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  • 4 Sterne

    18 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 01.03.2018 bei bewertet

    Sehr unterhaltsam

    Inhalt:
    Nach der Rückkehr in den Job hat Martin Kühn Probleme an allen Ecken und Enden. Seine Ehe scheint abgekühlt, seine Kellerwände sondern Gift ab, seine Kolleg*nnen machen Stress. Ein Todesfall, in dem er ermittelt, führt ihn in eine unglaubliche Gesellschaftsschicht, die Kühn zum Nachdenken bringt.

    Meine Meinung:
    Dies ist der 2. Band der Reihe um den Münchner Kommissar Martin Kühn. Man kann ihn gut ohne Vorkenntnisse lesen, allerdings werden hier Details aus dem 1. Band verraten, sodass man diesen lieber vorher als danach lesen sollte.

    Ich kannte von Jan Weiler bisher nur zwei seiner humorvollen Bücher, die mir auch gut gefallen haben. Als ich nun in der Buchbeschreibung und Leseprobe von einem Kommissar las, ging ich automatisch davon aus, dass es sich bei „Kühn hat Ärger“ um einen Kriminalroman handelt. Doch das trifft nur bedingt zu. Es gibt zwar einen Kriminalfall bzw. sogar zwei, doch stehen sie nicht im Vordergrund.

    Viel intensiver als die polizeilichen Ermittlungen beschreibt Jan Weiler Martin Kühns Privatleben, seine Kolleg*innen sowie verschiedene Gesellschaftsschichten. Midlife crisis, Bauschäden, Migranten, Neonazis und Krankheit sind die Themen, die Martin Kühn umtreiben. Dies ist alles recht unterhaltsam zu lesen, für einen Gesellschaftsroman fand ich es allerdings nicht tiefgründig genug, für einen Kriminalroman spielt noch zu viel anderes mit hinein.

    Trotzdem habe ich den etwas schrulligen, irgendwie aber doch sympathischen Kühn gerne begleitet und habe mich von dem angenehmen Sprachstil bezaubern lassen.

    Fazit:
    „Kühn hat Ärger“ lässt sich nicht in ein Genre pressen. Der Roman bietet von vielem etwas, von nichts alles. Er ist gute Unterhaltung und spricht viele wichtige Themen an, ohne dabei allzu sehr in die Tiefe zu gehen.

    Die Reihe:
    1. Kühn hat zu tun
    2. Kühn hat Ärger

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  • 4 Sterne

    13 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hiclaire, 09.03.2018

    aktualisiert am 09.03.2018

    Es kommt nicht von ungefähr, dass die beiden Krimis mit und um Kommissar Kühn seinen Namen auch im Titel tragen. Sie sind schon ziemlich „persönlich“. Zeitweise hatte ich den Eindruck, seine Persönlichkeit und sein Umfeld nimmt einen größeren Raum ein als der Krimiplot. Aber ich mag das, und die Krimihandlung hat mir gut gefallen, obwohl es eine ganze Weile dauert, bis sie in Fahrt kommt. Man bekommt mit Kühn ein bisschen mehr als "nur" einen Krimi.

    Kühn hat zu tun würde auch hier wieder passen, Kühn hat Ärger allerdings ebenso gut. Er ist nicht nur mit dem aktuellen Fall beschäftigt, der ihn nicht unberührt lässt. Ein Fall, der ihm, so seltsam das jetzt klingt, erstaunliche Einblicke in die Welt der Reichen und Schönen verschafft. Am Rande ist er noch in eine Supermarkterpressung involviert, mit möglichen Gesundheitsproblemen konfrontiert und dem weiterhin ungelösten baulichen Schlamassel auf der Weberhöhe. Sorge um seine Ehe treibt ihn um und zu allem Übel muss er noch eine ihm verhasste „Führungskräftetagung“ besuchen. Es ist also allerhand los.

    Ruhig, sorgfältig und einfühlsam erzählt Jan Weiler eine fesselnde und betroffen machende Geschichte. Als Amir und Julia sich begegnen, funkt es auf der Stelle zwischen den beiden. Der nach außen so megacoole Amir verliebt sich zum ersten Mal, ausgerechnet in eine Tochter aus „bestem Hause“. Was nun in ihm vorgeht liest sich herzergreifend. Dieser rotzige Typ verändert sich und es verblüfft, wie scheinbar problemlos er in das Leben der van Hautens integriert wird. Eigentlich zu schön um wahr zu sein. Und in meine Freude über seine gewandelte Einstellung zum Leben schlich sich zunehmende Beklemmung…

    Am Beispiel der prosperierenden Metropole München zeigt der Autor die tiefen Risse in der Gesellschaft auf und spiegelt diverse Facetten großstädtischen Elends. Verzweifeltem Existenzkampf steht ans absurde grenzender Luxus gegenüber. Er tut das mal mit beißender Schärfe und Ironie, mal eher melancholisch. Aber meist ohne explizit zu werten oder zu urteilen.

    Kühn hat einen Blick für Details, ist ein sensibler Polizist mit Sinn für Gerechtigkeit und mit einem Herz für die Menschen am Rande der Gesellschaft. Aber nicht weich, er kann auch „klare Kante“, wenn er es für angebracht hält. Das alles zusammen macht ihn zu einem erfolgreichen Ermittler. Vordergründig einfache Auflösungen sind nicht sein Ding und beharrlich setzt er auch hier Puzzleteil für Puzzleteil zusammen bis er weiß, was genau geschehen ist. Auch wenn die Auflösung nicht wirklich überrascht, so bleibt einem doch die Spucke weg und ein Grauen, das so schnell nicht schwindet.

    Wie gesagt, Kühns Privat- und Innenleben prägen die Geschichte, was mir prinzipiell gut gefällt, denn ich mag ihn und seine Sicht auf die Dinge. Doch so ungefähr in der Hälfte gab es eine Szene, die ich echt bizarr und auch wenig glaubwürdig fand. Aber o.k. – ich bin auch kein Mann, vielleicht passt es ja doch *g*.

    Am Ende ist der Fall gelöst, Die Probleme auf der Weberhöhe finden hier ihre Fortsetzung und spitzen sich zu, aber es bleibt einiges offen, gerade in Kühns privatem Bereich: Wie geht es weiter mit den Problemen auf der Weberhöhe, dazu gab es hier eine kleine Perspektive, die aber nicht weiter ausgeführt wurde, etwas, das Kühn möglicherweise aus diesem Fall für sich und die Nachbarn der Weberhöhe mitnehmen konnte. Kriegen er und Susanne noch einmal die Kurve in ihrer Ehe? Rafft er sich endlich auf und geht zum Arzt? Und erhält er die erhoffte Beförderung oder doch einer seiner Kollegen. Fragen, die einer Beantwortung im nächsten „Kühn“ harren. Ich freu mich jetzt schon drauf. Der zweite Fall hat mir fast noch besser gefallen als der erste, ist allerdings schon eine ganze Weile her, dass ich den gelesen habe. Jan Weiler lässt sich damit ordentlich Zeit, was der Qualität allerdings nicht geschadet hat.

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  • 4 Sterne

    15 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 24.02.2018 bei bewertet

    Kühn hat Ärger von Jan Weiler ist ein ruhiger intensiver Roman mit Krimi-Plot. Der Schreibstil ist poetisch, intensiv und humorvoll.
    Der Schauplatz ist München, zwischen Neu Perlach und Grünwald. Es geht durch alle Gesellschaftsschichten.
    Da lernt man in den ersten 30 Seiten das Opfer Amir Gilal kennen. Ein 17 Jahre alter Junge mit Migrationshintergrund, der in der Schule als asozial gilt, und verliebt in das reiche Mädchen Julia. Die Familie van Hauten ist zu unkonventionell, sie geben sich zu freundlich und gut, für mich gleich unglaubwürdig, .
    Dann wird uns der Kommissar Martin Kühn, mit seinen Gedanken, Ängsten; Ärger und seiner Arbeit, vorgestellt. Interessant, das er mit der Tram zum Tatort und zum Dienst fährt. Die Personen haben unterschiedliche Charaktere, ich kann mir schnell ein Bild von jedem machen und lernt sie gut kennen. Dann kann man die Umweltsünden und den Ärger dadurch gut nach empfinden.
    Dieser Roman liest sich gut, allerdings gab es einen Kritikpunkt, das war; schön, schön, xmal, wie eine kaputte Schallplatte.
    Trotzdem hat mir der Roman gefallen und war gut unterhalten. Ich werde gerne weiteres von dem Autor lesen.

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  • 4 Sterne

    10 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 25.02.2018

    Kühn hat jede Menge Probleme
    Kommissar Martin Kühn hat nach einem Burnout erst kürzlich seinen Dienst wieder angetreten. Da häufen sich auch schon die Probleme. Sein Kollege Steierer, den er eigentlich als seinen Freund betrachtet, wird beruflich zum Rivalen. In seiner Ehe kriselt es, er selbst fühlt sich zu einer jungen Kollegin hingezogen. Außerdem erfährt er, dass er ist nicht gesund ist, und nun muss er im Mordfall Amir Bilal ermitteln. Der 17jährige gebürtige Libanese ist an einer Tramhaltestelle auf bestialische Weise ermordet worden. Der junge Mann aus einfachen Verhältnissen hatte sich in Julia van Hauten verliebt, und sie waren seit einiger Zeit ein Paar. Die ungeheuer reiche Familie van Hauten hatte Amir freundlich und vorurteilsfrei aufgenommen. Frau van Hauten engagiert sich für junge Menschen aus prekären Verhältnissen und spendet sehr viel Geld für wohltätige Zwecke. Auch Kommissar Kühn lernt ihre Großzügigkeit und Gastfreundschaft kennen und damit eine Welt, die ihm ebenfalls bisher fremd war. Bei den van Hautens wirkt alles perfekt. Kühn befragt dennoch die Familie und die jungen Leute, die hier an Amirs letztem Abend vor seiner Ermordung zu Gast waren. Der Verdacht der Polizisten richtet sich jedoch von Anfang an eher gegen die rechte ausländerfeindliche Szene, die mit ihrer Bürgerwehr auch auf der Weberhöhe aktiv ist, wo Kühn wohnt. Hier leben Tausende von Menschen auf dem mit Chemikalien verseuchten Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik und müssen mit dem giftigen Pilzbefall in ihren Kellern leben. Neben der Aufklärung des Verbrechens an Amir spielt auch diese Thematik eine große Rolle in dem Roman, zumal hier auch ein zunächst unbekannter Erpresser ein Mädchen mit einem vergifteten Joghurt tötet. Kühn sieht sofort einen Zusammenhang mit der Situation der Menschen auf der Weberhöhe.
    Jan Weilers neuer Krimi um Kommissar Kühn hat mir gut gefallen – wie schon sein Vorgänger “Kühn hat zu tun.“ Für mich punktet der Roman durch die sorgfältige Charakterisierung des sympathischen Martin Kühn und die hervorragende sprachliche Qualität. Die Auflösung kommt zwar nicht völlig überraschend, aber spannend ist der Roman dennoch. Ein empfehlenswertes Buch.

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  • 5 Sterne

    14 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 05.03.2018 bei bewertet

    So viel mehr als ein Krimi

    Martin Kühn lebt mit seiner Familie in einem Außenbezirk Münchens, der umgangssprachlich genannten Tetris-Siedlung die auf einem alten, verseuchten Firmengelände einer ehemaligen Munitionsfabrik errichtet wurde. Nach und nach zeigen sich jetzt die Folgen dieses Erbes und die Häuser und Grundstücke drohen immens an Wert zu verlieren.
    Nach einem kürzlich überstandenen Burnout macht sich Kühn an seinen ersten Fall nach Rückkehr an seinen Arbeitsplatz. Ein jugendlicher Kleinkrimineller libanesischer Herkunft wird an einer Bahnhaltestelle aufgefunden - brutal zu Tode geprügelt. Die Ermittlungen führen Kühn in die Welt der besseren Gesellschaft von München-Grunwald, da der Ermordete mit der Tochter des Hauses liiert war.
    In Kühns Privatleben läuft es momentan auch alles andere als rund. Seine Frau verhält sich seltsam, sein Sohn ist distanziert und eine latent drohende Anklage wegen Körperverletzung setzen ihm zu. Obendrein droht er eine leichtfertige Liaison mit einer Kollegin einzugehen, was eigentlich so gar nicht seine Art ist. Außerdem hat er mächtig Angst vor einer potentiellen Krebserkrankung, weil sein Arzt ihm dringend eine Facharztkonsultation anrät aufgrund auffälliger Blutwerte. Und wie es oft so ist, scheut er die möglichen Ergebnisse einer solchen Untersuchung mehr als die Ungewissheit, weshalb er diesen Termin vor sich her schiebt.
    In dieser unaufgeräumten Verfassung macht er sich also an die Ermittlungen und stellt gleichzeitig sein ganzes Leben auf den Prüfstand. Warum kann er nicht so leben wie die wohltätige Grunwalder Familie? Wieso ist dort alles so perfekt und bei ihm weit davon entfernt? Würde er gerne dazu gehören?

    Es machte mir großes Vergnügen, Kühns Gedanken- und Gefühlswelt zu folgen und ich fand es keine Seite langweilig, auch wenn ich die Lösung des Falles bereits sehr früh ahnte. Denn in diesem "Krimi" geht es um eindeutig mehr als nur die Lösung des Falles.
    Kühn beobachtet sehr genau. Jede Geste wird registriert, jeder Blick gedeutet und jede Veränderung zur Kenntnis genommen. So lässt er den Leser an der Lösung mitarbeiten und sich Urteile bilden über die Protagonisten des Buches - die Familie und das Umfeld des Opfers, die höhere, durchaus wohltätige Gesellschaft von Grundwald, das Umfeld in der Tetris-Siedlung und natürlich Kühns Familie und Kollegen.
    Vor allem mit seinem Untergebenen Steierer hadert er gewaltig, denn dieser hat sich für eine Beförderung beworben - genau wie Kühn. Steierer hatte ihn während der langen Arbeitsunfähigkeit vertreten und scheint nun der Meinung, dass er diesem gegenüber gleichberechtigt ist und vor allem: gleich gut zu ermitteln. So knirscht es entsprechend während der Ermittlungen und es kommt nicht so gut voran, wie es sollte.

    Weiler zeigt eine sehr flüssige und vor allem humorvolle Schreibweise, die jedoch nie wirklich ins Alberne abgleitet. Trotzdem fand ich hier die wohl komischste Bettszene, die ich bis jetzt lesen durfte. Immer wieder tauchen amüsante Kleinigkeiten auf, die einen schmunzeln lassen. Und Informationen gibt es noch obendrein, denn von Bonsai-Parkett hatte ich bisher noch nie etwas gehört.

    Fazit: Ein rundum gelungener gesellschaftskritischer Krimi leichter Art, der genügend Raum für nette Accessoires bietet.

    ...ich werde mir den ersten Kühn jetzt auf jeden Fall erstehen (ehe sie verfilmt werden) und hoffe sehr, dass auch weitere Bände erscheinen!

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  • 4 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 05.05.2018

    Kommissar Kühn muss einen Mord aufdecken an einem jungen Ausländer. Dieser wurde zusammengeschlagen und starb an den Folgen. Die rechte Szene begrüßt den Mord. Und Kühn kommt nur langsam voran. Er hat eine Menge andere Probleme mit der Familie, der Gesundheit, seiner Kollegin …

    Die ist der 2. Teil um Kommissar Kühn. Ich kenne den Vorgängerband nicht, konnte aber problemlos dem Geschehen folgen. Das Buch ist ein Krimi in einem Roman. Denn die Ermittlungen laufen eher nebenher. Stattdessen schafft es Weiler sehr gut, die heutige Gesellschaft – speziell in München – mit sehr reich und sehr arm, rechts und gut bürgerlich darzustellen. Natürlich arbeitet er da mit starken Klischees und vereinfacht manches. Trotzdem erkennt man in den Figuren die aktuelle Zeit gut wieder. Oft verfällt er auch in einen ironischen Stil. Auf jeden Fall ist das Buch gut lesbar und der eigentlich wenig sympathische Kühn wächst einem irgendwie ans Herz.

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  • 5 Sterne

    20 von 38 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 22.02.2018

    Gesellschaftskritischer Krimi

    „Kühn hat Ärger“ ist nach „Kühn hat zu tun“ der zweite Roman von Jan Weiler mit Kommissar Martin Kühn als Protagonisten.

    Nach seinem Burnout hat Kommissar Martin Kühn gerade erst wieder seinen Dienst begonnen und prompt treten die ersten Probleme auf. Sein Freund und Kollege wird beruflich zum Rivalen und privat kriselt es in seiner Ehe und auch sein Arzt hat keine guten Nachrichten für ihn. In seinem Fall geht es um einen 17-jährigen Jungen - Amir - mit Migrationshintergrund, der auf grausamste Weise ermordet wurde. Er stammte aus einfachen Verhältnissen und war in Julia van Hauten verliebt. Julias Familie ist wohlhabend und engagiert sich für junge Leute aus schwierigen Verhältnissen und hatte auch Amir freundlich aufgenommen.
    Mit Martin Kühn hat der Autor einen sympathischen Charakter erschaffen, der keineswegs perfekt ist aber dennoch einen äußerst kompetenten Polizisten abgibt. Sein privates Umfeld wird detailliert und glaubwürdig geschildert, so dass man einen guten Eindruck von ihm und seinem Leben bekommt. Neben Kühn erfährt man auch einiges über die anderen Charaktere. Um zu seiner Frau Susanne Zugang zu finden, habe ich einige Seiten benötigt, sie ist klug und weiß, was sie will. Zusammen haben die beiden die Kinder Niko und Alina.
    Die Handlung findet in München statt und die sozialen Differenzen zwischen den Wohnvierteln werden gut hervorgehoben, es sind alle Gesellschaftsschichten vertreten.
    Der Schreibstil von Jan Weiler ist wie gewohnt humorvoll, witzig, spannend und lässt sich leicht lesen und das obwohl das Buch auch einiges an ernsten Themen behandelt.
    Ein toller Krimi, der durchdacht und nachvollziehbar ist. Das Privatleben von Martin Kühn wird dabei perfekt in die Handlung integriert. Das Buch schließt nicht mit einem „Happy End“ in allen Bereichen. Der Fall wird gelöst, aber im Privaten ist noch einiges offen, so dass es gute Gründe für einen weiteren Band mit Martin Kühn gibt.

    Von mir gibt es für die kurzweilige, spannende und auch sozialkritische Unterhaltung eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 30.05.2018

    Auf den Punkt gebracht

    Als ein Jugendlicher mit Migrationshintergrund tot aufgefunden wird, ist es an Martin Kühn und seinem Team, nach den Hintergründen zu dem Mord zu recherchieren. Dabei bewegt er sich bald im Milieu der Reichen und Wohltätigen. Wer jedoch sollte einen Grund haben, Amir zu ermorden? Währenddessen muss Kühn sich einerseits im polizeilichen Alltag wieder zurechtfinden, andererseits plagen ihn die Überlegungen, ob seine Frau fremdgeht.

    „Kühn hat Ärger“ ist der zweite Band um den Kommissar Martin Kühn, der nach einer Rehabilitation wieder in sein Berufsleben zurückfinden und sich dabei gleichzeitig in einen recht verzwickten Mordfall knien muss. Es menschelt in jeder Hinsicht. Sehr detailliert beschreibt der Autor Jan Weiler die Lebenswelten seiner Protagonisten, lädt den Leser ein, sie zu begleiten, ihre Motivationen nachzuvollziehen. Er spart dabei auch nicht mit einem Schuss Sozialkritik, seine satirische Ader verwandelt manches Lachen in eine nachdenkliche Gedankenspirale. Dennoch nimmt er seine Protagonisten in jeder Hinsicht ernst. Die Auflösung ist von langer Hand vorbereitet und gut nachvollziehbar. Jan Weilers journalistische Ader schimmert durch jeden Satz des Buches hindurch, sein Schreibstil ist eine besondere Freude beim Lesen.

    Auf den Punkt gebracht hat der Autor einen leicht sozialkritischen Roman mit Krimihandlung und viel Situationskomik, gerät dabei aber nie ins Alberne. Dafür gebe ich gerne alle fünf möglichen Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung. Ganz klar bin auch ich bei Kühns nächster Ermittlung wieder dabei!

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesetante, 19.03.2019

    "Kühn hat Ärger" ist ein unterhaltsamer Krimi, der sich durch seinen gesellschaftskritischen Inhalt von der Masse abhebt.

    Der sanfte Einstieg vermittelt einen ersten Eindruck des ungewöhnlichen Komissars. Mit viel Liebe zum Detail hat Jan Weiler mit Martin Kühn eine markante Figur erschaffen, die mich neugierig macht, deren Verhalten mich teilweise verwundert, gleichzeitig aber auch immer wieder begeistert. Es war mir ein Fest, Kühn bei seiner Ermittlungsarbeit, die er auf seine ungewöhnliche Art und mit außergewöhnlichen Methoden vorantreibt, über die Schulter zu schauen.

    Die Geschichte nimmt schnell Fahrt auf und hat mich durchgehend gut unterhalten. Sprachlich gewandt und sehr lebendig ist der Schreibstil. Die flüssige Schreibweise und die große Erzählkunst des Autors ließen mich das Buch kaum aus der Hand legen.

    Gute Unterhaltung, die zum Nachdenken anregt und auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    inya, 01.03.2018

    Etwas langweilig

    Kühn ist ein besonderer Kriminologe. Er hat einen besonderen Respekt vor den Opfern, die er zu begutachten hat und kann es gar nicht leiden, wenn andere Kollegen die Leichen mit dem Fuß anstubsen, denn nur weil man tot ist, wird man nicht gleich zu einem Gegenstand. Die Handlung beginnt aber mit einem jungen Pärchen, dessen Liebesgeschichte mir etwas zu klischeehaft ist. Amir der Kleinkriminelle aus dem Randgebiet von München verliebt sich in die Tochter einer wohlhabenden Familie, die natürlich alles hat, was Amir nie haben wird. Die Liebe zwischen den beiden ist stark und Amir wird gegen seine Erwartung sehr herzlich von der Familie aufgenommen. Durch diese Begegnung wird Amir zum besseren Menschen. Dies macht seine Mutter eifersüchtig und sie wirft ihn hinaus.
    Es ist sicher ein gut geschriebener Krimi, aber mir ist es zu langatmig und klischeebehaftet.

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  • 4 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sandor, 20.05.2018 bei bewertet

    Bei dem Werk handelt es sich weniger um einen Krimi als um eine süffisante Gesellschaftsstudie. Mit Bezug zu aktuell herrschenden Debatten entwirft Weiler eine Geschichte die sich zwischen zwei Welten bewegt, die sich räumlich sehr nahe sind und in ihren Lebensweisen doch unendlich weit voneinander entfernt scheinen. Abwechselnd taucht man als Leser in diese entgegengesetzten Welten ein. Die dezente Ironie, die dabei über der gesamten Handlung schwebt, verleiht dem Szenario einen ganz besonderen Reiz. Überspitzte Darstellungen regen so manches Mal zum Schmunzeln an, wie z. B. als die gutbetuchte Gesellschaft mehr zum eigenen Zeitvertreib als zum Nutzen der sozial benachteiligten Jugendlichen Unterricht erteilt. Und natürlich kommt auch die Spannung nicht zu kurz, für den die kriminalistische Komponente des Romans sorgt. Hinter all dem steckt eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe des Autors, der unsere derzeitige gesellschaftliche Lage gekonnt in seinem Roman einzusetzen versteht.

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  • 5 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 28.02.2018 bei bewertet

    Das Buch ist mit einem Schutzumschlag und einem Lesebändchen ausgestattet und macht daher einen hochwertigen Eindruck. Das Cover ist passend zum Titel gewählt worden.
    Anfangs dachte ich, ich lese ein Jugendbuch, denn die ersten 50 Seiten handeln von einem jungen Paar, das unterschiedlicher nicht sein könnte. Amir, mit libanesischen Wurzeln und einem eher schlechtem sozialen Umfeld, lernt Julia aus gutem Hause kennen . Beide verlieben sich ineinander. Die Beziehung tut Amir sehr gut, er lernt in der Schule und wird nicht mehr straffällig. Er wird auch von Julias Familie sehr gut aufgenommen. Eine Geschichte wie im Märchen. Nach einer Party wird Amir leblos aufgefunden. Er wurde gefoltert . Wer hat ihm das nur angetan.
    Hier beginnt Kühns erster Fall nach seinem Burnout. Bei seinen Ermittlungen stößt er schnell auf die Familie von Julia. Alle verhalten sich dort extrem freundlich . Haben sie etwas zu verbergen. Dann gibt's da noch einen Erpresser, der Joghurts vergiftet. Ein junges Mädchen fiel ihm zum Opfer. Auch privat hat es Kühn nicht leicht. Er denkt, seine Frau betrügt ihn. Dann bekommt er auch noch schlechte Nachrichten von seinem Arzt.
    Doch einen echten Kommissar wie Kühn kann so schnell nichts erschüttern.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen.
    Der Schreibstil von Jan Weiler ist flüssig, mit Humor gespickt und lädt zum Weiterlesen ein. Kühn war mir sehr sympathisch. Es war mir eine Freude zu lesen. Die Charaktere sind gut beschrieben. Auch konnte ich mir das soziale Umfeld der Teenager gut vorstellen. Ihre Welt wurde sehr real dargestellt. Der Autor lässt uns in kursiver Schrift an den Gedankengängen von Kühn teilhaben. Erschüttert war ich ein wenig, als die heile Welt von Amir und Julia so herb zusammen brach. Es hatte alles so schön begonnen. Zum Glück gibt es Kühn, der diesen Fall lösen wird. Ein wirklich lesenswertes Buch.
    Dies war mein erstes Buch von Jan Weiler und bestimmt nicht mein letztes.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 04.04.2018

    Kurze Inhaltszusammenfassung:
    Kommissar Kühn steigt nach seinem Burnout wieder ins Berufsleben ein und schlägt sich nicht einmal so schlecht. Allerdings nerven ihn die Gesundheitschecks, die er absolvieren muss und die vorgeschriebenen Pflichtweiterbildungen am Wochenende. Außerdem hat er den Verdacht, dass seine Frau Susanne ihn betrügt und bei seinem aktuellen Ermittlungsfall kommt er auch nicht so schnell voran, wie er es sich erhofft hat.

    Meine Meinung zum Buch:
    Der Titel „Kühn hat Ärger“ ist meiner Meinung nach nicht ganz treffend. Besser gepasst hätte vielleicht „Kühn wird vom Pech verfolgt“ oder „Kühn hat es vermasselt“ oder so ähnlich. Ansonsten habe ich nicht viel zu bekritteln, im Gegenteil. Den Schreibstil finde ich sehr angenehm, obwohl der Autor teilweise sehr ins Detail geht, trotzdem war es nicht langatmig. Auch die satirische und selbstkritische Sichtweise hat mich angesprochen und gut unterhalten. Kühn ist einmal ein etwas anderer Ermittler, er nimmt Dinge wahr, steigert sich hinein, interpretiert alles Mögliche hinein und handelt dann komplett unüberlegt. Z.B. als er vermutet, dass seine Frau eine Affäre mit dem Nachbarn hat. Der Kriminalfall an sich ist jetzt nicht einmal das Highlight des Buches, vor allem ist ziemlich schnell klar, wer als Täter in Frage kommt, aber das hat trotzdem nicht gestört.

    Mein Fazit:
    Nachdem ich den ersten Teil noch nicht gelesen habe, bin ich jetzt aber richtig neugierig geworden und werde dies baldmöglichst nachholen.

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  • 4 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 27.02.2018 bei bewertet

    Gesellschaftsroman im Krimigewand

    Kühn hat Ärger ist ein Roman, der kein konventioneller Krimi ist, aber das Sujet dieses Genre nutzt, einerseits um seine Figuren in diese Szenerie zu stellen und andererseits um Gesellschaftsschichten zu betrachten. Das geht zwar nicht ohne Klischees ab, aber hat auch gute Ansätze. Dazu gehören die Passagen um den 17jähigen Amir Bilal, der in München mit Migrationshintergrund lebt und als asozial gilt. Durch die Begegnung mit einer sozial eingestellten Familie, den Van Hautens, ändert sich Amir allmählich. Diese Passagen gehören zu den Stärksten des Romans.

    Dann geht es bald um den Polizisten Martin Kühn, fast 45 Jahre alt und gerade aus einem Burn Out zurück in sein Kommissariat.
    Er hat einige Probleme. Mit Kollegen, seiner Frau Susanne und mit der Gesundheit. In der Summe ist er eine interessante Hauptfigur.

    Kühn muss dann in einem Mordfall ermitteln, wobei er auf die adlige Familie Van Hauten trifft, die in Reichtum leben, aber auch eine dunkle Vergangenheit besitzen.

    Die Handlung treibt in eine gute Komplexität zu, das hat mir gefallen, wie die ganze Erzählweise.
    Es gibt auch einer ersten Roman um Kühn von 2015 mit dem Titel “Kühn hat zu tun”. Den kenne ich noch nicht, habe ihn mir aber bereits bestellt.
    Auch ein weiterer Teil ist nicht auszuschließen und grundsätzlich willkommen!

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 24.02.2018

    Kühn hat Ärger von Jan Weiler ist ein ruhiger intensiver Roman mit Krimi-Plot. Der Schreibstil ist poetisch, intensiv und humorvoll.
    Der Schauplatz ist München, zwischen Neu Perlach und Grünwald. Es geht durch alle Gesellschaftsschichten.
    Da lernt man in den ersten 30 Seiten das Opfer Amir Gilal kennen. Ein 17 Jahre alter Junge mit Migrationshintergrund, der in der Schule als asozial gilt, und verliebt in das reiche Mädchen Julia. Die Familie van Hauten ist zu unkonventionell, sie geben sich zu freundlich und gut, für mich gleich unglaubwürdig, .
    Dann wird uns der Kommissar Martin Kühn, mit seinen Gedanken, Ängsten; Ärger und seiner Arbeit, vorgestellt. Interessant, das er mit der Tram zum Tatort und zum Dienst fährt. Die Personen haben unterschiedliche Charaktere, ich kann mir schnell ein Bild von jedem machen und lernt sie gut kennen. Dann kann man die Umweltsünden und den Ärger dadurch gut nach empfinden.
    Dieser Roman liest sich gut, allerdings gab es einen Kritikpunkt, das war; schön, schön, xmal, wie eine kaputte Schallplatte.
    Trotzdem hat mir der Roman gefallen und war gut unterhalten. Ich werde gerne weiteres von dem Autor lesen.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    FreizeitLeser, 16.03.2018 bei bewertet

    Wunderbar!

    Vorab: Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen.

    "Kühn hat Ärger" hebt sich von den beiden Büchern, die ich bisher von Jan Weiler kannte, ab. In diesen Reihen reihte sich ein Witz an den nächsten, und nun lag plötzlich ein gesellschaftskritischer (Kriminal)roman des Autors vor mir.
    Schnell wurde ich aber eines besseren belehrt: Jan Weiler hat seinen unglaublich erfrischenden, flüssigen Schreibstil beibehalten und der Humor kommt auch in diesem Buch nicht zu kurz.
    Man fühlt mit dem Kommissar, kann sich in ihn hineinversetzen und Gesellschaftskritik wird eingebracht, ohne belehrend zu wirken - wohldosiert gelingt es Weiler, den Leser zum Nachdenken anzuregen.
    Ein tolles Buch!

    Die Gestaltung des Einbandes hat mich persönlich nicht besonders angesprochen - wenn ich nicht den Namen des Autors gelesen hätte, wäre ich vermutlich nicht darauf aufmerksam geworden.

    Und für alle die, die den ersten Band "Kühn hat zu tun" noch nicht kennen: Bücher in der richtigen Reihenfolge lesen, denn hier wird ordentlich gespoilert, was den ersten Band anbelangt. Ich habe mir diesen jetzt dennoch bestellt, einfach weil mir der Schreibstil des Autors so gut gefällt und sehe dann drüber hinweg, dass ich die Aufklärung des Falles bereits kenne.

    Tolles Buch, klare Leseempfehlung!!!

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  • 4 Sterne

    Karin G., 24.02.2018

    Kühn hat Ärger
    Sowohl das wunderschöne Cover als auch der Titel des Buches haben mein Interesse daran geweckt.
    Ich muss gestehen, dass dies mein erstes Buch von Jan Weiler ist. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die einzelnen Personen sind vortrefflich gewählt.
    Zur Geschichte, Martin Kühn ist ein ganz normaler Polizist, der nach einem Burnout wieder in seinen Job zurückkehrt. Er kämpft mit den alltägliche Problemen, die sich im Kollegium, Partnerschaft und Geschäft breit machen.
    Er wird zu einem Fall gerufen, der in der Oberschicht abspielt und ist völlig geplättet von deren Verhalten und Gebärden. Hier wird wieder einmal das Klischee reich, wohlhabend, gebildet und arm, ungebildet und asozial aufbereitet.
    Mit diesem Buch ist dem Autor eine Mischung aus Komik, Satire und Krimi wohl gelungen. Ein sehr schönes Buch, das ich gerne weiterempfehle. Es hat mir unterhaltsame Lesestunden beschert.

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  • 4 Sterne

    Kaya, 13.03.2018

    Das Cover gibt schon einen recht guten Vorgeschmack: Willkommen in der fabelhaften Welt der Reichen und Schönen, in diesem Fall speziell der Münchner High Society. Denn dorthin in das Noble Viertel Grünwald verschlägt es Kühn nach einem brutalen Mord an einem jungen Mann mit Migrationshintergrund der eine enge Beziehung zur Tochter einer gut situierten Familie unterhalten hat. Urlaube, eine zärtliche Beziehung - Amir ist in eine neue Welt hineingekommen. Mit bösem Ausgang. Kühn erfährt im Rahmen der Ermittlungen nicht nur das auch die High Society nett sein kann und charitymässig bestens gelaunt, sondern das die Realität nichts mit dem vorgeführten Privatleben zu tun haben muss. Quasi nebenbei muss er sich auch noch mit seinem Leben und Beziehungs- bzw. Gesundheitsstatus auseinandersetzen - viel Inhalt für die Seiten, die von Jan Weiler sehr gesellschafthumoristisch und interessant umgesetzt worden ist.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 26.05.2018 bei bewertet

    Kühn hat Ärger, gesellschaftskritischer Kriminalroman von Jan Weiler, 400 Seiten, erschienen im Piper-Verlag.
    Martin Kühn ermittelt wieder, sein 2. Fall.
    Martin Kühn Kriminal-Hauptkommissar aus München kommt nach einem Burnout wieder an seinen Arbeitsplatz zurück. Amir, der Sohn libanesischer Einwanderer wurde an einer Bushaltstelle tot aufgefunden. Der Junge wurde zu Tode geprügelt und einfach liegen gelassen. Kühn und seine Mannschaft machen sich auf die Suche nach dem Täter. Dabei ermittelt er auch bei den sogenannten „Reichen und Wohltätigen“ der Münchner Schickeria. Dabei hat er genügend private Probleme, der Titel des Romans könnte auch „Kühn hat Sorgen“ lauten. Kann der Schuldige am Tod des libanesischen Jugendlichen gefunden werden?
    Zuerst einmal, dieses Buch hat mich komplett überwältigt, immer wieder musste ich innehalten und über das Gelesene nachdenken. Oft habe ich mich erwischt, wie ich innerlich den Kopf geschüttelt habe oder zustimmend nicken musste. Dabei handelt es sich hier nicht um einen normalen „Krimi“ im Whodunit-Stil, sondern vielmehr um eine gesellschaftskritische Milieustudie. Der Plot teilt sich in 16 Kapitel, durchgehend mit einem zusammenfassenden Titel überschrieben. Allein Kapitel 14 hebt sich von den anderen ab, hier handelt es sich um das Wortprotokoll einer Vernehmung, toll gemacht! Jan Weiler hat für seinen Roman den auktorialen Erzählstil gewählt. Viele Dialoge und bildhafte Beschreibungen von Setting und Personen machen die Geschichte lebendig. Weilers clevere ironische Gesellschaftsbeobachtungen und menschliche Innenansichten sind genial. Stetig steigert sich die Spannung ich habe mit Kühn zusammen recherchiert, den Täter gesucht und am Ende konnte ich es kaum mehr ertragen. Ab da bin ich nur so durch die Seiten geflogen bis die erschütternde Wahrheit ans Licht kam. Dass Jan Weiler auch humoristisch kann, kennt man aus seinen anderen Büchern, aber auch in vorliegender Geschichte musste ich schmunzeln, z.B. auf S. 224 …Klaubers Gebiss sah aus wie der stark bemooste Eingang zu einer karpatischen Waldhöhle… Für die Lektüre von Kühns 2. Fall ist die Vorgeschichte des 1. Teils nicht notwendig, trotzdem werde ich sie mir im Nachhinein noch „gönnen“. Ohne zu spoilern ist es schwierig, dieses geniale Buch genügend zu würdigen. Die Beschreibung der Familie van Hauten fand ich faszinierend. Eine Familie für die sich das Meer teilt. Die Gutmenschnummer, die Elfie van Hauten abzieht, der Vater Claus – das menschgewordene Upgrade, so ähnlich kenne ich es auch aus meinem Wohnort, scheint den Autor auch zu beschäftigen, da kann ich seiner Sicht nur zustimmen. Zu jeder Zeit konnte ich dem Geschehen folgen, die handelnden Personen agierten plausibel und nachvollziehbar. Meine Lieblingsfigur natürlich der Protagonist Kühn, ein hervorragender Ermittler, mit toller Menschenkenntnis und sozialer Kompetenz. Leider aber, gerade im familiären Bereich unsicher und gegenüber seiner eigenen Gesundheit sogar leichtsinnig. Die Figur Amir und auch Julia mochte ich sehr gerne, wobei mir die restlichen van Hautens zu glatt, zu schön und zu perfekt waren, nicht weil der Autor sie so beschrieben hat, sondern weil ich solche Menschen im richtigen Leben auch nicht leiden kann. Das vorliegende Buch kann ich wirklich nur empfehlen, man bekommt sehr viel in einem einzigen Buch, dazu noch gute Unterhaltung. Nur eine Frage blieb bei mir offen. Was ist Schnippikäse? Volle Punktzahl 5 Sterne, was sonst?

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena25, 02.03.2018 bei bewertet

    Unterhaltsame Bauchnabelschau

    Als der 17-jährige Amir, Sohn libanesischer Einwanderer, erschlagen an einer Trambahnhaltestelle gefunden wird, ermitteln Kommissar Martin Kühn und seine Kollegen von der Kripo. Kurz vor seinem Tod befand Amir sich bei seiner Freundin Julia, Tochter einer mehr als wohlhabenden Familie in der noblen Münchner Wohngegend Grünwald. Wie passt der aus mehr als prekären Verhältnissen stammende und kleinkriminelle Amir in die Familie van Hauten, die sich nur über Bonsai-Parkett oder Austern-Frühstücke den Kopf zerbrechen müssen?
    Die Krimihandlung selbst bildet allerdings nur den Rahmen oder eher noch den Hintergrund dieser Geschichte. Eigentliche Hauptperson ist Martin Kühn, der, wie der Titel ja verrät, Ärger hat. Nachdem er erst kürzlich nach einem Burnout und erfolgreicher Reha wieder ins Arbeitsleben eingestiegen ist, beschäftigen ihn sehr viele Dinge. Da ist einmal die Veränderung seiner Frau Susanne, die neuerdings ins Yoga geht, Martin Kühn aber bald einen Liebhaber dahinter vermutet. Außerdem versucht er die Diagnose einer Prostata-Erkrankung zu verdrängen, was ihm aber mehr schlecht als recht gelingt. Und so testet er seinen Marktwert bei jüngeren Kolleginnen, ärgert sich über die Nachbarschaft und die verseuchte Erde in seinem Wohngebiet, wundert sich über Worte wie ,,Achtsamkeit“ und die van Hautens, die trotz ihres Reichtums nett und sympathisch sind. Das Ganze wirkt etwas wie die Bauchnabelschau des sensiblen Martin Kühns, die ausschweifend-essayistisch, aber durchaus sehr unterhaltsam und in einer interessanten Sprache erzählt wird.
    Lesens- und empfehlenswert, wenn man beachtet, dass es sich in erster Linie um einen Roman und erst in zweiter Linie um einen Krimi handelt.

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