2 Klicks für mehr Datenschutz: Erst wenn Sie hier klicken, wird der Button aktiv und Sie können Ihre Empfehlung an Facebook senden. Schon beim Aktivieren werden Daten an Dritte übertragen – siehe i.
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an Facebook oder Google in die USA übertragen und unter Umständen auch dort gespeichert. Näheres erfahren Sie durch einen Klick auf das i.
Zwei Frauen auf der Suche nach Glück
1905. Anna Gmeiner ist gemeinsam mit ihrem Bruder bei ihrem Vater in ärmlichen Verhältnissen auf einem Hof am Rand vom Kurort Bad Reichenhall aufgewachsen, wo sich ein reiches und adliges Publikum tummelt, während die normale Bevölkerung von der Salzgewinnung lebt. Als der Bruder stirbt, wird die Lage für Anna und ihren Vater noch schwieriger, da ihnen ein Einkommen fehlt. Dann trifft Anna auf den Salzsieder Michael Schwarzenberg, für beide ist es schnell die große Liebe. Doch Annas Vater möchte Anna erst die Ehe mit Michael erlauben, wenn dieser das Leben für sich und Anna finanzieren kann. Aber dann verliert der zielstrebige Michael durch unglückliche Umstände seine Arbeit und versucht, sich in Amerika ein neues Leben aufzubauen und Anna nachzuholen. Während seiner Abwesenheit hat Annas Vater einen tödlichen Unfall, was Anna dazu zwingt, sich als Küchenhilfe im Haushalt der von Feils auf Burg Schönegg zu verdingen. Doch auch hier ist Anna das Glück nicht lange beschieden, was sie in eine Ehe drängt, die sie eigentlich gar nicht will...
Sophie Oliver hat mit „Grandhotel Schwarzenberg-Der Weg des Schicksals“ einen gelungenen Auftakt für ihre historische Grandhotel-Trilogie vorgelegt. Der flüssig-bildhafte und gefühlvolle Schreibstil gewährt dem Leser eine Zeitreise zu Beginn des 20. Jahrhunderts und stellt ihn an die Seite von Anna, um ihr Schicksal hautnah beobachten zu können. Die Autorin lässt den Leser nicht nur teilhaben an den gesellschaftlichen Gepflogenheiten der damaligen Bevölkerung, sondern zeichnet auch das Bild der Frau zu jener Zeit recht eindrucksvoll. Nicht nur die Diskrepanz zwischen arm und reich ist sehr gut herausgearbeitet, auch die Informationen über die Salzgewinnung sind lehrreich und gut mit der Handlung verknüpft. Mit farbenfrohen Beschreibungen lässt Oliver den berühmten Kurort in den Alpen vor dem inneren Auge des Lesers entstehen, während er Annas harten Lebensweg begleitet, wobei auch einiges an Intrigen und Schicksalsschlägen die Spannung immer weiter in die Höhe treibt, während der Leser mit Anna auf einen glücklichen Verlauf ihres Lebensweges hofft. Sehr gut gelungen ist auch der Vergleich zwischen Anna und der aus wohlhabenden Verhältnissen stammenden Katharina von Feil, die trotz ihrer guten Herkunft auch nicht selbständig über ihr Leben bestimmen kann und sich den Wünschen der Familie beugen muss.
Die Charaktere sind liebevoll inszeniert und mit Leben versehen. Mit ihren menschlichen Eigenschaften wirken sie glaubwürdig und realitätsnah, so dass der Leser sich ihnen schnell verbunden fühlt und mit ihnen fiebert, leidet und hofft. Anna ist eine Protagonistin, der man nur Respekt zollen kann für ihre Stärke. Sie muss durch so viele Prüfungen, doch rafft sie sich immer wieder auf und schaut nach vorn. Sie ist eine Kämpferin durch und durch, die sich dem Leben stellt. Katharina muss sich den Konventionen ihrer Familie beugen, um deren Ehre zu retten. Doch auch sie muss kämpfen, um sich zu befreien, wofür sie einiges an Mut benötigt. Aber auch Michael, Konrad, Friedrich und andere tragen ihren Teil dazu bei, dass die Geschichte rundum spannend, atmosphärisch und kurzweilig ist.
„Grandhotel Schwarzenberg-Der Weg des Schicksals“ ist ein rundum gelungener erster Streich der neuen Trilogie aus der Feder von Sophie Oliver. Die bildhaften Szenerien sowie eindrucksvolle Charaktere lassen den Leser an den Seiten kleben, während Tragödien, Schicksalsschläge und Intrigen sich die Hand geben. Absolute Leseempfehlung und gespanntes Warten auf Band 2!
Das Grandhotel Schwarzenberg (1), erzählt zum einen vom harten Leben der Anna Gmeiner, die aus armen Verhältnissen stammt und ums Überleben kämpfen muss. Die Ehe mit ihrer großen Liebe Michael ist ihr nicht vergönnt, aber das ist nur der Anfang des langen Leidensweges der Anna Gmeiner.
Zum anderen erzählt das Buch die Geschichte der Katharina von Feil, in deren Leben es nicht an Luxus mangelt, wohl aber an Liebe und Menschlichkeit.
Die Leben der beiden Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein und doch kämpfen beide um ihr Glück.
Die Autorin spiegelt das Leben nach 1900 absolut glaubhaft und greifbar. Der Aufbau der Geschichte ist dermassen beeindruckend und fesselnd, dass ich Teil 1 fast in einem Rutsch lesen musste. Selten habe ich mit Romanfiguren derart gelitten wie mit Anna Gmeiner. Jede Figur im Buch ist so realistisch dargestellt, dass man keinen Moment zweifelt und sich mitten in der Geschichte befindet. Der Schreibstil ist ganz großes Kino ... so macht lesen Spaß!!!
Sophie Oliver hat mit diesem Buch eine wahrhaft große Geschichte zum Leben erweckt, und ich bin richtig erleichtert, dass nach Band 1 noch nicht Schluss ist ...
Riesen Kompliment an die Autorin, die mich auch schon mit anderen Büchern fesseln konnte. Dies ist allerdings völlig unbestritten mein Lieblingswerk von ihr - bis jetzt :)
Anna wächst in ärmlichen Verhältnissen in Bad Reichenhall auf. Als sie Michael kennenlernt, scheint sie endlich einmal Glück zu haben, doch der junge Mann will mehr aus seinem Leben machen und geht nach Amerika. Er verspricht Anna sie nachzuholen, doch in Annas Leben schlägt das Schicksal hart zu und alles kommt anders als gedacht.
Ganz anders verläuft das Leben von Katharina, sie wächst in reichen Verhältnissen auf, ihr Vater ist ein angesehener Mann. Doch macht die das zu einer glücklichen Frau?
Die großen Unterschiede zwischen den Leben der beiden jungen Frauen werden sehr gut dargestellt, erschreckend wie die Reichen teilweise über die ärmeren Menschen denken. Der Ort Reichenhall ist zu der Zeit, der Roman beginnt 1905, ein aufstrebender Kurort und man möchte ihn mit einem großen Kurhotel aufwerten.
Vor allem Annas Geschichte geht unter die Haut und ist sehr emotional dargestellt, Auch Katharina ist ein interessanter Charakter, auch wenn ich mit ihr erst warm werden musste. Die Geschichte ist sehr flüssig erzählt und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.
Wunderbares Lesevergnügen mit Suchtpotential!
Sophie Olivers historischer Roman "Grandhotel Schwarzenberg – Der Weg des Schicksals" ist der Auftaktband ihrer Grandhotel-Reihe aus Bad Reichenhall. Das Buch erscheint im Lübbe Verlag.
Bad Reichenhall, 1905. Anna Gmeiner lebt in bescheidenen Verhältnissen mit ihrem Vater zusammen, der Bruder verunglückt bei der Arbeit. Anna verliebt sich in den Salzsieder Michael und beide träumen von einer gemeinsamen Zukunft. Durch trügerische Umstände verliert Michael seine Anstellung und will in Amerika sein Glück suchen und dann Anna ehelichen. Doch das Schicksal spielt ihnen ein übles Spiel und Anna muss in eine Notehe einwilligen.
Bei diesem Roman geht es um zwei Frauen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten. Anna, die aus einer ärmeren Familie stammt und Katharina, die als Tochter der Familie von Feil in einer Burg wohnt und einen hohen Lebensstandard gewohnt ist. Sie liebt einen Rittmeister, der allerdings nicht standesgemäß erscheint und heiratet einen reichen Geschäftsmann. Die Ehe verläuft allerdings nicht sehr glücklich.
Sophie Oliver stellt ihre Geschichte vor den Hintergrund der Jahrhundertwende im aufstrebenden Kurort Bad Reichenhall. Im Salzhandel gewann die Stadt an Einfluß und Reichtum, jetzt bieten Kuranwendungen den reichen Gästen Entspannung und angenehmen Aufenthalt. Dafür sorgen die einfachen Leute, die als Bedienstete schwer arbeiten und auch der Meinung ihrer Vorgesetzten willkürlich ausgesetzt sind. Welche Möglichkeiten und Widrigkeiten die kleinen Leute haben, wird in diesem Buch sehr eindrucksvoll am Beispiel von Anna Gmeiner und ihrer Familie gezeigt. Die Gesellschaftsschichten zu überwinden und auch am Reichtum teilzuhaben, war schlichtweg unerwünscht und wurde mit allen Mitteln verhindert.
Ein einnehmender und wunderbar zu lesender Schreibstil bezaubert mit bildhaften Beschreibungen der Mode, des Lebensstils und der Figuren, das sorgt für ein echtes Lesevergnügen und lässt ein Kopfkino ablaufen. Mir haben besonders die fein gezeichneten Charaktere, die bösen Figuren und die Wortwechsel gut gefallen, sie entsprechen dem Zeitgeist und ich konnte mich genau in diese Zeit hineinversetzen.
Auch an Spannungspotential fehlt es nicht, die Autorin erreicht mit einigen dargestellten Widrigkeiten, Übergriffen und willkürlichen Entscheidungen reichlich Dramatik, die den Leser an den Roman fesselt und mit den Figuren mitbangen und hoffen lässt.
Anna hat große Schwierigkeiten, allein durchzukommen, doch sie kämpft sich auch ihrer Not heraus vorwärts und lässt sich nicht unterkriegen. Katharina hat nicht diesen Kampfgeist, sie ergibt sich in ihre Situation und hat mit ihrem Selbstmitleid zu kämpfen.
"Grandhotel Schwarzenberg" hat mir sehr gut gefallen, einige Figuren sind mir ans Herz gewachsen und ich habe mit diesem Roman wunderbare Lesezeit verbracht. Ein toll geschriebener historischer Auftaktband mit Suchtpotential!
Ich bin mittlerweile sehr vorsichtig, wenn es um historische Erzählungen geht, da ich leider schon oft über schlecht recherchierte und unlogische Machwerke gestolpert bin, die mich fassungslos zurückließen.
Bei Sophie Oliver kann man sich bedenkenlos zurücklehnen und einfach abtauchen in die Geschichte. Wie schon bei den "Radioschwestern" (als Eva Wagendorfer), ist auch hier sorgfältig recherchiert worden, die historischen Ereignisse sind korrekt. Das Setting ab 1905 greifbar geschildert und sprachlich angepasst.
Es macht soviel Freude sich in diese Erzählung fallen zu lassen. Dieses Buch hat einfach alles was ein gutes Buch braucht: toll ausgearbeitete Charaktere, ein spannender Plot, authentische historische Atmosphäre und eine Umgebung die man vor seinem geistigen Auge förmich sieht.
Ich habe beim Lesen alle Emotionen durchlebt, die man als Leser durchleben kann - inklusive Hand vor den Mund "Oh nein!" ausrufend.
Für mich völlig unüblich, habe ich noch vor dem Ende des ersten Bands den zweiten und dritten bestellt, die ich nun sehnsüchtigst erwarte, weil ich dringend weiterlesen will.
Tolle Autorin - tolles Buch. Mein eindringlichste Leseempfehlung!
Anna Gmeiner lebt in Bad Reichenhall. 1905 tummeln sich viele Reiche Gäste in dem luxeriösen Kurort. Doch Anna kann sich den Prunk allenfalls von der Ferne ansehen, da ihre Familie gerade das Nötigste zum Leben besitzt. Als sie sich in den Salzsieder Michael verliebt, schmieden die beiden wunderbare Pläne und die gemeinsame Zukunft sieht rosig aus. Leider scheint das Glück den beiden nicht hold zu sein und Michael verlässt Deutschland um sein Glück in der Ferne zu suchen. Er hat jedoch die feste Absicht zu ihr zurückzukehren.
Doch ein Verbrechen zwingt Anna dazu einen anderen Mann zu heiraten und nicht länger auf Michael zu warten. Nun muss sie ohne Michael an ihrer Seite glücklich werden und ihren Platz in der Welt finden.
Eigentlich sind historische Familiensagen nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre, doch die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht und ich habe bereits drei viktorianische Krimis der Autorin Sophie Oliver mit Begeisterung verschlungen. Umso gespannter war ich, was mich erwartet.
Die Protagonistin Anna war mir direkt sympathisch und ich bewundere sie für ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen, denn Sophie Oliver geht nicht gerade zimperlich mit ihr um. Annas Leben ist hart und sie muss mehrere Schicksalsschläge überwinden. Vielleicht ein paar zu viele für meinen Geschmack, doch ohne sie, wäre sie vermutlich nicht die Frau, die sie ist.
Neben Anna lernen wir auch Katharina von Feil kennen, deren Leben nicht unterschiedlicher sein könnte. Ihre Familie ist reich, angesehen und Katharina muss sich um nichts kümmern. Dennoch ist sie nicht zufrieden mit ihrem Leben, zumal ihre Eltern auf eine Heirat drängen. Letztlich geht sie mit einem reichen Münchener Geschäftsmann die Ehe ein. Doch Friedrich Bahlow zeigt schon bald sein wahres Gesicht und treibt sich eher in fremden Betten und an Spieltischen herum. Katharina möchte nur eins: ihn verlassen und zurück nach Bad Reichenhall kehren.
Sophie Olivers Schreibstil ist gewohnt flüssig und vor allem die Beschreibung ihrer Charaktere begeistert mich immer wieder. Egal ob Protagonist oder Nebenfigur, ich habe keinerlei Schwierigkeiten sie mir alle vorzustellen.
Trotzdem muss ich sagen, dass ich eine ganze Weile gebraucht habe, um mich in die Geschichte einzufinden. Woran es genau lag, kann ich leider nicht sagen. Zu viele Dramen für meinen Geschmack oder vielleicht liegt es tatsächlich einfach daran, dass ich mich generell mit dem Genre schwertue. Am Stil liegt es zumindest definitiv nicht. Und Sophie Oliver hat es dennoch geschafft mich neugierig auf die weiteren Bände zu machen. Findet Anna noch ihr Glück? Und vor allem: mit wem?
Anna Gmeiner lebt bescheiden auf dem Hof ihres Vaters. Die Nachricht vom Tod des Bruders und Sohnes lässt noch härtere Zeiten auf die Beiden zukommen. Das Überleben gestaltet sich mehr und mehr schwierig, hatten beide doch fest mit dem zusätzlichen Lohn des Trifters gerechnet.
Auf dem Markt verkauft Anna als einzige Ware die Eier ihrer eigenen Hühner und lernt dort Michael Schwarzenberg kennen, der als Salzsieder in Bad Reichenhall sein Glück versucht.
Als energischer Arbeiter schafft er es sich in die Beamtenstube der Familie von Feil hochzuarbeiten und erhofft sich somit endlich um Annas Hand anzuhalten. Doch auch hier ist das Glück den beiden jungen Verbliebten nicht hold. Michael verliert seine neue Arbeit und ihn zieht es fernab von Bad Reichenhall zu seinem Onkel nach Chicago.
Anna verspricht er nach der Verlobung eine schnelle Rückkehr als reicher Mann. Doch für Anna kommt alles ganz anders. Als ihr Vater stirbt, fängt sie bei den von Feils als Küchenmagd an und gerät somit in die Hände des Schwiegersohnes Friedrich Bahlows.
Entgegen der damaligen Zeit kämpft Anna jedoch für ihre Rechte. Ihr gelingt es, der Familie von Feil ein Angebot abzuringen, die es ihr ermöglichen, zu überleben. Den Verkauf ihrer Seele kann sie einzig mit einem Stück Papier rechtfertigen. Das Haus ihres Vaters und das gesamte Grundstück kann sie nunmehr ihr Eigen nennen.
Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts lässt sich Katharina von Feil nur schwer als reiche heiratswillige Dame anbieten. Sie wehrt sich gegen ihre Eltern wo sie nur kann. Doch sie muss sich eingestehen, dass ihr angenehmes Leben bald ein Ende haben wird und ihre Chance, eine gute Partie zu machen, nachlassen. Sie besinnt sich und ehelicht Friedrich Bahlow. Ihr neues Leben in München stellt sich jedoch als reiner Alptraum heraus. Ihr Ehemann kann die Hände weder von den Damen, noch von den Spielkarten lassen. Reumütig flieht sie zurück nach Bad Reichenhall, wo sich ihr Weg mit dem von Anna kreuzt. Folgenschwer besiegelt sich somit beider Schicksal.
Sophie Oliver gelingt es mit „Der Weg des Schicksals“ leicht, erstklassig den Auftakt einer Familiensaga um die Jahrhundertwende zu erzählen.
Während man mit Anna um deren pures Überleben als rechtschaffende Tochter und Verlobte und deren Glück kämpft, hofft man inständig dass Katharina aus ihrer gescheiterten Ehe ausbrechen kann.
Beide Frauen, ob aus reichem oder armem Haus suchen verzweifelt nach ihrem Glück in der Liebe.
Das Schicksal führt beide unverhofft zusammen. Das Glück scheint zumindest für kurze Zeit mit ihnen zu sein….
Großartiger Auftakt der Familien-Saga
Handlungsort Bad Reichenhall, Königlich Bayerisches Staatsbad.
Man schreibt das Jahr 1905. Nah des Flusses Saalach lebte der Anrainer Johann Gmeiner mit Tochter und Sohn. Diese durften sich Holz zum Eigenbedarf holen, ein Knochenjob. Die Holstämme trieben in Richtung Reichenhall, wo sie in den dortigen Sudhäusern zur Salzgewinnung benötigt wurden. Der Sohn Christoph war vor Wochen als Trifter nach Österreich gegangen. Die Familie brauchte das Geld. Durch ein Unglück dort musste er sein Leben lassen. Anna lernt den Salzsieder Michael kennen und beide planen ihre Zukunft. Doch das Schicksal will es anders. So verlässt Michael das Land mit dem Versprechen Anna nachzuholen. Dann verstirbt der Vater. So geht die junge Anna als Hilfe auf die Burg Schönegg, wo der Salinenmeister mit Familie wohnte. Die Tochter Katharina von Feil war im heiratsfähigen Alter und so wiegt sie sich in gutem Glauben, mit Friedrich Bahlow eine gute Partie gemacht zu haben. Doch dieser ist ein Blender, Charmeur, Frauenheld ... Anna wird schwanger und heiratet auf Drängen einen ehrbaren Mann, der um die Angelegenheit weiß. Auf Michael zu warten hatte keinen Sinn.
Die Autorin hat mit dem Auftaktband des Romans Grandhotel Schwarzenberg eine sehr interessante Geschichte begonnen, auf deren Fortsetzung ich sehr gespannt bin. Gut vorstellbar auch die damaligen Lebensumstände. Man kann sich sehr gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Die Autorin schreibt hier in einer wunderbaren, verständlichen Sprache. Die Schauplätze sind gut beschrieben.
Schon von den ersten Seiten an hat mich "Der Weg des Schicksals" in seinen Bann gezogen. Die gut aufgestellten einzelnen Charaktere als auch Nebenpersonen wirken echt. Auch das Cover ist ein Eyecatcher. Eine malerische Kulisse ...
"Der Weg des Schicksals" ist ein sehr guter Auftakt einer Familiensaga zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Dieses Buch bietet alles, was man sich von einer Familien-Saga wünscht: Liebe, Drama, Spannung!
Im Königlich Bayerisches Staatsbad Bad Reichenhall des Jahres 1905 versammeln sich Geld und Einfluss. Einst hatte der Salzhandel einigen Leuten Reichtum beschert, jetzt gilt es als schick, hier zu kuren und seine Zeit in Bädern und Sanatorien zu verbringen. Während sich die vermögenden reichen Gäste dem Luxus unter Gleichgesinnten hingeben, sorgen sich viele einfache Menschen am Rand der Gesellschaft um das tägliche Brot und kämpfen um ihr Überleben. Die Standesunterschiede klaffen weit auseinander.
Katharina von Feil gehört zu denjenigen, die sich um ihre Zukunft keine Gedanken machen müssen. Die Tochter des Salinenmeisters Konrad von Feil kann sich im guten Ansehen ihrer Familie sonnen, obwohl sie als vierundzwanzig Frau bereits weit über das übliche Alter zum Heiraten hinaus ist und sich deshalb dem Drängen ihrer Mutter nach einer „guten Partie“ ausgesetzt sieht. Letztlich fügt sich Katharina und geht eine Verbindung mit dem vermögenden Münchener Geschäftsmann Friedrich Bahlow ein, dessen bestimmendes Verhalten sie zunächst beeindruckt. Es dauert indes nicht lange, und sie bereut die Eheschließung zutiefst.
Anna Gmeiner hingegen wächst in armen Verhältnissen in einem kleinen Haus an der Saalach, einem Zufluss der Salzach, auf. Das Leben ihrer Familie, zu der Vater Johann und Bruder Christoph zählen, ist geprägt von harter Mühsal und einem dürftigen Einkommen, das hauptsächlich Christoph mit seiner Tätigkeit als Trifter einbringt. Als dieser bei einem Unfall während der Arbeit zu Tode kommt, rücken Vater und Tochter noch enger zusammen. Schwer tragen sie an ihrem Los, aber gibt es auch kleine Glücksmomente. Anna verliebt sich in den jungen Salzsieder Michael Schwarzenberg, der die Chance in der Schreibstube der Saline erhält. Michael, der eigentlich seine Zukunft fern der Heimat sieht, erwidert Annas Gefühle und bittet sie, seine Frau zu werden. Beide planen eine gemeinsame Zukunft, bis er seine Arbeit verliert und sich endgültig entschließt, nach Amerika zu gehen, nicht ohne sich der Liebe von Anna zu versichern. Die junge Frau wird jedoch Opfer eines Verbrechens, fühlt sich auch von Michael allein gelassen und sieht sich daher gezwungen, in ihrer Not einen fremden Mann – Leonhard Achleitner – zu heiraten...
Mit „Der Weg des Schicksals“ startet Sophie Oliver ihre Trilogie um das „Grandhotel Schwarzenberg“, lädt den Leser in das elegante Bad Reichenhall ein und zeichnet ein anschauliches Bild der örtlichen und zeitgeschichtlichen Gegebenheiten. Dies macht es möglich, an der Seite ihrer Figuren die Ereignisse im historischen Ambiente zu verfolgen. Dabei bedient sich die Autorin eines dynamischen Erzähltempos und vermittelt ein dramatisches und wendungsreiches Geschehen, in dem emotionale Ereignisse in einem Geflecht aus Lügen und Unwahrheiten eingebunden werden.
Hervorzuheben ist die von der Autorin vorgenommene überzeugende und ehrliche Darstellung der Charaktere.
Sophie Oliver verdeutlicht primär an Hand der Schicksale von Katharina und Anna, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber trotzdem eines gemeinsam haben, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Abhängigkeit der Frauen, deren fehlende Handlungs- und Meinungsfreiheit.
Anfangs wirkt Katharina dünkelhaft und überheblich. Dann offenbart sich schnell, dass auch sie Zwängen unterworfen ist, die zwar mit Wohlstand versüßt werden, allerdings gleichzeitig ihr direktes Wesen und aufrichtiges Handeln unterdrücken und ebenso die Freiheit vermissen lassen. Eingebunden in das Korsett einer lieblosen Ehe, fechtet Katharina ihre Kämpfe nach Unabhängigkeit im eigenen Ermessen aus.
Im Gegensatz dazu trifft es Anna wesentlich härter. Sophie Oliver mutet ihrer zu Beginn der Ereignisse siebzehnjährigen Heldin einiges zu. Nicht allein das Leben in Armut und der frühe Tod der Mutter haben Annas Wesen mit Ernsthaftigkeit geprägt, sondern ebenso der Verlust von Vater und Bruder, der Fortgang ihrer großen Liebe Michael, nicht zu vergessen jenes Verbrechen, das sie schließlich zwang, Leonhard zu heiraten.
Anna haftet der Ruf einer Eigenbrötlerin an, nachdem sie nicht mehr in die Kirche geht und keinen Trost im Glauben findet. Sie ist überzeugt, dass es eine Rettung „von oben“ nicht geben wird und sehnt sich nach Wohlstand, doch nicht wegen des Ansehens, sondern wegen der Sicherheit.
Es gelingt der Autorin, nachvollziehbar zu schildern, wie Anna daran wächst, Durchhaltevermögen beweist, welche Entwicklung sie von einem zwar mutigen, aber überdies verunsicherten und traurigen Mädchen, das um seine Würde bemüht ist, zu einer selbstbewussten Frau nimmt, die an der Seite ihres Ehemannes bestehen will. Leonhard Achleitner ist ein pragmatischer Mensch, vielleicht ein wenig humorlos und unsicher, auf jeden Fall jedoch loyal, fair und bereit, für seine persönlichen Ziele Opfer zu bringen, so dass es nicht verwundert, dass er die Chance ergreift, als diese sich ihm bietet.
Der Traum von einer besseren Zukunft treibt auch Michael an, der nicht daran glaubt, dass man arm sterben muss, nur weil man arm geboren wurde. Er ist intelligent und ehrgeizig und nach dem frühen Tod seiner Eltern gewohnt, sich allein durchzuschlagen. Wenngleich sich seine Einstellung nach dem Kennenlernen von Anna ändert, scheint es, dass er trotzdem beim ersten Problem das Handtuch wirft und sich davonmacht, die Frau, die zu lieben vorgibt, verlässt und sein Ziel aus den Augen verliert. Zumindest der Titel der Reihe lässt erahnen, dass dem nicht so ist.
Es bleibt auf jeden Fall abzuwarten, was das Schicksal für Katharina und Anna, Michael und Leonhard noch bereithält.
Starker und packender Auftakt der Trilogie, allerdings mit schwachem Ende
1905: Die 17-jährige Anna Gmeiner lebt mit ihrem Vater und dem Bruder in Bad Reichenhall. Sie sind sogenannte Häusler, Kleinbauern mit wenig Vieh und Land. Da das Geld nicht reicht, um die Familie zu ernähren, muss Bruder Christoph zusätzlich als Trifter arbeiten und in Bächen gestautes Holz freischlagen. Dabei geschieht ein tragisches Unglück. Anna und ihr Vater sind am Boden zerstört und es wird nun noch schwerer für sie, finanziell über die Runden zu kommen. Als Anna sich in den jungen, aus Südtirol stammenden Salzsieder Michael Schwarzenberg verliebt und die beiden zu heiraten beschließen, schöpft sie neue Hoffnung. Doch das Schicksal schlägt erneut erbarmungslos zu und Annas Leben entwickelt sich ganz anders als erwartet.
Sophie Oliver schreibt angenehm, gut verständlich, aber nicht modern, sondern der Zeit angemessen, in der der Roman spielt. Dadurch konnte ich mich rasch in das Geschehen hineinversetzen.
Anna ist eine junge Frau, die sehr viel Unglück erleiden muss. Sie erträgt ihr Schicksal tapfer, arbeitet hart und lässt sich nicht unterkriegen. Eine starke, mutige Frau! Sie hat mit Therese eine treue Freundin, die ihr beisteht und die sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt. Michael hingegen zeigt sich weniger ausdauernd und nicht so konsequent wie Anna, wirkt etwas farblos, kaum leidenschaftlich, er hinterlässt keinen tiefen Eindruck. Auch die anderen Männer kommen nicht ganz so gut weg, erscheinen im Gegensatz zu den patenten, bemerkenswerten Frauenfiguren fast alle ein wenig „blass“. Eine weitere wichtige Rolle im Roman spielt Katharina von Feil, Tochter des reichen Salinenmeisters. Sie stellt einen Gegenpart zu Anna dar, stammt sie doch aus völlig konträren, nämlich reichen Verhältnissen. Auch Katharinas Leben läuft nicht nach Plan, sie schlägt sich allerdings auf ganz andere Art durch als Anna, weckt dabei deutlich weniger Mitgefühl und Sympathie in mir.
Ich habe durchgehend mit Anna gefiebert und gehofft, dass sich die Situation für sie bessert. Bis zum Schluss blieb die Handlung durch verschiedene überraschende Wendungen spannend. Das Ende empfand ich allerdings als unbefriedigend, einerseits offen, andererseits zu überhastet, abrupt und für mich nicht ganz logisch. Unterm Strich eine unterhaltsame und packende Lektüre mit nicht ganz stimmigen Abschluss. Da es sich allerdings um den Auftakt einer Trilogie handelt, mag der „Cliffhanger“ vermutlich so gewollt sein. Ich jedenfalls werde - trotz kleinerer Schwächen im ersten Roman- Annas Schicksal mit Interesse weiter verfolgen.
Bad Reichenhall zu Beginn den letzten Jahrhunderts - Anna Gmeiner lebt in eher bescheidenen Verhältnissen, findet aber ihr großes Glück bei dem Salzsieder Michael. Doch das Rad des Schicksals dreht sich gegen sie und so kann die Hochzeit nicht stattfinden. Michael wandert nach Amerika aus und Anna wird gezwungen, einen Anderen zu heiraten. Sie bewegt sich fortan auf dem Parkett des Lebens, das nicht ihres ist....
Mit dem Start in die Trilogie habe ich mich ans Set des "Fürstenhof" der Telenovela "Sturm der Liebe" verpflanzt gefühlt, denn auch da geht es um Liebe, Intrigen und vieles mehr, was sich vor alpenländischer Kulisse abspielt, ohne jedoch allzu sehr in die Tiefe zu gehen. Die Zeitreise in das historische Bad Reichenhall ist zwar gut gelungen, denn die Kulisse ist einfach traumhaft schön und die herrschenden Standesdünkel und Klüfte zwischen arm und reich werden von der Autorin sehr gut herausgearbeitet, aber irgendwie plätschert alles so vor sich hin und die Dramatik geht flöten. Die historische Szenerie und die daraus resultierende Geschichte haben ihren Reiz, aber dem kann ich auf Dauer nicht erliegen und die Entwicklung des Kurbades mit eigener Salzproduktion vom kleinen bayrischen Heilbad zum Weltkurort ist für mich eher zäh zu lesen .
Die Charaktere wirken leider nur nett und sind für mich eher geläufige Figuren, anstatt sich wie Kristalle aus der breiten Masse der historischen Romane abzuheben. Sie sind eher der Typ 08/15 - ihnen fehlen kantige Profile und echten Ecken, um zu überzeugen. Vieles hat man so schon mal irgendwo gelesen, nichts wirkt neu und aufregend, sondern altbekannt und geläufig. Man geht auf bereits ausgetretenen Spuren und entdeckt kaum Neues.
Ich weiß nicht, ob ich bei der Stange bleibe und die beiden Fortsetzungsromane lesen werde - schade eigentlich :-(
„Grandhotel Schwarzenberg“, der Weg des Schicksals, ist der erste Roman, den ich von der Autorin Sophie Oliver gelesen habe und ich bin total begeistert. Ein spannender und mitreißender Auftakt einer tollen Familiensaga.
Wir befinden uns im exklusiven Kurort Bad Reichenhall in den bayerischen Alpen im Jahr 1905 und hier lernt die junge Häuslertochter Anna den Salzsieder Michael kennen. Die beiden träumen von einem besseren Leben. Ein tragischer Zwischenfall zwingt Michael sein Glück in der Ferne zu suchen und er verspricht Anna zurückzukommen, sobald er Erfolgt gehabt hat. Doch dann ereignet sich ein schreckliches Verbrechen und Anna ist gezwungen einen anderen Mann zu heiraten. Sie muss sich ihren Platz im Leben hart erkämpfen....
Wow! Einfach gigantisch – noch jetzt nach Beendigung des Buches läuft alles wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Ich befinde mich zu Beginn des 20. Jahrhundert in einem aufstrebenden Kurort, den ich mir durch die herrlichen Beschreibungen der Autorin bildlich vorstellen kann. Sehe den krassen Unterschied zwischen Arm und Reich. Lerne Anna kennen, die wirklich ein hartes Leben hat und sich trotzdem nicht unterkriegen lässt. Ich lerne einiges über das Triftern und die Salzgewinnung. Anna hätte ich gerne mal in den Arm genommen, denn sie ist eine Protagonistin, die mein Herz berührt. Es sind wirklich alle Mitwirkenden so toll beschrieben, ich sehe jeden einzelnen vor mir. Manche versuchen mit allen Mitteln, sei es Bestechung oder Intrigen ihr Ziel zu erreichen. Ein Ziel ist es, ein riesengroßes Hotel zu erbauen. Doch leider funktioniert nicht immer alles so, wie man es gerne möchte. Annas Lebensweg habe ich mit großem Interesse gefolgt, war oft zu Tränen gerührt und habe mich mit ihr gefreut als endlich ein Licht am Ende des dunklen Tunnels aufgetaucht ist.
Eine gefühlvolle Geschichte, die wirklich unter die Haut geht und die leider viel zu schnell zu Ende war. Für mich ein Lesehighlight und ich freue mich riesig auf die Fortsetzung. Gerne vergebe ich für diese Traumlektüre 5 Sterne.
Bewertungen zu Grandhotel Schwarzenberg - Der Weg des Schicksals / Die Geschichte einer Familiendynastie Bd.1
Bestellnummer: 129508776
4.5 von 5 Sternen
5 Sterne 8Schreiben Sie einen Kommentar zu "Grandhotel Schwarzenberg - Der Weg des Schicksals / Die Geschichte einer Familiendynastie Bd.1".
Kommentar verfassen19 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Dreamworx, 16.08.2020
Als Buch bewertetZwei Frauen auf der Suche nach Glück
1905. Anna Gmeiner ist gemeinsam mit ihrem Bruder bei ihrem Vater in ärmlichen Verhältnissen auf einem Hof am Rand vom Kurort Bad Reichenhall aufgewachsen, wo sich ein reiches und adliges Publikum tummelt, während die normale Bevölkerung von der Salzgewinnung lebt. Als der Bruder stirbt, wird die Lage für Anna und ihren Vater noch schwieriger, da ihnen ein Einkommen fehlt. Dann trifft Anna auf den Salzsieder Michael Schwarzenberg, für beide ist es schnell die große Liebe. Doch Annas Vater möchte Anna erst die Ehe mit Michael erlauben, wenn dieser das Leben für sich und Anna finanzieren kann. Aber dann verliert der zielstrebige Michael durch unglückliche Umstände seine Arbeit und versucht, sich in Amerika ein neues Leben aufzubauen und Anna nachzuholen. Während seiner Abwesenheit hat Annas Vater einen tödlichen Unfall, was Anna dazu zwingt, sich als Küchenhilfe im Haushalt der von Feils auf Burg Schönegg zu verdingen. Doch auch hier ist Anna das Glück nicht lange beschieden, was sie in eine Ehe drängt, die sie eigentlich gar nicht will...
Sophie Oliver hat mit „Grandhotel Schwarzenberg-Der Weg des Schicksals“ einen gelungenen Auftakt für ihre historische Grandhotel-Trilogie vorgelegt. Der flüssig-bildhafte und gefühlvolle Schreibstil gewährt dem Leser eine Zeitreise zu Beginn des 20. Jahrhunderts und stellt ihn an die Seite von Anna, um ihr Schicksal hautnah beobachten zu können. Die Autorin lässt den Leser nicht nur teilhaben an den gesellschaftlichen Gepflogenheiten der damaligen Bevölkerung, sondern zeichnet auch das Bild der Frau zu jener Zeit recht eindrucksvoll. Nicht nur die Diskrepanz zwischen arm und reich ist sehr gut herausgearbeitet, auch die Informationen über die Salzgewinnung sind lehrreich und gut mit der Handlung verknüpft. Mit farbenfrohen Beschreibungen lässt Oliver den berühmten Kurort in den Alpen vor dem inneren Auge des Lesers entstehen, während er Annas harten Lebensweg begleitet, wobei auch einiges an Intrigen und Schicksalsschlägen die Spannung immer weiter in die Höhe treibt, während der Leser mit Anna auf einen glücklichen Verlauf ihres Lebensweges hofft. Sehr gut gelungen ist auch der Vergleich zwischen Anna und der aus wohlhabenden Verhältnissen stammenden Katharina von Feil, die trotz ihrer guten Herkunft auch nicht selbständig über ihr Leben bestimmen kann und sich den Wünschen der Familie beugen muss.
Die Charaktere sind liebevoll inszeniert und mit Leben versehen. Mit ihren menschlichen Eigenschaften wirken sie glaubwürdig und realitätsnah, so dass der Leser sich ihnen schnell verbunden fühlt und mit ihnen fiebert, leidet und hofft. Anna ist eine Protagonistin, der man nur Respekt zollen kann für ihre Stärke. Sie muss durch so viele Prüfungen, doch rafft sie sich immer wieder auf und schaut nach vorn. Sie ist eine Kämpferin durch und durch, die sich dem Leben stellt. Katharina muss sich den Konventionen ihrer Familie beugen, um deren Ehre zu retten. Doch auch sie muss kämpfen, um sich zu befreien, wofür sie einiges an Mut benötigt. Aber auch Michael, Konrad, Friedrich und andere tragen ihren Teil dazu bei, dass die Geschichte rundum spannend, atmosphärisch und kurzweilig ist.
„Grandhotel Schwarzenberg-Der Weg des Schicksals“ ist ein rundum gelungener erster Streich der neuen Trilogie aus der Feder von Sophie Oliver. Die bildhaften Szenerien sowie eindrucksvolle Charaktere lassen den Leser an den Seiten kleben, während Tragödien, Schicksalsschläge und Intrigen sich die Hand geben. Absolute Leseempfehlung und gespanntes Warten auf Band 2!
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
SusaKlaP, 28.06.2020
Als eBook bewertetDas Grandhotel Schwarzenberg (1), erzählt zum einen vom harten Leben der Anna Gmeiner, die aus armen Verhältnissen stammt und ums Überleben kämpfen muss. Die Ehe mit ihrer großen Liebe Michael ist ihr nicht vergönnt, aber das ist nur der Anfang des langen Leidensweges der Anna Gmeiner.
Zum anderen erzählt das Buch die Geschichte der Katharina von Feil, in deren Leben es nicht an Luxus mangelt, wohl aber an Liebe und Menschlichkeit.
Die Leben der beiden Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein und doch kämpfen beide um ihr Glück.
Die Autorin spiegelt das Leben nach 1900 absolut glaubhaft und greifbar. Der Aufbau der Geschichte ist dermassen beeindruckend und fesselnd, dass ich Teil 1 fast in einem Rutsch lesen musste. Selten habe ich mit Romanfiguren derart gelitten wie mit Anna Gmeiner. Jede Figur im Buch ist so realistisch dargestellt, dass man keinen Moment zweifelt und sich mitten in der Geschichte befindet. Der Schreibstil ist ganz großes Kino ... so macht lesen Spaß!!!
Sophie Oliver hat mit diesem Buch eine wahrhaft große Geschichte zum Leben erweckt, und ich bin richtig erleichtert, dass nach Band 1 noch nicht Schluss ist ...
Riesen Kompliment an die Autorin, die mich auch schon mit anderen Büchern fesseln konnte. Dies ist allerdings völlig unbestritten mein Lieblingswerk von ihr - bis jetzt :)
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Philiene, 07.08.2020
Als eBook bewertetAnna wächst in ärmlichen Verhältnissen in Bad Reichenhall auf. Als sie Michael kennenlernt, scheint sie endlich einmal Glück zu haben, doch der junge Mann will mehr aus seinem Leben machen und geht nach Amerika. Er verspricht Anna sie nachzuholen, doch in Annas Leben schlägt das Schicksal hart zu und alles kommt anders als gedacht.
Ganz anders verläuft das Leben von Katharina, sie wächst in reichen Verhältnissen auf, ihr Vater ist ein angesehener Mann. Doch macht die das zu einer glücklichen Frau?
Die großen Unterschiede zwischen den Leben der beiden jungen Frauen werden sehr gut dargestellt, erschreckend wie die Reichen teilweise über die ärmeren Menschen denken. Der Ort Reichenhall ist zu der Zeit, der Roman beginnt 1905, ein aufstrebender Kurort und man möchte ihn mit einem großen Kurhotel aufwerten.
Vor allem Annas Geschichte geht unter die Haut und ist sehr emotional dargestellt, Auch Katharina ist ein interessanter Charakter, auch wenn ich mit ihr erst warm werden musste. Die Geschichte ist sehr flüssig erzählt und ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
sommerlese, 12.08.2020
Als Buch bewertetWunderbares Lesevergnügen mit Suchtpotential!
Sophie Olivers historischer Roman "Grandhotel Schwarzenberg – Der Weg des Schicksals" ist der Auftaktband ihrer Grandhotel-Reihe aus Bad Reichenhall. Das Buch erscheint im Lübbe Verlag.
Bad Reichenhall, 1905. Anna Gmeiner lebt in bescheidenen Verhältnissen mit ihrem Vater zusammen, der Bruder verunglückt bei der Arbeit. Anna verliebt sich in den Salzsieder Michael und beide träumen von einer gemeinsamen Zukunft. Durch trügerische Umstände verliert Michael seine Anstellung und will in Amerika sein Glück suchen und dann Anna ehelichen. Doch das Schicksal spielt ihnen ein übles Spiel und Anna muss in eine Notehe einwilligen.
Bei diesem Roman geht es um zwei Frauen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten. Anna, die aus einer ärmeren Familie stammt und Katharina, die als Tochter der Familie von Feil in einer Burg wohnt und einen hohen Lebensstandard gewohnt ist. Sie liebt einen Rittmeister, der allerdings nicht standesgemäß erscheint und heiratet einen reichen Geschäftsmann. Die Ehe verläuft allerdings nicht sehr glücklich.
Sophie Oliver stellt ihre Geschichte vor den Hintergrund der Jahrhundertwende im aufstrebenden Kurort Bad Reichenhall. Im Salzhandel gewann die Stadt an Einfluß und Reichtum, jetzt bieten Kuranwendungen den reichen Gästen Entspannung und angenehmen Aufenthalt. Dafür sorgen die einfachen Leute, die als Bedienstete schwer arbeiten und auch der Meinung ihrer Vorgesetzten willkürlich ausgesetzt sind. Welche Möglichkeiten und Widrigkeiten die kleinen Leute haben, wird in diesem Buch sehr eindrucksvoll am Beispiel von Anna Gmeiner und ihrer Familie gezeigt. Die Gesellschaftsschichten zu überwinden und auch am Reichtum teilzuhaben, war schlichtweg unerwünscht und wurde mit allen Mitteln verhindert.
Ein einnehmender und wunderbar zu lesender Schreibstil bezaubert mit bildhaften Beschreibungen der Mode, des Lebensstils und der Figuren, das sorgt für ein echtes Lesevergnügen und lässt ein Kopfkino ablaufen. Mir haben besonders die fein gezeichneten Charaktere, die bösen Figuren und die Wortwechsel gut gefallen, sie entsprechen dem Zeitgeist und ich konnte mich genau in diese Zeit hineinversetzen.
Auch an Spannungspotential fehlt es nicht, die Autorin erreicht mit einigen dargestellten Widrigkeiten, Übergriffen und willkürlichen Entscheidungen reichlich Dramatik, die den Leser an den Roman fesselt und mit den Figuren mitbangen und hoffen lässt.
Anna hat große Schwierigkeiten, allein durchzukommen, doch sie kämpft sich auch ihrer Not heraus vorwärts und lässt sich nicht unterkriegen. Katharina hat nicht diesen Kampfgeist, sie ergibt sich in ihre Situation und hat mit ihrem Selbstmitleid zu kämpfen.
"Grandhotel Schwarzenberg" hat mir sehr gut gefallen, einige Figuren sind mir ans Herz gewachsen und ich habe mit diesem Roman wunderbare Lesezeit verbracht. Ein toll geschriebener historischer Auftaktband mit Suchtpotential!
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja neinMartina W., 08.07.2022
Als Buch bewertetIch bin mittlerweile sehr vorsichtig, wenn es um historische Erzählungen geht, da ich leider schon oft über schlecht recherchierte und unlogische Machwerke gestolpert bin, die mich fassungslos zurückließen.
Bei Sophie Oliver kann man sich bedenkenlos zurücklehnen und einfach abtauchen in die Geschichte. Wie schon bei den "Radioschwestern" (als Eva Wagendorfer), ist auch hier sorgfältig recherchiert worden, die historischen Ereignisse sind korrekt. Das Setting ab 1905 greifbar geschildert und sprachlich angepasst.
Es macht soviel Freude sich in diese Erzählung fallen zu lassen. Dieses Buch hat einfach alles was ein gutes Buch braucht: toll ausgearbeitete Charaktere, ein spannender Plot, authentische historische Atmosphäre und eine Umgebung die man vor seinem geistigen Auge förmich sieht.
Ich habe beim Lesen alle Emotionen durchlebt, die man als Leser durchleben kann - inklusive Hand vor den Mund "Oh nein!" ausrufend.
Für mich völlig unüblich, habe ich noch vor dem Ende des ersten Bands den zweiten und dritten bestellt, die ich nun sehnsüchtigst erwarte, weil ich dringend weiterlesen will.
Tolle Autorin - tolles Buch. Mein eindringlichste Leseempfehlung!
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Jashrin, 24.04.2020
Als eBook bewertetAnna Gmeiner lebt in Bad Reichenhall. 1905 tummeln sich viele Reiche Gäste in dem luxeriösen Kurort. Doch Anna kann sich den Prunk allenfalls von der Ferne ansehen, da ihre Familie gerade das Nötigste zum Leben besitzt. Als sie sich in den Salzsieder Michael verliebt, schmieden die beiden wunderbare Pläne und die gemeinsame Zukunft sieht rosig aus. Leider scheint das Glück den beiden nicht hold zu sein und Michael verlässt Deutschland um sein Glück in der Ferne zu suchen. Er hat jedoch die feste Absicht zu ihr zurückzukehren.
Doch ein Verbrechen zwingt Anna dazu einen anderen Mann zu heiraten und nicht länger auf Michael zu warten. Nun muss sie ohne Michael an ihrer Seite glücklich werden und ihren Platz in der Welt finden.
Eigentlich sind historische Familiensagen nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre, doch die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht und ich habe bereits drei viktorianische Krimis der Autorin Sophie Oliver mit Begeisterung verschlungen. Umso gespannter war ich, was mich erwartet.
Die Protagonistin Anna war mir direkt sympathisch und ich bewundere sie für ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen, denn Sophie Oliver geht nicht gerade zimperlich mit ihr um. Annas Leben ist hart und sie muss mehrere Schicksalsschläge überwinden. Vielleicht ein paar zu viele für meinen Geschmack, doch ohne sie, wäre sie vermutlich nicht die Frau, die sie ist.
Neben Anna lernen wir auch Katharina von Feil kennen, deren Leben nicht unterschiedlicher sein könnte. Ihre Familie ist reich, angesehen und Katharina muss sich um nichts kümmern. Dennoch ist sie nicht zufrieden mit ihrem Leben, zumal ihre Eltern auf eine Heirat drängen. Letztlich geht sie mit einem reichen Münchener Geschäftsmann die Ehe ein. Doch Friedrich Bahlow zeigt schon bald sein wahres Gesicht und treibt sich eher in fremden Betten und an Spieltischen herum. Katharina möchte nur eins: ihn verlassen und zurück nach Bad Reichenhall kehren.
Sophie Olivers Schreibstil ist gewohnt flüssig und vor allem die Beschreibung ihrer Charaktere begeistert mich immer wieder. Egal ob Protagonist oder Nebenfigur, ich habe keinerlei Schwierigkeiten sie mir alle vorzustellen.
Trotzdem muss ich sagen, dass ich eine ganze Weile gebraucht habe, um mich in die Geschichte einzufinden. Woran es genau lag, kann ich leider nicht sagen. Zu viele Dramen für meinen Geschmack oder vielleicht liegt es tatsächlich einfach daran, dass ich mich generell mit dem Genre schwertue. Am Stil liegt es zumindest definitiv nicht. Und Sophie Oliver hat es dennoch geschafft mich neugierig auf die weiteren Bände zu machen. Findet Anna noch ihr Glück? Und vor allem: mit wem?
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
tinaliestvor, 05.04.2020
Als eBook bewertetDer Weg des Schicksals
Anna Gmeiner lebt bescheiden auf dem Hof ihres Vaters. Die Nachricht vom Tod des Bruders und Sohnes lässt noch härtere Zeiten auf die Beiden zukommen. Das Überleben gestaltet sich mehr und mehr schwierig, hatten beide doch fest mit dem zusätzlichen Lohn des Trifters gerechnet.
Auf dem Markt verkauft Anna als einzige Ware die Eier ihrer eigenen Hühner und lernt dort Michael Schwarzenberg kennen, der als Salzsieder in Bad Reichenhall sein Glück versucht.
Als energischer Arbeiter schafft er es sich in die Beamtenstube der Familie von Feil hochzuarbeiten und erhofft sich somit endlich um Annas Hand anzuhalten. Doch auch hier ist das Glück den beiden jungen Verbliebten nicht hold. Michael verliert seine neue Arbeit und ihn zieht es fernab von Bad Reichenhall zu seinem Onkel nach Chicago.
Anna verspricht er nach der Verlobung eine schnelle Rückkehr als reicher Mann. Doch für Anna kommt alles ganz anders. Als ihr Vater stirbt, fängt sie bei den von Feils als Küchenmagd an und gerät somit in die Hände des Schwiegersohnes Friedrich Bahlows.
Entgegen der damaligen Zeit kämpft Anna jedoch für ihre Rechte. Ihr gelingt es, der Familie von Feil ein Angebot abzuringen, die es ihr ermöglichen, zu überleben. Den Verkauf ihrer Seele kann sie einzig mit einem Stück Papier rechtfertigen. Das Haus ihres Vaters und das gesamte Grundstück kann sie nunmehr ihr Eigen nennen.
Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts lässt sich Katharina von Feil nur schwer als reiche heiratswillige Dame anbieten. Sie wehrt sich gegen ihre Eltern wo sie nur kann. Doch sie muss sich eingestehen, dass ihr angenehmes Leben bald ein Ende haben wird und ihre Chance, eine gute Partie zu machen, nachlassen. Sie besinnt sich und ehelicht Friedrich Bahlow. Ihr neues Leben in München stellt sich jedoch als reiner Alptraum heraus. Ihr Ehemann kann die Hände weder von den Damen, noch von den Spielkarten lassen. Reumütig flieht sie zurück nach Bad Reichenhall, wo sich ihr Weg mit dem von Anna kreuzt. Folgenschwer besiegelt sich somit beider Schicksal.
Sophie Oliver gelingt es mit „Der Weg des Schicksals“ leicht, erstklassig den Auftakt einer Familiensaga um die Jahrhundertwende zu erzählen.
Während man mit Anna um deren pures Überleben als rechtschaffende Tochter und Verlobte und deren Glück kämpft, hofft man inständig dass Katharina aus ihrer gescheiterten Ehe ausbrechen kann.
Beide Frauen, ob aus reichem oder armem Haus suchen verzweifelt nach ihrem Glück in der Liebe.
Das Schicksal führt beide unverhofft zusammen. Das Glück scheint zumindest für kurze Zeit mit ihnen zu sein….
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
HanneK., 26.08.2020
Als Buch bewertetGroßartiger Auftakt der Familien-Saga
Handlungsort Bad Reichenhall, Königlich Bayerisches Staatsbad.
Man schreibt das Jahr 1905. Nah des Flusses Saalach lebte der Anrainer Johann Gmeiner mit Tochter und Sohn. Diese durften sich Holz zum Eigenbedarf holen, ein Knochenjob. Die Holstämme trieben in Richtung Reichenhall, wo sie in den dortigen Sudhäusern zur Salzgewinnung benötigt wurden. Der Sohn Christoph war vor Wochen als Trifter nach Österreich gegangen. Die Familie brauchte das Geld. Durch ein Unglück dort musste er sein Leben lassen. Anna lernt den Salzsieder Michael kennen und beide planen ihre Zukunft. Doch das Schicksal will es anders. So verlässt Michael das Land mit dem Versprechen Anna nachzuholen. Dann verstirbt der Vater. So geht die junge Anna als Hilfe auf die Burg Schönegg, wo der Salinenmeister mit Familie wohnte. Die Tochter Katharina von Feil war im heiratsfähigen Alter und so wiegt sie sich in gutem Glauben, mit Friedrich Bahlow eine gute Partie gemacht zu haben. Doch dieser ist ein Blender, Charmeur, Frauenheld ... Anna wird schwanger und heiratet auf Drängen einen ehrbaren Mann, der um die Angelegenheit weiß. Auf Michael zu warten hatte keinen Sinn.
Die Autorin hat mit dem Auftaktband des Romans Grandhotel Schwarzenberg eine sehr interessante Geschichte begonnen, auf deren Fortsetzung ich sehr gespannt bin. Gut vorstellbar auch die damaligen Lebensumstände. Man kann sich sehr gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Die Autorin schreibt hier in einer wunderbaren, verständlichen Sprache. Die Schauplätze sind gut beschrieben.
Schon von den ersten Seiten an hat mich "Der Weg des Schicksals" in seinen Bann gezogen. Die gut aufgestellten einzelnen Charaktere als auch Nebenpersonen wirken echt. Auch das Cover ist ein Eyecatcher. Eine malerische Kulisse ...
"Der Weg des Schicksals" ist ein sehr guter Auftakt einer Familiensaga zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Dieses Buch bietet alles, was man sich von einer Familien-Saga wünscht: Liebe, Drama, Spannung!
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Svanvithe, 18.05.2020
Als eBook bewertetIm Königlich Bayerisches Staatsbad Bad Reichenhall des Jahres 1905 versammeln sich Geld und Einfluss. Einst hatte der Salzhandel einigen Leuten Reichtum beschert, jetzt gilt es als schick, hier zu kuren und seine Zeit in Bädern und Sanatorien zu verbringen. Während sich die vermögenden reichen Gäste dem Luxus unter Gleichgesinnten hingeben, sorgen sich viele einfache Menschen am Rand der Gesellschaft um das tägliche Brot und kämpfen um ihr Überleben. Die Standesunterschiede klaffen weit auseinander.
Katharina von Feil gehört zu denjenigen, die sich um ihre Zukunft keine Gedanken machen müssen. Die Tochter des Salinenmeisters Konrad von Feil kann sich im guten Ansehen ihrer Familie sonnen, obwohl sie als vierundzwanzig Frau bereits weit über das übliche Alter zum Heiraten hinaus ist und sich deshalb dem Drängen ihrer Mutter nach einer „guten Partie“ ausgesetzt sieht. Letztlich fügt sich Katharina und geht eine Verbindung mit dem vermögenden Münchener Geschäftsmann Friedrich Bahlow ein, dessen bestimmendes Verhalten sie zunächst beeindruckt. Es dauert indes nicht lange, und sie bereut die Eheschließung zutiefst.
Anna Gmeiner hingegen wächst in armen Verhältnissen in einem kleinen Haus an der Saalach, einem Zufluss der Salzach, auf. Das Leben ihrer Familie, zu der Vater Johann und Bruder Christoph zählen, ist geprägt von harter Mühsal und einem dürftigen Einkommen, das hauptsächlich Christoph mit seiner Tätigkeit als Trifter einbringt. Als dieser bei einem Unfall während der Arbeit zu Tode kommt, rücken Vater und Tochter noch enger zusammen. Schwer tragen sie an ihrem Los, aber gibt es auch kleine Glücksmomente. Anna verliebt sich in den jungen Salzsieder Michael Schwarzenberg, der die Chance in der Schreibstube der Saline erhält. Michael, der eigentlich seine Zukunft fern der Heimat sieht, erwidert Annas Gefühle und bittet sie, seine Frau zu werden. Beide planen eine gemeinsame Zukunft, bis er seine Arbeit verliert und sich endgültig entschließt, nach Amerika zu gehen, nicht ohne sich der Liebe von Anna zu versichern. Die junge Frau wird jedoch Opfer eines Verbrechens, fühlt sich auch von Michael allein gelassen und sieht sich daher gezwungen, in ihrer Not einen fremden Mann – Leonhard Achleitner – zu heiraten...
Mit „Der Weg des Schicksals“ startet Sophie Oliver ihre Trilogie um das „Grandhotel Schwarzenberg“, lädt den Leser in das elegante Bad Reichenhall ein und zeichnet ein anschauliches Bild der örtlichen und zeitgeschichtlichen Gegebenheiten. Dies macht es möglich, an der Seite ihrer Figuren die Ereignisse im historischen Ambiente zu verfolgen. Dabei bedient sich die Autorin eines dynamischen Erzähltempos und vermittelt ein dramatisches und wendungsreiches Geschehen, in dem emotionale Ereignisse in einem Geflecht aus Lügen und Unwahrheiten eingebunden werden.
Hervorzuheben ist die von der Autorin vorgenommene überzeugende und ehrliche Darstellung der Charaktere.
Sophie Oliver verdeutlicht primär an Hand der Schicksale von Katharina und Anna, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber trotzdem eines gemeinsam haben, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Abhängigkeit der Frauen, deren fehlende Handlungs- und Meinungsfreiheit.
Anfangs wirkt Katharina dünkelhaft und überheblich. Dann offenbart sich schnell, dass auch sie Zwängen unterworfen ist, die zwar mit Wohlstand versüßt werden, allerdings gleichzeitig ihr direktes Wesen und aufrichtiges Handeln unterdrücken und ebenso die Freiheit vermissen lassen. Eingebunden in das Korsett einer lieblosen Ehe, fechtet Katharina ihre Kämpfe nach Unabhängigkeit im eigenen Ermessen aus.
Im Gegensatz dazu trifft es Anna wesentlich härter. Sophie Oliver mutet ihrer zu Beginn der Ereignisse siebzehnjährigen Heldin einiges zu. Nicht allein das Leben in Armut und der frühe Tod der Mutter haben Annas Wesen mit Ernsthaftigkeit geprägt, sondern ebenso der Verlust von Vater und Bruder, der Fortgang ihrer großen Liebe Michael, nicht zu vergessen jenes Verbrechen, das sie schließlich zwang, Leonhard zu heiraten.
Anna haftet der Ruf einer Eigenbrötlerin an, nachdem sie nicht mehr in die Kirche geht und keinen Trost im Glauben findet. Sie ist überzeugt, dass es eine Rettung „von oben“ nicht geben wird und sehnt sich nach Wohlstand, doch nicht wegen des Ansehens, sondern wegen der Sicherheit.
Es gelingt der Autorin, nachvollziehbar zu schildern, wie Anna daran wächst, Durchhaltevermögen beweist, welche Entwicklung sie von einem zwar mutigen, aber überdies verunsicherten und traurigen Mädchen, das um seine Würde bemüht ist, zu einer selbstbewussten Frau nimmt, die an der Seite ihres Ehemannes bestehen will. Leonhard Achleitner ist ein pragmatischer Mensch, vielleicht ein wenig humorlos und unsicher, auf jeden Fall jedoch loyal, fair und bereit, für seine persönlichen Ziele Opfer zu bringen, so dass es nicht verwundert, dass er die Chance ergreift, als diese sich ihm bietet.
Der Traum von einer besseren Zukunft treibt auch Michael an, der nicht daran glaubt, dass man arm sterben muss, nur weil man arm geboren wurde. Er ist intelligent und ehrgeizig und nach dem frühen Tod seiner Eltern gewohnt, sich allein durchzuschlagen. Wenngleich sich seine Einstellung nach dem Kennenlernen von Anna ändert, scheint es, dass er trotzdem beim ersten Problem das Handtuch wirft und sich davonmacht, die Frau, die zu lieben vorgibt, verlässt und sein Ziel aus den Augen verliert. Zumindest der Titel der Reihe lässt erahnen, dass dem nicht so ist.
Es bleibt auf jeden Fall abzuwarten, was das Schicksal für Katharina und Anna, Michael und Leonhard noch bereithält.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Hyperventilea, 25.08.2020 bei bewertet
Als Buch bewertetStarker und packender Auftakt der Trilogie, allerdings mit schwachem Ende
1905: Die 17-jährige Anna Gmeiner lebt mit ihrem Vater und dem Bruder in Bad Reichenhall. Sie sind sogenannte Häusler, Kleinbauern mit wenig Vieh und Land. Da das Geld nicht reicht, um die Familie zu ernähren, muss Bruder Christoph zusätzlich als Trifter arbeiten und in Bächen gestautes Holz freischlagen. Dabei geschieht ein tragisches Unglück. Anna und ihr Vater sind am Boden zerstört und es wird nun noch schwerer für sie, finanziell über die Runden zu kommen. Als Anna sich in den jungen, aus Südtirol stammenden Salzsieder Michael Schwarzenberg verliebt und die beiden zu heiraten beschließen, schöpft sie neue Hoffnung. Doch das Schicksal schlägt erneut erbarmungslos zu und Annas Leben entwickelt sich ganz anders als erwartet.
Sophie Oliver schreibt angenehm, gut verständlich, aber nicht modern, sondern der Zeit angemessen, in der der Roman spielt. Dadurch konnte ich mich rasch in das Geschehen hineinversetzen.
Anna ist eine junge Frau, die sehr viel Unglück erleiden muss. Sie erträgt ihr Schicksal tapfer, arbeitet hart und lässt sich nicht unterkriegen. Eine starke, mutige Frau! Sie hat mit Therese eine treue Freundin, die ihr beisteht und die sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt. Michael hingegen zeigt sich weniger ausdauernd und nicht so konsequent wie Anna, wirkt etwas farblos, kaum leidenschaftlich, er hinterlässt keinen tiefen Eindruck. Auch die anderen Männer kommen nicht ganz so gut weg, erscheinen im Gegensatz zu den patenten, bemerkenswerten Frauenfiguren fast alle ein wenig „blass“. Eine weitere wichtige Rolle im Roman spielt Katharina von Feil, Tochter des reichen Salinenmeisters. Sie stellt einen Gegenpart zu Anna dar, stammt sie doch aus völlig konträren, nämlich reichen Verhältnissen. Auch Katharinas Leben läuft nicht nach Plan, sie schlägt sich allerdings auf ganz andere Art durch als Anna, weckt dabei deutlich weniger Mitgefühl und Sympathie in mir.
Ich habe durchgehend mit Anna gefiebert und gehofft, dass sich die Situation für sie bessert. Bis zum Schluss blieb die Handlung durch verschiedene überraschende Wendungen spannend. Das Ende empfand ich allerdings als unbefriedigend, einerseits offen, andererseits zu überhastet, abrupt und für mich nicht ganz logisch. Unterm Strich eine unterhaltsame und packende Lektüre mit nicht ganz stimmigen Abschluss. Da es sich allerdings um den Auftakt einer Trilogie handelt, mag der „Cliffhanger“ vermutlich so gewollt sein. Ich jedenfalls werde - trotz kleinerer Schwächen im ersten Roman- Annas Schicksal mit Interesse weiter verfolgen.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
katikatharinenhof, 26.10.2020
Als Buch bewertetBad Reichenhall zu Beginn den letzten Jahrhunderts - Anna Gmeiner lebt in eher bescheidenen Verhältnissen, findet aber ihr großes Glück bei dem Salzsieder Michael. Doch das Rad des Schicksals dreht sich gegen sie und so kann die Hochzeit nicht stattfinden. Michael wandert nach Amerika aus und Anna wird gezwungen, einen Anderen zu heiraten. Sie bewegt sich fortan auf dem Parkett des Lebens, das nicht ihres ist....
Mit dem Start in die Trilogie habe ich mich ans Set des "Fürstenhof" der Telenovela "Sturm der Liebe" verpflanzt gefühlt, denn auch da geht es um Liebe, Intrigen und vieles mehr, was sich vor alpenländischer Kulisse abspielt, ohne jedoch allzu sehr in die Tiefe zu gehen. Die Zeitreise in das historische Bad Reichenhall ist zwar gut gelungen, denn die Kulisse ist einfach traumhaft schön und die herrschenden Standesdünkel und Klüfte zwischen arm und reich werden von der Autorin sehr gut herausgearbeitet, aber irgendwie plätschert alles so vor sich hin und die Dramatik geht flöten. Die historische Szenerie und die daraus resultierende Geschichte haben ihren Reiz, aber dem kann ich auf Dauer nicht erliegen und die Entwicklung des Kurbades mit eigener Salzproduktion vom kleinen bayrischen Heilbad zum Weltkurort ist für mich eher zäh zu lesen .
Die Charaktere wirken leider nur nett und sind für mich eher geläufige Figuren, anstatt sich wie Kristalle aus der breiten Masse der historischen Romane abzuheben. Sie sind eher der Typ 08/15 - ihnen fehlen kantige Profile und echten Ecken, um zu überzeugen. Vieles hat man so schon mal irgendwo gelesen, nichts wirkt neu und aufregend, sondern altbekannt und geläufig. Man geht auf bereits ausgetretenen Spuren und entdeckt kaum Neues.
Ich weiß nicht, ob ich bei der Stange bleibe und die beiden Fortsetzungsromane lesen werde - schade eigentlich :-(
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Sonja W., 28.04.2020
Als Buch bewertet„Grandhotel Schwarzenberg“, der Weg des Schicksals, ist der erste Roman, den ich von der Autorin Sophie Oliver gelesen habe und ich bin total begeistert. Ein spannender und mitreißender Auftakt einer tollen Familiensaga.
Wir befinden uns im exklusiven Kurort Bad Reichenhall in den bayerischen Alpen im Jahr 1905 und hier lernt die junge Häuslertochter Anna den Salzsieder Michael kennen. Die beiden träumen von einem besseren Leben. Ein tragischer Zwischenfall zwingt Michael sein Glück in der Ferne zu suchen und er verspricht Anna zurückzukommen, sobald er Erfolgt gehabt hat. Doch dann ereignet sich ein schreckliches Verbrechen und Anna ist gezwungen einen anderen Mann zu heiraten. Sie muss sich ihren Platz im Leben hart erkämpfen....
Wow! Einfach gigantisch – noch jetzt nach Beendigung des Buches läuft alles wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Ich befinde mich zu Beginn des 20. Jahrhundert in einem aufstrebenden Kurort, den ich mir durch die herrlichen Beschreibungen der Autorin bildlich vorstellen kann. Sehe den krassen Unterschied zwischen Arm und Reich. Lerne Anna kennen, die wirklich ein hartes Leben hat und sich trotzdem nicht unterkriegen lässt. Ich lerne einiges über das Triftern und die Salzgewinnung. Anna hätte ich gerne mal in den Arm genommen, denn sie ist eine Protagonistin, die mein Herz berührt. Es sind wirklich alle Mitwirkenden so toll beschrieben, ich sehe jeden einzelnen vor mir. Manche versuchen mit allen Mitteln, sei es Bestechung oder Intrigen ihr Ziel zu erreichen. Ein Ziel ist es, ein riesengroßes Hotel zu erbauen. Doch leider funktioniert nicht immer alles so, wie man es gerne möchte. Annas Lebensweg habe ich mit großem Interesse gefolgt, war oft zu Tränen gerührt und habe mich mit ihr gefreut als endlich ein Licht am Ende des dunklen Tunnels aufgetaucht ist.
Eine gefühlvolle Geschichte, die wirklich unter die Haut geht und die leider viel zu schnell zu Ende war. Für mich ein Lesehighlight und ich freue mich riesig auf die Fortsetzung. Gerne vergebe ich für diese Traumlektüre 5 Sterne.
War dieser Kommentar für Sie hilfreich?
ja nein