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  • 5 Sterne

    16 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ysa, 04.09.2017

    Mit „Wir sehen uns dort oben“ konnte Pierre Lemaître den renommierten Prix Goncourt 2013 gewinnen. Eine Auszeichnung, die, zumindest in Frankreich, wesentlich wichtiger ist als beispielsweise der Nobelpreis. Jetzt hat er wieder ein Buch veröffentlicht und wer eine phantastische und großartige Geschichte wie die von Albert und Edouard erwartet, der wird möglicherweise enttäuscht sein. „Drei Tage und ein Leben“ ist ganz anders!
    Im Zentrum dieses Dramas steht Antoine, der gerade mal 12 Jahre alt ist und in einem Anfall von Jähzorn den 6jährigen Rémi erschlägt. Völlig panisch versteckt er dann den kleinen Leichnam. Ein Jahrhundertsturm verhindert die Entdeckung Rémis und somit entkommt Antoine dem Gefängnis. Aber er entkommt nicht seinem Gewissen, seinem inneren Gefängnis.
    Der Leser begleitet Antoine in drei verschiedenen Phasen seines Lebens: erst 1999 (Zeitpunkt der Tat), später noch 2011 und 2015. Wir erleben seine Verzweiflung, seine Verwirrung, seine Ängste und auch seine Versuche, den Mord und die folgenden Handlungen vor sich selber zu rechtfertigen. Er lebt fortan in einer Grauzone zwischen Schuld und Unschuld, individueller und kollektiver Verantwortung, denn natürlich beeinflusst ihn auch seine Umwelt. Eine Umwelt, die nur zu leicht und zu gerne den Außenseiter als Schuldigen sehen möchte, die alles unternimmt um den gesellschaftlichen Normen zu entsprechen.
    Sensibel und psychologisch zumindest meistens schlüssig (psychologisch bedeutet ja nicht zwingend logisch) beschreibt der Autor Antoines Leben, seine Einsamkeit und Hilflosigkeit inmitten dieser dörflichen Gesellschaft. Seine Fluchtversuche scheitern kläglich – wer kann schon vor sich selber flüchten? Er erlebt über Jahre hinweg ein Gefühlschaos, das durchaus auf den Leser übertragen wird. Ist Antoine ein Mörder? Oder doch unschuldig? Aber Rémi ist tot – unwiderruflich. Und was ist schlimmer? Die Tat oder die Angst vor der Entdeckung und der daraus resultierenden Bloßstellung? Antoine ist ja erst 12. Schuldig? Unschuldig? Oder…?
    Lemaître verurteilt nicht, er urteilt nicht einmal, er beschreibt einfach. Sein Stil ist gewohnt eloquent, klar und ein wenig distanziert, manchmal entlarvend, immer treffsicher und vor allem fesselnd. Der Leser wird zum Beobachter, Begleiter Antoines in allen drei Abschnitten. Der Leser wird zum Zeugen, ein Urteil bleibt ihm überlassen. Der Autor entlässt uns dann auch ohne wirklichen Abschluss, aber mit einer Überraschung, die alles noch einmal auf den Kopf stellt oder stellen könnte.
    Fazit: Wie schon zu Beginn erwähnt: es ist keine phantastische Geschichte, vor allem ist es kein gefälliges Buch, aber es ist ein berührendes und verstörendes Drama, das mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Ein ungewöhnliches Buch, das nachhallt - man sollte sich darauf einlassen!
    Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    15 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silvia K., 13.09.2017 bei bewertet

    Erschütternd, gefühlvoll, spannend und nachhallend…

    … erzählt der Autor Pierre Lemaitre in seinem Roman „Drei Tage und ein Leben“ die Geschichte von Antoine, einem zwölfjährigen Jungen, der nicht sonderlich sympathisch wirkt, was allerdings auf Grund seiner Lebensumstände auch nicht verwundert. Seine alleinerziehende Mutter ist streng mit ihm, zu seinem Vater hat er bis auf Geschenke keinen Kontakt, der Kontakt zu seinen Freunden ist durchwachsen, nachdem ihm seine Mutter die Treffen zum PlayStation spielen verboten hat und er alleine durch die Wälder streift. Dort errichtet er stolz ein Baumhaus, das von seiner heimlichen Liebe jedoch abschätzig bewertet wird. Sein einziger treuer Gefährte in dieser für ihn schweren Zeit ist der Nachbarshund, dessen Ermordung er mit eigenen Augen mit ansehen muss und davon traumatisiert ist. Aus seiner blinden Wut heraus schlägt er dem sechsjährigen Nachbarsjungen Rèmi mit einem Stock gegen die Schläfe, welcher daran sofort stirbt, und so verändert sich sein restliches Leben von heute auf morgen komplett.

    Im Folgenden durchlebt der Leser mit Antoine die drei darauffolgenden Tage. Wie er sich selbst und seiner Mutter gegenüber fühlt, wie der Ort Beauval mit den Geschehnissen umgeht, welche Angst er hat, dass die Leiche gefunden wird, welche Verzweiflung er hegt und welche Pläne er versucht zu verfolgen, aber weder Flucht noch Selbstmord gelingen ihm. Ein schweres Unwetter lässt die an sich schon rasante Geschichte noch mehr aufleben, was mich zusätzlich sehr betroffen gemacht hat, zumal ein Unwetter ähnlichen Ausmaßes vor einem Jahr hier ganz in der Nähe gewütet hat und mir durch die Geschichte noch deutlicher wurde, wie die Leute gefühlt haben müssen. Das Unwetter verwüstet das Dorf und das Waldgebiet enorm, wodurch das Leid der gesamten Dorfbewohner in den Vordergrund und der verschwundene Rèmi in den Hintergrund tritt. Und Antoine beschließt, von Beauval fortzugehen.

    Zwölf Jahre später nimmt der Autor die Geschichte wieder auf und man lernt den inzwischen Erwachsenen Antoine kennen, wie sich sein Leben für ihn positiv entwickelt hat, er sich phasenweise stark und allem überlegen fühlt, er allerdings nach wie vor auch sehr mit seiner Schuld zu kämpfen hat. Albträume verfolgen ihn immer wieder, mit niemandem jemals über den Vorfall sprechen zu können, quält ihn, Besuche in Beauval meidet er so gut es geht. Bei einem dieser Besuche begeht er einen weiteren folgeschweren Fehler, deren Konsequenzen seine positive Entwicklung wieder zum Einsturz bringen und er in weiterer Hinsicht eine Bestrafung erhält zum Preis seines ganzen Lebens. Nach einem weiteren Zeitsprung von vier Jahren erfährt der Leser seine aktuelle Lebenssituation, in der er sich mit den Tatsachen arrangiert hat, soweit es geht, und der Autor lässt am Ende eine weitere Bombe platzen, mit der der Leser nicht gerechnet hätte. Ob Rèmis Leiche je gefunden und Antoine als Täter überführt wurde, möchte ich hier natürlich nicht verraten!

    In meinen Augen ist dies ein herausragender Roman. Beginnend beim sehr passenden Cover mit dem verschlossen wirkenden Jungen. Der Autor hat ein Thema gewählt, wie es mir noch in keinem Buch untergekommen ist und dies unglaublich gut umgesetzt, auch wenn man sich fragen muss, wie man auf die Idee kommt, als Autor solch eine Geschichte durchspielen zu wollen. Es wird einem vor Augen geführt, wie schnell eine unüberlegte Handlung das restliche Leben beeinflussen kann, dass die Zeit nicht alles vergisst und man nicht vor allem davonlaufen kann. Die Geschichte hallt noch stark in mir nach und wird mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben. Deswegen gibt es von mit definitiv fünf von fünf Sternen dafür!

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  • 5 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 03.09.2017

    Es ist ungewöhnlich warm an diesem Tag vor Weihnachten 1999. So kann Antoine Courtin sich in sein Baumhaus im Wald bei Beauval zurückziehen. Sein ganzes Leben frustriert den 12-Jährigen: die Freunde sind besessen von der Spielkonsole, woran er aber nicht teilhaben darf; Émilie erwidert seine Zuneigung nicht und nun ist auch noch sein einziger wahrer Freund, der Nachbarshund Odysseus, tot. Da hat ihm der nervige kleine Rémi gerade noch gefehlt. Ein unbedachter Augenblick, zu viel angestauter Frust und Antoine schlägt mit einem Stock auf das Kind ein, das sofort tot ist. Erschrocken realisiert er erst nach einigen Momenten, dass er gerade zum Mörder geworden ist. Völlig außer sich irrt er im Wald umher, um die Leiche wegzuschaffen; ein alter Baum kann das Kind in sich aufnehmen. Zurück zu Hause plagt ihn das Gewissen, doch die Ereignisse der folgenden Tage entwickeln sich völlig unvorhersehbar: das Dorf wird von einem Jahrhundertunwetter heimgesucht und der als vermisst geltende kleine Junge gerät bald schon in den Hintergrund ob drängenderer Nöte. Doch ein Mord mit einer Leiche muss irgendwann aufgeklärt werden.

    Pierre Lemaitre gliedert seinen Roman in drei Zeitabschnitte, die einen völlig verschiedenen Fokus haben. Im ersten erleben wir den jungen Antoine, der eine unsägliche Tat begeht und damit alleine zurechtkommen muss. Seine Gewissensbisse, die Ängste und Befürchtungen muss er alleine durchstehen. Er hat nicht gemordet, weil er es wollte, es war letztlich ein Unfall, aber das Ergebnis ist dasselbe: er ist verantwortlich für den Tod von Rémi. Auch wenn er im Laufe der Jahre gelernt hat, mit der Tat zu leben, so kann er doch nie die Schuld ablegen, die er trägt. Zwölf Jahre später kehrt er in sein Heimatdorf zurück, just in dem Moment, als die Leiche schließlich doch noch gefunden wird. Nach so langer Zeit beschleicht ihn wieder die Furcht entdeckt zu werden, doch was mehr als ein Jahrzehnt gutgegangen ist, kann auch dieses Mal in seine Hände spielen. Ein kleiner Fehltritt jedoch und wir erleben Antoine im dritten Abschnitt, nur wenige Jahre später, für seine Tat büßen. Anders als vermutet, aber dafür auch nicht nur 15 Jahre, sondern lebenslänglich.

    Diese unerwarteten Wendungen und fast bösartigen Entscheidungen Schicksals lassen Lemaitres Roman einen außergewöhnlichen Reiz ausströmen. Man wartet auf die Entdeckung, doch der Autor hat für den Leser etwas ganz Anderes geplant. Selten kann ein Roman derart überraschen und ein völlig unvorhersehbares Ende bieten.

    Doch es ist nicht nur diese frappierende Wende, die überzeugt. Daneben spielt der Autor auch mit den Fragen des Schicksals und den typischen Roman-Versatzstücken. Kurz nach dem Verschwinden des Jungen versammelt sich die Gemeinde zum Gottesdienst in der örtlichen Kirche. Wo sonst Trost gespendet werden soll, wird für Antoine der Ort zum Zentrum der Qual. Es ist dem Dorf kein Messias geboren, nein, ein geliebter Junge ist ihm genommen worden. Es folgt, geradezu grotesk, die göttliche Heimsuchung durch Flut und Unwetter. Doch wieder bleibt der Täter verschont, die Unschuldigen tragen die Hauptlast der göttlichen Macht. Immer wieder lässt Lemaitre seinen Protagonisten durch die Hölle gehen und wenn auch nicht gestärkt, doch neuen Mutes wieder herauskommen. Und als er die Hand schon am rettenden Ankers spürt, der ihn für immer aus der Gefahrenzone bringen soll, schlägt die Fügung doch noch zu.

    Auch die Figurenzeichnung ist überzeugend gelungen. Antoine ist vielschichtig in seinem Hadern mit der Tat und glaubwürdig für sein Alter dargestellt. Auch die anderen Figuren haben interessante und eigenwillige Züge, die sie lebendig und individuell wirken lassen.

    Ein in sich stimmiger, recht kurzer Roman, der Züge eines Kriminalromans hat und mit einer cleveren Handlung überzeugen kann.

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Margit P., 19.09.2017

    Erschütternder Schicksalsroman

    Bereits die Leseprobe auf Vorablesen.de zu dem Buch "Drei Tage und ein Leben" zog mich absolut in Ihren Bann. Einerseits entsetzt über das Thema und sofort mit dem Gedanken behaftet wie ein Autor überhaupt auf so eine Idee kommen kann (denn so eine Geschichte ist denke ich mal bis jetzt ziemlich einzigartig) fesselte mich doch das Drama rund um den 12-jährigen Antoine an den Bildschirm. Und da mir die ersten beiden Kapitel absolut keine Ruhe gelassen haben, habe ich mir das Buch nach dem Erscheinungstermin selbst besorgt und innerhalb nur eines langen Leseabends, als wäre die Zeit stehen geblieben, regelrecht verschlungen. Die Geschichte ist einmalig und faszinierende, das Cover zeigt mir den 12-jährigen Remi - den Mörder - der doch eigentlich nur wie ein ganz normaler aber todtrauriger Junge aussieht und man möchte ihn am Liebsten in den Arm nehmen und ganz fest halten - Ihn - einen Mörder?

    Die Geschichte beginnt im Jahr 1999 im französischem Örtchen Beauval. Der 12-jährige Antoine ist ein Außenseiter und mir nicht gerade symphatisch. Von seiner Mutter erhielt er das Verbot mit seinen "Freunden" PlayStatio zu spielen und so vertreibt er sich seine viele freie Zeit zusammen mit dem Nachbarshund im Wald, wo er sich alleine ein faszinierendes Baumhaus baut. Voller Stolz zeigt er dieses seiner Schulfreundin Emilie, für die er insgeheim schwärmt, doch Emilie lacht Ihn nur aus. Und dann muss er auch noch mit zusehen wie sein treuer Weggefährte, der Nachbarshund, ermordet wird. Todtraurig und voller Wut im Bauch begegnet er dann noch im Wald seinem Nachbarsjungen Remi. Aus einem Reflex heraus trifft Antoine Remi mit einem Stock an der Schläfe - dieser ist sofort Tod. Und nun kann man die Spannung fast spüren, als läge sie greifbar vor einem. Antoine begreift sofort was nun Schlimmes passiert ist. Er ist ein Mörder!

    Was nun in den folgenden Tagen folgt sind zwei Dinge:
    Zum Einen dürfen wir die ausgereiften Gedanken von Antoine verfolgen. Wie geht man nach so einem Geschehen mit sich selbst um? Behält man alles für sich - aber wie schwierig muss das sein? Oder stellt man sich selbst an den Pranger? Für Antoine auch keine gute Alternative... So quält er sich durch die nächsten vielen Stunden - beherrschend von der riesigen Angst dass die Leiche von Remi entdeckt wird und er als Täter überführt wird - sowie mit durchführbaren Flucht- und Selbstmordgedanken.
    Zum Anderen erlebt wir - wie es nach dem Verschwinden eines Kindes üblich ist - eine groß aufgezogene Suchaktion nach Remi, in die neben der Polizei auch viele Dorfbewohner integriert sind. Nach zunächst erfolgloser Suche bricht auch noch ein gewaltiger Sturm gefolgt von Hochwasser und großer Zerstörungskraft über das Dorf herein und das Leid Aller verdrängt die Sorgen um Remi.

    Im Zweiten und Dritten Teil des Buches macht der Autor dann Zeitsprünge in die Jahre 2012 und 2015. Wie geht es Antoine und allen anderen Mitwirkenden jetzt? Wurde der Mord aufgeklärt oder blieb alles ein dunkles Geheimnis? Lasst Euch überraschen und mitnehmen in das finstere Dorf Beauval.

    Was mir guten Schluss zu sagen bleibt: Hut ab vor dem Autor Pierre Lemaitre! Natürlich muss jeder Buchautor viel Phantasie, Wissen und Recherche aufbringen um ein wirklich gelungenes Werk zu abzuliefern. Aber wie sich Herr Lemaitre in die Thematik hineinversetzen kann - wie es einem Kind nach einem solchen Schicksal ergeht - ist sicher einmalig und faszinierend. In ergreifender Stille, gespickt mit viel Angst, Wut und Trauer führt er uns durch die vorliegenden 250 Seiten. Für diese Geschichte, die mir selbst sicher noch lange immer mal wieder im Kopf herumgeistert, gebe ich sehr gerne 5 hochverdiente Sterne.

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  • 5 Sterne

    8 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SLovesBooks, 04.09.2017 bei bewertet

    Meine Meinung:

    Mich hat dieses Buch begeistert, berührt und erschreckt zugleich. Es zeigt erstaunlich scharf, wie ein Leben ab einem gewissen Punkt in eine ganz andere und unvorhergesehen Richtung laufen kann und wie ein Fehler das ganze weitere Leben beeinträchtigen kann.

    Die Frage nach Schuld uns Sühne ist wohl etwas Urmenschliches. Lemaitre nimmt sich dieser Frage in seinem Roman an. Wir begleiten einen Protagonisten, mit dem man über das ganze Buch hinweg nicht warm wird. Dabei wird in drei unterschiedlichen Zeiten seines Lebens erzählt, was immer wieder unterschiedliche Fragen und Antworten gerade in Bezug auf das Thema Schuld aufwirft. Obwohl unnahbar, berührt einen das Schicksal des einstigen Jungen und lässt mich als Leser auch nicht so schnell los. Dieses Buch hat mich noch viele Stunden nachdem ich es beendet hatte noch beschäftigt.

    Der Schreibstil ist sehr gelungen. Man liest hier ein anspruchsvolles Buch, was man auch an der Sprache bemerkt. Lemaitre setzt durch seine ausgefeilte Sprache immer wieder Akzente. Das Spiel von Nähe und Distanz beherrscht er par excellence. Es war angenehm zu lesen und auch mit seinen etwas über 200 Seiten nicht zu dick.

    Es gab viele sehr spannende Passagen. Aber auch emotional starke Szenen sind vielfach vertreten.

    Insgesamt handelt es sich um ein herausragendes Buch, das mich zum Nachdenken angeregt hat. Ich kann es sehr empfehlen.

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  • 4 Sterne

    7 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maya W., 28.09.2017 bei bewertet

    1999 in einem Dorf Frankreichs, in dem jeder jeden kennt, herrscht eines Tages große Aufregung. Der sechsjährige Rémy ist nicht nach Hause zurückgekehrt. Auch der 12-jährige Antoine wird von der Polizei zu dessen Verschwinden befragt, denn Rémy ist nicht nur der Nachbarsjunge, sondern Antoine hat auch viel Zeit mit Rémy verbracht. Antoine gibt recht verschlossen Auskunft, denn er trägt die Schuld, dass Rémy nicht nach Hause gekommen ist. Es werden Suchaktionen gestartet, doch Rémy wird nicht gefunden. Diese individuelle Katastrophe wird jedoch von einer anderen Katastrophe überschattet. Ein Orkan fegt über das Dorf hinweg, der Tote und Zerstörung mit sich bringt. Das Verschwinden Rémys gerät angesichts der Aufräumarbeiten und der Trauer über die Toten in Vergessenheit.

    10 Jahre später, Antoine hat das Dorf verlassen und steht vor seinem Studienabschluss als Arzt, wird Antoine durch ein Foto in die damaligen Ereignisse zurück katapultiert, merkt, dass er die Vergangenheit ihn wieder eingeholt hat und die Angst vor Aufdeckung seiner Schuld an Rémys Verschwinden auch seine Zukunft beeinflusst und er auf seine Art Buße leisten muss.

    Die Geschichte verfolgen wir aus der Sicht Antoines. Im ersten Teil des Romans, der im Jahr 1999 spielt ist die Schilderung der Ereignisse sehr nüchtern, kühl, fast distanziert. Über das, was in Antoine vorgeht muss der Leser sich selber klar werden und aus Antoines Handlungen schließen. Nur seine Träume geben dem Leser einen kleinen Blick in sein Innenleben, so dass dem Leser klar wird, wie groß die Last sein muss, die auf Antoine liegt. Dieser Teil liest sich fast wie der Bericht einer außenstehenden Person und damit klar zu kommen fiel mir teilweise ein wenig schwer.

    Ganz anders der zweite Teil, der im Jahr 2011 spielt. Hier zeigt der Autor, dass er auch sehr gefühlvoll schreiben kann und wir erfahren sehr viel über die Gedanken und Ängste Antoines. Hier habe ich den Autor des großartigen Vorgängerromans „Wir sehen uns dort oben“ wiedererkannt.

    Alles in allem ein großartiger Roman, der uns einen Menschen näher bringt, der als Jugendlicher eine große Schuld auf sich geladen hat.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela W., 19.09.2017

    Das Cover des Buches zeigt einen Jungen der zusammengesunken da sitzt. Ich nehme der Junge soll Antoine darstellen. Es würde auf jeden Fall zum Inhalt passen.

    Inhalt: Der zwölfjährige Antoine führt eigentlich ein ganz normales Leben. Doch eine Playstation und ein Mord verändern sein ganzes Leben. Nachdem er von seiner äußerst strengen Mutter das Verbot erhalten hat, sich mit seinen Freunden zum Playstation spielen zu treffen, verbringt er immer mehr Zeit alleine in seinem Baumhaus. Sein einziger verbliebener Freund ist Osysseus, der Hund der Nachbarn. Doch dann wird dieser von seinem Herrchen erschossen und Antoine muß das ganze mit ansehen. Aus blanker Wut und Trauer schlägt er dem sechsjährigen Remi einen Stock vor den Kopf. Antoine verlässt Beauval.
    12 Jahre später, Antoines Leben hat sich insgesamt sehr positiv entwickelt, kehrt er nach Beauval zurück. Dort suchen ihn Schuldgefühle und Alpträume erneut heim. Und dann passiert eine weitere Katastrophe.

    Meine Meinung: Dem Autor ist es gelungen mit seinem etwas außergewöhnlichen Schreibstil, das man als Leser tief in die Gefühle von Antoine sehen konnte. Alles was Antoine erlebt, fühlt man als Leser ganz deutlich mit. Auch die Wandlung von Antoine wird sehr deutlich dargestellt. Gelungen ist dem Autor auch die Darstellung, das ein falscher Schritt, ein ganzes Leben verändern kann. Schockiert war ich allerdings von dem Hass, den Antoine entwickelt hat. Aber leider ist es ja wirklich so, das bereits 12 jährige solche Taten ausüben. Doch diese Kaltschnäuzigkeit die Leiche dann auch noch verschwinden zu lassen, ist echt heavy.
    Insgesamt ein sehr gelungenes Werk, das ich gerne weiterempfehle.

    Mein Fazit: Grausam und mitreisend. Meine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 01.10.2017

    Wenn Sekunden über ein ganzes Leben entscheiden
    Die Handlung von Pierre Lemaitres neuem Roman “Drei Tage und ein Leben“ spielt 1999 kurz vor Weihnachten in Beauval, einem kleinen Ort in der Provinz. Der 12jährige Antoine lebt bei seiner Mutter. Der Vater hat die Familie verlassen. Odysseus, der Hund des Nachbarn Desmedt, ist ihm das Liebste auf der Welt. Mit ihm und dem 6jährigen Rémi Desmedt, verbringt er seine Tage im Wald, wo er ein Baumhaus baut. Eines Tages erschießt der Nachbar den von einem flüchtigen Autofahrer verletzten Hund, statt ihn zum Tierarzt zu bringen. In unkontrollierbarer Wut zerstört Antoine das geliebte Baumhaus und erschlägt den kleinen Rémi9 mit einem Ast. Anschließend versteckt er die Leiche im Wald und spricht mit niemand über das, was passiert ist. Zwei Tage lang rechnet er jeden Augenblick mit der Entdeckung der Leiche und seiner Verhaftung, aber schwere Stürme verwüsten die Region, und die Suche nach dem verschwundenen Kind hat nicht mehr oberste Priorität. Für Antoine ist von einem Augenblick zum andern nichts mehr, wie es war. Er wird seine Ängste und Schuldgefühle nie mehr los, versucht aber dennoch, ein halbwegs normales Leben zu führen. Er weiß so gut wie der Leser, dass er seiner Strafe nicht entgehen wird, aber bis zur überraschenden Auflösung es ein weiter Weg.
    Der Roman ist sehr packend. Es ist kein Whodunit – der Täter und die Umstände der Tat sind von vornherein bekannt. Es ist auch kein Krimi, denn es geht nicht um die Erforschung der Vorgeschichte eines Verbrechens. Lemaitre hat einen düsteren Roman, einen “roman noir“ geschrieben, in dem er fragt, was nach einer solchen Tat geschieht. Wie lebt man mit dieser Schuld? Kann es danach noch Normalität geben? Goncourt-Preisträger Lemaitre erzählt eine Geschichte, die berührt und beeindruckt. Ein sehr empfehlenswertes Buch.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 24.10.2017

    Paar Sekunden die das ganze Leben verändern-ein Wutanfall,ein Schlag mit dem Stock und der 6-jähriger Remi liegt auf dem Boden.Tot.Sein Mörder.Antoine,kann nicht fassen was da gerade passiert ist.Jetzt muss er ins Gefängnis,sein Leben ist vorbei,dabei ist er selbst auch noch ein Kind,gerade 12 Jahre alt.Antoine versteckt die Leiche und geht zurück nach Hause.Das ganze Dorf ist schon in Auffuhr,man hat das Verschwienden von Remi schon gemerkt.Währen alle verzweifelt nach dem Jungen suchen,kämpft Antoine mit Schuldgefühlen und Angst.Und diese Angst begleitet ihm jahrelang und bestimmt sein Leben.
    Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.Der Schreibstil ist fesseln und direkt,der Inhalt beklemmend und bedrückend.Es ist eine von den Geschichten die sehr an die Substanz gehen und schwer verdaulich sind,gleichzeitig eine düstere Faszination aud den Leser ausüben.Natürlich geht es vorallem um moralische und ethische Fragen,die Antworten sind erschütternd,das eigene Überleben ist doch das wichtigste,ein Sturm lässt die anfangs mitfühlenden Dorfbewohner den vermissten Jungen vergessen,Antiones Mutter ahnt etwas und schweigt...Der Hauptprotagonist ist sehr unsympathisch ,unerträglich und moralisch merkwürdig.Es kann sein das der Tod vom Remi ein Unfall war,aber er reagiert sehr schnell und kaltherzig,das Verstecken der Leiche hat etwas sehr Berechenbares...und schon als Kind wäre er sehr erleichtet,wenn ein andere für seine Tat verurteil wurde...Ja,das Buch ist sehr beklemmend,aber auch sehr lesenswert,ich kann es nur weiterempfehlen an alle die von der Literatur bisschen mehr als paar schöne Lesestunden erwarten.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SLovesBooks, 04.09.2017

    Meine Meinung:

    Mich hat dieses Buch begeistert, berührt und erschreckt zugleich. Es zeigt erstaunlich scharf, wie ein Leben ab einem gewissen Punkt in eine ganz andere und unvorhergesehen Richtung laufen kann und wie ein Fehler das ganze weitere Leben beeinträchtigen kann.

    Die Frage nach Schuld uns Sühne ist wohl etwas Urmenschliches. Lemaitre nimmt sich dieser Frage in seinem Roman an. Wir begleiten einen Protagonisten, mit dem man über das ganze Buch hinweg nicht warm wird. Dabei wird in drei unterschiedlichen Zeiten seines Lebens erzählt, was immer wieder unterschiedliche Fragen und Antworten gerade in Bezug auf das Thema Schuld aufwirft. Obwohl unnahbar, berührt einen das Schicksal des einstigen Jungen und lässt mich als Leser auch nicht so schnell los. Dieses Buch hat mich noch viele Stunden nachdem ich es beendet hatte noch beschäftigt.

    Der Schreibstil ist sehr gelungen. Man liest hier ein anspruchsvolles Buch, was man auch an der Sprache bemerkt. Lemaitre setzt durch seine ausgefeilte Sprache immer wieder Akzente. Das Spiel von Nähe und Distanz beherrscht er par excellence. Es war angenehm zu lesen und auch mit seinen etwas über 200 Seiten nicht zu dick.

    Es gab viele sehr spannende Passagen. Aber auch emotional starke Szenen sind vielfach vertreten.

    Insgesamt handelt es sich um ein herausragendes Buch, das mich zum Nachdenken angeregt hat. Ich kann es sehr empfehlen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heidi K., 07.09.2017 bei bewertet

    Inhalt:
    Der zwölfjährige Antoine lebt im beschaulichen Ort Beauval in Frankreich. Er spielt oft mit seinen Freunden im angrenzenden Wald, dort bauen die Jungs ein Baumhaus. Doch als einer der Freunde eine Playstation geschenkt bekommt, ändert sich für Antoine plötzlich das ganze Leben. Seine Mutter erlaubt es ihm nicht, mit den anderen Jungs auf der Playstation im Haus zu spielen. So verbringt er seine Nachmittage nun meist allein im Wald. Oftmals ist der Nachbarshund Odysseus sein treuer Begleiter in den Wald und auch der sechsjährige Rémi folgt ihm des Öfteren. Als eines Tages der kleine Rémi vom Spielen nicht mehr zurückkehrt beginnt eine große Suchaktion, an der sich fast alle der Bewohner beteiligen. Die Suche bleibt leider erfolglos, denn ein Sturm fegt über das Dort hinweg und fesselt die Bewohner tagelang an ihre Häuser. Nach dem Sturm ist es zu gefährlich den Wald zu betreten, so wird die Suche nach dem kleinen Rémi schließlich eingestellt.

    Meine Meinung:
    Der Roman hat mich in seiner Gesamtheit sehr bewegt. Ich möchte aber ungern zuviel vorab verraten, obwohl eigentlich schon in der Buchbeschreibung Antoines Geheimnis preisgegeben wird. Die Handlung ist recht emotional geschrieben und ich konnte Antoines Sorgen und Nöte sehr gut nachvollziehen. Antoines Verhältnis zu seiner Mutter ist distanziert, kühl und unaufgeregt, es war für mich leicht zu verstehen, dass er niemanden hatte, dem er sich anvertrauen wollte. Diese Umstände haben Antoine sehr geprägt, er hatte keine Möglichkeit, diesem Teufelskreis zu entfliehen. Pierre Lemaitre hat ein feines Gespür Antoines emotionale Achterbahnfahrt fühl- und greifbar zu machen und so den Leser in der Geschichte gefangen zu halten. Man fühlt sich als Leser hin- und hergerissen zwischen Wut, Verzweiflung und Resignation. Ich empfehle diesen Roman gerne weiter an Leser, die diese Tragödie und Gefühlsachterbahn hautnah spüren wollen. Zuerst hatte ich Bedenken bezüglich der Buchgestaltung, eigentlich hätte ich mir auf dem Cover eher den Wald gewünscht mit den umgestürzten Bäumen. Aber im Nachhinein finde ich den Titel sowie den Buchumschlag absolut passend gewählt, er lässt mich Antoines Verzweiflung schon auf den ersten Blick erkennen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 06.09.2017 bei bewertet

    Es ist kurz vor Weihnachten im Jahr 1999, als der 6 jährige Rémi verschwindet. Das ganze Dorf Beauval steht Kopf, die Gegend wird tagelang abgesucht . Mitten drin der 12 jährige Nachbarsjunge Antoine,der den verschwundenen Jungen zum letzten Mal lebend gesehen haben soll. Doch Antoine weiss mehr als er sagt,denn er ist nicht nur der Letzte ,der Rémi lebend gesehen hat, sondern auch sein Mörder.

    Dieses Buch, das im Original "trois jours et une nuit" heisst wurde hervorragend übersetzt und überzeugt durch seine einfache Sprache. Der Schreibstil von Pierre Lemaire, der für sein letztes Buch mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet wurde, ist sachlich,zeitweise trocken und nüchtern. Wo andere Autoren zwei, drei Sätze formulieren, packt Lemaitre alles in einen Satz und trennt mit etlichen Kommas . Die rar eingesetzte direkte Rede unterstreicht das Sachliche des Stils noch zusätzlich. Und gerade das ist es, dass mich von Beginn weg gefangen genommen hat. Zwar bekommt die Figur Antoine dadurch auch etwas oberflächliches….doch ich vermute, dass dies genau das war,was der Autor damit erreichen wollte. Denn so kann man sich als Leser so richtig schön entrüsten ob der Abgebrühtheit des Täters. Meine Emotionen sind vor allem im zweiten Teil,der 2011 spielt und Antoine erwachsen ist, hochgekocht. Wie kann man mit dieser Schuld nur leben?Wie kann man den Eltern und der Schwester des verschwundenen Kindes in die Augen sehen ?Für mich unbegreiflich…

    Das Verschwinden des kleinen Rémi, zeigt nicht nur die Gerüchteküche des kleinen Kaffs,die regelrecht brodelt. Es zeigt auch wie schnell Menschen, die nicht in eine Schema passen, vorschnell vorverurteilt werden. Und, wie schnell ein an und für sich einschneidendes Ereignis von einem nachfolgenden ,plötzlich interessanterem ,Gesprächsthema verdrängt wird. Da spiegelt die Geschichte voll und ganz die heutige Gesellschaft wieder.

    Der Fokus liegt praktisch das ganze Buch über auf dem Täter und seiner Schuld. Ermittlungen oder wie die Familie des Opfers mit dem Verlust umgeht , bekommt man nur am Rande mit. Hier empfand ich einige Passagen, wie das Packen eines Rucksackes für die Flucht als langatmig und zu ausschweifend.

    Mich hat dieses Buch berührt, beschäftigt und nachdenklich gemacht und ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 23.11.2017

    Schmetterlingseffekt
    Nicht der Flügelschlag eines Schmetterlings löst hier eine Katastrophe aus, sondern ein Hund, der angefahren und anschließend anstatt von seinem Besitzer zum Tierarzt gebracht von diesem erschossen wird. Den 12jährigen Antoine stürzt dies in ein schreckliches Gefühlschaos, war der Hund doch sein treuer Begleiter und bester Freund. Außer sich vor Trauer schlägt Antoine um sich und erschlägt dabei den 4jährigen Nachbarsjungen Rémy mit einem Ast. Um seine Tat zu vertuschen, versteckt er die Leiche des Jungen. Eine großangelegte Suchaktion beginnt. Antoine ist sich sicher, dass er bald als Täter entlarvt wird und erleidet Höllenqualen. Er erwägt zu fliehen oder sich umzubringen.
    Sturm Lothar, der im Dezember des Jahres 1999 über Westeuropa fegt, kommt ihm zu Hilfe, denn er verwüstet Antoine und Rémys Heimatort und verwischt Spuren. Der Mord ist auch Jahre später noch unaufgeklärt, doch die Angst vor der Entdeckung hängt wie ein Damoklesschwert über Antoines Leben.
    Antoine hat mittlerweile Medizin studiert und eine Frau getroffen, die er heiraten möchte, da führt ihn das Schicksal zurück in seinen Heimatort und er erkennt, dass die Tat von damals sein Leben immer noch grundlegend beeinflusst...
    Drei Tage und ein Leben ist ein außergewöhnliches Buch, wortgewaltig und intensiv. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silvia K., 13.09.2017

    Erschütternd, gefühlvoll, spannend und nachhallend…

    … erzählt der Autor Pierre Lemaitre in seinem Roman „Drei Tage und ein Leben“ die Geschichte von Antoine, einem zwölfjährigen Jungen, der nicht sonderlich sympathisch wirkt, was allerdings auf Grund seiner Lebensumstände auch nicht verwundert. Seine alleinerziehende Mutter ist streng mit ihm, zu seinem Vater hat er bis auf Geschenke keinen Kontakt, der Kontakt zu seinen Freunden ist durchwachsen, nachdem ihm seine Mutter die Treffen zum PlayStation spielen verboten hat und er alleine durch die Wälder streift. Dort errichtet er stolz ein Baumhaus, das von seiner heimlichen Liebe jedoch abschätzig bewertet wird. Sein einziger treuer Gefährte in dieser für ihn schweren Zeit ist der Nachbarshund, dessen Ermordung er mit eigenen Augen mit ansehen muss und davon traumatisiert ist. Aus seiner blinden Wut heraus schlägt er dem sechsjährigen Nachbarsjungen Rèmi mit einem Stock gegen die Schläfe, welcher daran sofort stirbt, und so verändert sich sein restliches Leben von heute auf morgen komplett.

    Im Folgenden durchlebt der Leser mit Antoine die drei darauffolgenden Tage. Wie er sich selbst und seiner Mutter gegenüber fühlt, wie der Ort Beauval mit den Geschehnissen umgeht, welche Angst er hat, dass die Leiche gefunden wird, welche Verzweiflung er hegt und welche Pläne er versucht zu verfolgen, aber weder Flucht noch Selbstmord gelingen ihm. Ein schweres Unwetter lässt die an sich schon rasante Geschichte noch mehr aufleben, was mich zusätzlich sehr betroffen gemacht hat, zumal ein Unwetter ähnlichen Ausmaßes vor einem Jahr hier ganz in der Nähe gewütet hat und mir durch die Geschichte noch deutlicher wurde, wie die Leute gefühlt haben müssen. Das Unwetter verwüstet das Dorf und das Waldgebiet enorm, wodurch das Leid der gesamten Dorfbewohner in den Vordergrund und der verschwundene Rèmi in den Hintergrund tritt. Und Antoine beschließt, von Beauval fortzugehen.

    Zwölf Jahre später nimmt der Autor die Geschichte wieder auf und man lernt den inzwischen Erwachsenen Antoine kennen, wie sich sein Leben für ihn positiv entwickelt hat, er sich phasenweise stark und allem überlegen fühlt, er allerdings nach wie vor auch sehr mit seiner Schuld zu kämpfen hat. Albträume verfolgen ihn immer wieder, mit niemandem jemals über den Vorfall sprechen zu können, quält ihn, Besuche in Beauval meidet er so gut es geht. Bei einem dieser Besuche begeht er einen weiteren folgeschweren Fehler, deren Konsequenzen seine positive Entwicklung wieder zum Einsturz bringen und er in weiterer Hinsicht eine Bestrafung erhält zum Preis seines ganzen Lebens. Nach einem weiteren Zeitsprung von vier Jahren erfährt der Leser seine aktuelle Lebenssituation, in der er sich mit den Tatsachen arrangiert hat, soweit es geht, und der Autor lässt am Ende eine weitere Bombe platzen, mit der der Leser nicht gerechnet hätte. Ob Rèmis Leiche je gefunden und Antoine als Täter überführt wurde, möchte ich hier natürlich nicht verraten!

    In meinen Augen ist dies ein herausragender Roman. Beginnend beim sehr passenden Cover mit dem verschlossen wirkenden Jungen. Der Autor hat ein Thema gewählt, wie es mir noch in keinem Buch untergekommen ist und dies unglaublich gut umgesetzt, auch wenn man sich fragen muss, wie man auf die Idee kommt, als Autor solch eine Geschichte durchspielen zu wollen. Es wird einem vor Augen geführt, wie schnell eine unüberlegte Handlung das restliche Leben beeinflussen kann, dass die Zeit nicht alles vergisst und man nicht vor allem davonlaufen kann. Die Geschichte hallt noch stark in mir nach und wird mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben. Deswegen gibt es von mit definitiv fünf von fünf Sternen dafür!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lupallium, 03.09.2017

    Das Buch hat mir von Anfang an gefallen, die Geschichte hat sich interessant angehört und das Buchcover passt natürlich auch sehr gut zum Inhalt.
    Wie sich die Handlung entfaltet hat mich teilweise in Erstaunen versetzt. Die Gefühle, Sorgen Ängste und Gedanken des Jungen sind wunderbar geschildert, so konnte man sich gut in den Protagonisten einfühlen. Es war wirklich eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die Geschichte ist berührend, aber keinesfalls nachsichtig. Die unmittelbaren Auswirkungen seiner Tat und die Auswirkungen auf sein gesamtes Leben werden ohne Rücksicht dargestellt. Der ständige moralische Konflikt und die Auswirkungen bis ins Erwachsenenalter dominieren die Atmosphäre dieses Buches. Der Schreibstil trägt außerdem dazu bei dieses Gedanken-Chaos noch zu verschlimmern, ich war wirklich gefesselt von diesem Buch.
    Sehr empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 09.09.2017

    Inhalt :

    Als 1999 an einem grauen Dezembertag der sechsjährige kleine Junge Rémi aus dem nordfranzösischen Städtchen Beauval verschwindet, verändert sich alles. 
    Nur einer der Bewohner weiß, was an diesem Tag wirklich geschah. 
    Der 12 jährige Antoine hat seinen Freund Rémi in einem verzweifelten Rausch der Wut getötet, doch wie kann man ein Kind sein und gleichzeitig ein Mörder? 
    Als der Jahrhundertsturm über die Stadt wütet und jeden Fleck verwüstet, bangt der verzweifelte Junge, darum entdeckt zu werden, denn nur er weiß, wo der Körper des kleinen Rémi begraben liegt. 
    Ein Jahrhundertsturm der die offensichtlichen Spuren seiner Tat vereitelt, doch die in seiner Seele, bleiben zurück. 
    Wird er mit seiner Schuld leben können....? 

    Meinung : 
    Dies ist tatsächlich das erste Buch, des französischen Erfolgsautors Pierre Lemaitre, welches ich gelesen habe und es lässt mich zum Teil bewegt und sprachlos zurück. 
    Mit einer sehr klugen, bedachten und literarisch gelungenen Sprache, schafft der französische Autor einen Plot, der von einer unvorstellbaren intensiven Grausamkeit eines Dramas geprägt ist. 
    Hierbei verzichtet Lemaitre auf Szenen der Gewalt, auch Szenen von groß ausgeführten Gefühlen bleiben in diesem Buch aus und dennoch bewegt dieses Buch mehr, als der Großteil der Literatur. .. warum? 
    Lemaitre besitzt ein ausgeprägtes und feinfühliges Gespür dafür mit großer Sensibilität das Schicksal eines Kindes zu beschreiben, das zum Mörder wurde, hierbei beschönigt der Autor auf keiner Seite, aber verzichtet auf große Gefühlsausbrüche, sondern setzt auf die kleinen, so fein und gekonnt beschrieben Momente, die dadurch viel mehr bewegen und anrühren können, als es gestellte und gewollt herbei geführte Szene könnten . 
    Mit großer Präzision werden Charaktere erschaffen, eine Tragödie erzählt, die so realitätsnah und einfühlsam beschrieben wird, dass der Leser das Buch kaum mehr aus der Hand legen kann. 
    Die Frage, nach der Schuld und wie man damit umgehen muss, arbeitet Pierre Lemaitre in seinem neuen Roman meisterhaft auf und bewegt den Leser damit zu tiefst. 

    Fazit : 
    Ein Roman der andere Wege geht, der andere Fragen aufgreift und der seinen Protagonisten einen neuen Blickwinkel erlaubt. Ein Buch von großer literarischer Qualität, welches aufwühlt, bewegt und noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 06.09.2017

    Es ist kurz vor Weihnachten im Jahr 1999, als der 6 jährige Rémi verschwindet. Das ganze Dorf Beauval steht Kopf, die Gegend wird tagelang abgesucht . Mitten drin der 12 jährige Nachbarsjunge Antoine,der den verschwundenen Jungen zum letzten Mal lebend gesehen haben soll. Doch Antoine weiss mehr als er sagt,denn er ist nicht nur der Letzte ,der Rémi lebend gesehen hat, sondern auch sein Mörder.

    Dieses Buch, das im Original "trois jours et une nuit" heisst wurde hervorragend übersetzt und überzeugt durch seine einfache Sprache. Der Schreibstil von Pierre Lemaire, der für sein letztes Buch mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet wurde, ist sachlich,zeitweise trocken und nüchtern. Wo andere Autoren zwei, drei Sätze formulieren, packt Lemaitre alles in einen Satz und trennt mit etlichen Kommas . Die rar eingesetzte direkte Rede unterstreicht das Sachliche des Stils noch zusätzlich. Und gerade das ist es, dass mich von Beginn weg gefangen genommen hat. Zwar bekommt die Figur Antoine dadurch auch etwas oberflächliches….doch ich vermute, dass dies genau das war,was der Autor damit erreichen wollte. Denn so kann man sich als Leser so richtig schön entrüsten ob der Abgebrühtheit des Täters. Meine Emotionen sind vor allem im zweiten Teil,der 2011 spielt und Antoine erwachsen ist, hochgekocht. Wie kann man mit dieser Schuld nur leben?Wie kann man den Eltern und der Schwester des verschwundenen Kindes in die Augen sehen ?Für mich unbegreiflich…

    Das Verschwinden des kleinen Rémi, zeigt nicht nur die Gerüchteküche des kleinen Kaffs,die regelrecht brodelt. Es zeigt auch wie schnell Menschen, die nicht in eine Schema passen, vorschnell vorverurteilt werden. Und, wie schnell ein an und für sich einschneidendes Ereignis von einem nachfolgenden ,plötzlich interessanterem ,Gesprächsthema verdrängt wird. Da spiegelt die Geschichte voll und ganz die heutige Gesellschaft wieder.

    Der Fokus liegt praktisch das ganze Buch über auf dem Täter und seiner Schuld. Ermittlungen oder wie die Familie des Opfers mit dem Verlust umgeht , bekommt man nur am Rande mit. Hier empfand ich einige Passagen, wie das Packen eines Rucksackes für die Flucht als langatmig und zu ausschweifend.

    Mich hat dieses Buch berührt, beschäftigt und nachdenklich gemacht und ich kann eine klare Leseempfehlung aussprechen.

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  • 5 Sterne

    Heidi K., 07.09.2017

    Inhalt:
    Der zwölfjährige Antoine lebt im beschaulichen Ort Beauval in Frankreich. Er spielt oft mit seinen Freunden im angrenzenden Wald, dort bauen die Jungs ein Baumhaus. Doch als einer der Freunde eine Playstation geschenkt bekommt, ändert sich für Antoine plötzlich das ganze Leben. Seine Mutter erlaubt es ihm nicht, mit den anderen Jungs auf der Playstation im Haus zu spielen. So verbringt er seine Nachmittage nun meist allein im Wald. Oftmals ist der Nachbarshund Odysseus sein treuer Begleiter in den Wald und auch der sechsjährige Rémi folgt ihm des Öfteren. Als eines Tages der kleine Rémi vom Spielen nicht mehr zurückkehrt beginnt eine große Suchaktion, an der sich fast alle der Bewohner beteiligen. Die Suche bleibt leider erfolglos, denn ein Sturm fegt über das Dort hinweg und fesselt die Bewohner tagelang an ihre Häuser. Nach dem Sturm ist es zu gefährlich den Wald zu betreten, so wird die Suche nach dem kleinen Rémi schließlich eingestellt.

    Meine Meinung:
    Der Roman hat mich in seiner Gesamtheit sehr bewegt. Ich möchte aber ungern zuviel vorab verraten, obwohl eigentlich schon in der Buchbeschreibung Antoines Geheimnis preisgegeben wird. Die Handlung ist recht emotional geschrieben und ich konnte Antoines Sorgen und Nöte sehr gut nachvollziehen. Antoines Verhältnis zu seiner Mutter ist distanziert, kühl und unaufgeregt, es war für mich leicht zu verstehen, dass er niemanden hatte, dem er sich anvertrauen wollte. Diese Umstände haben Antoine sehr geprägt, er hatte keine Möglichkeit, diesem Teufelskreis zu entfliehen. Pierre Lemaitre hat ein feines Gespür Antoines emotionale Achterbahnfahrt fühl- und greifbar zu machen und so den Leser in der Geschichte gefangen zu halten. Man fühlt sich als Leser hin- und hergerissen zwischen Wut, Verzweiflung und Resignation. Ich empfehle diesen Roman gerne weiter an Leser, die diese Tragödie und Gefühlsachterbahn hautnah spüren wollen. Zuerst hatte ich Bedenken bezüglich der Buchgestaltung, eigentlich hätte ich mir auf dem Cover eher den Wald gewünscht mit den umgestürzten Bäumen. Aber im Nachhinein finde ich den Titel sowie den Buchumschlag absolut passend gewählt, er lässt mich Antoines Verzweiflung schon auf den ersten Blick erkennen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angeleyes, 21.09.2017

    Das Buch erzählt die Geschichte von Antoine aus dem Dorf Beauval, der mit 12 Jahren aus einer Abfolge von Ereignissen heraus in einem Moment der Wut den 6-jährigen Nachbarsjungen Remi mit einem harten Stock erschlägt. Als er merkt, dass er den Kleinen getötet hat, gehen ihm blitzschnell alle Konsequenzen, die diese Tat hat, durch den Kopf, und er beschließt, den Jungen verschwinden zu lassen - tief im Wald in einer Baumhöhle. Danach läuft er verzweifelt nach Hause - und wird von nun an von unzähligen Ängsten und Phantasien geplagt, die ihn zeitlebens nicht mehr loslassen werden.
    Im Dorf geht nach kurzer Zeit die Suche nach dem vermissten Remi los, und Antoine rechnet damit, dass er jeden Moment verhaftet werden kann. Als plötzlich ein starker Sturm den halben Ort verwüstet, scheint es, als wäre das Glück auf Antoine´s Seite...
    Dreizehn Jahre später: Antoine ist von Beauval weggezogen und hat sich an einem anderen Ort ein neues Leben aufgebaut. Nur ab und zu kommt er zurück, um seine Mutter zu besuchen. Seine Ängste hat er einigermaßen im Griff, doch dann geschieht etwas, das den ganzen Horror wieder hervorholt und ihm zeigt, dass seine Tat nicht verjährt ist...

    Pierre Lemaitre versteht es, einen subtilen Gefühlshorror aufzubauen, ohne auf viel Aktionismus zurückgreifen zu müssen. Man versteht, dass eine falsche Handlung das Leben in eine albtraumhafte Lawine verwandeln kann, die nicht mehr zu stoppen ist.
    Die Gefühlsachterbahnen, die Antoine durchmacht, sind sehr gut beschrieben. Man fühlt mit ihm, und manchmal tut er einem wirklich leid, obwohl er sich an dem Tod eines anderen Menschen schuldig gemacht hat. All seine Versuche, sich ein ruhiges Leben aufzubauen, scheinen irgendwie zu scheitern. Zu groß ist die Schuld, die er auf sich geladen hat, und zu viel ist passiert, als dass er jemals zur Ruhe kommen könnte.
    Selten hat mich eine Geschichte so gefesselt. Ich habe das Buch in 2 Tagen durchgelesen und war unheimlich gespannt auf das Ende. Wird Antoine büßen müssen für seine Schuld? Lest selbst...

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena W., 11.09.2017

    In einem einzigen Augenblick...


    Nur ca. 260 Seiten umfasst der Roman - aber Pierre Lemaitre bringt ein ganzes Leben darin unter.
    In seiner prägnanten, klar formulierenden Schreibweise erzählt der Autor von einem Augenblick der Unbeherrschtheit und seinen weitreichenden Konsequenzen. Der zwölfjährige Antoine erschlägt in einem Wutanfall das halb so alte Nachbarskind Rémi und versteckt dessen Leiche. Schreckliche Tage folgen nun für den Jungen, der nicht weiß ob und wem er sich anvertrauen kann: voller Angst, entdeckt zu werden, aber auch angefüllt mit Gewissensqualen. Zwar macht der Sturm „Lothar“ mit seinen verheerenden Auswirkungen eine Aufklärung der Tat fürs erste unwahrscheinlich, doch nach Jahren scheinbarer Ruhe wird das Verschwinden des kleinen Rémi erneut thematisiert. Gibt es etwa einen Zeugen der Tat?
    Lemaitre schafft es meisterhaft, seine Leser in Antoines Situation mit zu verstricken und an seinem Schicksal von Anfang an hautnah teilnehmen zu lassen. Sie sind Mitwisser der Tat, die Antoine verfolgt und sein weiteres Leben lenkt; sie sind eingeweiht in seine geheimsten Gedanken, seine Verzweiflung, Ängste und Hoffnungen und kennen ihn schließlich besser als seine Mutter. Immer wieder stellt man sich die Frage: Wie würde ich an seiner Stelle handeln? Überaus detailliert gibt der Autor einen tiefen Einblick in die Psyche des Protagonisten. Sensibel beschreibt er Antoines widerstreitende Gefühle, während sein Leben, stets überschattet und beherrscht von seiner Schuld, weitergeht.
    „Drei Tage und ein Leben“ hat mich von Beginn an gepackt und nicht losgelassen; ein verstörend authentisch wirkender, überzeugender Roman.

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