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  • Tipp der Redaktion

    10 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Yvonne T., 08.07.2019 Als Buch bewertet

    Eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Wer es noch nicht gelesen hat, kann es nun als Taschenbuch kaufen und sich von den wunderbaren, skurrilen Menschen in einem kleinen Dorf im Westerwald verzaubern lassen. Sie alle halten wie Pech und Schwefel zusammen. Im Mittelpunkt steht Luise, die den tragischen Verlust eines geliebten Menschen, aber auch die große Liebe erlebt. Leider werden Frederik und sie getrennt, als sie sich gerade verliebt haben. Großmutter Selma und der alte Optiker des Ortes müssen dem Glück der beiden immer wieder nachhelfen … Ein Buch, das zu Herzen geht und glücklich macht.

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  • 5 Sterne

    119 von 151 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 01.07.2017

    Als Buch bewertet

    „Wenn wir etwas anschauen, kann es aus unserer Sicht verschwinden, aber wenn wir nicht versuchen, es zu sehen, kann dieses etwas nicht verschwinden.“

    Inhalt

    Luise erzählt: von ihrem Freund aus Kindertagen, der auf dramatische Art und Weise ums Leben kam, von ihrer Großmutter Selma und deren absonderlicher Fähigkeit, den Tod in Form eines Okapis in nächtlichen Träumen vorauszusehen, vom Optiker, der ihre Großmutter liebt und unvollendete Briefe sammelt, von Elsbeth, Marlies, Herrn Rödder und dem buddhistischen Mönch Frederik. Und von ihrem Leben in einem kleinen Dorf im Westerwald, dessen Ausmaße nicht mehr ausmachen, als einen Waldrand, einen Bach, wenige Läden und die Uhlheck. Luise erzählt Banales und verpackt darin die Welt, sie schildert das Dorfleben im Alltäglichen und zeigt, wie es sich lebt, wenn man von Menschen umgeben ist, die alles andere als perfekt sind und dennoch so authentisch und notwendig, dass man sie im eigenen Leben nicht missen möchte. Luise beschreibt, wie wertvoll es ist, wenn man voll und ganz da ist, für sich selbst, für andere und für eine Gemeinschaft.

    Meinung

    Dieses Buch aus der Feder der deutschen Autorin Mariana Leky hat mich voll und ganz überzeugt und darüber hinaus noch überrascht. Selten habe ich ein Buch gelesen, in dem aus so wenig Handlung, so viel gemacht wurde. Denn im Nachhinein betrachtet, passiert in diesem Text nicht viel mehr als das ganz alltägliche, routinierte Leben, gespickt mit ein paar äußerst herkömmlichen Begebenheiten (Geburtstage, Hochzeiten, Todesfälle), die fast gar nichts besagen und lediglich einen Blick auf die Vergänglichkeit der Zeit offenbaren. Und doch habe ich jede Zeile dieses Romans genossen und so viel mehr zwischen den Zeilen entdeckt, als ich erwartet habe.

    Zunächst einmal überzeugt der Roman mit einer gekonnt gewählten Erzählperspektive, die es ermöglicht auch die zahlreichen, kauzigen Nebencharaktere ins rechte Licht zu rücken. Trotz einer Vielzahl an Protagonisten fällt es dem Leser leicht, die einzelnen Personen auseinanderzuhalten und die Ereignisse aus Vergangenheit und Gegenwart in den richtigen Zusammenhang zu bringen. Die Dorfgemeinschaft wird aufs Beste charakterisiert und die Autorin legt großen Wert auf eine bewusste Rollenverteilung und eine klare Aussage bezüglich der geschaffenen menschlichen Charakterzüge. So findet man den bibelfesten Alkoholiker, dem das Leben den Inhalt raubte. Die abergläubische Frau mit dem Hang zu ausgefallener Garderobe und schlauen Lebensweisheiten, den pragmatischen Optiker, der immer präsent ist, wenn man ihn braucht, den Weltenbummler, der auf der Suche nach neuen Eindrücken seine Heimat immer wieder verlässt und sogar einen Hund, der mehrere Leben hintereinander lebt und den so schnell nichts aus der Bahn wirft. Dieses Zusammenspiel macht den Reiz des Buches aus, weil es ebenjene Menschen sind, die der Geschichte ihren Charme einhauchen.

    Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch die Emotionalität des Buches. Durchgehend humorvoll geschrieben mit sympathischen Witzeleien, ohne Klamauk und dann wieder vor allem im zweiten Teil des Romans mit tieftraurigen Begebenheiten, die mich zu Tränen gerührt haben und dennoch vollkommen ohne Kitsch und Klischee auskommen. Es sind auch diese kleinen Feinheiten, die Gefühlsregungen, die dieses Buch ausmachen, die tiefe Weisheiten vermitteln, die mich an die Vergangenheit und die Zukunft denken lassen und die eine Frage im Hintergrund formulieren, die da heißen könnte: „Was wird bleiben von Dir? Wem hast Du deine volle Aufmerksamkeit geschenkt? In wessen Leben warst Du anwesend? Und wie erinnerst Du dich an die wichtigen, prägenden Personen deiner eigenen kleinen Welt?

    Fazit

    Für mich war dieser Roman ein Lesehighlight, dem ich gerne 5 Sterne und eine besondere Auszeichnung verleihen möchte zum „Buch-der-alltäglichen-Besonderheit“. Eine schlichte, einfache Welt, die nur dadurch wirkt, wie sich die Menschen in ihr verhalten. Ein Buch ohne große Thematik, fast ohne Existenz einer Außenwelt, welches sich mit menschlichen Entscheidungen im Positiven wie im Negativen auseinandersetzt und von verpassten Chancen ebenso erzählt, wie von beeindruckenden Leistungen. Die Lektüre kommt ohne Politik, ohne Gott, ohne Glanz und Glamour aus und hinterlässt doch einen hellen Schein, der noch lange nachstrahlt. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    90 von 124 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid C., 10.07.2017

    Als Buch bewertet

    Ein einfühlsam geschriebener Roman von Mariana Leky, herausgegeben vom Dumont-Verlag.
    Das Cover , für meine Begriffe minimalistisch gestaltet, zeigt sehr gut, was den Leser erwartet.
    Der Roman selbst ist leicht zu lesen, die Autorin besticht durch einen großen Wortschatz, den sie gekonnt einsetzt.
    Dir Handlung ist schlüssig und doch manchmal auch, von wegen, man muß mehr Welt hereinlassen ( in sein Leben), recht konstruiert.
    Die Hauptperson, Selma, ist wunderbar beschrieben, ebenso ihre Enkelin Luise, der Optiker und noch viele andere für die Handlung wichtige Personen.
    Das Okapi, das Selma im Traum erscheint, bewirkt Handlungen und Taten, die von den betreffenden und betroffenen Personen wahrscheinlich niemals sonst ausgeführt worden wären. Und ein ganzes Dorf gerät in heftige Aufruhr.
    Der Tod und das Leben kommen und gehen, und alle müssen es so hinnehmen.
    In diesem Roman werden alltägliche Dinge mit so viel Humor, Ironie und Liebe beschrieben, daß ich beim Lesen mehr als einmal laut aufgelacht habe, aber auch einige Tränen verdrücken musste.
    Ein absolut lesenswertes Buch für Freunde kleiner Freuden.
    Ich wünsche allen Lesern genau so viel Spaß an dem Buch, wie ich es hatte.

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  • 5 Sterne

    32 von 46 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 04.07.2017

    Als eBook bewertet

    Der Autorin gelingt es auf bewundernswerte Art und Weise , so unterschiedliche und so lebendige Charaktere zu erschaffen !Auf der einen Seite , die sympathischen , warmherzigen Menschen und dann gibt es da die anderen . Die den Leser aufregen , sodass man sie am liebsten einmal schütteln würde . Man liest diese Geschichte nicht nur , man erlebt sie ! 
    Der Schreibstil der autorin ist so wundervoll und hat etwas so tiefgründiges, philosophisches , dass man als Leser , jedes Wort in sich aufsaugen möchte , weil es so viel enthält . Dieses Buch ist kein Buch , welches man verschlingt , denn man genießt es zu zuhören und ihn erzählen zu lassen . Jedes Wort in diesem Buch , ist auf eine Art kostbar und so lehrreich ! 
    In diesem Buch habe ich geweint , gelacht und so viel nachgedacht wie selten . 
    Der Autorin schafft es , den Leser in der schlimmsten Situation zum Schmunzeln zu bringen . 
    Allerdings sah ich auf den letzten 50 Seiten alles nur noch verschwommen , denn dieses Buch hat mich zutiefst berührt . 
    Ich musste am Schluss sehr weinen , nicht weil dieses Buch so traurig gewesen wäre (Vielleicht auch das , aber dies muss man wohl selbst herausfinden ) , sondern weil mir all die anderen Charaktere fehlen werden ! 


    Fazit : 
    Dies ist das wundervollste und beste Buch , welches ich je gelesen habe . Man muss dieses Buch einfach gelesen haben ! Man muss sich einfach , die Welt aus dieser Sicht erklären lassen . Der Leser , muss sich auf dieses Buch einlassen , aber dann ..., wird er es lieben

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  • 5 Sterne

    23 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    witchblade, 30.07.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat mich durch sein ungewöhnliches Cover aufmerksam gemacht, entsprechend gespannt war ich also, ob es mich dann auch überzeugen kann.
    Zum Inhalt will ich gar nicht viele Worte verlieren, da die Geschichte um Selma, Luise und die anderen Dorfbwohner eigentlich nur den Rahmen dafür bildet, was in dem Buch wirklich wichtig ist.

    Wenn Selma von einem Okapi träumt, stirbt innerhalb des nächsten Tages jemand. Dies bringt jeden im Dorf dazu, nachzudenken: über sich, sein Leben und vor allem über Gefühle: Liebe, Vertrauen, Schmerz, Trauer... Dieser Fokus auf menschliche Emotionen prägt das ganze Buch. Mariana Leky verzichtet dabei allerdings auf komplizierte Formulierungen, sondern formuliert leicht und eingängig, wenn auch teils sehr eigenwillig mit Wortschöpfungen, die einen manchmal beim Lesen stutzen lassen.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich habe einige Zeit zum Lesen gebraucht, aber das lag wohl daran, dass ich immer wieder einzelne Abschnitte Revue passieren lassen musste und mich etwas länger mit dem gelesenen auseinandergesetzt habe.

    Von mir gibt es volle 5 Sterne für dieses Buch und eine eindeutige Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    24 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika, 06.07.2017

    Als Buch bewertet

    Ein kleines Dörfchen im Westerwald wird erschüttert: Selma hat von einem Okapi geträumt! Eigentlich kein Drama, die letzten Male ist nach diesem Traum jedoch jemand gestorben. Schnell ist das Dorf in Aufruhr und auch Luise, Selmas Enkelin hat die nächsten Stunden ein mulmiges Gefühl im Bauch. Zu Recht wie sich bald zeigt.

    Mariana Leky hat einen tollen Roman geschrieben, der mich gefesselt hat wie schon lange keiner mehr. Die Inhaltsbeschreibung kommt eigentlich ganz alltäglich daher (sehen wir mal vom Todesokapi und Uralthund Alaska ab) und doch ist dieses Dörfchen ganz besonders. Die Autorin hat wunderbare, lebensechte Figuren geschaffen: den herzensguten Optiker, die forsche Selma, selbst die unleidliche Marlies nimmt den Leser ein. Unterm Strich mochte ich sie alle und bin fast ein bisschen traurig nichts mehr über sie lesen zu dürfen. Luise fungiert als Ich-Erzählerin, lässt uns an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Zu Beginn der Handlung ist sie noch relativ jung, das ändert sich im Laufe des Buches. Die Veränderung ihres Charakters, das Erwachsenwerden, wirken sehr authentisch. Irgendwie fungiert das ganze Dorf als Hauptperson, ohne dass der Roman überfrachtet oder unübersichtlich wirkt.

    Die Autorin hat einen ganz eigenen Erzählstil, der einerseits wunderbar leicht, andererseits ernst oder traurig daher kommt. Ich war schnell gefesselt und fand immer wieder Sätze, die man eigentlich dick hätte anstreichen müssen, um sie wieder und wieder zu lesen. Dazwischen finden sich auch sehr humorvolle Seiten, die das Ganze etwas auflockern. Sprachlich rundum gelungen also.

    Fazit: auf in den Westerwald! Ein Buch, das mich wirklich überzeugt hat.

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  • 5 Sterne

    17 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Archer N., 25.06.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ich will, dass dieses Buch einen Preis erhält. Mir egal, welchen. Deutscher Buchpreis, Nobelpreis, irgendwas. Denn, liebe Leute und Leutinnen, das ist mal ein Buch, das einen Preis verdient. Das ist ein Buch, das eine Geschichte erzählt, die zusammengefasst so banal klingt, wie es sich für ein buchpreisgeehrtes Buch gehört, aber es überhaupt nicht ist. Das ist ein Buch, das eine Sprache besitzt, die mitnimmt, berührt, von den alltäglichsten Dingen plaudert, und doch keineswegs alltäglich ist. Das ist eine Geschichte, die keine Werbung für die Raucherindustrie macht, die nicht political correct von Flüchtlingen spricht, und doch das Leben hereinlässt, vielleicht sogar die Welt. Ich kann dieses Buch nicht genügend in einer Rezension würdigen, aber ich kann es wenigstens versuchen.

    Selma ist eine alte Frau aus dem Westerwald. Ausgerechnet sie, die niemals herausgekommen ist aus ihrem winzigen Ort, träumt von einem Okapi. Und zwar immer kurz bevor jemand stirbt. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Niemand weiß, wen es treffen wird, doch alle drehen am Rad. Und manchmal sterben auch Leute, die es nicht verdient haben. Martin zum Beispiel, der zehnjährige Freund der gleichaltrigen Luisa, welche die Enkelin von Selma ist. Und Luisa übernimmt für uns auch den Part der Erzählerin, in der Ich-Form, was nichts daran ändert, dass auch andere zu Wort kommen. Selma sowieso, der Optiker, der im ganzen Buch nur einmal bei seinem Namen genannt wird, und der seit mehr als vier Jahrzehnten in Selma verliebt ist. Luises Vater, Elsbeth, Selmas Schwägerin, Marlies, die niemanden an sich heran- und niemanden zu sich hereinlassen will, nicht einmal die Welt. Dann ist da noch Felix, der eigentlich in einem Kloster in Japan lebt und trotzdem Luise näher kommt als jeder andere.

    Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Man taucht in diesen Mikrokosmos ein, ist sofort dabei und gehört dazu, zur Welt, zum Dorf, zur Familie. Ich habe geschmunzelt, die Stirn gerunzelt, die Augenbrauen hochgezogen, mitgelitten. Mann, habe ich teilweise mitgelitten, logisch, das tut man, wenn in der Familie was passiert. Und dann diese Sprache. Diese außergewöhnliche, unglaubliche Sprache, die sich an keine Vorschriften oder Konventionen hält, die Regeln bricht, bewusst, obwohl sie bekannt sind, und gerade dadurch eine Enge, einen Bezug zum Erzählten schafft, den ich so noch nie vorher erlebt habe. Dieses Buch gehört eigentlich überhaupt so gar nicht zu dem, was ich üblicherweise lese, und vielleicht hat es mich gerade deshalb so aus den Socken gehauen. Lest es. Verdammt noch mal, lest es, wenn ihr jemals ein Buch mit literarischem Anspruch lesen wollt.

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  • 4 Sterne

    12 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maya W., 10.07.2017

    Als Buch bewertet

    Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich in das Buch hineingefunden habe. Etwas sperrig ist die Sprache zunächst. Aber dann hat es mich voll gepackt. Wir lernen durch Luise ein Dorf mit all seinen Einwohnern kennen. Jeder eine Person für sich, viele davon skurril. Eine ganz besondere Person ist jedoch Luises Großmutter. Jedes Mal, wenn sie von einem Okapi träumt weiß man, dass jemand aus dem Dorf sterben wird. Und dieses Mal erschüttert es sie ganz besonders.

    Wir haben hier keinen Krimi. Vielmehr eine leise und liebevolle Geschichte über das Miteinander, Verlässlichkeit, Liebe, Vertrauen – eben all die Dinge, die den Fels in der Brandung des Lebens darstellen.
    Die Sprache von Mariana Leky ist schön unaufgeregt. Es gelang mir auch nicht viele Seiten auf einmal zu lesen. Immer wieder musste ich das Buch für einige Zeit weglegen. Aber es hallte nach. Und es machte Lust auf das Weiterlesen. Eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    15 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 21.07.2017

    Als Buch bewertet

    "Wenn wir etwas anschauen, kann es aus unserer Sicht verschwinden, aber wenn wir nicht versuchen, es zu sehen, kann dieses etwas nicht verschwinden" (Auszug aus dem Buch)
    Ein kleines Dorf im Westerwald, immer wenn Selma in der Nacht von einem Okapi träumt, dann gab es innerhalb von 24 Stunden jemanden, der Tod war. In dieser Nacht hatte Selma wieder von einem Okapi geträumt und alle die Selma kannte überdachten jetzt ihr Leben und blieben zu Hause, aus Angst es würde was geschehen. Nur Selma nicht, den sie dachte, dass es einfach Zufall war, das jemand nach diesem Traum starb. Der Optiker besah sich seine Liebesbriefe, die er nie Selma gegeben hatte und überlegte sich, ob er Selma nun endlich alles gestehen sollte. Doch als nach Ablauf der Zeit nichts geschah, waren alle froh darüber, den keiner konnte ja ahnen, dass der Tod sich diesmal länger Zeit nahm. Auch konnte keiner ahnen, dass es jemanden treffen würde, bei dem man es nicht erwartet hätte. Dann gibt es noch Luise die Enkelin von Selma um die sie sich kümmert, weil ihre Eltern keine Zeit für sie haben. Luises Mutter lebt mit Antonio dem Eisverkäufer zusammen und ihr Vater tingelt in der Welt herum, weil er im Dorf nicht vergammeln wollte. Luise kümmert sich um Alaska den Hund, der schon sehr alt ist, liebevoll seit ihr Vater auf Reisen ist. So begeben wir uns auf Luises Zeitreise, in dem Leben, Tod, Freundschaft, Träume, Trauer und die Liebe eine große Rolle spielen.

    Meine Meinung:
    Ich musste mich am Anfang mit der etwas eigenwilligen Sprache der Autorin anfreunden, doch dann war es ein Buch, das mich immer mehr angesprochen hat. Der Schreibstil ist sehr gut, aber auch eigenwillig und anders, mit so viel Esprit das es mich manchmal sprachlos machte und mit so viel Witz das ich oft schmunzelnd über dem Buch saß. Die Autorin besitzt meiner Ansicht nach viel an Lebenserfahrung, das man so ein Buch schreiben kann. Die Menschen und der Ort in diesem Buch könnten im Grunde überall sein, den es spiegelt, das Leben, das jeder führen könnten. Luise und Selma sind mir am Ende richtig ans Herz gewachsen, weil man über die beiden am meisten erfährt. Auch hier in dieser Geschichte schlägt das Schicksal wie im wahren Leben erbarmungslos zu und man leidet und hofft mit Luise und ihren Freunden. Es handelt sich bei diesem Buch nicht um ein Kriminalfall, sondern es geht wahrlich um das Leben, Tod, Träume, Trauer, Freundschaft, Liebe und was daraus entsteht oder wie es gelebt wird. Genauso seltsam wie das Okapi, sind diese Menschen die uns in dieser Geschichte begegnen. Der Roman bei dem wir mehr die Welt hineinlassen, bekommt von mir 5 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    15 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 08.10.2017

    Als Buch bewertet

    Auf dieses Buch habe ich mich sehr gern eingelassen, obwohl es mir anfangs irgendwie abwegig vorkam, dass eine ältere Frau im Westerwald ausgerechnet von einem Okapi träumt. Aber gerade aus dieser Konstellation bezieht die Autorin den Fortgang der Geschichte. So abstrus es mir anfänglich erschien, so selbstverständlich trug mich der Okapi-Traum-Mythos durch den ganzen Roman. Ich lernte die einzigartigen Charaktere des Dorfes kennen, z. B. ihren besonderen Umgang mit der Vorsehung, mit der Möglichkeit nach Selmas Traum nur noch 24 Stunden am Leben zu sein. In kürzester Zeit waren sie mir vertraut, der schrullige Optiker (der erst im dritten Teil einen Namen bekommt), die skurrile, abergläubische Elsbeth, die traurige Marlis, die eigentlich nur ständig schlecht gelaunt ist, und viele andere mehr. Verschrobene Charaktere sind das, wie man sie nur selten in so einer Ansammlung in einem Roman wiederfindet.
    Die Autorin schafft eine greifbare und dichte Atmosphäre mit ihren besonderen Personen. Ich wollte einfach immer nur weiterlesen und wissen, wie es weitergeht.

    Aus der Ich –Perspektive berichtet Luise von ihrer Welt, von ihrem Kosmos, der im wesentlichen aus dem kleinen Dorf im Westerwald besteht. Die Erzählung beginnt aus ihrer Sicht im Alter von 10 Jahren und endet mit Anfang 30. Der Roman ist in drei Teile gegliedert und die Kapitel haben kurze, prägnante Überschriften. Die Großmutter Selma ist für Luise der Dreh- und Angelpunkt das ganze Leben lang. Sie ist eine Erscheinung, die man sich sofort vorstellen kann, da sie Rudi Carrell ähnlich sehen soll. Selma philosophiert, reflektiert, hat scheinbar alles im Griff. Für mich stellt sie den Mittelpunkt im Roman dar.
    Die kleine Gemeinde im Westerwald ist ein Abbild dessen, was uns umgibt. Das Große im Kleinen und umgekehrt!

    Mariana Leky überhöht mit der Darstellung ihrer Charaktere durch deren Skurrilität, durch ihre Eigenarten. Mir brachte sie dadurch die Personen nahe. Es gab einige Sätze, die mich besonders anrührten.
    S. 52 „Ich beschloss, Martin später zu heiraten, weil ich fand der Richtige sei der, der einem das Hinsehen erspart, wenn die Welt ihren Lauf nimmt.“ (Luise als 10 jährige)
    S. 235 „Wer ein Fledermausherz isst, dem tut nichts mehr weh.“ (die abergläubische Elsbeth zur verliebten Luise, um ihr zu helfen)
    S. 272 „Danke, dass du mir am Ende so viele Anfänge bringst, ...und danke, dass du es mir das ganze Leben lang nicht gesagt hast.“ (Selma zum Optiker, der ihr seine unzähligen, angefangenen Liebesbriefe ans Sterbebett bringt)

    Das Ende war für mich zunächst mit vielen Fragezeichen behaftet. Doch nach längerem Überlegen kam es mir dann plausibel vor. Luise wollte in die weite Welt hinaus, weil ihr das Umfeld zu klein und zu eng geworden war. Ihre Großmutter lebte nicht mehr und zwischen ihr und Frederik war durch die Masse an Briefen in all den Jahren alles gesagt. Ein offener Schluß!
    Eine wirklich schön und wortgewandt erzählte Geschichte, die mir im Ergebnis sehr vertraut vorkam. Sie ist voller Metaphern, Gleichnissen und philosophischer Gedanken.

    Für mich ein weiteres Lesehighlight 2017! Meine 100%ige Lese- und Kaufempfehlung!

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 21.07.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Wenn wir etwas anschauen, kann es aus unserer Sicht verschwinden, aber wenn wir nicht versuchen, es zu sehen, kann dieses etwas nicht verschwinden" (Auszug aus dem Buch)
    Ein kleines Dorf im Westerwald, immer wenn Selma in der Nacht von einem Okapi träumt, dann gab es innerhalb von 24 Stunden jemanden, der Tod war. In dieser Nacht hatte Selma wieder von einem Okapi geträumt und alle die Selma kannte überdachten jetzt ihr Leben und blieben zu Hause, aus Angst es würde was geschehen. Nur Selma nicht, den sie dachte, dass es einfach Zufall war, das jemand nach diesem Traum starb. Der Optiker besah sich seine Liebesbriefe, die er nie Selma gegeben hatte und überlegte sich, ob er Selma nun endlich alles gestehen sollte. Doch als nach Ablauf der Zeit nichts geschah, waren alle froh darüber, den keiner konnte ja ahnen, dass der Tod sich diesmal länger Zeit nahm. Auch konnte keiner ahnen, dass es jemanden treffen würde, bei dem man es nicht erwartet hätte. Dann gibt es noch Luise die Enkelin von Selma um die sie sich kümmert, weil ihre Eltern keine Zeit für sie haben. Luises Mutter lebt mit Antonio dem Eisverkäufer zusammen und ihr Vater tingelt in der Welt herum, weil er im Dorf nicht vergammeln wollte. Luise kümmert sich um Alaska den Hund, der schon sehr alt ist, liebevoll seit ihr Vater auf Reisen ist. So begeben wir uns auf Luises Zeitreise, in dem Leben, Tod, Freundschaft, Träume, Trauer und die Liebe eine große Rolle spielen.

    Meine Meinung:
    Ich musste mich am Anfang mit der etwas eigenwilligen Sprache der Autorin anfreunden, doch dann war es ein Buch, das mich immer mehr angesprochen hat. Der Schreibstil ist sehr gut, aber auch eigenwillig und anders, mit so viel Esprit das es mich manchmal sprachlos machte und mit so viel Witz das ich oft schmunzelnd über dem Buch saß. Die Autorin besitzt meiner Ansicht nach viel an Lebenserfahrung, das man so ein Buch schreiben kann. Die Menschen und der Ort in diesem Buch könnten im Grunde überall sein, den es spiegelt, das Leben, das jeder führen könnten. Luise und Selma sind mir am Ende richtig ans Herz gewachsen, weil man über die beiden am meisten erfährt. Auch hier in dieser Geschichte schlägt das Schicksal wie im wahren Leben erbarmungslos zu und man leidet und hofft mit Luise und ihren Freunden. Es handelt sich bei diesem Buch nicht um ein Kriminalfall, sondern es geht wahrlich um das Leben, Tod, Träume, Trauer, Freundschaft, Liebe und was daraus entsteht oder wie es gelebt wird. Genauso seltsam wie das Okapi, sind diese Menschen die uns in dieser Geschichte begegnen. Der Roman bei dem wir mehr die Welt hineinlassen, bekommt von mir 5 von 5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    20 von 37 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone S., 22.09.2019

    aktualisiert am 23.09.2019

    Als Buch bewertet

    Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen, da es in einer Art geschrieben ist, die mich fasziniert hat :-)

    Das Buch gibt zu verstehen, dass das was irgendwann in der Vergangenheit passiert ist, niemals ganz vergessen ist, die Vergangenheit wird einen sein Lebenlang begleiten. Je mehr ich versuche die Vergangenheit zu verdrängen, wird sie sehr dominant in mir weiterleben. Wenn ich jedoch bereit dazu bin mich der Vergangenheit zu stellen und sie zu akzeptieren, kann ich mit der Vergangenheit an meiner Seite in die Zukunft blicken, bzw gehen und sie als meinen stillen Begleiter betrachten.

    Leider wird es aber nicht zu meinen Lieblingsbüchern gehören.

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  • 5 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Birgit R., 25.02.2018

    Als Buch bewertet

    Auf der Suche nach einer Urlaubslektüre bin ich recht schnell bei diesem Buch "gelandet". Die Idee der Autorin, Selma von einem Okapi träumen zu lassen und danach jemanden sterben zu lassen, fand ich spannend und originell. Ich habe den Kauf nicht bereut. Ich bin nun auf den letzten Seiten des Buches angelangt und es ist wirklich traurig, dass es schon zu Ende ist. Obwohl nicht wirklich viel passiert nimmt die Handlung vom Leben einer Dorfgemeinschaft immer wieder Wendungen mit denen man nicht gerechnet hat. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich toll, man kommt den Personen im Buch "nahe" und findet sich und andere schrullige/skurile Menschen in der Geschichte wieder. Die witzigen Dialoge führen manchmal zu abstrusen Erkenntnissen. Das Buch bekommt von mir eine klare Kaufempfehlung.

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  • 5 Sterne

    15 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    herrzett, 25.08.2017

    Als Buch bewertet

    Ich hatte ja bereits - dank zahlreicher begeisterter Rezensionen - meine Erwartungen an dieses Buch recht hoch angeschraubt, aber Mariana Leky hat mit ihrem Roman diese eindeutig mehr als übertroffen.

    Bereits der Prolog zeigt, dass es sich hierbei um ein literarisches Highlight dieses Jahres handelt. Es ist ein nahezu perfektes Konglomerat aus Überraschungen, Unterhaltung, Weisheiten, Witz, Liebe und Trauer gepaart mit reichlichen Situationen, die man auch in seinem eigenen Leben wiederfindet - sei es der rasende Buschfunk innerhalb des Dorfes, die Eigenarten und schrulligen Macken einzelner Hauptfiguren, die Begeisterung für den Buddhismus oder andere Länder und Ängste über seine eigenen Schatten zu springen.
    Diese Geschichte zeigt uns, dass man sich "die Abenteuer für die man gemacht ist nicht immer aussuchen" kann und Veränderungen manchmal auch ganz plötzlich und ohne Worte geschehen, doch alles am Ende irgendwie auch gut läuft, sofern man es sich auch eingesteht.

    Ohne zu viel vorweg zu nehmen ist "Was man von hier aus sehen kann" einfach eine Bereicherung für jedes Bücherregal und ein Buch welches auch noch langfristig beschäftigen wird - zumindest ist mein Kopf auch noch nach Stunden voller Gedanken und irgendwie doch ganz leer.

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  • 4 Sterne

    12 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hortensia13, 26.12.2017

    Als eBook bewertet

    Ein Dorf im Westerwald. Selma, die Grossmutter von Luise, träumt von einem Okapi. Das versetzt die Dorfbewohner in Aufruhr, denn der Traum bedeutet, dass in den nächsten 27 Stunden einer von ihnen stirbt. Niemand weiss, wer es diesmal treffen wird. Jeder nutzt nun die Stunden vor seinem eventuellen Ableben auf seine eigene Art. Die einen gestehen ihre heimlichen Lieben, die anderen verlassen das Haus nicht. Was löst das schlussendlich aus? Und wer wird wirklich sterben?
    Die Autorin Mariana Leky lässt Luise von ihrem Leben mit ihrer Grossmutter Selma und den etwas skurillen Dorfbewohner erzählen. Ausgehen von Selmas Traum begleitet so der Leser Luisa bis ins Erwachsenealter. Die Erzählung ist poetisch mit philosophischen Ansätzen verfasst. Die Dorfbewohner mit ihren Eigenheiten wachsen dem Leser schnell ans Herz.

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  • 5 Sterne

    13 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena W., 09.07.2017

    Als Buch bewertet

    Ein Roman wie eine Symphonie


    „Eine herrliche Symphonie aus Grün, Blau und Gold“ - so erscheint den Bewohnern dieses kleinen Dorfes im Westerwald ihre Heimat: Tannen, Getreideähren und der Himmel, der sich darüber spannt. Schlicht und gleichzeitig einzigartig wie der Blick von der Uhlheck am Rande des Waldes scheint auch das Leben der Dorfbewohner zu verlaufen. Im Mittelpunkt steht Luise, welche die kleinen und großen Ereignisse im Dorf aus ihrer ganz persönlichen Sicht schildert und kommentiert. Ihre wichtigsten Beziehungspersonen sind ihre Großmutter Selma und der Optiker des Dorfes, die seit Luises frühester Kindheit für sie da waren, in ihren Augen gewissermaßen die Welt erfunden haben, und ihr Schulfreund Martin. Liebe, Verständnis und Freundschaft prägen Luises Kindheit und ihre Entwicklung zur jungen Frau, aber auch Aberglaube, Enttäuschung und Trauer begleiten sie. Luises Großmutter Selma wird die Gabe des Wahrträumens nachgesagt: wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt ein Bewohner der kleinen Dorfgemeinschaft. Als Luise zehn Jahre alt ist, erscheint Selma im Traum wieder ein Okapi…
    Mit bezaubernder Leichtigkeit, gewürzt mit einer Prise Humor, erzählt Mariana Leky von diesem Mikrokosmos. Dorfgeschehnisse, Eigenarten der Einwohner und ihr Alltagsleben fügt sie kunstvoll zu einem harmonischen Gesamtbild zusammen. Man spürt die Wärme und Anteilnahme der Autorin, die Feinfühligkeit in ihren Schilderungen der einzelnen Dorfbewohner, ihrer Eigenschaften und Gewohnheiten. Trotz all ihrer unterschiedlichen Stärken, Schwächen und Probleme zeigen sie dennoch eine echte Verbundenheit und Solidarität. Leky gelingt es mit detaillierten Beschreibungen und genauer Beobachtung meisterhaft, diese kleine Dorfgemeinschaft vor unseren Augen lebendig werden zu lassen: ein Zusammenspiel diverser Charaktere, die sich zu einer Einheit, einer „Symphonie“ zusammenfinden.
    Das Buch erzählt nicht von Menschen oder Ereignissen, die die Welt verändern. Doch es sind gerade die alltäglichen, scheinbar unbedeutenden Dinge, die das Leben von Menschen nachhaltig bestimmen. „Was man von hier aus sehen kann“ : ein Roman, der tief berührt und lange nachhallt.

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  • 3 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 09.10.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Was man von hier aus sehen kann, von Mariana Leky

    Dieses Buch ist für mich sehr schwer zu bewerten.
    Es hat viel, was ein tolles Buch ausmacht, und trotzdem hat es mich nicht begeistern können, sondern eher im Gegenteil, ich habe mich sehr schwer getan es zu lesen.
    Es ist mir vorgekommen wie die vielen einzelnen Teile eines Puzzels oder eines Mosaiks, die dann aber falsch zusammengesetzt wurden und so kein schönes Bild abgaben, oder ein Bild, bei dem ich nichts erkennen konnte, auch wenn die einzelnen Teile da und auch in gewisser Weise schön waren.
    Z.B. der Humor, Wortakrobatik, Situationskomik, die Poesie oder der Grundgedanke der Geschichte, es gab Passagen die wie ein Märchen angemutet haben. Es gibt Fabelwesen und Fantasy, aber auch das kommt bei mir nicht mystisch oder fantastisch an, sondern einfach nur konstruiert.
    Ich fand es auch in sich so widersprüchlich: steif, distanziert, kalt, dann wieder leise, weich, und einfühlsam.

    Hier noch ein Beispiel von so einer widersprüchlichen Passage:
    Poetischer Absatz, aber dann doch zu konstruiert zu gewollt witzig und dann doch unsinnig und an dieser Stelle dann für mich total unverständlich.
    Zitat:
    Die Blätter dachten nicht daran, sich von den Zweigen herunter pusten zu lassen Sie waren halbstark und kräftig, sie begriffen nicht mal, was Elsbeth beabsichtigte, sie fühlten sich kein bisschen bedroht, sie fühlten sich eher geföhnt.

    Ich kann deshalb nur 2 Sterne geben, da mir das Buch im Zusammenspiel eben, (ich denke vor allem durch die Art des Schreibstils) so gar nicht gefallen hat.
    Außerdem gab es viel zu viele Wiederholungen.

    Mit der Ich-Erzählerin, einem 10jährigen Kind (später erwachsen), konnte ich gar nicht warm werden, sie war so abgeklärt, wusste alles, irgendwie übernatürlich, sie plappert Sätze (nach) die sie gar nicht verstehen kann.

    Leider blieben mir auch die weiteren Protagonisten fremd.

    Hier noch ein Zitat vom Ende, das mir gut gefallen hat:
    Es stimmt, dachte Selma, dass die Zeit schneller vergeht, ja älter man wird, und sie fand, dass das unklug eingerichtet war. Selma wünschte, dass ihr Zeitgefühl mit ihr altern, dass es etwas lahmen würde, aber das Gegenteil war der Fall. Selmas Zeitgefühl benahm sich wie ein Rennpferd.

    Mein Fazit:
    Mag es anderen gefallen (was eben mit „hoher Literatur“ ausgezeichnet ist muss (?) ja gut sein)?
    Doch ich gehöre zu den Lesern die zu ihrem Geschmack stehen und sagen:
    Das Buch hat MIR in seiner Gesamtheit nicht so gut gefallen.
    Auch wenn es gegen Ende noch ein paar schöne Passagen gab.
    Deshalb von mir 2,5 Sterne die ich auf 3 aufrunde.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena25, 02.09.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das wirkliche Leben

    Wie das merkwürdige Tier Okapi, das aussieht, als wäre es aus lauter unterschiedlichen Tieren zusammengesetzt und als würde nichts davon zusammenpassen, so sieht auch manchmal das wirklichen Leben aus. Menschen, die eigentlich nicht zusammengehören, kommen zusammen, es passieren Dinge, die eigentlich nicht geschehen sollten, zumindest nicht in dieser Kombination.
    Auf wunderbar leichte Art erzählt Mariana Leky in ihrem Roman ,,Was man von hier aus sehen kann“ vom Leben in einem kleinen Dorf im Westerwald. Hier wächst Luise auf, mit einem Vater, der immer ,,mehr Welt hereinlassen will“ und schließlich auf Reisen in ferne Länder geht, mit einer Mutter, die immer schnell wieder los muss, dem Schulfreund Martin, der einen gewalttätigen Vater hat, und ihrer Großmutter Selma, die verlässlicher Dreh- und Angelpunkt in Luises Welt, aber auch in der ganzen Geschichte ist.
    Selma erscheint hin und wieder im Traum ein Okapi, und binnen 24 Stunden stirbt jemand. Das will Selma zwar eigentlich für sich behalten, aber jeder im Dorf bemerkt Selmas Ablenkungssversuche und das ,,Geheimnis“ spricht sich sehr schnell herum. Da niemand weiß, wen der Tod ereilen wird, lassen sich die Dorfbewohner zu Handlungen oder Geständnissen hinreißen, die sie bisher ein Leben lang tunlichst vermieden haben.

    Dieser Roman erzählt in drei Teilen von Luise als zehnjährigem Mädchen, als Buchhändlerlehrling in den Zwanzigern und als Frau in den Dreißigern. Im zweiten Teil begegnet sie Frederik, der Liebe ihres Lebens. Doch dieser ist ein buddhistischer Mönch und lebt in einem Kloster in Japan.

    Lekys Sprache ist klar und scheinbar einfach, Luises Sicht wirkt gelegentlich etwas kindlich-naiv, um dann in einer plötzlichen Spitze oder verblüffenden Wendung den Leser zu überraschen. Ein äußerst lesenswertes und hinreißendes Buch, das einen zum Weinen und zum Lachen bringen kann, so wie das wirkliche Leben.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Arachnophobia, 17.09.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Was man von hier aus sehen kann“ ist für mich eines dieser Bücher, die vom Klappentext her so unspektakulär waren, dass es zuerst gar nicht mein Interesse wecken konnte. Dann liest man diese ganzen begeisterten Kommentare und Rezensionen – und schon zieht es im eigenen Bücherregal ein. Und in diesem Fall: Besser spät als nie!

    Die Geschichte um die Dorfgemeinschaft, in welcher die Erzählerin Luise ihre Kindheit und Jugend verbringt, wurde für mich schnell zu einem Lesehighlight des Jahres. Grund war hierfür gar nicht mal vordergründig die eigentliche Handlung, sondern vielmehr der wunderschöne Stil der Autorin. Stets mit einem leichten Hauch von Humor begleitet, der selbst in den traurigeren und tragischen Passagen nicht verlorenging und oftmals auf mich schon poetisch wirkte – auch wenn das kitschig klingen mag. Es war für mich einfach durchweg ein Genuss, dieses Buch zu lesen, selbst wenn es gegen Ende zu einer Situation kam, die mich doch in ihrer etwas unpassenden Übernatürlichkeit leicht die Stirn runzeln ließ.

    Neben dem Schreibstil waren auch die Figuren eine reine Freude. Jeder Charakter ist auf seine Art speziell und ein Unikat. Bis in die kleinsten Nebenfiguren hat die Autorin hier Persönlichkeiten erschaffen, die alle irgendwie speziell, schräg, aber dennoch fast durchweg liebenswert in ihren Eigenheiten sind. Trotzdem wird die für mich unangenehme, schmale Linie zum Gekünstelten, Plakativen zum Glück nie übertreten. Natürlich sind alle Charaktere nicht unbedingt „normal“, aber genau das bildet mit der Geschichte und dem von feinem Wortwitz angereicherten Schreibstil eine wundervolle Einheit.

    Letztendlich war „Was man von hier aus sehen kann“ für mich trotz aller Tragik, der kleinen und größeren Probleme, in seiner Gesamtwirkung durchaus ein Wohlfühlbuch und definitiv ein Lesehighlight 2017. Absolute Leseempfehlung für Genießer.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 04.07.2017 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wovon Okapis träumen
    Ein gediegener Roman! Perfekt geschrieben und sehr originell. Dennoch tat ich mich anfangs schwer, da die Atmosphäre des Romans so leicht und gleichzeitig so schwer wirkt. Mir kommt diese dörfliche Szenerie wie aus der Welt gefallen vor und anscheinend ist die Handlung in der Vergangenheit, vermutlich die achtziger Jahre angesiedelt, jedenfalls gibt es noch die D-Mark.

    Von Anfang an überzeugen die Figuren. Nicht nur die anfangs 10jährige Luise und ihr Freund Martin, auch besonders ihre Großmutter Selma und der Optiker, der ein guter Freund ist. Obwohl gerade die beiden eigentlich zu gut sind als das es noch glaubhaft wäre.
    Auch die eigentümliche Art zu reden, den die meisten der Figuren, selbst Luises Eltern haben, verwundert.
    Das ist vielleicht etwas übertrieben.

    Spätestens als Luise dann im zweiten Teil des Buches mit Anfangs zwanzig so gut wie erwachsen ist, bin ich voll drin im Buch. Jetzt dominiert Luises Liebesgeschichte mit Frederik, einem buddhistischen Mönch.

    Dann gibt es noch den Hund Alaska, der Luise in vielen Szenen begleitet.
    8 Jahre später geht es weiter.
    Die Art der Romanaufteilung in 3 Teile überzeugt voll.

    Mariana Lekys Art zu schreiben ist nicht untypisch für die neue deutsche zeitgenössische Literatur und sie hat doch auch einen eigenen Stil. Es würde mich nicht wundern, wenn “Was man von hier aus sehen kann” für den deutschen Buchpreis nominiert würde.

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