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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    herrzett, 08.07.2021

    Als Buch bewertet

    Das Leben schreibt die emotionalsten Geschichten, so oder so ähnlich könnte man dieses Buch kurz zusammenfassen, denn was Carolina Setterwall (in der Übersetzung von Susanne Dahmann) mit ihrem autofiktionalen Roman „Betreff: Falls ich sterbe“ ist nichts anderes als das harte, schicksalhafte Leben, ihr Leben und bittere Realität. Ihr Freund Aksel stirbt in der Nacht, während sich Carolina um ihren gemeinsamen Sohn Ivan kümmert, an einem Herzanfall. Er war gerade einmal Mitte dreißig, sie wollten sich eine Familie aufbauen, ihr Sohn erblickte vor wenigen Monaten die Welt und nun ist... ist alles schwarz. Im Schock bewegt Carolina sich durch die nächsten Tage, Wochen, Monate und wird eigentlich nur noch von ihren Freunden und der Familie gehalten.
    Sie muss wieder lernen mit dem Leben und ihrem neuen Alltag klar zu kommen, erneut Fuß zu fassen und mit ihrem Schmerz umzugehen. Sehr nahbar, bewegend und intensiv lässt Carolina uns an den Gedanken, dem Leben und der Trauer an dem Leben ihrer Protagonistin teilhaben. In zwei parallel verlaufenden Erzählsträngen berichtet sie von der schlimmsten Zeit ihres Lebens und dem Kennenlernen ihres Freundes, ihrer Beziehung, sowie alltäglichen Momenten, Gedanken, Diskussionen. Sehr aufwühlend, persönlich und nahbarer erzählt sie von dem, was in ihr vorgeht und wie sie sich langsam ihren Weg zurück ins Leben kämpft und dabei stets diese schmerzvolle Erfahrung erinnert wird. Bereits die ersten 50 Seiten haben mich wahnsinnig mitgenommen und es wird auch nur minimal besser. Ich war schockiert, aufgelöst, bewegt von Carolinas Schicksal, konnte sie zwar nicht immer verstehen, noch fand sie wahnsinnig sympathisch, aber puh... das macht was mit einem. Dieses Buch hat es einfach in sich, berichtet sehr offen, reflektiert und ehrlich von gedanklichen Abgründen, von den schwierigen, verzweifelten Phasen der Mutterschaft, der Partnerschaft und Elternschaft, gibt Einblicke wie es ist mit Ängsten und Therapien umzugehen, beweist was Familie heißt, was Selbstbestimmung bedeutet und macht und was eben auch das Schicksal für einen gewaltigen Einfluss hat.
    Das Leben ist kostbarer und fragiler Schatz und ja, ich glaube das muss einem irgendwie viel häufiger bewusst werden. Bewusst sein.
    Am liebsten würde ich nun sowas sagen wie: das müsst ihr einfach lesen, aber dieser Roman ist wahrscheinlich nichts für sehr nah am Wasser gebaute Menschen. Dieses Buch trifft tief ins Herz und das auf eine wahnsinnig ergreifende, bewundernde und schonungslose Art und Weise. Unvergleichbar toll.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anonym, 29.06.2021

    Als Buch bewertet

    Beeindruckendes Buch, ganz dicht am Leben und Sterben dran
    Die schwedische Autorin Carolina Setterwall hat mit ihrem Roman ein verstörend faszinierendes Werk geschaffen, dass einem nicht mehr so leicht loslässt. Es geht um den Tod und die Liebe und das Leben. Schon der Titel „Betreff: Falls ich sterbe“ weißt auf den Kern des Romans: Aksel, der Lebensgefährte der Autorin, schickt eine irritierende Email, in der er ihr für den Falls eines Todes die wichtigsten Passwörter zukommen lässt. Und ein paar Wochen später stirbt er tatsächlich ganz plötzlich.
    In dem Roman sehe ich ein Stück weit die Aufarbeitung des Verlustes. Geschickt kombiniert Setterwall die dichten Momente des Todes und des Abschieds aus dem Jahr 2014 mit der Zeit des Kennenlernens im Jahr 2009. Immer wieder springt der Roman vom ersten Verliebtsein und dem Wachsen und Reifen der Liebe zu den letzten Wochen, zum Tod und allem, was danach passierte. Dadurch tun sich beim Lesen sehr interessante Bezüge auf, und auf dem Hintergrund des Endes, das man als Leser schon früh kennt, fühlen sich die Anfänge der Beziehung irgendwie ein wenig absurd und irreal an, man fühlt sich im wahrsten Sinne des Wortes hin und hergerissen.
    Die Stimmung des Romans kann aber keinesfalls als bedrückend oder betrübt bezeichnet werden. Vielmehr spürt man der Autorin eine tiefe Reflexion über das Leben ab. Er lässt sich anregend lesen und bringt die Handlung kurzweilig voran.
    Besonders beeindruckend fand ich, dass der Roman ganz viele autobiographische Züge aufweist und das, was Setterwall hier beschreibt, ihr in Grundzügen selbst widerfahren ist. Dadurch gewinnt die Geschichte noch einmal mehr an Gewicht und grundsätzlicher Tiefe. Sie erzählt ganz persönlich und ehrlich von ihrer intensiven Liebe und dem Schmerz des Abschieds. Beides bekommt in dem Roman einen guten Platz und ist für sie sicher ein Stück Aufarbeitung von Lebensgeschichte.
    So kann der Roman auch für seine Leser Anregung geben, Trauer zu verarbeiten. Ich habe Ihn jedenfalls mit Gewinn gelesen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus 34, 07.07.2021

    Als Buch bewertet

    Meinung:
    Dieses Buch hat mir auf eine ganz andere Art bewegt, auf eine ungeschönt echte, manchmal schonungslose und Bemerkenswert ehrliche Weise!
    Was dieses Buch schafft ist selten, es gewährt uns Einblicke in eine Welt, voller Trauer und Schmerz, übermannenden Unglaubens und einer Art der Trauer, die so nah erzählt ist, dass eines der wichtigsten Themen in der Literatur so menschlich erzählt wurde wie selten.

    Wie es die Autorin schafft,in einer sehr emotionalen, aber nie zu aufgeladenen Erzählung mit vielen wechselnden Emotionen eine Geschichte zu erzählen, ist mehr als herausragend und überraschend.
    Dabei zeigt diese Buch nicht nur eine Seite, sondern alle. Und dies ohne je anmaßend zu sein, sondern stets von einer Ehrlichkeit und Authentizität geprägt, die kein Leserherz kalt lässt.
    Und dabei ist es schonungslos ehrlich erzählt: Die Autorin verpackt so viel Emotionalität und Vielschichtigkeit auf eine Seite, dass einem als Leser der Atem stockt und man nur ansatzweise erahnen kann, welche wahre Emotionalität hier in Wirklichkeit verborgen liegt und gerade deshalb fühlt sich dieser Roman so erschreckend real für einen selbst an.
    Die anspruchsvolle Art des Erzählens ist es, die mich auch literarisch begeistern und bewundernd auf diesen Roman blicken lässt.

    Definitiv eine sehr dunkler Roman, der dennoch eine unheimliche Sogwirkung auf den Leser auszuüben vermag. In meinen Augen ein wirklich tolles und gelungenes Buch !

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SiWel, 08.07.2021

    Als Buch bewertet

    Carolina Setterwall verarbeitet in diesem Buch den plötzlichen und vor allem unerwarteten Tod ihres Mannes Aksel. Eigentlich gehört so ein Thema nicht unbedingt zu meinen Lieblingsgenres, da wir aber im näheren Umfeld vor einiger Zeiz genauso einen Fall hatten, war ich echt gespannt wie mir das Verarbeiten in dem Buch vermittelt wird.

    Carolina erzählt in Tagebuchform, immer abwechselnd aus vergangener Zeit sowie es ihr Heute ergeht. Man erfährt, wie unterschiedlich die beiden doch waren, mit welchen banalen Alltagsproblemen sie sich beschäftigen, mit den Höhen und Tiefen einer Ehe sowie mit dem auf einmal Eltern sein. Offen, ehrlich und ungeschönt hört es sich an und in einigen Dingen fühlt man sich irgendwie als wenn man sich selbst darin findet. Wenn man den Titel liest weiß man zunächst nicht so recht, was man damit anfangen soll, nach dem Blick auf den Klappentext dann schon. Das Cover macht anschließend eben Sinn. Der Schreibstil von Carolina hat mich sofort angesprochen. Es liest sich interessant und man will an den Gefühlen, die einem hier vermittelt werden, teilhaben. Es berührt und vieles geht einem während des Lesens durch den Kopf. Es ist keine leichte Kost, dient eher nicht zur Unterhaltung, sondern hier geht es um Trauer und ihre Bewältigung.

    Um es endgültig zu verdauen wird noch einige Zeit vergehen; aber das war es wert.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin E., 08.07.2021

    Als Buch bewertet

    Sehr emotional

    Mich hat das Buch sehr mitgenommen. In mehreren verschiedenen Ebenen.
    Es hat mich traurig gemacht, hat mich zum nachdenken angeregt und mitfühlen lassen. Auch ich habe einen kleinen Sohn und wüsste nicht, wie ich damit umgehen würde, wenn der Vater von heute auf morgen nicht mehr da ist.

    Zuerst hatte mich der Titel neugierig gemacht. Eine Art Testament in der heutigen Zeit? Per Mail versendet und so irgendwie immer präsent? Die Inhaltsangabe hat mich dann dazu gebracht es lesen zu wollen.

    Die schwedische Autorin Carolina Setterwall hat ihren Partner auf eine ähnliche Weise verloren und hat das Buch als Trauerbewältigung geschrieben. In einem Interview, dass ich gelesen habe beschreibt sie, dass das Buch eine Mischung aus Wahrheit, Erinnerungen und Blickwinkeln ist. Das fand ich eine ganz passende Beschreibung und hat es mich noch mal anders lesen lassen.

    Die Protagonisten spricht immer direkt ihren verstorbenen Freund an. Was zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig ist, lässt es bald eine ganz spannende Leseerfahrung werden. Man hat das Gefühl etwas zu erleben und mittendrin zu sein, da man sich doch immer mal selbst angesprochen fühlt und so eine Bindung aufbaut.

    Für mich war der Roman eine Einsicht in ein privates Erlebnis, dass nach außen dringen wollte um gehört zu werden.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jonas1704, 12.08.2021

    Als Buch bewertet

    In diesem teils autobiographischem Buch geht es um Carolina, eine junge überforderte Mutter, deren Ehemann plötzlich stirbt und sie alleine mit ihrem Sohn zurücklässt. Monate zuvor hatte sie von ihm eine merkwürdige Mail erhalten in dem er ihr alle wichtigen Details gab, falls er sterben sollte. Sie fand die Mail absurd und doch kam es so dass sie ihn wenige Zeit später tot im Bett auffand.
    Überfordert mit ihrer Rolle als Mutter, versucht sie mit allem klar zu kommen, obwohl sie sich ihr Leben völlig anders vorgestellt hat.
    "Betreff: Falls ich sterbe" ist ein eindrucksvoller Roman über Trauer und wie man damit klar kommt. Die Tatsache, dass der Ehemann der Autorin auf ähnliche Art verstorben ist, macht das Buch noch realistischer und lässt einen mit dem Gedanken zurück was wäre wenn ein geliebter Mensch plötzlich ohne Vorwarnungen, wie z. B Krankheit aus dem Leben scheidet.
    Die Ehrlichkeit und ich wage zu sagen Kälte mit der Carolina das Ganze betrachtet hat mich ein wenig irritiert, dennoch kann ich nachvollziehen dass es auch oft die Trauer ist, die einen härter macht.
    Ich empfehle dieses Buch gerne weiter denn obwohl wir dieses Thema sehr gerne ignorieren möchten ist es dennoch präsent und wir wissen nicht wann und wo es einen treffen könnte.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 08.08.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat mich direkt angesprochen, weil es teilweise autobiografisch ist. Carolina fühlt sich mit ihrer Mutterrolle überfordert, was seine Spuren auch bei ihrer Ehe hinterlässt. Das junge Paar versucht eine Balance zu finden als der Ehemann Aksel plötzlich mit 34 Jahren stirbt. Carolina ist geschockt und musss nun mit ihrem leben erneut auf einen neuen Ebene klarkommen.
    Vom Klappentext und Titel her wurde ich vor allem neugierig und fragte mich wie praktisch ein Mensch doch handelt kann und in Falle seines Versterbens schon vorab einen Brief/ eine Mail hinterlässt um über all das Info zu geben, was später von Nutzen sein konnte. Und das schon mit 34!
    Was mich danach an dem Buch etwas gestört hat ist die Tatsache, dass diese Mail viel zu wenig Platz in dem Buch einnimmt. Die Schilderungen der Protagonistin haben mit betroffen gelassen und traurig gemacht, allerdings war das Bich auch teilweise langatmig und mit so einigen Wiederholungen.
    Ich denken, dass Buch ist eher für jemanden geeignet dem momentan mit einer Trauerbewältigung zu kämpfen hat ansonsten kann man sich in dem Ganzen nicht absolut hineinversetzen. Eine ergreifende Geschichte ist es aber allemal.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suzann K., 26.07.2021

    Als Buch bewertet

    Emotionale Trauerbewältigung
    "Betreff: Falls ich sterbe" von Carolina Setterwall ist ein zum Teil autobiografischer und zum Teil auch fiktionaler Roman. Das Buch beginnt mit dieser Mail "Betreff : Falls ich sterbe", in der ihr Lebensgefährte Aksel ihr alle Paßwörter und wichtigen Dokumente sendet. Carolina fühlt sich grad überfordert mit ihrem Baby Ivan und vergißt sie nach anfänglichem Erschrecken bald. Bis Aksel dann plötzlich stirbt.
    Hier berichtet Carolina in zeitlich zwei gegenläufigen Erzählsträngen von ihrem Kennenlernen und Leben mit Aksel und von seinem Tod und den Tagen und Wochen danach.
    Dieses Erzählen fühlt sich unglaublich echt und lebensnah an, sie berichtet von vielen glücklichen und unbeschwerten Momenten, Momenten reinen Glücks. Aber sie berichtet auch davon, wie sie die treibende Kraft in dieser Beziehung war, ihn mit manchen Entscheidungen unter Druck gesetzt hat, ihm Stress gemacht hat. Es ist sehr emotional geschrieben, fast wie ein Tagebuch, wo sie ihre geheimsten Gedanken festhält und auch nichts beschönigt. Durch diese große Offenheit entsteht nicht nur Sympathie zur Protagonistin, da man ja auch alle negativen Gedanken schonungslos mitgeteilt bekommt.
    Der Alltag einer jungen Mutter mit einem kleinen Kind steht hier ebenso im Mittelpunkt, wie die Schwierigkeit eine ehrliche Beziehung zu führen und vor allem die Trauerbewältigung. Der Umgang mit dem Tod eines geliebten Menschen und diese schwierige Zeit danach, es ist sehr wichtig, dass darüber auch geschrieben wird
    Das letzte Drittel des Buches geht dann um das weiterleben von Carolina mit ihrem Kind und dem Versuch ihren eigenen Platz im Leben wieder zu finden. Dieser Teil war für mich viel zu lang und ich konnte viele Gedanken der Protagonistin nicht nachvollziehen, die so viel Hilfe und Liebe bekam und sich irgendwie nur beschwerte und auch den Umgang mit ihrem Kind fand ich teilweise sehr schwierig.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sophie L., 08.07.2021

    Als Buch bewertet

    Leben mit einem Verlust

    Der Roman "Betreff: Falls ich sterbe" handelt von Carolina, deren Partner plötzlich verstirbt und sie mit ihrem Baby alleine zurücklässt. Auf zwei Zeitebenen wird zum einen die Beziehung der beiden bis zu Aksels Tod und zum anderen das Leben von Carolina nach seinem Tod erzählt.
    Der Schreibstil, mit dem die Autorin sich direkt an Aksel richtet hat mir sehr gut gefallen. Mich hat die ehrliche und ungeschönte Erzählweise dieses autofiktionalen Romans sehr beeindruckt. Durch den Schreibstil wirken die Ausführungen und die Beschreibungen der Gefühle sehr authentisch.
    Zu Beginn fand ich das Buch wirklich sehr berührend und musste auch die ein oder andere Träne verdrücken. Doch mit der Zeit hat sich die Erzählung für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen. Zwar gab es durch die zwei Zeitebenen und sehr kurze Kapitel immer wieder Abwechslung, jedoch konnte mich das auf Dauer nicht am Ball halten.

    Natürlich handelt es sich bei dem Thema Trauer um ein schwieriges Thema, was auf Grund der Autofiktionalität authentisch behandelt wurde. Meiner Meinung nach, war ich während des Lesens nicht in der richtigen Stimmung für so ein Buch. Jedoch denke ich, dass dieses Buch eine große Wirkung auf jemanden haben kann, wenn man sich in der passenden Stimmung befindet.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    JDaizy, 30.06.2021

    Als Buch bewertet

    "Du erwiderst mein Lächeln nicht. Du schweigst. Deine Finger liegen still auf den Tasten des Computers, dein ganzer Körper wird vollkommen still. In deinem Blick geschieht etwas, aber ich kann nicht deuten, was. Du sitzt hier, schweigend und wie versteinert, dein Blick wandert weg von mir, aus dem Zimmer. Mir ist das Lächeln auf dem Gesicht eingefroren, es ist, als müsse ich eine Grimasse ziehen, um es wieder auf neutral zu stellen. Eine gefühlte Ewigkeit vergeht. Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll."

    Carolina ist gerade Mutter geworden und muss sich erst in ihre neue Rolle einfinden. Dann passiert das Unfassbare: ihr Partner Aksel liegt tot im Bett. Völlig unvorbereitet und unerwartet wird die junge Frau mit dem Tod ihres Partners konfrontiert und verliert den Boden unter den Füßen.

    Unverblümt und offen teilt die Autorin Carolina Setterwall in ihrem autofiktionalen Buch "Betreff: Falls ich sterbe" ihre Gefühle und Gedanken mit ihren Lesern.
    Von Anfang an hat sie mich in die Geschichte gezogen. In ihren klaren Worten liegt so viel Wahrheit, so viel Ehrlichkeit, so viel Unverstelltheit. Sie schämt sich nicht dafür, dass es Momente der Überforderung gibt. Dass die Geburt eines Kindes und die Zeit danach nicht einfach nur himmelhochjauchzend ist. Dass eine Beziehung neben guten Tagen auch viele weniger gute Tage ertragen muss. Dass Liebe allein manchmal nicht ausreicht. Und das unser Leben endlich ist und Dinge passieren können, die uns den Boden unter den Füßen wegreißen.

    Da ist eine junge Frau, die sich nichts mehr wünscht, als mit ihrem Partner zusammen zu sein, die liebt und geliebt werden möchte, die eine gemeinsame Zukunft mit Wohnung und ein Kind haben möchte. JETZT.
    Alles ganz alltägliche Wünsche. Und doch bergen sie so viel Konfliktpotential, gerade dann, wenn man so verschieden ist wie Carolina und Aksel.
    Sie, unsicher, ängstlich und von alten Traumata in ihrer Vergangenheit geprägt. Eine, die gern redet und reden möchte. Eine, die gern alles schaffen und nichts aufschieben würde.
    Er, ruhig, nachdenklich, ein Denker, der viel grübelt, diese Gedanken aber oft mit sich allein ausmacht, der es ruhig angehen lassen möchte.
    Wo liegt der gute Mittelweg zwischen beiden und den Kompromissen, die es zwangsläufig geben muss, die wir täglich machen oder uns gegenseitig "aufzwingen"?

    Es gibt so viele Textpassagen, die mich nachdenklich gestimmt haben, die mich zurückerinnern lassen, denn irgendwie sind ihre Gedanken, Gedanken, die auch ich als Leser kenne. Gedanken, über die man sich nicht oder nur selten mit anderen austauscht. Sich nicht verstanden und gesehen fühlen, dabei selbst die Erwartungen von anderen nicht erfüllen können, so sehr man es auch versucht, und der Versuch sich in dem ganzen Tornado an Gefühlen nicht selbst zu verlieren. Dieses Buch ist einfach nur kraftvoll, ehrlich und überwältigend.

    "Betreff. Falls ich sterbe" ist 2018 unter dem Titel "Lat oss hoppas pa det bästa" in Schweden erschienen. In Deutschland wurde es vom Verlag Kiepenheuer & Witsch 2021 als hochwertiges Hardcover mit 476 Seiten veröffentlicht, und ich hoffe, dass es viele Leser finden und begeistern wird.

    Fazit:
    Es gibt kein "Später vielleicht". Und trotz unserer Narben sind wir nicht nur Mutter oder Vater, trauernde Witwe oder Witwer oder ein verletzter Mensch mit einer belasteten Vergangenheit. Wir sind so viel mehr. Das Leben geht weiter, auch wenn es manchmal nicht danach aussieht.
    Ein kraftvoller Roman über das Leben und das Sterben, über Beziehungen, Eltern werden, Verlust und Trauer und über noch so viele Dinge mehr.
    Meine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Antje K., 06.07.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist bereits ein Hingucker und schon während der ersten Seiten hat mich das Buch in seinen Bann gezogen und ich konnte es nicht weglegen

    Insgesamt ein sehr berührendes Buch, das einen gewohnte Strukturen und Denkweisen überdenken lässt und das Fazit hat, jeden Tag zu genießen, weil alles so schnell vorbei sein kann. Man sollte versuchen, an seinen eigenen Wünschen festzuhalten.


    Ich bin restlos begeistert von dieser Geschichte, die mit ihrer Ernsthaftigkeit und allertiefsten Emotionen punktet. Das Seelenleben von Carolina wird schonungslos offenbart, ich habe selten eine solche Intensität erlebt. Die Geschichte wird anfangs in zwei Zeitsträngen erzählt. Auf der Zeitschiene 2009 lernen sich Aksel und Carolina kennen und auf der Zeitschiene 2014 passiert das schreckliche und die gesamte Trauerphase wird beschrieben.

    Ein sehr berührendes Werk und ein Highlight für mich und ich vergebe eine klare Kauf- und Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michel P., 11.07.2021

    Als Buch bewertet

    "Betreff: Falls ich sterbe" von Carolina Setterwall ist eines dieser Bücher, deren Lektüre bereits nach wenigen Seiten, wenn nicht sogar schon nach der Lektüre des Klappentextes in Erinnerung bleiben wird. Warum? Ganz einfach! Die Story geht schlicht weg ans Herz und treibt die Gedanken des Lesers um. Und genau so sollte ein Buch im Endeffekt auch sein. Es sollte den Leser bei und nach der Lektüre nicht direkt wieder loslassen. Das besondere dabei ist, dass es sich hier um ein autofiktionalen Buch handelt. Carolina Setterwall erzählt von ihrer intensiven berührenden und spannungsgeladenen Liebe und dessen plötzlichen Ende. Von dem Tod eines geliebten Menschen. Von dem Tod ihres Ehemannes.
    Was mir an "Betreff: Falls ich sterbe" gefallen hat? Einfach alles! Bereits das Cover ist absolut stimmig zur Handlung - einfach, klar und trotzdem bleibt es ein Blickfang. Dann natürlich der Plot, der schon mit so weinigen Wörtern eine so berührende Geschichte beschreiben kann. Liebe und Verlust - ein Wimpernschlag kann ein Leben aus den Fugen heben. Carolina Setterwall lässt uns hier an ihrem Leben teilhaben, findet stets die richtigen Worte und bringt so das Geschehene in die Herzen der Leser. Mich hat dieses Buch tief berührt. Umso schwerer fiel es mir, mich in ihre Lage zu versetzen.
    Ich empfehle dieses Buch gerne weiter als eines der emotionalsten und lesenswertesten Bücher der letzten Jahre.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nanni, 03.09.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt:

    Carolinas Sohn ist wenige Monate alt, als sie Aksel, ihren Lebensgefährten und Vater ihres Babys, eines Morgens tot im gemeinsamen Bett vorfindet. Carolina fällt daraufhin in ein tiefes Loch, weiß nicht mehr wie sie mit sich und ihrem Leben zurechtkommen soll. Doch Freunde und Familie sind für sie da. „Betreff: Falls ich sterbe“ ist ein autobiographischer Roman, in dem die Autorin von den Monaten und Jahren vor und nach Aksels Tod erzählt.

    Meine Meinung:
    Das Buch wirkt deutlich dicker, als es tatsächlich ist. Die Kapitel sind sehr kurz und lassen sich schnell lesen. Es gibt zwei Erzählstränge, die jeweils abwechselnd bedient werden. Der erste beginnt mit dem Kennenlernen von Carolina und Aksel, verfolgt ihre Beziehung und endet bei seinem Tod. Der zweite beginnt bei Aksels Tod, schildert die nervenaufreibende Zeit danach und geht schließlich in das Leben über, das Carolina sich irgendwann wieder aufbaut.
    Im Zentrum der Geschichte stehen allein Carolina, Aksel und ihr Sohn Ivan. Carolina erzählt in der zweiten Person, sie spricht den toten Aksel direkt an. Die Nebenfiguren werden nicht näher benannt oder charakterisiert. Sie sind bloß „meine Stiefmutter“, „dein Bruder“, „seine Tochter“. Das hat mich vor allem im Mittelteil, als Familie und Freunde in Carolinas Trauer doch so präsent waren, sehr irritiert.
    Beeindruckt hat mich an dem Buch, mit welcher Ehrlichkeit die Autorin versucht, sich selbst, Aksel, ihre Beziehung, das Muttersein und ihre Trauer zu beleuchten. Und da wären wir auch schon beim größten Problem. Die Beziehung, die hier geschildert wird, ist in meinen Augen höchst dysfunktional. So dysfunktional, dass ich mich des Öfteren bei dem Gedanken ertappt habe, dass doch einer von den beiden dieses ganze Übel bitte beenden möge. Die Beziehung von Carolina und Aksel und ihre Probleme, vor allem im Bezug auf Kinderwunsch und Schwangerschaft, wird äußerst detailliert seziert, während in den zwischengeschobenen Kapiteln gleichzeitig Carolinas Trauerphase stattfindet. Mit diesem Wechsel bin ich nicht gut zurechtgekommen.
    Carolina erzählt ihre Geschichte weiter, bis zu dem Punkt, an dem sie beginnt, sich ein neues Leben nach Aksel aufzubauen. Dieses Leben ist mit neuen Menschen und neuen Problemen verknüpft. Irgendwie schafft es die Geschichte hier einen Bogen zu spannen, weil diese Schwierigkeiten die genaue Verkehrung der Situation mit Aksel sind.
    Apropos Bogen: Schade fand ich auch, dass die titelgebende Email im Laufe der Geschichte nicht intensiver thematisiert wird.

    Fazit:
    Es war nicht mein Buch. Mir haben die Nebenfiguren gefehlt. Ein greifbares soziales Gefüge. Ein Fokus. Der große Pluspunkt der Geschichte ist ihre Ehrlichkeit und vielleicht bin ich selbst einfach nicht in der entsprechenden Lebensphase, um diese wertschätzen zu können. Für mich ist es nicht das richtige Buch zum Thema Trauer und Schicksalsschläge gewesen, weil es einfach zu viele schwierige Nebenschauplätze behandelt. Trotzdem muss man herausstellen, dass das Leben nun einmal häufig so ist, wie es hier geschildert wird. Es tut weh und man läuft im Kreis. Aber als Roman, habe ich mir damit wahnsinnig schwergetan.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 08.07.2021

    Als Buch bewertet

    Wenige Wochen nach der Geburt ihres Sohnes Ivan erhält Carolina von ihrem Lebensgefährten Aksel eine verstörende E-Mail mit dem Betreff "Falls ich sterbe", in der er ihr seine Passwörter und Anweisungen im Fall seines Ablebens erteilt. Fünf Monate später stirbt Aksel tatsächlich unerwartet an Herzversagen.

    "Betreff: Falls ich sterbe" ist eine autofiktionale Geschichte, in der Carolina rückblickend erzählt, wie sie Aksel kennengelernt, wie sie versucht hat, ihre Beziehung voranzutreiben und Aksel mehr oder weniger unter Druck gesetzt hat, mit ihr eine Familie zu gründen. Aksel war eher ein Leisetreter, der die Dinge langsam angehen lassen wollte und mit seinen Gefühlen hinter dem Berg hielt.
    Der Tod ihres Lebensgefährten ist trotz der unterschiedlichen Vorstellungen, die sie in Bezug auf ihre Beziehung hatten, für die junge Mutter ein Schock. Sie weiß nicht, wie sie über den Verlust hinwegkommen und wie sie Ivan eine gute Mutter sein soll. Familie und Freunde werden zu einem Netz, das sie auffängt, während Carolina es als ihre Hauptaufgabe ansieht, Ivan glücklich zu machen und dabei ihre eigenen Bedürfnisse hinten anstellt.
    Als Carolina Sehnsucht nach einem neuen Partner bekommt und tatsächlich einen alleinerziehenden Vater kennenlernt, der mit ihr sein Leben verbringen möchte, ist es Carolina, die sich zurückzieht und der es mit der neuen Familiengründung zu schnell geht.

    "Betreff: Falls ich sterbe" ist ein eindrucksvoller Roman über Trauer und die Verarbeitung des Verlusts eines geliebten Menschen. Es ist spürbar, dass Carolina das alles selbst erlebt hat, denn der Roman ist lebensnah, ergreifend und dabei bewundernswert offen und ehrlich geschildert. Carolina wirft rückblickend auch einen kritischen Blick auf ihre Beziehung mit Aksel, beschönigt und verklärt nichts. Sie ist kritisch sich selbst gegenüber und hat mit Schuldgefühlen zu kämpfen, indem sie sich fragt, ob sie Aksel mit ihrer unnachgiebigen Art nicht überfordert hat. Sie merkt auch, dass es falsch ist, sich nach Aksels Tod abzuschotten und nur noch für Ivan zu leben, kann aber gleichzeitig nicht davon lassen, ihn als Schutzschild zu verwenden und all ihre Kraft aufzuwenden, um ihn glücklich zu machen.

    Es ist ein persönliches Buch, in dem Carolina direkt Aksel anspricht, als wäre er noch bei ihr und könnte ihr sein Plazet für ihr Handeln erteilen. Die Autorin schafft es ihre Gefühle - von Trauer über Wut, Angst, Hoffnung bis hin zu Sehnsucht und Schuld - schonungslos ehrlich darzustellen und den Leser*innen ihre Geschichte zu vermitteln, als würde man ein Tagebuch lesen.
    Ich konnte mich wunderbar in Carolina hineinversetzt und bewunderte ihre brutale Ehrlichkeit. Ihre Geschichte kann anderen Trauernden Kraft und Mut schenken, denn sie zeigt, dass alle widerstreitenden Gefühle erlaubt sind und dass es bei der Verarbeitung eines Verlusts kein Richtig und Falsch gibt und jeder ganz individuell seine Zeit braucht, um damit fertig zu werden.

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  • 5 Sterne

    Bookflower173, 05.07.2021

    Als Buch bewertet

    Von der Trauer umschlungen

    In diesem Roman verarbeitet die Autorin Carolina Setterwal ihre eigenen Erlebnisse. Carolina erhält von ihrem Partner Aksel eine Email mit dem Betreff: Falls ich sterbe, in der alle wichtigen Passwörter etc. aufgelistet wurden. Wenige Monate später stirbt ihr Lebensgefährte. Carolina, die zugleich auch Mutter eines kleinen Kindes ist, muss nun mit der Trauer und dem Verlust versuchen umzugehen.

    Meinung:
    Dass der Roman autofiktional ist, hätte ich zunächst nicht gedacht. Den Zufall mit dem Betreff und dem Tod, der wenige Monate danach folgte, fand ich ziemlich groß. Aber dass dies wirklich passiert ist, hat den Roman für mich noch emotionaler gemacht, als er eh schon ist. Das Buch ist aus der Perspektive der Protagonistin geschrieben. Daher hat man das Gefühl, der Protagonistin Carolina ganz nahe zu sein. Ich habe jeden einzelnen Satz gespürt und wurde regelrecht von ihrer Trauer umschlungen. Mit ihrem Schreibstil beschreibt sie Trauer und Schmerz sehr besonders und nahegehend.

    Man kann nachvollziehen, dass sie versucht ihr Leben fortzusetzen und weiterzumachen. Aber es läuft nicht immer, wie geplant, und das Weitermachen zeigt sich sehr schwierig. Diese vielen Versuche, wieder ein relativ normales Leben zu führen, und deren Scheitern, machen die Geschichte sehr real. Zumal die Protagonistin eine junge Frau und Mutter ist, die ihr ganzes Leben noch vor sich hat.

    Das Buch liest sich nicht so schnell, weil das Geschriebene einem sehr nahe geht. Die Emotionen sind greifbar und übertragen sich auf einen selbst. Es wird aber ein wichtiges Thema behandelt, nämlich mit der Trauer nach einem Verlust umzugehen, das hier sehr gut und authentisch umgesetzt wurde. Stellenweise gab es einige Längen, aber der Schreibstil hat zu der Stimmung sehr gut gepasst. Was mir sehr gut gefallen hat ist, dass die Trauer nicht explizit beschrieben wird, sondern der Fokus auf das Zurückfinden ins Leben gelegt wird. Es wird alles nahezu sachlich beschrieben. Trotzdem oder gerade deshalb werden die Emotionen auf den Leser übertragen.


    Fazit:

    Dieses Buch hat mich emotional berührt. Ich wurde quasi von der Trauer umschlungen. Man ist der Protagonistin vor allem wegen des Schreibstils sehr nahe und kann ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen. Ein tolles Buch über Trauer und dem Weiterleben nach einem Verlust.

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  • 5 Sterne

    Sandra K., 31.07.2021

    Als Buch bewertet

    Das Unfassbare
    Autofiktion ist schwer in Mode zur Zeit, habe ich mir sagen lassen und durch dieses „Schlagwort“ stieß ich auch auf dieses Buch.
    Autofiktion ist eine Mischerzählform, die Autobiographisches mit Fiktion verbindet, sprich selbst Erlebtes mit erfundenen/ausgedachten Komponenten. Das ist für mich sehr interessant, weil diese beiden Erzählweisen ja sonst immer getrennt auftreten: entweder liest man eine Biographie oder Fiktion. Von daher war ich sehr gespannt auf dieses 480 Seiten starke Buch von Carolina Setterwall, die auch ihre eigene Protagonistin ist.
    Das Cover ist sehr schlicht gehalten, doch meines Empfindens nach „verlangt“ diese Geschichte das auch. Da darf das Cover nicht „ablenken“...
    Der Titel ist auch denkbar gut gewählt, es gäbe meiner Meinung nach keinen besseren.
    Carolina´s Lebensgefährte Aksel schickt ihr eine Email mit einer detaillierten Auflistung seiner Passwörter und anderer praktischer Dinge für den Fall seines Todes. Das mutet erstmal merkwürdig an und Carolina ist auch geschockt und weiß nicht, wie sie damit umgehen soll, denn beide sind noch jung und sie weiß nicht, warum er sowas tun sollte. Ist er krank ? Wollte er einfach nur vorsorgen ? Hat er eine Vorahnung, dass er sterben muss/wird ? Diese Situation ist nicht einfach.
    Doch es soll noch schlimmer kommen:
    Fünf Monate später erliegt Aksel einem Herzinfarkt...
    Dass dieses Buch international gefeiert wurde, kann ich sehr gut verstehen und nachvollziehen, denn auch mich hat es begeistert.
    Carolina Setterwall nimmt kein Blatt vor den Mund und schont sich selbst dabei somit auch nicht... Sie schreibt sehr präzise und nimmt den Leser fast schon schonungslos mit in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Das ist nicht immer leicht zu lesen, aber auch berührend, aufrüttelnd und nicht zuletzt auch immer authentisch und deswegen in meinen Augen auch so gut. Es ist ehrlich, es ist nahbar, es ist nachvollziehbar, nachfühlbar für den Leser/die Leserin. Und das macht es meiner Meinung nach auch so großartig, auch wenn das Thema ein trauriges ist. Aber auch bzw. gerade/besonders traurige Bücher können Mut machen, können stark berühren, zum Nachdenken anregen..!
    Mein Fazit: ein sehr ehrliches, authentisches Buch über eine starke Frau, die uns ein Stück weit mitnimmt auf ihrem Lebensweg und das auf sehr berührende Art und Weise.

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  • 5 Sterne

    Franziska R., 09.07.2021

    Als Buch bewertet

    Heute möchte ich euch ein wirklich schönes Buch nahelegen: „Betreff: Falls ich sterbe“ von Carolina Setterwall. I
    Das Buch basiert auf einer wahren Geschichte und wird dadurch noch authentischer und geht wirklich unter die Haut, wie hier für Trauer die richtigen Worte gefunden werden.
    Carolina Setterwall erzählt hier von der unfassbar schwierigen Zeit, als sie, frisch gebackene Mutter eines kleinen Babys, von heute auf morgen ihren geliebten Ehemann verliert. Eine Vorstellung, mit der sich wohl keiner von uns in diesem Alter auseinandersetzt und dennoch kann es von heute auf morgen geschehen. Genauso fassungslos würde unsereins reagieren, wie es Carolina tut.
    Die Geschichte beginnt jedoch schon einige Zeit vor dem Tod des Lebensgefährten Aksel, indem Carolina eines Tages aus heiterem Himmel eine Mail von Aksel mit dem Betreff „Falls ich sterbe“ erhält. Darin enthalten sind allerlei praktische Dinge wie Passwörter und anderer praktischer Dinge. Genau wie man selbst empört über so etwas wäre und es evtl. auch in diesem Moment nicht ernst nehmen würde, ist es Carolina auch.
    Und dann geschieht das Unfassbare eines Tages, Aksel stirbt in jungen Jahren völlig plötzlich. Hier bekommt die Mail eine komplett neue Bedeutung. Einerseits fungiert die Mail als praktischer Wegweiser, andererseits begleitet sie Carolina in ihrer wohl schwersten Zeit.
    Zu Lebzeiten denkt man wohl kaum an diese kleinen Dinge wie Passwörter oder Zugangsdaten und dennoch ist es eine der größten Hilfe in der Trauer, sich mit solchen Dingen nicht belasten zu müssen, da einfach alles im Vorhinein geregelt ist und man seine Kraft in dieser Zeit in andere Dinge stecken kann.
    Die Geschichte beginnt im Mai 2014, der Monat in welchem Carolina die Mail erhält und endet im Oktober 2016, 2 Jahre nachdem Aksel gestorben ist.
    Carolina erzählt in diesen zwei Jahren unglaublich emotional, wie sie diese zwei Jahre ohne Aksel durchlebt, ihr kleiner Sohn ohne Vater aufwächst und die besagte Mail ihr eine unglaubliche Stütze in dieser Zeit ist. Die Geschichte geht unglaublich unter die Haut, auch gerade weil das alles gar nicht so weit weg ist, wie es uns erscheint.
    Ich würde dieses Buch jederzeit wieder lesen, es guten Gewissens an meine Liebsten verschenken und es absolut weiterempfehlen!

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  • 5 Sterne

    Michaela K., 21.08.2021

    Als Buch bewertet

    Stimmungsgeladen

    Lange habe ich mich mit diesem Werk beschäftigt und bin hin und hergerissen, ob ich es Jedermann empfehlen kann, weil: Es ist keine leichte Lektüre im emotionalen Sinne. Das Buch ist dermaßen mitfühlend geschrieben, dass man Teil der Empfindungen der Protagonistin wird. Man kann gar nicht anders, als die Stimmung an sich heranzulassen. Und das ist gerade für depressive Menschen eigentlich das falsche Lesefutter. Trotzdem braucht das Buch keine Trigger-Warnung für Suizidgefährdete, versteh mich bitte keiner falsch.
    Eigentlich ist es ein großes Kompliment, dass es das Buch schafft, einen so in die Stimmung des Geschehens mitzunehmen, auf einer Reise der Trauerbewältigung.

    Keine leichte emotionale Lektüre aber sehr zugänglich und einfach geschrieben, sodass man schnell in den Lesefluss gerät und die Seiten verschlingen mag, wäre da nicht das schwierige Thema, von dem ich mich auch ab und an wohlfühloasenmäßig erholen musste. Deshalb: große Klasse und empfehlenswert. Ein toller, trauriger Text.
    Von dieser Autorin möchte ich noch sehr sehr viel mehr lesen!

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  • 4 Sterne

    Laura W., 13.07.2021

    Als Buch bewertet

    In diesem autofiktionalen Buch erzählt die Autorin eine besondere und bewegende Geschichte. Ehemann Aksel sendet eines Tages eine Mail mit dem Betreff: "Falls ich sterbe". Die Mail enthält die wichtigesten Passwörter und Dokumente. Was keiner ahnen kann: ein paar Monate später stirbt Aksel tatsächlich an Herzversagen, eines Nachts, unbemerkt im Bett. Was dies mit seiner Frau macht, wie sie die Trauer bewältigen kann und was in ihr während dieser schweren Zeit vorgeht, kann man in diesem Buch lesen. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal nach dem Tod von Aksel, und dann enthält die Geschichte aber auch viel aus der Vergangenheit des Paares, das erste Kennenlernen, Reisen, gemeinsame Wohnung und schließlich auch die Geburt ihres Sohnes.

    Ich finde es immer sehr schwierig ein Buch zu bewerten das so persönlich geschrieben wurde und dann noch so ein traumatisches Thema behandelt. Ich ziehe den Hut vor jedem, der so eine ganz persönliche Geschichte mit einer großen Leserschaft teilt. Der Schreibstil ist leicht verständlich und eher distanziert geschrieben, dennoch blitzen immer wieder Augenblicke durch, die sehr emotional geschrieben sind. Und ich verstehe auch diese gewisse Distanz, denn es muss eine große Überwindung sein überhaupt mit so einem Thema die Geschichte zu beginnen. Die Geschichte handelt zum großen Teil um die Trauerbewältigung, um den Umgang mit dem Tod, wie unterschiedlich die Reaktionen ausfallen von der Familie, von Freunden, Bestattern und sogar Ärzten! Teilweise war ich wirklich entsetzt und schockiert wie gerade vom "Fachpersonal" mit einer leidenden Person umgegangen wird! Aber es gibt nicht nur negative Erfahrungen in der Zeit der Trauer, auch sehr viel Zusammenhalt und Stärke erfährt Carolina von Familie und Freunden, die sie immer wieder aufbauen und unterstützen wo sie können!

    Der Zweig in der Vergangenheit liest sich meiner Meinung nach auch etwas distanziert, vielleicht liegt es daran, dass hier immer wieder große Zeitsprünge in der Handlung sind und die Themen so nicht wirklich vertieft werden, was ich oft schade fand! Ausserdem hatte ich oft den Eindruck es liegt auch an der Persönlichkeit des Paares. Carolina erwähnt einmal, dass beide nicht sehr emotionale Menschen sind und das merkt man im Buch immer wieder. So kann ich auch nicht immer hundert Prozent ihre Entscheidungen nachvollziehen. Andererseits finde ich es unglaublich toll wie ehrlich die Autorin alles schreibt und nichts beschönigt wird.

    Am Ende muss ich sagen, dass ich das Buch gern gelesen habe und auch interessant fande, ich aber nicht so sehr an die Protagonisten rangekommen bin wie ich erst vermutet habe. Ich habe auch mit Carolina mitgelitten, aber es konnte mich nicht ganz so berühren wie ich dache, was am eher distanzierten Schreibstil lag. Trotzdem kann ich das Buch weiterempfehlen, wenn einen die Thematik Trauerbewältigung interessiert.

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  • 4 Sterne

    Ellen K., 28.06.2021

    Als Buch bewertet

    Was ist, wenn das Leben von einem auf den anderen Tag stillsteht

    Carolina Setterwall nimmt ihre Leser bei „Betreff: Falls ich sterbe“ auf eine emotionale Reise mit. Das Buch ist in 2 Teile aufgeteilt und liest sich sehr gut. Im ersten Teil geht es um die Jahre 2009-2014 und im zweiten Teil um die Jahre 2015-2016.

    Die Hauptprotagonisten ist Carolina und aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt. Im ersten Teil bekommt der Leser das Kennenlernen zwischen Aksel und Carolina und zum anderen auch die Starre nach dem plötzlichen Tod von Aksel beschrieben. Es wird immer zwischen den Ereignissen von 2009-2014 – Kennenlernen, Zusammenziehen und der Alltag als Paar und der Zeit ab dem Todestag hin und her gewechselt.

    Wie hat man sich als Paar entwickelt und welche Kompromisse ist man eingegangen. Wie sah das Leben aus und was hat sich durch das gemeinsame Kind geändert.
    Und wie verändert sich das Leben, wenn der Partner plötzlich und ohne Vorwahrung stirbt. Wie kann man das Traumata vom Kind fernhalten und wie verarbeitet man selbst die Situation. Wie kann man sich wieder einen Alltag aufbauen und wie geht man mit der Schuldfrage um.
    Aksel hatte vor deinem Tod eine E-Mail verfasst, mit dem Betreff: Falls ich sterbe. Wird sich Carolina an diese Mail, die sie damals so wütend gemacht hat, erinnern und wird sie die Liste wirklich lesen?
    Wie wird das Leben aussehen, wenn der Partner auf einmal weg ist und findet man einen Weg, das Leben weiterzuleben?

    Betreff: Falls ich sterbe ist ein sehr ergreifender Roman, der einem vor Augen führt wie endlich das Leben ist und das man jeden Tag einfach nur genießen sollte. Er wirft aber auch Fragen auf, gibt es ein richtiges Verhalten nach so einem Verlust oder muss jeder seinen eigenen Weg finden, um mit solch einer Situation umzugehen.

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