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  • 5 Sterne

    264 von 334 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LAKOTA, 29.10.2021

    aktualisiert am 27.04.2022

    Als Buch bewertet

    Cover: wunderschön u. passend zur Handlung, Schreibstil: flüssig, Handlung: anfangs etwas schleppend - aber dann! Spannung und Dramatik pur! Ganz großes Kino! War völlig gefesselt, tlws. sehr traurig!, Buchformat: etwas unhandliches Format, liegt schwer in der Hand, Fazit: Sehr empfehlenswert! Sehr gutes Buch! Kaufen! Lesen! Ich war begeistert!

    Lesetipp: Wem diese Geschichte gefiel, dem sei auch von Sophie Martaler "Die Erben von Seydell" empfohlen! Band 1-3!!!

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  • 5 Sterne

    78 von 114 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 13.08.2020

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    Ostpreußen, 1939: die 16jährige Dora verlebt eine unbeschwerte Kindheit und Jugend auf dem Gutshof ihrer Eltern. Auch als die deutsche Wehrmacht Polen angreift und der Zweite Weltkrieg beginnt, bleibt es in Doras Welt zunächst friedlich und idyllisch. Dann jedoch rückt der Krieg immer näher und ihr Bruder Hans und der Vater werden eingezogen. Die Verantwortung für den Hof und ihre Familie fällt an Dora, die sich inzwischen zu zwei Männern hingezogen fühlt. Wer wird ihr Herz für immer gewinnen? Werden sie und ihre Familie eine Zukunft haben oder für immer alles verlieren?



    Persönlicher Eindruck:

    „So weit die Störche ziehen“ nimmt den Leser mit nach Ostpreußen, jener weit entfernten Provinz und Kornkammer des Deutschen Reiches, mit ihren malerischen Ortschaften, großen Gutshöfen und den berühmten Pferdezuchten der Trakehner. Eine bildgewaltige, berührende und dramatische Geschichte wie ein Film – und doch im Grunde eine wahre Geschichte.

    Hauptfigur und Mittelpunkt ist Dora. Ostpreußen jemals zu verlassen, ist für Dora undenkbar: sie liebt das Land, ihr Zuhause und die Pferde – dass alles irgendwann völlig anders werden könnte, kann sie sich in ihrer kindlichen Naivität nicht vorstellen. Manchmal möchte man sie als Leser einfach nur schütteln, damit sie endlich aufwacht – andererseits ist es auch ein Stück nachvollziehbar, dass die politischen Ereignisse nur langsam in die östliche Enklave dringen, als schließlich der Zweite Weltkrieg ausbricht.

    Das Leben auf dem Gut und die Menschen, die es dort mit Dora teilen, sind in einer warmherzigen, bildgewaltigen Sprache beschrieben, die einen sofort dorthin mitnimmt. Auch Doras Liebeswirren in Zeiten des Krieges und ihre Zerrissenheit sind ein Thema: Zum einen liebt Dora Wilhelm, den Freund ihrer Kindheit – zum anderen fühlt sie sich zu dem lebensfrohen Kriegsfotografen Curt hingezogen.

    Letztendlich machen die Schrecken des Krieges auch vor Ostpreußen nicht Halt. Immer näher rückt die Front und bald steht fest, es gibt nur noch einen Ausweg: die Flucht. Die Flucht über das Frische Haff – die vielen Menschen schließlich den Tod bringen wird. Fesselnd und berührend schildert die Autorin den Kampf ums nackte Leben und lässt damit keinen Leser kalt.

    Die Figuren des Romans hatten allesamt Tiefgang und Profil, jeder in seinen Eigenheiten – sei es nun Erna, die alte Kinderfrau, Doras Mutter Vera, der Franzose Philippe oder auch der russische Offizier Michail. Ich konnte mir jeden von ihnen vor meinem inneren Auge vorstellen und alle zusammen taten das ihrige für ein gelungenes, stimmiges Ganzes.

    Die Recherche der Autorin für den Roman ist hervorragend. Basierend auf ihrer eigenen Familiengeschichte passt alles stimmig und wunderbar zusammen und verwebt sich zu einer großartigen Familiensaga. Selten habe ich einen Roman mit einer derart atmosphärischen Dichte und Brillanz gelesen, der mich von der ersten bis zur letzten Seite so vollkommen in seinen Bann gezogen hat.

    Es ist eine berührende, packende, wunderbare Geschichte um Heimat und Familie, Verlust und Verzweiflung aber auch Liebe und Neuanfang. Eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    32 von 39 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 23.08.2020

    Als Buch bewertet

    "Gibt's kein höheres Übel doch als den Verlust der Heimat." (Euripides)
    1939. im beschaulichen Ostpreußen auf dem Land ist 16-jährige Dora Twardy auf dem Pferdegestüt ihrer Eltern wohlbehütet und weit weg vom Kriegsgeschehen, dass sich immer mehr über ganz Europa ausbreitet. Zum ersten Mal ist sie verliebt und gönnt sich ein besonderes Kleid, um bei einer Hochzeitsgesellschaft herauszustechen und das Herz ihrer heimlichen Liebe Wilhelm von Lengendorff zu erobern. Aber dann verändert sich die Welt von einem auf den anderen Moment, denn die Deutschen haben sich die Eroberung Polens auf die Fahne geschrieben und marschieren in Doras Heimat ein. Ihr Vater, Bruder Hans und auch Wilhelm werden an die Front geschickt, während das Schicksal des Gutshofes in Doras Hände gelegt wird. Dort ist vom Kriegsgeschehen noch nicht viel zu spüren, aber Dora hat alle Hände voll zu tun, als die ersten Zwangsarbeiter das Gut erreichen und ihre geliebten Pferde für den Krieg beschlagnahmt werden. Der Krieg kommt immer näher und zwingt die Familie bald zur Flucht…
    Theresia Graw hat mit „So weit die Störche ziehen“ einen wunderschönen fesselnden historischen Roman vorgelegt, in dem sie große Teile der eigenen Familiengeschichte mit fiktiven Elementen verbindet. Der flüssig-leichte, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil packt den Leser vom ersten Moment an, zieht ihn in die Handlung hinein und schickt ihn auf Zeitreise, um das Leben von Dora und ihrer Familie hautnah miterleben zu können. Lässt die Autorin den Leser zuerst noch eine ländliche Idylle im malerischen Ostpreußen erleben, wo die Dorfgemeinschaft zusammenhält und eine Landhochzeit ein gesellschaftliches Ereignis darstellt, kündigt sich unterschwellig schon die drohende Gefahr durch den Krieg an, der dann mit aller Macht über alle hereinbricht und ihnen die Liebsten nimmt, um sie an die Front zu schicken. Das tägliche Leben auf dem Gestüt geht zwar normal weiter, liegt allerdings jetzt in den Händen einer jungen Frau, die erst in diese Aufgabe hineinwachsen muss, wurde sie doch bisher eher verwöhnt als zur Verantwortung herangezogen. Lebendig schildert die Autorin nicht nur das Leben und die Arbeit auf dem Hof, sondern auch das Kriegsgeschehen brennt sich in die Netzhaut des Lesers während der Lektüre, immer mit dem Gedanken, dass wahrhaftige Schicksale hinter dieser Geschichte stehen. Der Spannungsbogen wird zuerst gemächlich angelegt, steigert sich dann aber während der Handlung immer weiter in die Höhe und lässt den Leser eine wahre Gefühlsachterbahn durchlaufen.
    Die Charaktere sind sehr liebevoll inszeniert und sprühen vor Leben, so dass man das Gefühl hat, sie leibhaftig an der Seite zu haben. Sie überzeugen mit realistischen Eigenschaften und Handlungsweisen, die den Leser mit ihnen leiden, bangen, hoffen und fiebern lassen. Dora zeigt sich zuerst von ihrer verwöhnten, lebenslustigen, aber auch naiven Seite, doch muss sie schnell erwachsen werden und Verantwortung übernehmen. Doch sie nimmt die Herausforderung an und stellt sich mutig und entschlossen allen Widrigkeiten. Wilhelm ist ein zurückhaltender und sanftmütiger Mann, der Doras Herz schnell erobert hat. Curt von Thorau ist ein Lebenskünstler und Abenteurer, der sich für ein gutes Foto in Gefahr begibt. Aber auch Doras Mutter Vera, Philippe, Kinderfrau Erna oder der Offizier Michail machen die Handlung mit ihren Auftritten spannend und abwechslungsreich.
    „So weit die Störche ziehen“ ist eine fesselnde, berührende und wunderbar in Worte verpackte Geschichte über die Familie, die heimischen Wurzeln, die Liebe und den Krieg mit all seinem Schrecken. Absolute Leseempfehlung für ein echtes Lesehighlight – Chapeau – besser geht es nicht!!!

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  • 5 Sterne

    24 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika Schulte, Hagen, 20.09.2020

    Als Buch bewertet

    Dora Twardy ist eine junge Frau, die gut behütet auf einem Gestüt in Ostpreußen aufwächst. Sie liebt das Leben und schöne Kleider. Sie tanzt gerne, sie reitet für ihr Leben gerne aus, doch dann bricht der Krieg aus. Während der Vater, Bruder Hans und ihr geliebter Wilhelm, ein Freund aus Kindertagen, eingezogen werden, geht das Leben auf dem Gut weiter seinen Gang. Vom Krieg ist hier nur wenig zu spüren.

    Als Doras Tante verstirbt, schickt ihre Mutter sie nach Königsberg, damit sie dem Onkel im Haushalt und mit den Kindern unterstützt. Hier lernt sie den abenteuerlustigen Fotografen Curt von Thorau kennen - und verliebt sich in ihn, doch was ist mit Wilhelm, ihrer großen Liebe?

    Der Krieg kommt immer näher, ist immer schonungsloser. Schließlich begreifen auch die Twardys, dass sie flüchten müssen, wollen sie nicht den Russen in die Hand fallen. Es gibt nur noch einen Weg und der führt über die vereiste Ostsee. Der Weg führt vorbei an entkräfteten Menschen, an toten und erfrorenen Kindern und Alten. Sie erleben die Beschießung des Flüchtlingstrecks, doch die Twardys kommen zu spät. Die Ostsee taut, das Eis bricht ein. Sie kehren um und finden ein verwüstetes Gut vor.

    Nach all dem Grauen, das sie auf ihrer Flucht und Rückkehr erlebt haben, wollen sie das Gut wieder aufbauen, doch Ostpreußen gehört inzwischen nicht mehr zu Deutschland. Die Zwangsumsiedlung droht.

    "So weit die Störche ziehen" - ist eine fesselnde und tief bewegende Geschichte. Alles andere, als "nur" eine Liebesgeschichte in Kriegszeiten, wie der Text zum Buch vielleicht vermuten lässt. Mit großer erzählerischer Kraft und viel Einfühlungsvermögen gelingt es Theresia Graw den Leser an die Geschichte zu fesseln. Spannend zu lesen, wie es der Autorin gelingt den Bogen zu spannen von der jungen und lebenslustigen Dora zu der Dora, die von einem auf den anderen Tag erwachsen wird, die sich dem brutalen Krieg stellen muss. Vor dem inneren Auge läuft ein Film ab. Theresia Graw scheut sich auch nicht, die Grauen des Krieges zu schildern. Man spürt die Angst, das Entsetzen.

    "So weit die Störche ziehen" - wer das Buch gelesen hat, wird es so schnell nicht wieder vergessen. Nur wenige Autoren verstehen es auf diese Art und Weise, Orte und Begebenheiten dem Leser so nahe zu bringen. Man spürt, wie sehr sich Theresia Graw mit der Zeit auseinandergesetzt hat. Ein großartiges Buch und definitiv eines der stärksten Romane, die ich in diesem Jahr gelesen habe! Absolute Lese-Empfehlung!

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  • 5 Sterne

    11 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja R., 16.08.2020

    Als Buch bewertet

    Dora Twardy wächst behütet auf einem Gutshof in Ostpreußen auf. Sie genießt ihre Jugend im Kreise ihrer liebevollen Familie. Es mangelt ihr an nichts - auch nicht an Verehrern. Doch Dora hat ihr Herz bereits an ihren Jugendfreund Wilhelm von Lengendorff verschenkt und träumt von einer gemeinsamen Zukunft. Als 1939 die Angriffe auf Polen beginnen und der Krieg ausbricht, bekommt Doras heile Welt erste Risse. Zunächst scheinen abgesagte Tanzvergnügungen ihre größte Sorge zu sein. Doch dann ziehen der Vater, der ältere Bruder und Wilhelm in den Krieg und plötzlich ist nichts mehr so, wie es vorher war. Als Dora den abenteuerlustigen Kriegsfotografen Curt von Thorau kennenlernt, ist sie plötzlich hin- und hergerissen. Denn jede Begegnung mit ihm sorgt dafür, dass Doras Herz schneller schlägt. Doch ihre Zukunft kann sie sich nur an Wilhelms Seite vorstellen. Der Krieg schreitet unerbittlich voran. Das Schicksal stellt die Familie Twardy vor einige Herausforderungen. Deshalb muss Dora erwachsen werden, Verantwortung übernehmen und zu sich selbst finden, denn nur dann kann sie herausfinden, für welchen Mann ihr Herz tatsächlich schlägt...

    Der Einstieg in diesen Roman gelingt mühelos, denn das spätsommerliche Ostpreußen präsentiert sich von seiner schönsten Seite. Man merkt, wie sehr Dora ihre Familie und ihre Heimat liebt. Das Leben scheint leicht und unbeschwert vor ihr zu liegen. Denn bisher konnte sie alle Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten, durch ihr einnehmendes Wesen und ihr äußerst ansprechendes Äußeres, zu ihren Gunsten wenden. Ihre Familie, die sorglose Kindheit auf dem angesehenen Gutshof und der gesicherte finanzielle Hintergrund, geben Dora Rückhalt und Stabilität. Dass sich daran etwas ändern könnte, liegt außerhalb ihrer Vorstellungskraft. Deshalb ist es kein Wunder, dass Dora den beginnenden Krieg zunächst als lästiges, aber doch harmloses Ärgernis ansieht. Dora wirkt von Anfang an sympathisch, aber noch naiv und unreif. Wenn man ihre behütete Kindheit bedenkt, wirkt sie gerade durch diese eher unreifen Eigenschaften sehr authentisch. Deshalb kann man sich ganz auf die Handlung einlassen und in die dramatische und aufwühlende Geschichte eintauchen. 

    Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Handlungsorte und Protagonisten werden dabei so authentisch beschrieben, dass man die Szenen mühelos vor Augen hat. Dabei schwebt eine ganz besondere Atmosphäre zwischen den Zeilen, der man sich nur schwer entziehen kann. Schon früh entwickelt die Geschichte einen Sog, der mitreißt und dafür sorgt, dass man dem Geschehen gebannt folgt. Die Entwicklung, die Dora im Verlauf der Ereignisse durchläuft, wirkt dabei sehr glaubhaft. Denn das Schicksal stellt sie und ihre Familie vor einige Herausforderungen, die es unter dramatischen Umständen zu meistern gilt. Die Handlung ist durchgehend spannend und kaum vorhersehbar. Dadurch fliegt man förmlich durch die Seiten und genießt dabei jede einzelne. 

    Eine mitreißende und eindringliche geschilderte Familiengeschichte, die berührt und zum Nachdenken und Erinnern anregt.

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  • 5 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 03.08.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Ostpreußen 1939: Während die Welt aus den Fugen gerät, wächst die junge Dora Twardy behütet auf dem Pferdegestüt ihrer Familie auf. Der Tochter des Gutsherren mangelt es an nichts, auch nicht an Verehrern. Doch als die deutsche Wehrmacht Polen angreift, muss Dora schlagartig erwachsen werden. Ihr Vater wird eingezogen und übergibt ihr die Verantwortung für den Hof. Mit aller Kraft kämpft Dora um den Erhalt des Familienbesitzes. In den Wirren des Krieges stehen ihr zwei Männer bei: der sanftmütige Freund ihres Bruders, Wilhelm von Lengendorff, und der abenteuerlustige Kriegsfotograf Curt von Thorau. Zu spät erkennt Dora, wen sie wirklich liebt …

    Meine Meinung:

    Die im Mittelpunkt stehende Dora Twardy ist ein lebenslustiges junges Mädchen und steckt voller Zukunftspläne. Diese werden durch den Beginn des zweiten Weltkriegs nach und nach zunichte gemacht.Trotz aller Widrigkeiten, welche ihr und ihrer Familie begegnen,verliert sie nie den Lebensmut und kämpft wie eine Löwin um ein bisschen Lebensglück.
    Auf eine sehr emotionale und beeindruckende Weise hat die Autorin Teile ihrer eigenen Familiengeschichte mit einer fiktiven Geschichte gemischt.Dabei nahm sie mich mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle und brachte mich mehr als einmal an meine emotionalen Grenzen.
    Alle vorkommenden Personen waren so gut beschrieben, dass ich jede einzelne ganz klar vor meinen Augen habe. Wenn man dieses Buch liest, wird einem wieder so richtig bewusst, in welcher behüteten Welt wir leben. Dafür sollten wir dankbar sein und uns nicht über die Einschränkungen beschweren, mit welchen wir zur Zeit leben müssen.
    Ich habe schon sehr viele Bücher gelesen, die sich in diesem Zeitraum bewegen, jedoch kann ich sagen, dass dieses Buch definitiv zu meinen Lesehighlights gehört.

    Fazit:

    Von mir eine ganz klare Leseempfehlung verbunden mit fünf hochverdienten Sternen.

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katharina2405, 20.08.2020

    Als eBook bewertet

    In dem Roman „So weit die Störche ziehen“ von Theresia Graw geht es um das Schicksal von Dora Twardy und ihrer Familie in Ostpreußen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Es wird einen Folgeband geben, allerdings ist noch nicht bekannt, wann dieser erscheinen wird.

    Dora ist sechzehn als der Zweite Weltkrieg 1939 ausbricht. Sie hat eine wohlbehütete und sorglose Kindheit. Sie wächst auf einem großen Pferdegestüt in Ostpreußen auf. Ihre Gedanken drehen sich um Kleider und ihr Aussehen. Der Krieg kommt spät nach Ostpreußen und schlägt dann aber mit voller Härte zu. Dora wird erwachsen und wächst über sich hinaus, während sie sich um die Familie und das Gestüt kümmert.

    Meinung:

    Die Geschichte wird uns von Dora in der dritten Person erzählt und dank des wahnsinnig tollen Schreibstils der Autorin ist man direkt an Doras Seite. Theresia Graw schafft es die Szenen lebendig werden zu lassen. Ostpreußen zeigt sich von seiner schönsten Seite, sie katapultiert uns direkt auf das Gestüt, und es ist so, als wäre man selbst vor Ort.

    Man merkt mit wie viel Liebe sie die Figuren entwickelt hat. Nicht nur Dora bekommt eine Seele, sondern auch die Nebenfiguren sind herrlich ausgearbeitet. Als Leser ist man Teil dieser Familie.

    Dora ist ein toller Charakter, den man gerne begleitet. Zuerst wirkt sie naiv, aber wenn man ihre Jugend bedenkt und ihre behütete Kindheit, handelt sie nachvollziehbar und authentisch. Dora entwickelt sich toll weiter, sie wird eine mutige Frau, die nie den Gauben und ihren Lebenswillen verliert. Sie wächst über sich hinaus und sie wird zu einer Figur mit der man voll und ganz mitfiebern kann.

    Das Erzähltempo hat mir sehr gut gefallen, die Autorin hat sich Zeit gelassen uns die Familie und vor allem Dora näherzubringen. Es ist detailreich beschrieben, man wird aber nicht davon erschlagen. Der Krieg kommt spät nach Ostpreußen und damit steigert sich langsam aber stetig immer mehr der Spannungsbogen, bis man zum Schluss das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Die fast 650 Seiten wurden mir nicht eine Sekunde zu langatmig, da auch die ein oder andere überraschende Wendung dabei ist. Was mir ein klitzekleines bisschen zu kurz kam, war die Liebesgeschichte, das hat dem Roman aber keinen Abbruch getan und ich hoffe darauf, dass sie im nächsten Band mehr Raum einnimmt.

    Fazit: Mir hat das Buch wahnsinnig gut gefallen und ist eines meiner Highlights, die ich dieses Jahr gelesen habe. Daher verdiente 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne historische Romane lesen.

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 30.08.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Dora ist ein schönes und temperamentvolles junges Mädchen, der das ganze Leben auf dem Gutshof ihrer Eltern offen zu stehen scheint. Während die Liebe zu ihren Pferden ihr Leben bestimmt, verliebt sie sich auch schon bald in den jungen Wilhelm, der schon bald ihr Verlobter werden soll. Doch dann bricht der Zweite Weltkrieg über Ostpreußen herein und Doras Leben und das ihrer Familie ändert sich drastisch. Schon bald wird aus dem Mädchen eine junge Frau, in deren Händen das Schicksal des Gutshofes steht, doch auch Doras Herz versucht zwischen drei Männern den einen zu finden, der ihr beisteht... in einer Zeit die schon bald alles aufs schmerzlichste verändern soll.

    Meine Meinung:
    Dieser historisch angehauchte Roman ist ein wahres Epos des Genres, das großen Romanen in nichts nachsteht.
    Während die Geschichte sehr seicht und schön beginnt und eine lockere Atmosphäre der Jugend im Mittelpunkt steht, entwickelt sich diese faszinierende Zeit schon bald in ein so anderes Ostpreußen.

    Während der Leser die junge Dora zu Anfang des Buches noch als unbeschwerte junge Frau wahrnimmt, die ihr Leben mit all der Schönheit zu genießen versucht, lernen wir diese schnell von einer so anderen Seite kennen. Sie geht durch Schicksalsschläge des Krieges hindurch und entwickelt sich zu einer verantwortungsbewussten, starken und so liebenswerten Person, die ich im Laufe des Buches wirklich sehr ins Herz geschlossen habe. Dass sie dabei zwischen so einigen Männern steht, war mir an der ein oder anderen Stelle etwas zu viel, da die Autorin dies aber so charmant, tragisch und emotional in Szene setzt, konnte ich darüber hinweg sehen.

    Ein der bemerkenswertesten Talente der Autorin ist es Emotionen zu schildern, dass ich so oft Gänsehaut hatte und all das Grauen dieser Zeit vor mir sehen konnte. Besonders der letzte Teil ist so realistisch und eindringlich geschildert, dass ich Tränen weinen musste, da die Autorin eben eines nicht macht:
    Sie beschönigt nicht, schreibt so, wie es das Zeitgeschehen erfordert hat. Dabei schont sie keinen ihrer Charaktere, keiner scheint sicher vor der Zeit des Weltkrieges und dabei ist dies als Leser häufig kaum auszuhalten, so sehr geht dies ans Herz.

    Mein Fazit:
    Ein zu tiefst realistischer Roman, der in meinen Augen perfekt war und dessen Charaktere ich sehr vermissen werde, da sie echt waren, als wären sie es eben... echte Charaktere auf der Suche nach Zuflucht, Hoffnung und Glück in einer Zeit des Zweiten Weltkrieges, die so heftig aus den Fugen geriet.

    Eine klare Leseempfehlung!!!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas W., 11.08.2020

    Als Buch bewertet

    Dora wächst wohlbehütet auf dem Gutshof ihrer Familie auf, umgeben von Harmonie und Idylle, schon bald umworben von den jungen Männern der Umgebung. Doch schon ziehen erste dunkle Wolken am Horizont auf - eine Hochzeitsfeier findet ihr abruptes Ende, ihr großer Bruder wird eingezogen und sie selbst muss ihr Zuhause verlassen, um Angehörigen die Mutter zu ersetzen. Dort findet sie zwar Gefallen am Großstadtleben und ihre große Liebe, doch währenddessen überschlagen sich auch zu Hause die Ereignisse, dass sie schon bald nicht mehr weiß, wo eigentlich ihr Platz im Leben ist.
    Welch ein gewaltiges Werk! Von der ersten Seite wird man in Doras Strudel hineingezogen, die der geschichtliche Hintergrund mit sich bringt und dem sich keiner in dieser Zeit entziehen konnte, auch wenn er noch so sehr wie Dora der Überzeugung war, dies wäre die Heimat, die einem niemand wegnehmen kann. Aus einem verwöhnten, stolzen Mädchen wurde in nur wenigen Jahren eine verantwortungsvolle, opferbereite junge Frau, die bis zum bitteren Ende miterleben muss, welche Hölle das Leben bereithält, wenn aus Herrschaft pure Gier nach Macht wird.
    Dieses Buch deckt sich mit all den Erzählungen aus meiner Familie und ich habe es um so atemloser gelesen und hoffe, dass es recht viele Leser zur Hand nehmen werden, um Erlebtes aufarbeiten oder Familiengeschichte nachvollziehen zu können. Die Geschichte wirkt zu keiner Zeit schnulzig oder unglaubwürdig. Ein absolut empfehlenswertes Buch mit einem sehr passenden Cover!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea O., 02.11.2020

    Als Buch bewertet

    "So weit die Störche ziehen" ist das zweite Buch, dass ich von Theresia Graw lese. Während "Mit Hanna nach Havanna" noch ein locker leichtes Urlaubsbuch war, nimmt das hier eine ganz andere Ebene ein. Was man dem Buch besonders anmerkt ist, dass es von wahren Begebenheiten aus Graws Familie inspiriert ist. Es geht einfach direkt unter die Haut. Dafür vergebe ich gerne fünf Sterne.

    Die Geschichte beginnt 1939 in Ostpreußen, wo Dory Twardy auf dem Pferdegestüt ihrer Familie aufwächst und ihr Leben genießt. Doch schon bald wirft der Krieg die ersten Schatten auf ihr Leben, erst noch in der Ferne, ihr Vater und ihr Bruder werden eingezogen, dann erreichen sie immer mehr Schrecken. Hinzu kommt noch die Liebe, bei der gleich zwei Männer eine große Rolle spielen.

    Mir hat die Geschichte von Anfang an super gefallen, vor allem wei die Hauptperson, Dora, so lebendig ist und den Leser direkt für sich einnimmt. Sie ist eine Person, die ihre Gefühle sehr stark auslebt, was auch viel Gefühl mit in die Geschichte hineinbringt.

    Das Buch ist richtig gut geschrieben, man legt es ungern aus der Hand. Trotzdem hat das Buch natürlich auch seine Schattenseiten, es ist immer wieder grausam, über die Schrecken dieser Zeit zu lesen und was die Menschen dort durchmachen mussten. Ich hoffe, solche Bücher sind den Leuten eine Warnung, dass so etwas nicht wieder geschehen darf.

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  • 5 Sterne

    10 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea R., 27.08.2020

    Als Buch bewertet

    Theresia Graws Buch "So weit die Störche ziehen" hat mich total gefesselt und nicht mehr losgelassen. Die Autorin beschreibt eindrucksvoll das Leben einer jungen Frau, das durch den Krieg komplett aus den Fugen geriet und sie nachhaltig verändert hat.
    Cover und Titel gefallen mir sehr gut, wobei beides ein etwas fröhlicheres Buch erwarten lässt. Auch der Klappentext verrät nicht viel über das, was in dem Buch noch steckt außer einer Liebesgeschichte, bei der sich eine Frau nicht zwischen zwei Männern entscheiden kann. Dennoch war mein erster Eindruck vom Buch schon sehr positiv und ich wollte es gerne lesen. Aber das, was in dieser Geschichte steck, hat alle meine Erwartungen übertroffen und definitiv meinen Horizont erweitert.
    Der Schreibstil der Autorin gefiel mir total gut, das Buch ließ sich leicht lesen und beschrieb sowohl die Charaktere als auch die Hintergründe sehr anschaulich und treffend. Ich konnte mich gut in die Figuren hineinversetzen, sie waren mir sympathisch und ich habe mit ihnen mitgefiebert. Vor allem Dora, eine junge Frau, die viel vom Leben erwartet hat und behütet und unbesorgt aufgewachsen ist, hat es mir angetan. Lange dachte ich, dass sie so unreife und egoistische Gedanken hat, den Krieg um sich herum gar nicht wahrnimmt, doch nach dem Ende des Buches und einer plötzlichen und sehr starken Charakterentwicklung ihrerseits gefällt mir das umso besser. Ich kann mich gut in sie hineinversetzen und verstehe, dass jemand, der vom Krieg noch nichts mitbekommen hat, diesen erst selbst in aller Härte erleben muss, um zu begreifen, was dieser eigentlich bedeutet. Ich erkenne auch mich selbst in ihr wieder, denn mit 21 habe auch ich keine Ahnung, was Krieg bedeutet und konnte selbst manchmal kaum glauben, was ich gelesen habe. Das Buch hat mir den zweiten Weltkrieg aus einer ganz anderen Perspektive gezeigt, wie ich sie in der Schule gelernt habe, und hat mir wirklich wertvolles Wissen und Verständnis vermittelt. So naiv und kindisch Dora sich zu Beginn des Buches noch begeben hat, so stark und unverwüstlich war sie am Ende, das hat mir sehr imponiert und sie ist für mich eine spannende und sehr sympathische Protagonistin geworden.
    Auch die verstrickte Liebesgeschichte, die sie in den Wirren des Krieges durchlebt hat, fand ich sehr authentisch und auch traurig mitzuverfolgen. Am Ende blieb zwar einiges offen, aber das hat das Buch für mich trotzdem gut abgerundet. Doch nicht nur Dora war eine spannende Figur, sondern auch ihre Familie und ihre Freunde und auch die Arbeiter auf dem Gutshof machten das Buch besonders und zeigten so viele Eindrücke und Schicksale.
    Abschließend war das Buch für mich ein seltenes Fundstück, das mich sehr ergriffen und mitgenommen hat und mich sicher noch ein bisschen beschäftigen wird. Eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    6 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bluesky_13, 06.08.2020

    Als Buch bewertet

    HOCH EMOTIONAL GEHT DAS SOFORT ANS HERZ

    MEINE MEINUNG
    Das Buch beginnt im August 1030 in Ostpreußen. Dora Twardy wartet auf ihren Vater und ihren Bruder. Sie waren in Warmdill um einen neuen Zuchthengst in Empfang zu nehmen.
    Dora war vor ein paar Wochen 16 Jahre alt geworden. Das Pferdegestüt war schon mehrere Generationen im Familienbesitz und Dora war viel draussen in der Natur. So hatte sie auch nicht die vornehme Blässe, wie sie Töchter aus gutem Haus haben sollten.

    Man sprach auch darüber, das Deutschland sich gegen Polen rüstet, doch das ging an Dora vorüber, sie wollte nichts von Krieg wissen. Dora sinnierte darüber, das sie Ostpreußen niemals verlassen würde. Sie wollte hier bleiben und mit Pferden arbeiten.

    Dora war verliebt in den besten Freund ihres großen Bruders, in Wilhelm von Lengendorff. Niemanden hat sie davon erzählt, doch Hans hat sie wohl durchschaut.

    Die Autorin hat einen sehr schönen und lockeren Schreibstil, der sich gut lesen lässt. Er wirkt durch ihre Ausdrucksweise und dem Wissen, das von ihrer Familie viel erlebtes mit drin steckt. Dadurch wirkt alles hier sehr plastisch und lebendig.
    Man spürt die emotionale Bindung der Autorin zu den Protagonisten und das macht das Buch dann auch so emotional und so gefühlvoll.

    Man fühlt sich in diese Zeit versetzt und man ist eins mit Dora. Dora gesteht Wilhelm ihre Liebe, doch der muss dann in den Krieg ziehen. Zu der Zeit gesteht auch Fritz Dora seine Liebe.

    Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise durch eine schwere Zeit, den Krieg. Es wird hier auch sehr klar und deutlich von der Autorin beschrieben, was es psychisch auslösen kann und das die Männer total verändert von der Front zurückkommen.

    Ich gebe hier sehr gerne die vollen 5 Sterne, da ich so in dem Buch gefangen genommen wurde, das ich es fast in einem Rutsch durchlesen musste. Eine fiktive Geschichte vermischt mit den eigenen Erlebnissen aus der Familie, einfach nur genial

    Bluesky_13
    Rosi

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gagamaus, 07.09.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „So weit die Störche ziehen“ war mein erster Roman von Theresia Graw. Der Klappentext klang genau nach meinem Beuteschema auch wenn mir der Hinweis auf ein Neues „Vom Winde verweht“ doch etwas hochgegriffen schien. Solche Vergleiche werden ja leider eher inflationär gemacht. Ähnlich wie Fantasybücher die man mit HdR in einem Atemzug nennt. Diese Vorschusslorbeeren können die Bücher oft nicht erfüllen und ich finde es eigentlich unnötig, da der Leser dadurch falsche Erwartungen entwickelt und wenn diese dann nicht erfüllt werden, ist man enttäuschter, als es dem Buch vielleicht angemessen erscheint.

    Heldin des Romanes ist Dora Twardy, älteste Tochter eines ostpreussischen Gutherren. Die Geschichte beginnt im Jahr 1939. Das Mädchen ist 16 Jahre jung und ebenso ungestüm wie naiv. Sie liebt das Reiten und ihre Pferde und den Sohn eines benachbarten Gutshofbesitzers, Wilhelm. Wohlbehütet, wie sie aufgewachsen ist, interessiert sie sich wenig für Politik oder Schule, genießt das Leben, den Wohlstand ihrer Familie und die aufkeimende erste Liebe. Mit ihrem Äußeren und ihrem Enthusiasmus kann sie Wilhelm überzeugen, sie so bald als möglich zu heiraten. Aber als die Frau ihres Onkels stirbt, muss sie erst mal für einige Zeit nach Königsberg um diesem bei Haus und Kindern zu helfen. Dort lernt sie den Fotografen Curt kennen und verdreht auch diesem sehr schnell den Kopf, ohne ihm zu sagen, dass sie inoffiziell bereits verlobt ist. Als dieser herausfindet, dass sie ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt hat, bricht er enttäuscht den Kontakt zu ihr ab. Während Dora mehr mit ihrem komplizierten Männergeschichten beschäftigt ist, schliddert Deutschland mit voller Kraft voraus in den zweiten Weltkrieg und dann werden erst der älteste Bruder und später auch der Vater zum Wehrdienst eingezogen und auf das Gut in Ostpreussen rückt der Krieg und die Russen schnell näher.

    Zu viel will ich gar nicht über den weiteren Verlauf erzählen. Das Buch nimmt von Kapitel zu Kapitel mehr fahrt auf und die Spannung steigt mit der Dramatik der Ereignisse. Dora entwickelt sich dabei vom naiven Mädchen zu einer jungen Frau, die geliebte Menschen in schrecklichen Zeiten verliert, die auch alleine ihre Frau stehen muss, die sich schließlich auf der Flucht vor den Russen in einem Flüchtlingstreck wiederfindet. Dabei handelt sie fast immer mit viel Herz und einem schier unerschütterlichen Optimismus und wächst Stück für Stück über sich hinaus.

    Ja, Dora ist in ihrer Art durchaus mit Scarlett O’Hara vergleichbar. Und ähnlich wie sie muss sie erst herausfinden, welchen Mann sie liebt und dass der Krieg eine Bedrohung für Leib und Seele ist, der man sich nur mit Mut und Stärke stellen kann. Und das am Ende nur zählt, dass die Liebsten überleben und die Heimat die Menschen sind, die man im Herzen trägt und die man liebt. Doras Entwicklung und auch der Spannungsbogen bis zum Ende halten dem Vergleich mit „Vom Winde verweht“ durchaus stand. Die Tiefe der Figuren, die Lebendigkeit und Authentizität, die die Autorin noch in die kleinsten Nebenfiguren steckt, machen den Roman zu einem wundervollen Leseerlebnis. Außerdem beschreibt sie sehr eindringlich die Kriegsgeschehnisse und die Flucht aus Ostpreussen. Mich hat das Buch begeistert. Umso erfreulicher, dass Theresia Graw bereits an der Fortsetzung arbeitet.

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 31.08.2020

    Als Buch bewertet

    In ihrem neuen Roman entführt uns die Autorin Theresia Graw nach Ostpreußen. Und dies ist ein ganz besonderer Roman, ihr persönlichstes Buch, indem die Autorin die Geschichte ihrer aus Ostpreußen stammenden Familie mit einer fiktiven Handlung verwebt. Ich tauche in eine große Liebesgeschichte ein. Diese hat mich bis tief in die Seele berührt.
    Sie beginnt im Jahr 1939. Die junge Dora Twardy wächst unbeschwert und glücklich auf dem Pferdegestüt ihrer Familie in Ostpreußen auf. Doch während sie noch ihre Unbekümmertheit genießt und von Verehrern umschwärmt wird, braut sich im Hintergrund auf der Welt Unheil zusammen. Dora muss über Nacht erwachsen werden, denn die deutsche Wehrmacht greift Polen an und viele Männer werden zum Kriegsdienst eingezogen. Als auch ihr Vater eingezogen wird, übernimmt Dora die Verantwortung für den Hof und die Familie. Mit aller Kraft kämpft sie um den Erhalt des Gestüts. Doch der Krieg macht auch vor dieser ländlichen Idylle nicht Halt. Außerdem gibt es in ihrem Leben zwei Männer, die sie so gut es geht, unterstützen. Ihre Jugendliebe Wilhelm von Lengendorff und der abenteuerliche Fotograft Curt von Thorau. Doch was bleibt am Ende dieser schrecklichen Zeit?
    Wow! Einfach sensationell – ein Meisterwerk der Extraklasse. Noch jetzt bin ich tieferschüttert von den schrecklichen Vorkommnissen dieser Zeit. Ein Elend und Leid, das man sich nicht vorstellen kann. Vor meinem inneren Auge läuft diese aufwühlende Lektüre, die mir sehr nahe gegangen ist, wie ein Film ab. Dieser beginnt in Ostpreußen auf dem herrlichen Landgut der Twardys, die mit großer Leidenschaft Pferde züchten. Ich sehe die Familie vor mir, wie sie sich mit Begeisterung um die Tiere kümmern, wie Dora ihre Ausritte in der Natur genießt, wie junge Fohlen zur Welt kommen und wie auf einmal dunkle Wolken am Horizont aufziehen. Das Leben ändert sich von heute auf morgen und nichts ist so, wie es einmal war. Durch die herrlichen Beschreibungen kann ich mir diese unberührte Natur und wunderschöne Landschaft Ostpreußens bestens vorstellen. Ein genaues Bild habe ich auch von allen mit wirkenden Charakteren. Dora darf ich ein langes Stück auf ihrem Lebensweg der fröhlich begann und dann bitter endet, begleiten. Ich habe Tränen in den Augen, wenn ich mir manchen Szenen vorstelle. Und was für eine Liebesgeschichte, diese hat mich bis tief in die Seele berührt. Da gibt es zwei Männer in Doras Leben – doch wie wird das Schicksal am Ende entscheiden? Während des Lesens kommen viele Emotionen an die Oberfläche. Dies ist ja ein fiktiver Roman, doch man kann sich vorstellen, dass sich solche Schicksale, wie die Twardys erleiden mussten, viele Menschen getroffen hat. Deshalb geht die Geschichte wirklich unter die Haut.
    Ein absolutes Lesehighlight, das auf meine Bestsellerliste 2020 wandert. Das Cover ist ja auch ein echter Hingucker. Ich vergebe für diese beeindruckende Traumlektüre 5 Sterne (leider können es nicht mehr sein).

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lesebiene, 30.08.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Dora ist ein schönes und temperamentvolles junges Mädchen, der das ganze Leben auf dem Gutshof ihrer Eltern offen zu stehen scheint. Während die Liebe zu ihren Pferden ihr Leben bestimmt, verliebt sie sich auch schon bald in den jungen Wilhelm, der schon bald ihr Verlobter werden soll. Doch dann bricht der Zweite Weltkrieg über Ostpreußen herein und Doras Leben und das ihrer Familie ändert sich drastisch. Schon bald wird aus dem Mädchen eine junge Frau, in deren Händen das Schicksal des Gutshofes steht, doch auch Doras Herz versucht zwischen drei Männern den einen zu finden, der ihr beisteht... in einer Zeit die schon bald alles aufs schmerzlichste verändern soll.

    Meine Meinung:
    Dieser historisch angehauchte Roman ist ein wahres Epos des Genres, das großen Romanen in nichts nachsteht.
    Während die Geschichte sehr seicht und schön beginnt und eine lockere Atmosphäre der Jugend im Mittelpunkt steht, entwickelt sich diese faszinierende Zeit schon bald in ein so anderes Ostpreußen.

    Während der Leser die junge Dora zu Anfang des Buches noch als unbeschwerte junge Frau wahrnimmt, die ihr Leben mit all der Schönheit zu genießen versucht, lernen wir diese schnell von einer so anderen Seite kennen. Sie geht durch Schicksalsschläge des Krieges hindurch und entwickelt sich zu einer verantwortungsbewussten, starken und so liebenswerten Person, die ich im Laufe des Buches wirklich sehr ins Herz geschlossen habe. Dass sie dabei zwischen so einigen Männern steht, war mir an der ein oder anderen Stelle etwas zu viel, da die Autorin dies aber so charmant, tragisch und emotional in Szene setzt, konnte ich darüber hinweg sehen.

    Ein der bemerkenswertesten Talente der Autorin ist es Emotionen zu schildern, dass ich so oft Gänsehaut hatte und all das Grauen dieser Zeit vor mir sehen konnte. Besonders der letzte Teil ist so realistisch und eindringlich geschildert, dass ich Tränen weinen musste, da die Autorin eben eines nicht macht:
    Sie beschönigt nicht, schreibt so, wie es das Zeitgeschehen erfordert hat. Dabei schont sie keinen ihrer Charaktere, keiner scheint sicher vor der Zeit des Weltkrieges und dabei ist dies als Leser häufig kaum auszuhalten, so sehr geht dies ans Herz.

    Mein Fazit:
    Ein zu tiefst realistischer Roman, der in meinen Augen perfekt war und dessen Charaktere ich sehr vermissen werde, da sie echt waren, als wären sie es eben... echte Charaktere auf der Suche nach Zuflucht, Hoffnung und Glück in einer Zeit des Zweiten Weltkrieges, die so heftig aus den Fugen geriet.

    Eine klare Leseempfehlung!!!

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina K., 11.08.2020

    Als Buch bewertet

    Eine starke lebensfrohe Frau die Mut macht
    Ich habe soeben dieses Buch gelesen und hier kommt meine Meinung dazu: Der erste Eindruck für mich war das Cover und dies fand ich sehr ansprechend. Es stahlt für mich eine schwer zu greifende Stimmung aus. Und das hat sich auch im Buch widergespiegelt. Selten habe ich ein Buch so schnell verschlungen. Ja, das sind die richtigen Worte dafür. Man fängt an zu lesen und will es nicht mehr zur Seite packen, da die Autorin Theresia Graw mit ihrem erzählenden Schreibstiel eine Geschichte um die junge Gutsherrentochter Dora Twardy, das Pferdegestüt, den Krieg und die Liebe erschaffen hat, die packend ist. Zu Dora einer hübschen und selbstbewussten Frau fühlt man sich von Anfang an hingezogen und fühlt mit ihr. Mit Ihren Träumen und dem Zwiespalt. Sie lebt im Wandel in der Frauen eigentlich „nur Frau“ sein sollten, aber durch das Kriegsgeschehen ist sie auch gezwungen „ihren Mann“ zu stehen und zu kämpfen. Für Ihr Glück und Ihre Liebe. Am Anfang noch frech und „unerfahren“ wird Sie zu einer starken Frau. Aufgewachsen recht behütet ohne Sorgen verliebt Sie sich in den besten Freund ihres Brudersund Großgutsbesitzer Wilhelm. Doch bevor Ihre Liebe mit einer Verlobung und Hochzeit gekrönt wird, hält der Krieg Einzug und Wilhelm sowie viele andere Männer werden an die Front gerufen. Auch ihr Vater. Von da an muss Dora für das Familiengut sorgen und kämpfen es weiterhin in Familienbesitz zu belassen. Ein weiterer Mann tritt in Ihr Leben, der Fotograf Curt. Wer wird der Mann sein der Dora letztendlich glücklich macht? Wilhelm oder Curt. Und kann es Dora schaffen den Krieg zu überstehen und das Gut zu bewirtschaften? Das dürft Ihr selbst herausfinden. Nur so viel, auch das Ende hat für mich wieder die Stimmung, die ich nicht greifen kann, die mich aber fast zu Tränen rührt.
    Ich lese gerne Bücher, die in der Gegend um Ostpreußen und während des Kriegs spielen und ich muss sagen, das Buch von Theresia Graw ist für mich ein sehr gelungenes Werk, und obwohl ich immer wieder über dieselbe Gegend und dieselbe Zeit lese, ist es doch wieder eine komplett neue Handlung. Schön geschrieben, einfühlsam und mit viel Liebe zum Detail. Ich freue mich schon auf die nächste Geschichte von Theresia Graw.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Island, 20.09.2020

    Als Buch bewertet

    Theresia Graw verarbeitet in dem Roman „So weit die Störche ziehen“ auch die Geschichte ihrer ostpreußischen Vorfahren, die sie mit einer fiktiven Handlung verwebt. Wie das Cover bereits vermuten lässt, handelt es sich um einen historischen Roman. Die Handlung beginnt 1939, dem Jahr, in dem Adolf Hitler mit dem Angriff auf Polen den Zweiten Weltkrieg anzettelte. Dies spielt dann auch zu Beginn der Handlung eine gewisse Rolle.

    Die 16-jährige Dora Twardy wächst aber zunächst trotz aller politischer Wirren und dem Beginn des Krieges recht behütet auf dem Gestüt ihrer Eltern auf, von den Grausamkeiten der Nationalsozialisten und auch vom Krieg bekommt sie zunächst nur am Rande etwas mit, auch wenn irgendwann ihr (heimlicher) Verlobter Wilhelm an die Westfront muss und ihr Bruder sich sogar freiwillig meldet. Sie kann gut mit Pferden umgehen und hat ihren eigenen Kopf, ungern lässt sie sich von etwas abbringen, das ihr wichtig ist. Dank ihres guten Aussehens hat sie einige Verehrer und auch als sie nach dem Notabitur gegen ihren Willen für einige Zeit nach Königsberg muss, um für die Kinder ihres frisch verwitweten Onkels zu sorgen, verdreht sie, eigentlich unbeabsichtigt, einem jungen Mann den Kopf, dem Fotografen Curt, der für das Propagandaministerium durch Europa reist. Dieser bringt Abwechslung in Doras bis dahin eher tristes Leben in Königsberg und so ist sie ihm trotz ihrer Verlobung nicht ganz abgeneigt. Irgendwann erreicht der Krieg in seiner vollen Brutalität aber dann doch Ostpreußen mit Dora und allen, die ihr lieb sind und sie hat plötzlich ganz andere Sorgen.

    Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Dora ist mir trotz oder vielleicht auch wegen ihrer Sprunghaftigkeit und wegen ihres starken Willens sehr sympathisch. Es gelang mir gut, mich in sie hineinzuversetzen. Die Autorin schreibt zudem sehr anschaulich, sodass man sich die beschriebenen Orte und Situationen sehr gut vorstellen kann. Ich fand es interessant, mehr über die Situation in Ostpreußen während des Zweiten Weltkrieges zu erfahren, da der Geschichtsunterricht sich ja meist hauptsächlich auf Bombenangriffe im heutigen Deutschland oder Kämpfe an der Ost- oder Westfront beschränkt. Der Schreibstil von Theresia Graw ist gut lesbar und die Handlung fesselnd, sodass ich das Buch, trotz seiner recht hohen Seitenzahl, in relativ kurzer Zeit gelesen habe.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 24.08.2020

    Als eBook bewertet

    Familie Twardy lebt mit 5 Kindern auf ihrem Gutshof in Ostpreußen. Alles dreht sich um die Pferde und deren Zucht. Bis 1939 ist dieses Leben idyllisch und von den Jahreszeiten geprägt. Auch Dora Twardy, die älteste Tochter, ist mit ihrem Leben zufrieden. Mit ihren 16 Jahren, gerade an der Schwelle zur Frau und ihrem guten Aussehen, findet sie unter den jungen Männern so manchen Verehrer. Ja Dora ist lebenshungrig, genießt die Bewunderung der jungen Herren, aber ihr Herz gehört Wilhelm von Lengendorff, dem Sohn eines Nachbargutes und besten Freund ihres Bruders Hans. Beide eint die Liebe zu den Pferden und beide träumen von einer gemeinsamen Reitschule. Doch dann greift die Wehrmacht Polen an und alle Pläne rücken in den Hintergrund….
    Ich muss sagen, anfangs fand ich Dora, die Hauptfigur des Romans, furchtbar. Reiten, tanzen und sich putzen, so mein Eindruck, mehr braucht und kann sie nicht. Alles fällt ihr zu, wenn sie ihrer Bitte nur den richtigen Blick beifügt. Doch dann habe ich es für mich so bewertet: Dora war bei Kriegsausbruch 16, war lebenshungrig und da bisher in ihrem Leben immer alles nach ihren Wünschen ging, darum war sie sich als Frau auch nicht zu schade ihrem Wilhelm einen Heiratsantrag zu machen. Wilhelm kann ja nur JA sagen. Macht er aber nicht, denn im Gegensatz zu Dora, die oft spontan und unüberlegt handelt, ist er ein Kopfmensch.
    Mit zunehmender Dauer des Krieges muss auch Dora ihren Beitrag für das Wohl der Familie und dem Erhalt des Gutes leisten. Anfangs, als Hilfe im Haushalt des kürzlich verwitweten Onkels, fällt ihr das noch sehr schwer. Doch als das Gut in eine finanzielle Schieflage gerät, da ist sie es, die sich mit der Buchhaltung beschäftigt. Per Selbststudium versucht die Vorgänge und Zahlungen zu verstehen und das Gut zu retten. Ja, ab hier steht sie ihren Mann und wird, bis der Krieg zu Ende ist, noch manche „Schlacht“ zu schlagen haben. Dora wird unter den Umständen zu einer mutigen, aber auch herzensguten Frau und darum habe ich sie schlussendlich doch noch gemocht.
    Ich habe mich jedenfalls wunderbar unterhalten gefühlt und gebe darum 5 Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell, 17.08.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Dora ist 16 Jahre jung, wächst auf einem Trakehnergestüt mit ihren fünf Geschwistern in Ostpreußen auf. Sie ist hübsch, lebenslustig, termperamentvoll und "verliebt". Ihr Wunsch fürs Leben ist mit ihrem späteren Mann auf dessen Gut zu leben und Pferde zu züchten.Die Ambitionen ihrer Mutter sie in eine kultivierte Dame zu verwandeln sind bisher fehlgeschlagen. Während Dora noch ganz naiv - ihrem Alter entsprechend vor sich hinträumt -, sich auf die nächste Hochzeit freut und auf das Tanzen, sind schon längst dunkle Wolken aufgezogen. Es gibt Krieg und während Dora zunächst wenig davon wahrnimmt, ändert sich ihr Leben erst Stück für Stück, dann Schlag auf Schlag.

    Das Cover und der Titel des Buches fangen die Stimmung des Romans hervorragend ein. Ein winziger Kritikpunkt meinerseits ist der Klappentext, der der Geschichte nicht gerecht wird und auch teilweise sachlich falsch ist, da der Vater Dora nicht die Verantwortung für das Gut übergeben hat.

    Die Autorin Theresia Graw nahm mich als Leserin mit auf eine Reise in die Vergangenheit Deutschlands. Sie verwebt in ihrem Roman die wirkliche Geschichte ihrer eigenen Familie mit fiktiven Erlebnissen, die sich aber genauso zugetragen hätten können. Im Gegensatz zu Dora, die von den Geschehnissen in der Zukunft noch nichts ahnt, habe ich das Wissen, was passieren wird und trotzdem bin ich genauso bestürzt wie Dora. Durch viele andere Figuren wie Hausangestellte, Zwangsarbeiter, Verwandte Familie,Nachbarn etc.und nicht zu vergesssen, die Männer, zu denen Dora Gefühle entwickelt, von denen Lebensausschnitte puzzlestückartig erzählt werden, erhalte ich ein großes Gesamtbild. Von manchen der Figuren hätte ich gerne weiteres erfahren, aber sie gehen verloren wie so vieles im Krieg.

    Der Roman lässt mich tief bewegt zurück, denn ich habe mich den Menschen sehr nah gefühlt und auch mit ihnen gefühlt. Die Autorin hat die Atmosphäre hervorragend transportiert!

    Ich würde mich freuen zu erfahren, wie das Leben von Dora weitergeht. Wie lebt man mit dem Geschehenen weiter?

    4,5 Sterne

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 08.09.2020

    Als Buch bewertet

    „...Ich könnte nicht leben ohne das alles hier, ohne die Pferde, ohne die Hunde, ohne die Störche, ohne die Wiesen, ohne den Wald und die Seen. Ach Elli, auch wenn ich manchmal mit meiner Mutter oder Marianne zanke, ich könnte Ostpreußen niemals auf immer verlassen…“

    Als die 16jährige Dora Twardy diese Worte zu ihrer besten Freundin spricht, ahnt sie nicht, was das Leben für sie bereit hält. Noch ist alles Freude und Leichtigkeit. Wir schreiben das Jahr 1939. Für die Erwachsenen gibt es am 1. September ein erstes Ahnen, dass dunkle Zeiten auf sie zukommen. An diesem Tag heiratet Doras Cousine Grete. Und Dora hofft, dass sich Wilhelm von Lengendorff mit ihr verlobt.
    Doch die Hochzeit wird jäh unterbrochen, als die Nachricht kommt, dass Deutschland in Polen einmarschiert ist. Die ältere Generation weiß aus dem Ersten Weltkrieg, was das bedeutet.
    Die Autorin hat einen fesselnden Familienroman geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
    Die Personen werden gut charakterisiert. Dora ist eine hübsche junge Dame. Das weiß sie, und das nutzt es gegebenenfalls zu ihren Vorteil. Häusliche Arbeiten allerdings sind ihr ein Graus. Sie ist sportlich und reitet vortrefflich. Das Leben ist für sie noch ein Spiel. Sie möchte ihren Willen sofort durchsetzen und kann ein Nein nur schwer akzeptieren.
    Wilhelm von Lengendorff wird einst den Hof und das Gestüt seiner Eltern erben. Er hat Pläne für die Zukunft, ist aber Realist genug, um zu wissen, dass der Krieg ihn die durchaus zerstören kann. Deshalb bleibt er vernünftig und erläutert Dora, dass momentan keine Zeit für eine Verlobung ist.
    Sehr anschaulich beschreibt die Autorin das Leben in Ostpreußen.

    „...Die harte Zeit der Roggenernte war vorüber, keine Mähmaschine klapperte auf den mehr Feldern, und auch das Dengeln war verstummt, dieser helle metallische Klang, der an den ostpreußischen Sommerabenden die Luft erfüllte, wenn die Bauern ihre Sensen auf den Amboss legten und mit gleichmäßigen Hammerschlägen auf die Schnittflächen für den Einsatz am nächsten Tag schärften...“

    Das Zitat zeigt gleichzeitig den ausgewogenen Schriftstil, der auf Genauigkeit setzt und passende Metapher findet.
    Der erste Einschnitt in Doras Leben kommt nach dem Ende der Schulzeit. Ihr Onkel Hermann wurde plötzlich Witwer. Da die Familie zusammenhält, hat Doras Vater bestimmt, dass sie sich um dessen Haushalt und seine kleinen Kinder in Königsberg kümmert soll. Dort lernt Dora den Fotografen Curt von Thorau kennen. Er zeigt ihr in ihrer wenigen Freizeit das Stadtleben. Der Krieg ist weit weg. Seine einzigen Spuren sieht man daran, dass nach und nach immer mehr Männer eingezogen werden. Wilhelm zum Beispiel ist in Frankreich. Doras Bruder Hans geht freiwillig zu den Fliegern. Sein Vater ist dagegen, kann aber nichts machen.

    „...Dazu brauche ich eure Genehmigung nicht. Ab achtzehn kann man sich melden. So stand es in der Zeitung...“

    Als der Onkel wieder heiratet, kehrt Dora ins Dorf zurück. Ich darf verfolgen, wie aus dem unbeschwerten und zum Teil egoistischen jungen Mädchen eine Frau wird, die sich den Anforderungen der Zeit stellt und in vielen Situationen über ich hinauswächst. Mittlerweile wurde auch der Vater eingezogen. Sehr behutsam und detailliert schildert die Autorin Doras Entwicklung und bettet sie ein in die gesellschaftlichen Verhältnisse. Es dauert lange, bis man in Ostpreußen wirklich begreift, welche Folgen der Krieg hat. Gut, es gibt materielle Einschränkungen, aber die Kämpfe und die Bombenangriffe sind weit weg. Auf dem Gut geht das Leben seines Gang. Fremdarbeiter ersetzen die Einheimischen.
    Zu den stilistisch und inhaltlichen Höhepunkten gehört für mich ein Gespräch zwischen Curt und Dora. Er versucht, ihr die Augen zu öffnen, denn als Kriegsberichterstatter weiß er, was wirklich Sache ist.

    “...Ja, so schreiben es die Zeitungen. Aber glaub mir, Dora. Kein Wort davon ist wahr. […] Seit der Niederlage von Stalingrad ist es vorbei. Die Russen marschieren gen Westen, als wären die tapferen deutschen Soldaten nur Streichhölzer in der Landschaft...“

    Es sind die vielen kleinen Szenen, die das Buch zu etwas Besonderen machen. Mal sachlich, mal voller Gefühl wird deutlich, welche Entscheidungen notwendig sind und was für Folgen sie haben. Erst als Dora selbst den Schrecken der Bombennacht von Königsberg erlebt, kann sie die Angst ihrer Cousine in Hamburg nachvollziehen. Ihre Mutter war stets für Haus und Kinder zuständig. Deshalb liegt die Last der Entscheidungen auf Dora. Glücklicherweise war sie schon früher dem Vater auf dem Gut zur Hand gegangen.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Allerdings sollte man sich von dem Text auf der Rückseite nicht irritieren lassen. Er entspricht nicht den Tatsachen. Das ändert aber nichts daran, dass der Autorin ein beeindruckendes Epos über eine noch gar nicht so lange zurückliegende Vergangenheit gelungen ist.

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