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  • 5 Sterne

    16 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christof R., 27.09.2016

    Als Buch bewertet

    Emotionale Zeitreise nach Norwegen im Jahr 1895

    Das Geheimnis der Mittsommernacht ist eine sehr bildhaft und schön beschriebene Geschichte, die in Rõros in Norwegen Ende des 19. Jahrhunderts spielt. Die Hauptrolle spielen zwei charismatische Frauen, die beide nach einem Trauerfall ihr eigenes Leben in die Hand nehmen.

    Zum Inhalt:

    Clara Ordal und ihr Mann Olaf planen gemeinsam mit ihrem sechsjährigem Sohn Paul in der Südsee zu beginnen. Doch ein Brief auf Olafs Heimat Norwegen, bringt sie dazu nach Røros zu reisen, wo seine Mutter im Sterben liegen soll. In Røros angekommen, stellt sich dies jedoch als dreiste Lüge bzw. List heraus. Nach einem lauten Streit mit seinen Eltern, stürzt Olaf die Treppe hinab und stirbt. Als Katholikin und Schwiegertochter der Ordals wird sie von ihren Schwiegereltern und der Gesellschaft ausgegrenzt. Sie fühlt sich im fremden Land mit der fremden Sprache mehr als fehl am Platz. Clara bleibt ihrem Sohn zu Liebe trotzdem in Røros. Allmählich kommt sie dahinter, welchen Grund der falsche Brief hatte.

    Sofie ist die 19jährige Tochter des Bergwerkdirektors Ivar Svarstein. Nach dem unerwarteten Tod ihrer Mutter bei der Geburt ihres ersten Sohnes, der ebenfalls nur wenige Stunden leben durfte, fällt Sofie in eine tiefe Trauer. Bei ihren liebenswerten Großeltern findet sie etwas Trost und Abstand.
    Sofie hat ihre eigenen Gedanken zu dem gesellschaftlichen System in Norwegen, insbesondere zu der Rolle der Frauen in der Gesellschaft. Sie nimmt die ehrenamtliche Aufgabe an, eine Bibliothek in Røros zu verwalten und zu leiten, in der sie vollkommen aufgeht. Sie entwickelt im Laufe der Geschichte immer mehr Selbstbewusstsein und geht ihren eigenen Weg, der nicht immer mit ihrer gesellschaftlichen Stellung in Einklang zu bringen ist.

    Mein Eindruck:

    Christine Kabus gelingt es in einzigartiger Art und Weise mit ihrem Schreibstil Bilder und Gefühle beim Leser zu wecken. Dadurch wird diese Geschichte so lebendig und vollständig. Die Charaktere, allen voran Clara und Sofie, sind einfach wundervoll in Szene gesetzt. Als Leser konnte ich mich in ihre Probleme, ihre Gedanken und ihre Gefühle jederzeit hineinversetzen. Auch einige Nebenpersonen bekommen großen Raum und so fühlt man sich wie in eine große Familie mit ganz großen Figuren versetzt. Ich habe während des Lesen, auch wegen der liebevollen und detaillierten Landschaftsbeschreibungen, in dieser etwas kargen Bergarbeiterstadt Røros mit gewohnt.
    Die getrennten und teilweise sich überlappenden Handlungsstränge entwickeln sich ausgehend von den beiden Todes- und Trauerfällen stetig voran. Dabei entstehen sich vielfältige Fragen und Spannungen, die mich unweigerlich in den Bann dieser Geschichte gezogen haben.
    Das historische Setting und die detailreichen Beschreibungen der Zeit und der Gesellschaft gehen weit über die verbreiteten Klischees hinaus. Alles erscheint authentisch und sehr gut recherchiert und inhaltlich passend sind es gerade die gesellschaftlichen Zwänge und Gepflogenheiten, die allen voran Sofie vor immerwährenden Schwierigkeiten und Probleme stellt.

    Fazit:

    Eine fantastisch geschriebene Geschichte über Liebe, Trauer, Neid, Familie und Freundschaft in einem perfekt umrissenen historischen Norwegen. Die Charaktere wirken allesamt sehr lebendig und nahbar.
    Für Leser, die detailreiche und ausführlich beschrieben Geschichten mögen, gebe ich eine glasklare Leseempfehlung mit auf den Weg !

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  • 4 Sterne

    8 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas W., 06.11.2016

    Als Buch bewertet

    Entspannter Roman für Abende vor dem Kamin

    Da mich Bücher welche im Norden handeln und auch einen Vergangenheitsbezug haben sehr interessiert,
    bin ich auf die Bücher von Frau Kabus aufmerksam geworden.
    Sie hat mittlerweile 4 Norwegenromane veröffentlicht, man merkt deutlich die Liebe zu dieser Gegend.
    Und dies ist mein zweiter Roman welchen ich von der Autorin lesen durfte.
    Auch dieses Buch spielt in der Vergangenheit Norwegens.
    Hier ist es am Ende des 19. Jahrhunderts.
    Die Geschichte von 2 Frauen (Clara Ordal und Sofie Svartstein) unterteilt das Buch in zwei Handlungsstränge.
    Clara kommt aus Deutsche mit Ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn nach Norwegen.
    Sofie ist die Tochter eines in Norwegen ansässigen Kupferminenbesitzers.
    Beide Frauen werden durch das Schicksal kräftig durchgeschüttelt und versuchen jede auf ihre Art mit den
    Umständen umzugehen.
    Das gestaltet sich gar nicht so einfach...durch die Zeit und eine (leider) sehr geprägte Männerdomäne,
    in der Gesellschaftsdünkel leider an der Tagesordnung sind.
    Ein selbstbestimmtes Leben führen war damals kein Spaziergang.
    Beide Frauen kennen sich erst nicht und im Laufe der Geschichte lernen sie sich erst kennen.
    Eine Freundschaft entsteht, da beide Frauen menschlich ähnlich sind.
    Die abwechselnd aus der Sicht von Clara und Sofie erzählte Geschichte liest sich flüssig.
    Auch die Beschreibung ist sehr schön gelungen da man eine gute Vorstellung von allem bekommt.
    Ab und an kamen mir direkte Vorstellungen wie es weitergehen könnte, und so passierte es dann auch.
    Das tat beim lesen des Buches aber keinen großen Abbruch.


    Sehr schön finde ich das wie auch im vorherigen Buch gestaltete Cover.
    Allein dieses weckt absolutes Reiseinteresse!

    Mein Empfehlungsfazit:
    Gute nachvollziehbare Charaktere die ans Herz wachsen, eine glaubhafte Beschreibung des alten Norwegens,
    ein Geheimnis welches hätte nach meiner Meinung noch ausgefeilter sein können.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svanvithe, 10.10.2016

    Als Buch bewertet

    Mit ihrem neuen Roman bleibt Christine Kabus ihrer Linie treu und führt den Leser erneut nach Norwegen. Im Mittelpunkt des Geschehens, das im Jahr 1895 beginnt, stehen zwei unterschiedliche junge Frauen, die bei näherer Betrachtung doch einige Gemeinsamkeiten aufweisen.

    Da ist einerseits die fünfundzwanzigjährige Clara. Die Deutsche ist ein Findelkind und eine Waise und scheint ihr Glück trotz aller Widrigkeiten gefunden zu haben. Schließlich hat sie es vom mittellosen Dienstmädchen zur Ehefrau eines aufstrebenden Juristen gebracht. Ihr Mann Olaf Ordal ist grundsolide und einer von der stillen Sorte, der seiner Frau mit Achtung und Respekt begegnet und für sie und Sohn Paul sorgt. Vor zehn Jahren hat Olaf seine Heimat verlassen, und als er mit seiner Familie zu einem Leben in die Südsee aufbrechen will, ruft ihn eine Nachricht zurück nach Norwegen. Mit offenen Armen werden die jungen Ordals dort nicht empfangen. Und als ein Unglück geschieht und Olaf stirbt, verschlechtert sich für Clara und Paul die Situation zusätzlich. Denn sie befinden sich nicht nur in einem unbekanntes Land, sondern sehen sich zudem Menschen gegenüber, die sie nicht willkommen heißen und akzeptieren wollen, ja sogar vehement ablehnen. Doch bei aller Verzweiflung gibt es auch Lichtblicke...

    Im Gegensatz zu Clara ist Sofie als Tochter des Bergwerkdirektors Ivar Svartstein in ein privilegiertes, sorgenfreies Leben hineingeboren. Sie möchte sich nicht mit ihrem vorbestimmten Schicksal als Frau abfinden und nutzt jede Gelegenheit, ihrer Welt zu entfliehen, auch um ihren Wissensdurst und ihre Neugier zu stillen. Sie glaubt daran, dass in einer Ehe Zuneigung zärtliche Gefühle herrschen können und dass eine Liebesheirat keine romantische Utopie sein muss, sondern wahr sein kann. Jedoch das Schicksal macht keinesfalls vor Sofies Familie nicht halt, und Sofie verliert ihre geliebte Mutter bei der Geburt des erhofften Sohnes. Bei deren Eltern findet sie liebevolle Aufnahme, Verständnis und Zuspruch. Gestärkt beschreitet sie neue Wege, findet Erfüllung in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Bibliothekarin, engagiert sich für ein Theaterstück und scheint die Liebe zu entdecken...

    Christine Kabus verfügt über eine einprägsame Art des Schreibens, die es dem Leser möglich macht, eine Geschichte so zu erleben, als wäre er unmittelbar vor Ort, obwohl einem das Land und die Menschen eigentlich völlig fremd erscheinen. Ihre ausführliche Recherche des historischen, politischen und gesellschaftlichen Hintergrundes fügt sich gekonnt in die Geschichte ein, ohne ausufernd zu sein. Sie schafft es, mit bildhaften und intensiven Beschreibungen, detaillierte Vorstellungen beim Leser zu erzeugen.

    Eine weitere Stärke der Autorin sind die differenziert ausgearbeiteten Figuren. Sie wirken natürlich, lebensnah und glaubwürdig und haben viel Raum, sich zu entfalten und zu entwickeln.

    Im Mittelpunkt stehen natürlich Clara und Sofie.

    Anfänglich ist der sanftmütige Clara ihr neues Leben an der Seite von Olaf immer noch ein wenig unheimlich, und es fällt ihr nach wie vor schwer, unbefangen damit umzugehen, dass sie durch ihre Heirat zur "besseren"Gesellschaft aufgestiegen ist. Sie sieht dieses Leben nicht als selbstverständlich an. Deshalb ist ihre Verzweiflung nach dem Tod von Olaf deutlich spürbar. Sie sorgt sich um die nunmehr fehlende Geborgenheit und Sicherheit. Aber mit der Zeit wächst sie über sich hinaus und kann sich davon lösen, ohne Olaf den Anforderungen des Lebens nicht gewachsen zu sein. Etwas, was in ihrem bisherigen Leben bisher nicht hatte, verfestigt sich, die Gewissheit, dass sie mehr zustande bringen und aushalten kann, als sie sich je zutraute.

    Sofie ist 19 und gilt in den Augen einiger Mitmenschen als verschlossen, grüblerisch und widerborstig. Dabei verfügt sie über einen scharfsinnigen Verstand, der sie erkennen lässt, dass die bigotten Ansichten, scharfzüngigen Verurteilungen und engstirnigen Normvorstellungen mancher braver Bürger nicht nur amüsant, sondern unangenehm sind, weil sie durchaus den guten Ruf eines unbescholtenen Mitmenschen vernichten und dem Betroffenen das Leben zur Hölle machen können. Zwar ist auch Sofie nicht frei von Vorurteilen, andererseits es ist ihr möglich, dies selbst zu erkennen und aus ihren eigenen Fehlern zu lernen.

    Neben den beiden Frauen vermögen auch die anderen Charaktere zu überzeugen. Während einige wie Paul, Bodil, Per, Mathis und Frau Olsson sofort begeistert aufgenommen werden, rufen andere - beispielsweise Sofies Schwester Silje - durchaus Unbehagen hervor. Daneben gibt es Figuren wie Ivar Svartstein, der nicht unbedingt ins positive Licht gerückt wird, bei dem keinesfalls nur negative Eigenschaften vorherrschen. Hier ist der Autorin eine anschauliche Mischung gelungen.

    Christine Kabus überzeugt mit einer Geschichte voller Möglichkeiten und Entwicklungen, mischt diese mit dem Gegebenheiten Norwegens und füllt sie mit beeindruckenden Menschen, die in Erinnerung bleiben.

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  • 5 Sterne

    9 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika T., 02.10.2016

    Als Buch bewertet

    Clara, ihr Mann und ihr Sohn Paul reisen im Jahre 1895 von Deutschland nach Norwegen. Der Grund dafür ist die vermeintliche Krankheit von Olafs Mutter. Die Familie ist schon seit Jahren zerstritten und durch einen Unfall verstirbt Oláf im Haus seiner Eltern. Doch das ändert nichts an deren unversöhnlicher Einstellung und so müssen Clara und Paul sehen, wie sie alleine zurechtkommen. Doch Clara beisst sich durch und es gelingt ihr schon bald, eine Bleibe für sich und Paul und eine Arbeitsstelle zu finden. Auch eine neue Liebe lässt nicht lange auf sich warten. Parallel dazu geht es um Sofie. Ihre Mutter ist vor kurzem bei der Geburt ihres einzigen Sohnes gestorben. So lebt Sofie zusammen mit ihrer Schwester Silje und ihrem reichen Vater und es mangelt ihr finanziell an nichts. Um ihr Leben etwas abwechslungsreicher zu gestalten, arbeitet sie fortan ehrenamtlich in einer kleinen Bücherei und gibt Paul Klavierunterricht. Dabei entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen Clara und ihr...Der Roman war mein erster Norwegenroman und hat mir total gut gefallen. Ich habe viel über Norwegen und dessen Kultur erfahren. Die Hauptfiguren waren wunderschön beschrieben und die Geschichte hat mich gleich in ihren Bann gezogen. Sofie und Clara waren mir von Anfang an sehr sympathisch und ich habe mit ihnen mitgelitten und mitgefiebert. Ein Roman, ganz nach meinem Geschmack

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 14.10.2016

    Als Buch bewertet

    Clara, ihr Mann Olaf und der gemeinsame Sohn Paul sind schon fast auf dem Weg nach Samoa, als ein Brief aus der norwegischen Heimat Olafs sie erreicht. So reisen sie erst noch einmal nach Norwegen. Doch dann geschieht ein Unglück und für Clara und Paul ändert sich alles. Sie bleiben erst einmal in der kleinen norwegischen Stadt Røros, doch warum werden sie angefeindet ? Insbesondere von den eigenen Schwiegereltern ?
    Sofie Svartstein lebt in Røros, nachdem Tod der Mutter nur noch mit Vater und Schwester Silje. Ihr Vater ist Bergwergsbesitzer. Doch Sofie hat sich noch nie großartig an Etikette gehalten und interessiert sich für mehr als nur Mode und Kaffeekränzchen. Sie ist aber auch noch jung und sehr weltfremd, als sie daher den smarten deutschen Moritz kennenlernt, lässt sie sich schnell den Kopf verdrehen.


    Es ist die Geschichte von zwei jungen Frauen Ende des 19. Jahrhunderts. Clara, die als Waisenkind aufwuchs, verheiratet und Mutter ist, und es gelernt hat, sich durchzusetzen um überleben zu können, die nun in eine ihr fremde Gesellschaft, mit neuer Sprache und vor allem ohne großen finanziellen Möglichkeiten überleben muss. Auf der anderen Seite die etwas jüngere Sofie, die behütet aufwuchs, mit Dienstboten, in einem großen Haus und ohne finanzielle Probleme. Dennoch, auch sie erleidet einen Verlust, sie wil aus dem behüteten, für sie als leer empfundenen Leben ausbrechen. Dazu kommt ein Geheimnis. Wer hat versucht das Sägewerk anzustekcen ? Warum ist Ivar Svartstein, Sofies Vater, so verbittert ? Was ist das Geheimnis der Hirtin Siru ?


    In diesem Roman schafft es die Autorin Christine Kabus wieder einmal viele historische Begebenheiten mit einfliessen zu lassen. Das harte Leben, gerade der Arbeiter der damaligen Zeit. Eine Zeit, in der auch Kinder schon mit jungen Jahren mit hinab ins Bergwerk mussten. Eine Zeit, in der Arbeiterbewegungen entstanden.
    Christine Kabus hat immer wieder verstreut fundiertes Wissen eingestreut. so dass man sich gut hinein versetzen konnte.

    Die Geschichte der zwei Frauen ist interessant, allerdings stieg für mich die Spannung in diesem historischen Roman erst gegen Ende an. Lange ging es erst darum die auch alltäglichen Sorgen der Protagonistinnen darzustellen. Die Figuren wurden gut ausgearbeitet, so dass man sie sich gut vorstellen konnte. Ihre Entwicklung war vorhersehbar, dennoch gab es noch die eine oder andere Überraschung. Langweilig war es trotzdem nicht, da man sich durch die sprachlich sehr gut ausformulierte Geschichte gut in diese Zeit hinein versetzen konnte.
    Die Nebenfiguren waren sehr interessant und haben die Geschichte mit Leben gefüllt.


    Fazit:
    Christine Kabus hat es wieder einmal geschafft, eine andere Epoche aufleben zu lassen. Es war für mich eine authentische Geschichte zweier Frauen am Ende des 19. Jahrhunderts, gespickt mit vielen historischen Informationen. Auch wenn die Spannung diesmal nicht so hoch wie in ihren vorherigen Romanen war, hat mir "Das Geheimnis der Mittsommernacht" gefallen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke K., 12.10.2016

    Als Buch bewertet

    Norwegen, 1895. Im Bergbaustädtchen Røros begegnen sich zwei junge Frauen, deren Schicksal kaum unterschiedlicher sein könnte. Die Deutsche Clara ist ihrem Ehemann in dessen Heimatstadt gefolgt, wo sich dieser endlich mit seinen Eltern aussöhnen will. Doch die Ordals begegnen Clara und ihrem kleinen Sohn Paul mit unverhohlener Ablehnung. Als wenig später ein furchtbares Unglück geschieht, ist Clara plötzlich auf sich allein gestellt.
    Die Autorin, Christine Kabus, hat einen bildlich, interessanten und spannenden Schreibstil. Die Charakteren und die Umgebung sind sehr schön beschrieben und recherchiert. Die Protagonistin Clara reist mit ihrem Ehemann und Sohn in dessen Heimatstadt Røros nach Norwegen. Von heute auf morgen wird die zur Witwe und muss sich und ihren Sohn in der Fremde allein durchschlagen.
    Als Leser konnte ich mich in Clara hineinversetzen und mit leiden.
    Die Informationen zum Ende des 19. Jahrhunderts, aus Norwegen, lassen eine teils unmenschliche Umgebung und der Verbitterung Fremder gegenüber sehr gut recherchiert.
    Neid, Trauer, Liebe, Tod, Familie und Freundschaft ist zu einem fantastischen Roman zusammen gesetzt worden. Die getrennten und manchmal überlappenden Handlungsstränge, ausgehend von Tod und Trauer, die Spannung und auch einige Fragen geht stetig voran. Diese sind am Ende des Buches alle geklärt und abgearbeitet. Die historische Umgebung zur damaligen Zeit und der Gesellschaft ist, geht über ein verbreitetes Klischee hinaus.
    Ich gehe davon aus, das auch andere Leser diese ausführliche und detaillierte Geschichte mögen. werden Von mir eine 100% Lese- und Kaufempfehlung

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rebecca K., 16.10.2016

    Als Buch bewertet

    Zwei Frauen die unterschiedlicher nicht sein können begegnen sich in einem norwegischen Bergbaustädtchen.
    Clara ist ihrem Mann in seiner Heimat gefolgt damit er sich endlich mit seiner Familie aussöhnen kann.
    Doch es kommt anders als gedacht, denn kaum haben sie das Haus betreten geschieht ein schlimmes Unglück und Clara ist von jetzt auf gleich mit ihrem Sohn Paul völlig auf sich alleine gestellt.
    Sofie dagegen ist im goldenen Käfig aufgewachsen und beginnt ganz langsam daraus auszubrechen und sich gegen ihren Vater den mächtigen Bergwerksbetreiber aufzulehnen.
    Sie bewundert die Stärke und die Kraft mit der Clara ihr Leben meistert und beide Frauen freunden sich langsam an.
    Aber es gibt noch ein Geheimnis welches beide Familien seit Jahrzehnten verbindet und das bis jetzt noch nicht aufgedeckt wurde.

    Es ist inzwischen der vierte Roman der Autorin Christine Kabus der wieder den Handlungsort Norwegen hat.
    Da ich schon die anderen drei Roman der Autorin sehr gerne gelesen habe war ich nun auf diesen Roman wieder sehr gespannt.
    Vorweg möchte ich darauf hinweisen, dass der Roman etwas anders ist als die anderen denn er spielt vollständig im Jahr 1895 und es gibt keinen Strang der in der Gegenwart spielt. Es ist also ein kompletter Historischer Roman-.
    Die ersten ca. 200 Seiten bin ich nur sehr schwer mit dem Roman zurecht gekommen und ich hatte wirklich schon überlegt das Buch abzubrechen doch dann bin ich endlich in die Handlung reingekommen.
    Die Handlung ist auf zwei Erzählstränge aufgebaut und zwar die von Clara und Sofie, da zu Beginn eines jeden neuen Kapitels angegeben war aus wessen Sicht das Kapitel erzählt wird war dies eigentlich kein Problem. Nur leider endeten manche Kapitel aus so, dass man mit der Handlung in der Luft hängen gelassen wurde und es erst 15-20 Seiten mit genau dieser Handlung weitergeht. Hier wäre ich wirklich froh gewesen wenn dies anders gelöst worden wäre.
    Dann fand ich die Erklärung zu Weihnachten insbesondere die mit dem Christkind usw. mehr als schlecht recherchiert und völlig falsch erklärt und so hat auch dies mich beim Lesen mehr als gestört.
    Ansonsten konnte man allem gut folgen und auch wenn nicht alle Entscheidungen verstehen oder nachvollziehen konnte, war die Handlung wirklich gut aufgebaut.
    Die vielen verschiedenen Figuren des Romans waren alle sehr detailliert beschrieben, so dass man sie sich während des Lesens gut vorstellen konnte.
    Auch die verschiedenen Handlungsorte waren alle sehr gut und mit viel Liebe zum Detail beschreiben und so hatte man auch hier keinerlei Probleme sich diese vor dem inneren Auge während des Lesens entstehen zu lassen.
    Anders als die anderen Romane der Autorin hat es dieser hier leider nicht geschafft mich als Leser abzuholen und so konnte er mich leider auch nicht völlig überzeugen.
    Mit der Punktevergabe habe ich mich recht schwer getan und noch längerer Überlegung dazu entschieden vier von fünf Sternen zu vergeben.

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  • 3 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina L., 28.09.2016

    Als Buch bewertet

    Der Roman der Autorin Christine Kabus besteht aus zwei verschiedenen Handlungssträngen, die Ende des 19. Jahrhunderts spielen und deren Hauptprotagonisten Sofie Svarstein und Clara Ordal sind.

    Im ersten Erzählstrang lernen wir Sofie kennen, Tochter des in Røros hochangesehenen Kupferminenbesitzers Ivar Svartstein. Dieser ist ein hartherziger Mann, dessen Frau gerade beim Versuch, ihm endlich den ersehnten männlichen Erben zu schenken, verstarb. Während Ivar einfach zu den Tagesgeschäften übergeht und seine egoistische Tochter Silje kaum eine Träne verdrückt, ist Sofie, die Jüngste der Familie zu Tode betrübt.

    Im zweiten Erzählstrang lernen wir Clara Ordal kennen. Gemeinsam mit ihrem Mann Olaf und dem kleinen Sohn Paul sind sie im Begriff von Bonn nach Deutsch-Samoa auszuwandern. Ein verlockendes Jobangebot hat den Juristen seine Zelte in Deutschland abbrechen lassen, doch kurz vort der Abreise erhält er einen Brief von seiner Mutter aus Norwegen, seiner ursprünglichen Heimat. Olaf, der den Kontakt zu seinen Eltern abgebrochen hat, wird gebeten an das Sterbebett seiner Mutter zu eilen. Clara besteht auf eine Reise in Olafs Heimat, bevor sie in die Südsee aufbrechen. Doch kaum angekommen, erkennen die Beiden, dass alles ganz anders ist, als sie dachten und kurz darauf kommt es in Røros zu einem folgenschweren Unglück....

    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Sofie und Clara erzählt, wobei mir im Laufe des Romans Clara mehr ans Herz wuchs. Bis sich die beiden Frauen schlussendlich treffen, dauert es aber geraume Zeit. Und auch das im Klappentext angekündigte gemeinsame Geheimnis ist mehr "Aufhänger", als es die Geschichte der beiden Frauen beeinflusst.
    Beide Frauen müssen sich jedoch in der Männergesellschaft behaupten. Sofie, die von ihrem Vater kaum wahrgenommen wird, interessiert sich sehr für die Rolle der Frau und das gesellschaftliche System in Norwegen. Sie beginnt ehrenamtlich in der kleinen Bibliothek zu arbeiten, jedoch bleibt sie trotzdem die etwas naive reiche Tochter ihres Vaters. Clara hingegen steht nach einer persönlichen Tragödie plötzlich als alleinstehende Mutter mit Kind und noch dazu als verhasste Katholikin in Røros da. Für sie ist es lebensnotwendig Arbeit zu finden, um für Paul zu sorgen und ihnen ein Dach über dem Kopf zu gewährleisten.

    Rund um diese beiden Frauen hat Christine Kabus eine Geschichte geschrieben, die teilweise leider sehr vorhersehbar ist. Es ist nicht nur einmal passiert, dass ich mir nach einem bestimmten Satz der Autorin, bereits ausmalen konnte, was passieren wird - und genauso traf es auch ein! Somit hatte ich leider wenige Überraschungsmomente! Dazu gab es kleine unlogische Passagen. Auch verlor sich Christine Kabus immer wieder in Nebenschauplätze und einige begonnenen Handlungsstränge, wie die anfangs oftmals erwähnten politischen Vorgänge, verliefen sogar ins Leere. Die teilweise detaillierten Beschreibungen ließen in der Mitte des Romans einige Längen aufkommen, nur die bildhaften Darstellungen der winterlichen norwegischen Landschaft war hier eine Ausnahme. Man spürt direkt die Begeisterung und Liebe der Autorin zu Norwegen. Leider genügt das nicht für einen Roman, der mich überzeugen soll......dazu war er viel zu vorhersehbar.

    Schreibstil:
    Christine Kabus schreibt flüssig und sehr bildhaft. In diesem Roman war er allerdings auch teilweise zu detailliert. Die bildhaften Beschreibungen der norwegeischen Landschaft fand ich jedoch gelungen und hat Fernweh in mir ausgelöst, vorallem weil Norwegen schon seit Jahrzehnten auf meiner "unbedingt besuchen wollen"-Liste steht!

    Fazit:
    Leider hat mich mein erstes Buch der Autorin enttäuscht zurückgelassen. Die Geschichte hatte unnötige Längen, war klischeehaft und vorhersehbar. Ich werde der Autorin trotzdem noch eine Chance geben, denn bisher habe ich nur sehr gute Rezensionen zu ihren anderen Romanen gelesen und außerdem habe ich noch ein Buch im SuB Regal.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gela, 05.10.2016

    Als Buch bewertet

    Auf dem Weg in ein neues Leben begleitet 1895 Clara Ordal ihren Ehemann in dessen norwegische Heimatstadt Røros. Durch ein Unglück ist Clara in der fremden Stadt allein auf sich gestellt und stößt als Katholikin überall auf Ablehnung. Nur ihr kleiner 6-jähriger Sohn Paul gibt ihr den Halt weiterzumachen. In Røros lebt Sofie, die Tochter des Bergwerksbesitzers Ivar Svartstein. Sie leidet unter dem harten Regiment, das ihr Vater nach dem Tod der Mutter führt. Eine heimliche Liebe zu einem adeligen Deutschen scheint ihr Ausweg zu sein.

    Die Bücher von Christine Kabus erzählen Geschichten aus der Vergangenheit, lassen Figuren lebendig werden und Landschaften und Orte bildlich hervortreten. Auch hier im Norwegen des 19. Jahrhunderts hat man gleich das Gefühl die kleine Bergwerksstadt Røros wahrhaftig zu betreten. Durch detaillierte Beschreibungen, wie z. B. der Kleidung der Protagonisten, kann man sich ein Bild machen.

    Zwei Frauenschicksale werden in aufeinander zulaufenden Handlungssträngen betrachtet. Clara Ordal muss fern ihrer deutschen Heimat in Norwegen fast mittellos als Witwe einen Neuanfang wagen. Trotz Sprachschwierigkeiten findet sie eine Anstellung und die fehlende Unterstützung der Familie ihres Mannes ersetzt ihre sympathische Vermieterin.
    Sofie Svartstein wächst wohlhabend und behütet auf. Durch den Tod ihrer Mutter muss sie sich der Realität stellen. Vater und ältere Schwester geben die strengen gesellschaftlichen Regeln vor, wie das zukünftige Leben der jungen Frau aussehen soll. Sofie wehrt sich dagegen und hadert mit ihrem Schicksal.

    Politische Hintergrundinformationen, technische Beschreibungen wie Druckmaschinen und Bergwerksarbeit werden als Einschübe in die Handlung eingeflochten, wollen aber nicht immer zum leichten Schreibstil passen. Besonders die immer wiederkehrende Erwähnung der Arbeiterbewegung, die sich gegen die Übermacht des Bergwerksbesitzers auflehnt und langsam an Gewicht gewinnt war, für mich nicht genug in die Handlung eingebunden. Der Charakter Per hätte besser herausgearbeitet werden müssen. Das Anliegen der Autorin war aber dennoch spürbar.

    Trotz eines Geheimnisses, das die Familien Ordal und Svartstein umgibt, konnte mich die Handlung nicht fesseln. Schon recht früh hatte ich das Gefühl die Schicksale der beiden jungen Frauen zu kennen. Man ahnt, in welche Richtung Sofies Rebellion sie bringt und auch Claras Schicksal ist nicht überraschend, als ein gutaussehender Mann auf der Bildfläche erscheint.

    Nebencharaktere wie die Samin Siru, die als Hirtin in den Wäldern lebt oder der alte Knecht, der Clara hilfreich auf dem Hof zur Seite steht, wirken weitaus sympathischer als die Hauptprotagonistinnen.

    Auch wenn am Ende der Spannungsbogen deutlich steigt und das Geheimnis der Mittsommernacht überraschend gelüftet wird, konnte mich die Autorin diesmal nicht wie gewohnt begeistern.

    Für Fans von historischen Liebesromanen sicherlich ein Lesegenuss, mir fehlte Tiefgang.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine K., 06.10.2016

    Als Buch bewertet

    In diesem Buch stehen im Vordergrund zwei starke Frauen und ihr Schicksal: Zum einen: Clara Ordal, die 1895 auf dem Weg in ein neues Leben ist. Sie begleitet ihren Mann Olaf mit ihrem gemeinsamen Sohn Paul in seine norwegische Heimatstadt Røros. Kurz darauf stirbt Olaf und Clara ist auf sich allein gestellt und muss alleine für den Unterhalt ihres 6-Jährigen Sohnes aufkommen. Die zweite Frau ist: Sofie, die in Røros lebt und nach dem Tod ihrer Mutter noch mehr unter dem harten Regiment ihres Vaters zu leiden hat. Ihre Schwester versucht es ihrem Vater immer recht zu machen und ist Sofie auch keine große Hilfe. Sie verliebt sich heimlich in einen adeligen Deutschen und möchte die Idee von der romantischen Liebe nicht aufgeben. Auch wenn sie weiß das ihr Vater dagegen wäre.

    Ich war durch die bildliche Beschreibung der Orte, Kleider und Menschen sofort ins norwegische 19. Jahrhundert versunken. Die beiden Hauptfiguren waren mir von Anfang an symphatisch und ich habe auf den Moment hingefiebert, wenn sie sich das erste Mal begegnen. Den das ihre beiden Geschichten miteinander verwoben sind war nach einigen Seiten schon klar und ich war sehr gespannt auf das Geheimnis was deren beider Familien miteinander verband. Das Geheimnis wird auch erst sehr spät gelüftet und die Spannung somit bis zum Ende erhalten.

    Die Lebensgeschichte der beiden Frauen ist aber ebenso spannend zu lesen. Ich fand es bemerkenswert wie zwei so unterschiedliche Frauen trotz aller Standesunterschiede sich ihre Freundschaft nicht verbieten lassen und zusammen halten. Die Annäherung der beiden und wie sich langsam eine Freundschaft zwischen ihnen aufbaut hat mir besonders an diesem Roman gefallen. Und wie Clara und Sofie ihr eigenes Leben meistern, obwohl ihnen so viele Steine in den Weg gelegt werden und sie trotz ihres Schicksals nicht den Mut verlieren weiter zu machen. Aber auch die Nebenfiguren sind alle liebevoll beschrieben und auch da habe ich einige sofort in mein Herz schließen müssen.

    Also ein sehr schöner historischer Roman, der mich sehr gut unterhalten hat. Dafür 5 Sterne von mir.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mundolibris, 27.10.2016

    Als Buch bewertet

    „Das Geheimnis der Mittsommernacht“ ist der inzwischen vierte Norwegenroman der Autorin. Und irgendwie hat man das Gefühl, dass ihre Geschichten mit jedem Buch schöner werden.
    Mit jeder Zeile spürt man die Liebe von Christine Kabus zu diesem Land.
    Man wird gleich auf den ersten Seiten vom Buch mitgerissen und spätestens mit der Ankunft in Norwegen ist man mitten in der Story angelangt.
    Die Geschichte erzählt von der Deutschen Clara und ihrem Sohn wie es den beiden in Norwegen ergeht.
    Ablehnung auf der einen Seite sowie Freundschaft und Zuneigung auf der anderen Seite sind die Vorzeichen ihres Lebens in Norwegen. Dennoch lässt sich Clara nicht beirren und geht ihren Weg.

    Die Figuren und Schauplätze sind, wie man es von der Autorin gewöhnt ist wieder sehr bildhaft beschrieben.

    Dank des wieder sehr schönen Schreibstils ist es wie schon das erste Buch ein wirkliches Genussbuch geworden. Ich habe mich nach den ersten 100 Seiten bewusst dafür entschieden etwas langsamer zu lesen, damit ich länger vom Buch habe. Und die Entscheidung war richtig, denn ich habe letzten Endes das Buch wirklich Genießen können.
    Ich habe jetzt alle vier Norwegenromane der Autorin gelesen und denke, dass „Das Geheimnis der Mittsommernacht“ der bislang beste ist. Wie auch immer ich kann sie alle vier besten Gewissens empfehlen und freue mich schon heute auf die nächste Reise nach Norwegen, zumindest in den Bücher von Christine Kabus.
    Von mir gibt es daher fast schon wie gewohnt 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

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  • 3 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 26.09.2016

    Als Buch bewertet

    Die Handlung spielt im Bergbaugebiet Norwegens in das eine Deutsche (Clara) verschlagen wird als ihr norwegischer Ehemann beim Besuch seiner Familie verunglückt. Clara ist ihren Schwiegereltern nicht willkommen und als Katholikin den protestantischen Dorfbewohnern auch nicht. Das Leben der reichen Grubenbesitzertochter Sofie und das von Clara kreuzen sich und beide haben so manche Schwierigkeiten und Widrigkeiten zu überwinden.
    Dieses Buch ist sehr gefühlvoll geschrieben. In meinen Augen an einigen Stellen zu gefühlvoll. Dort kommen mir die gutgläubigen, immer auf das Wohl der Anderen ausgerichteten Gedanken und Taten zu übertrieben und realitätsfremd vor. Das konnte ich einfach nicht nachempfinden. Es gibt im Buch auch immer wieder gesellschaftskritische Anmerkungen, die aber nie richtig zum Tragen kommen. Das ist in meinen Augen schade.
    Insgesamt kann man die Handlung im Buch mit „Ende gut – alles gut“ beschreiben.
    Mir fehlt es insgesamt etwas an Spannung und Dramatik, deshalb vergebe ich auch nur drei Lesestere.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 14.10.2016

    Als Buch bewertet

    „...Angeblich heilt die Zeit alle Wunden. Aber sie kann die Lücke, die ihre Mutter hinterlässt, nicht füllen...“

    Wir schreiben das Jahr 1895. In Bonn findet ein Fest zu Ehren von Olaf Ordal statt. Der junge Jurist soll eine Stelle auf Samoa antreten. Seine Frau Clara, die in einem Waisenhaus aufgewachsen ist, und der kleinen Sohn Paul werden ihn begleiten. Dann aber erhält Olaf einen Brief. Seine Mutter liegt im Sterben. Olaf hatte den Kontakt zu seinen Eltern abgebrochen. Nun fährt er mit seiner Familie in das norwegische Städtchen Roros. Nach dem ersten Gespräch zwischen Olaf und seinen Eltern kommt es zu Katastrophe. Plötzlich ist Clara auf sich allein gestellt.
    In Roros hat der Bergwerksbesitzer Ivar Svartstein das Sagen. Im Jahre 1895 stirbt seine Frau bei der Geburt des einzigen Sohnes. Auch das Kind überlebt nicht. Während für die ältere Tochter Silje das Leben weitergeht, trauert die 19jährige Sofie um die Mutter.
    Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Das Buch lässt sich angenehm lesen und hat mich schnell in seinen Bann gezogen.
    Nach den ersten Kapiteln verlagert sich die Handlung komplett nach Norwegen. Dort laufen zwei Erzählstränge parallel. Zum einen darf ich das Leben von Sofie, zum anderen von Clara begleiten.
    Beiden Frauen ist gemeinsam, dass sie bestrebt sind, auf eigenen Füßen zu stehen. Clara muss das notgedrungen, Sofie braucht eine Aufgabe, um den Tod der Mutter zu verarbeiten.
    Der Schriftstil des Buches ist vielseitig. Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Besonders deutlich werden die unterschiedlichen Charakterzüge von Silje und Sofie herausgearbeitet. Silje ist kalt, berechnend, überheblich. Wer sich ihr in den Weg stellt, hat nichts zu lachen. Sofie dagegen interessiert sich für Literatur, geht auf die Menschen zu und hat keinerlei Standesdünkel.
    Auch Land und Leute werden gut beschrieben. Die Tratschweiber in der Apotheke, Sofies Tante, die ihr Leben trotz mehrerer Kinder mit Bravour meistert, der alte Gundersen, der Paul in schwieriger Zeit auffängt, und die gutherzige Herbergswirtin von Clara sind Beispiele dafür. Gekonnt in die Handlung integriert wird die Geschichte des Dorfes. Ich war erstaunt, wie groß deutsche Einflüsse im norwegischen Bergbau waren. Auch die aktuelle politische Lage wird angemessen berücksichtigt. Hier spielen vor allem die gegensätzlichen Meinungen zur Abhängigkeit Norwegens von Schweden eine Rolle. Kleingeisterei und Vorurteile machen nicht nur Clara das Leben schwer. Immer aber findet sie Mitstreiter, die sie aufbauen. Zwei besondere Stilmittel hat die Autorin hier eingebaut. Es gibt zwei Menschen, die für Clara eine entscheidende Bedeutung haben. Das ist zum einen die Ordensschwester Gerlinde, die im Waisenhaus für Clara wie ein Mutterersatz war. In schwierigen Situationen fragt sich Clara, was Gerlinde dazu gesagt hätte. Die Ordensschwester war nicht nur liebevoll um das Mädchen besorgt, sie hat sie auch im festen Glauben erzogen und ihr Toleranz gegenüber Andersdenkenden vermittelt. Als Katholikin hat es Clara im protestantischen Norwegen nicht einfach. Die zweite Person ist Claras beste Freundin Ottilie. Ab und an hat Clara ihre kurzen und prägnanten rheinische Sprüche im Ohr. Sie geben den Buch eine Prise Humor. Poetische Stellen finden sich unter anderem beim Betrachten der Polarlichter. Die Autorin findet passende Worte für die Emotionen ihrer Protagonisten. Obiges Zitat fällt im Gespräch des Kantors mit Sofie. Aussagekräftige Dialoge beleuchten die Zeitverhältnisse und unterschiedliche Einstellungen zu politischen Fragen. Auf alle Feinheiten des Buches einzugehen, würde den rahmen dieser Rezension sprengen.
    Ein ausführliches Personenregister und zwei Karten am Anfang des Buches ergänzen die Handlung.
    Das Cover mit der Hütte am See und den in verschiedenen Rottönen leuchtenden Himmel wirkt sehr ansprechend.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeichnet ein Stück Lebensweg zweier starker Frauen. Gleichzeitig zeigt der Blick in die Vergangenheit, wie unterschiedlich Menschen mit Verletzungen umgehen.

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  • 3 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 26.09.2016

    Als Buch bewertet

    Das Geheimnis der Mittsommernacht,
    ein Norwegenroman von Christine Kabus.

    Cover:
    Richtig schön, um zum sich dorthin zu träumen.

    Inhalt:
    Zeit: 1895, in Deutschland und Norwegen.

    Das deutsche „Hausmädchen“ Clara (eine Waise) heiratet den aufstrebenden norwegischen Jurist Olaf. Eigentlich ist sie mit ihm (und ihrem 6jährigen Sohn Pau)l schon auf dem Weg in die Südsee, als ein Brief seiner Mutter (er hat alle Brücken zu seiner Familie abgebrochen) ihn nach Norwegen führt.
    Dort schlägt das Schicksal zu und Clara steht plötzlich vor dem Nichts.
    Doch mit ein paar wenigen Freunden nimmt sie ihr Schicksal in die Hand und schafft für sich und ihren Sohn einen neuen Anfang.

    Im zweiten Erzählstrang geht es um Sofie, die Tochter des reichen Bergwerksdirektors. Sie will sich nicht mit den geltenden Gesellschaftsregeln abfinden und heimlich versucht sie hier und da auszubrechen.

    Meine Meinung:
    Dies ist nun mein 4. Buch von Christine Kabus, alle drei Vorgängerbücher haben mich verzaubert und deshalb hatte ich sehr große Erwartungen an dieses Buch.
    Leider konnten diese nicht ganz erfüllt werden.
    Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, doch irgendwie hatten die Charaktere für mich dieses mal nicht die gewohnte Tiefe, und die Emotionen kamen für mich nicht so gut rüber, ich konnte keine Bindung aufbauen und dieses mal irgendwie nicht mit den Personen mit fiebern.

    Die Handlungen wiesen für mich immer wieder kleinere unlogische Passagen auf, was dann in der Anzahl das Buch für mich ab einem gewissen Zeitpunkt unglaubwürdig machte. Auch fühlte es sich für mich ab und zu etwas zäh an und die vielen politischen Einschübe machen es für mich undurchsichtig und unübersichtlich. Ein bisschen weniger allgemeine Beschreibung und unterbringen geschichtlicher Fakten, die zugegebenermaßen sehr geschickt eingebaut sind, dafür mehr Gedankengänge und Überlegungen und auch Tiefe, zu den Handlungen und Protagonisten, wäre mir hier lieber gewesen.
    Es wurde meiner Meinung nach zu viel schmückendes Beiwerk eingefügt, hier wäre vielleicht weniger mehr gewesen und der Fokus hätte gezielter auf die Handlung gelegt werden sollen..

    Das Ende brachte dann noch etwas Überraschung und Emotionen mit, doch im gesamten blieb das Buch leider unter meinen Erwartungen (die ja sehr hoch waren).

    Autorin:
    Christine Kabus, 1964 in Würzburg geboren, arbeitet nach ihrem Studium der Germanistik und Geschichte bei verschiedenen Film und Theaterproduktionen, bevor sie sich 2003 als Drehbuchautorin selbständig machte.
    Schon als Kind zog sie der hohe Norden in seinen Bann. Vor allem die ursprüngliche, mythische Landschaft Norwegens beflügelte ihre Fantasie.
    Nach -Im Land der Weiten Fjorde-, -Töchter des Nordlichts- und -Insel der Blauen Gletscher -ist dies ihr vierter Norwegenroman.

    Mein Fazit:
    Ein Buch für zwischen durch, bei dem mir aber dieses Mal die tiefe Faszination zum Land (Norwegen) und zu den Protagonisten fehlte.
    Von mir 3 Sterne.

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