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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara, 01.08.2020

    Flüssiger und spannender Schreibstil, der einen sofort in den Bann zieht. Eine jugendliche Verschwindet auf Mallorca. Ein Vater versucht auch nach drei Jahren immer noch die Spur seiner Tochter zu finden. Was ist geschehen? Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeitebenen, so erfährt man viel über die Familie und natürlich über das was er heute unternimmt um das Verschwinden seiner Tochter auf die Spur zu kommen. Mich hat der sehr angesprochen und war bis zur letzten Seite gefesselt . Diese Thema kann jeden persönlich betreffen, täglich verschwindet jemand oft nicht freiwillig und Familie und Freunde können erst damit abschließen ,wenn sie wissen was ist passiert ,wieso ist er / sie nicht mehr da.

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  • 3 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana E., 05.08.2020

    Mons Kallentoft – Verschollen in Palma

    Die sechzehnjährige Emme verschwindet spurlos während eines Partyurlaubes auf Mallorca. Drei Jahre später ist ihr Vater, der ehemalige Polizist und Privatermittler Tim Blancks, mittlerweile nach Palma gezogen, arbeitet mehr schlecht als recht als Detektiv und sein Leben ist komplett aus den Fugen geraten. Runtergekommen, abgebrannt und immer wieder in wirre Gedankenkonstrukte verstrickt findet er eines Tages eher zufällig eine Spur zu Emme und landet in der „High Society“ der Gesellschaft von Palma. Könnte seine Tochter doch noch leben?

    Sowohl der Klappentext als auch die Leseprobe haben mir gut gefallen, weshalb ich das Buch sehr gerne lesen wollte. Leider verlor mich die Geschichte im Fortgang der Handlung immer wieder. Zugegeben, sie hat mich auch wiedergefunden, aber als es dann auf das Ende zuging, hat mich das Finale regelrecht enttäuscht, und dann endet das Buch auch noch mit einem unvollständigen Satz.
    Der Erzählstil ist abgehackt, stockend und wirkt insgesamt irgendwie unfertig. Telegramm-artig oder auch stakkatoartig wäre hier wohl eine passende Wortwahl dafür. Ich konnte mich daran gewöhnen, auch wenn es mir zwischenzeitlich immer mal wieder schwer fiel, der Handlung zu folgen.
    Die Handlung selbst ist vielseitig, es gibt viele Perspektivwechsel und auch Zeitwechsel, Erinnerungen oder Flashbacks, Gedankengänge sind kursiv geschrieben, um sie von der üblichen Handlung zu unterscheiden. Dennoch hatte ich oft Schwierigkeiten mich zu orientieren, denn das war nicht immer sofort klar ersichtlich. Die Kapitel und Abschnitte sind eher kurz gehalten.
    Die Stimmung des Buches ist erdrückend, düster und beklemmend. Es gibt kaum Auflockerungen durch Humor oder schöne Ereignisse.
    Die Charaktere waren gut ausgearbeitet. Viele wirkten detailliert und lebendig, dennoch kam ich an die Figuren nur selten heran. Tim ist ein abgerissener Detektiv, verwahrlost und nicht gerade umgänglich, natürlich kann ich seinen Verlust nachvollziehen, ich kann verstehen, warum er so ist wie er ist und das das Verschwinden seines Kindes aus ihm einen anderen Mann gemacht hat. Er wird immer wieder in Flashbacks zurückgezogen, er wirkt distanziert, unkonzentriert und auch wenn er die Hoffnung nicht aufgegeben hat, ist er gerade in der Abwärtsspirale schon fast unten angekommen.
    Nebenfiguren wie Rebecka oder Emme konnte ich mir gut vorstellen, aber dennoch blieben viele Fragen offen. Wie kommt man als Eltern darauf eine Sechzehnjährige alleine in einen Partyurlaub zu schicken? Mir persönlich fehlten hier an einigen Stellen die logischen Erklärungen, vielleicht weil ich das Handeln von Tim oder auch von Emme nicht nachvollziehen konnte.
    Das Setting ist gut gewählt, hier werden die Unterschiede zwischen Tourismus und dem tatsächlichen Leben gut erklärt und aufgezeigt. Natürlich war mir bewusst, das nicht alles eitler Sonnenschein ist und der Autor sagt in seinem Nachwort ja selbst, das es ein fiktiver Roman mit einigen Freiheiten ist. Von daher glaube ich schon, das vieles hier auch überspitzt dargestellt wurde.

    Ich bin hin und her gerissen, einerseits finde ich die Thematik spannend, andererseits hatte ich wirklich Probleme der Geschichte dauerhaft zu folgen, weshalb ich das Buch immer mal wieder zur Seite legen musste und zwischendurch sogar andere Bücher gelesen habe, um der Düsternis und Beklemmung entgegen zuwirken. Mir fehlte an einigen Stellen die Spannung, die Handlung wirkt gehetzt und deswegen konnte ich mich stellen weise nicht darauf einlassen. Für mich ist es nichts halbes und nichts Ganzes, nicht schlecht, aber auch nicht gut.

    Das Cover ist Genretypisch, passt zum Inhalt.

    Fazit: Krimi mit Höhen und Tiefen, nicht schlecht, aber ganz sicher auch nicht gut. Komischer Erzählstil und merkwürdiges Ende. Knappe 2,5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne H., 03.08.2020

    Tiefer Fall
    Man möchte nicht in der Haut von Tim und Rebecka Blanck stecken: erlaubt man einer 17-jährigen einen Partyurlaub in Mallorca mit ihren Freundinnen? Man will Vertrauen haben, nicht die spießigen Spaßverderber-Eltern sein – und erlaubt es. Mit Bauchschmerzen, aber irgendwann ist es eben soweit. Und Emme fliegt in den Süden, mit Julia und Sofia, nach Magaluf, in diesen Party-Moloch voller Alkohol, Nachclubs, Sex und Drogen. Dan geschieht das Schlimmste, sie verschwindet und ihre Eltern fallen in einen Abgrund. Ihr Vater kann auch drei Jahre später nicht akzeptieren, dass seine Tochter nicht gefunden wurde, sammelt weiter kleinste Hinweise und lässt nicht los. Seine Tochter nicht, die Balearen-Insel nicht. Die Ehe ist zerbrochen, seine Frau hat einen neuen Mann und er eine (etwas zweifelhafte) neue Existenz in Palma de Mallorca als Privatermittler. Zwischen High Society und Slum bewegt sich sein Alltag. Als aus einem alltäglichen Auftrag – Beschattung einer mutmaßlich untreuen Ehefrau – plötzlich ein wahrer Strudel an Verwicklungen, Betrug und Verbrechen wird und zugleich in diesem Zusammenhang auch plötzlich konkrete Hinweise zum Verschwinden seiner Tochter Emme auftauchen, verbeißt sich Tim Blanck tief in diesen Fall und handelt eigentlich nur noch aus persönlichem Antrieb und deckt nebenbei einen gigantischen Betrugsskandal auf, der das ganze Ausmaß an Korruption, Vetternwirtschaft und Skrupellosigkeit derer beinhaltet, die die Macht haben, die Geschicke einer Stadt, einer Region, einer Insel nach ihren Wünschen zu lenken.
    Mons Kallentoft schreibt Bücher, wie kein anderer. Er formuliert anders, er unterbricht anders, er lässt den Leser anders auf seine Protagonisten und deren Innenleben blicken als andere Autoren. Er schreibt, mitunter wie der Mensch denkt, wie er fühlt, wie er schwankt, neu ansetzt und fällt. Kurz, sprunghaft, in Fetzen, mit Unterbrechungen, in Erinnerungen, im Moment. Dieser Stil ist sicherlich für manchen Leser zu holprig, zu ungeschmeidig – ich kenne es von ihm und schätze es sehr. Das Tempo ist hoch, die Spannung fast durchgängig sehr groß, nur das Ende konnte mich nicht 100%ig überzeugen, da ist einfach der Zufall ein wenig zu arg beansprucht für meinen Geschmack.
    Es steckt tatsächlich eine unglaublich große Menge Mallorca in diesem Buch, ohne dass es sich hier um einen allzu seichten Urlaubs-Lektüre-Roman handelt, wie der Untertitel „ein Mallorca-Krimi“ vorgaukeln könnte. Eine Menge an geografischen Örtlichkeiten tauchen auf, die dem Urlauber, der sich aus seiner Hotelanlage wagt (was man unbedingt tun sollte) geläufig sind: angefangen vom neuen Kongresszentrum in Palma, dem Strand in Portals Vells, den Wasserreservoirs und vieles andere, was man unzählige Mal vielleicht auch nur auf den Schildern der Autobahn las, wie die Industriegebiete rund um Palma, oder die wirklich unschönen Hochhausbauten in den weniger ansehnlichen Stadtvierteln der Inselhauptstadt. Dem gegenüber steht ein genauso facettenreicher Querschnitt mallorquinischer Bevölkerung jenseits des Touristenalltags, vom Baulöwen bis hin zur chinesischen Immigrantin, ebenfalls mit allen Zwischenstufen, die denkbar sind. Kallentoft zeichnet ein Bild Mallorcas aus bekannten Örtlichkeiten und teils unvorstellbaren vor allem menschlichen Abgründen, die der Tochter des Protagonisten letztlich zum Verhängnis werden. „U watch me Dad, me do da jump“. Und wie so oft beim Sprung, von oben ist der Boden nicht wirklich zu erkennen und erst der Aufprall bringt die Wahrheit.
    Fazit: wer bereit ist sich auf den Stil einzulassen oder ihn kennt, wird Spaß dran haben.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EvelynM, 23.08.2020

    Viel mehr als ein Krimi - Kallentoft verwebt ein Familiendrama mit brutalen Übergriffen auf junge Frauen - emotional, hart, kompromisslos!

    Tim Blanck, ehemalige Polizist und nun Privatdetektiv auf Mallorca hat sein gesamtes Leben in Schweden zurückgelassen – so auch seine Frau Rebecka, die als Ärztin arbeitet. Vor 3 Jahren verschwand ihre geliebte Tochter Emme bei einem Urlaub mit ihren beiden Freundinnen Julia und Sofia. Niemand scheint sie gesehen oder gar von ihr gehört zu haben – trotz hartnäckiger Nachforschungen ihres Vaters. Doch kann das sein? Ist sie wirklich verschwunden? Oder lebt sie noch? Irgendwo? Rebecka versucht mit dem Verlust so gut es geht umzugehen und sich damit abzufinden, dass Emme „fort“ ist. Sein ganzes Denken an Emme und das Streben, seine Tochter wieder in die Arme schließen zu können, hält Tim Blanck am Leben. Eines Tages bekommt er den Auftrag Natascha, die Frau des deutschen Millionärs Peter Kant, zu beschatten. Peter vermutet, dass sie eine Affäre hat. Tim heftet sich an die Fersen von Natascha und kommt dabei einem Kreis von Männern auf die Spur, die Verbindungen in alle Kreise der Gesellschaft zu haben scheinen und zudem unter dem Verdacht stehen, Orgien mit jungen Frauen zu feiern.

    Unter Mallorcas Sonne flimmert nicht nur das Meer, die Pflanzenwelt, schöne Fincas und tummeln sich Touristen, auch Korruption und jede Menge zwielichtige Gestalten, die so einiges zu verbergen haben, gehören dazu. So manches Mal kann man fast vergessen, dass es sich um einen Krimi handelt, denn die Sprache ist immer wieder fast zärtlich, berührend, emotional, um dann umso gnadenloser von Tims Suche nach der Wahrheit und seiner Emme zu erzählen und den Leser auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Auffallend ist zudem, dass so mancher Satz erst auf der nächsten Seite bzw. im nächsten Abschnitt beendet wird. Dies schafft eine kluge Verbindung zwischen den beiden Eltern Tim und Rebecka. So unterschiedlich sie auch mit Emmes Verschwinden umgehen, so sehr verbindet sie ihre Tochter auch über die Jahre hinweg noch.

    Die Rückblenden in Tims Vergangenheit, als Emme noch ein Teil davon war, sind berührend und zeigen seine große Liebe zu seiner vermissten Tochter. Auch seine Frau Rebecka erhält eine Stimme in diesem Krimi. Sie geht mit dem Verschwinden der gemeinsamen Tochter anders um und hofft doch, dass Tim Emme eines Tages findet. Selbst Emmes Gedanken bekommen einen Platz in der Geschichte um ihr Verschwinden, die verzweifelte, hartnäckige und nervenaufreibende Suche ihres Vaters und die Gefahren, die er dafür auf sich nimmt.
    Emmes Verschwinden ist immer präsent und so wird aus einem Krimi auch ein tiefer Blick in die Seele von Tim Blanck, der die Hoffnung, sie zu finden, nie aufgibt. Die Handlung springt in der Zeit vor und zurück und wieder vor. Die Gegenwart verschwimmt immer wieder mit der Vergangenheit. Ich finde, das ist ein sehr gelungenes Stilmittel, um Verzweiflung, Hoffnung, Angst und Ausweglosigkeit widerzuspiegeln. Doch nie, niemals gibt Tim Blanck die Suche nach seiner Tochter Emme auf, auch wenn er dafür selbst in tödliche Gefahr gerät und die Strippenzieher in der mallorquinischen Gesellschaft vor nichts zurückschrecken.
    Zitat: „Sie kennen einander. Alle hier sind miteinander verknüpft. Auf welche Art und Weise auch immer. Ein Körper, Hunderte von Köpfen, Die tausend Köpfe der Hydra.“

    Seine Gedanken sind manchmal kurz, dann wieder wie in Trance oder im Traum festgehalten und man kann ihn fast schwer atmen hören. Seine Verzweiflung und Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Emme sind greifbar und haben sich auf mich übertragen. Somit wurde es unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Anfangs schien es mir zu schwer, in den Lesefluss hineinzufinden, da die Zeitsprünge überraschend kamen und drohten, mich aus der Geschichte zu reißen. Doch gerade dieses Stilmittel finde ich sehr gelungen, um die Gefühle von Tim Blanck als liebenden Vater widerzuspiegeln. Ich fühlte mich mitten im Plot angekommen, litt und hoffte mit Tim – immer im Hinterkopf der Gedanke, dass all die Hoffnung umsonst sein könnte.
    Mons Kallentoft hat einen ganz besonderen Kriminalroman und mit ihm den Charakter unnachgiebigen Tim Blanck geschaffen. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, Angst und Mut, blinde Verzweiflung und alles überlagernde Liebe. Es gibt sie viele wunderbare Beschreibungen von ganz einfachen Begebenheiten, die mir im Gedächtnis bleiben werden. So beschreibt der Autor z.B. das Verhalten von abgefeuerten Kugeln: „Kugel zersplittern die Windschutzscheibe des Autos, hinter dem er Schutz gesucht hat, das Glas spritzt auf die Straße, die Scherben hüpfen wie eckige Glasmurmeln über den Asphalt, solche, wie er in der Sandkiste in die Löcher hat kullern lassen, als er noch ein Junge war.“ Ich kann mich nicht erinnern, jemals solche fast schon poetischen Beschreibungen in einem Krimi gelesen zu haben. Mich hat der Anfang dieser neuen Krimiserie total in seinen Bann gezogen und ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung und ein Wiedersehen mit Tim Blanck.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaus B., 12.08.2020

    Emme, die Tochter von Tim und Rebecka Blanck, fliegt mit ihren 2 Freundinnen nach Mallorca und verschwindet spurlos. Tim will das nicht Wahrhaben und reist ebenfalls auf die Insel, um seine Tochter zu suchen. Seit drei Jahren ist er penetrant auf der Suche. Er hat seine Zelte in Schweden abgebaut und lebt in Palma und arbeitet als Detektiv. Er der ehemalige Polizist zieht alle Register, um Emme zu finden, doch egal wo er fragt, niemand weiß etwas. Als Detektiv kommt er mit dem Deutschen Peter Kant in Kontakt, der seine Frau überwachen lassen will. Tim soll feststellen, ob sie einen Liebhaber hat. Bei seiner Überwachung stellt Tim fest, dass es diesen gibt, einen Callboy, der bei sehr vielen Frauen beliebt ist. Er übergibt seinem Auftraggeber die Fotos, die seine Frau mit dem Mann zeigen. Ein paar Tage später wird der Liebhaber ermordet und Peter Kant festgenommen. Seine Frau verschwindet spurlos, wie Emme drei Jahre zuvor. Aus dem Gefängnis heraus bitte ihn der Deutsche seine Frau zu suchen und seine Unschuld zu beweisen. Doch Peter überlebt den Gefängnisaufenthalt nicht. Doch Tim hat sich in dem Fall festgebissen und lässt nicht locker. Er ist einer weit größeren Sache auf der Spur. Doch wird er Natascha und vielleicht Emme leben wiederfinden?
    Der Krimi „Verschollen in Palma“ von Mons Kallentoft ist ein sehr tief greifender Krimi, der seine Spannung aus der Jagd von Tim Blanck, auf den Spuren seiner Tochter. Er führt in die Abgründe der Insel Mallorca, auf den Spuren der großen Gegensätze von arm und reich, von jung und alt und den Verlockungen von jungen Frauen auf ältere Männer. Aber sie zeigt auch die Machtfülle, die Menschen zum eigenen Vorteil spielen lassen, die auch vor der Polizei keinen Halt macht. Die Rolle des Tim Blanck ist hervorragend dargestellt. Er ist ein Mensch, der am Rande seiner körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit auf der Suche nach seiner Tochter ist. Er kann und will nicht akzeptieren, dass sie nie wieder zurückkommt. So wird er immer wieder von Bildern, die seine Tochter zeigen, heimgesucht. Diese Überblendungen geben dem Roman das gewisse etwas und tragen dazu bei, dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Der Weg den Tim geht ist sehr steinig und führt ihn tief in die Machtstrukturen der Insel Mallorca und zeigt deren menschliche Abgründe. Auch die anderen. Für Tim wichtigen Personen, werden sehr eindringlich dargestellt und es sind alle Frauen; Rebecka, seine Ex-Frau, Milena, seine Geliebte, Susanne, eine IT Expertin aus der Kanzlei, Heidegger, Natascha, die Frau von Peter Kant, die ihn wieder auf die Spur seiner Tochter führt und Mai Wah, eine chinesische Masseurin, die ihm in der größten Not selbstlos hilft. Und dann ist da noch die Elite der Insel Mallorca, mit ihren vielen Geheimnissen, die nicht nur bei Geschäften, wie eine Wand zusammensteht.
    Dieser Krimi ist sehr spannend und hat durch seine verschiedenen Ebenen immer wieder Unterbrechungen im Erzählstrang, die der Story, aber sehr guttut, da das menschliche Schicksal der Familie Blanck hier sehr intensiv beschrieben wird. Natürlich bezieht er auch aus der Handlung um den Deutschen Peter Kant und seine Frau und die Machenschaften auf der Insel seine Spannung. Meisterhaft, wie der Autor diese beiden Hauptstränge zusammenführt. Ich habe jede Seite, dieses Romans mit Spannung gelesen und deshalb kann ich dieses Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hiclaire, 07.08.2020

    Schon in der Leseprobe habe ich vermutet, dass mir dieses Buch unter die Haut gehen könnte, sofern ich mit dem ungewöhnlich intensiven und nicht immer leicht zu lesenden Stil auf Dauer klarkomme. Es brauchte dann auch ein wenig Eingewöhnung, aber je länger ich las, desto tiefer bin ich in diese aufwühlende Geschichte hineingesogen worden.
    Schweren Herzens und eigentlich wider besseres Wissen haben Emmes Eltern ihre 16-jährige Tochter mit zwei Freundinnen nach Mallorca fliegen lassen, ein bisschen Sommer, Sonne, Party, flügge werden eben – und dann verschwindet sie, von einem Moment auf den anderen. Der absolute Horror für Eltern. Die Geschichte setzt drei Jahre später ein und zeigt u. a. was ein solches Verschwinden und die damit verbundene Ungewissheit mit Eltern machen kann. Hoffnungslose Hoffnung, manchmal schlimmer als das Wissen um den Tod, weil Abschiednehmen und Loslassen nicht geht. Dieser Aspekt der Geschichte hat mich sehr berührt, ohne viel Worte zu machen einfühlsam und eindringlich geschildert. Emmes Mutter Rebecka versucht angestrengt in eine irgendwie geartete Normalität zurückzufinden und weiß doch tief in ihrem Inneren um die Sinnlosigkeit dieser Bemühungen. Der Vater, Tim Blanck, befindet sich noch immer in Palma, inzwischen als Ermittler für eine Detektei, und sucht nach Hinweisen, was mit Emme geschehen sein könnte. Er braucht die Aktion, ist dort inzwischen überall bekannt und hat sich ein gewisses Netzwerk aufgebaut, auf das er zurückgreifen kann, als sich die Ereignisse dramatisch zuspitzen…
    Eine düstere, desillusionierte Atmosphäre durchzieht die Geschichte auf nahezu allen Ebenen. Die Zerrissenheit der Hauptfigur wird gespiegelt in den gesellschaftlichen Missständen, dem ausufernden Party-Tourismus, Wasserknappheit, Korruption und noch einigem mehr. Die Schönheiten der Insel schimmern zwar immer wieder durch, aber tatsächlich hat der Autor den Fokus auf den Abgründen hinter den touristischen Fassaden und dem „easy fucking lifestyle“ (Zitat aus dem Buch). Und zwar so sehr, dass ich mich manchmal gefragt habe, wieso er dort mit seiner Familie lebt. Ich war noch nie auf Mallorca und mir ist nicht klar gewesen, wie groß dort die Diskrepanz zwischen Luxus und Not ist, wie weit die Schere von arm und reich auseinanderklafft.
    Vermutlich ist bei näherer Betrachtung nicht jede Szene glaubhaft und nachvollziehbar, aber ich fand den Plot, die Figuren und die Dialoge stimmig und authentisch. Stellenweise geht es nicht zimperlich zur Sache, verliert sich aber nie in blutigen Details und die Spannung steigt dermaßen, dass ich mich ein paar Mal echt beherrschen musste, nicht vorzeitig das Ende nachzulesen.
    Nicht immer trifft eine solche Erzählweise meinen Geschmack, aber hier liegen ein Drive und eine Intensität darin, die mich von Seite zu Seite mehr an die Geschichte gefesselt haben. Dieser Stil, so fiebrig und sprunghaft, ist sicher nicht jedermanns Geschmack, phasenweise durchaus anstrengend. Gerade das Ineinanderfließen von Gegenwart und Erinnerungsfetzen, Wirklichkeit und Gedankenwelt war mir in manchen Sequenzen ein bisschen viel.
    Zum Ende kann ich natürlich nix weiter schreiben, außer dass ich es stimmig und gut fand.
    Für mich war das definitiv kein Buch zur Entspannung, doch es hat mich gefesselt, aufgewühlt und noch eine ganze Weile beschäftigt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Arne K., 13.09.2020

    Man fühlt die Hitze
    Mons Kallentoft hat es geschafft, dass man in „Verschollen in Palma“ die Hitze Mallorcas sprürt. Gut, ich habe das Buch auch gelesen, als es hier in Deutschland noch recht warm war, doch ich denke, selbst im Winter wäre die Hitze deutlich spürbar gewesen, denn der Autor schreibt bildhaft und lebensecht. Ich mag diese Authentizität – wenn man den Autoren auch wirklich abnimmt, was sie schreiben; ihnen ihre Geschichte nicht nur glaubt, sondern auch mitfiebert, wie es mit den agierenden Personen und ihrem Umfeld wohl weitergehen mag.
    „Eine verschwundene Tochter. Ein verzweifelter Vater. Und ein Wettlauf gegen die Zeit in der Hitze von Palma. Mons Kallentoft hat einen hochkarätigen Krimi vor atemberaubender Kulisse geschrieben. Mit einem gefallenen Helden, in dessen wüstem Innenleben sich die ganze Abgründigkeit des verlorenen Urlaubsparadieses wiederfindet.
    Drei Jahre ist es her, dass Tim Blancks sechzehnjährige Tochter Emme während einer Partyreise nach Mallorca verschwand. Die Polizei hat den Fall längst abgeschlossen. Doch Tim hat sich geschworen, niemals aufzugeben – ein Versprechen, das seine Ehe zerstörte und ihn alle Zelte in Schweden abbrechen ließ. Mittlerweile arbeitet er in Palma als Privatdetektiv. Für einen Auftrag soll er die untreue Ehefrau eines deutschen Millionärs beschatten. Doch schon bald wird ihr Geliebter ermordet aufgefunden, die junge Frau verschwindet spurlos. Tim beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und gerät in die üblen Machenschaften von Mallorcas High Society. Hier, im dunklen Herzen des Urlaubsparadieses, zwischen Gier, Korruption und Gewalt, stößt er plötzlich auf eine Spur seiner Tochter. Was ist mit Emme passiert? Ist sie noch am Leben?“
    Und das ist hier der Fall: ich habe mit Tim mitgefiebert. Wird er herausfinden, was mit seiner Tochter Emme passiert ist ? Kann er sie noch lebend finden ? Man kann sich der sogartigen Wirkung dieser Geschichte kaum entziehen. Ich für meinen Teil musste einfach immer weiterlesen und genau SO sollten Bücher für mich auch sein, von daher gibt es hier natürlich die volle Punkt-/Sternezahl.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ellen K., 17.07.2020

    Wenn Hoffnung der Lebensmotor ist

    Ich finde die Covergestaltung sehr gelungen. Es wird eigentlich schon im Bild angedeutet, dass Palma nicht nur Sonnenseiten (unterer Bereich), sondern auch Schattenseiten (dunkle Wolken) hat.
    Den Schreibstil von Mons Kallentoft finde ich sehr angenehm zum Lesen. Er schreibt sehr flüssig, bildlich und gut verständlich. Im Buch sind jedoch keine Kapitel zu finden und der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist daher ab und an etwas verschwommen. Auch der Wechsel zwischen den Personen trägt dazu bei, dass man beim Lesen immer konzentriert sein muss. Gut finde ich die Unterteilung des Buches auf 4 Teile, denn jeder Teil begrenzt einen gewissen Zeit- und Handlungabschnitt.
    Die Hauptpersonen sind Tim Blancks, seine Frau Rebecka und deren Tochter Emme. Emme ist ein 16-jähriges schwedisches Mädchen, die mit ihren beiden besten Freundinnen die Welt erleben will. Sie wollen in Palma ausgelassen feiern und ohne sich an Regeln halten zu müssen ihren Urlaub genießen. Die Ärztin Rebecka versucht nach dem Verschwinden ihrer Tochter ihr Leben weiterzuleben. Sie verlässt ihren Mann und bittet ihn die Suche nicht fortzuführen. Doch nach 3 Jahren kann auch sie nicht mehr leugnen, dass sie ihr Leben nicht einfach weiterleben kann und dass das Verschwinden eine Leere hinterlassen hat. Tim kann die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit seiner Tochter einfach nicht aufgeben und bleibt daher in Palma um seine eigenen Ermittlungen anzustellen. Als ehemaliger Polizist und Versicherungsdetektiv findet er auch in Palma einen Job in einer Detektei und kann somit seinen Lebensunterhalt bestreiten und die Suche weiter vorantreiben.
    Die Handlung ist klar – Emme wird nach einer Partynacht vermisst. Die Eltern arbeiten mit der Policia National zusammen, doch die Ermittlungen bringen keine schnellen Ergebnisse. Rebecka kehrt zurück nach Schweden und will dort ihr Leben wieder in geordnete Bahnen lenken. Tim kann die Hoffnung nicht loslassen und gibt sein Leben in Schweden auf, um auf Palma seine Tochter zu suchen. Ein Auftrag von Peter Kant bringt nach 3 Jahren endlich neue Erkenntnisse und Spuren, denen Tim auf eigene Faust folgt. Einige Menschen müssen ihr Wissen mit dem Leben bezahlen und auch Tim’s Leben hängt zeitweise an einem seidenen Faden. Seine Hartnäckigkeit und die Hilfe von Axel helfen ihm die dunklen Geheimnisse/Machenschaften von Lopez Condesa, Joaquim Horrach und Juan Pedro Salgado auf die Schliche zu kommen und auch das Geschehen der verhängnisvollen Nacht vor 3 Jahren aufzuklären.
    Im ersten Teil des Buches erhält der Leser einen Einblick in die Vergangenheit. Rückblicke auf die Kindertage von Emme und die Zeit kurz vor dem Abflug der 3 Mädchen. Auch die Ehe von Rebecka und Tim wird thematisiert. Man erfährt wie Tim sein Leben auf Palma meistert und er erhält den Auftrag von Peter Kant dessen Frau Natascha zu beschatten. Ein anonymer Brief hat Kant dazu gebracht zu glauben, dass Natascha untreu ist und Tim kann genau diese Aussage beweisen. Das diese Entdeckung den Mord des Liebhabers Gordon Shelly, das Verschwinden von Natascha und die Inhaftierung von Peter Kant zur Folge hat, konnte er bei der Annahme des Auftrages nicht ahnen.
    Der zweite Teil handelt von den Ermittlungsarbeiten Blancks, der von Peter Kant gebeten wird die Suche nach Natascha zu übernehmen. Er schwört den Liebhaber nicht ermordet zu haben und glaubt fest daran, dass Natascha noch lebt. Durch Hinweise von Nataschas Freundin Grazyna folgt er Spuren in eine Welt voller Macht und Geld, Partys und Drogen und findet unerwartet neue Spuren im Fall seiner verschwundenen Tochter. Der angebliche Suizid von Kant (und sein Geständnis) lassen Tim allerdings nicht daran zweifeln, dass an der ganzen Geschichte irgendetwas komisch ist und somit ermittelt er weiter.
    Auch im dritten Teil stehen die Ermittlungen im Fall um Peter Kant im Mittelpunkt. Es wird allerdings schnell klar, dass der anonyme Brief eine Falle war und dass die Fäden von mächtigen Leuten der Insel gezogen werden. Das von Peter Kant angetriebenen Bau eines Krebsforschungszentrums wird wegen eines Knochenfunds gestoppt und genau dieses Bauprojekt bringt Tim auf die Spur in die höheren Kreise und das es bei den ganzen Morden um Geld geht. Menschen die zu viel wissen werden beseitigt und nun wird auch klar, dass die Polizei mit darin verstrickt ist. Tim gerät durch seine Ermittlungen in Lebensgefahr und wird sogar angeschossen. Diese Entwicklungen führen dazu, dass Rebecka zurück auf die Insel kommt, auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist. Doch diese Zeit bringt die Beiden wieder näher zusammen und macht auch Rebecka klar, dass sie mit dem Verschwinden nicht abschließen kann.
    Der vierte Teil bringt Gewissheit über alle Vorkommnisse. Die Recherchen decken die Verbindung der 3 Männer auf und welche Rolle wer spielt. Lopez Condesa ist hinter dem Geld her, denn auf dem Baugrundstück von Kant verläuft eine Wasserader und die bedeutet viel Geld für den Eigentümer. Da Peter seine Tochter an Krebs verloren hat, will er aber das Krebsforschungszentrum und das Geld für die Ader ist ihm egal. Condesa ist eigentlich pleite und braucht daher das Grundstück. Joaquim Horrach ist pervers und foltert Mädchen die er auf seine Partys bringen lässt. Das er sich an Emme vergangen hat und mit ihrem Verschwinden im Zusammenhang gebracht werden kann, kostet ihm am Ende sein Leben. Der Polizist Juan Pedro Salgado sorgt dafür, dass die Machenschaften seine Freunde nicht ans Licht kommen und eine Strafverfolgung ausbleibt. Er vertuscht die Morde, erfindet andere Geschichten zu dem Geschehenen und lässt sich gut dafür bezahlen. Alte Pressemitteilungen fügt Tim zu einem Ganzen zusammen und stellt die 3 Männer zur Rede. Dabei findet er nicht nur die Wahrheit über die letzte Nacht von Emme raus, sondern auch Natascha kann er befreien. In einer Schlucht findet seine Suche ein Ende und danach kehrt er zu Rebecka nach Schweden zurück. Der gemeinsame Morgen im Wohnwagen hatte seine Folgen….

    Ein wirklich spannendes Buch, dass einem zeigt was Geld und Macht, Liebe und Hoffnung aus Menschen machen kann und wie Menschen von der Hoffnung angetrieben nicht aufgeben und weiterkämpfen bis sie die Wahrheit kennen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 19.07.2020

    Abgründe eines Urlaubsparadies

    „Verschollen in Palma“ ist ein spannender und atmosphärischer Krimi des schwedischen in Palma de Mallorca lebenden Schriftstellers Mons Kallentoft.

    Nachdem Tim Blancks 16-jährige Tochter Emme während eines Urlaubs nach einem Clubbesuch auf Mallorca verschwand, die Polizei die Suche eingestellt hat, will Tim nicht aufgeben und ändert sein Leben komplett. Er zieht aus Schweden nach Mallorca, beginnt dort als Privatdetektiv zu arbeiten und ermittelt auf eigene Faust. Tim erlebt die High Society Mallorcas, kommt mit Drogen, Gewalt, Korruption und Prostitution in Berührung, sieht Jugendliche die feiern und zu viel trinken. Tim gibt die Hoffnung nicht auf. Wird er eine Spur zu seiner Tochter finden und ihr Verschwinden aufklären ?

    Bisher war mir Mallorca hauptsächlich als Urlaubsinsel bekannt, entweder, um die Schönheit der Natur im Inneren der Insel zu entdecken oder um an den Stränden Party zu machen. Hier lernt man eine andere Seite der Insel kennen, in der es um Korruption, Macht und Gier geht.

    Der Schreibstil des Autors lässt sich gut lesen auch wenn es teilweise nur Wortfetzen sind, die aber die Gefühle und die Anspannung ausgesprochen lebendig werden lassen. Die Perspektive wechselt und es werden auch immer wieder Ereignisse aus der Sicht von Emme geschildert. Das erfordert ein wenig Konzentration aber die Spannung ist spürbar und die Ängste und Verzweiflung der Charaktere ebenfalls.

    Auch wenn es sich um eine Urlaubsinsel handelt, ein Urlaubskrimi ist dies definitiv nicht. Die Abgründe, die sich auftun sind tief und die Verzweiflung groß, fast unerträglich.

    Mich hat das Buch gefesselt und ich fand diesen Blick auf eine andere Seite der Mallorcas durchaus interessant du lesenswert.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Thomas B., 27.07.2020

    Heiß – aber keine heiße Luft!
    Zum Inhalt: Die 16jährige Schwedin Emme verschwindet von jetzt auf gleich auf Mallorca und wurde nie wieder gesehen. Ein Unfall? Ein Verbrechen? Ihr Vater gibt die Suche nicht auf, dafür seinen Job und seine Ehe. Als angestellter Detektiv hält er sich auf der Insel über Wasser, mehr schlecht als recht. Zunächst ist es ein einfacher Job: eine Ehefrau auf Treue/Untreue überprüfen, doch einen Tag nachdem er dem gehörnten Ehemann alle Beweise für ein sehr inniges Verhältnis der Frau zu einem anderen Mann vorgelegt hat, ist der Liebhaber erschlagen und die Frau verschwunden. Der Ehemann wird verdächtigt, es gibt wesentliche Beweise gegen ihn. Er bittet den Detektiv ins Gefängnis zu sich als „Rechtsbeistand“ und gibt ihm den Auftrag, die geliebte Ehefrau zu finden. Offensichtlich traut er dem Justizsystem nicht. Tags drauf hat er sich angeblich in seiner Zelle erhängt und ein „Geständnis“ verfasst. Mit dem Geld des Ehemanns in der Tasche ermittelt der Detektiv auf eigene Faust und findet dabei auch eine Spur seiner Tochter. Und es wird heiß und immer heißer, aus dem Jäger wird ein Gejagter. Und er kann dann tatsächlich Licht ins Dunkel bringen. Aber reicht das für ein Happy-End? Wird hier nicht verraten!
    Das Buch ist ein echter Pageturner schnörkellos geschrieben, gut übersetzt, die Typen sind klar definiert beschrieben, Korruption und Machtmissbrauch sind dir großen Oberbegriffe, an denen sich der Plot entlang hangelt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bibliofreund, 24.07.2020

    Die 16-jährige Emme möchte gemeinsam mit zwei Freundinnen in den Partyurlaub nach Mallorca fliegen. Ihre Eltern erlauben es ihr nach einigem hin und her. Doch dann geschieht ein Albtraum: Emme verschwindet spurlos und alle Versuche sie zu finden scheitern.
    Drei Jahre vergehen und die Polizei hat schon ihre Suche nach dem jungen Mädchen eingestellt. Doch ihr Vater, Tim Blanck gibt nicht auf. Er hat sich nämlich auf Mallorca niedergelassen, arbeitet dort als Privatermittler und versucht eine Spur zu finden. Als ein reicher deutscher Geschäftsmann ihn bittet, seine Frau zu beschatten, bedeutet das für Tim eine große Herausforderung. Gier, Korruption und Gewalt sind nur einige der Schattenseiten der Insel, die für viele Touristen als der ultimative Urlaubsort ist.
    Der Krimi liest sich sehr flüssig und bereitet angenehme Lesestunden, da die Protagonisten symphatisch rüberkommen. Tim ist als verzweifelter Vater eine gelungene Hauptfigur und die Kehrseite der Insel wird sehr detailtreu beschrieben. Für mich gelungene Entcheidung für den Sommerurlaub.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 30.08.2020

    LEBEN ZWISCHEN HOFFNUNG UND VERZWEIFLUNG
    Vor ca. 3 Jahren las ich den Thriller „Die Fährte des Wolfes" von Mons Kallentoft (& Luttemann). Von der Kraft der Charaktere und der Sozial- sowie Gesellschaftskritik in dieser Geschichte war ich tief beeindruckt. Deshalb wollte ich unbedingt auch „Verschollen auf Mallorca“ lesen.

    In dem Krimi ist die Hauptperson der ehemalige Polizist Tim Blanck. Er ist ein verzweifelter Vater, der seit drei Jahren seine verschwundene Tochter sucht. 16 jährig bricht Emme mit ihren Freundinnen von ihrer Heimat Schweden auf zu einer Partyreise nach Mallorca und wurde seit einer nächtlichen Fete nicht mehr gesehen. Die dortige Polizei legte den Fall bald zu den Akten. Tim aber gibt die Suche nicht auf, auch wenn dabei seine Ehe in die Brüche geht und er mittlerweile in Palma als Privatdetektiv arbeitet. Der Auftrag für einen deutschen Millionär bringt ihn in große Gefahr, aber damit auch auf die Fährte der vermißten Tochter. Tim gerät in riesige Schwierigkeiten und kämpft schließlich um sein Leben...

    Die Geschichte schien zu Beginn schwer in Fahrt zu kommen. Dazu bediente sich Kallentoft eines ungewöhnlichen Erzählstiles, an den ich mich erst gewöhnen musste. Es lohnte sich aber sehr dranzubleiben. Denn spätestens mit der grausamen Ermordung des Callboys kommt richtig Spannung und Action in die Story.
    Manche der Kapitel enden mit einem Komma und der Gedanke bzw. der Satz wird im neuen Kapitel fortgesetzt. Das ist ein seltenes, außergewöhnliches Stilmittel. Der Autor schafft es zudem mit der Sprache auffallend gut die Emotionen bzw. die aktuelle Verfassung der Charaktere einzufangen. Die hilflose Verzweiflung Tim Blancks bei der Suche nach seiner Tochter ging mir nahe. Als Leserin war ich immer mittendrin beim quälenden, langen Prozeß der Nachforschungen. Auch die Rückblenden zu Emme haben mich emotional sehr berührt. Es erfüllte mich an einigen Stellen mit Grauen. Die Schilderung der Gewalt, die dem sehr jungen Mädchen angetan wurde, erfolgte sehr anschaulich.
    Tim führt ein Leben zwischen Hoffnung und Verzweiflung abseits von jeglicher Normalität, stets auf der Suche nach der Wahrheit. Seine Tätigkeit als Privatdetektiv ist Mittel zum Zweck. Tims Denken und Fühlen, sein Dasein werden bestimmt von der verschwundenen Tochter.
    Dabei wird wie nebenbei deutlich, wie sehr er noch an seiner Frau Rebecka hängt. Mit ihr verbinden ihn tiefe Gefühle. Es gibt eine Menge an Momenten in dem Krimi, die mich aufwühlten, die ich so in diesem Genre nicht erwartet hätte.
    Trostlosig- und Ausweglosigkeit, Angst, aber auch Hoffnung und Zuversicht wechseln sich ab in der Gegenwart und Vergangenheit. Immer wieder wechselt die Handlung in der Zeit, sie springt vor und zurück. Es geht um Drogen, Gewalt (Mißhandlung, sexuelle Gewalt gegen Frauen), Prostitution, Korruption, Gier, es geht um den absoluten Filz, eine kriminelle Verflechtung bis in die höchsten, mallorquinischen Kreise. Hier erfolgt die Sichtweise auf ein Urlaubsparadies aus einem anderen Blickwinkel!

    Ich bewerte mit vier von fünf Sternen und vergebe meine Kauf-/Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    bookloving, 02.08.2020 bei bewertet

    *Ungewöhnlicher, aber packender Page Turner*
    Verschollen in Palma" ist ein neuer äußerst packender Krimi des schwedischen Erfolgsautors Mons Kallentoft, der diesmal vor der facettenreichen Kulisse der Balearen-Insel Mallorca angesiedelt ist. Er hat keinen Bezug zu den übrigen Krimi-Reihen des Autors und ist als Standalone lesbar. Auch ohne Co-Autoren ist Kallentoft erneut ein unglaublich fesselnder, intensiver und nervenaufreibender Page Turner gelungen, der alle wichtigen Komponenten für einen hochkarätigen Spannungsroman in sich vereint, und mich neben der temporeichen, komplexen Handlung auch mit der eindringlichen Darstellung seiner Hauptfigur begeistern konnte. Erzählt wird die Geschichte über die verzweifelte Suche eines Vaters und ehemaligen Polizisten Tim Blanck nach seiner geliebten Teenager-Tochter Emme, die vor 3 Jahren bei einem Urlaub mit zwei Freundinnen auf Mallorca spurlos verschwand. Seither ist Tims Leben völlig aus den Fugen geraten, seine Ehe zerbrochen und nach seinem Umzug nach Mallorca schlägt er sich als Privatdetektiv durch - stets in der Hoffnung, doch noch Hinweise auf den Verbleib seiner Tochter zu erhalten. Bei einem neuen Auftrag stößt Tim dann ganz unerwartet auf eine neue Spur von Emme, und seine Ermittlungen lassen ihn schließlich immer tiefer in eine Welt aus Korruption, grenzenloser Gier und Perversionen hinabgleiten. Der Auftakt der Geschichte wirkt zunächst etwas verworren und es dauert einige Zeit, bis man sich auf den sprunghaften Erzählstil und mäandrierenden Gedankenfluss der Hauptfigur einlassen kann. Mit seinem unverwechselbaren, dichten und prägnanten Schreibstil nimmt Kallentoft uns mit auf eine äußerst abwechslungsreiche, turbulente und sehr nervenaufreibende Suche auf dem überaus beliebten und vermeintlich schillernden Urlaubsparadies Mallorca. Die allmählichen Einblicke in die Hintergründe um Emmes Verschwinden haben mich unglaublich aufgerüttelt und beschäftigt. Kallentoft hat diese Rückblenden hervorragend mit der eigentlichen Handlung verwoben, so dass sich schon bald enorme Spannung aufbaut und man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Äußerst geschickt hat er ein weit verzweigtes Netz an Spuren, Hinweisen und falschen Fährten angelegt, so dass man erst nach und nach die Zusammenhänge erahnen und einige Geschehnisse zuordnen kann. Sehr gelungen hat Kallentoft die verschiedenen Schauplätze und das besondere Flair der Balearen-Insel eingefangen, die deutlich machen, dass der inzwischen dort ansässige Autor die Begebenheiten vor Ort inzwischen gut kennt. Sehr eindrücklich ist auch der Blick des Protagonisten auf die Schattenseiten des Lebens auf der Sonneninsel eingefangen und die erschreckende Abgründigkeit und Dekadenz, die sich hinter den schönen Verlockungen des Urlaubsparadieses verbergen. Ein besonderes Highlight ist aber die geniale Darstellung des ziemlich eigenwilligen Protagonisten Tim, den wir als vielschichtigen, psychisch angeschlagenen Charakter und gebrochenen Helden erleben. Die dichte Schilderung seiner inneren Dämonen, seine Verzweiflung, Trauer, Schuldgefühle und besessene Getriebenheit sind absolut authentisch eingefangen und gehen unter die Haut. Unmittelbar haben wir Anteil an seinem ewigen Gedankenkarussell, tauchen ein in seine desolates Innenleben und können hautnah seine Selbstvorwürfe und abgrundtiefe Hoffnungslosigkeit spüren, aber auch seine fieberhafte Besessenheit nachvollziehen, sich an jeden Strohhalm zu klammern und mit der Suche nach Emme niemals aufzugeben. Sehr gut haben mir auch viele der übrigen Neben-Charaktere gefallen, die mit ihren Ecken und Kanten etwas schräg wirken aber insgesamt glaubhaft ausgearbeitet sind. Nach einigen unvorhersehbaren Wendungen inklusive riskanter Alleingänge gipfelt Tims besessene Suche in einem rasanten, hochdramatischen Finale. Traurig und bewegt möchte man beinahe die sehr realistische Auflösung als Ende der Geschichte akzeptieren, doch der ungewöhnliche Ausklang mit einem abrupten Ende mitten im Satz lässt einen neugierig werden. Tatsächlich ist die Geschichte um Emmes Verschwinden auf Mallorca noch nicht zu Ende erzählt und es wird eine Fortsetzung geben. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird¿ FAZIT Ein ungewöhnlich geschriebener Spannungsroman mit einem gebrochenen Helden und "fiebrigem Sound"- fesselnd, berührend und intensiv. Ein packender Page Turner à la Kallentoft und alles andere als ein seichter Mallorca-Krimi!

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  • 5 Sterne

    Sandra S., 25.07.2020

    Bei „ Verschollen in Palma“ von Mons Kallentoft handelt es sich um einen Mallorca – Krimi.

    Klappentext übernommen:
    Eine verschwundene Tochter. Ein verzweifelter Vater. Und ein Wettlauf gegen die Zeit in der Hitze von Palma. Mons Kallentoft hat einen hochkarätigen Krimi vor atemberaubender Kulisse geschrieben. Mit einem gefallenen Helden, in dessen wüstem Innenleben sich die ganze Abgründigkeit des verlorenen Urlaubsparadieses wiederfindet.
    Drei Jahre ist es her, dass Tim Blancks sechzehnjährige Tochter Emme während einer Partyreise nach Mallorca verschwand. Die Polizei hat den Fall längst abgeschlossen. Doch Tim hat sich geschworen, niemals aufzugeben - ein Versprechen, das seine Ehe zerstörte und ihn alle Zelte in Schweden abbrechen ließ. Mittlerweile arbeitet er in Palma als Privatdetektiv. Für einen Auftrag soll er die untreue Ehefrau eines deutschen Millionärs beschatten. Doch schon bald wird ihr Geliebter ermordet aufgefunden, die junge Frau verschwindet spurlos. Tim beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und gerät in die üblen Machenschaften von Mallorcas High Society. Hier, im dunklen Herzen des Urlaubsparadieses, zwischen Gier, Korruption und Gewalt, stößt er plötzlich auf eine Spur seiner Tochter. Was ist mit Emme passiert? Ist sie noch am Leben?

    Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ob dies an dem Autor oder an der Übersetzung liegt, kann ich leider nicht sagen. Nach ca. 30 Seiten hatte ich mich daran gewöhnt und konnte diesen Krimi flüssiger lesen.

    Die Protagonisten werden ausführlich und realistisch beschrieben. In Tim konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Seine Hilflosigkeit, Ängste, Hoffnung usw. spüren. Ich habe mit ihm richtig mitgelitten.

    Hier hat mir besonders gefallen, dass hier sehr unterschiedliche Protagonisten vorkommen. Von der High Society, über Polizisten, einem verzweifelten Vater und seiner Tochter u.v.m. Dies bringt sehr viel Abwechslung in die Geschichte und macht sie sehr interessant.

    Hier werden sehr viele interessante und verschiedene Themen aufgegriffen. Möchte hier nicht zu viel verraten.

    Von Seite zu Seite steigt die Spannung, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte, da ich so neugierig auf das Ende war. Dieses hat mich sehr überrascht, da ich es zu keiner Zeit so kommen gesehen habe.

    Sehr gut haben mir die bildlichen Beschreibungen der Handlungsorte gefallen. Dadurch habe ich Mallorca von einer ganz anderen Seite, als die mir bekannt ist, kennengelernt.

    Ich empfehle dieses Buch weiter.

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  • 5 Sterne

    Amena25, 28.07.2020 bei bewertet

    Die Kehrseite des Urlaubsparadieses
    ,,Verschollen in Palma" ist kein netter Urlaubskrimi vor idyllischer Landschaft und beschaulicher Atmosphäre. Der Autor zeigt uns ganz im Gegenteil die düsteren Seiten der Partymeilen in Magaluf oder Palma. Er nimmt uns mit in die dunklen Hinterhöfe und die Armenviertel, wo diejenigen leben, die für die Urlaubsgäste, deren Bedürfnisse und Exzesse Tag und Nacht schuften.
    Der Schwede Tim Blanck arbeitet als Privatdetektiv auf Mallorca. Allerdings nicht, weil er sich in die Landschaft, den mallorquinischen Lebensstil oder die Spezialitäten der Insel verliebt hätte. Nein - er sucht nach seiner Tochter Emme, die vor drei Jahren während einer Urlaubsreise mit Freundinnen spurlos verschwand. Die Polizei hat den Fall schon lange abgeschlossen, doch Tim Blanck gibt nicht auf, nach seiner Tochter zu suchen. Dafür opfert er sogar seine Ehe. Emmes Mutter leidet zwar auch unter dem Verlust der Tochter, will aber die Vergangenheit hinter sich lassen.
    Bei seinem neuen Auftrag soll Tim Blanck die vermutlich untreue Ehefrau eines deutschen Millionärs beschatten. Doch schon bald wird ihr Geliebter ermordet aufgefunden, die junge Frau verschwindet spurlos und der Millionär begeht im Gefängnis Selbstmord. Blanck ermittelt auf eigene Faust in den Kreisen der mallorquinischen High Society, zu der auch hochrangige Polizeivertreter gehören. Ausgerechnet hier stößt er auf eine Spur seiner Tochter.
    Wer z.B. die Zack Herry-Reihe des Autorenduos Kallentoft und Luttemann kennt, weiß, dass seine Protagonisten zerrissene Figuren sind, immer an der Grenze der Legalität, am Rande des Abgrundes mit Alkohol, Drogen und Gewalt leben und sich eher außerhalb der Gesellschaft bewegen. Auch Tim Blanck ist solch eine ambivalente Persönlichkeit. Kallentofts Schreibstil ist geprägt von schnellen Schnitten und abrupten Wechseln zwischen Gegenwart und Vergangenheit und den Perspektiven verschiedenen Figuren. Die Handlung ist komplex, aber äußerst schlüssig konstruiert und hochspannend!

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  • 5 Sterne

    Silvia W., 25.07.2020 bei bewertet

    Tim Blancks 16jährige Tochter Emme verschwindet während einer Partyreise nach Mallorca spurlos. Tim ist wie besessen davon doch noch herauszufinden was damals passierte und sucht selbst jetzt nach drei Jahren immer noch nach der Wahrheit. Dafür hat er seine Ehe und sein altes Leben in Schweden hinter sich gelassen. Nun arbeitet er als Privatdetektiv in Palma, wo er plötzlich in arge Schwierigkeiten gerät.

    Mons Kallentoft entführt uns hier in ein Mallorca das aus Gier, Korruption und Gewalt besteht. Eigentlich unvorstellbar, denn wir sehen es lieber als ein Urlaubsparadies an, aber auch in dem gibt es eine dunkle Seite.

    Der Schreibstil ist aussergewöhnlich, aber total passend. Man spürt aus den Zeilen die Verzweiflung der beiden Elternteile über das Verschwinden ihrer Tochter, erahnt die Ängste die damit einhergehen in Bezug auf dessen was ihr passiert ist, ob sie vielleicht doch nicht noch lebt. Ihr komplettes heiles Leben ist dadurch zerbrochen und hat sich radikal verändert.

    Die Charaktere sind alles Personen, die man nicht unbedingt zu seinem Bekanntenkreis zählen möchte, deren Verhalten man auch nicht unbedingt immer verstehen muss / will. Hier kommt kein Sommer, Sonne, Meerfeeling auf, sondern eher das Grauen.

    Für mich ein durch und durch gelungener Krimi, den ich regelrecht verschlungen habe.

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  • 4 Sterne

    neverwithoutabook, 26.07.2020 bei bewertet

    „Verschollen in Palma“ ist mein erster Krimi von Mons Kallentoft. Da ich gerne skandinavische Krimis lese, war ich sehr neugierig auf den ersten Band der Reihe um den Ermittler Tim Blanck. Das Cover gefällt mir sehr gut. Es wirkt wie ein schönes Urlaubsfoto, spiegelt für mich aber gleichzeitig die trügerische Stille und Schönheit von Mallorca wider, über der dunkle Wolken aufziehen. Diese Stimmung passt perfekt zur Geschichte.

    Vorab muss ich zugeben, dass mir die Rezension schwerfällt, da das Buch anders ist als ich erwartet hatte. Ich nahm an, ich würde einen spannenden Krimi lesen. Somit rechnete ich hauptsächlich mit der Aufklärung eines Falles (das Verschwinden der Tochter Emme des Ermittlers) durch fortwährend voranschreitende Ermittlungshandlungen. Ich empfand das Buch beim Lesen jedoch eher als „Innenansichten eines Vaters, dessen Tochter vermisst wird“.
    Das Buch ist nicht in Kapitel unterteilt. Ein neuer Abschnitt wird graphisch durch einen größeren Absatz und einen fettgedruckten Großbuchstaben gekennzeichnet. Der Anfang des Buchs ist ein Rückblick auf die Ereignisse von vor drei Jahren mit viel Gedanken und Innenansichten des Protagonisten Tim Blancks. Anschließend erlebt der Leser wie Tim als Privatdetektiv einen Fall auf Mallorca übernimmt. Im Zuge dessen lernt er/sie auch Tims Ehefrau näher kennen. Letzten Endes kommen die wahren Hintergründe um Emmes Verschwinden ans Licht. Das Ende des Buches (nicht die Aufklärung von Emmes Verschwinden, das finde ich sehr stimmig) ist für meinen Geschmack etwas zu kitschig. Handlungstechnisch lag für mich der Schwerpunkt auf Tim – seine Gedanken als Vater allgemein und wie er sein Leben der Suche nach seiner Tochter widmet.

    Tim Blanck gefällt mir als Protagonist gut. Eingangs befürchtete ich, dass es sich bei ihm um eine „abgestürzte Persönlichkeit“ handelt. Da er für die Suche nach seiner Tochter seine Ehe und sein früheres Leben aufgab. Ich finde ihn jedoch sympathisch und seine Gedanken und Handlungen sind für mich sehr gut nachvollziehbar. Es ist völlig verständlich, dass er als Vater (und ehemaliger Polizist) nicht ruhen kann, bevor er weiß, was mit seiner Tochter passiert ist. Mit seiner Ehefrau kann ich nicht viel anfangen. Ihre Gedanken und Handlungen lassen sich nach solch einem schrecklichen Ereignis sicher psychologisch erklären. Ich konnte mich aber nicht wirklich in sie hineinversetzen.

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist ungewöhnlich, aber passt sehr gut zum Buch. Die oft kurzen fast schon abgehakten Sätze geben das Nacht- und Partyleben von Palma wieder. Der Schreibstil versetzt mich beim Lesen direkt in eine dieser dunklen Nächte mit ihrem pulsierenden Leben. Dazu passen auch die kurzen englischen Sätze und Emmes Nachrichten in ihrem „Teenager-Englisch“. Mich nervt es zwar etwas, aber das tut es im wahren Leben auch, denn viele Teenager, die ich kenne, sprechen und messagen tatsächlich so. Hinzukommen noch die schnellen Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit gepaart mit dem Wechsel verschiedener Perspektiven.

    Fazit: „Verschollen in Palma“ war für mich nicht der Krimi, den ich erwartet hatte. Es ging mir zu viel um den Ermittler als Vater mit all seinen Gedanken und Gefühlen. Ich werde die Reihe auch nicht mehr weiterverfolgen, da ich der Meinung bin, dass diese Geschichte für sich alleinsteht und keiner Fortsetzung bedarf. Möchte man jedoch ein Buch lesen über einen Vater mit ermittlungstechnischem Hintergrund, der sich die Aufklärung des Verschwindens seiner damals minderjährigen Tochter zum Lebensziel machte, dann kann ich dieses Buch wirklich empfehlen. Tims Innenansichten wirken auf mich absolut authentisch und nachvollziehbar. Schreibstil und Erzählweise empfand ich als außergewöhnlich und perfekt zur Geschichte passend. Insgesamt vergebe ich daher vier Sterne (als Krimi drei Sterne und fünf für „Innenansichten eines Vaters“ = 8:2=4).

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  • 4 Sterne

    hennie, 30.08.2020 bei bewertet

    Leben zwischen Hoffnung und Verzweiflung
    Vor ca. 3 Jahren las ich den Thriller „Die Fährte des Wolfes" von Mons Kallentoft (& Luttemann). Von der Kraft der Charaktere und der Sozial- sowie Gesellschaftskritik in dieser Geschichte war ich tief beeindruckt. Deshalb wollte ich unbedingt auch „Verschollen auf Mallorca“ lesen.

    In dem Krimi ist die Hauptperson der ehemalige Polizist Tim Blanck. Er ist ein verzweifelter Vater, der seit drei Jahren seine verschwundene Tochter sucht. 16 jährig bricht Emme mit ihren Freundinnen von ihrer Heimat Schweden auf zu einer Partyreise nach Mallorca und wurde seit einer nächtlichen Fete nicht mehr gesehen. Die dortige Polizei legte den Fall bald zu den Akten. Tim aber gibt die Suche nicht auf, auch wenn dabei seine Ehe in die Brüche geht und er mittlerweile in Palma als Privatdetektiv arbeitet. Der Auftrag für einen deutschen Millionär bringt ihn in große Gefahr, aber damit auch auf die Fährte der vermißten Tochter. Tim gerät in riesige Schwierigkeiten und kämpft schließlich um sein Leben...

    Die Geschichte schien zu Beginn schwer in Fahrt zu kommen. Dazu bediente sich Kallentoft eines ungewöhnlichen Erzählstiles, an den ich mich erst gewöhnen musste. Es lohnte sich aber sehr dranzubleiben. Denn spätestens mit der grausamen Ermordung des Callboys kommt richtig Spannung und Action in die Story.
    Manche der Kapitel enden mit einem Komma und der Gedanke bzw. der Satz wird im neuen Kapitel fortgesetzt. Das ist ein seltenes, außergewöhnliches Stilmittel. Der Autor schafft es zudem mit der Sprache auffallend gut die Emotionen bzw. die aktuelle Verfassung der Charaktere einzufangen. Die hilflose Verzweiflung Tim Blancks bei der Suche nach seiner Tochter ging mir nahe. Als Leserin war ich immer mittendrin beim quälenden, langen Prozeß der Nachforschungen. Auch die Rückblenden zu Emme haben mich emotional sehr berührt. Es erfüllte mich an einigen Stellen mit Grauen. Die Schilderung der Gewalt, die dem sehr jungen Mädchen angetan wurde, erfolgte sehr anschaulich.
    Tim führt ein Leben zwischen Hoffnung und Verzweiflung abseits von jeglicher Normalität, stets auf der Suche nach der Wahrheit. Seine Tätigkeit als Privatdetektiv ist Mittel zum Zweck. Tims Denken und Fühlen, sein Dasein werden bestimmt von der verschwundenen Tochter.
    Dabei wird wie nebenbei deutlich, wie sehr er noch an seiner Frau Rebecka hängt. Mit ihr verbinden ihn tiefe Gefühle. Es gibt eine Menge an Momenten in dem Krimi, die mich aufwühlten, die ich so in diesem Genre nicht erwartet hätte.
    Trostlosig- und Ausweglosigkeit, Angst, aber auch Hoffnung und Zuversicht wechseln sich ab in der Gegenwart und Vergangenheit. Immer wieder wechselt die Handlung in der Zeit, sie springt vor und zurück. Es geht um Drogen, Gewalt (Mißhandlung, sexuelle Gewalt gegen Frauen), Prostitution, Korruption, Gier, es geht um den absoluten Filz, eine kriminelle Verflechtung bis in die höchsten, mallorquinischen Kreise. Hier erfolgt die Sichtweise auf ein Urlaubsparadies aus einem anderen Blickwinkel!

    Ich bewerte mit vier von fünf Sternen und vergebe meine Kauf-/Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Miss.mesmerized, 25.07.2020 bei bewertet

    Tim Blanck konnte es nicht ertragen. Spurlos ist seine Tochter Emme auf Mallorca verschwunden und die Polizei scheint nicht gerade bemüht nach dem 16-jährigen Mädchen zu suchen. Also kündigt er seinen Job und reist selbst auf die Balearen-Insel. Drei Jahre sind inzwischen vergangen und Spuren gibt es keine. Als Privatermittler verdient er inzwischen sein Geld, sein neuer Fall schein einfach: der deutsche Unternehmer Peter Kant hat ein anonymes Schreiben erhalten, demzufolge ihn seine Frau Natascha betrügt. Es dauert nur wenige Stunden, bis Tim den Beweis dafür hat. Als er dem Auftraggeber die Fotos vorlegt, scheint dieser relativ gefasst, gewillt, mit Natascha wieder alles ins Reine zu bringen. Doch nur kurze Zeit später wird Kant verhaftet: seine Frau ist spurlos verschwunden und ihr Liebhaber tot. Ein klassischer Fall von Eifersuchtsmord. Doch Kant beteuert glaubhaft seine Unschuld und Tim will diese beweisen, vor allem nachdem Kant in der Zelle scheinbar Selbstmord begangen und einen Abschiedsbrief mit Geständnis hinterlassen hat. Doch die Schrift ist sicher nicht seine. Tim beginnt zu wühlen und ahnt nicht, mit wem er sich anlegt.

    Mons Kallentoft ist seit vielen Jahren eine bekannte und vielfach ausgezeichnete Größe unter den schwedischen Krimiautoren, mich konnte er vor allem mit seinen Malin Fors und Zack Herry Reihen begeistern, die beide mit starken Figuren und komplexen Handlungen überzeugen. „Verschollen in Palma“ ist der Beginn einer womöglich neuen Reihe um den schwedischen Privatermittler auf der Mittelmeer-Insel.

    Zunächst scheint völlig klar, worum es bei der Handlung geht: ein verzweifelter Vater ist auf der Suche nach seiner Tochter, hofft auch nach Jahren noch auf ein Lebenszeichen und will diese nicht aufgeben, solange es keine Gewissheit über ihren Tod gibt. Sein Job als Privatermittler scheint nur ein Nebenschauplatz, der sich dann jedoch rasant zu einem komplexen Fall ausweitete, der schlichtweg nichts auslässt: Korruption in allen Bereichen der Verwaltung und Polizei, Vetternwirtschaft schlimmster Sorte, Drogen, zwielichtige Partys, bei denen die High Society der Insel nicht nur alle Arten von Drogen konsumiert, sondern vor allem auch sehr junge Mädchen misshandelt. Es ist ein wahrer Sumpf, in den der Protagonist förmlich hineinfällt. Glaubwürdig wird das Ausmaß der Verstrickungen und des Abgrunds immer weiter ausgedehnt, bis es zu dem notwendigen Showdown kommt.

    Geschickt hat der Autor den Kriminalfall aufgezogen und vor allem völlig unerwartet in eine gänzlich andere Richtung entwickelt. Das Tempo nimmt in der Erzählung stetig zu und die Geschichte wird routiniert zu einem passenden Ende geführt. Einzig, es fehlt der Schlusspunkt. Ein interessanter Aspekt, der offen lässt, was an dieser Stelle gesagt wird – auch wenn man es sich denken kann – aber auch, ob die Handlung fortgeführt werden wird. Gewohnt routiniert erzählt, aber im Vergleich zu den beiden Reihen um Malin Fors und Zack Herry für mich nicht ganz so stark.

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  • 4 Sterne

    Miss.mesmerized, 25.07.2020

    Tim Blanck konnte es nicht ertragen. Spurlos ist seine Tochter Emme auf Mallorca verschwunden und die Polizei scheint nicht gerade bemüht nach dem 16-jährigen Mädchen zu suchen. Also kündigt er seinen Job und reist selbst auf die Balearen-Insel. Drei Jahre sind inzwischen vergangen und Spuren gibt es keine. Als Privatermittler verdient er inzwischen sein Geld, sein neuer Fall schein einfach: der deutsche Unternehmer Peter Kant hat ein anonymes Schreiben erhalten, demzufolge ihn seine Frau Natascha betrügt. Es dauert nur wenige Stunden, bis Tim den Beweis dafür hat. Als er dem Auftraggeber die Fotos vorlegt, scheint dieser relativ gefasst, gewillt, mit Natascha wieder alles ins Reine zu bringen. Doch nur kurze Zeit später wird Kant verhaftet: seine Frau ist spurlos verschwunden und ihr Liebhaber tot. Ein klassischer Fall von Eifersuchtsmord. Doch Kant beteuert glaubhaft seine Unschuld und Tim will diese beweisen, vor allem nachdem Kant in der Zelle scheinbar Selbstmord begangen und einen Abschiedsbrief mit Geständnis hinterlassen hat. Doch die Schrift ist sicher nicht seine. Tim beginnt zu wühlen und ahnt nicht, mit wem er sich anlegt.

    Mons Kallentoft ist seit vielen Jahren eine bekannte und vielfach ausgezeichnete Größe unter den schwedischen Krimiautoren, mich konnte er vor allem mit seinen Malin Fors und Zack Herry Reihen begeistern, die beide mit starken Figuren und komplexen Handlungen überzeugen. „Verschollen in Palma“ ist der Beginn einer womöglich neuen Reihe um den schwedischen Privatermittler auf der Mittelmeer-Insel.

    Zunächst scheint völlig klar, worum es bei der Handlung geht: ein verzweifelter Vater ist auf der Suche nach seiner Tochter, hofft auch nach Jahren noch auf ein Lebenszeichen und will diese nicht aufgeben, solange es keine Gewissheit über ihren Tod gibt. Sein Job als Privatermittler scheint nur ein Nebenschauplatz, der sich dann jedoch rasant zu einem komplexen Fall ausweitete, der schlichtweg nichts auslässt: Korruption in allen Bereichen der Verwaltung und Polizei, Vetternwirtschaft schlimmster Sorte, Drogen, zwielichtige Partys, bei denen die High Society der Insel nicht nur alle Arten von Drogen konsumiert, sondern vor allem auch sehr junge Mädchen misshandelt. Es ist ein wahrer Sumpf, in den der Protagonist förmlich hineinfällt. Glaubwürdig wird das Ausmaß der Verstrickungen und des Abgrunds immer weiter ausgedehnt, bis es zu dem notwendigen Showdown kommt.

    Geschickt hat der Autor den Kriminalfall aufgezogen und vor allem völlig unerwartet in eine gänzlich andere Richtung entwickelt. Das Tempo nimmt in der Erzählung stetig zu und die Geschichte wird routiniert zu einem passenden Ende geführt. Einzig, es fehlt der Schlusspunkt. Ein interessanter Aspekt, der offen lässt, was an dieser Stelle gesagt wird – auch wenn man es sich denken kann – aber auch, ob die Handlung fortgeführt werden wird. Gewohnt routiniert erzählt, aber im Vergleich zu den beiden Reihen um Malin Fors und Zack Herry für mich nicht ganz so stark.

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