die Coelho in anderen Werken besser vermitteln konnte.

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  • 5 Sterne

    20 von 35 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja B., 02.12.2016

    Inhalt: Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos? Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven, allerletzten Brief aus dem Gefängnis ihr außergewöhnliches Leben selbst erzählen: vom Mädchen Margarethe Zelle aus der holländischen Provinz zur exotischen Tänzerin Mata Hari, die nach ihren eigenen Vorstellungen lebte und liebte und so auf ihre Art zu einer der ersten Feministinnen wurde. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, lässt sie sich auf ein gefährliches Doppelspiel ein.

    Eigentlich absolut nicht mein Genre und auch nicht meine Buchwahl, aber nach der Leseprobe war ich doch sehr neugierig und wagte einen Blick ins Buch!
    Ich wurde wirklich überrascht und überzeugt! Ein sehr gutes Buch, spannend und fesselnd!

    Ich war mir als Leser stellenweise wirklich unsicher ob es sich hier wirklich um Fiktion handelt. Sehr gut recherchiert und beschrieben, man hat stellenweise den Eindruck es handelt sich hier um eine Biographie ...

    Ich kann dieses Buch wirklich sehr empfehlen!

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  • 3 Sterne

    12 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 15.12.2016

    Die Spionin, von Paulo Coelho

    Cover:
    Ein Foto der mysteriösen und mit vielen Geheimnissen umgebenen Mata Hari, weckte meine Neugier.

    Inhalt:
    Die Geschichte einer Frau, die erotisch wie politisch zwischen alle Fronten gerät. Mata Hari!
    Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos?

    Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven Brief aus dem Gefängnis von ihrem außergewöhnlichen Leben erzählen.
    In kurzen knappen Worten wird eine ganze Tragödie erzählt, bei der wir als Leser nicht wissen was ist Wahrheit und was ist dazu erfundene Fiktion.

    Meine Meinung:
    Für mich (so lese ich es auf jedenfall aus dem heraus wie es der Autor beschreibt) ist Mata Hari eine tragische Person, der das Schicksal eine tragische Rolle zugeschrieben hat.
    Sie kam eigentlich aus einem behüteten Elternhaus, nach dem Tod der Mutter hatte sie das Pech in ein Internat zu kommen, in dem sie vom Direktor vergewaltigt wurde (was für diesen damals keine Konsequenzen hervorrief).
    Sie wollte nur noch weg und hatte das Pech in eine Ehe zu flüchten die auch wieder die Hölle für sie bereithielt.
    So hat sie eigentlich nur Druck und gewaltsamen Sex erfahren und hat dadurch(?) vielleicht erkannt welche Macht sie auf Männer ausüben kann. So ist sie dann in ihr weiteres Leben mit ihrer „vermeintlichen erotischen Kunst“ (Tänzerin die auch mal blank zog), die ihr alle Freiheiten wie sie glaubte gab, hineingewachsen (ganz gezielt).
    Wäre sie nach der Schule in eine liebevolle Ehe gekommen, wäre ihr Leben genauso verlaufen?
    Ich frage mich, wäre Sie dann auch so eine rebellische, freiheitsliebende, unruhige, nach Anerkennung gierende, getriebene, opportunischtische Person geworden? War ihre erotische Kunst für sie ein wirklich inneres Bedürfnis, oder ist sie in diese Rolle nur durch die Umstände gepresst worden?
    Auch zu ihrer Spionagetätigkeit erfahren wir eigentlich kaum etwas.
    Deshalb bin ich zwar entsetzt über das Todesurteil, aber ich wie es dazu kommen konnte ist trotzdem wieder sehr rätselhaft.
    Sind es wirklich die Umstände im Krieg?

    Aber diese Fragen sind alle fiktiv.
    Denn der Autor schreibt zwar in ICH-Form, aber was davon sind/waren wirklich Mata Haris Gedanken?
    Der Autor skizziert eine Person, ein Leben, mit Handlung und weiteren Personen, die mir immer irgendwie als „gezeichnet“ als „möglicherweise fiktiv“ vor Augen stehen. Ich weiß nie woran ich bin, es irritiert mich beim Lesen, dass ich immer das Gefühl habe, hier sehe ich nur einen kleinen Ausschnitt aus einem Ganzen und bei diesem kleinen Teil, weiß ich noch nicht einmal was real und was Phantasie ist.

    Der Schreibstil ist sehr breit gefächert. Von kurz und bündig, über poetisch, bis zu theatralisch ist alles enthalten.

    Zitat:
    -Auch wenn wir manchmal nicht wissen, wohin uns das Leben führt, so sind wir doch nie verloren.
    -Ich wusste, dass alles, was ich gesagt hatte, bis zum Ende aller Tage mit meinen Tränen im Sand versickert war.

    Mein Fazit:
    Ich finde für mich ist die Geschichte etwas lückenhaft, Mata Hari bleibt eine nebulöse Person, die viele Geheimnisse umgeben.
    War sie eine Spionin, war sie keine?
    Was war ihr eigener Antrieb?
    In dem Buch sind mir einzelne Passagen, einzelne Facetten ihres möglichen Lebens gezeigt worden, die mir eine Ahnung ihres Lebens geben, aber in keinster Weise eine Vollständigkeit haben, wie auch der Autor in Nachwort nochmals ganz klar schreibt.
    Der Schreibstil schafft für mich eine gewisse Distanz und Verwirrung.
    Insgesamt habe ich mehr von dem Buch erwartet. Mehr Einblicke in das besondere Leben der Mata Hari. Fundiertes Wissen und Emotionen.
    Ich vergebe 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 21.12.2016 bei bewertet

    Paulo Coehlo fängt mit dem Prolog gleich mit dem Ende von Mata Hari an. Es ist der 15. Oktober 1917 und es wird ihr Todesdatum werden. Hingerichtet von einem Erschiessungskommando in Vincennes, Frankreich. Nüchtern und gleichzeitig doch emotional werden ihre letzten Schritte beschrieben.

    Der nachfolgende Roman gliedert sich in drei Abschnitte. Die ersten beiden stellt der Autor als Abschiedsbrief und Rekapitulation aus der Sicht von Mata Hari, die als Margaretha Zelle in 1876 in Leeuwarden geboren wurde, dar. Darin schildert sie, warum sie bereits in jungen Jahren die Niederlanden verlassen wollte und wie es kam, dass sie von der Liebe nichts hielt. Relativ nüchtern lässt Coehlo sie in diesem fiktiven Brief von ihrer Ehe, in der sie viel Gewalt ertragen musste, und ihren Kindern berichten. Eine Schlüsselszene ist ein miterlebter Selbstmord. Von da an will Margaretha sich und vor allem ihr Leben ändern. Liebe war bei ihr immer nur Mittel zum Zweck. Sie wollte hoch hinaus, berühmt werden und vor allem unabhängig. Sie wollte das Leben, dass sich ihr bot, geniesen.
    Bis zum Schluß konnte (und wollte) sie nicht daran glauben, dass sie hingerichtet werden würde. Sie hatte bis zum Schluß gehofft.

    Manchmal sind im Brief Fakten eingewoben (so z.B. eine Liste von Gegenständen, die sie hinterlassen hat). Dennoch sind es nur Streiflichter, vielleicht wichtige Wendepunkte, daher bleiben nach dem Lesen bei mir Lücken, was sie alles erlebt hat. Vor allem die Figur der Mata Hari wird hier sehr egozentrisch, naiv und prunksüchtig dargestellt. Es fehlen Gefühle. Am Ende soll sie sich trotzallem verliebt haben, doch diese Gefühle werden hier nur am Rande, unvollständig und wenig nachvollziehbar dargestellt, so dass man den Wandel nicht richtig nachvollziehen kann.

    Im dritten Teil kommt dann ein Perspektivwechsel. Der Anwalt berichtet und rechtfertigt sich. Er stellt die größerern Zusammenhänge dar, die, die Mata Hari (angeblich) nicht überblicken konnte. War sie nun Spionin oder nicht ? War sie ein Bauernopfer des anklagenden Anwaltes ? Helfen konnten bzw. wollten ihr auch ihre früheren zahlreichen Verehrer ihr nicht mehr. Sie war ein sinkender Stern und keiner wollte mit ihr herab gezogen werden.
    In einem Zeitalter, in der die Männer das sagen hatten, haben Männer über sie, die so völlig anders war, gerichtet. Und am Ende ist es ein Mann, der sie betrauert.

    Ein Buch, das mir, die ich über Mata Hari bisher wenig wußte, vieles über ihr Leben und Sterben näher gebracht hat. Mir einige Informationen geliefert hat. Dennoch blieb mir ihre Geschichte zu streiflichtartig erzählt. Es ist keine Biografie - die Segmente, die Coelho hier mit dem fiktiven Roman liefert, haben zwar meine Neugier geweckt, aber mich am Ende etwas ratlos zurück gelassen. Hat er Mata Hari, die als notorische Lügnerin galt, in ihrem (fiktiven) Brief naiv wirken lassen oder war sie es wirklich? Vor allem passt dann ihre zietierte Lyrik nicht dazu. Genauso widersprüchlich sehe ich ihre Liebe am Ende, die ihr (angeblich) zum letzten Verhängnis wurde.
    Vieles fehlte mir in diesem Roman, aber es war ein Anstoß mich einmal näher mit ihrer interessanten Figur zu beschäftigen.

    Der Diogenes Verlag hat ein sehr schönen Rahmen für das Buch geschaffen. Das Cover und die Buchgröße passen in das Gesamtkonzept des Verlages. Das Cover ziert ein Bild von Mata Hari, es erweckt beim Leser gleich Interesse an dem Roman. Auch die im Buch vorhandenen Bilder von Mata Hari haben mir sehr gut gefallen.

    Fazit:

    Interessante Perspektive auf die schillernde Persönlichkeit Mata Hari. Konnte mich allerdings nicht vollständig überzeugen, da der Roman nur streiflichtartig Einblicke in ihr Leben gab .

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