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  • 5 Sterne

    104 von 167 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 29.09.2016

    Als Buch bewertet

    Aus der Sicht von Elena Greco erfahren wir, wie das Leben im Neapel in den 1950/60 Jahren stattgefunden hat. Sie wurde in ein ärmeres Viertel hineingeboren, erlebte familiäre Zusammenhalte aber auch Gewalt, besonders gegen Frauen und Kinder, jähzornig und betrunkene Männer, Rache unter Familienverbänden und ein besonderes "Aufpassen" der Männer gegenüber ihren Frauen und Töchtern. Die beste Freundin von Elena war Raffaella Cerullo, meist Lila genannt, die die gleichen Erlebnisse hatte wie Elena. Kurz nach der Einschulung war schnell klar, das Lila besonders schnell lernte, sich vieles selbst aneignete und allen Mitschülern weit im Voraus war. Dadurch wurde auch Elenas Lerneifer angestachelt. Durch hartnäckiges Durchsetzungsvermögen ihrer Lehrerin wurde zumindest Elena von ihren Eltern weiterhin zur Schule geschickt, Lila blieb dieses verwehrt, sie musste in der Schusterei und im Haushalt helfen. Trotz, dass sie die Schule nicht besuchte, war sie durch Eigeninitiative Elena im Lernstoff immer voraus, bis zu dem Zeitpunkt als sie erkannte, damit nicht reich zu werden. Das konnte man nur schaffen, indem man sich einen reichen Mann suchte.
    Elena Ferrante erzählt höchst interessant über das Leben der beiden Mädchen, ihre Hoffnungen und Wünsche, der Kampf um ein besseres Leben, ihr Erwachsenwerden und die Verliebtheiten. Durch den Prolog, indem Lilas Sohn vom Verschwinden der inzwischen älteren Lila berichtet, möchte man am Liebsten gleich den nächsten Teil der Lebensgeschichte weiterlesen. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.

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  • 4 Sterne

    105 von 172 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SteffiKa, 29.08.2016

    Als Buch bewertet

    Inhalt (übernommen)

    In einem volkstümlichen Viertel Neapels wachsen sie auf, derbes Fluchen auf den Straßen, Familien, die sich seit Generationen befehden, das Silvesterfeuerwerk artet in eine Schießerei aus. Hier gehen sie gemeinsam in die Schule, die unangepasste, draufgängerische Lila und die schüchterne, beflissene Elena, beide darum wetteifernd, besser zu sein als die andere. Bis Lilas Vater sein brillantes Kind zwingt, in der Schusterei mitzuarbeiten, und Elena mit dem bohrenden Verdacht zurückbleibt, das Leben zu leben, das eigentlich ihrer besten, ihrer so unberechenbaren Freundin zugestanden hätte.

    Charaktere

    Elena Greco und Raffaella Cerullo sind die beiden Hauptcharaktere im Roman, wobei wir Raffaella - oder auch Lila, wie sie von Elena genannt wird - nur durch die Sicht von Elena kennen lernen, da der Roman als eine Art Memoiren Elena´s geschrieben ist.

    Elena ist ein eingeschüchtertes junges Mädchen, als sie Lila kennen lernt. Beide reden nicht viel miteinander und müssen sich erst einmal "beschnuppern". Elena will so sein, wie sie Lila in ihrer kindlichen Naivität sieht: Stark, mutig und besser als alle anderen. Sie tut alles, um ihr zu gefallen. Auch die Jahre über bis hin ins Teenager-Alter ändert sich ihre Absicht nicht. Die eigentlich Bessere, Klügere und Vernünftigere der beiden sieht sich immer noch klein und unscheinbar und tut alles, was sie tut, nur um Lila zu gefallen. Damit ist sie mir manchmal auf die Nerven gegangen. Sie hat sich zu sehr von anderen - allen voran Lila - bestimmen lassen, obwohl diese das gar nicht von ihr verlangt hatten. Diesen Weg hat sie sich selbst ausgesucht. Oder wollte sie im Grunde nur gefallen? Wollte im ärmlichen Italien Anerkennung? Verstehen kann ich das, aber bei Elena ging das fast bis zur Selbstaufgabe.

    Lila hingegen war schwer einzuschätzen. Sie tat mir leid, ich fand sie zeitweise unmöglich, aber auch liebevoll, zuvorkommend und aufrichtig. Ich glaube, sie hat insgeheim gewusst, dass sie die Schwächere der beiden ist und wollte so sein wie Elena. Sie hat relativ schnell ihren Biss und ihre Naivität verloren und sich den anderen angepasst - obwohl sie nie so sein wollte. Vielleicht lag es am Verhalten ihrer Eltern, die sie nicht auf die weiterführende Schule gehen lassen wollten, oder aber sie hat die Stärke gegenüber Elena nur vorgetäuscht, weil sie spürte, dass sie sie brauchte. Aus ihr bin ich leider nicht schlau geworden.

    Eines hatten sie doch gemeinsam: Sie wollten aus ihrem Leben etwas machen und zu Geld kommen. Wobei die Wege, die sie eingeschlagen haben, unterschiedlicher kaum sein konnten: Die eine heiratet reich, kapituliert, verrät scheinbar ihre Träume und die andere setzt auf schulische Bildung, zu der sie nur gekommen ist, weil sie der anderen gefallen wollte.

    Die Beziehung der beiden entwickelt sich im Laufe des Romans. Vom gemeinsamen Puppen spielen bis hin zu den ersten Liebelein teilen sie fast alles miteinander. Ich hatte den Eindruck, dass es Elena erst gut ging und sie aufgeblüht ist, als sie längere Zeit durch Schule und Ferien von Lila getrennt war und ihrem "Einfluss" entzogen war. Aber immer wieder hat sie die Nähe zu Lila gesucht, obwohl sie gespürt hat, dass diese ihr nicht gut tut.

    Schreibstil

    Elena Ferrantes Schreibstil war gewöhnungsbedürftig. Und das meine ich durchaus nicht negativ. Durch viele Wiederholungen und lange Sätze habe ich eine Zeit lang gebraucht, um in die Geschichte zu finden. Auch die vielen Namen und Verwandtschaftsverhältnisse sind zu Beginn sehr viel. Aber da hilft einem super die Übersicht im Buch und der kleine Flyer als Beilage weiter (den fand ich super, da man nicht immer wieder zurückblättern musste!). Aber das Durchhaltervermögen hat sich gelohnt: Das letzte Drittel war brillant! Ich hatte den Eindruck, dass sich der Schreibstil dem Alter der Protagonisten angepasst hat: Von "einfach" und teilweise wirklich langweilig (Beginn), wurde er immer anspruchsvoller und literarischer.
    Was mir gut gefallen hat, mit wie viel kindlicher Nüchternheit Ferrante über den Krieg erzählt hat und welche Auswirkungen er auf Elena und Lila hat, obwohl die beiden ja nicht gewusst haben, wie es wirklich war. Ein Satz ist mir im Gedächtnis geblieben, der vielleicht meine Formulierung etwas klarer macht: "So war unsere Welt, voller Wörter, die töteten: Krupp, Tetanus, Flecktyphus, Gas, Krieg, Drehbank, Trümmer, Arbeit, Luftangriff, Bombe, Tuberkulose, Vereiterung." (S. 32/33).

    Fazit

    Ein wunderbarer Roman über Freundschaft, Träume und Realität, der leider auch zu Beginn seine Schwächen hatte. Schade finde ich, dass die Geschichte eigentlich aus vier Bänden besteht (was beim ersten Klapptext lesen nicht ersichtlich war) und wir hier bei "Meine geniale Freundin" den Weg von Elena und Lila nur bis ins Teenager-Alter begleiten dürfen.

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  • 5 Sterne

    40 von 68 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 01.03.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist ein Genuss der deutschen Sprache! Die Autorin hat einen wunderbaren, schnell lesbaren Schreibstil der die Geschichte immer wieder interessant macht. Es ist für mich kein literarisches Meisterwerk aber der Umgang mit der Sprache und der Schreibstil sind wunderbar. Die Geschichte ist oben kurz und gut beschrieben, man möchte gerne wissen warum Lenú ihre Freundin Lila so bezeichnet und findet recht schnell eine Antwort darauf. Es ist eine sehr interessante Familien-Saga im Italien der 50er Jahre. Der Aufbau dieser Freundschaft ist wunderbar geschildert. Den Hype um dieses Buch kann ich nicht ganz verstehen, da gibt eine ganze Menge andere Bücher die ebenso lesenswert sind aber es klang interessant und genau so liest es sich auch und natürlich möchte man wissen wie es weiter geht mit den beiden 'Grazien'...Es ist ein tolles Buch für die Frauenwelt...ebenso ein wunderbares Geschenk für die 'wirklich' beste Freundin!

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  • 1 Sterne

    49 von 86 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 20.11.2016

    Als Buch bewertet

    Elena und Lila wachsen in Rione, einem ärmlichen Vorort von Neapel, in den 50er und 60er Jahren auf. Beide verbindet eine in meinen Augen etwas eigentümliche Freundschaft, die gut 6 Jahrzehnte halten wird. Dann verschwindet Lila plötzlich so, als hätte es sie nie gegeben. Elena will dieses Verschwinden nicht akzeptieren und entschließt sich daher (angeblich) dieses Buch über ihr Leben und ihre Freundin zu schreiben.

    So viel zum Thema des Buches... Bleiben wir zunächst bei den positiven Aspekten: dem Schreibstil. Den habe ich durchweg als sehr angenehm und leicht zu lesen empfunden. Ich war sofort in der Geschichte und konnte mich auch längere Zeit darauf einlassen. Aber....

    Es ändert nichts an der Tatsache, dass die Story gut gedacht ist, jedoch einfach unnötig in die Länge gezogen wird wie Gummi. 422 Seiten, in denen knapp 10 Jahre abgehandelt werden. Kleinigkeiten werden erzählt, als wären sie weltbewegend. Gut - vielleicht waren sie für eine 8 oder 9jährige weltbewegend, aber diesem Alter sind die meisten Leser leider entwachsen.
    Die Autorin verzettelt sich m. E. in überflüssigen Einzelheiten, die die Geschichte nur künstlich in die Länge ziehen. Auf eine - ich kann es nicht anders sagen - regelrecht geschwätzige Art und Weise. Es erinnert an Menschen, die beim Erzählen vom Hölzchen auf Stöckchen kommen und nach 1 Std. weiß man immer noch nicht, was derjenige eigentlich erzählen wollte.
    Dazu kommt, dass die von vielen so hoch gepriesene "lebenslange Freundschaft" für mich nur sehr schwer nachvollziehbar ist.
    Gerade Lena geht mir ziemlich auf den Nerv, weil sie bei allem und jedem zwar immer nur an Lila denkt - aber leider nicht, weil sie sich um sie sorgt oder sie sie einfach vermisst, sondern eher als Dauer-Konkurrentin. Beständig fühlt sie sich ihr gegenüber benachteiligt, weil Lila klüger, stärker, selbstbewusster, raffinierter und als Jugendliche dann auch noch schöner ist als sie. Dieses ganze Buch lang ist sie ausschließlich bestrebt, es ihr zumindest gleichzutun oder sogar noch besser zu werden. Es quält sie regelrecht, dass Lila nicht einmal eine weiterführende Schule besuchen muss, um genausogut oder sogar noch besser Latein zu lernen als sie. Weil sie es sich selbst erarbeiten kann mit Büchern aus der Bibliothek und nicht die Schulbank dafür drücken muss. Und es ärgert sie beständig, dass Lila sie nicht beneiden will. Das wäre das, was Elena am meisten ersehnt. Dass ihre Freundin sie so beneidet, wie es umgekehrt der Fall ist.
    An kaum einer Stelle fand ich wirkliche Empathie mit Lila, keine Freude über deren Erfolge, sondern als sie feststellt, dass diese durch die Verlobung in die bessere Gesellschaft aufsteigt, wo sie nicht hingehört, geht sie sogar eher auf Abstand. Angeblich, weil Lila nicht mehr sie selbst ist. M. E. aber eher, weil sie nicht mehr mithalten kann, da Lila sie überholt hat, obwohl sie nicht weiter zur Schule gegangen ist.

    Was für ein Hype wurde und wird um dieses Buch (bzw. die 4 Bücher) gemacht! Ich kann es beim besten Willen nicht nachvollziehen. Es ist ein gut lesbares und auch durchaus unterhaltsames Buch, vor allem für Menschen, die gerne dahinziehende Familien-Epen lesen mögen. Aber mehr auch nicht! "Ein literarisches Meisterwerk von unermesslicher Strahlkraft..."? Also wirklich...

    Regelrecht sauer bin ich jedoch über das Ende des Buches - falls man es denn überhaupt so nennen kann. So etwas von Cliffhanger habe ich bisher noch nicht erlebt! Zumindest hätte man das Buch einigermaßen abschließen können (z. B. mit dem Ende der Hochzeitsfeier oder dem Aufbruch in die Flitterwochen). Stattdessen hört es praktisch mitten in einer Szene auf und hinterlässt in mir nur noch das fade Gefühl, hier total ausgenommen und veräppelt zu werden - wenn ich das Buch hätte kaufen müssen.
    Für mich ist das ein Grund, mir definitiv nicht mehr das Folgebuch anzutun. Wer es so nötig hat, für den weiteren Verkauf zu solchen Mitteln zu greifen, der soll ruhig auf den ganzen Büchern sitzenbleiben! Das hat einen von den beiden Sternen gekostet, die ich ansonsten vergeben hätte.
    Mag sein, dass italienische Leser so etwas akzeptieren oder sogar noch spannend finden. Ich finde es unmöglich!
    Warum hat man in Deutschland nicht die Bücher zeitlich sinnvoll gerafft und stattdessen nur 2 dickere Bücher herausgebracht, die man evtl. besser und sinnvoller hätte voneinander trennen können. M. E. ist das bloße Geldmacherei. Zumal ja in Italien längst alle Bücher erschienen sind und hier eine sofortige Veröffentlichung des Komplettwerks durchaus möglich gewesen wäre.
    Insgesamt betrachtet war dieses Buch demnach ein Reinfall. Dass eine so interessante Leseprobe so enttäuschend endet, hätte ich mir zuvor nicht denken können.

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  • 4 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine H., 16.11.2016

    Als Buch bewertet

    Elena und Lila sind Freundinnen von klein auf, die ersten Schuljahre verbringen sie zusammen und erleben dort und außerhalb der Schule vieles gemeinsam. Lila ist die forsche, mutige, Elena ist die brave, angepasste.
    beide haben gute Noten, aber nur Elena darf die Schule fortsetzen. Anfangs versucht Lila teilzuhaben, lernt mit, bildet sich weiter, nebenbei hilft sie in der väterlichen Schusterei aus. Aber schließlich entwickeln die Lebenswege der beiden sich auseinander: Lila interessiert der Schulstoff nicht mehr, sie entwickelt selber handwerkliche Ambitionen, dann lernt sie ihre Wirkung auf Männer kennen und sucht schließlich in einer reichen Heirat ihr Glück - auch ihr Entkommen aus dieser engen, streng geregelten Welt. Elena ist eine fleißige, disziplinierte Schülerin, die vor allem von ihrer ehemaligen Lehrerin sehr gelobt und unterstützt wird, gleichzeitig fühlt sie sich hässlich, lässt sich mit sehr einfachen Männern ein,...
    Es ist faszinierend, wie schwierig es für alle beide ist, einen Weg aus der Enge und Armut ihrer Kindheit und dieses Viertels zu finden, wie unterschiedlich ihre Wege sind und mit wie viel Angst zu versagen oder auch einfach nur das falsche zu tun, das einhergeht!
    Ein interessantes Buch über ein armes Viertel Neapels in den 50ern, der Traum von Wohlstand, kleine Freiheiten und wie schwierig es damals für Mädchen war, einen gangbaren, akzeptablen Weg für sich zu finden!

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 18.09.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Elena Greco und Lila Cerullo kommen beide aus einfachen Verhältnissen und wachsen als Mädchen in den 50ger Jahren zu besten Freundinnen zusammen. Beide sind intelligent und wissbegierig. Die beiden entwickeln einen gesunden Ehrgeiz miteinander, befruchten sich gegenseitig, lernen Sprachen und anderes, helfen sich dabei. Aber das Leben ist nicht nur eitel Sonnenschein. Ihre Väter sind Handwerker und es gibt einiges an familiären Streitigkeiten und Dramen und als Mädchen haben sie es in einer von Männern bestimmten Welt zur damaligen Zeit schwer.

    Teilweise erfährt man bereits, dass Lila als erwachsene Frau verschwindet. Sie hat lange Jahre den eigentümlichen Wunsch, aus der Welt zu verschwinden und schließlich setzt sie diesen Plan mit einer Vehemenz in die Tat um, der skuril und fast lächerlich anmutet. Sie löscht alle Beweise und Hinweise auf ihre Existenz aus. Da es ja der erste Teil einer Trilogie ist, erfährt man natürlich noch nicht alles über diese ungewöhnliche Entwicklung.

    Das Cover des Buches zieht wirklich magisch an. Schon lange habe ich kein so malerisches Cover gesehen, welches so zum Text passt und die Farben sind phantastische warme Blautöne. Einfach nur wunderschön.

    Des Weiteren werden wahre Lobeshymnen von dieser Trilogie erzählt. Und um die anonyme Autorin, die vermeiden will, sich in der Öffentlichkeit als solche erkennen zu geben, wird vor allem in Italien ein wahnsinniger Hype gemacht. So sind die Erwartungen von mir sehr hoch gewesen. Und ehrlich gesagt konnten sie nicht ganz erfüllt werden. Der Text ist gut lesbar aber nicht wirklich eine schriftstellerische Perle. Die Geschichte ist interessant, ich mag diese Epoche gerne. Aber so richtig überraschend ist die Handlung nicht. Bis auf das seltsame Rituale des Verschwindens hat es wenig, was mich bewegt oder berührt hat. Ich habe nach der Einmaligkeit gesucht und war am Ende etwas enttäuscht. Für mich war es ein eher durchschnittliches Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra B., 18.08.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Was für ein schönes und berührendes Buch!
    Mich hat es ein bisschen an die Bücher der grossen Südamerikanischen Schriftsteller erinnert, aber an einem anderen Fleck auf dieser Welt.
    Freundschaft, Freude, Leid, Trauer, wie das Leben spielt. Wunderbar geschrieben. Ich freue mich schon auf die nächsten Bücher von Elena Ferrante.

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  • 2 Sterne

    42 von 73 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frieda-Anna, 16.09.2016

    Als Buch bewertet

    Eine Saga?

    In diesem ersten Teil der stark beworbenen italienischen Saga versetzt uns die große Unbekannte Autorin Elena Ferrante ins Rione, einem ärmlichen Viertel bei Neapel.
    Sie, oder sind es mehrere Autoren?, lässt Elena und Lila, die beiden Hauptfiguren zunächst Kinder sein. Wir werden Zeugen etlicher Klein-Mädchen-Spiele und Mutproben, bis die beiden schließlich zueinander finden und auf einer fragilen Beziehungsebene die bekannten Stationen des Erwachsenwerden durchleben.
    Dazu gehören dramatische Alltagsszenen der italienischen Art innerhalb der Familien, von denen es im Buch eine Menge gibt und das erste Geturtel zwischen den Jungendlichen im Rione.
    Inhaltlich konnte mich an diesem Buch nichts überraschen, geschweige denn fiebrig werden lassen, wie es die Werbung versprach.
    Für mich passt “Meine geniale Freundin” eher in das Genre Jugendliteratur der anspruchsvolleren Art und könnte hier gut mit dem feinen Stil und der versuchten sprachlichen Eleganz punkten.

    Beide Protagonistinnen sind gut in der Schule, doch nur Elena ist es vergönnt den höheren Bildungsweg einzuschlagen, obwohl auch Lila sehr intelligent ist und sogar autodidaktische Fähigkeiten ausspielen kann. Beide konkurrieren in einer versteckten Art und Weise miteinander und ich kann eigentlich keine großartige Freundschaft erkennen. Immer wieder kommt es mir so vor als wünscht die eine der anderen nichts Gutes. Das hat mich sehr irritiert. Sollte es hier nicht um eine ganz besondere Beziehung zwischen zwei Frauen gehen?

    Ich habe mich nicht geärgert das Buch gelesen zu haben, gewundert, über den Hype, der darum gemacht wird habe ich mich schon.
    Ein einfaches, leichtes Gericht mit alltäglichen Zutaten, was hier inkognito gekocht wurde. Wer’s mag, wird auch die folgenden anderen drei Teile nicht verschmähen.

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  • 4 Sterne

    43 von 79 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 08.09.2016

    Als Buch bewertet

    Schande über mich: ich hatte vor diesem Buch noch nichts von Elena Ferrante gehört, geschweige denn gelesen. Gut, dass ich das jetzt mit "Meine geniale Freundin" nachgeholt habe!
    Es fängt schon vor dem ersten Satz des Buches verheißungsvoll an. Eine Autorin, die ein großes Geheimnis um sich macht, ein 'genialer' Titel, ein schönes Cover - beste Voraussetzungen für Lesespaß!

    Die Ich-Erzählerin Elena (weiterer Raum für Interpretationen und Spekulationen um die Autorin) erinnert sich an ihre Kindheit bzw. Jugend und ihre beste Freundin Lila. Die beiden Mädchen haben keine Klischee-Mädchenfreundschaft, sondern eine mit Höhen und Tiefen. Geprägt durch ihre Umwelt und die eigene Pubertät machen sie es sich selbst und auch einander nicht immer leicht. Oft liegen sie auch im gegenseitigen Wettstreit um so unterschiedliche Themen wie Wissen oder die Liebe. Trotz verschiedener Lebenswege und diverser Hindernisse bleiben sie aber Freundinnen und stehen auch in harten Zeiten zueinander. Dritter Hauptprotagonist des Buches ist der Arbeiterstadtteil in Neapel, in dem die beiden in den 1950er Jahre aufwachsen. Der Stadtteil und seine Bewohner werden liebevoll charakterisiert. Ein bisschen nostalgisch, aber auch ganz nah dran an der harten Realität der Bewohner. Das Leben im Neapel der 1950er Jahre ist hart, derb, gewaltgeladen, wirkt dann aber teilweise schon wieder witzig - es gibt durchaus Stellen zum schmunzeln. Ich fühlte mich in die Zeit und den Ort hineinversetzt.
    Das ganze ist unterhaltsam und gut geschrieben.

    Bei der aufwändigen Werbestrategie von Suhrkamp erwartet man vielleicht eine literarische Sensation. Die ist "Meine geniale Freundin" in meinen Augen nicht. Aber es ist durchaus unterhaltsame, gute Literatur. Deshalb eine klare Leseempfehlung von mir! Auch ein tolles Geschenk für die beste Freundin!

    Teil eins der vierbändigen Neapolitanischen Saga von Elena Ferrante.

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  • 5 Sterne

    16 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eleisou, 01.09.2016

    Als Buch bewertet

    Nach sooo vielen tollen Kritiken, die das Buch bekommen hat dachte ich, das Buch kann gar nicht schlecht sein. Und ich hatte recht und stimme allen begeisterten Lesern der Ferrante Saga zu. Lila und Elena sind schon seit ihrer Kindheit Freundinnen, obwohl sie grundverschieden sind und manchmal sogar in Streitigkeiten gelangen. Die erste ist dynamisch und kann sich dem konservartiven, strengen Lebenstil eines ärmlichen Viertels im Neapel der 50er Jahre nicht leicht unterwerfen und anpassen. Elena hingegen ist schüchterner und introvertierter. Beide wollen jedoch insgeheim diesem Leben entfliehen und suchen schon als junge Mädchen Auswege.
    So begleiten wir die beiden bis zu ihrem jungen Erwachsenenalter und werden eins mit ihnen durch diese bildreiche und poetische Schriftweise der Autorin. Gleichzeitig aber werden wir auch mit der Aggresivität und oftmals Brutalität der Männerwelt zur damaligen Zeit konfrontiert, die mir manchmal schier unglaublich vorkam. Und doch gelingt es Ferrante diese Situationen als ein alltägliches Ereignis so zu beschrieben, dass man sich dem Zeitstil kurz nach dem ersten Schock einfach lesend anpasst.
    Alles in allem ein wirklich bewundernswertes Buch über die Freundschaft zweier Frauen, das gleichzeitig das Leben in Italien zur damaligen Zeit wiederspiegelt.
    Ich kann es kaum abwarten in ein paar Monaten den zweiten Band lesen zu können.

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  • 5 Sterne

    21 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 21.09.2016

    Als Buch bewertet

    Einfühlsam wird eine komplizierte Mädchenfreundschaft über 60 Jahre hinweg geschildert, die im Neapel der 50er begann. Sie könnten unterschiedlicher kaum sein und sind doch unzertrennlich, Lila und Elena, schon als junge Mädchen beste Freundinnen. Und sie werden es ihr ganzes Leben lang bleiben, über sechs Jahrzehnte hinweg, bis die eine spurlos verschwindet und die andere auf alles Gemeinsame zurückblickt, um hinter das Rätsel dieses Verschwindens zu kommen. Sie bleiben einander nahe, aber es ist stets eine zwiespältige Nähe: aus Befremden und Zuneigung, aus Rivalität und Innigkeit, aus Missgunst und etwas, das größer und stiller ist als Lieben. Liegt hier das Geheimnis von Lilas Verschwinden? Im Neapel der fünfziger Jahre wachsen sie auf, in einem armen, überbordenden, volkstümlichen Viertel, derbes Fluchen auf den Straßen, Familien, die sich seit Generationen befehden, das Silvesterfeuerwerk artet in eine Schießerei aus. Hier gehen sie in die Schule, die unangepasste, draufgängerische Schustertochter Lila und die schüchterne, beflissene Elena, Tochter eines Pförtners, beide darum wetteifernd, besser zu sein als die andere. Bis Lilas Vater seine noch junge Tochter zwingt, dauerhaft in der Schusterei mitzuarbeiten, und Elena mit dem bohrenden Verdacht zurückbleibt, eine Gelegenheit zu nutzen, die eigentlich ihrer Freundin zugestanden hätte. Ihre Wege trennen sich, die eine geht fort und studiert und wird Schriftstellerin, die andere wird Neapel nie verlassen, und trotzdem bleiben Elena und Lila sich nahe, sie begleiten einander durch erste Liebesaffären, Ehen, die Erfahrung von Mutterschaft, durch Jahre der Arbeit und Episoden politischer Bewusstwerdung, zwei eigensinnige, unnachgiebige Frauen, die sich nicht zuletzt gegen die Zumutungen einer brutalen, von Männern beherrschten Welt behaupten müssen.
    Elena Ferrante hat ein literarisches Meisterwerk von unermesslicher Strahlkraft geschrieben, ein von hinreißenden Figuren bevölkertes Sittengemälde und ein zupackend aufrichtiges Epos – über die rettende und zerstörerische, die weltverändernde Kraft einer Freundschaft, die ein ganzes langes Leben währt. Ihre Romanfiguren scheinen aus der Bewegung des Schmerzes entsprungen. In ihrem neuen, bedrückend-großartigen Roman erzählt sie eine Freundinnengeschichte, um Liebe und Hass, Mitleid und Abscheu zwischen sich gar zu Ähnlichen. Sie generiert den Schmerz zum Thema ihres aktuellen Romans. Elena Ferrante greift in ihrem neuen Roman den in der Psychologie bekannten mehrgenerationalen Konflikt auf und zeigt, wie insbesondere tradierte negative Verhaltensmuster sich zwanghaft wiederholen, eigenes Glücksempfinden verhindern und Beziehungen zerstören. Auch sei die großartige Übersetzung aus dem Italienischen erwähnt, gleichwohl wie das eindrucksvolle Buchcover - dieser verträumte Blick zweier Freundinnen aufs Meer, und auf das dahinterliegende Gebirge - das großartig den Tenor der Geschichte wiedergibt. Ein bewegendes Buch, unbedingt lesenswert.

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  • 4 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stefanie K., 29.08.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Inhalt (übernommen)

    In einem volkstümlichen Viertel Neapels wachsen sie auf, derbes Fluchen auf den Straßen, Familien, die sich seit Generationen befehden, das Silvesterfeuerwerk artet in eine Schießerei aus. Hier gehen sie gemeinsam in die Schule, die unangepasste, draufgängerische Lila und die schüchterne, beflissene Elena, beide darum wetteifernd, besser zu sein als die andere. Bis Lilas Vater sein brillantes Kind zwingt, in der Schusterei mitzuarbeiten, und Elena mit dem bohrenden Verdacht zurückbleibt, das Leben zu leben, das eigentlich ihrer besten, ihrer so unberechenbaren Freundin zugestanden hätte.

    Charaktere

    Elena Greco und Raffaella Cerullo sind die beiden Hauptcharaktere im Roman, wobei wir Raffaella - oder auch Lila, wie sie von Elena genannt wird - nur durch die Sicht von Elena kennen lernen, da der Roman als eine Art Memoiren Elena´s geschrieben ist.

    Elena ist ein eingeschüchtertes junges Mädchen, als sie Lila kennen lernt. Beide reden nicht viel miteinander und müssen sich erst einmal "beschnuppern". Elena will so sein, wie sie Lila in ihrer kindlichen Naivität sieht: Stark, mutig und besser als alle anderen. Sie tut alles, um ihr zu gefallen. Auch die Jahre über bis hin ins Teenager-Alter ändert sich ihre Absicht nicht. Die eigentlich Bessere, Klügere und Vernünftigere der beiden sieht sich immer noch klein und unscheinbar und tut alles, was sie tut, nur um Lila zu gefallen. Damit ist sie mir manchmal auf die Nerven gegangen. Sie hat sich zu sehr von anderen - allen voran Lila - bestimmen lassen, obwohl diese das gar nicht von ihr verlangt hatten. Diesen Weg hat sie sich selbst ausgesucht. Oder wollte sie im Grunde nur gefallen? Wollte im ärmlichen Italien Anerkennung? Verstehen kann ich das, aber bei Elena ging das fast bis zur Selbstaufgabe.

    Lila hingegen war schwer einzuschätzen. Sie tat mir leid, ich fand sie zeitweise unmöglich, aber auch liebevoll, zuvorkommend und aufrichtig. Ich glaube, sie hat insgeheim gewusst, dass sie die Schwächere der beiden ist und wollte so sein wie Elena. Sie hat relativ schnell ihren Biss und ihre Naivität verloren und sich den anderen angepasst - obwohl sie nie so sein wollte. Vielleicht lag es am Verhalten ihrer Eltern, die sie nicht auf die weiterführende Schule gehen lassen wollten, oder aber sie hat die Stärke gegenüber Elena nur vorgetäuscht, weil sie spürte, dass sie sie brauchte. Aus ihr bin ich leider nicht schlau geworden.

    Eines hatten sie doch gemeinsam: Sie wollten aus ihrem Leben etwas machen und zu Geld kommen. Wobei die Wege, die sie eingeschlagen haben, unterschiedlicher kaum sein konnten: Die eine heiratet reich, kapituliert, verrät scheinbar ihre Träume und die andere setzt auf schulische Bildung, zu der sie nur gekommen ist, weil sie der anderen gefallen wollte.

    Die Beziehung der beiden entwickelt sich im Laufe des Romans. Vom gemeinsamen Puppen spielen bis hin zu den ersten Liebelein teilen sie fast alles miteinander. Ich hatte den Eindruck, dass es Elena erst gut ging und sie aufgeblüht ist, als sie längere Zeit durch Schule und Ferien von Lila getrennt war und ihrem "Einfluss" entzogen war. Aber immer wieder hat sie die Nähe zu Lila gesucht, obwohl sie gespürt hat, dass diese ihr nicht gut tut.

    Schreibstil

    Elena Ferrantes Schreibstil war gewöhnungsbedürftig. Und das meine ich durchaus nicht negativ. Durch viele Wiederholungen und lange Sätze habe ich eine Zeit lang gebraucht, um in die Geschichte zu finden. Auch die vielen Namen und Verwandtschaftsverhältnisse sind zu Beginn sehr viel. Aber da hilft einem super die Übersicht im Buch und der kleine Flyer als Beilage weiter (den fand ich super, da man nicht immer wieder zurückblättern musste!). Aber das Durchhaltervermögen hat sich gelohnt: Das letzte Drittel war brillant! Ich hatte den Eindruck, dass sich der Schreibstil dem Alter der Protagonisten angepasst hat: Von "einfach" und teilweise wirklich langweilig (Beginn), wurde er immer anspruchsvoller und literarischer.
    Was mir gut gefallen hat, mit wie viel kindlicher Nüchternheit Ferrante über den Krieg erzählt hat und welche Auswirkungen er auf Elena und Lila hat, obwohl die beiden ja nicht gewusst haben, wie es wirklich war. Ein Satz ist mir im Gedächtnis geblieben, der vielleicht meine Formulierung etwas klarer macht: "So war unsere Welt, voller Wörter, die töteten: Krupp, Tetanus, Flecktyphus, Gas, Krieg, Drehbank, Trümmer, Arbeit, Luftangriff, Bombe, Tuberkulose, Vereiterung." (S. 32/33).

    Fazit

    Ein wunderbarer Roman über Freundschaft, Träume und Realität, der leider auch zu Beginn seine Schwächen hatte. Schade finde ich, dass die Geschichte eigentlich aus vier Bänden besteht (was beim ersten Klapptext lesen nicht ersichtlich war) und wir hier bei "Meine geniale Freundin" den Weg von Elena und Lila nur bis ins Teenager-Alter begleiten dürfen.

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  • 2 Sterne

    50 von 81 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Igela, 04.10.2016

    Als Buch bewertet

    Lila und Elena sind beste Freundinnen seit Kindesbeinen an. Sie wachsen in einem kleinen Viertel in Neapel auf und ihr Leben ist geprägt von Armut und ihre Freundschaft von Eifersucht und Konkurrenzkampf. Elena, die Tochter eines Pförtners darf die weiterführenden Schulen besuchen und Lila, als Tochter eines Schusters ,muss in der väterlichen Werksatt helfen. Gemeinsam und doch alleine kämpfen sie sich durch Pubertät, erste Liebe und Ausbildung.
    Schon lange erwachsen , verschwindet Lila spurlos und Elena macht sich Sorgen.

    Ich muss gleich zu Beginn meiner Rezension gestehen, dass ich mich regelrecht durch dieses Buch kämpfen musste. Die Seiten waren für mich wie Kaugummi und ich kam und kam nicht vorwärts. Am meisten Probleme hatte ich mit dem monotonen und sehr einfachen Schreibstil, der regelrecht einschläfernd auf mich wirkte.Die Autorin hat vor allem zu Beginn der Story eine Anekdote nach der anderen aneinander gereiht, so dass ein gleichmässiger Strom von Geschichten und Personen an mir vorbei zog ohne, dass mich diese sonderlich fesseln konnten. So wirkt die Geschichte regelrecht überladen.
    Die zahlreichen Figuren hatten für mich keine Tiefe, jede empfand ich als beliebig austauschbar. Dazu kommt, dass mich die beiden Protagonistinnen Elena und Lila teilweise fast abgestossen haben. Krampfhaft halten sie an ihrer Freundschaft fest, obwohl Neid, Eifersüchteleien und Boshaftigkeit an der Tagesordnung waren. Eigentlich habe ich ein Buch erwartet mit einer tollen Frauenfreundschaft...doch das hier war einfach nur Hass, Missgunst und Rivalität. Die Handlung plätschert vor sich hin, viele unrelevante Details haben mich ermüdet ...da waren sogar die fiesen Spitzen ,die vor allem Lila gegenElena abschoss eine Abwechslung.

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  • 3 Sterne

    54 von 88 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LinaLiestHalt, 27.08.2016

    Als eBook bewertet

    Seit seinem Erscheinen im Jahr 2011 ist dieses Buch in Italien Kult und konnte auch den angloamerikanischen Buchmarkt im Sturm erobern. Nun erscheint der erste Teil der Neapolitaner Sage von Elena Ferrante, „Meine geniale Freundin“, über die Kindheit und Jugend der Freundinnen Elena und Lila im Suhrkamp Verlag auch endlich in deutscher Übersetzung.

    Ein Buch über eine lebenslange Freundschaft und Konkurrenz.

    Die Erzählung beginnt damit, dass sich eine Frau auflöst, nicht einfach nur verschwindet, sondern alles vernichtet, was auf ihre Existenz hindeutet. Dieses Ereignis nimmt die Ich-Erzählerin zum Anlass die gesamte Geschichte ihrer Freundschaft und Lebenswege aufzuschreiben.

    Im Neapel der Nachkriegszeit wachsen die jungen Mädchen Elena und Lila in einfachsten Verhältnissen auf. Ihr Leben ist geprägt von der Aussichtslosigkeit auf sozialen Aufstieg, der täglichen Gewalt in und zwischen den Familien und dem damaligen Rollenbild der Frau, nach welchem sie später vor allem ihre Aufgaben als Mutter und Ehefrau zu erfüllen haben. Doch die beiden Mädchen sind ausgesprochen intelligent und gerade Lila treibt Elena immer wieder zum Lernen an, um über sich selbst und vielleicht irgendwann aus diesen ärmlichen Verhältnissen herauszuwachsen.

    Der erste Teil der Sage beschäftigt sich mit der Kindheit und Jugendzeit der beiden Freundinnen, vom ersten Annähern beim Puppenspielen bis zur Heirat der einen mit blutjungen 16 Jahren.

    Um diesen Roman ist ein rätselhafter Hype entstanden, der wohl auch hauptsächlich darauf beruht, dass die Identität der Verfasserin ungeklärt ist. Gibt es Elena Ferrante wirklich oder ist sie nur ein Pseudonym? Zu Gesicht bekommen hat sie bisher noch niemand, aber ab und zu erscheinen schriftliche Interviews im Internet.

    Ich bin gespannt, ob sich dieser Hype auch in Deutschland halten wird. Die anderen drei Teile der Saga werden zeitnah ebenfalls bei Suhrkamp erscheinen, was dem Erfolg der Tetralogie sicher zugute kommen wird, denn ein Teil der Spannung entsteht eben durch das chronologische Erzählen und eine Verzögerung der Fortsetzung könnte diesen Spannungsbogen nur zu leicht unterbrechen.

    Wie ich die geniale Freundin letztendlich fand? Da bin ich immer noch sehr unschlüssig. Einerseits hat mich der Einstieg in die Erzählung sehr fesseln können, diese Vorstellung, dass ein Mensch sich im letzten Lebensabschnitt einfach auflöst und aus dem Leben anderer auslöscht. Sogar aus Fotos schneidet Lila ihr Gesicht heraus. Diese Kompromisslosigkeit und Vollständigkeit ihrer Auflösung ist beeindruckend und rätselhaft.

    Die Schilderungen ihrer Kindheit artet dann leider oft in schlichte Nacherzählung aus. Das Wirrwarr der vielen Namen und Spitznamen ist verwirrend, ebenso die verwickelten Familienverhältnisse im Armenviertel. So heißt Lila eigentlich Raffaella Cerullo und wird von allen anderen, bis auf Elena, Lina gerufen. Elena Greco heißt dann in Wirklichkeit Lennucia oder Lenù. Diese Namensspielerei ist oft verwirrend und ermüdend. Bei den vielen Figuren, die das Viertel bevölkern, muss man deshalb immer wieder nach vorne ins Personenverzeichnis blättern.

    Die Männerfiguren sind allesamt schrecklich, die alltägliche Brutalität oft ekelerregend. Elena Ferrante wird ein ungeschönter Blick auf das einfach Leben bescheinigt und gegen Ende steigert sich das Spannungsfeld aus den jahrelangen Rivalitäten, sodass man nur darauf wartet, dass ich die Gewalt wieder ihren Weg bahnt. Frauen sind entweder Nutten oder anbetungswürdige reine Wesen, denen aber unverhohlen nachgestellt wird und sobald das ein männliches Familienmitglied spitzkriegt, beginnt die Gewaltspirale von neuem.

    Wirklich faszinierend fand ich aber die Figur der Lila, zu Beginn ein dürres, widerspenstiges Kind, das einen erstaunlich behände und regen Geist besitzt und so sein gesamtes Umfeld immer wieder düpiert. Mit der Ich-Erzählerin verbindet sie eine Freundschaft, die mal von inniger Zuneigung, mal von erbittertem Konkurrenzkampf geprägt ist. Für beide ist Bildung der Weg heraus aus dem Rione, aus der Armut und dem fremdbestimmten Leben, das die Männer ihnen auferlegen. Letztlich wird nur eine von ihnen den Weg raus aus Neapel finden. Die geistigen Duelle und das gegenseitige Antreiben zu immer weiteren Erkenntnissen, der Hunger nach Bildung sind die Highlights in diesem Buch. Besondere Momente von geistiger Klarheit und Schönheit angesichts der tristen Umgebung.

    Die Sprache ist einfach und schnörkellos, leider aber zu selten poetisch. Fesseln konnte sie mich oft nicht, aber zum Ende hin entwickelt sich doch ein Sog, da man vermutet, dass die ganzen Entwicklungen unausweichlich in einem großen Knall hinzu gipfeln.

    Verstehe ich den Hype um dieses Buch? Teilweise. Lila und ihr Lebensweg fesseln mich mehr als Elena und ich möchte unbedingt wissen, was noch geschieht und sie letztendlich zur Auflösung mit 66 Jahren treibt. Auch das Äußere des Buches verkörpert das sehnsuchtsvolle Zurückblicken auf das eigene Leben, romantisch verklärt und melancholisch zugleich.

    Würde ich dieses Buch empfehlen? Durchaus, allein schon, damit man mitreden kann :-). Das Schöne an einem Hype ist doch, dass man sich mit so vielen verschiedenen Menschen über ein Buch austauschen kann – ein Gemeinschaftserlebnis und gemeinsames Mitfiebern mit den Figuren.

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  • 2 Sterne

    43 von 81 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 28.09.2016

    Als Buch bewertet

    Ich gestehe, ich bin drauf reingefallen. Das Ferrante-Fieber geht um, aber ich habe mich nicht infiziert. Selten habe ich mich beim Lesen eines Buches so gelangweilt, wie bei diesem. Endlose Wiederholungen und keinerlei Spannung. Die ersten Seiten machen noch neugierig. Da verschwindet Elenas beste Freundin im Alter von 66 Jahren. Sie verwischt alle Spuren als hätte es sie nie gegeben. Zugegeben, ein toller Einstieg. Aber wohin ist die Freundin entschwunden? Das hätte mich brennend interessiert und hätte Stoff für ein spannendes Buch sein können. Bis zu dieser Enthüllung bedarf es aber noch drei Bücher, die ich aber mit Sicherheit nicht auch noch lesen werde. Haarklein erzählt Elena in diesem ersten Band von ihrer Kindheit und Schulzeit und dem Kennenlernen von Lina. Dabei kann nicht unbedingt von einer genialen Freundschaft die Rede sein, die beiden sind eher Rivalinnen im Wettstreit um besondere Leistungen. Beide wissen, daß sie nur mit Bildung ihren ärmlichen, kleinbürgerlichen Verhältnissen entkommen können. Schade, daß es der Autorin nicht gelungen ist, hieraus eine interessante und spannende Geschichte zu machen mit einer Auflösung des Rätsels zum Schluß. Hierzu wäre ein Buch sicher ausreichend gewesen, es sei denn, es geht nur um eine Steigerung der Verkaufszahlen. Das würde die Werbekampagne verständlich machen.

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  • 4 Sterne

    34 von 64 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Herbert L., 14.11.2016

    Als Buch bewertet

    Das Buch läßt sich gut lesen und ist spannend .Ich würde mir sowas wieder kaufen.

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  • 3 Sterne

    38 von 73 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    wusl, 18.09.2016

    Als Buch bewertet

    Elena Greco und Lila Cerullo kommen beide aus einfachen Verhältnissen und wachsen als Mädchen in den 50ger Jahren zu besten Freundinnen zusammen. Beide sind intelligent und wissbegierig. Die beiden entwickeln einen gesunden Ehrgeiz miteinander, befruchten sich gegenseitig, lernen Sprachen und anderes, helfen sich dabei. Aber das Leben ist nicht nur eitel Sonnenschein. Ihre Väter sind Handwerker und es gibt einiges an familiären Streitigkeiten und Dramen und als Mädchen haben sie es in einer von Männern bestimmten Welt zur damaligen Zeit schwer.

    Teilweise erfährt man bereits, dass Lila als erwachsene Frau verschwindet. Sie hat lange Jahre den eigentümlichen Wunsch, aus der Welt zu verschwinden und schließlich setzt sie diesen Plan mit einer Vehemenz in die Tat um, der skuril und fast lächerlich anmutet. Sie löscht alle Beweise und Hinweise auf ihre Existenz aus. Da es ja der erste Teil einer Trilogie ist, erfährt man natürlich noch nicht alles über diese ungewöhnliche Entwicklung.

    Das Cover des Buches zieht wirklich magisch an. Schon lange habe ich kein so malerisches Cover gesehen, welches so zum Text passt und die Farben sind phantastische warme Blautöne. Einfach nur wunderschön.

    Des Weiteren werden wahre Lobeshymnen von dieser Trilogie erzählt. Und um die anonyme Autorin, die vermeiden will, sich in der Öffentlichkeit als solche erkennen zu geben, wird vor allem in Italien ein wahnsinniger Hype gemacht. So sind die Erwartungen von mir sehr hoch gewesen. Und ehrlich gesagt konnten sie nicht ganz erfüllt werden. Der Text ist gut lesbar aber nicht wirklich eine schriftstellerische Perle. Die Geschichte ist interessant, ich mag diese Epoche gerne. Aber so richtig überraschend ist die Handlung nicht. Bis auf das seltsame Rituale des Verschwindens hat es wenig, was mich bewegt oder berührt hat. Ich habe nach der Einmaligkeit gesucht und war am Ende etwas enttäuscht. Für mich war es ein eher durchschnittliches Buch.

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  • 3 Sterne

    18 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hannelore B., 16.09.2016

    Als Buch bewertet

    Mich hat das Cover gereizt, man sieht zwei durchaus unterschiedliche Mädchen, die trotzdem eine Einheit darstellen.
    Im Buch geht es im wesentlichen um das aufwachsen von Elena und Lila in einem Vorort Neapels in den fünfziger Jahren. Zwischen Ihnen hat sich langsam eine Freundschaft der besonderen Art entwickelt. Es ist teilweise interessant zu lesen, wie die Mädchen sich entwickeln und ihre ersten Verehrer haben. Sie haben auch durchaus verschiedene Lebensläufe. Elena die ihr Aussehen durch Fleiß in der Schule wettmacht, geht später sogar ins Gymnasium und Lila nicht weniger schlau, wird gezwungen in der Schusterwerkstatt ihres Vaters mitzuarbeiten. Zeitweise will jede besser sein als die andere und dann kleben sie wieder aneinander. Es gibt noch eine Fülle von Nebencharakteren. Die einzelnen Familien, die ihren Krieg führen. Es gibt Mord, Intrigen, das pure Leben, wie man es sich so vorstellt in einem Vorort von Neapel.
    Die Geschichte wurde von der Ich-Erzählerin Elena aufgeschrieben, die sich beim Schreiben darüber klar werden will, warum Lila mit 66 wahrgemacht hat, was schon lange ihr Plan war. Sie ist verschwunden und zwar total, unauffindbar, ja sogar aus den Fotos hat sie sich rausgeschnitten. Ihr Sohn Rino ist verzweifelt.
    Der Schreibstil ist gut und einfach, man bekommt das Leben, die Leidenschaften im Rione voll mit.
    Diese Begeisterung, ja den Hype um das Buch kann ich aber nicht teilen. Mich hat es zu keiner Zeit wirklich mitgerissen, sodas ich mit Spannung dabei war. Manchmal war es einem Sachbuch ähnlich. Den zweiten Teil werde ich nicht. lesen

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  • 4 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 18.09.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Band 1 der Saga

    Lila und Elena sind schon als Mädchen beste Freundinnen und das hält sich bis sie erwachsen sind. Sie sind über 6 Jahrzehnte hinweg beste Freundinnen. Dann verschwindet Lila spurlos und Elena blickt in Erzählungen auf das Leben der beiden zurück und hofft so auf das Rätsel zu kommen, weshalb Lila verschwunden ist.

    Das Cover ist recht schlicht gestaltet und doch ansprechend und hat mich neugierig gemacht auf das Buch. Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen und auch, wenn es an manchen Stellen etwas langatmig war, hat mich das Buch gut unterhalten. Die Handlungsorte sind, wie auch die handelnden Personen gut beschrieben, so dass ich von allem ein gutes Bild vor Augen hatte. Man merkt dem Buch zum Ende hin auf jeden Fall an, dass es nicht das Ende ist, sondern noch weitere Teile folgen müssen, um eine vollständige Geschichte zu haben.

    Ich bin auf den nächsten Teil der Saga gespannt, und werde auf jeden Fall weiterlesen um die ganze Geschichte von Lila und Elena zu kennen.

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  • 2 Sterne

    10 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jane K., 30.06.2017

    Als eBook bewertet

    Ach, wie hatte ich mich auf diese Lektüre gefreut.. Ein Klappentext, der zwar ellenlang ist, mir dennoch nicht das Gefühl gab, alles zu verraten. Eine Reihe von einer Schriftstellerin aus dem Land, in dem ich gerade lebe und wo die Geschichte auch spielt. (wenn auch in einem anderen Gebiet) Und Cover, die super aufeinander abgestimmt sind.

    Der Anfang begann auch wirklich vielversprechend. Man wird mit einem Ereignis konfrontiert, welches schon jetzt klar die Verbindung zwischen dem ersten und dem letzten Band darstellt. Ich hatte richtig Lust, weiterzulesen und tiefer in das Geschehen einzutauchen.

    Und dann? Nichts.

    Ja, Elena Ferrante zeigt auf, wie das Leben damals war. Sie bringt uns die Härte und die vorherrschenden Hierarchien näher. Sie beschönigt auf diesem Weg kaum etwas.

    Dennoch langweilte ich mich unterwegs.

    Auf über 400 Seiten begleiten wir den Machtkampf zwischen Elena und Lila. Es gibt wirklich kaum anderes, worüber gesprochen wird. Und das wurde mir irgendwann zu öde. Ich fragte mich ständig: Ist das wirklich der Kern der Geschichte um diese beiden Mädchen? Soll es darum auch in den nächsten 3 Bänden gehen?

    Das machen auch die tollen Beschreibungen der rauen Zeit von damals nicht wett, die die Autorin mit ihrem wunderbaren Schreibstil zum Leben erweckt.

    Bei den Charakteren hat es die Schriftstellerin übrigens nicht geschafft, mir Bilder einzuhauchen. Ich empfand sie eindimensional, schlecht ausgearbeitet. Ob sie sich in den weiteren Büchern noch entwickeln und dadurch lebendiger (beschrieben) werden?

    Der Klappentext verrät übrigens (mal wieder) viel zu viel. Er greift bereits die anderen Teile auf. Die Hälfte hätte es auch getan und mich ebenfalls neugierig gemacht.

    Von mir gibt es an dieser Stelle keine Leseempfehlung. Zwar empfand ich die Beschreibungen des Neapels der fünfziger Jahre als wirklich gut gelungen, alles andere drumherum hätte man jedoch deutlich kürzen können.

    Ob ich den zweiten Teil lesen mag? Ich bin am hin und her überlegen, weil es mich interessieren würde, ob die Autorin endlich mal Dynamik in die Geschichte bringt oder erneut über 600 Seiten mit nichts füllt..

    ©2017

    Zitate:

    "Erwachsene bewegen sich mit Blick auf das Morgen in einer Gegenwart, hinter der das Gestern und das Vorgestern liegt, [...]" (S.23)

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