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  • 5 Sterne

    18 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MissSophi, 04.06.2018

    Als Buch bewertet

    Dies ist nun das nächste Buch von Ille Ochs, die mit "Im Käfig der Angst" mit ihrer Missbrauchsgeschichte an die Öffentlichkeit gegangen ist.

    Das Vorwort schildert genau das, was uns in diesem Buch erwartet: und das war etwas, was mich verwirrt hat. Wollte ich doch eigentlich nur ein Buch lesen, von einer Frau, die sich selbst gefunden hat - also als Beobachterin ihre Geschichte verfolgen....
    aber nein - es soll um mich gehen. Jedem Kapitel, welches wie eine Art Impulsreferat erschien, folgte eine gezielte Auswahl an Fragen, die man für sich selbst beantworten kann. Ein Arbeitsbuch.
    Das hat mich zunächst überfordert - weil ich darauf nicht eingestellt war.

    Aber eigentlich fand ich es doch richtig gut - ich habe mich auf das Wagnis einlassen.

    Ich weiß nicht, wie es für jemanden ist, der sich sonst noch nicht so mit der Materie auseinander gesetzt hat. Therapie, sexueller Missbrauch und seine Folgen - es wird vieles wichtiges angesprochen, aber doch eben auch nur - in der Kürze des Abschnittes - angerissen. Scham, Werte, Respekt, inneres Kind, eigener Raum (die Abstufungen dieses Raumes)....usw...

    Was ich aber nach wie vor total gut finde, ist: dass sie immer alles mit Beispielen aus der Praxis untermalt, da konnte ich mir immer besser etwas darunter vorstellen. Viele Beispiele haben mich "abgeholt.

    . Mich hat vieles bestätigt und es tat gut zu lesen, dass es eben auch andere so empfinden. Zudem hat mir der geistliches Hintergrund sehr gut getan, da sie sich eben auch neu mit dem Vaterbild Gottes auseinandersetzen musste und fromme Klischees durchaus auch hinterfragt - das gefällt mir sehr gut.

    Ich habe das Buch in Etappen gelesen und habe immer wieder feststellen müssen, dass dieses Buch nicht zum einmaligen Konsum geeignet ist - es stellt mich selbst auf den Prüfstand und ich muss die Zeit und die Bereitschaft mitbringen, mich auseinandersetzen zu wollen und mich meiner Wahrheiten zu stellen.

    Obwohl es nicht mehr explizit um Missbrauch geht, schreibt sie doch von vielen Folgeerscheinungen - von Problemen, die man hat, wenn man Missbrauch erlebt hat und - aber eben nicht nur. Das Buch ist so gestaltet, dass es jeden Menschen abholt, der sich mit sich selbst und der Welt und mit Gott auseinandersetzt.

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  • 4 Sterne

    12 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marianne, 03.05.2018

    Als Buch bewertet

    Nach ihrem ersten Buch, „Im Käfig der Angst“, in dem Ille Ochs von dem sexuellen Missbrauch in ihrer Kindheit erzählt, wagt sie in diesem Buch, zusammen mit ihrem Leser, den Weg heraus aus dem Käfig, oder aus dem Stall. Das Buch beginnt nämlich mit der Beschreibung eines Pferdes, das nur zögernd aus seinem Stall tritt, schließlich aber ausgelassen über die Wiese tobt. Das ist ein Bild für unser Leben. Wie ungern verlassen wir unseren vertrauten Stall oder Käfig, auch wenn wir uns nach der Freiheit sehnen, die draußen auf uns wartet.

    Ille Ochs zeigt anhand von vielen Beispielen, was uns alles gefangen halten kann. Das kann die Angst sein andere zu enttäuschen, das Gefühl sich selbst verleugnen zu müssen, es können aber auch prägende Sätze unserer Kindheit oder unsere falsch verstandenen Glaubensüberzeugungen sein.

    Der Weg zur Freiheit, so schreibt so, beginnt mit dem Kennenlernen und Annehmen des Inneren Kindes. Mit überzeugenden Beispielen zeigt sie, dass zur Freiheit auch gehört sich den anderen zuzumuten. Wir müssen nicht nur unsere perfekte Seite zeigen. Gerade unsere Schwächen können eine Ermutigung für andere sein. Das Buch schließt mit Gedanken über Spiritualität. Wer sich selbst gefunden hat, kann sich nach Gott ausstrecken und von ihm inspiriert werden.

    „In diesem Buch geht es um Lebendig-Sein, Ganz-Werden, um ein gestärktes, echtes, authentisches Ich.“ So fasst Ille Ochs das Anliegen ihres Buchs zusammen. Neben vielen Beispielen aus ihrer Beratungspraxis und der Tanztherapie, finden sich immer wieder Fragen, damit der Leser das Gelesene vertiefen und auf sein eigenes Leben übertragen kann. Der Glaube der Autorin steht im Mittelpunkt ihres Lebens, das ist deutlich zu spüren. Aber weil sie selbst schlechte Erfahrungen mit einem übergestülpten Glauben gemacht hat, ist es ihr sehr wichtig jedem den Freiraum zu geben Spiritualität auf seine eigene Weise zu (er)leben.

    „Abgeschminkt, vernarbt und wunderschön“ – der Untertitel ist eine gute Zusammenfassung dieses Buchs. Narben bleiben nach traumatischen Erlebnissen zurück, aber sie werden zu einem Teil der Identität und Schönheit einer jeden Frau. Dieser Ratgeber ersetzt sicher keine Therapie, kann aber ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung sein.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne R., 18.06.2018

    Als Buch bewertet

    Freiheit, sich zuzumuten

    …Das ist eine der Überschriften aus dem Buch, die mir besonders im Gedächtnis geblieben ist. Muten wir uns den anderen zu, so wie wir sind? Oder versuchen wir, jemand anderen darzustellen, spielen wir vielleicht sogar etwas vor? Ille Ochs schreibt von einem Leben im Käfig, das sie selbst nur allzu gut kennt. Sie erzählt von Lebenslügen und was sie anrichten, von Leitsätzen, die zu Leidsätzen werden. Nicht zuletzt von Ansprüchen von uns selbst und anderen. All dies endet in einem Teufelskreis, aus dem wir nur schwer wieder hinauskommen, viele Menschen sogar nie. Sie verbringen ihr Leben lang auf einer Rennbahn, immer im Bemühen um Applaus, anstatt sich vergnügt auf einer Wiese zu tummeln.
    Ille Ochs ist eine mutige Autorin, die sich nicht nur an den sicheren, distanzierten Ufern der Unnahbarkeit bewegt, sondern sich hinauswagt und sich selbst hineinnimmt in ihre Bücher. So schreibt sie nicht nur über andere und über uns als Leser, sondern vor allem über sich selbst und wie die ganze Geschichte bei ihr gelaufen ist. Der Klappentext ist zwar sehr allgemein gehalten und könnte auch zu einem mehr oder weniger spannenden Ratgeber passen, aber das hier ist alles andere. Es geht um Freiheit, ja, aber da ist niemand, der uns erzählt, wie wir sie erreichen können. Da erzählt lediglich jemand davon, wie er selbst sie erreicht hat und auch wie andere Menschen auf ihrem Weg vorangekommen sind. Das ist wesentlich lehrreicher als eine verallgemeinerte Anleitung, wie dieses oder jenes zu tun ist.
    Ille Ochs vergleicht unser Leben mit einer Rennbahn, auf der wir unterwegs sind, um Applaus zu ernten. Wie wäre es stattdessen, übermütig auf einer Wiese herumtollen zu können? Sie spricht von Überforderung und zu gut gemeinten Ratschlägen, von Anpassung und Verantwortung. All dies sehr feinfühlig und verständnisvoll denjenigen gegenüber, bei denen die Dinge vielleicht (noch) nicht so gut laufen. Sehr wichtig ist ihr, zu betonen, dass der Grundstein für vieles Spätere schon ganz am Anfang gelegt wird. Immer wieder geht sie darauf ein, dass wir auf unsere Kinder achtgeben müssen und können. Was mir sehr gut gefällt, ist der Respekt, den sie allen gegenüber erweist. Das zeigt sich beispielsweise, wenn sie über Traumata schreibt und betont, dass man ein Trauma nicht kleinreden kann mit der Begründung, dass es anderen Menschen schlimmer ergangen ist. Das beweist sehr viel Einfühlungsvermögen und Empathie für ihre Mitmenschen, deren Schwierigkeiten sie somit ernst nimmt.
    Am Ende jedes Abschnittes stellt sie Fragen, die man aber auch überspringen kann. Vielleicht springt die eine oder andere davon einen geradezu an. Es sind jedenfalls keine ellenlangen Fragenkataloge, sondern eher dezent gehaltene „Anstupser“.
    Fazit: Man merkt, dass die Autorin in eigenen, manchmal leidvollen Erfahrungen Dinge gelernt hat, die sie mit anderen teilen möchte. Dies schafft sie, ohne dabei ständig einen Finger mahnend zu erheben oder Vorwürfe zu machen, ohne Verhaltensvorschriften und indiskrete Eingriffe. Für mich ein sehr gelungenes Buch, das ich gerne gelesen habe und auch anderen gerne weiterempfehle.

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