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  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Roros_buecherwelt, 07.10.2020

    Als eBook bewertet

    "Das war Edinburgh: öffentlicher Anstand und heimliche Sünde, Stadt tausender Doppelleben."

    Worum geht's?
    Edinburgh 1847. Der junge Will Raven wird Famulus bei dem berühmten Dr. Simpson. Gleichzeitig verstirbt eine Freundin von ihm auf unerklärliche Weise. Er möchte unbedingt herausfinden, woran sie starb. Im Haus der Simpsons, in dem er fortan lebt, begegnet er dem Hausmädchen Sarah. Auch sie verlor eine Freundin auf gleicher Art und Weise. Zusammen möchten sie die Begründung finden..

    Schreibstil/Gestaltung:
    Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig. Dadurch, dass die Geschichte im Jahr 1847 spielt, sind auch die Gespräche dementsprechend angepasst.
    "So sehr, dass Sie sich in die fremden Gefilde des obersten Stocks wagen und bei mir klopfen. Solche Neugier kommt nicht von selbst, Mr. Raven. Etwas anderes speist sie, und Sie sollten mir die Höflichkeit erweisen, es mir zu verraten."
    Ebenso wurden "alte" Wörter benutzt, die viele heute gar nicht mehr kennen oder verwenden (Bücklinge, Famulus, Dirne, distungiert, Weibsvolk, Trottoir, Zauderei)
    Das Buch ist aus der 3. Person des Personalien Erzählers geschrieben. Er schlüpft abwechselnd in die Rolle von Sarah und Raven.
    Mit 61 Kapiteln ist das Buch relativ lang, ebenso wie die Kapitel selbst.

    Meine Meinung:
    Sehr interessant fand ich, dass man die Entstehungsgeschichte von Betäubungsmitteln zur Anästhesie lesen konnte. Ebenso, wie manche Operationen früher durchgeführt wurden und welche Hilfsmittel damals nur zur Verfügung standen.
    Manche Begriffe waren mir schon bekannt, da ich sie bei Serien wie Grey's Anatomy des öfteren schon gehört habe. Das hat es etwas angenehmer gemacht.

    Mein Fazit:
    Ich war, auf Grund des Klappentextes, voller Erwartungen, was das Buch so mitsich bringt. Ic habe gedacht, es ginge in die Richtung Jack the Ripper. Dass viel mehr Morde passieren und man mehr in die "Ermittlungen" von Will eintaucht. Leider hat sich das Buch sehr gezogen und meine Erwartungen nicht erfüllt. Erst ca. bei dem letzten Viertel wurde es spannender, dennoch kann ich es leider nicht empfehlen, außer man hat einen langen Atem. Schade, man hätte sicher viel mehr heraus holen können.

    3,5/5 ⭐

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wuschel, 30.08.2020

    Als eBook bewertet

    Also ich muss ja direkt mal gestehen, dass ich mir ja etwas ganz anderes unter dem Buch vorgestellt hatte. Schon allein durch den ersten Satz im Klappentext hatte ich eher etwas, hm, aktiveres/ actionreicheres/ lebhafteres(?) erwartet. Im Prinzip scheint dieser also nur zur Effekthascherei gedacht. Nichtsdestotrotz fand ich das Buch mit seiner sehr ruhigen Handlung gut und keineswegs langweilig, denn ich konnte die Charaktere kennen lernen, darauf hinfiebern ihre Geheimnisse zu ergründen und das Setting genießen. Es fühlte sich einfach gut an beim Lesen. Die wechselnden Sichten zwischen Will und Sarah gefielen mir, da ich so auch ein gutes Gefühl für die Protagonisten bekam. Der Schreibstil war schön zu lesen, wenngleich ich froh um das eBook war, da sich das Nachschlagen des einen oder anderen Wortes so wesentlich einfacher gestaltete. Wobei vieles, besonders die medizinischen Aspekte, auch im Buch erklärt werden, was die erschreckende Vorgehensweise der damaligen Zeit jedoch nicht unbedingt besser macht. Viele Dinge waren mitunter auch vorhersehbar und öfter stellte ich diverse Handlungen in Frage, aber es war nie so gravierend, dass ich die Lust am Lesen verlor.

    Sicher, es werden einige Klischees erfüllt. Beispielsweise das wissbegierige Hausmädchen, oder besser gesagt das aufmüpfige, was zu dieser Zeit ja eher ungewöhnlich ist, da der Stellenwerte der Frau eher nicht nennenswert ist. Der arme Student aus niederen Verhältnissen, der sich ja eigentlich keine Ausbildung solchen Ausmaßes leisten kann, es aber dennoch tut. Der gute Professor, der ihn aufnimmt, die Art des Hausmädchen toleriert und für die Armen da ist, weil er ja selbst mal klein angefangen hat, weswegen er voller Mitleid ist. (Und nein, das ist kein Spoiler, da es bereits auf den ersten seiten klar ist/ wird.) Ehrlich gesagt fand ich das nicht so schlimm. Vom Aufbau her war es recht gelungen, mitunter wegen dem Bedienen der Klischees. Erst mal kennen lernen, dann langsam Tempo anziehen, bei 80% wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und von meinem Puls sprechen wir erst gar nicht. Einzig im großen Finale gab es aus meiner Sicht den einen oder anderen Dämpfer.

    Nichtsdestotrotz konnte ich das Buch zufrieden abschließen und obwohl ich die Protagonisten nur so kurz begleitet habe, fand ich es fast schade sie ihrer Wege ziehen zu lassen. Doch bitte, keinen zweiten Band, denn das passt ganz gut wie es ist. Wobei ich ihn vermutlich dann trotzdem lesen würde, einfach um alte Gesichter wieder zu sehen. Ich hab das Setting und die Atmosphäre richtig geliebt beim Lesen. Die Bücher von Oscar de'Muriel, die so gerne lese, waren es, die mich anspornten zur "Tinktur des Todes" zu greifen, da es ebenfalls im viktorianischen Edinburgh spielt. Wer benannte Bücher kennt, sollte aber keine Vergleiche ziehen, da es in "Die Tinktur des Todes" um Welten ruhiger zugeht. Eine Zeit und ein Ort mit ganz eigenem Charme, wie ich finde.

    Fazit:

    Ein Spannungsroman aus dem viktorianischen Edinburgh, der hält was er verspricht. Detailreich, atmosphärisch und unterhaltsam.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meggie, 21.08.2020

    Als Buch bewertet

    Will Raven hat das Glück bei Professor Simpson als Famulus anzufangen und bei dem wohl renommiertesten Geburtshelferder Stadt seine Ausbildung machen zu dürfen. Allerdings findet er vor Beginn die Dirne Evie tot in ihrer Kammer. Seltsam verrenkt liegt sie dort. Es wirkt, als hätte sie mit dem Tod gerungen. Kurze Zeit später fischt man eine weitere Tote aus dem Fluss, ebenfalls in verrenkter Position.
    Raven beginnt nachzuforschen, zusammen mit dem Hausmädchen Sarah, die im Haushalt des Professors lebt. Auch Sarah hat die Motivation die Tode der Mädchen aufzuklären, war das Opfer aus dem Fluss ebenfalls Hausmädchen in einem anderen Haushalt. Sie fürchtet, dass auch ihr etwas geschehen könnte.
    Zuerst sind sich Raven und Sarah nicht sehr grün, merkt Sarah doch, dass Raven ein dunkles Geheimnis hütet. Doch im Laufe der Recherche merken beide, dass sie mehr verbindet, als sie dachten.

    Eine wahnsinnig spannende, gut recherchierte und vor allem hoch interessante Geschichte, die in Edinburg, Schottland im Jahre 1847 spielt. Diese Zeit ist unheimlich interessant, weil sie ständig im Wandel ist und wissenschaftliche Erfindungen im Vordergrund stehen.

    So auch im Haushalt des Professors Simpson, der vor allem ein großes Interesse an der Wirkung von Anästhetika hat. So erforscht er verschiedene chemische Zusammensetzungen und ist erst einmal sehr von dem sog. Äther angetan.

    Auch Raven ist daran interessiere und unterstützt den Professor. Bis ein Unglück geschieht und Raven sich für den Tod einer Patientin verantwortlich macht.

    Die Geschichte ist von Anfang an sehr spannend gestaltet. Ich hatte viel Mühe, mich von dem Buch zu lösen und habe so manche Nachtschicht eingelegt. Selbst die kürzesten freien Minuten habe ich genutzt, um zu lesen, wie sich Raven und Sarah immer weiter dem Mörder nähern und dabei selbst in große Gefahr geraten.

    Ich muss jedoch zugeben, dass mir Raven am Anfang nicht sehr sympathisch war. Sein Verhalten hat mich sehr genervt, bis er auf Sarah trifft, die ich gleich in mein Herz geschlossen habe. Ihre offene, ehrliche und neugierige Art ist zwar nicht bei jedem gern gesehen (auch bei Raven nicht) und doch zeigt sie damit, dass sie sich nicht unterbuttern lässt und einen scharfen Verstand hat.

    Die unglaublich fesselnde Schreibweise des Autorenduos hat mich auch begeistert. Man könnte meinen, dass man sich wirklich im Jahre 1847 befindet. Die Beschreibungen waren realistisch und das Kopfkino hat mächtig viel zu tun gehabt. Vor allem, wenn es auch um die Behandlungen geht. Zimperlich sein darf man hier nicht, denn es wird teilweise sehr realistisch beschrieben, wie die einzelnen Behandlungsschritte aussehen.

    Ich hoffe, dass die Autoren sich für einen zweiten Teil entscheiden, denn ich würde sehr gerne mehr von Raven, Sarah und dem Haushalt des Professors Simpson lesen.

    Meggies Fussnote:
    Detailliert beschrieben, spannend gehalten und mit überraschenden Wendungen.

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  • 5 Sterne

    tkmla, 24.09.2020

    Als eBook bewertet

    „Die Tinktur des Todes“ vom Autorenduo Ambrose Parry bildet den Auftakt zur Reihe Die Morde von Edinburgh.
    Die Geschichte spielt im Jahr 1847. Mehrere junge Frauen werden in Edinburgh auf die gleiche Art und Weise brutal ermordet. Eine davon war eine Freundin von Will Raven, einem ambitionierten Medizinstudenten, der auf eigene Faust nach dem Mörder jagt. Eine unerwartete Mitstreiterin findet er in dem Hausmädchen Sarah, die ebenfalls die Morde aufklären will. Das ungleiche Paar muss für die Ermittlungen zusammenarbeiten, was sich aufgrund der gegenseitigen Vorurteile alles andere als einfach gestaltet. Aber für das gemeinsame Ziel und entgegen ihrer Erwartungen funktionieren sie als Zweiergespann überraschend gut.

    Der Klappentext verspricht bereits, dass dies nicht der letzte Fall für das gegensätzliche Ermittlerduo sein wird. Das freut mich sehr, denn mir hat der historische Kriminalroman sehr gut gefallen.
    Das Autorenpaar fängt die düstere Atmosphäre der schottischen Hauptstadt zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts perfekt ein. Will stammt genau wie Sarah nicht von der hellen und wohlhabenden Seite der Gesellschaft. Beide balancieren auf dem schmalen Grat dazwischen und ein einziger Fehler könnte sie wieder in die Abgründe stürzen. Sie haben mehr gemeinsam, als sie zu Beginn vermuten würden und im Laufe der Handlung wird ihre Beziehung immer enger und vertrauter. Die Charaktere erscheinen menschlich, denn sie sind nicht perfekt und haben einige Fehler. Dafür sind sie außerordentlich interessant und ich mag die beiden.
    Die historischen Fakten und die medizinischen Details sind sehr gut recherchiert und machen diesen Krimi besonders. Stellenweise wird es durch die Erläuterungen aber etwas trocken, was die Spannungskurve manchmal absinken lässt. Das Ende ist überraschend und lässt viel Luft für weitere Teile. Der Krimi ist zwar abgeschlossen, aber es werden nicht alle Fragen beantwortet, so dass ich mich schon auf die Fortsetzung freue.

    Mein Fazit:
    Der historische Kriminalroman bietet interessante Einblicke in die Geschichte der Medizin und erzählt gleichzeitig eine spannende Mörderjagd. Ich würde die Figuren gern im nächsten Buch wiedersehen und gebe sehr gute 4,5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    Tauriel, 30.08.2020

    Als eBook bewertet

    Die Dosis macht das Gift

    Von diesem Autor( es handelt sich um das Pseudonym eines Ehepaars)habe ich noch kein Buch gelesen.Es handelt sich um einen ersten Teil einer neuen Reihe.

    Ich gelange in das Jahr 1847 ,als die Anästhesie noch in den Kinderschuhen steckte.
    Operationen wurden zur damaligen Zeit unter abenteuerlichen Bedingungen durchgeführt.Dies wird hier sehr anschaulich und realistisch erzählt.
    Diese Anästhesie-Versuche(anders kann man es nicht nennen),werden auch von den christlichen Gemeinden mit Zweifeln beäugt.
    Durch den flüssigen und plastischen Schreibstil und den kurzen Kapiteln bin ich nur so durch das Buch geflogen .
    Der Autor versetzt mich ins 19. Jahrhundert nach Edinburgh in Schottland.
    Der Protagonist Will Raven und die Protagonistin Sarah Fisher finde ich gut ausgearbeitet .
    Will ,ein angehender Arzt und
    Sarah,ein Dienstmädchen,das auch in Notsituation kühl und gelassen bleibt .
    Eingebettet in diesen medizinischen Roman ist ein Kriminalfall,in dem es um Hurenmorde geht,die zur damaligen Zeit von dem ermittelnden Beamten als nicht so wichtig eingestuft wurden. Dadurch sind die Ambitionen,das Verbrechen aufzuklären entsprechend niedrig.Hier setzt die Neugier von Will und Sarah an.
    Die erste Begegnung dieser Beiden fällt etwas ungewöhnlich aus,ist aber der Situation durchaus angemessen. Im weiteren Verlauf nähern sie die beiden langsam an und sie merken,wieviel Potenzial in dem anderen steckt.
    Der Autor zeichnet hier ein klares Sittengemälde dieser aufregenden Zeit,mit den entsprechenden Standesdünkeln.
    Die Spannung steigt nach und nach bis zum packendem Ende .
    Der Autor bringt auch ab und zu Humor mit ein.Ich habe mich sehr gut unterhalten gut und freue mich auf den nächsten Teil.

    Fazit:Ein Krimi ,eingebettet in die viktorianische Zeit , nicht für zarte Gemüter geeignet.

    Vielen Dank an den Piper Verlag und NetGalley für das Leseexemplar.

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  • 5 Sterne

    Lesezauber_Zeilenreise, 29.09.2020

    Als Buch bewertet

    SEHR SPANNEND MIT INTERESSANTEN EINBLICKEN IN DIE DAMALIGE MEDIZIN

    Dieser Kriminalroman spielt im 19. Jahrhundert in Edinburgh und hat die medizinischen Gepflogenheiten von damals als Hintergrund. Genau das macht das Buch auch so packend, weil hier nichts an den Haaren herbeigezogen ist. Man begleitet als Leser die Protagonisten bei diversen schwierigen Hausgeburten und bei der Sprechstunde in der Arztpraxis. Und natürlich gibt es da noch die Todesfälle! Sowohl Will Raven, der junge verschuldete Famulus (das entspricht in etwa dem heutigen Arzt im Praktikum), der eines der Mordopfer sehr gut kannte, als auch Sarah, das zu höherem berufene Hausmädchen von Dr. Simpson, wollen die Morde aufgeklärt wissen. Die beiden, die ja nun nicht dem selben Stand angehören, nähern sich im Laufe der Geschichte aneinander an, was sehr schön beschrieben ist und Spaß macht, mitzuerleben. Es gibt ein paar schöne Wendungen und wie gesagt: sehr interessantes medizinisches Hintergrundwissen, vor allem auch zu Äther und Chloroform. Die Spannung nahm immer mehr zu und ich war von der Geschichte sehr gefesselt.

    Der Schreibstil ist lebendig und dem 19. Jahrhundert angepasst. So findet man sich in dieser Epoche sehr schnell heimisch, auch wenn man sich an die Schreibweise erst ein kleines bisschen gewöhnen muss. Die Charaktere hatte ich direkt vor Augen und die jeweiligen Schauplätze ebenfalls. Ich habe mir beim Lesen oft gedacht: „gut, dass diese Zeiten vorbei sind“… gerade bei den medizinischen Beschreibungen.

    Da dieses Buch unter der Überschrift „Die Morde von Edinburgh I“ läuft, gehe ich davon aus, dass es also weitergeht. Und eins ist sicher: die Fortsetzung werde ich auf jeden Fall auch lesen.

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  • 5 Sterne

    Martina S., 31.08.2020

    Als Buch bewertet

    Edinburgh ist vielseitig, lebendig, aber hat auch seine dunklen und sehr geheimnisvollen Seiten. Davon durfte ich mich schon mehrfach selbst überzeugen und dieses Buch hat mir einmal mehr aufgezeigt, wie besonders diese Stadt ist.

    Ambrose Parry, ein Pseudonym des Ehepaares Christopher Brookmyre und Marisa Haetzman, hat mich mit diesem Buch ebenso unterhalten wie erschüttert. Ein Journalist und eine Medizinhistorikerin schreiben gemeinsam ein Buch, das die Stärken der beiden perfekt kombiniert. Herausgekommen ist ein eindrücklicher und spannender Kriminalfall, der einen ins viktorianische Edinburgh entführt und anhand einer mysteriösen Mordserie die Abgründe der sozialen und medizinischen Missstände des 19. Jhd. aufzeigt.

    Auch wenn mich manche Beschreibung erschüttert hat, gefiel mir doch gerade die Authentizität und der gut recherchierte Blick in die Vergangenheit äußerst gut.

    Doch nicht nur das düstere Setting und die ebenso spannungsgeladene wie geheimnisvolle Handlung haben mich überzeugt. Jede einzelne Figur – allen voran Protagonisten Will und Sarah – hat mit ihren Eigenheiten den Charme dieses Buches noch unterstrichen. Egal ob Schurke, Angestellter, Student oder Wissenschaftler – man hat das Gefühl durch die Worte in die Vergangenheit getragen zu werden und die besonderen Umstände der damaligen Zeit live zu erleben. Dazu trägt auch der spezielle Stil des Autoren-Duos bei, die mit ihrer leicht antiquierten Sprache das Flair vergangener Zeiten einfängt und damit ein rundes Leseerlebnis schafft.

    Von der ersten Seite ab hat mich dieser Kriminalroman gefangen genommen, mich rätseln lassen und mir sogar ab und an eine Gänsehaut beschert. Klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Dante, 01.09.2020

    Als eBook bewertet

    Ambrose Parry – Die Tinktur des Todes (Die Morde von Edinburgh 01)

    Edinburgh 1847, Will Raven hat nach dem Medizinstudium die einmalige Gelegenheit seinen Dienst als Famulus bei niemand geringerem als dem angesehenen Prof. Simpson anzutreten. Dieser hat die Vision, gemeinsam mit Will die Welt der Anästhetika neu zu erforschen und etwas nie Dagewesenes zu erschaffen um das Leid der Kranken zu lindern. Zur gleichen Zeit erschüttern grausame Todesfälle, vorwiegend an Frauen Edinburgh. Will, der am Abend vor seinem Diensteintritt seine Freundin Evie tot aufgefunden hat vermutet schnell Parallelen und beginnt mit Hilfe von Sarah, Hausmädchen bei den Simpsons zu ermitteln...

    Bei dem historischen Kriminalroman „Die Tinktur des Todes“ handelt es sich um den ersten Band der Reihe „Die Morde von Edinburgh“ von Ambrose Parry.
    Die Geschichte ist durchweg spannend erzählt und anhand der guten Beschreibung der Umgebung und der Gegebenheiten findet man sich beim lesen schnell in der damaligen Zeit wieder und hat das Gefühl Seite an Seite mit Will und Sarah durch das düstere Edinburgh zu streifen und gemeinsam mit ihnen zu ermitteln. Ein toller Reihenauftakt!

    Herzlichen Dank an den Piper Verlag und NetGalley für das Leseexemplar!

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  • 4 Sterne

    Mareike K., 03.09.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Edinburgh, 1847: der junge aufstrebende Medizinstudent Will Raven findet seine Freundin Evie, die als Prostituierte arbeitet, tot in ihrem Zimmer. Kurz vorher bat sie ihn verzweifelt um Geld, dass Raven sich daraufhin bei dubiosen Männern geliehen hat. Raven ist sich sicher, dass seine Freundin keines natürlichen Todes starb.
    Kurz darauf tritt er seine Stelle bei dem renommierten Geburtshelfer Dr. Simpson an. Dort lernt er das wissbegierige Hausmädchen Sarah kennen. Auch sie hat eine Freundin verloren, deren Todesumstände einige Fragen aufwirft. Obwohl Raven und Sarah sich zunächst nicht wohl gesinnt sind, schließen sie sich schließlich zusammen, um der mysteriösen Todesursache der Frauen auf den Grund zu gehen und den skrupellosen Mörder zu stellen.

    Meine Meinung:
    "Die Tinktur des Todes" ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, die im Edinburgh des 19. Jahrhunderts spielt. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und der Zeit, zu der die Geschichte spielt, angemessen. Die Beschreibungen der damaligen Lebensverhältnisse sowie der Stadt sind sehr authentisch und atmosphärisch und versetzen den Leser zurück in das viktorianische Zeitalter: die Kluft zwischen Reich und Arm ist groß. Prostitution floriert. Das Leben der Frauen (insbesondere höherer Schichten) wird beherrscht von der Suche nach einem Ehemann und dem Großziehen der Kinder. Alles in allem eine Zeit, in der ein Mörder Frauen niedrigerer Schichten ermorden kann ohne aufzufallen...

    Die Protagonisten Will Raven und das Hausmädchen Sarah haben mir sehr gefallen. Will ist ein engagierter Medizinstudent aus eher armem Hause. Er kämpft hart für seinen beruflichen Erfolg und hofft auf ein besseres Leben. Im Gegensatz zu vielen anderen Medizinstudenten fühlt er sich aber nicht als etwas Besseres, sondern hat ein großes Herz. Gleichzeitig trägt er aber auch ein dunkles Geheimnis aus seiner Vergangenheit mit sich herum... Sarah ist sehr wissbegierig und intelligent. Sie interessiert sich sehr für Medizin und Arzneien, aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Herkunft hat sie aber keine Chance, eine (höhere) Anstellung in diesem Bereich zu finden. Ich fand sie sehr sympathisch, gerade weil sie sich traut, aus den von der Gesellschaft auferlegten Grenzen ihres Standes auszubrechen und über den Tellerrand zu schauen, auch wenn ihr dies oftmals Ärger einbringt.

    Der Plot beginnt zunächst etwas schleppend, gewinnt dann aber zunehmend an Spannung. Für mich war die Identität des Täters nicht sehr überraschend, dennoch konnte mich das packende Ende und die Auflösung überzeugen.
    Sehr interessant und informativ fand ich den medizinischen Hintergrund. Der damaligeStand der Forschung - insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung von Anästhetika - spielt eine sehr große Rolle für die Geschichte. Hier merkt man, dass das Ehepaar, dass sich hinter dem Pseudonym Ambrose Perry verbirgt, vom Fach ist.

    Fazit:
    Spannender, atmosphärischer Krimi mit medizinhistorischem Hintergrund und interessantem Schauplatz.

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  • 4 Sterne

    melange, 01.09.2020

    Als eBook bewertet

    Engelmacher

    Zum Inhalt:
    Der Medizinstudent Will Raven tritt eine Stelle als Assistent bei einem ehrenwerten Arzt im Edinburgh des 19. Jahrhunderts an. Geplagt von Geldsorgen und den dunklen Schatten der Vergangenheit hofft er auf einen Neuanfang. Doch dann findet er die Leiche einer jungen Frau und diese ist nicht die erste, die er in verkrampfter Stellung findet. Will wird klar, dass er mit seiner Zukunft nicht beginnen kann, bevor die Vergangenheit ihren Abschluss findet und stellt sich den Dämonen; unterstützt von einer jungen Frau, die als Dienstmädchen eindeutig in ihren geistigen Fähigkeiten unterfordert ist.

    Mein Eindruck:
    Ambrose Perry ist ein Paar, bei dem der weibliche Teil als Anästhesistin gearbeitet hat. Dieses Wissen und die Liebe zur Medizin tun der Geschichte nicht nur gut, sondern unterfüttern sie mit der nötigen medizinhistorischen Basis. Die Sprache ist stilistisch schön an das viktorianische England angepasst, die häuslichen Begebenheiten und die Sicht zu Sitte, Moral und Anstand ein Spiegel der Zeit.
    Dabei fällt jedoch insbesondere eine Figur – die des Mentors der Hauptfigur – durch ihre Exzentrizität völlig aus dem Rahmen und in das Herz der Leserschaft. Dieser Arzt ist ein wahrer Vertreter seines Standes und ein Philanthrop erster Güte. Dadurch wirkt es völlig natürlich, dass die Autoren nicht nur Dünkel und Anspruchsdenken der gehobenen Klasse, sondern auch die Schmerzen, Sehnsüchte und Kämpfe des Bodensatzes der Gesellschaft thematisieren. Im Wochenbett sind alle gleich – egal ob Dirne, Frau eines Geschäftsmannes oder Geliebte eines Gangsterbosses.
    Die Kriminalgeschichte, die sich um Abtreibungen dreht und einige Tote durch Strychnin aufbietet, ist eine Rätselaufgabe, die sich einem geübten Leser als nicht zu schwierig erweist, in ihrer letztendlichen Lösung jedoch ein überaus charmantes Ende bereit hält.

    Mein Fazit:
    Hier freut man sich schon auf Teil 2 der Reihe.

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  • 5 Sterne

    Gisela R., 10.08.2020

    Als Buch bewertet

    Der Roman spielt in der Mitte des 19. Jahrhunderts und die Medizin steckt noch in den Kinderschuhen. Eine Frau wird tot aufgefunden, das ist allerdings nicht weiter von Interesse, handelt es sich doch um eine Dirne. Doch sind ihre Gliedmaßen seltsam verkrampft und verdreht, und als dann noch eine Tote mit ebendiesen Merkmalen auftaucht, findet Raven das doch sehr merkwürdig und macht es sich zur Aufgabe, den Grund herauszufinden. Es wird ihm wahrlich nicht leicht gemacht, doch mit Hilfe des Hausmädchens Sarah und nach Überwindung mancher Gefahren, gelingt es ihm, das Rätsel zu lösen.

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  • 4 Sterne

    Hannah- Lena L., 09.07.2020

    aktualisiert am 09.07.2020

    Als eBook bewertet

    1847:
    Der Medizinstudent Will Raven kehrt als Famulus in den Haushalt des brillanten und renommierten Geburtshelfers Dr. Simpson ein.
    Zeitgleich wird Edinburgh von einer brutalen Mordserie an jungen Frauen heimgesucht.
    Will Raven hegt ein persönliches Interesse daran den Mörder zu finden.
    Obwohl sie ihm nicht vertraut und dunkle Geheimnisse in seiner Vergangenheit vermutet, unterstützt das intelligente und wißbegierige Hausmädchen Sarah Will bei den Nachforschungen.
    Doch je tiefer die beiden graben, umso gefährlicher wird ihre Suche.

    Der bildhafte und angenehme Schreibstil des Autorenduos hat mich fließend ins 19te Jahrhundert eintauchen lassen.
    Die Stadt und die medizinischen und sozialen Begebenheiten werden lebendig beschrieben, so dass ich das Geschehen bildhaft vor Augen hatte.
    Vor allem die teilweise sehr detailliert beschriebenen medizinischen Behandlungen haben sich in mein Gedächtnis eingebrannt.

    Dieser Einstig in die Geschichte ist sehr interessant und unterhaltsam, aber auch etwas langatmig bis die Ermittlungen des jungen Famulus dann wirklich beginnen.
    Dies gab dem Autorenduo jedoch auch die Gelegenheit ihre Charaktere individuell und detailliert zu gestalten und sie damit wirklich zum Leben zu erwecken.

    Nach und nach steigert sich das Tempo der Ermittlungen und stürzt das ungleiche Paar aus Famulus und Hausmädchen in gefährliche Verfolgungsjagden, nächtliche Einbrüche, hinterhältige Fallen und Intrigen und bringt sie in Lebensgefahr.
    Untermalt wird diese packende Handlung mit einer süßen und leisen Romanze.

    Für diesen spannenden und geheimnisvollen Ausflug ins 19te Jahrhundert vergebe ich gerne 4 Sterne.

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  • 2 Sterne

    Regina W., 04.01.2021

    Als Buch bewertet

    Als ich den Klappentext gelesen haben, muss ich gestehen, da hatte ich mir etwas ganz anderes unter dem Buch vorgestellt hatte. Aber es ist eigentlich nur eine Variante von "Jack, the Ripper". Schade, man hätte mehr aus dem Buch machen können.
    Es ist sehr langatmig und daher mühsam zu lesen. Es wird einerseits detailliert über den Ablauf in einem Haushalt des 19. Jahrhunderts berichtet und andererseits über den Einsatz von Äther als Narkosemittel und dessen Weiterentwicklung berichtet. Das ist aus medizin-historischer Sicht interessant, hat aber mit dem eigentlichen Plot der Geschichte wenig zu tun. Das dient eher zum Seiten füllen.
    Allein die Stadt Edinburgh ist gut beschrieben. Ich habe beim Lesen viele Orte wiedererkannt.
    Fazit: Ich werde kein weiteres Buch aus dieser Reihe lesen.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike F., 16.08.2020

    Als Buch bewertet

    Hier die Gefahren der Anästhesie - da die Engelmacher

    Das Cover zeigt einen Herrn mit wehendem Mantel und Zylinder(?). An den leuchtenden Straßenlaternen erkennen wir, dass es in den Abendstunden ist. Das ganze sieht aus wie ein Scherenschnitt. Oben sehen wir in Weiß den Titel "Die Tinktur des Todes", mittig in einem Kreis die Empfehlung des Autors Val McDermid mit seiner Empfehlung "Parrys Edinburgh wird auf eindringliche Weisye lebendig - als Welt des Schmerzes". Unten können wir den Autorennamen Ambrose Parry lesen - dies ist das Pseudonym des schottischen Autorenehepaares Christopher Brookmyre und Marisa Haetzman.

    Der Medizinstudent Will Raven tritt Mitte des 19. Jahrhunderts seine Stelle als Famulus bei dem renommierten Geburtshelfer Dr. Simpson an. Was er nicht weiß, dieser macht keinerlei Unterschiede zwischen den Patientinnen gleich welcher Klassen. Er will helfen. Aus diesem Grunde werden in seinem Hause von den dort wohnenden Ärzten auch immer wieder mal Experimente durchgeführt, die den Frauen den Geburtsschmerz nehmen sollen. Auch wendet er bei sehr schwierigen Geburten bereits Äther an, wohlwissend, dass es auf die richtige Menge ankommt.

    In Edinburgh werden immer wieder Frauenleichen aufgefunden, seltsam verkrampft liegend. Da die meisten von ihnen niederer Klasse sind, unternimmt die Polizei nicht viel, diese Todesfälle aufzuklären. Will Raven und das wissbegierige Hausmädchen von Dr. Simpson haben jedoch den Ehrgeiz, mehr darüber herauszufinden. Nachdem Sarah und Will keine Geheimnisse mehr voreinander haben, so tun sie sich zusammen.Und das ist gut so. Mit ihrer gemeinsamen Suche begeben sie sich in große Gefahr, und die kann man besser zu zweit angehen. Ein furioser Showdown lässt den Leser nachhalten, ob noch genug Zeit zum überleben verbleibt.

    Ein sehr spannender historischer Kriminalroman, der Einblick in den damaligen Stand der Medizin und auch in den damaligen Stand der Klassen gibt. So ist ein Hausmädchen zwar eine Frau, aber man sieht sie nicht. Doch gibt es auch Vorgesetzte oder Dienstherren, die dies wohl auch damals schon übersehen haben könnten.

    Ambrose Parry fesselt durch die Art des Schreibens, durch die Schilderungen der dunklen Ecken Edinburghs und deren Unterwelt sowie durch die Beschreibung der Tüftler und Könner der Medizin. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es weitermpfehlen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ascora, 14.09.2020

    Als eBook bewertet

    Nur eine weitere tote Hure....

    Der Klappentext: „1847: Eine brutale Mordserie an jungen Frauen erschüttert Edinburgh. Alle Opfer sind auf dieselbe grausame Weise gestorben. Zur gleichen Zeit tritt der Medizinstudent Will Raven seine Stelle bei dem brillanten und renommierten Geburtshelfer Dr. Simpson an, in dessen Haus regelmäßig bahnbrechende Experimente mit neu entdeckten Betäubungsmitteln stattfinden. Hier trifft Will auf das wissbegierige Hausmädchen Sarah, die jedoch einen großen Bogen um ihn macht und sofort erkennt, dass er ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt. Beide haben ganz persönliche Motive, die Morde aufklären zu wollen. Ihre Ermittlungen führen sie in die dunkelsten Ecken von Edinburghs Unterwelt und nur, wenn es ihnen gelingt, ihre gegenseitige Abneigung zu überwinden, haben sie eine Chance, lebend wieder herauszufinden.“

    Zum Inhalt: Der angehende Mediziner Will Raven möchte Geburtshelfer werden, er verspricht sich hier in den richtigen Kreisen eine hohe Entlohnung, denn Geld braucht er dringend, steht er doch bei einem Kredithai gehörig in der Kreide. Dass er bei dem angesehenen Arzt und Lehrer Dr. Simpson arbeiten und wohnen darf, ist für ihn ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Dort trifft er auch auf das Hausmädchen Sarah, das in der Praxis aushelfen darf und von einem besseren Leben als dem eines Hausmädchens träumt. Vielleicht weil Will auch aus den schlechteren Kreisen Edinburghs kommt interessiert er sich für die zunehmende Anzahl von toten Mädchen, die scheinbar bei verbotenen Abtreibungen sterben, auch eine Bekannte von Sarah ist darunter. Während sich die Polizei nur halbherzig bemüht einen Täter zu finden, machen sich Will und Sarah auf die Suche.

    Der Stil: Hinter dem Autorennamen Ambrose Parry stehen Christopher Brookmyre und Marisa Haetzman, das Paar hat hier einen beeindruckenden Medizin-Krimi geschrieben, bei dem deutlich die Kenntnisse der Medizinhistorikerin und Anästhesistin Marisa Haetzman zu spüren sind. In einem fas märchenhaft anmutenden Erzählstil mit einem auktorialen Erzähler wird hier ein spannender Kriminalfall in einen gut recherchierten und sehr anschaulich geschilderten historischen Roman eingebettet, der auf die Errungenschaften der Medizin im 19. Jahrhundert eingeht. Ich muss gestehen, dass mir einige Praktiken, insbesondere bei der Geburtenhilfe mehr Schauer über den Rücken jagten, als die Mordfälle oder die Gefahren, in die sich vor allem Will begibt. Mit einem sehr fesselnden und bildhaften Schreibstil, ersteht das nebelverhangene Edinburgh vor den Augen des Lesers und vor allem die unterschiedlichen Lebensumstände der Gesellschaftsschichten werden dem Leser verständlich, wobei auch in der besseren Gesellschaft nicht alles so „toll“ ist wie es, gerade für die Ärmeren scheint, was sowohl Sarah als auch Will erkennen. Besonderer Wert wird auf alles Medizinische gelegt, hier wird besonders ins Detail gegangen und stellenweise, habe ich mich gefragt was dieser Exkurs jetzt soll, doch am Ende hat sich alles logisch zusammengefügt und war doch von Bedeutung. Gerade im letzten Drittel nehmen die Ermittlungen an Fahrt auf und die Mörderjagd rückt in den Vordergrund bis hin zu einer, doch überraschenden Auflösung.

    Mein Fazit: Ein atmosphärischer historischer Medizin-Krimi bei dem die Medizin fast so grausam ist wie die Morde.

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    Ulrike F., 17.08.2020

    Als eBook bewertet

    Hier die Gefahren der Anästhesie - da die Engelmacher

    Das Cover zeigt einen Herrn mit wehendem Mantel und Zylinder(?). An den leuchtenden Straßenlaternen erkennen wir, dass es in den Abendstunden ist. Das ganze sieht aus wie ein Scherenschnitt. Oben sehen wir in Weiß den Titel "Die Tinktur des Todes", mittig in einem Kreis die Empfehlung der Autorim Val McDermid mit ihrer Empfehlung "Parrys Edinburgh wird auf eindringliche Weisye lebendig - als Welt des Schmerzes". Unten können wir den Autorennamen Ambrose Parry lesen - dies ist das Pseudonym des schottischen Autorenehepaares Christopher Brookmyre und Marisa Haetzman.

    Der Medizinstudent Will Raven tritt Mitte des 19. Jahrhunderts seine Stelle als Famulus bei dem renommierten Geburtshelfer Dr. Simpson an. Was er nicht weiß, dieser macht keinerlei Unterschiede zwischen den Patientinnen gleich welcher Klassen. Er will helfen. Aus diesem Grunde werden in seinem Hause von den dort wohnenden Ärzten auch immer wieder mal Experimente durchgeführt, die den Frauen den Geburtsschmerz nehmen sollen. Auch wendet er bei sehr schwierigen Geburten bereits Äther an, wohlwissend, dass es auf die richtige Menge ankommt.

    In Edinburgh werden immer wieder Frauenleichen aufgefunden, seltsam verkrampft liegend. Da die meisten von ihnen niederer Klasse sind, unternimmt die Polizei nicht viel, diese Todesfälle aufzuklären. Will Raven und das wissbegierige Hausmädchen von Dr. Simpson haben jedoch den Ehrgeiz, mehr darüber herauszufinden. Nachdem Sarah und Will keine Geheimnisse mehr voreinander haben, so tun sie sich zusammen.Und das ist gut so. Mit ihrer gemeinsamen Suche begeben sie sich in große Gefahr, und die kann man besser zu zweit angehen. Ein furioser Showdown lässt den Leser nachhalten, ob noch genug Zeit zum überleben verbleibt.

    Ein sehr spannender historischer Kriminalroman, der Einblick in den damaligen Stand der Medizin und auch in den damaligen Stand der Klassen gibt. So ist ein Hausmädchen zwar eine Frau, aber man sieht sie nicht. Doch gibt es auch Vorgesetzte oder Dienstherren, die dies wohl auch damals schon übersehen haben könnten.

    Ambrose Parry fesselt durch die Art des Schreibens, durch die Schilderungen der dunklen Ecken Edinburghs und deren Unterwelt sowie durch die Beschreibung der Tüftler und Könner der Medizin. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es weitermpfehlen.

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    Rinoa, 14.04.2021

    Als Buch bewertet

    1847 in Edinburgh: Medizinstudent Will Raven tritt seine neue Stelle als Famulus beim renommierten Geburtshelfer Dr. Simpson an. Zur gleichen Zeit sterben mehrere Frauen unter seltsamen Umständen, Dirnen oder Hausmädchen, für die sich kaum jemand interessiert. Doch Will sieht einen Zusammenhang und hat darüber hinaus persönliche Gründe, die Todesfälle aufklären zu wollen. Gemeinsam mit Dr. Simpsons wissbegierigem wie forschem Hausmädchen Sarah, macht sich Will daran, das Geheimnis der toten Frauen zu lüften.

    Ich mag historische Krimis, denn sie vereinen zwei meiner Lieblingsgenres, und „Die Tinktur des Todes“ ist ein absolutes Highlight in dieser Sparte.
    Man merkt sofort, dass hier ein preisgekrönter Autor (Christopher Brookmyre) und eine Medizinhistorikerin und Anästhesistin (Marisa Haetzman) gemeinsam am Werk waren, denn das Buch ist nicht nur phantastisch geschrieben und besticht mit kurzweiligen Dialogen und tollen Beschreibungen, die das Edinburgh des 19. Jahrhunderts richtig lebendig werden lassen, es hält auch viele Informationen zur medizinischen Forschung in dieser Zeit bereit und verknüpft beides mit einer gewissen Leichtigkeit (trotz des schweren Themas), ohne belehrend zu wirken.

    Gerade auch die Beschreibung des Haushalts von Dr. Simpson in seiner gesamten Skurrilität hat mir mehr als einmal ein Schmunzeln entlockt, insbesondere die abendliche Beschäftigung der männlichen Hausbewohner, nach dem Abendessen an diversen Chemikalien zu riechen, ob sie sich als Anästhetikum eignen könnten, und die damit verbundenen Kopfschmerzen oder Ausfälle am nächsten Tag.

    Auch die beiden Hauptfiguren Will Raven und Sarah Fisher, aus deren Perspektive das Buch abwechselnd geschrieben ist, sind mir richtiggehend ans Herz gewachsen und ich habe es sehr genossen, den beiden bei ihrer Spurensuche nach einem Frauenmörder über die Schultern zu blicken.

    Insgesamt kann ich für „Die Tinktur des Todes“ eine klare Leseempfehlung abgeben, es ist kurzweilig, spannend, toll geschrieben und lässt den Leser in eine vergangene Epoche der (Medizin-)Geschichte eintauchen.
    Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band, den ich auf jeden Fall lesen werde!

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