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  • 5 Sterne

    82 von 116 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 27.03.2020

    Als Buch bewertet

    1951 Essen. Katharina lebt mit ihren beiden Töchtern Inge und Bärbel seit ihrer Flucht aus Berlin bei ihrer Schwiegermutter Mine in Essen. Während Mine noch immer an die Rückkehr ihres Sohnes glaubt, ist Katharina vom Tod ihres Mannes Karl überzeugt. Die Nachkriegszeit verlangt der Bevölkerung eines ab, die zurückgekehrten Männer steigen in die Minen hinab, um Kohle zu schürfen, während die Frauen sich um die Familie und die Nahrungsbeschaffung kümmern. Katharina näht die schönsten Kleider für die Frauen, die es sich leisten können und träumt insgeheim von einem eigenen Atelier und ein gutes Auskommen für sich und ihre Mädchen. Eines Tages steht Mines Enkel Johannes als Kriegsrückkehrer vor der Tür und wird sofort in den Frauenhaushalt aufgenommen, wo er sich nicht nur um viele Neuerungen und Reparaturen im Haushalt kümmert, sondern auch bald Katharinas Herz und das ihrer Töchter erobert. Während die beiden glauben, ihre Liebe geheim halten zu können, kommt ihnen Mine schon bald auf die Schliche…
    Eva Völler hat mit „Ein Traum vom Glück“ den ersten Teil ihrer „Ruhrpott-Saga“ einen furiosen Auftaktband vorgelegt, der nicht nur durch eine wunderbar-flüssige und bildliche Erzählweise besticht, sondern den Leser von Beginn an als unsichtbaren Gast in die Geschichte mit einbezieht. Spannend wie gefühlvoll lässt die Autorin die schwierige Nachkriegszeit und die Arbeit in den Kohleminen ebenso wieder aufleben wie die vorsichtige Hoffnung auf bessere Zeiten nach all den Entbehrungen der Nachkriegszeit oder die sich nun bahnbrechenden Kriegstraumata der Heimkehrer. Nicht nur die historische Hintergrundrecherche ist hier hervorzuheben, auch der vereinzelt in den Dialogen vorkommende Ruhrpott-Slang ist authentisch und spiegelt die damalige Bevölkerung gut wieder. Wer selbst aus dem Ruhrgebiet stammt, findet vieles aus der eigenen Kindheit wieder, Erinnerungen an die erste Kirmes, in der Not angelegte Gemüsegärten, eingekochte Marmelade, Pfannkuchen und so manches Leibgericht steigen hoch und vermitteln ein Gefühl von geliebter Heimat. Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Kumpels sowie der Bevölkerung wird wunderbar dargestellt, aber auch die Tratscherei und die Verdrängung von Schuld in der Nazizeit finden Erwähnung. Mit einem Knall entlässt die Autorin den Leser aus der Geschichte und macht ihn geradezu süchtig auf den zweiten Teil.
    Lebendige Charaktere sind liebevoll inszeniert und spiegeln eine Bevölkerung wieder, die der Leser aus Erzählungen oder eigener Erfahrung kennt und sich gut mit ihnen identifizieren kann aufgrund ihrer Authentizität. Hier fällt es leicht, mit den Protagonisten auf Tuchfüllung zu gehen und mit ihnen zu bangen, zu hoffen und zu fiebern. Katharina ist eine eher zurückhaltende und hart arbeitende Frau, die aber einen Vulkan in sich birgt, der kurz vor dem Ausbruch zu stehen scheint. Sie ist fleißig, mitfühlend und hungert nach einem besseren Leben. Schwiegermutter Mine ist nicht unbedingt die Geselligste, allerdings hat sie für alle ein offenes Ohr und besitzt zudem den siebten Sinn. Praktisch veranlagt, bringt sie ihre Lieben alle durch eine schwere Zeit und zeigt zwischendurch immer wieder, wie groß ihr Herz eigentlich ist. Der vom Krieg traumatisierte Johannes ist ein Multitalent, fleißig und mit dem nötigen Einfühlungsvermögen gesegnet. Katharinas Freunde Stan und Hanna sind immer ein sicherer Hafen, um sich abzulenken oder etwas zu unternehmen. Katharinas Töchter Inge und Bärbel sind grundverschieden, aber in der Not halten sie zusammen. Aber auch Elfriede, Hagemann, Karl oder Clemens spielen eine große Rolle in diesem Epos und halten die Spannung auf hohem Niveau.
    „Ein Traum vom Glück“ ist ein Buch, das den Leser mitten ins Herz trifft. Es berührt, macht atemlos und lässt alte Erinnerungen an die Oberfläche kommen. Die Autorin hat mit ihrer Geschichte genau den richtigen Mix aus Nostalgie, Drama, Liebe, Familiengeschichte und dem Hunger nach Leben gefunden, den sie äußerst spannend und mit viel Fingerspitzengefühl präsentiert und den Leser nach Mehr lechzen lässt, während sie ihm einen Ritt auf dem Gefühlsbarometer spendiert. Wunderbar erzählt und jede Minute wert, Chapeau – besser geht es nicht!

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  • 5 Sterne

    36 von 47 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 30.03.2020

    Als Buch bewertet

    "Ich lebe lieber in einem Traum von der Liebe als in einer Wirklichkeit, die diesen Traum für immer zerstört." (Elmar Kupke)
    Essen 1951:
    Der Krieg ist zu Ende und Katharina muss mit ihren Töchtern Inge und Bärbel aus Berlin fliehen. Ein neues Zuhause finden sie bei ihrer Schwiegermutter Wilhelmine (Mine) im Ruhrpott. Mit Nähen von Kleidern hält sie sich über Wasser und kann so zum Unterhalt der Familie beisteuern. Doch Katharina möchte weg vom Kohlenstaub und der Armut des Ruhrpotts, ihr großer Traum ist ein eigenes Modeatelier. Mann Karl fehlt bisher jede Spur, da taucht eines Tages Wilhelmines Enkel Johannes aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Johannes ist von Katharina angetan und auch sie scheint dem jungen Mann nicht abgeneigt, wäre da nur nicht ihr schlechtes Gewissen gegenüber Karl und Mine.

    Meine Meinung:
    Das eindrucksvolle Cover mit Blick auf den Förderturm eines Bergwerks passt sehr gut zu der Saga. Der Schreibstil ist flüssig, einfach, informativ, unterhaltsam und realistisch dargestellt. Durch die kurzen Kapitel und den nötigen Ruhrpott Dialekt bekomme ich einen guten Einblick in das Familienleben und das Leben im Ruhrpott. Es ist noch immer die Zeit der großen Kohlebergwerke, die das Ruhrgebiet zu einer riesigen Einnahmequelle macht. Für die heimgekehrten Soldaten gibt es gerade hier viele Arbeitsstellen mit einem guten Verdienst. Viele Soldaten mussten schon in russischer Gefangenschaft in Bergwerke arbeiten, sodass ihre nötige Erfahrung ihnen jetzt hilft eine Stelle im Ruhrpott zu bekommen. So geht es ebenfalls Johannes, der außer Mine niemanden mehr als Familie hat. Eva Völler zeigt hier den Ruhrpott aus ihrer Kindheit, eine Region, die fast nur von den Einnahmen des Kohleabbaus lebt. Bei denen unter anderem auch Zukunftsängste eine große Rolle spielen. Den die Sicherheitsbestimmungen sind zu dieser Zeit nicht immer gut. Bergwerksunglücke durch Explosionen, Kohlendioxidaustritt oder Wassereinbruch kamen immer wieder vor, sowie die Lungenerkrankung Silikose, die viele der Steiger bekamen, die länger im Bergwerk arbeiteten. Selbst neugierige Kinder wie Bärbel waren beim Spielen einigen Gefahren ausgesetzt, vor allem durch die nicht genug gesicherten Werksgelände. Man spürt sehr gut die Armut und Nöte der Menschen, wenn der Vater den Lohn versäuft oder es einfach vorne und hinten nicht ausreicht. Zum Glück hat Mine einen großen Garten, wo sie viel Gemüse anpflanzen kann, um die Familie mit ordentlicher Hausmannskost zu verwöhnen. Katharinas Frust über den ständigen Kohlestaub, der in jede Ritze und vor allem auf ihren genähten Kleidern sitzt, kann ich gut nachvollziehen und ebenso verstehen, dass sie dem Ganzen entfliehen möchte. Und ich erlebe natürlich eine Zeit, bei der die Frauen ihre Liebe nicht so offen zeigen konnten wie heute, den sonst wurden sie als Schickse oder Schlampe verurteilt. Trotz allem hätte ich gerne noch etwas mehr Einblick über die Probleme im Bergbau oder die Kriegsgefangenschaft gehabt und weniger über die Liebelei von Johannes und Katharina. Ob es der eher ruhige, liebenswerte Johannes ist, die ehrgeizige Katharina oder die recht agile aber durchaus auch dominante Mine ist. All diese Charaktere waren zwar gut durchdacht, aber selbst da hätte ich gerne noch etwas mehr Tiefe gehabt. Doch da es für mich das erste Mal war, das ich einen Einblick in die Ruhrpott-Region bekam, konnte mich das Buch dann doch überzeugen. Nach einem tragischen Ende des Buchs würde ich jetzt sehr gerne wissen, wie es in Band 2 weitergeht, und geben 4 1/2 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    16 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jasika, 23.05.2020

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt (übernommen):
    Essen 1951: Nach der Flucht aus der Kriegshölle Berlin hat die junge Katharina Unterschlupf bei der Familie ihres verschollenen Mannes gefunden. Aber das Zusammenleben mit der barschen, zupackenden Schwiegermutter auf engem Raum fällt der lebenshungrigen Frau schwer. Sie will ein besseres Leben für sich und ihre beiden Töchter. Mit trotziger Entschlossenheit versucht sie, ihrem ärmlichen Umfeld zu entfliehen. Doch dann begegnet sie dem traumatisierten Kriegsheimkehrer Johannes.

    Meine Meinung:
    Die Autorin hat die damalige Zeit gekonnt eingefangen und macht ein Stück Geschichte für den Leser greifbar. Der zweite Weltkrieg ist vorbei und die Bevölkerung hofft, dass es endlich wieder bergauf geht. Katharina ist sehr willenssstark und träumt von einem eigenen Atelier. Ihr Mann ist verschollen und im Gegensatz zu ihrer Schwiegermutter hat Katharina die Hoffnung auf ein Wiedersehen verloren. Dann taucht Johannes auf und wirbelt den Frauenhaushalt auf positive Weise durcheinander. Die Einblicke in den harten Arbeitsalltag der Bergleute sind sehr interessant und authentisch wiedergegeben.
    Der Roman endet spannend und ich freue mich bereits auf die Fortsetzung!

    Mein Fazit:
    Eine spannende und gefühlvolle Handlung, flüssig erzählt, sympathische Charaktere und auch etwas Lokalkolorit des Ruhrpotts der Nachkriegszeit. Sehr zu empfehlen!

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  • 5 Sterne

    21 von 40 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauchnix, 27.03.2020

    Als Buch bewertet

    „Ein Traum von Glück“ ist es, den Katharina 6 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges zu träumen beginnt. Mit den Töchtern lebt sie in Essen bei der Schwiegermutter. Nur langsam kommt das Land wieder auf die Füße. Viele Männer sind nicht heimgekehrt und es ist ungewiss, ob sie gefallen oder noch immer in Lagern sind. Auch Katharinas Mann wird vermisst und nach Jahren des Wartens und Hoffens lässt sie wieder Gefühle für einen neuen Mann zu und plant ein eigenes Geschäft zu eröffnen.

    Ich möchte über den Inhalt gar nicht so viel erzählen. Zum Plot nur so viel, dass es sehr spannend wird und am Ende richtig dramatisch. Wer, wie ich, die Hauptdarsteller liebgewonnen hat, wird mit ihnen bangen und schon mal die ein oder andere Träne in die Augen bekommen. Und ich bin froh, dass es noch dieses Jahr mit dem zweiten Band weitergehen wird.

    Gefallen hat mir dieses Buch aus vielerlei Gründen. Ich mag die Art, wie Eva Völler erzählt, wie sie sich den Figuren nähert und uns in sie hineinschauen lässt. Ich mag es, wie sie die Geschichte mit realen Ereignissen verstrickt, wie sie die damalige Zeit auf sehr authentische Art und Weise wieder auferstehen lässt, wie sie durch einen Hauch von Ruhrpott-Dialekt genau die richtige Dosis Lokalkolorit in das Ganze bringt. Sie lässt uns den Hunger nach ausreichend Essen spüren, den Durst nach etwas Schönheit und Glück nach den dunklen Tagen, das Trauma der Soldaten, die sich schwer tun, wieder ins normale Leben zurückzufinden. Und vor allem die Sehnsüchte einer jungen Frau, die vielleicht nicht immer klug und überlegt handelt und durchaus mal ein wenig sperrig rüber kommt, die aber mit ihrer Kraft und Liebe mitreißt und die stellvertretend ist, für viele mutige Frauen, ohne die es nach dem Krieg nicht so schnell wieder aufwärts gegangen wäre mit Land und Leuten.

    Gerade in diesen schwierigen Zeiten hat es mich besonders berührt, das Buch zu lesen. Ich hatte noch mehr als sonst das Gefühl, dass wir aus der Vergangenheit lernen können. Der Zusammenhalt und der Optimismus von Katharina und ihrer Familie sind genau das, was ich mir für mich und meine Lieben wünsche. Die Geschichte konnte mich fesseln und berühren und ich kann es jedem nur wärmstens ans Herz legen.

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  • 4 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cybergirl, 31.03.2020

    Als Buch bewertet

    Nachkriegszeit im Ruhrpott

    Katharina ist mit ihren beiden Töchtern aus dem zerstörten Berlin geflüchtet.
    Bei ihrer Schwiegermutter im Ruhrgebiet hat sie mit ihren Kindern ein Heim bekommen.
    Ihr Mann Karl wird 1951 immer noch vermisst. Katharina glaubt nicht, dass Karl noch lebt und heimkehrt. Ihre Schwiegermutter Mine hingegen glaubt fest daran. Die Rückkehr ihres Enkels aus russischer Gefangenschaft bestärkt sie nur in ihrem Glauben.
    Katharina will für ihre Töchter ein besseres Leben, sie träumt davon ein Modeatelier zu eröffnen und der Enge bei ihrer Schwiegermutter zu entfliehen.
    Kann sie ihren Traum verwirklichen?
    „Ein Traum vom Glück“ ist der Auftakt einer Ruhrpott-Saga von Eva Völler.
    Die Autorin beschreibt sehr gut das Leben nach dem Krieg, die Entbehrungen und die Wohnungsnot die immer noch überall herrschen.
    Katharina kann froh sein, dass sie bei ihrer Schwiegermutter eine Bleibe für sich und ihre Töchter gefunden hat.
    In ihrem Schlafzimmer näht sie Kleider für ihre Kundinnen und träumt von einem eigenen Modeatelier.
    An die Rückkehr ihres Mannes aus dem Krieg glaubt sie schon lange nicht mehr.
    Johannes, der Neffe ihres Mannes kommt allerdings als Spätheimkehrer zurück und findet auch einen Unterschlupf bei seiner Großmutter.
    An Hand von Johannes zeigt die Autorin die Traumatisierung der Kriegsheimkehrer auf.
    Viele können über das Erlebte gar nicht sprechen und hüllen sich in Schweigen.
    Johannes findet Arbeit im Bergbau und somit erfährt der Leser viel Interessantes über den Kohleabbau.
    Man kann sich richtig in das Leben im Ruhrpott hineindenken. Es wirkt alles sehr authentisch und lebendig.
    Vieles ist so visuell beschrieben, dass beim Lesen ein kleiner Film vor dem inneren Auge abgelaufen ist.
    Durch immer wieder eingestreute Worte im Dialekt des Ruhrgebiets wird das Geschrieben noch authentischer.
    Die Protagonisten sind von Eva Völler mit Liebe geschaffen worden. Auch sie wirken sehr authentisch und passen einfach alle in die Umgebung egal ob Hauptcharaktere oder einfach nur Nebendarsteller.
    Besonders hat mir natürlich Katharina gefallen. Sie ist eine starke und moderne Frau die versucht ihr Leben für sich und ihre Kinder zum Besseren zu wenden.
    Auch Johannes ist ein sehr liebenswerter Charakter. Ihn habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen.
    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und Unkompliziert. Das Buch hat mich oft gar nicht losgelassen.
    Das Ende war dann sehr überraschend.
    Jetzt bin ich sehr gespannt wie die Geschichte fortgesetzt wird.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 28.03.2020

    Als Buch bewertet

    „In ihrem neuen Roman“, auf den ich mich übrigens riesig gefreut habe, entführt uns die Autorin in den Ruhrpott. Und schon nach dem Lesen der ersten Zeilen merkt man, dass dies ein Herzprojekt der Autorin ist, da sie ja selbst aus einer Familie mit weit zurückreichender Siedlungs- und Bergbauvergangenheit stammt.
    Aber nun zum Inhalt: Wir befinden uns in den 50er Jahren. Die junge Katharina flüchtet mit ihren zwei Töchtern aus der Kriegshölle Berlin und findet Unterschlupf bei ihrer Schwiegermutter in Essen. Doch das Zusammenleben mit Mine fällt Katharina schwer, da sie auf engstem Raum zusammenleben und ihre Mine das Zepter schwingt. Katharina wünscht sich ein besseres Leben für sich und ihre Töchter. Sie träumt von einem eigenen Modeatelier. Mit trotziger Entschlossenheit versucht sie, dem ärmlichen Umfeld zu entfliehen. Doch dann begegnet sie dem traumatisierten Kriegsheimkehrer Johannes….
    Wow! Einfach genial! Ich muss gestehen, dass ich jetzt noch feuchte Augen habe, so nahe ist mir diese unglaubliche Geschichte gegangen. Mich hat Katharinas Geschichte bis tief in die Seele berührt. Der Schreibstil der Autorin ist wieder einmal gigantisch. Schon nach den ersten Zeilen bin ich in diese Geschichte eingetaucht, sie hat mich gefangengenommen und nicht mehr losgelassen. Die Autorin bringt uns auch die deutsche Geschichte wieder nahe und gibt uns einen detaillierten Einblick in schwere und gefährliche Arbeit der Bergleute. Unglaublich was diese Menschen alles geleistet habe. Es ist auch schön langsam der Aufschwung zu spüren, doch es ist ein unglaublich langer Kampf, bis wieder einiger Maßen zur Normalität zurückgekehrt werden kann. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich eine Reihe von Mietblöcken vor mir. Hier leben die Menschen auf engstem Raum zusammen und die Gerüche, die durch diese Häuser ziehen, habe ich noch jetzt in der Nase. Und in einem dieser Häuser lebt unsere sympathische und kämpferische Protagonistin Katherina mit ihren zwei Töchtern. Sie hat es wahrlich nicht leicht, um sich über Wasser zu halten. Und das Leben mit ihrer Schwiegermutter ist alles andere als einfach. Da ist es verständlich, dass Katharina alles daran setzt, sich ihren großen Traum zu verwirklichen. Berührt hat mich auch die Heimkehr von Johannes. Hier erfahren wir einiges über das Schicksal der Kriegsheimkehrer und da hatte ich direkt Gänsehautfeeling. Natürlich spielt auch die Liebe in dieser Geschichte eine Rolle. Der Spannungsbogen in diesem Roman ist einfach gigantisch. Ich konnte das Buch, das voller Emotionen ist, nicht mehr aus der Hand legen.
    Für mich ein absolutes Lesehighlight – ein Meisterwerk, das mir unter Haut gegangen ist. Das Cover passt auch hervorragend zur Geschichte. Selbstverständlich vergebe ich für diese Traumlektüre gerne 5 Sterne (leider können es nicht mehr sein).

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika Schulte, Hagen, 03.05.2020

    Als Buch bewertet

    Wir schreiben das Jahr 1951. Seitdem Katharina mit ihren beiden Töchtern Inge und Bärbel aus Berlin geflohen ist, lebt sie mit im Haus ihrer Schwiegermutter in Essen. Ein Leben voller Entbehrungen, aber auch voller Träume und Hoffnungen und alles inmitten des allgegenwärtigen Kohlenstaubs.

    Während Katharina längst nicht mehr daran glaubt, dass ihr Mann Karl noch lebt, ist Schwiegermutter Mini fest davon überzeugt, dass ihr Sohn eines Tages auf der Matte stehen wird.
    Mine, ein Urgestein aus dem Kohlenpott, daran gewöhnt, immer hart mit anzupacken und aus jeder Situation das Beste zu machen. Manchmal etwas barsch in ihrem Verhalten und doch immer das Herz auf dem richtigen Fleck.

    Katharina hält sich mit Schneiderarbeiten über Wasser und wird immer erfolgreicher. Die Frauen wollen endlich wieder schick sein und Katharina träumt von ihrem eigenen Mode-Atelier.

    Dann steht plötzlich Johannes vor der Tür, Mines Enkel und Karls Neffe. Johannes ist traumatisiert von seiner Gefangenschaft in Russland und doch erobert er das Herz der Frauen im Sturm, auch das von Katharina, doch die gilt immer noch als verheiratet.

    "Ein Traum vom Glück" - eine wunderbare und packende Geschichte aus meiner Heimat, dem Ruhrpott. Eva Völler hat es hervorragend geschafft, dass Ruhrpott-Flair wiederzugeben. Beim Lesen ist mir alles sehr vertraut. Ich bin zwar selbst 1965 geboren, doch viel hat sich in der Zeit nicht geändert. Ich bin in einer Industriestadt groß geworden mit Blick auf ein Stahlwerk. Wenn im Stadtteil Hagen-Haspe das "Hasper Gold" ausgestoßen wurde, holten die Frauen die Wäsche schnell rein. So ergeht es den Frauen im Roman mit dem Kohlenstaub.

    Die Männer im Roman sind echte Kerle. Sie packen an. Keine Arbeit ist ihnen zu schwer und im Bergwerk zu arbeiten, das ist verdammt harte Arbeit oder wie wir hier im Pott sagen, dat is echte Maloche.

    Eva Völlers Romanfiguren sind authentisch. Mag dem einen oder anderen Leser der Ruhrpott-Slang befremdlich vorkommen, es ist die Sprache meiner Heimat von Menschen, die manchmal etwas rau daher kommen, aber absolut liebenswert sind. Der Slang im Buch ist absolut lesbar. Mir ist er gar nicht aufgefallen, spreche ich doch selbst so. Gerichte, die Mine kocht, lassen Kindheitserinnerungen wach werden.

    "Ein Traum vom Glück" - es ist die dramatische Geschichte einer Bergmanns-Familie. Eva Völler setzt mit ihrem Buch den hart arbeitenden Bergleuten ein Denkmal. Diese Geschichte ist spannend, emotional und hat mich begeistert. Die Autorin weiß, wovon sie schreibt, da mehrere Familienmitglieder selbst Bergleute waren. Ein perfekter Pageturner mit einem Ende, das ich ganz bestimmt so nicht erwartet habe. Absolut lesenswert!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 31.03.2020

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Essen 1951: Nach der Flucht aus der Kriegshölle Berlin hat die junge Katharina Unterschlupf bei der Familie ihres verschollenen Mannes gefunden. Aber das Zusammenleben mit der barschen, zupackenden Schwiegermutter auf engem Raum fällt der lebenshungrigen Frau schwer. Sie will ein besseres Leben für sich und ihre beiden Töchter. Mit trotziger Entschlossenheit versucht sie, ihrem ärmlichen Umfeld zu entfliehen. Doch dann begegnet sie dem traumatisierten Kriegsheimkehrer Johannes ...

    Meine Meinung:

    Ich lese sehr gerne Romane, welche sich mit diesem Teil der deutschen Geschichte beschäftigen. Dass es sich hierbei um das Ruhrgebiet handelt,wo ich schon immer lebe,macht den Roman zu etwas Besonderem.
    In einem ganz tollen Schreibstil präsentiert die Autorin eine Geschichte, der man deutlich anmerkt, dass sie hierbei aus eigenen Erfahrungen schöpft.
    Die im Mittelpunkt stehenden Protagonisten Katharina, Johannes und meine absolute Favoritin Oma Mine, waren so gut beschrieben,dass mein Kopfkino auf Hochtouren lief.
    Katharina hat mit ihren beiden Töchtern bei ihrer Schwiegermutter Unterschlupf gefunden, ihr Mann gilt als vermisst. Sie hat die Hoffnung auf seine Rückkehr aufgegeben, nicht jedoch Mine, die unerschütterlich daran glaubt, dass ihr Sohn zurückkommt. Die sich daraus ergebenden Konflikte sind quasi vorprogrammiert und erschweren das Zusammenleben auf unterschiedliche Art.
    Der Zeitgeist wurde sehr gut eingefangen. Das Leben der einfachen Menschen, war von Entbehrungen bestimmt, aber auch von dem Willen, etwas Neues aufzubauen.
    So träumt Katharina, die sich ihren Unterhalt durch Schneiderarbeiten verdient, von einem eigenen Modeatelier.

    Es gefiel mir sehr gut, dass die Autorin einigen Personen, den typischen Ruhrgebietsslang in den Mund legte,das machte die ganze Sache noch authentischer. Außerdem habe ich einige Begriffe wiedergefunden, die ich aus meiner Jugend kenne, die jedoch aus dem heutigen Sprachgebrauch völlig verschwunden sind.

    Neben der Familien-und Liebesgeschichte, nahm auch der Bergbau, der bis vor kurzem im Ruhrgebiet beheimatet war, eine größere Rolle ein.
    Die Geschichte endete mit einem Paukenschlag, den ich so in keiner Weise erwartet hätte und der meine Neugier auf den zweiten Teil deutlich anheizt.

    Fazit:

    Eine Geschichte, die ich mit großer Begeisterung gelesen habe und der ich fünf Sterne gebe.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 17.06.2020

    Als Buch bewertet

    Katharina ist mit ihren Töchtern nach dem Kriegsende aus Berlin geflüchtet. Sie hat in Essen bei der Mutter ihres vermißten Mannes Zuflucht gefunden. Doch Katharina fällt es schwer, mit der Art der Menschen im Ruhrgebiet warm zu werden. Sie träumt von einem besseren Leben weit weg von Zechen und Kohlestaub. Als jedoch der Spätheimkehrer Johannes in Katharinas Leben tritt, gerät ihr ehrgeiziger Plan ins Wanken. Sie verliebt sich in den jungen Mann. Als keiner mehr damit rechnet, steht plötzlich Katharinas Mann Karl vor der Tür. Er ist schwer traumatisiert. Für Katharina beginnt eine Zeit der Zerrissenheit. Sie will Karl nicht im Stich lassen, liebt aber Johannes. Soll sie ihre Pläne einfach vergessen?

    Das Buch ist für mich etwas ganz besonderes, denn es geht hier um meine Heimatstadt Essen. Es hat riesigen Spaß gemacht in Gedanken mit den Romanhelden durch Essen in den 1950er Jahren zu wandeln. Dabei mußte ich feststellen, daß vieles, was den Krieg überstanden hat, die Zeit danach nicht überlebt hat. Das ist eigentlich schade. Im Buch kommt die spezielle Art der Menschen im Ruhrgebiet sehr gut zur Geltung. Die besondere Sprache ist für den Leser in anderen Gegenden sicher nicht einfach zu verstehen. Daher ist es gut, daß am Ende der Geschichte für einiges eine Erklärung vorhanden ist. Ich kenne so manchen Begriff auch nur noch von meiner Großmutter...

    Das Leben in den Nachkriegsjahren wird hier lebhaft dargestellt. Die Sehnsucht nach einem besseren Leben ist deutlich zu spüren, aber auch die Angst der Menschen vor den übrig gebliebenen Gestrigen ist sehr verständlich.

    Dieses Buch ist der Auftakt einer neuen Reihe und ich bin schon sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Das Warten darauf lohnt sich auf jeden Fall!

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  • 4 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katharina2405, 30.03.2020

    Als eBook bewertet

    Der Roman „Ein Traum vom Glück“ von Eva Völler ist der Auftakt zur Ruhrpott-Saga.

    Essen 1951: Katharina flüchtet mit ihren beiden Kinder Inge und Bärbel vor der russischen Armee aus Berlin und findet Unterschlupf bei ihrer Schwiegermutter Mine im Ruhrgebiet. Ihr Mann ist immer noch nicht aus dem Krieg heimgekehrt und gilt als vermisst. Katharina hat ein großes Talent fürs Nähen und sie träumt von einem eigenen Modeatelier. Eines Tages steht der Kriegsheimkehrer Johannes vor der Tür und stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf.

    Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das hat mir sehr gefallen, so lernt man jeden aus der Familie besser kennen und außerdem wird die Geschichte aus unterschiedlichen Seiten betrachtet, so bekommt man einen besseren Blick auf das große Ganze. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, hinzukommt, dass die Autorin es geschafft hat, jeder Perspektive ihre eigene Sprache zu geben und dem Alter und Charakter anzupassen. Schwiegermutter Mine zum Beispiel lesen wird häufig im Ruhrpott-Platt oder Bärbel in einer sehr kindlichen und naiven Sprache und Denkweise. Das fand ich großartig und ich hatte nie Probleme mich zurecht zu finden, wenn die Perspektiven gewechselt wurden.

    Im Großen und Ganzen ist die Geschichte sehr ruhig erzählt, es fehlt aber nie an Spannung oder es wird langweilig. Das Leben im Ruhrpott und der Nachkriegszeit sind herrlich eingefangen. Vom Arbeiten im Kohlebergwerk über die ersten technischen Neuerungen, wie einen Kühlschrank oder aber endlich wieder das Leben genießen zu können, sich schick zu kleiden und tanzen zu gehen.

    Ich hatte tolle Bilder im Kopf und hatte das Gefühl vor Ort zu sein. Der Ruhrpott und die Zeit waren mit Händen greifbar.

    Johannes ist ein unglaublich toller Charakter und an ihn habe ich ein bisschen mein Herz verloren. Er ist sehr ruhig und in sich gekehrt. Hat aber trotz seiner Gefangenschaft nicht verlernt das Positive zu sehen und optimistisch in die Zukunft zu blicken. Er ist ein echter Gentleman, belesen und klug.

    Katharina ist eine unglaublich starke Frau. Eine Kämpferin die sich nicht unterkriegen lässt und nie aufgibt. Sie ist ehrgeizig und hat sich hohe Ziele gesteckt, sie will raus aus der ärmlichen Gegend und mehr für sich und ihre Kinder. Manchmal wirkt sie etwas gefühlskalt.

    Ich mochte beide wirklich sehr gerne. Aber auch Mine mit ihrer rauen Art und dem Herz am rechten Fleck, mochte ich auf Anhieb. Genau wie Bärbel und Inge.

    Der zweite Teil der Saga kommt voraussichtlich im August 2020.

    Fazit: Mir hat das Buch ein paar schöne Lesestunden geschenkt. Ich habe die Reise in den Ruhrpott genossen. Die Geschichte von Johannes und Katharina hat mich sehr berührt. Ich habe mich mit ihnen gefreut aber auch geweint.
    Das überraschende Ende sorgt dafür, dass ich einen Punkt abziehen muss. Das klingt vielleicht hart, aber so reicht es einfach nicht für die 5 Sterne, die ich dem Buch über weite Teile hätte geben wollen.

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  • 4 Sterne

    2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 27.03.2020

    Als Buch bewertet

    Ein Traum vom Glück, von Eva Völler

    Cover + Titel:
    Schon das Cover weckt Kindheitserinnerungen und zieht mich in seinen Bann.
    Auch der Titel ist wunderbar gewählt und passt perfekt.

    Inhalt:
    Essen 1951.
    Katharina ist mit ihren beiden Töchtern aus Berlin geflohen und hat Unterschlupf bei ihrer Schwiegermutter in Essen gefunden. Ihr Mann Karl gilt als vermisst. Für sie ist er tot, doch ihre Schwiegermutter Mine ist fest davon überzeugt, dass er wieder zurückkommt.
    Dies und einiges andere erschwert das Zusammenleben ungemein.
    Doch Katharina ist entschlossen dem ärmlichen Umfeld zu entfliehen und sich und ihren Töchtern eine neue Zukunft aufzubauen.
    Als dann auch noch der junge, traumatisierte Kriegsheimkehrer Johannes auf der Bildfläche erscheint, beginnt eine emotionale Berg und Talfahrt.

    Meine Meinung:
    Ein toller Roman, eine Mischung aus Historischem Roman und Liebesroman.
    Die Mischung ist objektiv gesehen sehr ausgeglichen, für mich hätte es gern mehr in Richtung der Historie gehen dürfen.

    Auf jedenfall kommen beim Lesen ganz viele Kindheitserinnerungen wieder hoch, und vor allem am Schluss fahren meine Emotionen in Höchstgeschwindigkeit über eine Achterbahn mit Looping.
    Und es gibt eine Wende mit der ich nie und nimmer gerechnet hätte.

    Der Einstig ins Buch gelingt mühelos. Die einzelnen Personen und ihre Charaktere werden gut beschrieben und schön nacheinander eingeführt.
    Allen voran gefällt mir Mine, quasi die Oma, am besten. Sie hält sich im Hintergrund, hält auf der einen Seite aber das Zepter fest in der Hand, und auf sie ist 100% Verlass wenn es darauf ankommt.

    Katharina ist eine vielschichtige und starke Person, sie hat schweres durchgemacht, glaubt aber felsenfest an eine gute Zukunft und tut alles dafür.
    Sie hat Ecken und Kanten, scheut sich nicht auch mal anzuecken und will das Leben doch auch genießen, auch wenn sie sich ihre Gefühle nicht immer ehrlich eingestehen kann.

    Johannes verkörpert das Schicksal der Spätheimkehrer.
    Hier hätte ich gerne mehr darüber gelesen.

    Der Schreibstil der Autorin ist, wie ich es nicht anders kenne, sehr flüssig und er holt mich als Leser voll ab und bringt mich mitten hinein in die Geschichte.
    Ich war öfters sprachlos, habe mit gelitten und mit gehofft.
    Super passend sind auch die Passagen mit dem Dialekt, die das ganze Buch einfach noch authentischer und lebendig machen.

    Tja und der letzte Satz ist ja dann ein toller Hinweis auf das Folgebuch:
    EIN GEFÜHL VON HOFFNUNG

    Mein Fazit:
    Ein wunderbarer, sehr bewegender Auftakt einer großen Ruhrpott-Saga, bei dem für mich persönlich der Schwerpunkt mehr auf der Liebes- und Lebensgeschichte von Katharina lag, wobei ich gerne mehr über die Problematik der Kriegsheimkehrer und die historischen Aspekte gelesen hätte.
    Deshalb von mir hervorragende 4 Stern.

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  • 5 Sterne

    8 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 27.03.2020

    Als Buch bewertet

    Titel: Das Schicksal der Spätheimkehrer...

    Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Band einer Reihe. Da ich Familiengeschichten sehr liebe und es kurz nach dem zweiten Weltkrieg spielt, war meine Neugier sofort geweckt. Gespannt begann ich zu lesen.

    In der Geschichte geht es um Katharina und ihre Familie. Sie lebt bei ihrer Schwiegermutter Mine und ihr Mann wird seit Jahren vermisst. Das Leben nach dem Krieg ist alles andere als leicht, aber man beißt sich durch. Doch dann begegnet sie dem Spätheimkehrer Johannes und nichts ist mehr wie es war. Was soll sie bloß tun?

    Mir ist direkt positiv aufgefallen, dass im Buch Ruhrpottplatt benutzt wird, was die Handlung sehr authentisch macht. Ich komme zwar nicht aus der Region, habe aber alles gut verstanden. Zudem gibt es am Ende ein Glossar zu den Begriffen.

    Der Autorin gelingt es in meinen Augen sehr gut ein Bild vom zerbombten Nachkriegsdeutschland zu zeichnen, bei dem man sich alles bildlich vorstellen kann und die Entbehrlichkeiten der Protagonisten beinahe am eigenen Leib spürt.

    Die dargestellten Figuren sind so unterschiedlich, dass jeder interessierte Leser jemanden findet, mit dem er sich identifizieren kann.

    Katharina als Hauptcharakter musste echt einiges durchmachen. Mir hat gut gefallen, dass ihr Lebensweg so diffizil war, denn das macht sie als Figur besonders spannend. Ich mochte ihre Träume vom eigenen Atelier und ihre Leidenschaft für Kleidung.

    Mit Johannes habe ich sehr mitfühlen können. Seine Erlebnisse im Krieg und im Lager haben mir Gänsehaut abverlangt. Zudem war an seinem Beispiel das Bergarbeiterleben gut nachvollziehbar.

    Besonders ans Herz gewachsen ist mir Schwiegermutter Mine, die für ihre Familie alles gibt und die Hoffnung nicht aufgibt, dass ihr Sohn doch noch aus dem Krieg heimkommt.

    Auch an Bösewichten mangelt es nicht, daher lasst euch in dem Punkt überraschen.

    Nicht nur Geschichte spielt im Roman eine Rolle, sondern auch die Liebe. Dies war zu keiner Zeit kitschig, zu viel oder übertrieben, sondern ganz nach meinem Geschmack. Gerade nach so viel Negativen finde ich so etwas als Gegensatz sehr angenehm.

    Der Roman hat mir alles abverlangt, da man wirklich ein Wechselbad der Gefühle erlebt. Da glaubt man, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann und dann passiert eben genau das.

    Mit dem Ende hatte ich so gar nicht gerechnet. Es hat mich so dermaßen geschockt, dass ich weinen und die Lektüre erstmal sacken lassen musste.

    Fazit: Mich hat der Roman tief berührt und nun warte ich ungeduldig auf die Fortsetzung. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Franziska M., 31.03.2020

    Als Buch bewertet

    Alle Menschen träumen vom Glück – doch welche Menschen haben das Glück und der Traum geht in Erfüllung?

    Der Roman spielt um 1951 in Essen. Katharina ist mit ihren beiden Töchtern, Inge und Bärbel, aus Berlin geflüchtet und hat bei ihrer Schwiegermutter Mine Unterschlupf gefunden. Die vier Frauen versuchen so gut wie es geht sich einen neuen Alltag aufzubauen. Katharina fängt zunehmend an sich ihren Lebensunterhalt mit selbstgeschneiderten Kleidern der neuesten Mode zu verdienen. So kommen die Frauen durch die harten ersten Jahre nach dem zweiten Weltkrieg. Eines Tages taucht Johannes, Mines Enkel, auf. Er hat die letzten sechs Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft verbracht und ist nach seiner Entlassung zu seiner einzigen noch lebenden Verwandtschaft zurückgekehrt. Dabei bringt er zunächst die aufgebauten Alltagsstrukturen durcheinander, doch nach ein paar Wochen kann er sich mühelos in den Alltag integrieren. Als er wieder zu Kräften gekommen ist, fängt er an im Kohleabbau zu arbeiten und kann dadurch dazu beitragen das Einkommen der Familie zu sichern. Zusätzlich sorgt er dafür, dass im Haus Neuerungen wie eine warme Dusche und eine funktionsfähige Toilette eingebaut werden.
    Immer Verlaufe des Buches werden mehr Hintergründe und biografische Erfahrungen der unterschiedlichen Protagonist*innen dargelegt. Dadurch werden auch die unterschiedlichen Träume der Personen sichtbar:
    Katharinas Traum aus dem rußgeschwärzten Essen den Rücken zukehren zu können und ein Modeatelier zu eröffnen.
    Mines Traum, dass ihr Sohn Karl, der Ehemann von Katharina, den Krieg überlebt, zurückkehrt und sie alle in ihrem Haus in Essen zusammen leben.
    Johannes Traum mit Katharina zusammen zu sein und eine eigene Familie zu gründen.
    Doch wer hat das Glück und der Traum geht in Erfüllung?
    Eva Völler hat einen äußerst lebendigen Roman mit toll angelegten Charakteren geschrieben. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und durch den Dialekt des Ruhrpotts bekommt das Buch eine ehrliche und erfrischende Note Realität. Dazu hat sie mich auf eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen: die unterschiedlichen Entwicklungen, Hoffnungen, Sehnsüchte und zum Teil auch Verzweiflung, kam bei mir als Leserin an, sodass ich beim Lesen des Öfteren sowohl gelacht als auch geweint habe. Besonders durch diese Emotionalität ist dieses Buch für mich ein absolutes Lese-Highlight! Ich freue mich jetzt schon ganz besonders auf den zweiten Teil!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 20.09.2020

    Als Buch bewertet

    Dies ist Teil 1 der Ruhrpottsaga. Man schreibt das Jahr 1951. Katharina ist aus dem zerbombten Berlin mit ihrem beiden Töchtern zu ihrer Schwiegermutter Mine nach Essen gezogen. Ihr Mann Karl wird noch immer vermißt aber Mine glaubt fest daran, dass Karl wieder kommt. Das Leben mit der barschen und herrischen Mine fällt Katharina schwer. Sie verdient ihren Lebensunterhallt mit dem Nähen von Kleidern, das sie unheimlich gut beherrscht. Ihr heimlicher Traum ist es, bald ein eigenes Atelier zu eröffnen. Doch dann kommt Mines Enkel Johannes als Spätheimkehrer vom Krieg zurück und das Leben der Frauen ändert sich. Johannes findet bald darauf eine Arbeit in der Zeche und zwischen Katharina und Johannes knistert und funkt es total. Doch dann trifft Karl aus russischer Gefangenschaft schwer krank und psychisch schwer traumatisiert nachhause zurück. Wird Katharina ihre Liason beenden? Ein wunderbar geschriebener Roman, der uns die Menschen aus dem Ruhrgebiet näherbringt. Wir erleben ihr tägliches Einerlei, der viele Russ, der die Wäsche schwarz färbt, die Arbeit der Männer unter Tage und dann die Erholung am Wochenende bei einem Bier. Die Autorin läßt ihre Figuren in dem Roman im Ruhrpottdialekt sprechen, was dem ganzen eine besondere Note gibt. Das Buch ist derart interessant und wirklichkeitsnah geschrieben, man kann die Sorgen und Nöte von Katharina und auch von Mine verstehen. Teilweise wird uns vorgeführt, mit welch einfachen Zutaten die Menschen damals ein gutes Essen zubereiten konnten. Ein Buch, nach dessen Lektüre man unbedingt wissen will, wie es mit der Familie weitergeht und man shon auf den zweiten Teil wartet. Auch das Cover ist ganz im Stil der 50igee Jahre gehalten.

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  • 4 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tinstamp, 31.03.2020

    Als Buch bewertet

    Wie aus dem Untertitel erkennbar ist, spielt die Geschichte im Ruhrpott, nahe Essen. Katharina und ihre beiden Töchter Inge und Bärbel sind während des Krieges aus Berlin geflohen und leben seitdem bei ihrer Schwiegermutter Mine. Ehemann Karl gilt seit Kriegsende als vermisst. Während Mine noch an die Rückkehr ihres Sohnes glaubt, hat Katharina damit abgeschlossen. Das Zusammenleben der beiden Frauen gestaltet sich oftmals schwierig. Die lebenshungrige Katharina träumt von einer Zukunft in der Stadt mit einem eigenen Atelier. Neben der harten Arbeit ändert und näht sie Kleider für die Frauen aus der Nachbarschaft und hofft auf weitere Empfehlungen, um den tristen Leben zu entfliehen. Eines Tages steht ein junger Mann vor der Tür. Es ist Johannes, der Sohn von Mines verstorbener Tochter. Er ist ein Spätheimkehrer und war in Kriegsgefangenschaft in Russland. Schon bald stellt Johannes das geordnete Leben in Mines Haus auf den Kopf....

    Die Autorin gibt uns einen guten Einblick in das schwere Leben der Bergleute und auch in die Zeit des Wiederaufbaus. Ein weiteres Thema sind die Spätheimkehrer und die Thematik rund um die Bespitzelung dieser armen Männer, die oftmals als Spione verdächtigt werden. Hier habe ich einiges Neues erfahren, das mir bisher noch nicht wirklich bewusst war. Allerdings hat dies auch mit der Geschichte Deutschlands (West- und Ostdeutschland) einiges zu tun und war in meiner Heimat Österreich doch anders. Gleichzeitig wird auch hier aufgezeigt, dass über die Jahre in Kriegsgefangenschaft oder über den Krieg selbst nicht gesprochen wird. Ein Thema, das uns nun, wo es kaum mehr Zeitzeugen gibt, zu denken gibt.

    Mit dem eingefügten Ruhrpott-Slang gelingt es Eva Völler viel Authentizität und Lokalkolorit in die Geschichte zu bringen. Das tägliche Leben zu dieser Zeit mit all den Schwierigkeiten und den hart arbeitenden Frauen und Männern wird sehr detailliert und lebendig erzählt. Ich hatte das Gefühl mittendrin in dieser Zeit zu sein. Manche Dinge erinnerten mich auch an meine Kindheit, obwohl ich zu dieser Zeit noch nicht geboren war. Andere wiederum, wie der Abbau der Kohle und die Bergleute waren für mich total fremd. Zusätzlich beginnt man die langsam beginnende Hoffnung zu spüren, dass die Zeiten endlich etwas besser werden. Alltägliche Dinge nehmen in der Geschichte sehr viel Raum ein, während sich zum Ende hin die Ereignisse überschlagen.

    Die einzelnen Charaktere sind authentisch und spiegeln die damalige Zeit ungeschönt wider. Mit Katharina hatte ich manchmal meine Probleme, aber im Großen und Ganzen fand ich sie sympathisch, wenn auch teilweise berechnend. Sie setzt alles daran ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
    Mine hingegen wirkt oft sehr herrisch und bestimmend, aber hinter ihrer rauen Schale steckt ein weicher Kern. Besonders ans Herz gewachsen ist mir allerdings Johannes, der nach langer Kriegsgefangenschaft zurückkehrt und sich bald wieder einlebt. Er hat für alle ein offenes Ohr und hilft, wo er nur kann. An seinem Beispiel wurde das Bergarbeiterleben sehr schlüssig dargestellt. Er ist ein sehr facettenreicher Charakter, der sehr sympathisch wirkt.
    Katharinas Töchter Inge und Bärbel sind grundverschieden. Inge steckt mitten in der Pubertät und wird erwachsen, während Bärbel ein rechter Wildfang ist und am liebsten mit dem Nachbarjungen Streiche ausheckt.

    Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und Blickwinkeln erzählt. So erhält man einen besseren Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Figuren. Der Spannungsbogen bleibt die ganze Zeit über aufrecht. Die wunderbar flüssige und bildhafte Erzählweise von Eva Völler lässt einem mitleben und mitfiebern. Trotzdem empfand ich Liebesgeschichte an manchen Stellen zu viel und vermistste etwas mehr
    Historie.
    Im letzten Drittel hat die Autorin jedoch einige völlig unerwartete Wendungen eingebaut, die mich tief Luft holen ließen und teilweise auch erschüttert zurückgelassen haben. Nun bin ich besonders gespannt auf die Fortsetzung und wie die Geschichte weitergehen wird.

    Fazit:
    Im ersten Teil der Ruhrpott-Saga von Eva Völler steht mehr das alltägliche Leben der Nachkriegszeit im Vordergrund, als der historische Hintergrund. Für mich hätte es gerne etwas mehr Historie sein können, aber ich muss zugeben, dass man mit der gewählten Erzählform das Gefühl beim Lesen hat, mitten drin in der Geschichte zu sein und dazuzugehören. Viel Lokalkolorit und die spürbare Hoffnung einer neuen Zeit entgegenzugehen heben diesen Roman von anderen ab. Das überraschende Ende macht neugierig auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 27.03.2020

    Als Buch bewertet

    Ruhrpottgeschichte
    Der Roman „Ein Traum vom Glück“ von Eva Völler zeigt die Zeit nach dem Krieg.
    Der Roman endet 1951 im Ruhrpott.

    Katharine ist in Berlin ausgebombt, sie flüchtet mit ihren beiden Töchtern Inge und Bärbel zu ihrer Schwiegermutter Mine .
    Sie verdient sich mit der Schneiderei ihren Lebensunterhalt. Sie träumt von einem Modeatelier.

    Dann steht plötzlich der Neffe Mine ihres Mannes Mine als Spätheimkehrer vor der Tür und wird von seiner Großmutter aufgepäppelt.
    Er sieht ihrem vermissten Mann Karl ähnlich.

    Die Autorin hat die Zeit ganz gut dargestellt.
    Man kann sich das Leben dort genau vorstellen. Die einzelnen Personen des Romans sind so anschaulich beschrieben, als wenn man dabei ist. Die Atmosphäre wird uns gut nahe gebracht.

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  • 4 Sterne

    1 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne S., 10.04.2020

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Mir hat der Roman von Anfang an gut gefallen, er ist direkt und so geschrieben, dass man sich gut in die Personen hinein denken kann. Als ich etwa bei Seite 330 war, fragte ich mich aber dann, wie die Geschichte wohl enden würde , bei nur noch 30 Seiten! Ich war dann auch entsprechend enttäuscht! Fast kommt es mir vor, als hätte die Autorin keine Lust mehr gehabt, sich noch weitere Gedanken darüber zu machen, wie es weiter gehen könnte. Die Sachlage war ja auch ziemlich kompliziert - und wurde dann simpel, aber tragisch beendet. Schade, dafür kann ich leider keine 5 Sterne geben.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna S., 14.04.2020

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch beschreibt sehr spannend die Probleme der Menschen nach dem Krieg, ich konnte es kaum aus der Hand legen und habe nachts im Bett noch gelesen. Da ich Anfang der 50er Jahre geboren bin hat mich einiges an meine eigene Kindheit auf dem Land erinnert, wir durften nach den Schulaufgaben raus und wenns um 18 Uhr läutete, mussten wir wieder daheim sein. Möglichkeiten zum Spielen gabs überall, ohne Schutzmßnahmen etc. wie heute. Fernsehen gabs nicht, aber viel Phantasie. Ganz tolles Buch!

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  • 4 Sterne

    2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 21.04.2020

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte ist sehr interessant, vor allem, weil sie im Ruhrpott spielt – diese „Kulisse“ wird ja eher selten beschrieben.
    Auch die Konstellation der Handlung hebt sich von anderen Büchern dieser Art angenehm ab.
    Allerdings ist die Atmosphäre insgesamt recht düster und ich bin mit den Figuren nur schwer warm geworden. Vielleicht, weil der Stil manchmal ein wenig gestelzt und hölzern ist.
    Dennoch fand ich das Buch interessant und lesenswert!

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele P., 06.04.2020

    Als Buch bewertet

    Eva Völler steht für garantiert gute Unterhaltung und spannende Geschichten, doch diesmal hat die Autorin sich noch einmal selbst übertroffen und mit ihrer neuen Ruhrpott-Saga ein wahres Highlight vorgelegt.
    Der Klappentext umreißt kurz das Geschehen, aber dem Leser erwartet noch viel mehr. Ein mehr als facettenreicher Roman, der ein ungeheuer detailgetreues Bild der frühen 50er Jahre in Essen abbildet. Für viele Leserinnen und Leser wird es eine Reise in die Kindheit oder die ihrer Eltern sein. Es geht um das Leben der Familien nach dem Krieg, die Folgen sind immer noch zu spüren. Es geht um die Spätheimkehrer, die das Leben der Familien stark beeinflussen. Aber es geht auch um den Ruhrpott, um das Leben der Menschen, die Untertage arbeiten. Es geht um Träume und Liebe, es geht um Familiensinn und Freundschaft. Katharina ist eine sehr einnehmende Protagonistin, sie durchlebt im Laufe des Romans die reinste Gefühlsachterbahn, sodass der Leser automatisch sehr viel Empathie für sie empfindet. Johannes als männlicher Gegenpart bleibt im Gegensatz zu Katharina blasser, er wird zwar im Laufe des Romans immer stärker, bekommt aber von der Autorin nicht eine ganz so starke Stimme wie Katharina. Mine, die Schwiegermutter, ist eine sehr beeindruckende Frau, für die ich im Laufe des Romans immer mehr Sympathie empfunden habe. Sie ist eine echte Kämpferin und steht für diesen unnachahmlichen Schlag der Generation, die nach dem Krieg, aus dem Nichts eine neue Existenz aufbauen mussten. Hinzu kommt bei der ihr der Ruhrpott-Slang, der das Ganze noch authentischer macht.
    Es gibt viele kleine Geschichten, die in dem Roman miteinander verwoben werden und somit wird die Spannung in dem Roman sehr hoch gehalten. Besonders im letzten Drittel des Romans überschlagen sich die Ereignisse und als Leser hat man kaum eine ruhige Minute. Mich hat die Konzeption des Romans komplett überzeugt und ich habe die Lesestunden sehr genossen. Der Roman ist in sich chronologisch aufgebaut, es gibt kleinere Zeitsprünge, die aber nicht weiter ins Gewicht fallen. Die Hauptstimme des Romans ist Katharina, aber als Leser haben wir auch Einblick in die Gedanken weiterer Figuren, was ein sehr komplettes Bild der Gesellschaft schafft. Der Roman ist in sich logisch und konsequent aufgebaut, welches zu einem sehr guten Leseerlebnis führt.
    Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr gut zu lesen und macht einfach Spaß. Mir hat besonders gut der Ruhrpott-Slang gefallen der zu einem ganz eigenen Flair beiträgt. Am Ende des Romans befindet sich ein Glossar, dass es auch Lesern aus anderen Gebieten / Mundarten erleichtert dem Roman schnell und unkompliziert zu folgen.
    Der Roman ist sowohl für Frauen als auch für Männer geschrieben worden. Zwar ist Katharina eine starke Hauptfigur, da aber auch der Bergbau im Mittelpunkt steht und der von den Kumpeln bestritten wird, werden auch Männer interessiert sein.
    Ein ganz wunderbarer Roman, dem ich sehr viele Leser wünsche, da er ein Stück deutscher Zeitgeschichte zum Leben erweckt. Es sollten viel mehr Bücher über die Nachkriegszeit geschrieben werden, da gerade die jüngeren Generationen nicht so viel über die Zeit ihrer Eltern und Großeltern in der Schule erfahren.

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