5€¹ Rabatt bei Bestellungen per App! Gleich Code kopieren:

 
 
Merken
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 133914209

eBook (ePub) 15.99
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    60 von 78 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sven D., 09.08.2020

    Ja, es kann sein, dass Andreas Herteux ein großer Wurf gelungen ist, sehr wahrscheinlich ist er das.
    Ich mache keinen Hell daraus, dass ich (wahrscheinlich) zu den glühensten Anhänger*innen des Autors Andreas Herteux gehöre und mir bereits frühzeitig ein Rezi-Exemplar geschnappt habe. Ich persönlich finde die Vielseitigkeit von Andreas Herteux bemerkenswert. Sowohl Verlag als auch Autor kennen meine Meinung bereits und nach dem Ende der Sperrzeit, kann ich sie auch publizieren. Aber jetzt zu "Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert" ;)

    Der Klappentext lautet folgendermaßen:

    "Die Welt wandelt sich in rasender Geschwindigkeit. Alles dreht sich, wirkt aus den Fugen geraten. Eine Wirklichkeit, die nicht selten auf Unverständnis trifft und nach Erklärungen fordert. Die-se gelingen aber oft nicht befriedigend, was die Frage aufwirft, ob sie ausreichend sind, um die komplexen Veränderungen darzustellen. Können sie das noch? Oder müssen sie weiterentwickelt werden? Bedarf es vielleicht anderer Ansätze, um das 21. Jahrhundert verstehen zu können?

    Andreas Herteux schließt die offenen Lücken, offeriert eine Vielzahl von neuen bzw. weiter-entwickelten Erklärungsansätzen für globale gesellschaftliche, politische sowie wirtschaftliche Phänomene und bietet damit eine faszinierende Sicht auf ein neues Zeitalter: das des kollektiven Individualismus."

    Andreas Herteux verspricht dabei nicht zu viel, sondern präsentiert dem Leser wirklich ein Bild des 21. Jahrhunderts, das komplett logisch ist und die Augen öffnet. So hatte ich das vorher noch nie gesehen und ich finde, dass er 1000% Recht hat.

    Ja, es kann sein, dass Andreas Herteux ein großer Wurf gelungen ist, sehr wahrscheinlich ist er das. Ich sehe das zumindest so. Zumindest aber einer, der vor Originalität nur so sprüht, erfrischend ist und diskutiert werden muss.Als Fan gebe ich 5 Punkte. Die würde ich aber auch als Nicht-Fan geben, dennAndreas Herteux liefert mit seinem Buch unabhängig von meinem Fandom eine überaus interessante Diskussionsgrundlage darüber, wie die Gesellschaft wurde, wie sie ist und wie sie sein wird.

    Sven D. Hofmann

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    86 von 137 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Toni B., 07.08.2020

    Ein aufklärendes Buch, das Antworten auf ungeklärte Fragen gibt
    Inhalt

    Die Welt wandelt sich in rasender Geschwindigkeit. Alles dreht sich, wirkt aus den Fugen geraten. Eine Wirklichkeit, die nicht selten auf Unverständnis trifft und nach Erklärungen fordert. Die-se gelingen aber oft nicht befriedigend, was die Frage aufwirft, ob sie ausreichend sind, um die komplexen Veränderungen darzustellen. Können sie das noch? Oder müssen sie weiterentwickelt werden? Bedarf es vielleicht anderer Ansätze, um das 21. Jahrhundert verstehen zu können?

    Andreas Herteux schließt die offenen Lücken, offeriert eine Vielzahl von neuen bzw. weiter-entwickelten Erklärungsansätzen für globale gesellschaftliche, politische sowie wirtschaftliche Phänomene und bietet damit eine faszinierende Sicht auf ein neues Zeitalter: das des kollektiven Individualismus.


    Kritik

    Auf knapp 300 Seiten versucht Andreas Herteux, der selbst ein privates Forschungsinstitut unterhält, das 21. Jahrhundert auf gesellschaftlicher Ebene zu erklären. Dabei bezieht er wirtschaftliche und technologische Entwicklungen mit ein.
    Im Gegensatz zu anderen Büchern, die ich kenne, kaut der Autor nicht zum x-ten Mal bekannte Theorien wieder, sondern nutzt sie nur, wenn sie unumstritten sind wie z.B. den Zerfall der Gesellschaft in Milieus.

    Davon hätte ich auch nichts lesen wollen, denn ähnlich wie der Autor, sehe ich die mittlerweile die langweiligen Standardtheorien als ungenügend an, um der Komplexität unserer Zeit gerecht zu werden. Herteux trügt das aber elegant aus, vermutlich, um sich es mit niemanden zu verscherzen.Er sieht "Lücken" und "Weiterentwicklungsbedarf" und möchte nur "Impulse" geben, die zu "füllen."

    Für die Lücken entwickelt Herteux neue Modelle und Theorien. Da es ziemlich viele Lücken sind, entwickelt er sehr viele Modelle und Theorien, die den Schwerpunkt des Buches bilden:

    - Zeitenwandel

    - Homo Stimulus

    - Reizgesellschaft

    - Verhaltenskapitalismus

    - Identifikationsdissonanz

    - Milieukampf

    - Milieukonflikt

    - kollektiver Individualismus

    Keine der Theorien oder keines Modelle steht für sich. Alle stehen sie in, wie der Autor gerne schreibt "Wechselwirkung" und so ergibt sich am Ende ein sehr frisches und originelles Panaorma des 21. Jahrhunderts.

    Genau aus dem Grund lohnt sich das Buch. Es ist ein anderer Blickwinkel.

    Das A und O bei solchen Büchern ist für mich aber die Lesbarkeit. Hier schafft Herteux den schwierigen Spagat, die Theorien und Modelle wissenschaftlich aufzuziehen, aber so zu erläutern, dass es auch der Durchschnitt verstehen kann.

    Insgesamt empfinde ich das Buch als anregend und empfehlenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    36 von 44 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Henrik B., 03.08.2020

    Ein Lichtblick im Chaos der Wirklichkeit

    Vorab ein ehrliches Bekenntnis: Ich bin seit Jahren ein Fan von Andreas Herteux. Nicht nur von seinen Büchern, sondern auch von seinen zahlreichen Veröffentlichungen in den Medien. Deswegen bin ich bei jedem seiner Bücher positiv gestimmt.

    Sein Buch "Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert" erscheint eigentlich erst am 01.08.2020, aber ich habe bereits vor einigen Wochen ein Rezi-Exemplar über den Erich von Werner Verlag erhalten und seit gestern dürfen die Meinungen auch veröffentlicht werden. Verlag und Autor habe ich meine Meinung auch schon etwas länger mitgeteilt.

    Jetzt aber zum Buch! Erstmal ganz frech und frei: Es ist immer Skepsis angebracht, wenn jemand sich in einem Buch zum Ziel setzt, die Gesellschaft oder deren Entwicklungen zu erklären. Es macht misstrauisch und man könnte vermuten, dass hier irgendwas ideologisches weichgekocht wird. Wird es aber nicht, denn das hier ist aber verblüffend plausibel und vor allem sehr originell.

    Es kommt heute selten vor, dass man eine halbwegs plausible Theorie findet, die halbwegs hilft, die Komplexität der gesellschaftlichen Veränderungen zu verstehen. Auch mal welche, die nicht schon 100 x durchgekaut wurden und doch unbefriedigend sind.

    Hier finden sich ein halbes Dutzend davon, die ein faszinierendes Bild der Wirklichkeit ergeben und vor allem neu sind:

    Homo stimulus

    Unter einem Homo stimulus versteht man eine derartig konditionierte Person, die an eine permanente Konfrontation mit hochfrequentierten, kurzen sowie künstlichen Reizen gewöhnt ist und sich ihnen kaum oder nur teilweise entziehen kann oder will. Im Gegenteil werden bestimmte Reize oft selbst eingefordert oder ein entsprechender Reizdialog angestoßen.

    Identifikationsdissonanz

    Die Theorie der modernen Identifikationsdissonanz, die voraussetzt, dass die Erosion der Lebenswirklichkeiten sich dynamisiert hat und die Möglichkeiten der Selbstentfaltung sich potenziert haben, besagt, dass es zunehmend Konflikte des Einzelnen bezüglich der eigenen Rolle als Teil eines Milieus und des persönlichen Individualisierungs- und Einbettungsprozesses geben kann und diese langfristig Einfluss auf die gesellschaftlichen Entwicklungen und Strukturen nehmen werden

    Kollektiver Individualismus

    Unter einem kollektiven Individualismus wird ein Individualismus verstanden, bei dem das Individuum so eingebettet wird, dass die individuelle Selbstentfaltung innerhalb eines nicht oder kaum sichtbaren Rahmens stattfinden kann. Der kollektive Individualismus ist zugleich die Bezeichnung einer Zeitperiode. Grundsätzlich sind zwei Varianten zu unterscheiden:

    Vollständiger kollektiver Individualismus

    Der vollständige kollektive Individualismus ist das Produkt eines totalen Individualisierungsprozesses, der nicht mehr durch Milieukämpfe sowie weitere Einschränkungen gehemmt wird. Er ist die Reinform, bzw. das Ideal des kollektiven Individualismus und dürfte im 21. Jahrhundert nicht mehr erreicht werden.

    Unvollständiger kollektiver Individualismus

    Der unvollständige kollektive Individualismus ist ein kollektiver Individualismus, bei dem der Individualisierungs- und Einbettungsprozess gehemmt oder verlangsamt, wird bzw. nicht vollständig abgeschlossen werden kann. Typische Faktoren dieser Hemmung wären z.B. Milieukämpfe oder die Identifikationsdissonanz. Es handelt sich daher um eine aktuelle Realitätsform. Der kollektive Individualismus des 21. Jahrhunderts wird ein unvollständiger sein.

    Milieukampf

    Milieukampf bedeutet, dass sich zwischen den Lebenswirklichkeiten (Milieus) einer Gesellschaft (oder mehrerer Gesellschaften) Konflikte ergeben, die aktiv oder passiv ausgetragen werden.

    Milieukonflikt

    Dem Milieukampf gehen stets Milieukonflikte voraus.

    Milieukonflikte sind Konflikte, die dann begründet werden, wenn die Bedürfnisse der Milieubildenden teilweise oder gänzlich unerfüllt bleiben bzw. das Selbstverständnis der Lebenswirklichkeit attackiert wird.

    Moderne Reizgesellschaft

    Unter einer modernen Reizgesellschaft versteht man einen Zusammenschluss von Individuen, der in starker Frequenz beeinflussenden, in der Regel künstlich erzeugten Reizen ausgesetzt ist und sich diesen nur schwer oder nicht entziehen kann bzw. das zum Teil auch nicht möchte.

    Verhaltenskapitalismus

    Unter Verhaltenskapitalismus versteht man eine Spielart des Kapitalismus, in der menschliches Verhalten zum zentralen Faktor für die Produktion und Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen wird.

    Wertekapitalismus

    Der Wertekapitalismus [die Wertemarktwirtschaft] ist eine Wirtschaftsordnung, in der Werte zu einem Produktionsfaktor werden.

    Zeitenwandel

    Unter einem Zeitenwandel versteht man einen zeitlichen Abschnitt, in dem sich dessen einzelne Elemente auf eine solche Art und Weise dynamisch gegenseitig beeinflussen, dass diese eine Neuordnung der bisherigen (globalen) Machtverhältnisse bewirken können.

    Diese Elemente sind:

    Umgang mit dem technologischen Fortschritt (z. B. Digitalisierung, Verhaltenskapitalismus, Homo stimulus, Biotechnologie, KI, Optimierung des Menschen)
    Aufstieg neuer Konkurrenten auf den Weltmärkten (z. B. asiatische Staaten)
    Schwäche der westlichen Welt (z. B. durch Instabilität, schwindendes Vertrauen in bestehende Ordnungen, Verlust von Wettbewerbsfähigkeit oder durch den politischen Aufstieg Chinas)
    Veränderung der Umweltbedingungen (z. B. durch Klimawandel, Pandemien, Ressourcenausbeutung oder Umweltzerstörung)
    Fehlen von Perspektiven bei einem Teil der Menschheit (z. B. durch Überbevölkerung oder unbefriedigte Grund- und Sicherheitsbedürfnisse)

    Die Quelle für die Definitionen findet sich hier. Ich habe sie übernommen. Sie sind ein Zitat und das Urheberrecht gehört zu der Quelle.
    Insgesamt ergibt sein ein Bild der Gegenwart, dem ich zu 100% zustimme. Es ist verblüffend logisch und man fragt sich als Leser, warum andere Beobachter nur Teile des Waldes vor lauter Bäume sehen.
    Vielleicht braucht es in Zeiten, in denen die Menschen die Welt die Welt nicht mehr verstehen Denker wie Andreas Herteux, die alles ordnen können
    5 Sterne und eine klare Empfehlung - auch als Nicht-Fan

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    37 von 45 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mildred L., 04.08.2020

    Herteux zieht den Vorhang weg und zeigt die Realität
    Ich habe mir lange überlegt, ob ich 4 oder 5 Sterne gebe. Inhalt, Stil, Originalität und Neuigkeitswert haben definitiv 5 Sterne verdient. Aber erstmal zum Inhalt:

    "Die Welt wandelt sich in rasender Geschwindigkeit. Alles dreht sich, wirkt aus den Fugen geraten. Eine Wirklichkeit, die nicht selten auf Unverständnis trifft und nach Erklärungen fordert. Die-se gelingen aber oft nicht befriedigend, was die Frage aufwirft, ob sie ausreichend sind, um die komplexen Veränderungen darzustellen. Können sie das noch? Oder müssen sie weiterentwickelt werden? Bedarf es vielleicht anderer Ansätze, um das 21. Jahrhundert verstehen zu können?

    Andreas Herteux schließt die offenen Lücken, offeriert eine Vielzahl von neuen bzw. weiter-entwickelten Erklärungsansätzen für globale gesellschaftliche, politische sowie wirtschaftliche Phänomene und bietet damit eine faszinierende Sicht auf ein neues Zeitalter: das des kollektiven Individualismus."



    Meinung:

    "Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert" von Andreas Herteux ist ein Brett von einem Buch und eines, das die Gegenwart wirklich erklärt oder zumindest eine schlüssige Erklärung anbietet, in dem es eine Vielzahl von neuen, oft vom Autor selbst erdachten Theorien, Modellen und Ideen, Erklärungen zu einem teilweise abgeschlossenen Weltbild vermischt, ohne irgendwas Absolutes zu fordern. Er ist dabei überzeugend und vor allem auch für Laien verständlich, soweit die Bildung nicht aus der Baumschule kommt.

    Warum trotzdem mein Schwanken zwischen 4 und 5 Sternen? Das ist ganz einfach. Ich mag die Wirklichkeit nicht. Ich will nicht nur Teil eines Milieus von gut 10% der Bevölkerung sein, sondern, dass alle so denken, wie ich. Ich will nicht auf den Verhaltenskapitalismus hereinfallen. Ich will nicht akzeptieren, dass meine smartphonebesessenen Kinder womöglich schon Homo stimuluse sind. Ich will nichts von einem Milieukampf hören, sondern den guten alten Klassenkampf: Reich gegen Arm, Gut gegen Böse. Ich will das Linksrechtsschema. Ich will Homogenität und nicht die Heterogenität, die beschrieben wird. Ich will diese Gegenwart nicht und auch nicht diese Zukfunft,

    Und trotzdem gibt es all die Dinge, obwohl ich sie nicht will. Herteux hat vermutlich Recht mit seinen Theorien und trotzdem mag ich es nicht, dass er mir die Illusion nimmt und den Vorhang wegzieht

    Das macht Andreas Herteux hier, aber kann ich deswegen einen Stern abziehen? Weil ich die Wirklichkeit nicht mag und lieber schön "eingebettet" wäre, wie es der Autor beschreibt? Denke nicht, weiß aber auch nicht.Selten hat mich ein Buch so nachdenken lassen. Daher doch 5 Sterne, auch, wenn ich nicht um's Augen öffnen gebeten hatte.

    Ich weise daraufhin, dass ich das Buch als Rezi-Exemplar vor Veröffentlichung erhalten habe. Das beeinflusst meine Bewertung aber nicht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    29 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi R., 10.08.2020

    Versuche, eine Zeitperiode zu beschreiben und vorauszusagen gab es immer und wird es immer geben. Manchmal sind sie gelungener, manchmal nur gruselig.

    Im vorliegenden Fall versucht Andreas Herteux die Haupttriebfedern und Entwicklungen im 21. Jahrhundert für den Leser aufzubereiten und darzustellen.. Da die bisherigen Erklärungsmuster für ihn oft unbefriedigend sind, stellt er neue auf. Das gute daran, ist, dass die neuen auch passen und wirklich diskutabel sind:

    Zeitenwandel
    Verhaltenskapitalismus
    Homo stimulus
    Identifkationsdissonanz
    Milieukampf
    In der Summe ergbit sich ein rundes Bild und als Leser könnte man sagen, dass genau das die Dinge sind, die das 21. Jahrhundert prägen. Muss man aber nicht. In jedem Fall lässt sich darüber reden und deswegen hat das Buch einen Wert.

    Das Buch ist angenehm zu lesen und lockert den wissenschaftlichen Teil durch Beispiel und historische Anekdoten auf. Man merkt gerade bei letzteren, dass der Autor über ein breites Wissen verfügt und weit über die Grenzen seines eigenen Studienfaches hinaus denken kann und auch keine Angst davor hat, das auch zu machen.

    Vieles wusste ich nicht, bei manchen Dingen wurden mein Blick geschärft. Ich würde es empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    39 von 47 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Carlos M., 01.08.2020

    Verifizierter Kommentar

    Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert – Neue Erklärungsansätze zum Verständnis eines komplexen Zeitalters.

    Vorausschicken möchte ich, dass ich das Buch bereits vor einigen Wochen erhalten habe, es aber eine Sperrfrist gab, bis zum 24.07.2020. Bezogen habe ich das Buch über den Erich von Werner Verlag als Rezensionsexemplar. Das beeinflusst meine Meinung aber nicht. Aufmerksam wurde ich darauf über Auszüge, Fachartikel und Hinweise in verschiedenen Medien.



    Worum geht es überhaupt?

    Klappentext:

    "Die Welt wandelt sich in rasender Geschwindigkeit. Alles dreht sich, wirkt aus den Fugen geraten. Eine Wirklichkeit, die nicht selten auf Unverständnis trifft und nach Erklärungen fordert. Diese gelingen aber oft nicht befriedigend, was die Frage aufwirft, ob sie ausreichend sind, um die komplexen Veränderungen darzustellen. Können sie das noch? Oder müssen sie weiterentwickelt werden? Bedarf es vielleicht anderer Ansätze, um das 21. Jahrhundert verstehen zu können?

    Andreas Herteux schließt die offenen Lücken, offeriert eine Vielzahl von neuen bzw. weiterentwickelten Erklärungsansätzen für globale gesellschaftliche, politische sowie wirtschaftliche Phänomene und bietet damit eine faszinierende Sicht auf ein neues Zeitalter: das des kollektiven Individualismus."



    Eigene (einfache) Worte:

    Andreas Herteux, der Autor des Buches, beobachtet, was gerade so in der Gesellschaft passiert und bietet dafür neue oder bessere Erklärungen, die es größtenteils so noch nicht gab. Er beginnt mit der Gegenwart und entwirft am Ende eine mögliche Gesellschaft der Zukunft.



    Wie anspruchsvoll ist das Buch zu lesen?

    Hier hatte ich große Befürchtungen, da manche Büche und Artikel des Autors ganz gezielt ein wissenschaftliches Publikum ansprechen sollen, aber: Das Buch ist auch für normale Menschen gut zu lesen. Allerdings fordert es ein Mindestmaß an Bildung.Wer beispielsweise mit dem Wort "Kapitalismus" nichts an fangen kann, ist hier falsch. Der Stil ist flüssig und selbst wenn es mal wissenschaftlich-abstrakt wird, folgen Beispiele, die ein Verständnis erleichtern. Gut gefallen, haben mir auch die historischen Ausflüge, die der Autor immer wieder macht. Jetzt kenne ich mich auch im alten Rom, Mesopotamien oder Griechenland etwas besser aus. Der Autor wendet sich dabei nicht nur an ein Fachpublikum, denn auch ein interessierter Laie, kann Herteux Gedanken folgen.



    Autor

    Andreas Herteux kannte ich bis dato nur als Kolumnist in verschiedenen Medien. Ein Blick auf sein Portfolio zeigt eine breite Palette als Schriftsteller, wobei er sich in den letzten Jahren vermehrt auf die Wissenschaft konzentriert hat. Seine Forschungseinrichtung, die Erich von Werner Gesellschaft, war mir bis dahin unbekannt.



    Inhalt

    Kurz und knapp: Andreas Herteux hält, was er verspricht. Andreas Herteux liefert mit seinem Buch "Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert" eine überaus interessante Diskussionsgrundlage darüber, wie die Gesellschaft wurde, wie sie ist und wie sie sein wird.

    1. Kapitel

    Herteux zeigt, dass die Gesellschaften auf der Welt längst in kleine Gruppen zerfallen sind (Milieus) und das in jeder Gesellschaft auf der Welt in einem ähnlichen Muster. Die Milieus sind Welten für sich, die einen eigenen Lebensstil haben, eigene Stile und Verhaltensmuster. Ursächlich dafür wäre der sogenannte Zeitenwandel.

    Meinung:

    Dass mein Nachbar vielleicht völlig andere Wertvorstellungen haben könnte als ich, hatte ich nie auf den Schirm. Ich bin immer davon ausgegangen, dass der Rest des Landes ähnlich denkt wie ich. Der Autor zeigt hier, dass es nicht so ist und ich vermute, dass er richtig liegt. Die Idee der Bündelung der großen Veränderungen in einem Wort finde ich richtig gut.

    2. Kapitel

    Herteux zeigt, dass der Individualisierungsprozess durch eine neue Form des Kapitalismus, den er Verhaltenskapitalismus nennt vorangetrieben wird.

    Meinung:

    Erschreckend, aber leider 100% wahr und durch Herteux Analyse endlich mal greifbar.

    3. Kapitel

    Herteux zeigt, wie sich die moderne Reizgesellschaft nach dem Krieg etablieren konnte und wie der Homo sabiens teilweise zum Homo stimulus umgewandelt wird.

    Meinung:

    Vielleicht das Kapitel, gegen das ich mich innerlich am meisten gewehrt habe. Bin ich auch ein Reizmensch? Oder schon ein Homo stimulus. Nein, das will ich nicht sein und trotzdem hat Herteux auch hier 100% ins Schwarze getrofen. Ja, so ist es. Will ich das hören? Nein, will ich nicht.

    4. Kapitel:

    Herteux stellt eine Theorie für gesellschaftliche Konflikte auf (Milieukampf) und legt noch gleich eine für das Problem Individuum/Milieurolle (moderne Identifikationsdissonanz) nach.

    Meinung:

    Nachdem ich sowieso schon aufgewühlt war, weil ich kein Homo stimulus sein will, wirft Herteux so viele liebgewonne Ideen wie das linksrechts-schema oder den Klassenkampf einfach auf den Müll der Geschichte. Bei ihm haben viele gesellschaftliche Konflikte ihre Ursache im Kampf der Milieus.Und ehrlich? Das ist auch schlüssig. Genauso so das mit der modernen Identifikationsdissonanz.

    5. Kapitel

    Herteux wirft einen Blick in die Welt von morgen und ordnet all seine Theorien noch einmal ein. Der Blick selbst ist brilliant und auch das Zusammenfügen seiner Theorien, die ein abgeschlossenes und schlüssiges Weltbild ergeben von dem man sagen kann: Ja, so könnte es sein.



    Gesamtfazit:

    Das Buch hält, was es verspricht. Es bietet tatsächlich Erklärungen an, die die Wirklichkeit zeigen könnte, wobei ich da vorsichtig bin, da das Buch auch so geschrieben ist, dass es den Leser einfängt und in seine Erklärungsmuster reinzieht.

    Zeitenwandel, Milieus, Identititätsdissonanz, Homo stimulus, Verhaltenskapitalismus, kollektiver Individualismus, Milieukampf oder kollektiver Individualismus.

    Alles das ist neu. Herteux bietet eine Vielzahl von Erklärungsmodellen, die eine komplexe Zeit verständlicher machen. Es kommt heute selten vor, dass man eine halbwegs plausible Theorie für findet, die halbwegs hilft, die Komplexität der gesellschaftlichen Veränderungen zu verstehen. Hier finden sich ein halbes Dutzend origineller Denkansätze, die ein faszinierendes Bild der Wirklichkeit ergeben.

    Es ist aber auch egal, ob ich eingefangen wurde oder nicht. Das Buch bleibt lesenswert, da es etwas neues bietet, man es gut lesen kann und es originell ist.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    49 von 72 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hilde H., 05.08.2020

    Öffnet sachlich und wissenschaftlich kompetent die Augen
    Worum geht es?

    Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert von Andreas Herteux beschäftigt sich mit der Gegenwart und Zukunft. Es versucht zu ergründen, wie die Gesellschaft wirklich ist, wie Konflikte entstehen. Wie sich die Menschen verändert haben und werden. Mit welchen Problemen sie konfrontiert werden und welche Gefahren und Chancen bestehen. Und noch viel mehr. So mal grob die Zusammenfassung in eigenen Worten

    Das klingt alles ganz harmlos, aber der Knaller bei diesem Buch ist, dass Herteux überwiegend völlig neue Theorien auffährt, die zusammenmengt und am Ende hat man als Leser, ob man will oder nicht, einen völlig neuen Blick auf die Welt.



    Schwierigkeitsgrad

    Durch zahlreiche Beispiele und Vertiefungen schafft es Herteux, seine wissenschaftliche Modelle plastisch darzustellen. Durch die Kombi und die gelegentlichen Ausflüge in die Geschichte sowie die erläuternden Anmerkungen versteht auch ein Laie, was er meint, selbst wenn er einzelne Modelle mangels Wirtschafts-Studium nicht im Detail verstehen kann. Man weiß aber sehr genau, was gemeint ist. Wenn einem das Thema interessiert, dann wird die Bildungsbürger*in nicht überfordert.



    Besonderheit

    Herteux kann flüssig und verständlich schreiben. Eine echte Besonderheit sind die Anmerkungen. Das Buch hat ca. 300 Seiten. Auf den 300 Seiten gibt es ca. 200 Anmerkungen, die immer direkt unten an der Seite zu finden sind. Die Anmerkungen liefern Quellen, ergänzen Gedanken, kommentieren und gehören zum Gesamterlebnis einfach dazu. Ignoriert man sie, dann verpasst man etwas, beispielsweise widerlegt Herteux in einer mehr(!)seitigen Anmerkung die Grundlagen des Klassenkampfes in dem er sein Modell des Milieukampfes den Grundlagen des Kommunismus gegenüberstellt). Sowas ist bei Herteux nur eine Anmerkung. Bei anderen ist es ein Lebenswerk.



    Was halte ich davon?

    Viel. Das Buch ist erfrischend und erzählt mir nicht zum xten-mal die Story von z.B. Linken und Rechten, sondern beginnt schon mit einer weltweit zerfallenden Gesellschaft und die Ursache dafür. All die schönen Begriffe, die Herteux einführt (z.B. kollektiver Individualismus, Verhaltenskapitalismus, Homo stimulus) machen Sinn. Mir hat das Buch die Augen geöffnet, da ich die Gesellschaft anderes sehe. Ich will nicht einmal behaupten, dass ich Herteux in allen Ausführungen zu 100% zustimme, aber das will er auch nicht, denn er will nur diskutieren, wie erschreibt. Und über sein Buch lässt sich diskutieren.



    Danksagung

    Ich bedanke mich beim Erich von Werner Verlag für das Rezensionsexemplar.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    24 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Norbert B., 15.08.2020

    "Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert von Andreas Herteux fasst die wichtigsten Entwicklungen im 21. Jahrhundert zusammen und entwickelt ein treffendes Bild des 21. Jahrhunderts und eine Vision einer möglichen Zukunft, die ich persönlich für sie wahrscheinlich halte. Dabei bleibt es stets sachlich und frei von Ideologie.

    Das spezielle Etwas gewinnt das Buch dadurch, dass Herteux eben nicht 1000 Jahre Theorien ausgräbt und die auf die Moderne anpasst (Gruß an die Herren Marxisten), sondern dort, wo Lücken sind, selbst neue Theorien aufstellt, die 1000 x besser sind, als es heute in jeder Talkshow geschieht. Zum Glück sind es gute Theorien:

    - Zeitenwandel
    - Homo Stimulus
    - Reizgesellschaft
    - Identifikationsdissonanz
    - Milieukampf
    - Milieuerosion
    - Verhaltenskapitalismus

    Wenn schon Erlärungen für unsere explosive Zeit, dann bitte so. Die Talkshowjaner sollten dieses Buch unbedingt lesen. Absolute Empfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    22 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leisa M., 25.08.2020

    Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert von Andreas Herteux

    Klappentext:

    Die Welt wandelt sich in rasender Geschwindigkeit. Alles dreht sich, wirkt aus den Fugen geraten. Eine Wirklichkeit, die nicht selten auf Unverständnis trifft und nach Erklärungen fordert. Diese gelingen aber oft nicht befriedigend, was die Frage aufwirft, ob sie ausreichend sind, um die komplexen Veränderungen darzustellen. Können sie das noch?
    Oder müssen sie weiterentwickelt werden? Bedarf es vielleicht anderer Ansätze, um das 21. Jahrhundert verstehen zu können?
    Andreas Herteux schließt die offenen Lücken, offeriert eine Vielzahl von neuen bzw. weiterentwickelten Erklärungsansätzen für globale gesellschaftliche, politische sowie wirtschaftliche Phänomene und bietet damit eine faszinierende Sicht auf ein neues Zeitalter: das des kollektiven Individualismus.

    Kritik:

    Ich hatte schreckliche Befürchtungen, was das Buch betraf. Nicht wegen des Inhaltes, denn ich habe schon einige Artikel und Veröffentlichungen von Andreas Herteux gelesen, sondern, ob ich das überhaupt kapiere. Zum Glück ist das auch für die Personen verständlich geschrieben, die keine drei Doktortitel haben. Ein großer Pluspunkt.

    Inhaltlich tue ich mir sehr schwer, Details zu beschreiben, denn der Autor liefert hier das gesellschaftliche Bild einer gegenwärtigen und kommenden Epoche, was die Ursachen und Antriebskräfte für gesellschaftliche Entwicklungen betrifft. Wie andere hier auch schon geschrieben haben, präsentiert er dabei neue Ideen, die aber so logisch sind, dass ich mich wundern muss, warum bisher keiner darauf gekommen ist. Empfehlenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    24 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Carola W., 08.08.2020

    In seinem Buch "Grundlagen der gesellschaftlichen Entwicklungen im 21. Jahrhundert" erläutert Andreas Herteux, was das 21. Jahrhundert prägt und prägen wird.

    Dabei nutzt er nicht die abgenuddelten Erklärungen, die uns Tag für Tag in den Medien präsentiert werden, sondern denkt selbst und präsentiert in dem Buch seine Ergebnisse.

    Jetzt ist sowas grundsätzlich gefährlich, denn es hätte so sein können, dass das gründlich misslingt. Genau das passiert aber nicht. Herteux Theorien und Ideen sind schlüßig. Vor allem belegt er sie auch wissenschaftlich sauber.

    Ein Beispiel: Herteux zeigt, dass die Gesellschaft in kleinere Gesellschaften fallen. Er belegt das an Studien und Modellen und zeigt sogar, dass die Wirtschaft und die Politik (SPD!) die Studien und Modelle benutzen, um die Käufer/Wähler zu beeinflussen. Dann zeigt er auf, dass der Zerfall ein weltweites Phänomen ist und noch nicht abgeschlossen ist. Es existieren also zahlreiche kleine Gesellschaften in der Gesellschaft nebeneinander, die unterschiedlich denken, fühlen und handeln:



    Konservativ-etabliertes Milieu (Bevölkerungsanteil in Deutschland 10 %)
    Liberal-intellektuelles Milieu (7 %)
    Milieu der Performer (8 %)
    Expeditives Milieu (8 %)
    Bürgerliche Mitte (13 %)
    Sozialökologisches Milieu (7 %)
    Adaptiv-Pragmatisches Milieu (10 %)
    Traditionelles Milieu (13 %)
    Prekäres Milieu (9%)
    Hedonistisches Milieu


    Die krachen dann aufeinander und sind zum Teil für gesellschaftliche Konflikte verantwortlich. Das nennt er Milieukampf. Ich bin jetzt nicht begabt genug, um die Theorie sprachlich besser darzustellen, aber die Erklärung ist weitaus logischer, als wenn ich von Klassenkampf oder einem Links-Rechts schwadroniere. Das ist aber nur ein Beispiel von x-Theorien und Vorschlägen von Herteux.

    Ganz ehrlich, je mehr ich von ihm lese, desto mehr ärgere ich mich über die plumpen Vereinfachungen, die ich in den Medien präsentiert bekomme. Kein Wunder, dass es überall kracht!

    Trotzdem ist Herteux kein Außenseiter, sondern ein etablierter Wissenschaftler. Zum Glück aber mit 100% ideologiefrei und rein sachorientiert.

    Ist die Nummer schwierig zu verstehen? Herteux Ideen sind logisch und einleuchtend in der Grundaussage, aber komplex in der Beweisführung. So wie es halt sein muss. Oder easy ausgedrückt: Man versteht es und wird bereichert, auch, wenn man nicht jedes Detail versteht, was man auch nicht muss.

    Herteux nutzt Beispiele und besonders gern historische Einleitungen, die sehr abwechslungsreich sind..

    Ich wünsche mir, dass sich das Buch inhaltlich weit verbreitet.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    24 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jim B., 12.08.2020

    Andreas Herteux Buch "Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhunder" aus dem Erich von Werner Verlag beschäftigt sich mit den wichtigsten Entwicklungen und Einflüssen im 21. Jahrhundert. Auf Basis davon entwickelt Andreas Herteux ein Bild der Gegenwart und Zukunft. Das Bild ist dabei weit größer, als es der Titel vermuten lässt und umfasst auch wirtschaftliche, politische, soziale und technologische Aspekte.

    Das Alleinstellungsmerkmal ist, dass Herteux sich nicht mit den Standarderklärungsmustern zufrieden gibt, sondern innovativ neue Ideen entwickelt, um die Welt des 21. Jahrhunderts besser zu erklären. Riskant, aber gelungen, denn alle diese Ideen sind verblüffend logisch und fügen sich in der Summe zu einem runden Bild zusammen. Nicht alles ist dabei neu, aber neu geordnet und zusammengefügt.

    Lesbar ist das Buch problemlos auch für Laien, wenn es auch einen wissenschaftlichen Anspruch hat. Das ist ein großes Plus, denn vergleichbare Bücher wie von Andreas Reckwitz, sind für Laien praktisch unlesbar, obwohl sie weitaus weniger Inhalt und Originalität aufzeigen.

    Als Soziologin kann ich das Buch nur empfehlen, wenn man bereit ist, zu akteptieren, dass ein Wirtschaftswissenschaftler, und Herteux hat laut Internet nur das studiert, sich hier interdisziplinär äußert. Aber, wie will man über die Welt des 21. Jahrhunderts schreiben, ohne über den Tellerrand zu sehen?

    Fazit: Es ist eine gute Diskussionsgrundlage für Laien und Fachleute.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    27 von 34 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cenk y., 11.08.2020

    Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert ist ganz bestimmte in wichtiges und richtiges Buch.

    Es erklärt vieles und vielleicht ist auch vieles so, wie es beschrieben wurde.

    Wäre ich objektiv, müsste ich 5 Sterne geben. Bin ich aber nicht, denn ich fühle mich persönlich betroffen und angegriffen.

    Mein Problem ist, dass ich die Welt nicht so sehen will, auch, wenn sie vielleicht so ist. Das klingt bescheuert, abe muss man verstehen.

    Laut dem Buch gehöre ich einer gesellschaftlichen Gruppierung (aka Milieu oder Lebenswirklichkeit) an. Das stimmt und weiß genau, welche Werte ich habe und welche nicht. Was mir überhaupt nicht gefällt, ist, dass Andreas Herteux zeigt, dass nur 11% der Bevölkerung so denken wie ich.

    Das ist schon erschreckend, da ich immer dachte, dass ein großer Teil der Bevölkerung so denkt wie ich. Ich bin aber eine Minderheit. Wenn ich dann noch sehe, was viele mit sich machen lassen (Stichwort: Verhaltenskapitalismus und Homo stimulus), dann gute Nacht.

    Ich sage nicht mal, dass Herteux Unrecht hat. Je genauer man hinschaut, desto mehr bestätigen sich seine Thesen. Aber, was hat diese Welt noch mit traditionellen Werten zu tun? Was noch mit einem soliden Bildungsbürgertum?

    Kapitel 5 hat mir dann den Rest gegeben.Die Welt, die Herteux hier entwirft ist schrecklich. Zumindest für jemanden wie mich. Ich persönlich weiß, dass ich in meiner Nische bleiben werde. Mein Weltbild ändert sich nicht, auch, wenn die Welt um mich herum ganz anders wird.

    Am Ende zeigt das Buch die Wirklichkeit. Die gefällt mir aber nicht. Ich gebe daher 4 Sterne und ziehe einen für den Schock ab. Denke, das wird der Sache gerecht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    18 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria H., 29.08.2020

    "Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert "von Andreas Herteux hat mich sehr lange beschäftigt.

    Gelesen hatte ich es, nachdem ich es vom Verlag nach meiner Bewerbung schon im Juli erhalten hatte, relativ schnell und wollte alles erst einmal sacken lassen. Während der Zeit habe ich begonnen die Wirklichkeit mit dem zu vergleichen, was geschrieben wurde. Ich stellte fest, dass ich die Muster aus dem Buch benutzte, um mir manche Dinge, die ich bislang nicht verstehen konnte (z.B. Pegida, AfD, Trump, Extremisten, Kapitalismus, die Anziehungskraft des Internets auf viele) zu erklären.

    Ich gebe zu, dass das Buch hier eine gute Hilfestellung gibt.

    Ich bin am Ende nicht sicher, ob die Welt so wird, wie Herteux es hier beschreibt, ich gebe aber zu, dass ich manche Entwicklungen (siehe auch Corona-Leugner-Demo heute in Berlin) sehr viel besser verstehe.

    Ich würde das Buch daher nicht überhöhen und als das einzig wahre "Panorame des 21. Jahrhunderts" bezeichnet, wie man manchmal liest, aber als wichtiges Buch, das dem Leser hilft zu verstehen und genauer hinzuschauen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    19 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lora M., 23.08.2020

    Ein verzückendes Bild der Wirklichkeit
    Daten:

    Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert
    Autor/en: Andreas Herteux
    ISBN: 3948621160

    Neue Erklärungsansätze zum Verständnis eines komplexen Zeitalters.

    Erich von Werner Verlag

    1. August 2020 - 300 Seiten



    Inhalt

    Die Welt wandelt sich in rasender Geschwindigkeit. Alles dreht sich, wirkt aus den Fugen geraten. Eine Wirklichkeit, die nicht selten auf Unverständnis trifft und nach Erklärungen fordert. Diese gelingen aber oft nicht befriedigend, was die Frage aufwirft, ob sie ausreichend sind, um die komplexen Veränderungen darzustellen. Können sie das noch?
    Oder müssen sie weiterentwickelt werden? Bedarf es vielleicht anderer Ansätze, um das 21. Jahrhundert verstehen zu können?
    Andreas Herteux schließt die offenen Lücken, offeriert eine Vielzahl von neuen bzw. weiterentwickelten Erklärungsansätzen für globale gesellschaftliche, politische sowie wirtschaftliche Phänomene und bietet damit eine faszinierende Sicht auf ein neues Zeitalter: das des kollektiven Individualismus.



    Meinung

    Ich bin nicht sicher, dass ich alles verstanden habe, allerdings zeichnet das Buch ein verzückendes Bild der Wirklichkeit, dass ich nicht missverstehen konnte. Andreas Herteux gelingt es, abstrakte Themen konkret zu machen. Er nimmt einen mit seinen Gedanken, die auch mal eben in die Antike abgleiten und Parallelen suchen, gefangen und in denkerische Geiselhaft..

    Das Buch zieht den Leser rein und schafft eine Atmosphäre, die für ein Sach/Fachbuch merkwürdig ist und am Ende nur den Schluß zulässt:

    So ist das 21. Jahrhunder oder wird es sein!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    17 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KArl D., 07.09.2020

    Das Buch möchte eine Erklärung liefern, wie die Gesellschaft von heute geworden ist, wie sie ist und wie sie in diesem Jahrhundert sich entwickeln wird. Dabei blickt es über den Tellerrand und lässt wirtschaftliche, technische und politische Ebenen nichts aus. Es ist von Beginn an interdisziplinär angelegt, was immer auch gefährlich ist, da keine Einzelperson interdisziplinär ausgebildet sein kann. Das fällt hier aber nicht ins Gewicht.

    Sowas haben schon viele versucht und heraus kommt oft nur der immer gleiche Schmus mit den immer gleichen Erklärungen, die dann doch absolutot nix erklären, sondern nur Ideologie transportieren sollen.

    Genau das passiert hier aber nicht. Warum nicht? Weil der Autor den Mut hat, eigene Theorien aufzustellen und, wie es auf dem Klappentext so schön heißt, Lücken schließen will.

    So lese ich dann etwas von Verhaltenskapitalismus, Homo stimulus, Reizgesellschaft, Identifikationsdissonanz, kollektiven Individualismus oder Milieukampf - Begriffe, die ich noch nie gehört habe, aber Sinn machen und viel logischer sind, als die stereotypen Einheitsbreierklärungen aus zig anderen Büchern. Hätte auch daneben gehen können, ist es aber nicht.

    Stellt sich die Frage nach der Verständlichkeit. Das Buch ist für Laien lesbar, ohne unwissenschaftlich zu sein.

    Insgesamt bin ich positiv überrascht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    11 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manfred N., 14.09.2020

    Das Buch "Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert" von Andreas Herteux ist starker Toback, denn es versucht nichts weniger, als einen Überblick über die wichtigsten Einflüsse auf die Gesellschaft und deren künftige Ausrichtung zu bieten. Dabei macht es nicht den Fehler, aktuelle Anlässe (z.B. Klimakrise) herauszugreifen und diese zu als Stein der Weisen zu präsentieren, sondern schaut auf die wirklichen Ursachen der Entwicklung und leitet daher Entwicklungen für die Zukunft ab. Die Gesellschaft streitet sich nämlich nicht über Migration, rechte/linke Thesen oder den Klimawandel, sondern das sind nur die Äpfel. Wichtig ist aber, an welchem Baum sie gewachsen sind. Wer also zum x-ten mal was über die Äpfel hören will, ist hier falsch. Herteux erzählt, wie es auch einst Marx tat, etwas über den Baum. Herteux Buch geht damit denkerisch viel tiefer, als vergleichbare Bücher und macht dabei viel, wenn nicht alles, richtig.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    8 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kevin S. T., 05.10.2020

    Andreas Herteux Buch ist intelligent, gut lesbar und anspruchsvoll. Es hält das, was es verspricht: Es bietet eine (alternative) Sicht auf die Entwicklungen im 21. Jahrhundert und einige bemerkenswerten Prognosen für die Zukunft. Das Alleinstellungsmerkmal ist, dass er dabei völlig andere Ansätze wählt als üblich und, dass die auch noch funktionieren. Lesenswert, wenn man eine völlig andere, vielleicht bessere, Sicht der Wirklichkeit präsentiert haben möchte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    8 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Titzian W., 28.09.2020

    Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert von Andreas Herteux beschäftigt sich mit dem 21. Jahrhundert. Das nicht nur gesellschaftlich, wie der Titel vermutet, sondern auch wirtschaftflich, technologisch und damit indirekt auch politisch.

    Herteux entwirft ein erschreckendes Bild der Gegenwart und der Zukunft, dem man nicht widersprechen kann: Verhaltenskapitalismus, Homo stimulus, kollektiver Indidivualismus oder Milieukampf - wer die Zeichen sehen will, der muss leider gestehen, dass der Autor hier 100% richtig liegt.

    Es ist verständlich, manchmal unterhaltsam geschrieben, allerdings stehen hier zu 100% Aufklärung, Erklärung und das vermitteln von globalen Zusammenhänge im Vordergrund.. Das wird manchmal wissenschaftlich, aber nie unverständlich. Wer eine lockere Plauderei über altbekannte Themen sucht, ist hier falsch. Wer die Welt aus einer völlig anderen Perspektive erleben möchte, die die Gegenwart so zeigt, wie sie ist und die Zukunft, wie sie sein wird, ist dagegen 100% richtig.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    5 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sven S., 12.10.2020

    Hinter dem sperrigen Buchtitel "Grundlagen gesellschaftlicher Entwicklungen im 21. Jahrhundert" versteckt sich ein extrem beeindruckendes Buch, in dem sehr viel mehr steckt, als auf den ersten Blick vermutet werden kann:

    Eine neue Deutung der Gegenwart und der nahen Zukunft, die wirklich für sich alleine steht und zahlreiche neue Standards schafft. Verhaltenskapitalismus, Homo stimulus oder Milieukampf - alles akzeptable Erklärungen für die Gegenwart und in sich stimmig.

    Der Autor Andre Herteux ist Wirtschaftswissenschaftler. Es gelingt ihm aber trotzdem Wirtschaft, Psychologie, Soziologie, Philosophie und Techologie gekonnt zu kombinieren und ein schlüßiges Bild des 21. Jahrhunderts zu erzeugen.

    Darüber hinaus überzeugen Buch und Autor mit einem guten Schreibstil und viel wissenschaftliche Allgemeinbildung, die weit über das Thema hinausgeht.

    Jedem Leser, der wissen will was passiert und was passieren wird, sei das Buch wärmstens empfohlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svenja M., 21.10.2020

    Da ich einen Master in Soziologie besitze und auch an der Uni schon in der Forschung gearbeitet habe, war ich auf das Buch sehr gespannt, obwohl es von einem Wirtschaftswissenschafter geschrieben wurde und nicht von einem Soziologen. Am Ende bin ich der Meinung, dass der wirtschaftswissenschaftliche Hintergrund nicht nachteilig war, aber dazu später mehr.

    Andreas Herteux Buch



    1. Kapitel

    Herteux beschreibt den Zerfall der Gesellschaft in verschiedene Lebenswirklichkeiten, die teilweise nichts mehr miteinander zu tun haben. Er nutzt dafür die klassischen Milieu-Modelle, wie es in der Soziologie üblich ist, geht aber darüber hinaus und deutet den Zerfall weltweit nach ähnlichen Mustern. Mutig. Als These ist das legitim, die vorgebrachten Argumente sind stützend. Ob nun der Zeitenwandel, einen Begriff, den er neu definiert, für die Erosion verantwortlich ist, lässt sich diskutieren, die grundlegende These des Zerfalls, ist aber wissenschaftlicher Standard. Da es in der Soziologie verschiedene Richtungen gibt, wird ein Teil damit sehr glücklich sein, ein anderer nicht. Ich bin glücklich, denn Herteux ist konsequent und verwässert das ganze nicht. Er sieht eine Welt, in der innerhalb einer Gesellschaft wie der deutschen, viele kleine Gesellschaften, die sich teilweise nichts mehr zu sagen haben, nebeneinander leben. So ist es auch, allerdings gibt es in der Soziologie die Tendenz, das zugunsten einer Scheinhomogenität, die einen imaginären gesellschaftlichen Zusammenhalt suggerieren soll, zur Seite zu schieben.



    2. Kapitel

    Im zweiten Kapitel ist der wirtschaftswissenschaftliche Autor ganz in seinem Element und beschreibt die Entwicklung des digitalen Kapitalismus und dessen Funktionsweise. Er nennt ihn Verhaltenskapitalismus. Ich bin keine Wirtschaftswissenschaftlerin, habe aber selten so etwas klares und verständliches gelesen.Leider ist es auch genauso erschreckend.



    3. Kapitel

    Im 3. Kapitel setzt sich das Grauen fort, was aber nicht am Autor liegt, sondern deswegen, weil er den Verhaltenskapitalismus an den Homo stimulus knüpft, also den Menschen, der auf kurze und schnelle Reize konditioniert (oder besser abgerichtet) wurde. Ein beklemmendes Kapitel, das mehr zeigt, dass ich längst ein Homo stimulus bin und gar nicht weiß, wie ich mich mit dem entziehen kann.



    4.Kapitel

    Nach der Wirtschaftswissenschaft und der Psychologie geht es zurück zur Soziologie. Herteux greift den gesellschaftlichen Zerfall noch einmal auf und setzt in in Relation zur Individualisierung durch Verhaltenskapitalismus und Homo stimulus. Er sieht da eine Identifikationsdissonanz. Eine interessnate These, allerdings vernachlässigenbar, wenn man sich den Rest des Kapitels anschaut, denn dort wird er ein wenig zum Revolutionär:
    Basierend auf die Milieuerosion deutet er gesellschaftliche Konflikte als Produkte vom Milieukämpfen (das Wort hat er, wie auch alle anderen selbst eingeführt). Eine wirklich faszinierende Idee, die aber unbedingt vertieft werden sollte.



    5. Kapitel

    Im letzten Kapitel bringt Herteux alle Kapitel zusammen und malt ein Bild der Gegenwart und der Zukunft. Das wird von einem kollektiven Indiviualimus, als der totalen Individualisierung, die sich im Widerstreit mit dem gesellschaftlichen Zerfall befindet, dominiert werden. Der Autor ist hier konequent und radikal und sein Bild der Zukunft faszinierend.



    Sprachstil und Lesbarkeit

    Herteux Buch ist auch für Laien verständlich, was ich am Kapitel über Verhaltenskapitalismus gemerkt habe, allerdings sollte eine solide Grundbildung vorhanden sein. Er schreibt interessant, anschaulich, allerdings ist es kein Buch zum entspannen, sondern fordert den Leser.



    Fazit

    Herteux Buch ist zu empfehlen. Ob die Zukunft seinen kollektiven Individualismus bieten wird, weiß ich nicht, aber es lässt sich in jedem Fall diskutieren. Stoff zum nachdenken findet sich auf den gut 300 Seiten genug.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein