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  • 5 Sterne

    35 von 51 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kindder80er, 17.10.2017

    Als Buch bewertet

    Vielschichtige Satire, die es in sich hat - Das Buch, das es in einer hellen und in einer dunklen Version gibt, erregt nicht zuletzt durch seinen harten Schnitt in der Buchhandlung Aufmerksamkeit. Auch weil es zwei Versionen gibt, will man wissen, wo der Unterschied liegt. Aber keine Angst, man muss sich nicht beide kaufen. Die Geschichte an sich unterscheidet sich nämlich nicht, lediglich sind die dazwischengeschalteten Werbungen und Zeitungsartikel andere. In der dunklen Version naturgemäß etwas düsterer als in der hellen, aber es gibt am Ende des Buches einen QR-Code (wie passend ;-)), die zur jeweilig anderen Homepage führt, die alle Artikel zur Übersicht hat.

    Da in Marc-Uwe Klings neu gesponnener Welt, QualityLand, Männer den Nachnamen vom Beruf des Vaters zum Zeitpunkt der Zeugung tragen und Frauen den von ihrer Mutter, heißt Peter mit Nachnamen "Arbeitsloser".

    Um Peter Arbeitsloser geht es als Protagonist in diesem Buch. Peter hat Niemand zum Reden, den Niemand hört ihm wenigstens zu. Niemand ist der digitale Assistent von Peter und immer an seiner Seite. Dieser sucht von Restaurants, Speisen, Filmen, Musik bis hin zu "Freunden" alles für ihn aus. Das eigentlich einzige, was Peter noch selbst machen muss, ist seine Lippen auf ein Touchpad zu drücken, um zu bezahlen, denn so funktioniert das in QualityLand.

    Selbstfahrende Autos kutschieren die Menschen von A nach B, es sei denn, im Zielviertel wurden Jugendgangs gesichtet, die möglicherweise den Autos an den Kragen wollen - dann kann es schon mal passieren, dass sich diese weigern, weiterzufahren.

    Peter wohnt und arbeitet auf einer Schrottpresse und ist trotz aller "Annehmlichkeiten", nämlich dass er selbst keine Entscheidungen mehr treffen muss, irgendwie unzufrieden. Die "Freunde" gefallen ihm eigentlich nicht und es besteht sowieso keine Bindung. Das ihm vorgesetzte Essen schmeckt ihm nicht sonderlich, aber es muss ja auch zu seinen finanziellen Möglichkeiten passen. Drohnen beliefern die Menschen mit Produkten, die die Menschen bewusst oder unterbewusst haben wollen und auch damit kann sich Peter nicht wirklich anfreunden, denn vieles davon muss er sich wohl seeeehr unterbewusst gewünscht haben...

    Alles will ständig bewertet werden: Die Drohnen, die Autos, das Essen, der Service. Peter gibt aus Bequemlichkeit oft die volle Punktzahl, weil alles andere eine Befragung nach sich ziehen würde, warum man jetzt nicht völlig zufrieden sei. Das alles macht schon nachdenklich, denn im Augenblick schreibe ich ja auch eine digitale Bewertung. Marc-Uwe Kling hält einem schon den Spiegel vor und es ist an jedem selbst, was er aus dieser zuweilen bissigen Gesellschaftssatire mitnimmt.

    Später lernen wir noch Martyn Vorstand kennen, der eigentlich einen viel längeren Nachnamen hat, aber der Einfachheit halber auf die ausführliche Version verzichtet. Er ist nicht die hellste Kerze auf der Torte und Politiker geworden. Es gibt nur noch zwei Parteien, die Qualitätsallianz und die Fortschrittspartei. Alles wirkt gleichgeschaltet. Wahlen stehen an, aber im Grunde ist eh klar, dass es wie immer auf eine große Koalition hinausläuft. (Parallelen zum hiesigen Wahlkampf sind bestimmt völlig zufällig ;-)). Aber ein neuer Kandidat sorgt für Furore...

    Geschichtsunterricht wurde in den Schulen abgeschafft, es gibt nur noch Zukunftsunterricht. Zudem die Fächer "Body-Mass-Index" und "Sex-Appeal" - ich könnte jetzt ewig so weiter aufzählen, denn auf jeder einzelnen Seite sind Details vorhanden, die die erschreckende Welt von QualityLand zeichnen und das Buch so interessant für mich machen. So absurd die Ideen von Marc-Uwe Kling dabei sind, trotzdem kann man sich das Szenario dank fortschreitender Digitalisierung ganz gut vorstellen.

    Es wird sogar richtig kafkaesk, als unser Peter versucht, ein Produkt, das er sich noch nicht einmal ganz tief unterbewusst gewünscht haben kann, zurückzugeben. Das ist ja gar nicht vorgesehen, denn das System ist schließlich unfehlbar...

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  • 5 Sterne

    22 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Milli11, 19.10.2017

    Als Buch bewertet

    Witzig und erschreckend, unterhaltsam und deprimierend

    Einerseits ist das Buch ein großer Lesespaß für alle Leute mit einem Hang zum schwarzen Humor, andererseits bleibt mir beim Lesen oft vor Schreck die Luft weg, weil ich genau solche Entwicklungen bei uns und in der Welt sehe und nicht ansatzweise weiß, wie man dies verhindern könnte.

    Peter Arbeitsloser, dessen Nachname sich auf den Beruf seines Vaters bezieht, lebt ein eher einfaches Leben, da er nur ein „Unter-Level-10-Mensch“ ist. Die ersten Minuslevel hat er wohl schon aufgrund seines Nachnamens bekommen. Eines Tages erhält er von „TheShop“ (auch hier sind die Parallelen unübersehbar) einen rosafarbenen Delphin-Vibrator, den er zwar nicht bestellt hat, aber „TheShop“ weiß ja im Voraus, was seine Kunden wünschen. Peter wünscht dieses Ding nun auf gar keinen Fall und fängt an, Widerstand zu leisten, beginnt Fragen zu stellen und eigenständig Erkenntnisse zu gewinnen. Dabei helfen ihm diverse ausrangierte und defekte KI = künstliche Intelligenzen und ein paar Menschen, die sich auch außerhalb der schönen Regelwelt bewegen.
    Und erstaunlicherweise gelingt es ihm, Aufmerksamkeit zu bekommen. Andere Menschen schließen sich ihm an. Aber kann er etwas in Qualityland verändern, was über einen kurzen Internet-Hype hinausgeht?

    Das liest sich unglaublich unterhaltsam, der Autor hat so viele Hinweise und Bezüge zu aktuellen Geschehnissen eingebaut (zum Beispiel die 57-Jährige, die sich jährlich Vierlinge einsetzen lässt), dass ich immer wieder lachen musste. Sehr gut haben mir auch immer wieder die eingestreuten Kommentare von diversen Forenlesern auf den schwarzen Seiten gefallen.
    Aber wie können wir verhindern, dass sich unsere Welt dorthin entwickelt? Können wir das überhaupt verhindern? Wollen wir es bzw. wie viele würden das wollen? Sehr viele Menschen in Qualityland leben ja sehr gern dort.

    Auf jeden Fall eine Leseempfehlung von mir!

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  • 5 Sterne

    10 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    smartie11, 22.11.2017

    Als Buch bewertet

    Come to where the QUALITY ist – triefende Ironie und rabenschwarze Gesellschaftskritik

    Meine Meinung:
    „Qualityland“ ist der neue Roman von Bestsellerautor Marc-Uwe Kling, der Vielen sicherlich schon von seinen „Känguru-Chroniken“ bekannt sein dürfte. Während des Lesens habe ich in diesem Roman Höhen und Tiefen erlebt. Zunächst war er wie ein leckerer Schokopudding, von dem man einfach nicht genug bekommen kann: fluffig, schokoladig und mit genau der richtigen Süße. Dieser Roman sprüht regelrecht vor aberwitzigen und gleichzeitig größtenteils erschreckenden (Nahzukunfts-)Visionen: Hier fahren alle Autos von selbst (bei Wunsch inklusive Realitäts-Modus mit Beschimpfung der anderen Verkehrsteilnehmer), die Lieferdrohnen bringen ungefragt die neusten Produkte von „TheShop“ (noch bevor der Konsument sich selbst bewusst wurde, dass er sich genau dieses Produkt gewünscht hat), die Presse schafft sich ihre „Wahrheiten“ selbst und alle Menschen finden sich in einem Score-basiertem Ratingsystem wieder, das ihre Attraktivität und ihren Erfolg widerspiegelt. Wer hier durchs Raster fällt (d.h. einen Punktwert von unter 10 hat), gilt allgemeinhin als „Nutzloser“. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von psychisch kranken Maschinen: wie etwa Drohnen mit Flugangst oder Kampfroboter mit posttraumatischen Belastungsstörungen. All dies und noch viel mehr bringt Marc-Uwe Kling extrem witzig und zugleich gesellschaftskritisch rüber. Denn bei allem Humor fällt einem während des Lesens immer wieder auf, dass unsere heutige Gesellschaft vielleicht gar nicht mehr so weit von diesen Zuständen entfernt ist…

    Mittendrin hatte ich bei diesem Buch allerdings eine richtige „Durststrecke“: der Pudding wurde langsam doch zu süß und ich hatte Sorge, dass mir auf Dauer doch der Appetit bis zum Ende abhanden kommen könnte. Der Hauptgrund hierfür waren die unterschiedlichen Handlungsstränge, von denen ich das Gefühl hatte, dass sie nicht mehr zueinander finden würden. Doch die Sorge war unberechtigt: Am Ende verknüpft Kling alle Stränge und schafft einen runden und in sich schlüssigen Plot – und ich war ehrlich gesagt begeistert!

    Ein weiterer großer Pluspunkt sind für mich die wahren Helden dieser Geschichte: Auf der einen Seite „Peter Arbeitsloser“ (die Nachnamen der Menschen bestimmten sich nach dem Beruf der Eltern!), der als „Level-9-Maschinenverschrotter“ zeitweise zu den „Nutzlosen“ gehört. Dieser unscheinbare, kleine Mann, der ungeliebten und menschelnden Maschinen heimlich eine neue Heimat gibt, will es nicht mehr hinnehmen, dass andere über sein Leben bestimmen und ist alles andere als ein Nutzloser! Auf der andern Seite haben wir den Androiden und Präsidentschaftskandidaten „John of us“, der menschlicher und liebenswerter ist als die allermeisten Menschen, die man in diesem Buch antreffen wird.

    Wer sich auf diesen Roman einlässt wird ohne Zweifel viele Stellen zum Lachen finden – und vielleicht noch mehr Stellen zum Nachdenken. Auf jeden Fall darf man weder vor derber Sprache (hier wird geflucht und offen über Sex geredet – der by the way auch jedes mal bewertet wird) noch vor rabenschwarzer Ironie und bitterbösem Sarkasmus zurückschrecken („Ist der tote Künstler noch Kunst oder kann der weg?“ – S. 152).

    FAZIT:
    Triefende Ironie, rabenschwarzer Sarkasmus und (leider) hochaktuelle Gesellschaftskritik: Marc-Uwe Kling hält der modernen Gesellschaft schonungslos einen Spiegel vor.

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  • 5 Sterne

    28 von 55 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Larissa D., 13.11.2017

    Als Buch bewertet

    Geistreiche und kreative Dystopie

    Marc-Uwe Klings "QualityLand" gibt es in zwei Varianten: eine helle und eine dunkle Edition. Der Autor selbst sagt, dass es eine lustige Dystopie sei, bei der sich viel um das Thema "Personalisierung in der digitalen Kommunikation" handelt. Er hatte die Idee, diese zunehmende Personalisierung auf diese Art und Weise zum Ausdruck zu bringen. In beiden Ausgaben ist die Handlung gleich, nur die Nachrichtenblöcke, Werbung und Empfehlungen zwischen den einzelnen Kapiteln weichen sich voneinander ab und sollen die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Marc-Uwe Kling sagt in einem Interview: "Helle oder dunkle Version? Diese Entscheidung ist im Prinzip eine Jedi-Frage. Siehst du dich eher auf der hellen oder der dunklen Seite des Lebens?"
    Mir persönlich gefällt das dunkle Cover rein optisch besser, obwohl ich von mir nicht behaupten würde, dass ich auf einer dunklen Seite des Lebens stehe. Besonders gefiel mir die gewohnt lockere und flüssige Schreibweise des Autors. Auch die Reiseführerseiten und die schwarzen Werbe- und Nachrichtenseiten zwischen den Kapiteln sind kreativ und lustig. Die Story mit ihren vielen Anspielungen auf unsere Gesellschaft, Politik und Wirtschaft ist amüsant und originell geschrieben, wenn auch mit einem Wermuttropfen im Abgang.
    Willkommen in QualityLand, in einer nicht allzu entfernten Zukunft: das selbstfahrende Auto weiß genau wohin man fahren will, der QualityPartner sucht einen vollkommenen Partner aus und TheShop schickt per Drohne Dinge zu, von den man noch nicht einmal selbst weiß, dass man sie haben möchte. Menschen müssen keine Entscheidungen mehr treffen, weil das System für sie denkt und die einzige Antwortmöglichkeit ist „ o.k.“. Arbeit, Freizeit und Beziehungen werden von Algorithmen optimiert. Doch der Protagonist Peter Arbeitsloser bekommt immer mehr das Gefühl, dass mit seinem Leben und dem System etwas nicht stimmt.
    Marc-Uwe Klings "QualityLand" ist eine feine amüsante Zukunftssatire, die mich wirklich gut unterhalten hat. Die Geschichte ist sehr scharfsinnig geschrieben. Es war mir eine Freude, dieses Buch zu lesen. Und je tiefer man in QualityLand eintaucht, desto nachdenklicher wird man. Digitalisierung ist das Wort in den politischen Debatten hierzulande. Ist das, was wir wirklich wollen und was uns auch erwartet?

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  • 4 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vanessa C., 14.10.2017

    Als Buch bewertet

    Handlung:
    Erschreckend realistisch schildert Marc-Uwe Kling in seinem neuem Buch eine Zukunft, in der die Menschen immer mehr von den Maschinen ersetzt wird, die Menschen immer maschinenmäßiger werden und die Privatsphäre so gut wie ganz abhhanden gekommen ist. Im Mittelpunkt der Handlung steht Peter Arbeitsloser, der beweisen will, dass die Maschinen eben doch einmal Fehler machen.

    Meine Meinung:
    Der lockere Schreibstil machen das Buch zu einem wahren Pageturner, den ich im Handumdrehen durchgelesen habe. Ich bin ein großer Fan von dem herrlichen Humor des Autors, sodass ich beim Lesen oft ein leichtes Grinsen im Gesicht hatte. Sehr gut gefiel mir auch, dass oft Filme, Bücher, Musik aus unserer Zeit einbezogen und neu aufgelegt wurden.
    Jedoch ist die Geschichte bis auf ein paar Situationen etwas langweilig, wenn nicht sogar fad. Es passiert einfach kaum Aufregendes. Mir kam es manchmal nur wie die Schilderung eines Alltags in einer technitisierten Zukunft vor.
    Trotzdem würde ich mich auch einen Nachfolgeband freuen, das etwas abrupte Ende ist ja wie geschaffen dafür.

    Fazit:
    Qualityland ist ein gutes, wenn auch nicht so abenteuerliches Buch für zwischendurch. Ich kann es jedem empfehlen, der eine witzige Geschichte einer Zukunft sucht, in der die Maschinen nicht mehr wegzudenken sind.

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  • 3 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Conny S., 11.11.2017

    Als Buch bewertet

    Satirischer Ausblick in die Zukunft

    Der Autor Marc-Uwe Kling gewährt uns in seinem Roman „Qualityland“ einen satirischen Ausblick in die Zukunft.

    Im Zukunftsland Qualityland ist alles etwas anders. Die Nachnamen bezeichnen den Beruf des Vaters/der Mutter (je nachdem, ob man ein Mädchen oder ein Junge ist) bei der Zeugung ausgeübt hat. Es gibt „the shop“, einen Laden, der weiß, was jeder Mensch möchte, noch bevor dieser es selbst weiß. Dazu gibt es Lieferdrohnen, die sehr viel wert auf eine positive Bewertung legen. Ebenso gibt’s selbstfahrende Autos, die jedoch nicht jedes Viertel anfahren, da es evtl. zu gefährlich sein könnte oder man einem falschen Level angehört. Es gibt einen Androiden, der Präsident der Menschen werden will. Ob seine Chancen gut stehen? Immerhin machen Maschinen ja keine Fehler, richtig? Bezahlt wird per KissTouch und ein Algorithmus findet den passenden Partner für jeden Menschen, auch wenn dieser gar nicht sucht... Ist es nicht toll im tollsten Land überhaupt – Qualityland?
    Peter Arbeitsloser lebt hier. Ihm gehört eine kleine Schrottpresse, in der er Maschinen/Androiden verschrotten muss, die lt. Ihren Besitzern einen Defekt haben. Repariert werden darf nichts mehr. Er gibt den Maschinen jedoch eine zweite Chance in seinem Keller. Das Leben meint es nicht besonders gut mit Peter. Nachdem seine Freundin mit ihm Schluss macht, rutscht er ein paar Level nach unten. Er ist frustriert, es kommt jedoch noch schlimmer: the shop schickt ihm eine Lieferung, die er lt. deren Auffassung unbedingt braucht, Peter sieht das anders. Eine Rückgabe ist jedoch nicht möglich.

    Man muss die Geschichte mit einem Augenzwinkern lesen, dann macht es Spaß sich auf diese mögliche Zukunft einzulassen.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kindder80er, 17.10.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Vielschichtige Satire, die es in sich hat - Das Buch, das es in einer hellen und in einer dunklen Version gibt, erregt nicht zuletzt durch seinen harten Schnitt in der Buchhandlung Aufmerksamkeit. Auch weil es zwei Versionen gibt, will man wissen, wo der Unterschied liegt. Aber keine Angst, man muss sich nicht beide kaufen. Die Geschichte an sich unterscheidet sich nämlich nicht, lediglich sind die dazwischengeschalteten Werbungen und Zeitungsartikel andere. In der dunklen Version naturgemäß etwas düsterer als in der hellen, aber es gibt am Ende des Buches einen QR-Code (wie passend ;-)), die zur jeweilig anderen Homepage führt, die alle Artikel zur Übersicht hat.

    Da in Marc-Uwe Klings neu gesponnener Welt, QualityLand, Männer den Nachnamen vom Beruf des Vaters zum Zeitpunkt der Zeugung tragen und Frauen den von ihrer Mutter, heißt Peter mit Nachnamen "Arbeitsloser".

    Um Peter Arbeitsloser geht es als Protagonist in diesem Buch. Peter hat Niemand zum Reden, den Niemand hört ihm wenigstens zu. Niemand ist der digitale Assistent von Peter und immer an seiner Seite. Dieser sucht von Restaurants, Speisen, Filmen, Musik bis hin zu "Freunden" alles für ihn aus. Das eigentlich einzige, was Peter noch selbst machen muss, ist seine Lippen auf ein Touchpad zu drücken, um zu bezahlen, denn so funktioniert das in QualityLand.

    Selbstfahrende Autos kutschieren die Menschen von A nach B, es sei denn, im Zielviertel wurden Jugendgangs gesichtet, die möglicherweise den Autos an den Kragen wollen - dann kann es schon mal passieren, dass sich diese weigern, weiterzufahren.

    Peter wohnt und arbeitet auf einer Schrottpresse und ist trotz aller "Annehmlichkeiten", nämlich dass er selbst keine Entscheidungen mehr treffen muss, irgendwie unzufrieden. Die "Freunde" gefallen ihm eigentlich nicht und es besteht sowieso keine Bindung. Das ihm vorgesetzte Essen schmeckt ihm nicht sonderlich, aber es muss ja auch zu seinen finanziellen Möglichkeiten passen. Drohnen beliefern die Menschen mit Produkten, die die Menschen bewusst oder unterbewusst haben wollen und auch damit kann sich Peter nicht wirklich anfreunden, denn vieles davon muss er sich wohl seeeehr unterbewusst gewünscht haben...

    Alles will ständig bewertet werden: Die Drohnen, die Autos, das Essen, der Service. Peter gibt aus Bequemlichkeit oft die volle Punktzahl, weil alles andere eine Befragung nach sich ziehen würde, warum man jetzt nicht völlig zufrieden sei. Das alles macht schon nachdenklich, denn im Augenblick schreibe ich ja auch eine digitale Bewertung. Marc-Uwe Kling hält einem schon den Spiegel vor und es ist an jedem selbst, was er aus dieser zuweilen bissigen Gesellschaftssatire mitnimmt.

    Später lernen wir noch Martyn Vorstand kennen, der eigentlich einen viel längeren Nachnamen hat, aber der Einfachheit halber auf die ausführliche Version verzichtet. Er ist nicht die hellste Kerze auf der Torte und Politiker geworden. Es gibt nur noch zwei Parteien, die Qualitätsallianz und die Fortschrittspartei. Alles wirkt gleichgeschaltet. Wahlen stehen an, aber im Grunde ist eh klar, dass es wie immer auf eine große Koalition hinausläuft. (Parallelen zum hiesigen Wahlkampf sind bestimmt völlig zufällig ;-)). Aber ein neuer Kandidat sorgt für Furore...

    Geschichtsunterricht wurde in den Schulen abgeschafft, es gibt nur noch Zukunftsunterricht. Zudem die Fächer "Body-Mass-Index" und "Sex-Appeal" - ich könnte jetzt ewig so weiter aufzählen, denn auf jeder einzelnen Seite sind Details vorhanden, die die erschreckende Welt von QualityLand zeichnen und das Buch so interessant für mich machen. So absurd die Ideen von Marc-Uwe Kling dabei sind, trotzdem kann man sich das Szenario dank fortschreitender Digitalisierung ganz gut vorstellen.

    Es wird sogar richtig kafkaesk, als unser Peter versucht, ein Produkt, das er sich noch nicht einmal ganz tief unterbewusst gewünscht haben kann, zurückzugeben. Das ist ja gar nicht vorgesehen, denn das System ist schließlich unfehlbar...

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  • 5 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jule921, 21.09.2017

    Als Buch bewertet

    »Wenn man über die Zukunft schreibt, läuft man Gefahr, dass einen die Gegenwart überholt.« — Marc-Uwe Kling.

    Kling hat sich eine interessante aber auch erschreckende Zukunftsvision ausgedacht. Die Story erinnert ein wenig an Lego Movie.

    Nach zwei ökonomischen Krisen entschied die Regierung mithilfe von Unternehmensberatern von Big Business Consulting (BBC) und den Kreativen von WeltWeiteWerbung (WWW) einen neuen Anstrich zu verpassen. QualityLand war geboren. Mit neuem Image, neuen Helden und einer neuen Kultur. Mit seiner Gründung begann auch eine neue Zeitrechnung: QualityTime. Die Hauptstadt wurde zu QualityCity umbenannt und auch die Einwohner sollten keine Standardmenschen mehr sein, sondern Qualitätsmenschen.

    Alles wird von Algorithmen optimiert. Kinder erhalten als Nachname den Beruf ihrer Eltern zugeteilt. So auch Peter Arbeitsloser. Persönliche digitale Assistenten übernehmen das Denken der Menschen. Peters Assistent heißt Niemand. Er hat für Peter Freunde ausgesucht, die anhand Interessen und Vorlieben am besten zu ihm passen. Reserviert automatisch Restaurants für gemeinsame Treffen für den Freundeskreis, bestellt den passenden Burger. Bezahlt wird mit einem Kuss auf das QualityPad (viel fälschungssicherer als der Fingerabdruck). Selbstfahrende Autos wissen, wo er wohnt. Das QualityPad warnt vor Personen mit Vorstrafenregister und empfiehlt Peter einen Sicheren nach Hause weg. TheShop weiß ganz genau was er sich wünscht und liefert per Drohne direkt an die Haustüre.

    Trotzdem perfekter Organisation beschleicht den nicht gerade sympathischen Protagonisten, Maschinenverschrotter Peter, immer mehr das Gefühl, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmt.
    „Peter mag seine Freunde. Aber manchmal, er weiß nicht warum, da kriegt er einfach schlechte Laune, wenn er mit ihnen abhängt.“ ( S. 11)
    „Es hat Peter trotzdem nicht geschmeckt.“ (S. 10)
    „Ohne weitere Fragen nach Weg oder Adresse fährt das Auto los. Man kennt sich. Oder zumindest kennt das Auto Peter.“ ( S. 12)
    „Peter hätte nicht gedacht, dass er sich ein neues QualityPad gewünscht hat. Muss ein unbewusster Wunsch gewesen sein.“ (S. 16)
    Als er auch noch einen rosaroten Delfinvibrator erhält, beginnt er gegen das System anzukämpfen.

    Klings Zukunftsprojektion basiert klar auf den aktuellen Entwicklungen unserer Zeit, die er auf die Spitze treibt und mit typischen trockenen Humor präsentiert.
    Der Schreibstil ist sarkastisch, ironisch, völlig überspitzt – allerdings ist so eine Zukunft durchaus realistisch. Die Geschichte ist sehr lustig, regt aber auch zum Nachdenken an. Sieht so wirklich unsere Zukunft aus? Anfangs bin ich etwas über die ungewöhnliche Namensgebung (vor allem über den Assistenten namens Niemand) gestolpert, was sich aber schnell gelegt hat. Der Text wird immer wieder durch informative Reisehinweise und Werbetafeln unterbrochen, was die Geschichte etwas auflockert. Mir gefällt Klings lockere und lustige Art, auf gesellschaftskritische Themen hinzuweisen.

    Das Cover ist schlicht, gefällt mir aber dennoch sehr gut. Es gibt zwei Versionen: dunkel und für Optimisten eine helle Variante. Wobei mir das dunkle Cover ein bisschen besser gefällt. Die inhaltlichen Unterschiede der beiden Bücher, kann man im Internet nachlesen.

    Klings Stil mag man, oder eben nicht. Daher wird wohl nicht jeder meiner Rezension zustimmen. Klare Kauf- und Leseempfehlung auf jeden Fall für Fans der Känguru-Reihe, sowie Leser, die gerne in ausgefallener Literatur schmökern.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jeanette H., 15.10.2017

    Als Buch bewertet

    QualityLand, das großartigste Land der Superlative, irgendwann in der Zukunft: Die Menschen profitieren von technischen Errungenschaften wie selbstfahrenden Autos und Lieferdrohnen. Doch gleichzeitig rauben Algorithmen den Menschen ihre Selbstbestimmung. Wen du lieben sollst, bestimmt QualityPartner, TheShop liefert alle Produkte, die du dir unbewusst gewünscht hast und dein Level bestimmt, was du machen kannst und darfst. Der Lebenslauf jedes Kindes ist vorherberechnet und es trägt sein Leben lang den Beruf des Vaters bzw. der Mutter als Nachnamen.

    Mittendrin in dieser nur scheinbar perfekten Welt lebt Peter Arbeitsloser. An der Seite dieses Maschinenverschrotters mit niedrigem Level erlebt der Leser den Alltag in QualityLand. Dieser gerät durcheinander, als Peter von TheShop etwas geliefert bekommt, das er nicht möchte… Zudem steckt QualityLand gerade mitten im Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen.

    Das Buch ist humorvoll geschrieben, doch viele Passagen stimmen auch nachdenklich, weil Klings „Zukunftsvisionen“ erschreckend nahe an die heutige Zeit herankommen. Insgesamt gibt es aber einiges zum Schmunzeln, besonders bei den zahlreichen Anspielungen auf die Vergangenheit. Die Geschichte selbst bietet vor allem zum Ende hin die eine oder andere Überraschung. Dennoch ist die Handlung für mich beim neugierigen Staunen über das Leben in QualityLand in den Hintergrund gerückt. Zwischendurch ist das Buch immer wieder mit schwarzen Seiten mit Werbung aus QualityLand gespickt, die weitere spannende Einblicke bieten. Die Inhalte dieser Seite sind in der schwarzen und der weißen Ausgabe unterschiedlich. Ein Link am Ende des Buches führt zu der Werbung aus der anderen Version. Das Buch ist sprachlich sehr einfach gehalten und wirkt teilweise roboterhaft, zum Beispiel wenn dreimal hintereinander „sagt XY“ vorkommt.

    Fazit:
    Eine gelungene Zukunftssatire, die gleichermaßen zum Schmunzeln wie zum Nachdenken anregt – 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Natalie, 11.10.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    QualityLand: hier ist alles optimiert und die Bevölkerung muss sich um fast nichts mehr kümmern. TheShop weiß schon vor dem Kunden, welches Produkt er als nächstes möchte. QualityPartner weiß, er am besten zu einem passt und die selbstfahrenden Autos kennen dein Ziel. Der Maschinenverschrotter Peter ist aber nicht mehr wirklich zufrieden mit seinem Leben und möchte einigen Dingen auf den Grund gehen.

    Auf gewisse Weise könnte dieses Buch einen kleinen Ausblick in unsere digitalisierte Zukunft geben. Ansätze in diese Richtung gibt es heute schon zu genüge, was die ganze Sache noch erschreckender macht, denn die wenigsten möchten wahrscheinlich in einem QualityLand leben, auch wenn der Autor manche Sachen sehr überspitzt darstellt.

    Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Besonders haben mir der Reiseführer für QualityLand und die Artikel einer Autorin gefallen, die noch einmal einen besseren Blick in die Welt gewährt haben.

    Durch die ganze Geschichte zieht sich der gewisse spitzzüngige, gesellschaftskritische Humor von Marc-Uwe Kling, wobei die Ernsthaftigkeit trotzdem spürbar ist. Es werden viele Anspielungen auf heutige Filme, Persönlichkeiten und sogar auf einen eigenen früheren Charakter von Kling gemacht. Bestimmt würde man bei einem erneuten Lesen noch mehr solcher Anspielungen finden, die einem auf den ersten Blick entgangen sind.

    Neben Peter spielen vor allem diverse Roboter eine wichtige Rolle im Buch. Wobei es interessant und amüsant zu lesen ist, dass diese oft wirklich mehr menschliche Züge aufweisen, als so manch menschlicher Vertreter in dieser Geschichte.

    Zusammenfassend war es eine interessante und unterhaltsame Lektüre, die in gewissen Maße nicht so ganz abwegig ist. Trotzdem fand ich es an einigen Stellen zu übertrieben dargestellt und es wurde fast ins Lächerliche gezogen.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skiaddict7, 17.01.2018

    Als Buch bewertet

    Humorvolle Gesellschaftskritik

    In QualityLand ist nicht alles besser. Nein, es ist am besten! Alles ist von Algorithmen optimiert: ob deine Beziehung, deine Freizeit, deine Arbeit – die Algorithmen wissen besser, was für dich gut ist, als du selbst. In QualityLand erhältst du automatisch von TheShop die Produkte geliefert, die du dir wünscht, ohne dass du sie bestellen musst. QualityPartner findet den perfekten Partner für dich und erspart dir die mühsame Arbeit, auf konventionelle Art und Weise einen Partner kennenzulernen. Werbung und Nachrichten sind personalisiert, also siehst du nur das, was dich auch interessiert bzw. interessieren soll. In QualityLand gibt es kein „Ja“ oder „Nein“. Die Antwort auf alle Fragen lautet „OK“.

    Peter Arbeitsloser ist einer der Einwohner von QualityLand, Maschinenverschrotter von Beruf. Sein Leben ist optimiert. Seine Freundin hat er bei QualityPartner kennengelernt. Er erhält Produkte von TheShop. Bis er eines Tages ein Produkt erhält, das er ganz und gar nicht haben will und sich fragt, ob die Algorithmen wirklich alles besser wissen. Auf seiner Suche danach, wie die Algorithmen funktionieren und wer eigentlich in QualityLand alles steuert erlebt Peter so einiges und bekommt einen interessanten Blick hinter die Kulissen.

    Marc-Uwe Kling ist mit „QualityLand“ eine humorvolle Gesellschaftskritik gelungen, die einen zum Nachdenken bringt. Manche der beschriebenen Prozesse scheinen auch in unserer Gesellschaft nicht mehr weit entfernt, andere scheinen in gewissen Teilen der Welt schon eingesetzt zu werden. Die Geschichte ist nicht unbedingt tiefgründig, aber kreativ und unterhaltsam. Trotzdem ein sehr wichtiges Buch, das ich klar empfehlen kann.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magdalena K., 06.02.2018

    Als Buch bewertet

    Gesellschaftskritik verpackt hinter humorvollem Zukunftsszenario

    Ein Land, in welchem ein Level alles aussagt, was man über einen Menschen wissen muss, in welchem Großkonzerne und Politik jedem Menschen seine Handlungen vorgeben und man sich nicht entziehen kann, und in welcher in Kürze ein Androide zum Präsident gewählt werden soll. Um dieses Land geht es in Marc-Uwe Klings humorvoll aufbereitetem Zukunftsroman. Dem System zu entkommen ist nicht vorgesehen. Trotzdem versucht Peter sein Glück, zusammen mit einer kleinen, zusammengewürfelten Truppe aus schrottreifen Maschinen.
    Das Buch ist gut und humorvoll geschrieben und trifft viele Dinge auf den Punkt. Es ist die Beschreibung einer faszinierenden Welt, in welcher Menschen immer mehr zu Maschinen werden und Maschinen immer menschlicher, und das mit allen Konsequenzen. Die Beschreibung ist gelungen, nimmt einen mit, zeigt teilweise die faszinierenden, aber auch die fragwürdigen Seiten einer fortschreitenden Überwachung und Technisierung auf. Der Handlungsstrang hingegen ist eher mau, die Handlung ist Nebensache, nicht übermäßig spannend und ausgefeilt. Das hat mich jedoch nicht weiter gestört. Das Buch lebt von seinen schrägen, komischen, und manchmal nachdenklich stimmenden Ideen, von seinem Humor, von der Überzeichung einer zugespitzten Science-Fiction Welt.
    Und nicht zuletzt fand ich die Vermarktung absolut clever, was könnte zu so einem Buch besser passen als individualisierte Ausgaben für unterschiedliche Lesercharaktere?

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  • 3 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Freizeitprinzessin, 19.12.2017

    Als Buch bewertet

    Ich bin ein großer Fan von Marc-Uwe Kling – die Hörbücher der Känguru Chroniken kann ich mir wieder und wieder anhören. Es ist einfach super lustig geschrieben.

    Umso gespannter war ich auf sein neues Buch, gerade weil ich Dystopien recht gerne lese.



    Das Cover ist ziemlich interessant gestaltet. Es kommt in zwei Auflagen: einer helleren und einer dunkleren Version. Der einzige Unterschied sind die im Buch integrierten Werbungen des Qualityland: in der dunkleren Version sind diese einfach düsterer und ordinärer. Der Grund ist das es im Buch viel um Personalisierung geht. In jedem Buch gibt es hinten aber einen Link mit dem man die Werbungen des jeweils anderen Buch nachlesen kann. Die Kapitel dazwischen sind alle gleich. Das Buch ist in ziemlich dicker Pappe eingeschlagen was es sehr angenehm zu halten macht. Auch kann man es sehr einfach aufschlagen und ds ohne den Buchrücken zu brechen. Dies geht sogar Problemlos wenn man das Buch aufgeschlagen flach auf den Tisch legt. Top!! Auch ist ein kleiner Mund mit Barcode abgezeichnet, im Roman findet man dann raus warum - ich finde dies ziemlich clever und war sehr begeistert von diesem kleinen Detail.



    Im Buch gibt es drei Hauptprotagonisten:

    Peter Arbeitsloser: ein Mann, mittleren Alters der eine Maschinenschrottpresse besitzt und heimlich ''nutzlose'' Robotor bei sich wohnen lässt.
    Martyn Vorstand: ebenfalls ein Mann, mittleren Alters der im Parlament arbeitet und zu Anfang ein recht zufriedenstellendes Leben führt
    John of Us: ein Robotor, beziehungsweise eine Künstliche Intelligenz, der sich als Kandidat zum Präsidenten aufstellen lässt.
    Alle drei Charaktere haben durchaus ihre sehr witzigen Seiten, sind mir aber weder symphatisch, noch unsymphatisch aufgefallen. Eher sehr neutral, was mich aber nicht sehr gestört hat. Durchaus spannender fand ich die Robotor die Peter vorm verschrotten rettet, allen voran Kalliope. Sie kommen mir weit aus vernünftiger und menschlicher vor, was wohl auch die Intention des Autors war.

    Ich fand die Geschichte durchaus unterhaltsam und auch oft sehr witzig, dennoch hatte ich nicht das Gefühl das es sich um eine Dystopie handelt. Eher um eine extrem überspitze und absurde Form unserer jetzigen Realität. Für mich also eher ein Gegenwartsroman der sehr Sozialkritisch ist - zurecht! Auf subtile Art und Weise und mit viel schwarzen Humor macht uns Herr Kling unsere Probleme deutlich - die Abhängichkeit von Technischen Geräten, der blinde Völkerhass vieler Menschen oder auch die Wirkung der Medien auf uns. Man kann nur hoffen das sich die Vorstellung des Autoren von unserer Zukunft niemals erfüllt.

    Sehr witzig war die Idee das die Charaktere alle einen Nachnamen nach dem Beruf der Väter oder Mütter haben. Jeder Junge den Beruf seines Vaters als Nachnamen und jedes Mädchen den der Mutter. Mein Nachname wäre in dem Falle ''Buchhalter'', der meines Bruders ''Landwirt''. ;-) Kleine Anekdote am Rande.

    Etwas schwierig war für mich ab und zu das Gerede über die Politik. Ich muss zugeben das ich mich in dem Bereich wirklich nicht gut auskenne und das es bei den Passagen etwas mühsam für mich zu lesen war.

    Das Ende ist ziemlich unerwartet, was ich immer gut finde. Mehr oder weniger bleibt auch ein offenes Ende, man kann sich also selber Gedanken darüber machen wie es wohl weiter geht. Witzig ist es definitiv.

    Übrigens werden auch Fans des Kängurus hier auf ihre Kosten kommen, soviel sei verraten...





    FAZIT
    Das Buch war durchaus amüsant und ich habe es gerne gelesen, dennoch hat es mich nicht unendlich begeistert. Ich werde mir demnächst mal das Hörbuch besorgen und schauen ob es mich dort mehr begeistern kann - im Falle der Känguru Chroniken war dies auf jedenfall so.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dominik S., 06.11.2017

    Als Buch bewertet

    Marc-Uwe Kling war mir durch die Känguru-Chroniken schon bekannt (wahrscheinlich kennen ihn die meisten daher). Diese Bücher damals waren zwar unterhaltsam für mich aber auch kein "Must-Read". Dieses Buch jedoch hat mich überrascht. Der Schreibstil war flüssig und angenehm zu lesen. Die Aufmachung des Buches ist schlicht und dennoch besonders - es sticht ins Auge würde ich behaupten. Bei dem Roman handelt es sich um eine Dystopie, was ich eher selten lese, da ich einfach nicht so der Fantasy- und Endzeitromantyp bin. Jedoch handelt es sich bei diesem Buch eher um eine dystopische Satire, wenn man das so sagen will. Klug, bissig und dennoch unterhaltsam greift Herr Kling hier brandaktuelle Themen auf. Ich finde das Buch regt wirklich zum Nachdenken an, vor allem in Bezug auf unseren technischen Fortschritt, der rapide voranschreitet. Mir hat das Buch sehr gefallen und ich freue mich auf weitere Bücher von ihm.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 19.10.2017

    Als Buch bewertet

    Eine Satire, amüsant erzählt und dennoch so erschreckend ernsthaft, wobei man Angst kriegt zuzugeben wie realitätsnah dies alles sein könnte. In einer Welt, wo die Maschinen genau wissen was der Mensch braucht und seine Wünsche praktisch ins Haus liefern. Dort wo es nur so wimmelt von Drones und Androiden und wo die einzig mögliche Antwort die man geben kann , ok ist.
    So ergeht es auch dem Maschinenverschrotter Peter, der mit seiner niedrigen Prozentzahlwertung auf die Skala der Nutzlosen platziert wird. Doch eines Tages bekommt er etwas womit er nicht einverstanden ist und beginnt sich zu wundern wie den Robotern so ein Fehler unterlaufen konnte.
    In vielen Stellen humorvoll, überzeugt das Buch in seinem Genre. Trotzdem fand ich manche Stellen übertrieben und an den Haaren gezogen. Würde ich diese auslassen, habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Natascha J., 06.10.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Willkommen in Qualityland, einem Land das vollkommen digitalisiert und alles Ok ist. Wo du dir keine Sorgen ums einkaufen machen musst, weil Lebensmittel und andere Dinge automatisch nach deinen Bedürftnissen zu dir nach Hause geliefert werden, wo Online der perfekte Partner für dich gefunden wird oder die Autos alle selbstfahrend sind. Alles wird von Maschinen bestimmt und berechnet und dein Leben wird vom Internet begleitet. Doch ist das Leben wirklich so schön wie es klingt? Peter ist Schrottwarenhändler und bekommt eines Tages ein Produkt zugeschickt mit dem er so gar nichts anfangen kann. Da beschleicht ihn die Frage, ob vielleicht mit seinem Profil in der Gesellschaft nicht stimmt und beginnt das Ganze zu hinterfragen. Wenn im System wirklich alles so perfekt ist, wie es immer den Anschein hat, wieso werden dann so viele Maschinen zu Peters Schrottpresse gebracht? Zusammen mit ein paar ausgemusterten K.I´s macht sich Peter auf, gegen das System und seine vorgegebenen Meinungen zu kämpfen.

    Ich war schon begeisteter Leser der Känguru-Chroniken, weshalb für mich klar war, dass ich Marc-Uwe Klings neuestes Werk unbedingt lesen musste.

    Wer den Autor kennt liebt und schätzt seinen humorvollen, satirischen Schreibstil. Auch Qualitiyland nimmt in gewisser Weise unsere heutige Gesellschaft aufs Korn, denn auch wir sind schon viel zu viel von der Digitalisierung in Beschlag genommen. Qualityland könnte demnach unsere überspitze Zukunft sein. Mit viel Witz werden wir durch eine Welt geführt, die erschreckend real wirkt.
    Toll fand ich das Qualitypad Pink, dass die Identität des Kängurus hatte.

    Qualitiyland bringt einen selbst zum nachdenken und ist für mich defintiv eines der Lesehighlights diesen Jahres.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    steffi k., 21.09.2017

    Als Buch bewertet

    Skurril und aktuell OK
    Beim Erhalt des Buches wunderte ich mich zunächst; das Buch wurde mit einem weißen Cover vorgestellt und ich erhielt ein schwarzes Exemplar. Zunächst dachte ich, das sei vielleicht ein Vorabexemplar. Da ich ein neugieriger Mensch bin, wollte ich der Sache auf den Grund gehen und: weit gefehlt! Es gibt zwei verschiedene Buchcover:
    DUNKEL: FÜR APOKALYPTIKER - HELL: FÜR OPTIMISTEN. OK
    Kleiner Tipp von Marc-Uwe , dem Autor :
    "Da sich mein neues Buch viel um Personalisierung und ihre Absurditäten dreht, kam mir schon früh die Idee, diese Personalisierung auch dem Roman selbst angedeihen zu lassen. Deshalb gibt es zwei unterschiedliche Ausgaben. Zwischen den eigentlichen Kapiteln, die in beiden Ausgaben identisch sind, befinden sich Empfehlungen, Nachrichten und Werbung, die voneinander abweichen. Es muss jedoch kein Leser Angst haben, etwas zu verpassen. Am Ende des Romans findet sich ein Link, der zu den Unterbrechungen der jeweils anderen Ausgabe führt. Man muss das Buch also nicht doppelt kaufen, um alles lesen zu können." OK
    Ich bin Optimist und habe mich aber dennoch an die Lektüre des schwarzen Exemplars gewagt. OK
    Die Bücher dieses Autors sind gut bekannt und lustig. Und wurde nicht enttäuscht! Auch wenn kein Känguru im Buch vorkommt.
    Das Thema diesmal hat uns alle schon längst im Griff. Was Kling da schildert ist erschreckend realistisch .Er beschreibt eine Zukunft, in der sich Menschen und Maschinen immer ähnlicher werden. Privates gibt es kaum noch. Es steckt aber auch immer Ernsthaftigkeit dahinter. Alles ist hier recht skurril umgesetzt mit dem bekannten Wortwitz des Autors.
    Wie üblich beschränkt sich Marc-Uwe Kling nicht nur auf den Text, sondern gestaltet das Buch zu einem markttauglichen Gesamtwerk. Es gibt sogar Reiseführerhinweise fürs Qualityland.
    Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, ein Buch für zwischendurch, weil es sich schnell „weg“ liest.
    OK

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  • 5 Sterne

    5 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauchnix, 16.10.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Qualityland ist das neue Land. Ein Land, in dem alle Menschen einen neuen Namen bekommen haben. In dem Maschinen dafür sorgen, dass die Menschen unendlich glücklich sind und keine Wünsche mehr offen bleiben. In dem THE SHOP alle Fäden in der Hand hat, weil er alles von dir weiß. Deine Vorlieben und dein Vorleben. Sie besorgen dir einen Partner, versorgen dich mit all den kleinen Dingen des Alltags, sind auf dem Sprung, auch die Regierung zu bilden. Alles ist doch so einfach und so rosig. Aber nichts ist mehr echt und menschlich. Es zählen nur noch die Punkte, die du erreichen kannst und die Wertung, die dich nach oben bringt.
    Peter Arbeitsloser ist der kleine Mann, der schließlich den Wunsch hat, er müsste aus diesem Hamsterrad ausbrechen.
    Kling zeichnet eine moderne Welt, eine nahe Zukunft, in der Drohnen Flugangst haben, Kampfroboter eine Belastungsstörung haben und die selbstfahrenden Autos dich schon mal rausschmeißen, weil sie nicht in deine Wohngegend fahren wollen. Kling ist ein Meister des bitteren beißenden Humors. Seine Realsatire lehrt den Leser das Gruseln während er Lachen muss, wie sich in dem Qualityland alles so entwickelt hat, was wir heute so selbstverständlich schon nutzen und hypen. Vorsicht vor dieser Zukunft. Sie ist näher als du glaubst.
    Sehr unterhaltsam und eine Leseempfehlung von mir.

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  • 5 Sterne

    4 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jule921, 22.09.2017

    Als Buch bewertet

    »Wenn man über die Zukunft schreibt, läuft man Gefahr, dass einen die Gegenwart überholt.« — Marc-Uwe Kling.

    Kling hat sich eine interessante aber auch erschreckende Zukunftsvision ausgedacht. Die Story erinnert ein wenig an Lego Movie.

    Nach zwei ökonomischen Krisen entschied die Regierung mithilfe von Unternehmensberatern von Big Business Consulting (BBC) und den Kreativen von WeltWeiteWerbung (WWW) einen neuen Anstrich zu verpassen. QualityLand war geboren. Mit neuem Image, neuen Helden und einer neuen Kultur. Mit seiner Gründung begann auch eine neue Zeitrechnung: QualityTime. Die Hauptstadt wurde zu QualityCity umbenannt und auch die Einwohner sollten keine Standardmenschen mehr sein, sondern Qualitätsmenschen.

    Alles wird von Algorithmen optimiert. Kinder erhalten als Nachname den Beruf ihrer Eltern zugeteilt. So auch Peter Arbeitsloser. Persönliche digitale Assistenten übernehmen das Denken der Menschen. Peters Assistent heißt Niemand. Er hat für Peter Freunde ausgesucht, die anhand Interessen und Vorlieben am besten zu ihm passen. Reserviert automatisch Restaurants für gemeinsame Treffen für den Freundeskreis, bestellt den passenden Burger. Bezahlt wird mit einem Kuss auf das QualityPad (viel fälschungssicherer als der Fingerabdruck). Selbstfahrende Autos wissen, wo er wohnt. Das QualityPad warnt vor Personen mit Vorstrafenregister und empfiehlt Peter einen Sicheren nach Hause weg. TheShop weiß ganz genau was er sich wünscht und liefert per Drohne direkt an die Haustüre.

    Trotzdem perfekter Organisation beschleicht den nicht gerade sympathischen Protagonisten, Maschinenverschrotter Peter, immer mehr das Gefühl, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmt.
    „Peter mag seine Freunde. Aber manchmal, er weiß nicht warum, da kriegt er einfach schlechte Laune, wenn er mit ihnen abhängt.“ ( S. 11)
    „Es hat Peter trotzdem nicht geschmeckt.“ (S. 10)
    „Ohne weitere Fragen nach Weg oder Adresse fährt das Auto los. Man kennt sich. Oder zumindest kennt das Auto Peter.“ ( S. 12)
    „Peter hätte nicht gedacht, dass er sich ein neues QualityPad gewünscht hat. Muss ein unbewusster Wunsch gewesen sein.“ (S. 16)
    Als er auch noch einen rosaroten Delfinvibrator erhält, beginnt er gegen das System anzukämpfen.

    Klings Zukunftsprojektion basiert klar auf den aktuellen Entwicklungen unserer Zeit, die er auf die Spitze treibt und mit typischen trockenen Humor präsentiert.
    Der Schreibstil ist sarkastisch, ironisch, völlig überspitzt – allerdings ist so eine Zukunft durchaus realistisch. Die Geschichte ist sehr lustig, regt aber auch zum Nachdenken an. Sieht so wirklich unsere Zukunft aus? Anfangs bin ich etwas über die ungewöhnliche Namensgebung (vor allem über den Assistenten namens Niemand) gestolpert, was sich aber schnell gelegt hat. Der Text wird immer wieder durch informative Reisehinweise und Werbetafeln unterbrochen, was die Geschichte etwas auflockert. Mir gefällt Klings lockere und lustige Art, auf gesellschaftskritische Themen hinzuweisen.

    Das Cover ist schlicht, gefällt mir aber dennoch sehr gut. Es gibt zwei Versionen: dunkel und für Optimisten eine helle Variante. Wobei mir das dunkle Cover ein bisschen besser gefällt. Die inhaltlichen Unterschiede der beiden Bücher, kann man im Internet nachlesen.

    Klings Stil mag man, oder eben nicht. Daher wird wohl nicht jeder meiner Rezension zustimmen. Klare Kauf- und Leseempfehlung auf jeden Fall für Fans der Känguru-Reihe, sowie Leser, die gerne in ausgefallener Literatur schmökern.

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  • 2 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 05.11.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    QualityLand, Zukunftssatire von Marc-Uwe Kling, 384 Seiten, erschienen im Ullstein Verlag.
    Bei vorliegender Geschichte handelt es sich um eine gesellschaftskritische Dystopie. Geschrieben im auktorialen Stil und zwei Erzählsträngen. Zum Einen die Geschichte von Peter Arbeitsloser, von Beruf Verschrotter, der eines Tages einen pinkfarbenen Delfin-Vibrator zugeschickt bekommt, den er weder bestellt, noch gewünscht und schon gar nicht mehr loswerden kann. Zum Anderen die Story um die Wahl des nächsten Präsidenten von QualityLand.
    In der Zukunft im QualityLand ist alles paletti, die Antwort auf alle Fragen lautet OK und alles existiert nur in Superlative. QualityLand ist kein besonderes Land – es ist das besonderste. Trotzdem kommt es Peter so vor, dass mit seinem Leben etwas nicht stimmt, er ist unzufrieden. Wenn alles so perfekt scheint, warum gibt es dann Kampfroboter mit posttraumatischer Belastungsstörung, Drohnen mit Flugangst und Großrechner mit Burnout?
    Das Besondere an diesem Buch ist, das es in zwei verschiedenen Ausgaben erscheint. Die helle und die dunkle Version. Zwischen den Kapiteln, die die Geschichte erzählen sind schwarze Seiten (dunkle Variante) die pessimistische Nachrichten, dazu passende Leserbriefe oder Meldungen beinhalten. In der weißen Version sind die Nachrichten dementsprechend optimistisch. Dazu kommen zwischen den „normalen“ Kapiteln und zwischen hellen und schwarzen Seiten, Kapitel die QualityLand erklären - wie QualityLand funktionert, erkennbar gemacht durch die Überschrift „Qualityland“ dein persönlicher Reiseführer und einfach skizzierter Landschaft.
    Das Buch hat mir leider überhaupt nicht gefallen, weder fühlte ich mich gut unterhalten, noch war in keinster Weise Spannung vorhanden ich konnte die Lektüre zu jeder Zeit ohne Bedauern abbrechen. Emotionslos und in einfacher Sprache, wird die Geschichte von Peter Arbeitsloser sowie dem Präsidentschaftskandidaten John of us erzählt. Dabei möchte ich dem Autor eine gewisse Art von Humor nicht absprechen, es gilt hier für mich das Zitat: “Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“ Ich finde die Zukunftsvision von Marc-Uwe Kling nicht komisch, sondern Angst einflößend. Dabei war mir zu jeder Zeit bewusst, dass viele Dinge, die hier beschrieben sind, wohl in nicht allzu ferner Zukunft mit ein wenig Entwicklung und Forschung tatsächlich eintreten könnten, bzw. die es so ähnlich längst gibt. Ich finde die Scheinwelt im Cyberspace schon jetzt erschreckend genug. Wobei die Figur John of us, ein Androide oder die Bewohner von Peters Keller, verschiedene defekte künstliche Intelligenzen, menschlicher schienen als die humanen Charaktere. Vermutlich liegt es wohl daran, dass ich einfach nicht in die Ziel-Altersgruppe der Leser gehöre und kann mir vorstellen, dass das Buch jüngeren Lesern gut gefallen könnte.
    Fazit: Das ist der Algorhythmus bei dem ich nicht mehr mit muss, dafür von mir nur 2 Sterne.

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