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  • 5 Sterne

    55 von 68 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Minze, 16.04.2020

    Als eBook bewertet

    Lesen Sie dieses Buch nicht im Dunkeln! Ich habe es getan: im Dunkeln, nur das schwache Licht des Ebookreaders erleuchtete ein paar Zentimeter um mich herum und dann diese Geschichte …! Für mich hat die Geschichte fast schon mehr mystische Horrormomente als einen Thrillercharakter. Was es nicht gibt: Ermittler, die ein Verbrechen aufklären wollen. Was es dafür umso mehr gibt: verängstigte Endzwanziger, die um ihr Leben fürchten. Fünf junge Menschen, die eigentlich nur die Geschichte des seit über 60 Jahren verlassenen Silvertjärns, einem Bergarbeiterdorf in den tiefen Wäldern Schwedens, in einem Dokumentarfilm erzählen wollen. Und eine Geschichte, so eindringlich und spannend, dass man das Buch kaum noch zur Seite legen kann!

    Silvertjärn ist der Geburtsort von Alice‘ Großmutter Margaretha. Ein Ort mit knapp 1000 Einwohnern, fast alle im Bergbau beschäftigt. Silvertjärn ist aber auch der Ort, der vor knapp 60 Jahren vollkommen verlassen aufgefunden wurde. Alle Einwohner waren verschwunden. Bis auf eine Leiche auf dem Marktplatz und ein Neugeborenes in der Schule nebenan. Alice großer Traum ist es, diesen Ort endlich zu besuchen und einen Film über die geheimnisvolle Geschichte zu drehen. Endlich wird ihr Traum Wirklichkeit. Doch schnell entpuppt sich ihr Traum als Albtraum und nicht nur ihr Leben ist in Gefahr…

    Camilla Sten schreibt auf so eindringliche Weise, dass ich sofort von der Geschichte gefesselt war. Man möchte es unbedingt wissen: was hat sich hier damals zugetragen? Was ist aus all diesen Menschen geworden? Und sind die fünf wirklich ganz allein in Silvertjärn? Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Alice Sicht im Heute und aus Sicht ihrer Urgroßmutter im alten Silvertjärn kurz vor dem großen Verschwinden. Dabei vermag es Camilla Sten auf gruselige Weise, die beiden Handlungsstränge zu verbinden. Gruselig in dem Sinne, dass einem immer mehr die Wahrheit klar wird und man hinter die Geheimnisse schauen kann. Mich jedenfalls hat das Buch so gepackt, dass ich mich regelmäßig dazu zwingen musste, mit dem Lesen aufzuhören. Und dann lag ich da, in meinem dunklen Bett, ohne das kümmerliche Licht meines Ebookreaders …

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  • 5 Sterne

    24 von 35 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Booklooker, 03.04.2020

    Als eBook bewertet

    Literarisches Können liegt in dieser Familie. "Das Dorf der toten Seelen" ist das erste Buch von Camilla Sten, der Tochter der Bestsellerautorin Viveca Sten.


    Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?

    Das in dunklen Tönen gehaltene Cover zeigt mehrere verlassen wirkende Holzhäuser und spiegelt eine düstere, gespenstische Atmosphäre.

    Das Setting in Silvertjärn, einer (fiktiven) abgelegenen Bergarbeitersiedlung im Wald von Norrland, dem nördlichsten der heutigen drei schwedischen Landesteile Götaland, Norrland und Svealand, ist überzeugend. Norrland wird als letzte Wildnis Europas bezeichnet, und Silvertjärn macht einen gottverlassenen Eindruck, auch wenn es nicht ganz von der Zivilisation abgeschnitten ist.


    Der Psychothriller spielt auf zwei verschiedenen zeitlichen Ebenen. In der aktuellen Gegenwart rollt die Handlung wie in einem Film innerhalb einer kurzen Zeitspanne (fünf Tage) ab. In der Vergangenheit (1959) erstreckt sich die erzählte Zeit über einen weitaus längeren Zeitraum von mehreren Monaten.

    Das Geschehen wird aus verschiedenen Erzählperspektiven geschildert. Die aktuelle Gegenwart erleben wir aus der Ich-Perspektive von Alice LIndstedt, die soeben ihr Studium an der Filmhochschule von Stockholm abgeschlossen hat. Sie ist eine psychisch angeschlagene Persönlichkeit, deren verstorbene Großmutter aus dem Dorf Silvertjärn stammt. Nun möchte sie ihren ersten Dokumentarfilm über den "cold case" drehen und das Rätsel des verlassenen Dorfes lösen.

    Für die Vergangenheit ist ein personaler Erzähler gewählt worden. Elsa ist die zentrale Protagonistin, die wir durch das Dorf Silvertjärn begleiten. Sie ist eine Frau mittleren Alters, verheiratet mit Staffan und Mutter von zwei Töchtern, von denen die Ältere bereits verheiratet in Stockholm lebt, wo sie ihr erstes Baby erwartet. Elsa ist ein sympathischer Mensch mit einem stark ausgeprägten sozialen Gewissen, sie fühlt sich an ein Versprechen auf dem Sterbebett gebunden und kümmert sich um eine autistische junge Frau, die von den anderen Bewohnern des Dorfes ausgegrenzt wird. Bedingt durch eine wirtschaftliche Krisensituationen haben die Einwohner ihre Arbeitsplätze und ihre Lebensperspektive verloren. Wenige Menschen verlassen das Dorf, die anderen harren verzweifelt aus und suchen im Alkohol Trost. Ihr Lebenswille ist längst erloschen, sie vegetieren haltlos vor sich hin und gleichen toten Seelen, wie Elsa treffend bemerkt. Deshalb sind sie anfällig für die gezielte Manipulation durch einen charismatischen Mannes, der sie mit fanatischen Predigten in seinen Bann schlägt, die Hoffnung auf ein neues Leben in ihren Herzen entzündet und sie auf die Vernichtung eines dämonischen Sündenbocks einschwört, der mitten unter ihnen lebe und um jeden Preis vernichtet werde müsse.

    Stranger Things meet Scandinavian Crime - dieses besondere Gänsehaut-Feeling hat mich überzeugt. Camilla Sten ist ein beeindruckendes literarisches Debüt gelungen. "Das Dorf der toten Seelen" ist ein erschütterndes Buch über einen lange zurückliegenden, ungeklärten Fall. Gleichzeitig ist es eine bittere Lehrstunde über menschliche Schwäche, die zu religiösen Fanatismus, Wahn und Mord führen kann.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Funny, 06.07.2020

    Als eBook bewertet

    absolut fesselnd, tolle Atmosphäre

    In "Das Dorf der toten Seelen" von Camilla Sten macht sich ein Filmteam rund um Alice in den Geburtsort ihrer Großmutter um dort Filmmaterial zu sammeln um Gelder für eine kompletten Film rund um den geheimnisvollen Ort zu bekommen. Aus diesem Ort verschwanden in früherer Zeit plötzlich alle dort lebenden Einwohner ausser einem Baby ohne, dass je herausgefunden wurde, wo sie hin sind oder was mit ihnen geschehen ist. Für Alice ist die Geschichte ganz besonders spannend, da auch die Eltern und die Schwester ihrer Großmutter von dort verschwanden und die Großmutter ihr immer wieder von dem Ort erzählte. Als die Gruppe dort ankommt, erwartet sie ein mysteriöser Ort und seltsame Dinge geschehen. Die Atmosphäre im Ort ist wirklich unheimlich, aber absolut toll beschrieben. Ich konnte mir richtig vorstellen, wie sich die Gruppe dort fühlte. Auch die Charaktere waren toll beschrieben. Sie hatten Stärken und Schwächen und waren gerade dadurch sehr real. Es war auch durchaus unharmonisch zwischen den Leuten, was auch perfekt passte.
    Im Wechsel zu der aktuellen Geschichte kamen auch immer wieder Einblicke zu Alices Familie, die früher dort wohnte. Auch dort spitzte sich die Geschichte immer mehr zu. Auch dieses Menschen fand ich zwar nicht tiefgründig, aber doch sehr passend beschrieben.
    Der Schluss war für mich nicht vorhersehbar.
    Insgesamt ein wirklich tolles, spannendes Buch, das sehr zu empfehlen ist.

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  • 4 Sterne

    9 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nele33, 10.04.2020

    Als Buch bewertet

    Camilla Sten, die Tochter der Bestsellerautorin Viveca Sten hat mit "Das Dorf der toten Seelen" einen spannenden und überraschenden Debut-Roman geschrieben.

    Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?

    Die atmosphärische Dichte die ab der ersten Seite vorhanden ist, war wie ein Sog, der mich ins Buch gezogen hat.
    Die Geschichte von Silvertjärn wird auf zwei Zeitebenen erzählt:
    Das Heute um Alice und ihrem Team läuft über 5 Tage, die Vergangenheit um die damaligen Geschehnisse erstreckt sich über einen Zeitraum von einigen Monaten. Die Vergangenheit wird aus der Perspektive Elsas, Alices Urgroßmutter erzählt. Ds Leben in Silvertjärn war zu dieser Zeit geprägt von hoher Arbeitslosigkeit durch die Schließung der Grube, in der die Großzahl der Männer des Dorfes arbeiteten. Die Menschen im Dorf verändern sich, Männer trinken weitaus mehr als sonst und was sie vertragen. Pflichtbewusst kümmert sich Elsa um Birgitta, eine behinderte Frau im Dorf, die geduldet, aber nicht respektiert wird. Eines Tages ändert sich die Haltung der Bewohner zu Birgitta und diese wird Träger allen Übels im Dorf. Eine Hesxenjagd beginnt.
    Im Heute kommen Alice und ihr Team schnell an ihre Grenzen. Wer beobachtet sie? Wer trachtet nach ihrem Leben? Bilden sie sich alles gar nur ein?

    Das Buch wird als Psychothriller angepriesen-da würde ich ihn nicht einordnen wollen. Für mich hat es doch viele Horror und Mystery-Elemente gehabt. Für einen Thriller fehlten mir ehrlich gesagt auch Ermittler.
    Die Geschichte um Silvertjärn und seine Einwohner hat mich dennoch in ihren Bann gezogen und ich kann es allen die auch das Dunkle mögen nur empfehlen. Ich bin schon auf weitere Werke der Autorin gespannt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    books4ever, 27.05.2020

    Als Buch bewertet

    Spannung und Gänsehaut pur trotz kleiner Schwächen

    In ihrem Debüt „Das Dorf der toten Seelen“ nimmt die Autorin Camilla Sten den Leser mit an einen schaurigen und doch auf unheimliche Weise anziehenden Ort namens Silvertjärn. In diesem einsamen Grubenort im schwedischen Norrland fernab von jeglicher Zivilisation verschwanden vor 60 Jahren über Nacht sämtliche Dorfbewohner spurlos. Niemand fand heraus, was damals geschehen ist. Doch nun soll das Geisterdorf Schauplatz eines Dokumentarfilms werden, den die junge Filmstudentin Alice Lindstedt gemeinsam mit ihrem Team drehen möchte. Kaum sind sie jedoch in Silvertjärn angekommen, geschehen unheimliche Dinge. Ist der Ort doch nicht so verlassen, wie es scheint?

    Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen „Damals“ und „Heute“. Einerseits wird die Geschichte von Alice’ Urgroßmutter Elsa erzählt, welche zur Zeit des Verschwindens der Dorfbewohner in Silvertjärn gewohnt und daher die Geschehnisse im Dorf miterlebt hat. Auf der anderen Seite stehen Alice und ihr Filmteam, welche im Rahmen eines Crowdfunding-Projekts eine Dokumentation über den Ort drehen wollen. Dieser Film liegt insbesondere Alice sehr am Herzen, da sie durch ihre Großmutter, welche Silvertjärn kurz vor dem Verschwinden verlassen hat, viel über den Ort erfahren hat und nun nach all den Jahren endlich Licht ins Dunkel der Ereignisse bringen möchte.
    Die treibenden Charaktere dieser Geschichte sind eindeutig Alice und ihre Urgroßmutter Elsa. Über sie erfährt der Leser sehr viel und ich konnte mich gut in die beiden hineinversetzen. Die anderen vier Mitglieder des Filmteams sowie die restlichen Bewohner von Silvertjärn bleiben hingegen leider etwas blass. Über die meisten Charaktere erfährt man - bis auf einzelne Ausnahmen - nur am Rande etwas und so bleiben ihre Gedanken und Motive überwiegend im Dunkeln.

    Die schaurige Geschichte rund um den verlassenen Grubenort hat mich vom Prolog an gefesselt und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Stellenweise bin ich nur so über die Seiten geflogen, da ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte weitergeht und wer hinter den mysteriösen Geschehnissen steckt. Die unheimliche Atmosphäre des verfallenen Dorfes mit seinen verlassenen Häusern, welche nach all der Zeit noch voller persönlicher Gegenstände der ehemaligen Bewohner sind, wird so detailliert und greifbar beschrieben, dass ich stets das Gefühl hatte, gemeinsam mit Alice und den anderen die Orte zu erkunden und nach Hinweisen zu suchen. Als dann auch noch merkwürdige Geräusche aus den Walkie-Talkies kommen und sich beängstigende Vorkommnisse häufen, steigt die Spannungskurve noch einmal an. An einigen Stellen habe ich mich dann auch wirklich gegruselt.

    Insgesamt konnte mich das Debüt von Camilla Sten bis auf wenige Ausnahmen überzeugen. Einige Charaktere hätten noch etwas besser ausgearbeitet sein können und auch bei der Auflösung am Ende bleiben kleinere Logiklücken. Da dies mein Lesevergnügen jedoch nicht wesentlich geschmälert hat, vergebe ich schließlich 4 Sterne! Ich freue mich schon darauf, mehr von der Autorin zu lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Büchermaulwurf, 24.05.2020

    Als eBook bewertet

    Typisch skandinavischer Thriller mit Gänsehautgarantie
    Alice Linstedt plant einen Dokumentarfilm über die ehemalige Bergarbeitersiedlung Silvertjärn, Schwedens einige Geisterstadt, zu drehen. In 1959 verschwanden hier alle 900 Einwohner unter bis heute ungeklärten Umständen von einem Tag auf den anderen, nur ein Säugling wurde gefunden. Alice hat einen biografischen Bezug zu Silvertjärn, denn ihre Großmutter ist dort aufgewachsen und kurz vor dem Verschwinden der Bewohner fortgezogen. Nun kommt sie mit ihrem vierköpfigen Team zu Probeaufnahmen in den verfallenen Ort, in der Hoffnung herauszufinden, was damals geschehen ist.
    Doch kurz nach der Ankunft geschehen unheimlichen Dinge, die ihnen das Gefühl geben, nicht allein in dem verlassenen Ort zu sein. Ihre Handys haben hier keinen Empfang und so sind sie von der Außenwelt abgeschnitten, als ein Teammitglied spurlos verschwindet und ein anderes ermordet wird. Werden sie den Ort je wieder lebend verlassen?

    Nach der Leseprobe hatte ich hohe Erwartungen, die nicht enttäuscht wurden. Ich war von Anfang an gefesselt von der Geschichte. Der Schreibstil von Camilla Sten war für einen Erstling sehr fesselnd und angenehm zu lesen, so dass ich das Buch kaum zur Seite legen wollte. Sie erzählt sie Handlung auf zwei Zeitebenen, die sich abwechseln - heute und damals (1959), die sie sehr geschickt miteinander verwoben hat.

    In der Gegenwart folgen wir Alice und ihrem Team bei ihrer Erkundung des verlassenen Dorfs und haben durch die Ich-Pespektive das Gefühl hautnah dabei zu sein. Die unheimlichen Dinge, die passieren, sorgten bei mir für so manche Gänsehaut, ebenso wie die düstere Atmosphäre des verfallenen Dorfes. Außer Alice hat auch ihre psychisch angeschlagene Freundin Tone einen biografischen Bezug zum Dorf, denn ihre Mutter war der überlebende Säugling von damals. Als sie plötzlich verschwindet, beginnt die Situation zu eskalieren. Es war sehr spannend zu verfolgen, wie sich aus dem anfangs harmlosen Filmprojekt ein Kampf ums Überleben entwickelte.

    Der andere Erzählstrang schildert die Geschehnisse in 1959 aus der Sicht von Alices Urgroßmutter Elsa und durch Briefe von ihrer Tochter Aina, die diese an ihre Schwester (Alice Großmutter) schrieb. So erfährt man häppchenweise was damals wirklich geschah. Die meisten Sympathien hatte ich für Elsa, die für ihre Zeit eine sehr starke Frau war, hilfsbereit und stets mit einem offenen Ohr für die Probleme der anderen Dorfbewohner. Sie kümmert sich rührend um eine Außenseiterin im Dorf, selbst gegen die Widerstände der Dorfbewohner und des neuen Pfarrers. Diese Rückblenden fand ich besonders fesselnd.
    Die Auflösung war für mich überraschend, schlüssig und nachvollziehbar, auch wenn nicht alles erklärt wurde.

    Camilla Sten ist ein spannender und düsterer Thriller mit leichten Horrorelementen ganz in der skandinavischen Tradition gelungen. Mir hat er sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf weitere Bücher von ihr.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manja S., 03.05.2020

    Als Buch bewertet

    Es hat mir sehr gut gefallen!


    Die Polizei wird in einen weit abgelegenen Ort gerufen. Auf dem Marktplatz finden sie die gesteinigte Leiche einer Frau an einem Schandpfahl. Ansonsten ist niemand zu sehen. Es hängt Wäsche auf der Leine, Essen steht auf Tischen - alles wirkt so, als wären die Bewohner von einer Sekunde auf die nächste verschwunden. Doch dann hören die Polizisten ein Baby schreien... Tatsächlich das einzig weitere menschliche Wesen im Ort.
    Das alles ist 60 Jahre her und nun will eine Nachfahrin eine Doku über den Ort drehen. Da das Geld knapp ist, muss mit wenigen Mitteln ein Werbetrailer gedreht werden um Investoren zu finden. Und so fährt die kleine Crew bestehend aus 5 Leuten in den Ort - um dort 5 Tage mit drehen und auskundschaften zu verbringen...
    Ich war von der ersten Seite an gefesselt und habe das Buch wirklich verschlungen. Kann es nur empfehlen.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    DrAmaya, 26.04.2020

    Als eBook bewertet

    Atmosphärisch packend aber mit schwachem Ende

    In “Das Dorf der toten Seelen" lässt uns die Autorin Camilla Sten an der Wiederentdeckung des abgelegenen Grubendorfes Silvertjärn teilhaben. Für eine Dokumentation reist ein fünfköpfiges Team in das Dorf, in dem vor 60 Jahren alle Bewohner unter ungeklärten Umständen verschwanden. Das Team rund um Alice Lindstedt versucht nun herauszufinden, was damals passiert ist.
    Die Erzählung wird von der Autorin in zwei Zeitsträngen vorangetriebenen: In der Gegenwart kreirt die Autorin gekonnt die Atmosphäre eines seit Jahrzehnten verlassenen Ortes. Man kann regelrecht sehen, wie sich die Natur den Ort zurückerobert. In der Vergangenheit schildert sie parallel das Leben der Dorfbewohner, dass sich durch das Schließen der Grube plötzlich ändern und somit die fatalen Ereignisse ins Rollen bringt. Hier wird die Verzweiflung der Dorfbewohner schnell offensichtlich. Aber auch in der Gegenwart gibt es interessante Beziehungen zu ergründen: von familiären Verbindungen zu den damaligen Dorfbewohnern bis hin zu zwischenmenschlichen Differenzen. Schnell spitzt sich die Lage zu und das Team kämpft ums Überleben.
    Insbesondere der Auftakt des Romans hat mir sehr gut gefallen. Die mystische Atmosphäre und die Erkundung der alten Häuser und Wiederentdeckung der Geschichte schafft einen sehr guten Spannungsbogen, der sich gut mit den Erzählungen aus der Vergangenheit ergänzt. Das Ende und ein paar Details der Zusammenhänge wirken für mich allerdings etwas zu konstruiert und daher unglaubwürdig. Trotzdem ist es ein sehr gutes Buch, dass mit unterschiedlichen Facetten besticht. Ich denke, dass man von der Autorin in Zukunft noch großartige Bücher erwarten kann.

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  • 5 Sterne

    10 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 20.04.2020

    Als Buch bewertet

    Überraschend gruselig

    Den Psychothriller "Das Dorf der toten Seelen" von Camilla Sten durfte ich mir am 27. März 2020 auf Anfrage bei netgalley.de als eBook herunterladen. Das 448-seitige, kartonierte Taschenbuch mit der ISBN 978-3-959-67423-2 kostet 14.00€ und erschien am 05. Mai 2020 im Harper Collins Verlag.

    *Meinung*
    Ob eine Handlung glaubwürdig oder unglaubwürdig ist, halte ich für unwichtig, solange sie mich gut unterhält. Deshalb lese ich schließlich Unterhaltungsliteratur. Wem das nicht gefällt, der sollte Nachrichten oder "Aktenzeichen XY ungelöst" anschauen. Camilla Sten, Jahrgang 1992 und Tochter der schwedischen Bestsellerautorin Viveca Sten, hat mich mit ihrem Erstlingswerk und ihrem schriftstellerischem Talent überzeugt. Mysteriöse, spannungsgeladene sowie gruselige Elemente wurden gut dosiert und ich durfte in eine Geschichte eintauchen, bei der mir ein Schauer über den Rücken lief. Besonders gut haben mir die abwechselnden Perspektiven gefallen. Da ist im Heute das vierköpfige, junge Team, das einen Dokumentarfilm drehen will. Hier bin ich der Meinung, dass die Charaktere psychologisch sehr ausgereift sind. Junge Menschen, die zwar gut ausgebildet und über das nötige Handwerk verfügen, aber noch keine Berufserfahrung haben. Vom Ehrgeiz getrieben stürzt sich die Clique in ein Abenteuer mit ungeahntem Ausgang. Auf der anderen Ebene wird das Geschehen vor 60 Jahren in diesem Dorf beinahe schon poetisch geschildert. Als Leser wird man Zeuge einer wirklich spannenden Geschichte, die sich über nur fünf Tage erstreckt.

    Erwähnen möchte ich auch, dass mich ganz besonders das Cover neugierig gemacht hatte. Es trifft quasi den Nagel auf den Kopf. Mich erinnerte es sofort an ein TV-Standbild, welches Empfangsstörung darstellt. Gibt es heute so nicht mehr, aber es erinnert mich eben an Zeiten, als es das noch gab ...

    *Fazit*
    Obwohl ich kein Horror-, dafür umso mehr Thriller-Fan bin, hat mich Das Dorf der toten Seelen wirklich beeindruckt, so dass ich mit gutem Gewissen 5 Sterne vergebe.


    2020 Frau-mit-Hut

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nancy F., 07.05.2020

    Als eBook bewertet

    Ich habe mich sehr auf "Das Dorf der toten Seelen" gefreut und auf den Erscheinungstermin des Buchs hingefiebert. Vielleicht fing damit die Misere schon an. Meine Erwartungen waren vermutlich einfach zu hoch. Ich hatte auf Grusel à la "Blair Witch Project" gehofft. Bekommen habe ich jedoch eine Story, die in meinen Augen viel Potenzial gehabt hätte, aber kaum etwas davon nutzte.
    Kurz zum Inhalt: Alice Lindstedt hat vor ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen – über Silvertjärn. Ein kleines Dorf, dessen Einwohner früher vom Bergbau lebten. Genau diese Einwohner verschwanden jedoch plötzlich von einem Tag auf den anderen. Nie wieder hat man etwas von den Einwohnern aus Silvertjärn gehört. Auch Alice Großmutter, die aus dem Dorf stammt, hat nie wieder ein Lebenszeichen von ihrer Familie erhalten. Alice hat vor herauszufinden, was damals geschah. Als sie mit ihrem Team jedoch für erste Probeaufnahmen in den verlassen Ort kommt, geht einfach alles schief und bald kommt der Verdacht auf, dass sie nicht allein in Silvertjärn sind.
    „Sie starren uns aus leeren Fensterhöhlen an wie vorwurfsvolle Skelette – gespenstische Überreste des schwedischen Traumes vom ‚Volksheim‘.“ Seite 29 von 33 eBook
    Der Stil des Buchs ist nicht sehr innovativ, aber trotzdem gut zu lesen: Man wechselt zwischen der Gegenwart, die außerdem noch in Wochentagen angegeben ist, und der Vergangenheit, kurz bevor Silvertjärns Einwohner verschwanden. Der Prolog gefiel mir als Einstieg dabei auch richtig gut und machte Lust auf mehr, weil ich direkt hunderte von Fragen im Kopf hatte und alle beantwortet haben wollte. Der Wechsel zwischen den Zeitebenen und die kurzen Kapitel hinterließen auch den einen oder anderen Cliffhanger. Aber irgendwann war der Punkt erreicht, wo ich dachte: „Wann passiert denn nun endlich mal etwas? Wo bleiben die Twists?“ Immer, wenn sich etwas davon anbahnte, nahm die Autorin wieder das Tempo raus und hat die Spannung gedrosselt. Es passierte in der Gegenwart einfach so gut wie nichts, was daran liegen könnte, dass der Klappentext einfach alle Informationen schon verspielt hatte. Könnt ihr mir erklären, wieso die Verlage immer so sehr vorgreifen müssen? Auf Seite 250 von 333 meines eBooks ist dann tatsächlich alles eingetreten, was auf dem Klappentext stand. Das fand ich einfach viel zu spät! Da hätten sie echt direkt noch die Auflösung dazu schreiben können. Vielleicht empfand ich die Spannung auch deswegen schleppend. Spannender als die Gegenwart waren für mich aber die Kapitel aus der Vergangenheit. Die Figuren fand ich einfach viel interessanter. Und so fesselte mich das Geheimnis um Silvertjärn doch an die Seiten. Alice und ihr Team hingegen blieben für mich recht blass. Auch die Vorgeschichte zwischen Emmy und Alice fand ich für das Buch nicht zielführend und viel zu konstruiert.
    Das Ende ließ mich dann ähnlich zwiegespalten zurück wie der Rest der Geschichte. An sich gefiel mir die Auflösung um das Verschwinden der Einwohner wirklich gut. Jedoch der Teil, der sich in der Gegenwart am Ende zuträgt, war für mich einfach unglaubwürdig . Und zwar in so vielen verschiedenen Punkten, die ich euch gern erklären würde, aber eine spoilerfreie Rezension lässt das einfach nicht zu.
    Als Fazit kann ich nur sagen: Schade! Da war so viel drin, aber am Ende war die Umsetzung nicht so gelungen, wie ich es erhofft hatte. Ich gebe deswegen auch nur eine eingeschränkte Leseempfehlung, für alle, die sich an meiner genannten Kritik nicht stören würden.

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  • 5 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    BücherwurmNZ, 24.04.2020

    Als Buch bewertet

    Pageturner

    Dieser Thriller ist äußerst spannend. Der Prolog lässt einen sofort in die Geschichte eintauchen, ist atmosphärisch und sehr spannend. Man liest gebannt weiter, fragt sich, was passieren wird und was Alice mit ihrem Team über die verschwundenen Einwohner herausfindet. Die Autorin liefert verschiedene mögliche Szenarien, die man als Leser selbst bewerten und überlegen kann, ob diese hier möglich sind. Ich hatte den Thriller innerhalb von zwei Tagen durch, weil ich ihn nicht weglegen konnte.

    Die Charaktere haben Tiefe. Man erfährt ihre Gedanken, Sorgen und Motive. Sowohl von Alice, als auch von ihrer Urgroßmutter, deren letzten Monate und Wochen vor dem Verschwinden in einer Vergangenheitsperspektive beleuchtet werden und man so dem mysteriösen Ereignis immer näher kommt. Das Ende ist überraschend und die Auflösung des Verschwindens stimmig.

    Fazit:

    Eine geniale Idee, tiefgründige Charaktere sowie ein spannend aufgebauter und gut durchdachter Plot machen diesen Thriller zu einem Pageturner.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 16.04.2020

    Als eBook bewertet

    Die Story hörte sich interessant und spannend an, leider hapert es sehr in der Umsetzung. Da muss die Autorin mal noch ein bisschen ihrer Mutter über die Schulter schauen, denn die versteht es bestens, von Anfang an Spannung zu erzeugen. Die Geschichte im Dorf plätschert so vor sich hin und es passiert einfach nichts. Die Protagonisten schauen sich die ganze Zeit verschiedene Häuser und Schauplätze an und es passiert nichts. Die angeblichen Stimmen usw. die Alice ab und zu hört, kommen nicht glaubwürdig rüber. Auch die Rückblende, was damals geschah ist langweilig erzählt. Man hätte aus dem Thema viel machen können, aber so ergibt sich am Ende eine banale Auflösung, die man vorhersehen kann. Leider ist das Buch für mich ein Flop und ich habe mich regelrecht durch die Seiten quälen müssen!

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christian B., 25.10.2020

    Als Buch bewertet

    Darum geht‘s

    Alice will einen Dokumentarfilm über Silvertjärn drehen, eine ehemalige Bergarbeitersiedlung, deren Bewohner vor über sechzig Jahren spurlos verschwanden. Mit ihrem Team versucht sie herauszufinden, was damals wirklich geschah – und warum die Familie ihrer Großmutter verschwand. Doch schon kurz nach ihrem Eintreffen häufen sich mysteriöse Zwischenfälle. Sie hören Schritte, aus ihren Walkie-Talkies kommt ein heiseres Lachen und der erste Unfall lässt nicht lange auf sich warten. Sind sie wirklich allein in diesem Dorf? Und werden sie es lebend verlassen?

    Umsetzung

    Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt. Die Gegenwart betrachtet man aus Alices Sicht, die herausfinden möchte, was in Silvertjärn geschah. Einen Einblick in die Vergangenheit bieten ihr die Briefe von Aina, der kleinen Schwester ihrer Großmutter. Und schließlich begleitet der Leser Elsa, Alices Urgroßmutter, durch das sterbende Dorf.
    Diese Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind Camilla Sten absolut gelungen und machen einen großen Reiz der Geschichte aus.

    Die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, gefällt mir super gut. Der Erzählstil hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen – ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen.

    " Ich weiche zurück, strauchele, stürze aus der Tür. Jetzt sehe ich hoch, sehe zum Kruzifix. Aber der Jesus hat seinen Kopf nicht gedreht, schaut mich nicht an. Sein finsterer Blick ist nach vorn gerichtet. Auf das Dorf. Auf Silvertjärn." - Camilla Sten: Das Dorf der toten Seelen, 2020

    Beim Lesen des Buches fand ich mich an „The Blair Witch Project” erinnert. Tatsächlich gibt es kaum einzelne Schockmomente. Es ist vielmehr so, dass die Spannung kontinuierlich hoch gehalten wird. Es gibt auch keinen Mörder, der immer wieder auftaucht. Vielmehr sind es kleine Zwischenfälle und Andeutungen, die für Unsicherheit und Spannung sorgen. Die Umsetzung ist wirklich gut, ich habe mich teils echt

    "„Was genau hast du gesehen?“, frage ich nach. Auf einmal werde ich mir unangenehm der vielen dunklen Fensterhöhlen bewusst, die uns anstarren, der Gassen, die sich spinnennetzartig vom Marktplatz in alle Richtungen erstrecken. So viele verwaiste Winkel. So viele Wände, hinter denen man sich verbergen kann. Lass es gut sein, da ist niemand, ermahne ich mich." - Camilla Sten: Das Dorf der toten Seelen, 2020

    Konflikte gibt es reichlich in der Geschichte. Alice und Emmy waren zu Studienzeiten beste Freundinnen. Durch Alices schwere Depression ist diese Freundschaft zerbrochen. Sie müssen nun als Team zusammenarbeiten, haben sich aber nie über die Vergangenheit ausgesprochen. Mit Tone scheint auch etwas nicht zu stimmen. Sie nimmt Medikamente, doch warum bleibt im Verborgenen. In der Vergangenheit wiederum entfremdet sich Aina von ihrer Mutter und Elsa muss dabei zusehen, wie ihr Mann zum Alkoholiker wird.

    Neben der Hochspannung erzählt dieses Buch auch eine sehr tragische Geschichte. Silvertjärn ist eine Bergarbeitersiedlung. Doch als das Bergwerk geschlossen wird, stirbt die Stadt. Manche Bewohner ziehen weg, andere flüchten sich in die Religion und wieder andere werden depressiv oder trinken. Der Niedergang des Dorfes hat mich bewegt.

    "Seine Augen sind blutunterlaufen. Seine Wangen unrasiert. Er sieht aus wie ein Trunkenbold. So wie sie Einar manchmal im Kirchenschiff vorgefunden hatte, bevor sie ihn in die Sakristei gezogen hat, damit er seinen Rausch ausschlief.
    Elsa wartet darauf, dass sie wütend wird. Das tut Staffan auch, sie kann es daran sehen, wie er ihrem Blick ausweicht. Aber sie hat keine Kraft dazu, wütend zu werden. Sie verspürt keinen Zorn. Nur Kummer." - Camilla Sten: Das Dorf der toten Seelen, 2020

    Und hier die Kurzzusammenfassung

    + Nervenaufreibende
    + Gruselig
    + Genialer Erzählstil
    + Thriller und Drama werden verknüpft
    + Die Geschichte verbindet Vergangenheit und Gegenwart

    Meine Meinung

    Dieses Buch finde ich unbeschreiblich gut. Ich habe um 22:30 Uhr mit dem Lesen begonnen, um 05:19 Uhr war ich durch – ich konnte es nicht zur Seite legen. Der Erzählstil hat mich gefesselt und die Beschreibungen waren so eindringlich, dass ich das Gefühl hatte, mitten in diesem ausgestorbenen Dorf zu stehen. Ich rate euch das Buch bei Nach zu lesen. Die umgebende Dunkelheit und Stille haben mich bei der Lektüre gruseln lassen.

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Klaus B., 21.05.2020

    Als Buch bewertet

    Geheimnisvolles Silvertjärn
    Alice will in Silvertjärn einen Dokumentarfilm über die verschwundenen Einwohner der alten Bergbaustadt drehen. Sie hat sich Geld geliehen und ein erfahrenes Team zusammengestellt. Emmy, Tone, Robert und Max. Tone ist eine Freundin, die mit Silvertjärn mehr verbindet als nur der Film, sie ist ein Findelkind und ihre Mutter stammt aus der Stadt. Auch Alice hat in der Bergbaustadt gelebt und ist zum Studieren nach Stockholm gegangen. Die Stadt Silvertjärn liegt an einem Fluss, weit ab von der nächsten Stadt. Auch die Verbindung zur Außenwelt ist nur sehr schwer herzustellen. Als die Gruppe Silvertjärn erreicht ist alles ruhig und verlassen, doch Alice spürt, dass hier ein Geheimnis zu Hause ist. Parallel wird immer wieder in die Vergangenheit des Jahres 1959 zurückgeblendet. Es ging hier auch um ein Verbrechen, das an Brigitte einer Außenseiterin, aber Verwandte von Alice begangen wurde. Sie wurde gesteinigt und an einem Schandpfahl von der Polizei gefunden. Der Grund für dieses Verbrechen wird nach und nach durch die Rückblenden aufgedeckt. Doch im Heute wird es nach und nach immer geheimnisvoller. Alice hört Stimmen durch das Walkie-Talkie und bei der Besichtigung der alten Schule bricht Tone ein und verletzt sich schwer am Fuß. Dann ist Tone Plötzlich verschwunden und das Team sucht sie verzweifelt. Alice findet bei der Durchsuchung der Kirche, eine Menge geheimnisvolle Briefe. Was haben diese mit dem Verschwinden der Menschen von Silvertjärn zu tun und welche Mächte haben hier gewirkt. Was hat die Familie von Alice damit zu tun, oder am Ende ihre Schwester Alina, die sich in den gutaussehenden Pfarrer verliebt hat? Auch die Geschehnisse in der verlassenen Stadt machen dem Team langsam Angst und was muss noch alles geschehen bis sie dem Geheimnis von Silvertjärn auf die Spur kommen.
    Das Dorf der toten Seelen ist ein Thriller, der auf einer überaus ungewöhnlichen Story basiert. Das Geheimnis eines verlassenen Dorfes. Diesem Geheimnis möchte Alice, deren Familie hier gewohnt hat auf die Spur kommen. Alice ist sehr neugierig und tut alles, um diesem Ort sein Geheimnis zu entreißen. Auch die Figuren ihres Teams und hier vordergründig die Frauen, sind sehr gut beschrieben. Tone, die ebenfalls mit diesem Ort verbunden ist, aber lange ein Geheimnis darum macht. Ihr Verschwinden erhöht die Spannung ungemein, da jetzt auch immer wieder sehr mysteriöse Dinge geschehen. Stimmen, die im Walkie-Talkie auftauchen, Schritte, die in den verlassenen Häusern zu hören sind. Auch Emmy, die Alice wegen ihrer Qualitäten beim Film dazu geholt hat, passt als Figur sehr gut zu Alice. Sie war ihre beste Freundin, die ihr in ihrer schwärzesten Phase beigestanden hat, dann aber es nicht mehr mit Alice ausgehalten hat. Robert und Max, die das Team komplettieren, sind wichtig für das Team, aber Max, der eine Beziehung zu Alice zu haben scheint, passt sich in Alice´ Dunstkreis ein. Die Rückblenden in die Vergangenheit geben nach und nach immer mehr Details um Silvertjärn preis und man erfährt immer mehr was sich in der Vergangenheit abgespielt hat und man lernt die Hauptdarsteller der Vergangenheit kennen: Aina, Birgitta, Elsa und Staffan und den neuen Pastor Mattias. Hier wird sehr spannend die Vergangenheit mit dem heute verwoben und der Leser direkt in das Geschehen integriert.
    Dieser Thriller ist ein sehr spannendes, aber auch sehr unterhaltsames Buch. Es ist in der Tradition skandinavischer Thriller geschrieben, ohne dass hier die Polizei eine Rolle spielt. Die Rolle der Ermittler übernimmt hier das Filmteam. Sehr ungewöhnlich, aber nicht minder spannend. Auch die persönlichen Verwicklungen von Alice, der Hauptperson tragen zur Spannung bei. Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion M., 21.04.2020

    Als eBook bewertet

    Was geschah in Silvertjärn?
    Schweden, Gegenwart: Fünf junge Leute wollen eine Low-Budget-Dokumentation über das verlassene kleine Dorf Silvertjärn drehen. Projektleiterin Alice hat einen besonderen Bezug dazu: Ihre Großmutter Margarete stammt aus dem Dorf und hat ihre Familie seit dem mysteriösen Verschwinden der gesamten Bevölkerung im August des Jahres 1959 nie wiedergesehen. Am liebsten würde sie herausfinden, was damals wirklich geschah. Die Crew richtet sich notbehelfsmäßig ein und beginnt das Geisterdorf zu erkunden, doch bald geschehen merkwürdige Dinge. Sind sie wirklich allein? Und dann verschwindet Gruppenmitglied Tone, auch sie mit autobiografischem Bezug zum Dorf…

    Sehr guter, packender Thriller mit – zumindest in der ersten Hälfte - subtiler Spannung. Die Autorin hat einen sehr flüssigen, gut zu lesenden Schreibstil und versteht es hervorragend, mit dezenter Sprache eine unterschwellige, aber immer vorhandene Spannung zu erzeugen, die sich im Laufe der Geschichte immer mehr steigert, um in einem dann doch actionreichen Finale zu enden. Sie kommt dabei zum größten Teil ohne reißerisch-blutige Action aus. Als Leser ist man sofort in der Geschichte drin, was unbedingt auch an der Präsensform liegt, in der erzählt wird. Kaum glaubt man an die vermeintliche Ruhe, passiert wieder etwas, was alles auf den Kopf stellt. Das Ende kam für mich dann auch recht abrupt, war aber trotzdem gelungen und logisch. Manche Szenen haben schon etwas Gruseliges und jagen einem nicht selten eine Gänsehaut über den Rücken. Ein Teil der Spannung wird durch die persönliche Involviertheit von Hauptfigur und Ich-Erzählerin Alice erzeugt, die ein starkes persönliches Interesse an Silvertjärn hat. Zu gerne würde sie eine sensationelle Entdeckung machen, die die Geschehnisse aufklären und sie in den Olymp der erfolgreichen Filmemacher katapultieren würde. Sie ist psychisch labil und hoch emotional und in ihren Vorbereitungen nicht unbedingt professionell. Außerdem hat sie ständig Reibungspunkte mit ihrer ehemals besten Freundin Emmy und ihrer ebenso labilen Freundin Tone, die ebenfalls ein starkes persönliches Motiv hat, mehr über die Ereignisse erfahren zu wollen. Insgesamt sind die Charaktere vielschichtig angelegt und gut herausgearbeitet, wobei mir die weiblichen besser gefielen, da sie gegenüber den männlichen hervorstechen. Sie sind alle vielleicht nicht uneingeschränkt sympathisch, wirken aber ungeheuer authentisch. Ich hatte bei den fünfen an sich keinen besonderen Favoriten, lebte aber besonders mit Alice stark mit. Mitunter gab es auch Szenen, da traute ich keinem mehr über den Weg.

    Die Handlung der Gegenwart erstreckt sich lediglich über fünf Tage (die aufgrund des engen Budgets anberaumt waren) und ist durchaus kompakt. Geschickt verlegt die Autorin die Geschichte auf zwei Zeitebenen, die Vergangenheit wird mit Briefen von Margaretes Schwester Aina und Sequenzen aus der Vergangenheit, aus der Sicht von Elsa, erzählt. Elsa war meine Lieblingsfigur, sie hat in meinen Augen die stärkste Persönlichkeit, eine pragmatische, hilfsbereite, fleißige, kluge und willensstarke Frau, die erkennt, wo das alles hinführt, die aber dennoch machtlos ist. Nach und nach fügen sich die Ereignisse zusammen und man erkennt die Entwicklung, die das Dorf und seine Menschen durchmachen. Diese schleichende Entwicklung vom Harmlosen zum Bösen fand ich extrem spannend und sehr gut dargestellt.

    Fazit: Fulminantes Debüt der jungen schwedischen Autorin, die damit erfolgreich in die großen Fußstapfen ihrer Mutter getreten ist und sich nicht zu verstecken braucht. Damit reiht sie sich nahtlos in die Reihe des mit großartigen Autoren nicht gerade gering besetzten Genres ein. Für alle Fans des subtilen skandinavischen Thrillers ein Muss!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra L., 26.05.2020

    Als eBook bewertet

    Alice Lindstedt hat vor kurzem die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant nun eine sechsteilige Dokumentarserie und einen begleitenden Blog über die Dreharbeiten. Bei der Serie soll es um Silvertjärn gehen, eine ehemalige Bergarbeitersiedlung in Mittelnorrland. Dort verschwanden vor 60 Jahren alle 900 Einwohner des Ortes von einem Tag auf den anderen, spurlos. Auf dem Marktplatz fand man damals eine übel zugerichtete Leiche und in einem der leeren Häuser wurde ein neugeborenes Mädchen als einzige Überlebende gefunden. Ansonsten gab es in den vergangen 60 Jahren von keinem der verschwundenen Bewohner ein Lebenszeichen und man hat bis heute nicht erfahren, was aus ihnen wurde .

    Alice hat einen persönlichen Bezug zu diesem Ort, denn ihre Großmutter verbrachte ihre Kindheit in Silvertjärn, verließ das Dorf dann allerdings für ihre Ausbildung, während ihre Eltern und ihre jüngere Schwester dort blieben und dann, wie der Rest der Bewohner, spurlos verschwanden. Alice , die Silvertjärn nur von den Erzählungen ihrer Großmutter kennt,macht sich nun mit einem vierköpfigen Team auf den Weg, um einen Trailer für ihre geplante Dokumentarserie zu drehen.

    Schon bei der Ankunft der Fünf passieren allerdings beunruhigende Dinge.Ihre Handys haben keinen Empfang mehr, aus ihren Walkie-Talkies hören sie ungewöhnliche Geräusche und Stimmen und einige von ihnen haben das Gefühl, beobachtet zu werden. Alice , die diesen Film unbedingt drehen will, wischt alle Bedenken ihres Teams beiseite , wodurch innerhalb der Gruppe die Stimmung immer schlechter wird und es zu ersten Streitereien untereinander kommt.

    Und dann gibt es die erste Leiche und keiner im Team hat eine Ahnung, woher die Gefahr eigentlich kommt. Ist außer ihnen doch noch jemand im verlassenen Dorf, oder kommt die Gefahr vielleicht sogar aus der eigenen Gruppe? Irgendwie wird das Misstrauen untereinander immer größer und irgendwann geht es dann nur noch darum, diesen Ort wieder lebend verlassen zu können.

    Da ich die Bücher von Viveca Sten sehr gerne lese , war ich natürlich sehr gespannt, auf das erste Buch ihrer Tochter Camilla Sten und ich bin wirklich begeistert von "Das Dorf der toten Seelen". Die Handlung verläuft parallel in zwei Zeitebenen und so fiebert man nicht nur mit dem Filmteam bei der Erkundung des verlassenen Dorfes, mit , sondern erfährt auch nach und nach, was damals vor 60 Jahren geschah. Gerade diesen Wechsel in die Vergangenheit, fand ich besonders spannend.
    Die Auflösung fand ich nicht ganz so glaubwürdig, aber wenn ich das jetzt begründe, verrate ich zu viel vom Ende, deshalb gehe ich jetzt nicht ins Detail. Und an meiner Bewertung ändert das sowieso nichts, denn für mich war dieses Buch, trotz dieser klitzekleinen Schwäche am Ende, ein absolutes Lesehighlight. Ich finde es fast schade, dass man nur fünf Sterne geben kann. Also von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anett H., 04.05.2020

    Als eBook bewertet

    „Das Dorf der toten Seelen“ von Camilla Sten, Verlag Harper Collins Germany, habe ich als ebook mit 333 Seiten gelesen. Die Geschichte erzählt Alice in der Ich-Form.
    Im Sommer 1959 verschwinden alle Bewohner des Dörfchens Silvertjärn auf unerklärliche Weise. Nur eine Leiche und ein Säugling bleiben zurück.
    In der Gegenwart plant Alice Lindstedt ihren ersten Dokumentarfilm über Silvertjärn zu drehen. Sie will herausfinden, was damals geschah und sucht mit ihrem Team den Ort auf. Einiges über die Menschen dort weiß sie bereits, da ihre Großmutter von dort weggezogen ist, kurz bevor alle verschwanden. Im Vorfeld hat sie viel recherchiert und alte Briefe der Familie an ihre Großmutter zu Hilfe genommen. Nicht alle Entdeckungen teilt sie ihrem Team mit. Und auf das, was dann kommt, konnten sie sich auch nicht vorbereiten.
    Vor Ort wirkt das Städtchen schon etwas gruselig, alte verfallene Häuser, zugewachsene Wege, eine eingestürzte Brücke, kein Handyempfang. Als dann aus dem Walkie-Talkie ein schauriges Lachen zu hören ist, vermuten sie, dass sie nicht allein in der Gegend sind und beobachtet werden. Es passieren immer mehr unheimliche Dinge und alle haben inzwischen Angst.
    In einzelnen Kapiteln wird rückblickend das Dorfleben in Sivlertjärn beschrieben, erst, als alles noch in Ordnung war, die Männer im Bergwerk Eisenerz abgebaut haben, bis die Mine geschlossen wurde. Und dann, wie sich die Menschen veränderten. Es war sehr bewegend, wie die Menschen mit ihrer Angst umgingen und auch falsche Entscheidungen trafen.
    Der Verfall des Ortes wird sehr anschaulich geschildert und stimmt schon etwas traurig. Beim Lesen kam ein ordentlicher Gruselfaktor bei mir auf, besonders als die alten Gebäude erkundet wurden und was alles noch so zu finden war, was vom Leben dort zeugte. Die Charaktere waren gut beschrieben, hauptsächlich die damaligen. Von Alice’s Vorfahren erfährt man sehr viel.
    Es ist eine sehr spannende, schaurige aber auch bedrückende Geschichte. Gerade auch, was den Briefkontakt zwischen Alice’s Großmutter und ihrer Familie betrifft, die in Silvertjärn geblieben und verschwunden ist.
    Bis zum Ende war mir nicht klar, was wirklich passiert ist und dann kam es richtig schlimm.
    Durch den sehr guten Schreibstil und natürlich den Spannungsaufbau war das Buch zügig zu lesen. Auch das Cover passt prima zur Geschichte des verschwundenen Dorfes.
    Ich bin hochbegeistert von dem Buch.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Glüxklaus, 21.04.2020

    Als eBook bewertet

    Fesselnder Pageturner mit Gruselfaktor

    Merkwürdige Dinge gehen 1959 in Silvertjän, einem Bergarbeiterdorf, vor, kurz nachdem die Grube geschlossen wird. Sämtliche Bewohner verschwinden spurlos, nur ein einziger Säugling bleibt im Dorf zurück und wird später lebendig aufgefunden.
    Sechzig Jahre später: Alice hat an der Filmhochschule studiert und möchte gemeinsam mit einem Team aus vier weiteren Personen einen Film über den verlassenen, mysteriösen Ort drehen und dabei möglicherweise herausfinden, was damals wirklich geschah. Sie selbst hat ein persönliches Interesse, alles aufzuklären, denn die Familie ihrer Urgroßmutter war auch unter den Dorfbewohnern. Doch bald schon stellt sich heraus, dass es im verlassenen Dorf zu spuken scheint und die Filmer merken schnell, dass sie nicht alleine im Ort sind. Als sich Tone, ein Mitglied der Gruppe, verletzt und alle durch eine unerklärliche Explosion komplett von der Außenwelt angeschlossen werden, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit...

    Camilla Sten kann wie ihre Mutter Viveca zweifelsohne schreiben. Der Roman liest sich flüssig und gut verständlich. Die Geschichte ist aus der aktuellen Sicht von Alice geschrieben, es werden aber zwischendurch immer Kapitel eingeschoben, in denen ihre Urgroßmutter Elsa 1959 berichtet, was damals 1959 passiert. Dies macht den Roman sehr abwechslungsreich, interessant und mitreißend. Ein echter Pageturner!

    Stens Charaktere befinden sich alle in einer Extremsituation: Alice, die früher unter starken Depressionen litt und sich gar umbringen wollte, Cutterin Emmy, Alices frühere beste Freundin- die Freundschaft zerbrach aber unter sehr unglücklichen Umständen-, die labile Tone, die ebenfalls persönlich mit dem Dorf verbunden ist und früher Elsa, die merkt, dass sich 1959 im Dorf schlimme Dinge ereignen, die sie nicht aufhalten kann. Jeder hat sein „Päckchen zu tragen“ und große Schwierigkeiten, mit seiner Lage umzugehen. Konfliktpotential wie z.B. Emilys und Alices gemeinsame Vergangenheit oder psychische Probleme der Beteiligten „lauert“ überall. Eine sehr interessante Figuren-Konstellation, die die ohnehin schon aufregende Geschichte noch fesselnder und faszinierender gestaltet.

    Der Roman ist überaus dramatisch und spannend, voller Gänsehautmomente. Die Autoren schafft es bis zum Schluss, die Spannung immer weiter zu steigern. Am Ende gipfelt alles in einem atemberaubenden Finale. Die Auflösung ist nicht hundertprozentig logisch und realistisch, es bleiben Fragezeichen, ein kleiner Hauch von Mystik eben. Aber im Großen und Ganzen ist der Plot nachvollziehbar und verständlich.

    Ein packender, mysteriöser Krimi-Thriller mit großem Gruselfaktor und Gänsehautgarantie, nichts für schwache Nerven, aber für alle, die hochspannende Unterhaltung mögen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das „Dorf der toten Seelen“ nicht das einzige Buch der jungen talentierten Autorin bleiben wird.

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  • 2 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele M., 15.04.2020

    Als Buch bewertet

    Alice Lindstedt will eine Dokumentarfilm drehen. Dazu fährt sie mit 4 weiteren
    Personen in das Dorf Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland.
    Vor 60 Jahren verschwanden alle Bewohner unter ungeklärten Umständen.
    Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort fort.
    Alice will nun versuchen zu klären was damals geschah.
    Das Cover spricht mich an, macht neugierig auf das Buch.
    Ich hatte mich auf einen spannenden Thriller gefreut. Dafür musste ich mich aber
    über 200 Seiten quälen. Dann irgendwann nach 250 Seiten kam Spannung auf.
    Im Klappentext wird auf den ersten Toten hingewiesen. Und der hat sich Zeit gelassen.
    Der Schreibstil hat mich überfordert. Alles zu genau erklärt, zieht sich leider
    wie Kaugummi. Es wird im Heute und im Damals erzählt.
    Heute: in einer Ich-Erzählung. Und die ist mir zu detaliert.
    Damals: Konnte ich besser lesen.
    Schade, das Thema war hochspannend.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke T., 03.06.2020

    Als Buch bewertet

    Tolle Atmosphäre
    Kurz nach ihrem Abschluss an der Filmhochschule in Stockholm macht Alice Lindstedt ihren Traum wahr: sie dreht, gemeinsam mit ihrer Crew, einen Dokumentarfilm über die Stadt Silvertjärn. Silvertjärn ist ein kleiner Bergbauort, in dem vor beinahe 60 Jahren alle Einwohner auf einmal spurlos verschwanden. Alice fühlt sich mit dem Ort verbunden, denn ihre Großmutter wuchs in Silvertjärn auf. Alice und ihre Crew machen sich auf den Weg und bauen ihre Zelte mitten auf dem Marktplatz auf. Doch es dauert nicht lang, bis die ersten unheimliche Dinge geschehen: Schritte im Erdgeschoss der verlassenen Schule, unheimliches Lachen über die Walkie Talkies und das Gefühl, nicht alleine zu sein. Was ist damals in Silvertjärn geschehen? Und was hat es mit den unheimlichen Geräuschen auf sich.
    Meine Meinung
    Das Cover sieht unheimlich und düster aus und machte mich auf den ersten Blick neugierig. Mit dem wirklich spannenden Klappentext gab es nur eins: ich musste dieses Buch lesen.
    Camilla Sten, Tochter von Viveca Sten, hat mit “Das Dorf der toten Seelen” ein spannendes und vor allem unheimlich atmosphärisches Debüt geschrieben. Dabei ist ihr Stil direkt und klar und man bekommt eine wirklich gute Vorstellung von dem verlassenen Ort Silvertjärn.
    Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen, bei der der Leser zum einen Alice und ihr Filmteam in der Gegenwart begleitet und zum anderen miterlebt, was damals in Silvertjärn wirklich geschah. Beide Zeitebenen haben etwas für sich. Während man in der Vergangenheit mehr über die Bewohner Silvertjärns und das, was damals wirklich geschah, erfährt, bekommt man in der Gegenwart immer wieder passende Gänsehautmomente geliefert.
    Absolut punkten konnte die Autorin bei mir mit ihrer Darstellung des verlassenen Ortes Silvertjärn. Gerade wenn man selbst noch ein gewisses Faible für Lost Places hat, kann man sich den Ort wirklich hervorragend vorstellen. Man konnte den leicht schimmeligen Geruch in der Luft förmlich riechen und hörte gemeinsam mit den Protagonisten die unheimlichen Geräusche. Ich fühlte mich einfach live dabei in Silvertjärn.
    Der Beginn ist noch ruhig, doch so nach und nach steigert sich die Spannung und man wird allein schon durch die unheimliche Atmosphäre an die Seiten gefesselt. Natürlich möchte man auch wissen, was mit den Bewohner des Ortes damals geschehen ist und auch wenn ich irgendwo auch eine Ahnung hatte, was einst geschah, so wurde es dennoch nicht langweilig, denn drumherum passierte einfach unheimlich viel.
    Erzählt wird in der Gegenwart in der Ich-Perspektive aus der Alices Sicht, in der Vergangenheit ist es ein Erzähler, der aus der Sicht von Elsa, Alice Urgroßmutter berichtet.
    Protagonistin Alice lernt man durchaus gut kennen, doch lange Zeit konnte ich sie doch auf Abstand halten. Sie ist nicht unbedingt der Sympathieträger schlechthin, denn trotz der spürbaren Gefahr verfolgt sie ihre Ziele. Trotzdem fand ich sie sehr glaubhaft und authentisch. Ebenso die weiteren Charaktere, von denen mir die meisten zwar nicht ans Herz wuchsen, von denen ich aber immer mehr wissen wollte. Alles in allem sind die Charaktere richtig gut gelungen und ihre Handlungen jederzeit nachvollziehbar.
    Mein Fazit
    Für mich war “Das Dorf der toten Seelen” ein rundum gelungenes Debüt, dass ich an einem freien Tag komplett verschlungen habe. Man erkundet gemeinsam mit den Protagonisten den verlassenen Ort Silvertjärn und sieht diesen lebhaft vor sich. Die Atmosphäre ist wirklich unheimlich und machte für mich den ganz besonderen Reiz an der Geschichte aus. Ein kleiner Kritikpunkt ist hier der Klappentext, der mit dem Tod eines der Teammitglieder etwas wiedergibt, was in der Handlung erst recht spät geschieht. Wer es gerne unheimlich und atmosphärisch mag, sollte die Reise nach Silvertjärn wagen.

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