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  • 4 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 19.02.2023

    Als Buch bewertet

    Ullas Leben aus Sicht ihrer Tochter Fine
     
    Ulla Dehmels älteste Tochter Fine muss schon früh Verantwortung übernehmen. Bereits vor ihrer Schuleinführung passt sie auf ihre beiden jüngeren Schwestern auf, weil Ulla mehr Künstlerin als Hausfrau und Mutter ist. Sie versucht zwischen ihren Eltern zu vermitteln, deren Ehe nicht gut läuft, und ihrem Vater klarzumachen, dass er noch zwei weitere Töchter hat, die um seine Liebe und Aufmerksamkeit buhlen. Vor allem Neli, die mittlere, leidet sehr unter der Situation.
     
    Ich gebe zu, dass ich mich mit dem 4. Band der Reihe von Ulrike Renk etwas schwer getan habe. Da ist zum einen der Klappentext, der nicht ganz zum Inhalt passt. Erst im letzten Drittel des Buches geht es nämlich um den erwähnten Aufenthalt der Mädchen in der Pflegefamilie und erst im letzten Kapitel darum, wie sehr sich die Situation der Viertel-Jüdinnen unter den Nationalsozialisten ändert. Da ist Fine ca. 14 und geht noch zur Schule, ihr Traum, Abitur zu machen und zu studieren, wird nur erwähnt. Zum anderen ist mir das Buch zu sehr auf die Ullas politisches Engagement für die KPD fixiert, für deren Ziele sie Fine zugegebenermaßen schon früh begeistert.
     
    Ich würde es darum eher als Weitererzählung von Ullas Leben aus Fines Sicht bezeichnen. Fine wirkt schon als Kind sehr reif. Sie nimmt immer auf alle Rücksicht und hat ein sehr ausgleichendes Temperament, kümmert sich um ihre Schwestern und nimmt ihrer Mutter Hausarbeit ab.
    Nach dem Scheitern der Ehe hat Ulla große Probleme, mit den Kindern über die Runden zu kommen, da Heinrich sie kaum unterstützt. Stattdessen stürzt er sich in seine Forschung und eine private Arztpraxis, die leider keinen Gewinn abwirft. Als dann auch noch die Weltwirtschaftskrise kommt, hat Ulla bald keine Wahl mehr und muss ihre Töchter in eine Pflegefamilie geben.
     
    Wie sehr sich ihr Leben von einer „normalen“ Kindheit unterscheidet, verstehen die Mädchen erst dort. Natürlich vermissen sie ihre Mutter sehr, aber endlich haben sie einen geregelten Tagesablauf, immer genügend Essen und jemanden, der für sie da ist. Ulla liebt ihre Kinder zwar sehr, aber ihre Freiheit anscheinend noch mehr. Mit der Begründung, ihnen eine bessere Welt hinterlassen und die Nazis zurückdrängen zu wollen, stürzt sie sich in die politische Arbeit. Dass das gefährlich ist, wird Fine schnell klar, trotzdem kann sie ihre Mutter verstehen und teilt deren Ansichten, geht gern zu den Pionieren. Zudem hat sie die Angewohnheiten, die Gespräche der Erwachsenen zu belauschen und sich eine eigene Meinung zu bilden – das hat mir sehr imponiert. „Die Welt verändert sich, und ich will wissen, was sie darüber denken.“ (S. 253)
     
    Ulrike Renk zeichnet wieder ein sehr lebendiges Bild dieser schwierigen Zeit voller politischer Umbrüche. Zur Weltwirtschafts- kommen die privaten Krisen der Dehmels. Ulla will (künstlerisch) arbeiten und hatte gehofft, dass sich Heinrich mit ihr in die Erziehung der Kinder und Hausarbeit teilt – ein Unding zur damaligen Zeit. Das Scheitern der Ehe wirkt sich sehr auf die Kinder aus. Die Mädchen taten mir oft leid. Sie sehnen sich nach der Liebe und Anerkennung ihres Vaters und oft auch der Aufmerksamkeit ihrer Mutter. Aber Ulla führt ein sehr unstetes Leben, versucht ihren Traum von einer kommunistischen Welt zu verwirklichen und lässt sich von ihren Partnern auch für Projekte im Ausland gewinnen, hinter denen das Familienleben dann zurücksteht.

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  • 4 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Shilo, 14.02.2023

    Als eBook bewertet

    Emotionaler vierter Teil der Familien-Saga
    Auch Ulla Dehmel ist mit ihren drei Töchtern im Jahr 1931 von der Wirtschaftskrise betroffen. Sie engagiert sich in der kommunistischen Partei und überzeugt auch Fine von deren Ideen. Doch sie schafft es kaum, sich und die drei Mädchen über Wasser zu halten. Schließlich bleibt ihr nichts anderes übrig, als Fine und ihre Schwestern in eine Pflegefamilie in Thüringen zu geben. Die Mädchen sind vom Heimweh geplagt. Fine gelingt es mit der Zeit, sich in die neue Familie einzuleben. Dann kommen die Nazis an die Macht.
    Dieser vierte Band der Reihe erzählt vom Scheitern der Ehe zwischen Ulla und Heinrich Dehmel und dem verzweifelten Versuch, mit ihren Kindern trotz Arbeitslosigkeit, Geldmangel und Hunger über die Runden zu kommen. Anschaulich vermittelt die Autorin die Gefühle und Gedanken von Fine, die bei ihrer Pflegefamilie ihren jüngeren Schwestern Halt und Geborgenheit vermitteln muss. Auch in diesem Band sind die verschiedenen Charaktere wieder eindrucksvoll und nachvollziehbar beschrieben. Die sehr gut recherchierte Handlung beruht auf Tatsachen und wurde von Ulrike Renk mit fiktiven Begebenheiten ausgeschmückt. Durch den leichten Schreibstil ließ sich das Buch flüssig lesen.
    Mein Fazit:
    Schade, dass die Reihe nun abgeschlossen ist. Doch kann ich verstehen, dass die Autorin zu diesen unsicheren Zeiten nicht über die Kriegsjahre der Familie Dehmel schreiben möchte. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesefee23.05, 06.05.2023

    Als Buch bewertet

    Veränderung

    „Egal wie, ich werde meinen Weg gehen. Ich bin eine Dehmel. Ich bin eine Erbin dieser Familie und werde meine Bestimmung finden.“

    „Fine und die Zeit der Veränderung“ ist der vierte und vorerst letzte Band der „Eine Familie in Berlin“-Reihe von Ulrike Renk. Der Roman erschien im Februar 2023 im Aufbau Verlag.

    Berlin, 1926: Fine, Ullas Tochter, ist mittlerweile sechs Jahre alt. Deutschland verändert sich und sie ist mittendrin. Ihre gesamte Familie engagiert sich für den Kommunismus. Manch einer mit mehr Herzblut als der andere, aber allen ist klar: die Nationalsozialisten sind eine ernstzunehmende Gefahr. Die Weltwirtschaftskrise macht das Leben zusätzlich schwer, die finanziellen Mittel sind knapp und Ursula kann sich nur schwer um ihre Kinder kümmern. So wächst Fine in einer turbulenten Zeit auf und muss schnell erwachsen werden. Für ihr Alter ist sie jedoch sehr reif, sie übernimmt mehr und mehr die Verantwortung für ihre Geschwister und unterstützt ihre Mutter so gut sie eben kann. Sie ist ein kluges und aufgewecktes Kind und möchte, wie ihre Mutter, für den Kommunismus kämpfen…
    Der Roman ist aus zwei Perspektiven geschrieben. Zunächst wird die Handlung aus Ursulas Sicht erzählt, was einen mühelosen Einstieg gewährleitstet. Das Buch knüpft direkt an den Vorgänger an und schnell ist man wieder mitten in der Geschichte drin. Ulla ist weiterhin ein sehr positiver und fröhlicher Mensch, während ihr Ehemann Heinrich sich leider nicht wirklich entwickelt hat. Immer noch gibt es Eheprobleme und Ursulas Mann ist wirklich unausstehlich. Ich mag Ulla und ihre chaotische, aber liebevolle Art sehr gerne. Ihr Engagement für den Kommunismus ist beachtenswert, aber zunehmend gefährlich. Nicht nur für sie, auch für ihre Kinder. Je mehr sich die politische Situation zuspitzt, desto geringer werden Ullas finanzielle Mittel, sodass sie schließlich zu einer Entscheidung gezwungen wird, die ihr nicht leichtfällt.
    Später wechselt die Erzählperspektive dann zu Fine, der neuen Protagonistin. Die Handlung wird daher hauptsächlich aus Kinderaugen berichtet, was absolut zu Fines Geschichte passt. Emotionen und Gefühle werden gut vermittelt, es wird deutlich, dass Fine zwar früh sehr erwachsen wirkte, sie sich aber eigentlich auch ein sicheres Heim und ein stabiles Umfeld wünschte.
    Ulrike Renk fängt in ihrem Roman den Zeitgeist und die Themen der 20er Jahre geschickt auf. Der Schreibstil und die Handlung sind flüssig, der historische Kontext wird mühelos in die Handlung eingearbeitet und schließlich, 1935, beendet. Im Nachwort beschreibt die Autorin, warum die Geschichte der Familie Dehmel ab dieser Stelle nicht weitergeführt wird. Auf Grund der aktuellen Lage in der Ukraine vermag sie nicht über den zweiten Weltkrieg schreiben und ich kann es ihr absolut nicht verübeln. Ich hoffe, dass es irgendwann weitergehen kann, denn Potential ist auf jeden Fall da!
    Weniger gefallen hat mir lediglich, dass bereits der Klappentext des Buches einen Großteil der Handlung verrät und im Buch ziemlich weit vorgreift.

    Mein Fazit: Nachdem ich ja mit dem ersten Band der Buchreihe so meine Schwierigkeiten hatte, bin ich nun wirklich traurig, dass die Bücher um die Familie Dehmel nun erstmal beendet sind. Ich habe sie wirklich gerne gelesen und bin begeistert, wie bildlich Ulrike Renk schreibt und eine Saga über eine reale Familie entstehen lässt. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen für den vierten Band und eine Leseempfehlung für euch!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 11.03.2023

    Als Buch bewertet

    „...Fine ist schon eine kleine Frucht – ein Äpfelchen. Ihr Charakter ist schon angelegt. Sie ist selbstbewusst und fröhlich, bewegt sich gerne...“

    So charakterisiert Ulla ihre 6jährige Tochter. Deren Entwicklung darf ich im vierten Band der Serie verfolgen.
    Die Autorin hat erneut eine spannende Familiengeschichte geschrieben, die sich an wirklichen Ereignissen orientiert.
    Der Schriftstil ist ausgereift. Er bringt die familiären Verhältnisse und die gesellschaftlichen Probleme auf den Punkt. Dazu dienen insbesondere viele gut ausgearbeitete Gespräche.
    Heinrich und Ulla sind zurück nach Berlin gezogen. Neben Fine haben sie zwei weitere Töchter. Vor allem Neli, die mittlere, ringt verzweifelt um die Anerkennung ihres Vaters. Beate, die jüngste, ist eine kleiner Sonnenschein.
    Heinrich hat sich über die Wohnverhältnisse in Berlin aufgeregt und deshalb seine Stellung als Amtsarzt verloren. In der Ehe kriselt es, denn das Geld ist knapp. Ulla wollte nie nur Hausfrau und Mutter sein.
    Ich darf das Leben der Familie von 1926 bis 1933 verfolgen. Einen breiten Rahmen nimmt die Politik ein. Während Vera, Heinrichs Schwester, sich eher zu den Sozialdemokraten hingezogen fühlt, wird Ulla Mitglied der Kommunistischen Partei. Heinrich sieht ihr Engagement skeptisch.

    „...Ich sehe mich sicher als Sozialisten, aber bestimmt nicht als Kommunisten. Sie versuchen, ihre Ideologien mit Gewalt durchzusetzen. Und Gewalt hat in dieser Welt nichts mehr zu suchen…“

    Fine fühlt sich bei den Pionieren wohl. Sie zeigt sich interessiert an politischen Fragen und ist für ihr Alter ziemlich reif. Aber sie lernt auch schon die Schattenseiten kennen.
    Heinrich und Ulla trennen sich. Heinrich behandelt viele Patienten umsonst. Deshalb bezahlt er für seine Familie nur die Miete. Ulla ist also gezwungen, arbeiten zu gehen. Das jedoch ist in der Wirtschaftskrise schwierig. Außerdem beanspruchen ihre politischen Aktivitäten viel Zeit. So muss sich Fine häufig um ihre jüngeren Geschwister kümmern.
    Als sich die Situation weiter zuspitzt und Ulla kaum noch ihre Familie ernähren kann, setzen sie Heinrich und ihr Vater unter Druck. Sie soll die Kinder bei einer mit ihrem Vater befreundeten Familie in Thüringen unterbringen.
    Das ist ein zweischneidiger Schwert. Den Mädchen fehlt die Familie. Nach einiger Zeit aber erkennt Fine, dass ein geregeltes Leben auch seine Vorteile hat. Sie darf Kind sein. Politik spielt nun keine Rolle mehr in ihrem Leben. Hinzu kommt, dass Paula Dehmel, die Großmutter der Mädchen, Jüdin war. In Tabarz sind sie damit weit weg von Berlin und den zunehmenden Auseinandersetzungen.
    Ein Personenverzeichnis und ein inhaltsreiches Nachwort ergänzen die Geschichte.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell, 09.03.2023

    Als Buch bewertet

    Der Roman "Fine und die Zeit der Veränderung" von Ulrike Renk beginnt 1926 in Berlin und endet 1935. Zu Beginn des Romans steht Ulla im Mittelpunkt der Handlung, denn es wird vieles mit ihren Augen betrachtet. Ihre Ehe mit Heinrich und das Familienleben sind durch Streitereien und eine finanzielle Misere geprägt. Die Kinder sind viel sich selbst überlassen und haben oft Hunger. Die wirtschaftliche und politische Situation wird für die Familie immer brisanter, da sich Ulla den Kommunisten verschrieben hat, ihr Vater der NSDAP Beitritt und es an Bedeutung gewinnt, dass ihre Kinder zu einem Viertel jüdischen Ursprungs sind. Der zweite Teil des Romans legt das Hauptaugenmerk auf Fine, die nun gemeinsam mit ihren Schwestern bei einer Familie privat als Pflegekinder aufgenommen wurden. Wie es den Kindern geht und wie nun ihr Alltag ist darum geht es im zweiten Teil. Sehr gerne hätte ich die Menschen weiter begleitet, sprich mehr von ihnen gelesen. So ist das Ende offen, für mich ein wenig abrupt, obwohl ich die Gründe der Autorin in ihren Ausführungen im Nachwort verstehen kann. Der Roman beantwortet im Nachwort noch einige offenen Fragen zu den historischen Figuren, was mir ebenso wie der Schreibstil gut gefallen hat. Vier Sterne!

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    renate s., 02.03.2023

    Als Buch bewertet

    Auch bei Band vier gefällt mir das Cover wieder hervorragend. In die Geschichte bin ich sofort versunken. 1926 ist die Familie von Ulla und Heinrich nach Berlin zurückgekehrt. Die beiden haben sich auseinandergelebt und auch finanziell wird es schwer. Richard verliert seinen Job,da er die Mißstände der wickelburg anprangern und richtet eine Praxis ein

    Vor allem interessiert er sch für die chemische Beeinflussung der Psyche. Ulla setzt sich für die KP ein. Fine muß früh erwachsen werden und sich um ihre Schwestern kümmern. Als Heinrich auszieht, die Wirtschaftslage immer kritischer wird und auch die Beziehung zu Minning scheitert, muss Ulla schweren Herzens der Unterbringung der Mädchen bei einer Pflegefamilie zustimmen

    Fine hat viel von den politischen Diskussionen der Erwachsenen gelernt, sich bei den Pionieren engagiert, lernt gern und kümmert sich um die Schwestern. Trotz des Trennungsschmerzes von der Mutter, erkennt sie die Sicherheit bei der Familie Sperling. Aber auch dort spürt sie zunehmend das Erstarken der NSDAP.

    Das Buch ist durchwegs berührend und spannend und ich hätte gerne noch weiter gelesen, jedoch verstehe ich durch das sehr persönliche Nachwort gut,dass jetzt nicht die Zeit dazu ist. Gott sei Dank hilft Ulrike Renk mit vielen Informationen aus. Ich kann den Band ebenso wie die vorigen Bücher nur empfehlen

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