NUR BIS 21.04: 15%¹ Rabatt + GRATIS-Versand! Gleich Code kopieren:

 
 
Merken
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 93249365

eBook (ePub) 10.99
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    36 von 59 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MrsAmy, 21.12.2017

    Als Buch bewertet

    Olga – ein Mädchen, das lieber schauen will, als herumzurennen und zu toben. Früh verliert sie ihre Eltern und wird von der preußischen Großmutter ohne Liebe großgezogen. Trost findet sie in der Schule. Bildung, das erkennt sie schnell, ist ihr wichtigstes Gut. So kämpft sie verbissen um ihr Recht zu lernen, kein einfaches Unterfangen im Deutschland der frühen Jahre des 20. Jahrhunderts. Sie bleibt Außenseiterin und lernt bald Herbert kennen und lieben. Er ist der Sohn des Gutshofbesitzers und gehört wie sie ebenfalls nicht dazu. Doch im Gegensatz zu Olga ist Herbert rastlos – egal wie alt er wird. Immerzu muss er rennen und träumt von der endlosen Weite. Ein Paar, wie es gegensätzlicher nicht sein kann und dessen Liebe nur im Verborgenen, zwischen Herberts Expeditionen und Kriegseinsätzen stattfindet. Kann so das Glück aussehen?

    „Olga“ ist der neue große Roman Bernhard Schlinks. Er verwebt darin meisterhaft Erdachtes mit der Realität, denn Herbert hat es wirklich gegeben – sein historisches Vorbild ist Herbert Schröder Stranz, der seinerzeit die Nordostpassage in der Arktis erkunden wollte und sein tollkühnes Unterfangen letztlich mit dem Leben bezahlen musste. Und so wird Olga zum Warten verdammt. Ihr Leben zieht weiter, während Herberts stillsteht. Doch immer wieder kehrt sie in Gedanken zu ihm zurück. Ist ihm verbunden und bleibt ihm treu.

    Der Roman ist in insgesamt drei Teile gegliedert. Der erste Teil ist wie ein Film, er zeigt uns Olgas Leben bis ins hohe Alter. Der Stil ist schmucklos und doch tief berührend, fast so, wie Olga selbst. Der zweite Teil wird aus der Ich-Perspektive einer männlichen Figur erzählt, dessen junges und mittleres Leben stark von der älteren Olga geprägt wird. Als er sich selbst auf die Spur der Liebe von Olga und Herbert begibt, ist auch er schon in einem höheren Alter. Er beginnt die Suche nach Briefen und Postkarten, die Olga immer wieder postlagernd nach Tromsø geschickt hat, auf das sie Herbert erreichen, auf welche Art und Weise auch immer. Der dritte Teil ist gefüllt mit eben jenen Briefen, sie geben noch einmal einen anderen Blick, einen nahezu intimen Blick auf die Beziehung der beiden frei.

    Doch „Olga“ ist nicht nur eine außergewöhnliche Liebes- und Lebensgeschichte. Es ist auch eine Geschichte darüber, dass uns (überzogene) Träume das Leben stehlen und Bildung ein extrem wichtiges Gut ist, um das es sich zu kämpfen lohnt. Eine gute Botschaft in unserer Zeit, in der Letzteres oftmals als Belastung und nur noch selten als Privileg empfunden wird.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    31 von 50 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 14.01.2018

    Als Buch bewertet

    Olga hatte ein langes und facettenreiches Leben. Als Kind verlor sie viel zu früh ihre Eltern und mit ihnen auch ihre Heimat. Ihre Oma holt sie zu sich nach Deutschland, aber sie interessiert sich nicht für sie. Sie braucht nur Olgas helfende Hände auf dem Feld.

    Olga ist äußerst wissbegierig und will unbedingt lernen. Da sie ihre Großmutter nicht überzeugen kann, sie auf eine höhere Schule zu schicken, lernt sie selbständig und schafft die Aufnahme am staatlichen Lehrerinnenseminar.

    Sie ist eine Außenseiterin und das sind auch Herbert und Viktoria, die Kinder des reichsten Mannes im Dorf.

    Sie freunden sich an und werden langsam erwachsen. Viktoria besucht ein Internat für höhere Töchter und kehrt verändert wieder und Olga und Herbert entdecken eine wachsende Liebe. Doch Herbert liebt auch die Freiheit und das Abenteuer. Er bereist die unwirtlichsten Ecken der Erde um sich schlussendlich zwischen Schnee und Eis zu verlieren.



    "Er wollte in der Wüste nichts machen, er wollte sich in ihr verlieren. Aber die Weite ist nichts. Er wollte sich im Nichts verlieren." (S. 134)



    Olga will lange nicht wahrhaben, dass Herbert nicht wiederkommt. Sie war die langen Trennungen ja gewohnt. Sie schreibt ihm postlagernd Briefe. Auch dann noch, als die Hoffnung längst verloren ist.

    Sie erlebt die beiden Weltkriege, eine Flucht, einen Verlust und findet sich schließlich -alt und gehörlos, aber wach im Kopf - als Wahloma bei einer neuen Familie. Ihr neuer Enkel ist es, der uns die Geschichte erzählt und er findet auch die Brief, die Olga an ihren Herbert geschrieben hat. Sie sind wunderschön - voller Liebe, voller Vergebung, aber auch voller Sehnsucht.

    Olgas Leben war ihrer Zeit voraus. Sie war freigeistig und selbstbestimmt zu einer Zeit, in der Frauen nicht viel Spielraum blieb. Olga ging ihren Weg recht zielstrebig und wurde mit einem reichen Leben belohnt. Der Autor lässt sie immer wieder schmunzelnden Auges zurückblicken. Aber sie hat auch einiges zu tragen.



    Ich mag Olga sehr. Sie ist mir richtig ans Herz gewachsen. Ich mag ihre Zielstrebigkeit, ihre Großzügigkeit und ihr großes Herz.

    Bernhard Schlink hat hier ein großartiges Frauenschicksal zum Leben erweckt. Ich habe dieses facettenreiche Buch unendlich gerne gelesen und werde es sicher noch öfter zur Hand nehmen. Es ist wunderschön, emotional, interessant und manchmal sogar spannend.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 18.02.2018

    Als Buch bewertet

    Olga, Roman von Bernhard Schlink, 320 Seiten, erschienen im Diogenes Verlag.
    Die Geschichte der Liebe von Herbert und Olga, im Hintergrund von annähernd 100 Jahren deutscher Geschichte.
    Die Waise Olga kommt Ende des 19. Jahrhunderts zu ihrer Großmutter nach Pommern. Dort verliebt sie sich in Herbert, den Sohn eines Gutsbesitzers. Doch ihre Liebe trifft auf Widerstand von Herberts Schwester und seinen Eltern. Olga will im Leben etwas erreichen und wird Lehrerin. Herbert sucht währenddessen Abenteuer, fremde Länder und Heldentum. Für Deutschland will er die Arktis erobern, aber seine Expedition scheitert. Wird Olga Herbert jemals wiedersehen?
    Das Buch ist aufgeteilt in 3 Teile. Kindheit und Jugend bis zum Ende des 2. Weltkriegs beinhaltet den ersten Teil. Die Geschichte beginnt wenig spannend und der Spannungsbogen bleibt flach. Hölzern und emotionslos beschreibt Schlinck, Olgas Streben nach Wissen, Herberts Suche nach der Weite und wie er sich von der Großmannssucht des Kaiserreiches anstecken lässt. Nichts was er geben konnte versagte er ihr. Was sie vermisste, war er zu geben nicht fähig.
    Im Hauptteil erlebt der Leser Olga als ertaubte ältere Frau, weshalb sie als Lehrerin nicht mehr arbeiten kann. Die nach den Kriegen, im Westen bei einer Familie als Näherin unterkommt. Dort befreundet sie sich mit Ferdinand dem jüngsten Sohn der Familie. Diese Freundschaft und Verbundenheit bleibt bis zum Tod Olgas und darüber hinaus bestehen. Dieser Teil, war für mich eher langweilig und ich habe das Buch immer wieder zur Seite gelegt. Auch die Liebesgeschichte fand ich nicht besonders romantisch.
    Der 3. Teil, m. M. nach der beste, zeigt wie Olga wirklich war. Bis dahin dachte ich Olga ist „nur“ eine starke Frau, die alle Schicksalsschläge, Enttäuschungen und Verluste stoisch über sich ergehen lässt. Erst durch ihre Briefe erfährt der Leser von ihrem Leid und über ihr Unglück. Dieser Teil versöhnte mich durch überraschende Wendungen wieder etwas mit der Geschichte.
    Die Protagonistin war meine Lieblingsfigur in der Erzählung. Ihre Entwicklung von Kind bis zur reifen Frau faszinierte mich. Olga eine beeindruckende starke Frau, die immer wusste was sie will und sich von Nichts und Niemand selbst von ihrer Krankheit nicht aus der Bahn werfen lässt. Ferdinands Verhalten konnte ich nicht immer ganz nachvollziehen. Der, nur um an die verschollene Briefe einer „guten Bekannten“ zu kommen, nach Norwegen reist und auch noch Unsummen dafür ausgibt. Allen anderen Figuren fehlte es an Charaktertiefe, sie blieben stets blass für mich, selbst Herberts Beweggründe konnte ich nicht nachvollziehen, es hätten mich z.B. auch Viktorias Intrigen brennend interessiert.
    Insgesamt ein mäßig unterhaltsamer Schicksalsroman mit historischem Hintergrund, Schlink konnte damit an sein Werk „der Vorleser“ m.E. nicht anknüpfen. Geeignet für Leser die sich für Schlinks Werke, bzw. Romane dieses Genres begeistern können. Von mir dafür 3 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    25 von 43 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchleserin, 08.01.2018

    Als Buch bewertet

    Olga wuchs als braves, neugieriges und intelligentes kleines Mädchen auf. und in Armut auf. Später lebte sie bei ihrer Großmutter. In der Schule war sie stets unterfordert und eine Außenseiterin, hat sich jedoch mit den Geschwistern Herbert und Viktoria angefreundet. Herbert wird ihre große Liebe.
    Das Cover ist wieder typisch für den Diogenes Verlag. Der Schreibstil des Autors gefällt mir ganz gut, das Buch ließ sich zügig und flüssig lesen. Die Handlung fängt sachte, aber ganz interessant an. „Olga“ ist die Geschichte einer starken und bemerkenswerten Frau. Erzählt wird über ihr Leben, ihre Zeit als Lehrerin und von ihrer großen Liebe Herbert, einem Abenteurer, den es hinauszog in die weite Welt. Olga schreibt ihm Briefe und dadurch erfährt man noch so einiges über ihre Gedanken und das Geschehen.
    Anfangs fand ich den Roman ganz interessant, den Mittelteil fand ich jedoch etwas langatmig und etwas langweilig. Durch die Briefe ist der Roman dann doch wieder interessanter geworden, so hat noch mehr über Olga erfahren, über ihre Gedanken und Gefühle und ihre Liebe zu Herbert. Eine sehr berührende Geschichte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 18.02.2018

    Als Buch bewertet

    Früh schon hat Olga ihre Eltern verloren und wächst bei der Großmutter auf. Dort lernt sie Herbert kennen, Sohn eines Gutsbesitzers. Die kindliche Freundschaft wird geduldet, eine Liebesbeziehung lehnen Herberts Eltern und seine Schwester jedoch ab, Olga ist nicht standesgemäß. Doch die beiden lieben sich und zwischen seinen Welterkundungsexpeditionen trifft sich Herbert immer wieder mit Olga, die ihrerseits ihren Weg gegen alle Widerstände geht. Sie wird Lehrerin und bestreitet ihr Leben eigenständig. Als Herbert bei einer seiner Touren im arktischen Norden verschallt, bleibt Olga nur noch ihm Briefe postlagernd nach Norwegen zu schicken und zu hoffen, dass er sie irgendwann nach seiner Rückkehr wird lesen können.

    Olgas Leben wird von Bernhard Schlink zunächst chronologisch angelegt, man erfährt vom Tod ihrer Eltern, der Kindheit und Jugend mit Herbert und dessen Schwester, ebenso wie die Zeit als junge Erwachsene, als Herbert bereits allerlei Erkundungen über alle Kontinente hinweg unternimmt. Bisweilen habe ich mich hier gefragt, weshalb der Roman nach der weiblichen Protagonistin benannt ist, zu sehr ist man mit Herberts Erlebnissen beschäftigt. Schlinks narrativer Kniff kommt später, als er zu Olga zurückkehrt und von ihrem weiteren Leben, nachdem ihr Geliebter in die Arktis aufgebrochen ist, berichtet. Eine interessante Konstruktion hat Schlink gefunden auch nach dem Tod Olgas noch bei ihr zu sein, Lücken zu füllen und manches in einem anderen Licht erscheinen zu lassen.

    Natürlich geht es um das Schicksal einer Frau, noch dazu einer, der im Leben nichts geschenkt wird, die eisern an ihren Idealen festhält, sich immer wieder auf neue Situationen und Gegebenheiten einstellen muss und sich tapfer durchbeißt, egal wie widrig die Umstände sind. Es entsteht so auch eine Chronik der deutschen Geschichte vom Ende des Kaiserreichs bis in die Gegenwart, die exemplarisch an Olga erzählt wird.

    Bernhard Schlink ist ohne Frage einer der bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren, der aus dem schlichten und gewöhnlichen Leben eine besondere Geschichte zu stricken vermag. Einmal mehr verwebt er im aktuellen Roman die reale Geschichte mit der fiktiven und belegt, dass kein Leben im luftleeren Raum stattfindet, sondern immer auch durch Zeit und Ort geprägt ist. Bemerkenswert wie er den Bogen zwischen öffentlich und privat, über die Jahrzehnte und Generationen hinweg zu spinnen vermag und den Leser in die fremden leben eintauchen lässt, so dass man Ende den Eindruck hat, die Figuren tatsächlich gekannt zu haben. Ein rundum gelungener Roman, den man am Ende zufrieden und mit etwas Wehmut zuschlägt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 04.06.2018

    Als Buch bewertet

    Das war mir zu wenig

    Bernhard Schlink hat seinen neuen Roman in drei Teile geteilt. Im ersten Teil wird über Olgas Kindheit und Jugend berichtet und darüber, wie ihre Liebe zu Herbert beginnt. Eine Liebe, die nicht sein darf und die immer wieder getrennt wird. Olga arbeitet schließlich für eine Familie, mit deren Sohn Ferdinand sie eine Art Freundschaft verbindet. Ihm erzählt sie von ihrem Leben, von Herbert und seinen Abenteuern. Und er berichtet uns über Olgas zweite Lebenshälfte. Schließlich gelangt er in den Besitz von Briefen, die Olga an Herbert geschrieben hat. Diese Briefe bilden Teil drei des Romans.

    Die Handlung erstreckt sich ab dem Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. An Olgas Seite reisen wir Leser durch die deutsche Geschichte. Kolonialkriege, 1. und 2. Weltkrieg werden kurz gestreift. Auch die Entwicklung der Gesellschaft wird deutlich, Klassengegensätze, Machtlosigkeit der Frau und vieles mehr.

    Olga erweist sich als stark und unbeugsam trotz aller Widrigkeiten. Nur leider kam ich ihr nicht nahe. Die Erzählung ist einfach zu distanziert und zu trocken. Erst die Briefe im letzten Teil des Romans bergen Gefühle. Auch der Ich-Erzähler Ferdinand blieb mir fremd. Er wirkt ziemlich blass, mein Bild von ihm ist schemenhaft.

    Die Sprache empfand ich als sehr schön und zur Zeit passend. Aber die Erzählweise war mir einfach zu minimalistisch, zu distanziert und zu emotionslos. Fast wirkte das Buch auf mich wie das Grundgerüst eines Romans, der noch ausgeschmückt werden muss. Das war mir einfach zu wenig.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Scherzkeks, 13.01.2018

    Als Buch bewertet

    Bernhard Schlink ist wohl den meisten seit „Der Vorleser“ ein Begriff. Und wie auch damals schon entführt uns der Autor in eine längst vergangene Zeit...

    Olga Rinke wächst Anfang des 20. Jahrhunderts bei ihrer Großmutter auf, nachdem ihre Eltern früh verstorben sind. Viel haben die beiden nicht, und ihr Verhältnis ist unterkühlt. Olga wird geduldet, aber nicht von der Großmutter geliebt. Diese hat zudem auch kein Verständnis für Olgas Bestrebungen, auf die höhere Mädchenschule zu gehen und später einmal als Lehrerin arbeiten zu können.
    Ihre Kindheit ist alles andere als glücklich, jedoch freundet sie sich alsbald mit Herbert, dem Erben eines Landguts.
    Als die beiden älter werden wird aus der Freundschaft langsam Liebe; allerdings ist aufgrund des Standesdünkels eine Heirat der beiden undenkbar. So muss ihre Beziehung im Stillen stattfinden.

    Während Olga in ihrer Heimat als Lehrerin arbeitet, zieht es Herbert immer weiter in die Ferne: zunächst nach Deutsch Südwest, später nach Südamerika und Sibirien. Ihre Liebe aber bleibt, und so treffen sich die beiden immer wieder. Herbert aber will immer weiter, und so setzt er sich in den Kopf, die Arktis bei einer Expedition zu erforschen. 1913 bricht er auf, kommt aber nicht mehr zurück.

    Hier endet der erste von drei Teilen des Romans. Im zweiten Teil erfährt der Leser durch Ferdinand, für dessen Familie Olga nach dem zweiten Weltkrieg arbeitet, wie es in ihrem Leben weiterging. Sie nimmt sich Ferdinands an, der zu Beginn noch ein Kind ist, und verliert auch nicht den Kontakt zu ihm, als dieser in einer anderen Stadt studiert.

    Der dritte Teil besteht aus Briefen Olgas an Herbert, die sie während seiner Expedition postlagernd nach Tromsö schickte. Hier werden viele offene Fragen aus Olgas Leben geklärt.

    Bernhard Schlinks Schreibstil ist schnörkellos, kein Wort ist überflüssig – ich liebe es. Anhand von Olgas Leben wird der Leser durch fast ein Jahrhundert deutscher Geschichte geführt. Wer sich also für Zeitgeschichte interessiert und gute, anspruchsvollere Literatur schätzt, Sollte Olga auf jeden Fall lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    11 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 16.01.2018

    Als eBook bewertet

    Ein Frauenleben

    Olga ist eine Frau, die immer kämpfen musste. Sie entspricht dem Bild einer starken Frau. Mit jungen Jahren verliert sie ihre Eltern und kommt zur Großmutter nach Pommern. Da gibt es zwar Kost und Unterkunft, aber keine Liebe. Olga freundet sich mit den Gutskindern Victoria und Herbert an, aber das geht nur bis Victoria in die Höhere Töchterschule kommt, da ist Olga nicht mehr standesgemäß.
    Olga ist ehrgeizig und sie schafft es Lehrerin zu werden.
    In diesem Roman geht es um Olgas Liebe zu Herbert. Eine Liebe ohne Zukunft.
    Herber zieht es nach Afrika und die Arktis.
    Dann geht es mit Riesenschritten durch Olgas Leben. Sie überlebt zwei Kriege und die Flucht. Für Olga war Bismark an allem Schuld.
    Sie arbeitet jetzt als Näherin bei einer Familie. Der kleine Ferdinand sitzt oft bei ihr und lernt viel von ihr, sie erzählt ihm auch von Herbert. Olga wird fast so etwas wie seine zweite Mutter, er hält Kontakt mit ihr, auch als er schon studiert.
    Bernhard Schlink lässt Ferdinand in genialer Art Olgas Geschichte erzählen. Wieder vergehen viele Jahre und Ferdinand ist schon Witwer und Pensionär und er hat Olga noch nicht vergessen und so erfährt er aus Briefen noch einiges über sie.
    Dies ist ein brillant geschriebener Roman. Mich konnte er fesseln und berühren.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maya W., 14.01.2018

    Als Buch bewertet

    Olga ist wohl das was man im auslaufenden 19. Jahrhundert eine außergewöhnliche Frau nennt. Ihr wird Bildung verweigert, also verschafft sie sich diese in Eigenregie.
    Vielleicht könnte sie auch ein materiell unbesorgtes Leben führen nachdem sie in Armut aufgewachsen ist, denn es verbindet sie eine Liebesbeziehung zu Herbert, dem Sohn reicher Eltern.
    Doch nicht nur Herberts Eltern sind gegen eine Beziehung von Olga und Herbert, auch Olgas unangpasster Lebensstil und eine doch gegensätzliche Lebenseinstellung ermöglichen keine Heirat.

    Der Roman gliedert sich in drei Teile:
    Im ersten Teil wird uns im Wesentlichen von Olga erzählt. Von ihrer kargen Kindheit, ihrem Drang nach Bildung, ihrem Heranwachsen und ihrer Beziehung zu Herbert.
    Hier lernen wir Olga recht gut, wenn auch aus einer gewissen Distanz kennen, Herbert jedoch blieb für mich immer eine sehr diffuse Person. Völlig unklar blieb für mich, was das für eine Liebe ist, die Olga und Herbert verbindet.


    Olgas Leben als Erwachsene nach dem Krieg aus der Sicht eines junngen Mannes: Hier schreitet die Geschichte im Lauftempo voran, (historische) Ereignisse überschlagen sich teilweise, dieser Teil des Romans war schlicht und ergreifend zu kurz.

    Olgas Briefe an Herbert: Hier nun endlich lese ich das, was in den ersten beiden Teilen so schmerzlich von mir vermisst wurde. Mir kommt Olga nahe, das was sie umtreibt, was sie empfindet.
    In diesem Teil fügen sich die Olga aus dem ersten Teil und die Olga aus dem zweiten Teil zusammen, so dass Fragen, die im ersten und zweiten Teil offen geblieben sind beantwortet werden.

    Ich bin sehr gespalten, was meine Meinung zu diesem Buch angeht. Der Roman spielt während eines ganzen Jahrhunderts, in widrigen Zeiten, während zweier Weltkriege. Es wird von unterschiedlichen politischen Ansichten berichtet.
    Dann haben haben es mit einer interessanten Frauenfigur zu tun, deren Leben und Gedanken es zu entschlüsseln gilt.
    Und es ist auch noch eine außergewöhnliche Liebesgeschichte. Das alles auf knapp 300 Seiten?

    So gut das Buch auch geschrieben ist, aber hier wollte Schlink zu viel.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dima Lubimov, 21.01.2018

    Als Buch bewertet

    Meine Entdeckung von Bernhard Schlink fing 2010 mit dem Roman „Der Vorleser“ an, der eines der ersten deutschsprachigen Büchern im Original war, das ich gelesen hatte, und der bis heute zu meinen Lieblingsbüchern gehört. So waren die Erwartungen an „Olga“ sehr groß. Ich liebte den Schreibstil dieses Autors, die Gedankentiefe und das Dramatische, was klug formuliert den Leser zutiefst trifft.
    Als ich anfing, „Olga“ zu lesen, war ich nicht begeistert. Die beiden Hauptfiguren entwickelten sich auf den Seiten, aber die Handlung war mir ein bisschen zu trocken, zu linear. Außerdem suchte ich nach den Emotionen, die in mir „Der Vorleser“ vor knapp 8 Jahren ausgelöst hatte. Und ich fand sie, allerdings erst im zweiten Drittel des Romans.
    Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil erfährt der Leser die Geschichte der beiden Hauptprotagonisten: Olga, die schon als Kind durch ihre Fähigkeit auffällt, zu beobachten, das Mädchen, das sich zu einer weisen Frau entwickelt, die am Ende ihres Lebens feststellen muss, sich nie geliebt gefühlt zu haben. Und dann Herbert, der schon bei seinen ersten Schritten versucht zu rennen, was sein ganzes Leben charakterisiert: ein ständiges Rennen, ohne klares Ziel, ein Rennen ins Nichts, ein Wegrennen, das Olga so unglücklich macht. Die beiden sind ein Paar, ohne es sein zu dürfen, ohne es sein zu können. Ein Paar ohne Zukunft. Weil Herbert weiter rennen muss, weil es ihn ständig in die Ferne zieht.
    Im zweiten Teil lernen wir Olga als eine reife Frau kennen, die die beiden Weltkriege überlebt hatte, die allein lebt und immer noch innig auf ihren Herbert wartet. Ihre Liebe schenkt sie nun Ferdinand, einem Jungen, in dessen Familie sie als Näherin arbeitet und sich allmählich zum Familienmitglied entwickelt. Sie versucht, die besten Eigenschaften in Ferdinand zu fördern und ihn von dem Unsinn abzuhalten, der ihren Herbert und später ihren Schüler (eigentlich mehr als nur Schüler – das Geheimnis wird später gelüftet) Eik ins Verderben führt. Gerade in diesem Teil kommen immer wieder Sätze vor, die mich mit ihrer Aussagekraft besonders beeindruckt hatten, Sätze, die man als Aphorismen benutzen könnte. Die Weisheiten des Lebens, die Olga aus ihrer eigenen Erfahrung formuliert. So wie zum Beispiel „Das Leben ist eine Kette von Verlusten, und man muss beizeiten lernen, seinen Frieden damit zu machen“.
    In diesem Teil findet sich auch mein persönlicher emotionaler Höhepunkt – der Tod von Olga. Als hätte ich sie gekannt, als wäre ich Ferdinand, so lebendig wurde für mich die Hauptfigur des Romas.
    Im dritten Teil darf der Leser einen Einblick in Olgas Briefe an Herbert bekommen, die der Empfänger nie gelesen hatte. In diesen Briefen offenbaren sich noch ein paar Geheimnisse, die die Bewunderung für diese Frau noch weiter hochtreiben. Eine richtig faszinierende Lebensgeschichte und eine unglaublich beeindruckende Figur.
    Mit „Olga“ hat Bernhard Schlink ein weiteres Meisterwerk geschaffen, das bereits seinen Ehrenplatz im Regal meiner Lieblingsbücher eingenommen hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 03.03.2018

    Als Buch bewertet

    Olga Rinke lebt recht ärmlich bei ihrer Oma in Tilsit, Ostpreußen. Eine höhere Schulbildung wird ihr versagt, Mädchen werden nicht sonderlich gefördert. Also bringt sie sich vieles selber bei und kämpft bis sie Lehrerin ist. Mit den Kindern des Gutsherrn, ihrem besten Freund Herbert und dessen Schwester Viktoria, verlebt sie eine schöne Kindheit, doch als sie sich in Herbert verliebt, stehen die gesellschaftlichen Schranken gegen sie. Herbert zieht hinaus in den Krieg nach Afrika und später in die Arktis. Wird ihre Liebe doch noch siegen?

    "Ich vermisse Dich bei allem, was wir gemeinsam gemacht haben und was ich jetzt alleine mache.“ Zitat Seite 165

    Der Roman besteht aus drei Teilen. Zu Beginn erfahren wir relativ sachlich von Olgas Kindheit und ihrem weiteren Lebensweg, der geprägt ist von ihrer starken Willenskraft und ihrem Ehrgeiz, sich als Frau zu behaupten. Im zweiten Teil erzählt Ferdinand, wie er Olga als Näherin und Hilfe seiner Familie erlebt und gekannt hat. Im dritten Teil zeigen Briefe von Olga an Herbert von ihren starken Gefühlen, ihren Gedanken und unerfüllten Wünschen. Erst jetzt bekommt Olgas Charakter liebenswerte Züge und man kann sich ihr annähern.

    Dabei ist das Interessante an diesem Buch, wie Bernhard Schlink die historischen Hintergründe geschickt einflechtet und Olgas und Herberts Leben dadurch auf eine ganz andere Ebene gehoben werden.

    Die Figur der Olga ist eine kluge und menschliche Figur, bescheiden, unabhängig und kritisch und mit einem starken Willen ausgestattet. Aber vor allem lebt sie eine bedingungslose Liebe, die sie zeitlebens nie aufgibt.

    Herbert ist dagegen ein ruheloser Mensch, der als Soldat im Kolonialkrieg im heutigen Namibia kämpft. Olga ist gegen diesen Kampf und sieht auch später im nationalsozialistischen Deutschland keinen Sinn dahinter. Sie erlebt beide Weltkriege mit, wird vertrieben, findet eine neue Heimat und bleibt sich zeitlebens ihrer Ideale treu.

    Was anfangs nur als simple Liebesgeschichte erscheint, wird im Verlauf des 2. und 3. Teils immer klarer, fassbarer und immer intensiver und tiefer. Erst dann beginnt man zu ahnen, was hinter dieser Fassade von Olga verborgen blieb.

    Der Sprachstil des Autors ist genau wie in "Der Vorleser" in kurzen, aber prägnanten Sätzen gehalten. Trotzdem offenbahrt sich durch die Hintergründe und historischen Beziehungen darin eine Erkenntnis und tiefe Wahrheit, die unter die Haut geht.

    Beeindruckend durch die starke Frauenfigur, berührend durch die Hoffnung auf Liebe und erhellend durch den geschichtlichen Bezug. Ein Buch zum Nachdenken und zum Nacherleben der jeweiligen Zeitbezüge. Eine Hommage an all die Frauen Deutschlands, die unter dem Verzicht ihrer Hoffnungen gelebt haben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 04.03.2018

    Als Buch bewertet

    Olga ist ein Frauenporträt des 20. Jahrhunderts und beschreibt das Leben einer starken Frau mit ebenso starkem Willen. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern, zieht sie zu ihrer Grossmutter nach Pommern. Dort freundet sie sich mit den Geschwistern Viktoria und Herbert an, beide Kinder eines Gutherrn und somit automatisch in einer hlheren gesselschaftlichen Range, die sie später trotz Freundschaft aussernanderbringt. Doch Olga kann Herbert nicht vergessen. Gleichzeitig überlebt sie zwei Kriege, wird Lehrerin, hilft und lebt und wartet auf Herbert, der durch die Welt reist und nach Abenteuern sucht. Als er nach einer Expedition nicht mehr zurückkommt, hofft Olga immer noch und versucht stark und optimistisch zu bleiben. Zielstrebig verfolgt sie ihre Ziele und versucht mit all den Schwierigkeiten fertigzuwerden. Als sie ihr Gehör verliert, beginnt sie als Näherin zu arbeiten. So lernt sie Ferdinand kennen, den Sohn einer Familie in der sie arbeitet und die beiden freunden sich an. Olga erzählt ihm vieles aus ihrem Leben und nach ihrem Tod erfährt er umso weiteres aus ihren hinterlassenen Briefen, welche für Herbert galten.
    Der Autor schafft mit Olga eine aussergewöhnliche Persönlichkeit die viele verschiedene Charakterzüge verbindet und der nicht zuletzt meine Bewunderung galt. Ein lesenswerter Roman.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 20.01.2018

    Als Buch bewertet

    Olga weiß schon sehr früh, was sie im Leben erreichen möchte, egal welche Schwierigkeiten das Schicksal ihr auch beschert. Früh zur Waise geworden, lebt sie bei einer gefühlskalten Großmutter, die dem Kind keine Zuneigung zeigen kann. Mit unglaublicher Energie und Willenskraft gelingt ihr trotz vieler Widerstände die Ausbildung zur Lehrerin.

    Schon als Kind freundet sie sich mit den Geschwistern vom Gutshof an, obwohl Viktoria die Standesunterschiede sehr betont, aber mit Herbert verbindet sie bald mehr. Ihre Liebe überdauert die Kinder- und Jugendzeit und findet doch nie eine echte Erfüllung, denn Herbert kann und will sich nicht über die elterliche Ablehnung dieser Verbindung hinwegsetzen. Auch Pommern ist ihm zu eng, er sucht das Abenteuer, die Weite, die Entdeckung der Welt. Wenn Herbert auf Schwierigkeiten stößt, dann flieht er, denn anders kann ich seine Reisen nicht interpretieren. Er liebt Olga, aber es macht ihm auch nichts aus, monate- ja jahrelang fernzubleiben und seine Liebe aus der Ferne zu leben. Ein interessantes Zitat auch auf Seite 80: „Nichts was er geben konnte, versagte er ihr. Was sie vermisste, war er zu geben nicht fähig.“

    Schon nach einigen Seiten fällt der Ton des Erzählens auf. Eine unaufgeregte, zurückhaltende Stimme aus dem Hintergrund, die Olga und Herberts Geschichte erzählt. Das liest sich leicht, aber manchmal auch zu beschaulich und fast eintönig. Erst im zweiten Teil bekommt der Erzähler Kontur. Es ist Ferdinand, ein stiller Pastorenjunge, der mit der alten Olga, die inzwischen nach zwei Kriegen und Vertreibung im Westen der jungen Republik lebt, Freundschaft schließt.

    Der dritte Teil des Romans gibt dann auch Olga eine Stimme, Briefe die sie an ihre Liebe Herbert schreibt. Mir gefällt die Hauptfigur, eine starke Frau, lebensklug und intelligent, die sich nie von äußeren Umständen beeindrucken lässt und in ihren Lebensentscheidungen erstaunlich souverän ist.

    Ich habe das Buch von Bernhard Schlink gern gelesen, aber es fehlte mir das gewisse Etwas. Ich möchte es nicht auf fehlende Spannung oder Dramatik reduzieren, aber der Ton des Romans war mir - wie schon gesagt - zu beschaulich.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eleisou, 03.02.2018

    Als Buch bewertet

    Bernhard Schlink erzählt in diesem Buch die Geschichte von Olga, einer Frau mit revolutionärem Geist, welche mit wenigen finanziellen Mitteln versucht ihr Leben inmitten zweier Kriege Anfang des 20. Jahrhunderts selbstbewusst zu bewältigen. Das Buch wird in drei Teilen geteilt. Teil eins erzählt von Olgas Kindheit und Jugend, wie sie als Waise in einem kleinen Ort in Pommern aufwächst , Teil zwei berichtet über ihr Erwachsenenleben, das ihr Mentor Ferdinand über sie schreibt und erzählt und Teil drei, der Briefe an ihrer einstig grossen Liebe enthält, dem Arktisforscher Herbert Schröder, der in einer seiner abenteuerlichen Reisen als vermisst gemeldet wird. 
    Der Erzählt Stil von Schlink ist ehrlich gesagt etwas fad und obwohl Olgas Leben viele Turbulenzen und Schwierigkeiten mit sich birgt, konnte ich mit der Story nicht so recht warm werden. Deshalb vergebe ich hier 3 von fünf Sternen

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eleisou, 03.02.2018

    Als Buch bewertet

    Bernhard Schlink erzählt in diesem Buch die Geschichte von Olga, einer Frau mit revolutionärem Geist, welche mit wenigen finanziellen Mitteln versucht ihr Leben inmitten zweier Kriege Anfang des 20. Jahrhunderts selbstbewusst zu bewältigen. Das Buch wird in drei Teilen geteilt. Teil eins erzählt von Olgas Kindheit und Jugend, wie sie als Waise in einem kleinen Ort in Pommern aufwächst , Teil zwei berichtet über ihr Erwachsenenleben, das ihr Mentor Ferdinand über sie schreibt und erzählt und Teil drei, der Briefe an ihrer einstig grossen Liebe enthält, dem Arktisforscher Herbert Schröder, der in einer seiner abenteuerlichen Reisen als vermisst gemeldet wird. 
    Der Erzählt Stil von Schlink ist ehrlich gesagt etwas fad und obwohl Olgas Leben viele Turbulenzen und Schwierigkeiten mit sich birgt, konnte ich mit der Story nicht so recht warm werden. Deshalb vergebe ich hier 3 von fünf Sternen

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Denise, 10.01.2018

    Als eBook bewertet

    Das Buch Olga von Bernhard Schlink ist in drei Teile und viele kurze Kapitel unterteilt. Es handelt vom Leben von Olga und dem Wunsch geliebt zu werden. Zunächst ist es die Großmutter, die ihr nicht die gewünscht Liebe geben kann. Dann versuch die Schwester ihres Freundes Herbert sowie seine Eltern die junge Liebe auseinander zu bringen. Auch die Sehnsucht von Herbert nach Freiheit und Raum wirken sich negativ auf Olgas Leben aus. Olga trotz der zwei Klassengesellschaft und tut alles für Ihre Wünsche. Leider stehen ihr auch gesellschaftliche Zwänge im Weg. Sie überlebt zwei Kriege, allerdings hat sie mit den Männern und ihrer Familie wenig Glück.

    Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben, die verschiedenen Charaktere werden sehr gut dargestellt und der Leser erhält einen tiefen Einblick in das Leben und die Gefühlswelt von Olga. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, allerding liegt mir die teilweise verwendete ältere Ausdrucksweise nicht, so dass ich dem Buch vier gute Sterne gebe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 12.01.2018

    Als Buch bewertet

    Schon als Kind hat Olga gerne alles beobachtet,weil sie alles um sich herum verstehen wollte.Relativ schnell hat sie begriffen,dass sie arm ist und was für unterchied zwischen den Armen und Reichen gibt,sich aber nicht nach den Regel gehalten.So hat sie sich mit Viktoria und Herbert angefreundet,den Kinder des Gutsherren,nur weil sie alle auf irgendeine Weise einsam waren und nicht so richtig in die Dorfgemeinschaft reingepasst haben.Die Freundschaft mit Viktoria bleibt nicht lange erhalten,die mit Herbert entwieckelt sich zu einer Liebe,die Olga ihr ganzes Leben begleitet.Olgas Leidenschaft war das Lernen,ihr großer Traum Lehrerin zu werden,das hat sie auch dickköpfig durchgesetz,obwohl sie keine Unterstützung von ihrer Großmutter oder aus dem Dorf bekommen hatte.Für sie war Bildung ein Privileg und das wollte sie als Dorflehrerin so vielen Kinder wie nur möglich ermöglichen.Sie war eine sehr angagierte Lehrerin,als sie in Nazi-Zeiten aus dem Dienst entlassen wurde,ist sie zu Näherin geworden.In ihrem langen Leben hat Olga viele Rückschläge erlitten und viel schreckliche Erreignisse miterlebt,aber sie ist ihren Prinzipien und Überzeugungen treu geblieben und das Meiste hat sie mit stoischen Ruhe hingenommen.Traurigerweise waren nur die Liebe zu Herbert und die Einsamkeit Olgas ständigen Begleiter.
    Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt und ich hab es einfach verschlungen,die Kapitel sind kurz,der Schreibstil flüssig,die Geschichte in sich sehr interresant.Leider bin ich mit der Ausführung nicht ganz zufrieden,ich hab durchgehen Tiefe vermisst,die Erzählung bleibt aber hartnäckig sehr oberflächlich,es ist mehr eine Skizze,als eine richtige Zeichnung.Olgas Leben umfasst fast 100 Jahre deutcher Geschichte,die ziemlich turbulent war-Kolonialkrieg und Völkermord an den Herero,zwei Weltkriege,zwischendurch die Weimerer Republik und später die Flucht aus Pommern...Alles sehr wichtige Erreignisse,aber Bernhard Schlink erwähnt es nur kurz und geht überhaupt nicht ins Detail,obwohl es auch für Olgas Leben eine tiefere Bedeutung haben musste.Allgemein ist die Figur von Olga ziemlich blass,dafür das es ihre Lebensgeschichte ist,kommt nur sehr wenig Persönliches,man hat das Gefühl sie aus der Ferne zu beobachten.Erst in dem letztem Teil des Buches,in dem man Olgas Briefe liest,kriegt die Erzählun eine persönliche Note.Für mich sind die Briefe das Herzstück des Buches,Olgas Gefühle und Geheimnisse,ihre Gedanken und auch ihre Stärke sind hier deutlich zu spüren.Diese Briefe haben mich auch besonders berührt und traurig gemacht.Es ist nicht die Liebe selbst,die mich so betroffen hat,sondern die Tatsache,dass Olga noch jahrzehnte lang die Briefe geschrieben hat,obwohl sie wusste ,dass ungelesen bleiben,weil sie niemandem hatte,mit dem sie reden konnte.Sie hat an Herbert gehalten,nicht nur weil die Liebe so groß war,sonder weil es das Einzige war,was ihr geblieben ist.Erschrekend,so ein einsames Leben...Und doch ist Olga wahrscheinlich keine Ausnahme...In ihrer Generation waren die Frauen als Ehefrauen und Mütter vorgesehen und als der Krieg den Frauen die Männer wegnahm,nahm es auch die Lebensaufgabe weg...Wahrscheinlich haben damals sehr viel Frauen so ein einsames Leben geführt wie Olga.Das macht mich richtig traurig.Und obwohl die Geschichte oberfächlig bleibt,hat sie mich doch auf einer Weise berührt und emotional erreicht,was ich wirklich sehr schön finde,genau das erwarte ich auch von der Literatur.

    Fazit:
    Kein so "großer" Roman ,wie ich das beim dem Autor erwartet habe,aber die Geschichte hat mich trotzdem gefesselt und nachdenklich gemacht,deswegen finde ich sie auch lesenswert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Astrid, 08.02.2018

    Als Buch bewertet

    Bernhard Schlinks Name klingelt noch aus Schulzeiten in meinen Ohren. Damals noch ohne filmische Stütze las ich „Der Vorleser“ fast an einem Tag weg und schätzte Schlinks schnörkellose Art und Weise zu Schreiben und dem Leser eine Epoche durch eine Geschichte viel näher zu bringen.
    Als knapp fünfzehn Jahre später Olga auf dem Nachttisch lag, ging es ähnlich schnell. Schlink erzählt seine Geschichte über eine Waise aus Pommern, die sich durch alle Irrungen und Wirrungen des Lebens zu einer starken, wenn auch undurchsichtigen Person entwickelt. Vielleicht kein Publikumsliebling, aber jede Sturheit, jeder Starrsinn erklärt sich durch ihre Geschichte, die Schlink – in gewohnt guter Art – beschreibt.
    Olgas Eltern verstarben früh, so dass sie bei der Großmutter aufwuchs. In der Schule und ihrem näheren Umfeld, wächst sie als Außenseiterin auf, die nicht nur bei der Arbeitswahl sondern auch bei den sozialen Kontakten an ihre Grenzen stößt. Nur bei der Familie des Gutsherrn und deren Kindern kann sie sich frei entfalten. Trotz aller Widrigkeiten schafft Olga ihre Ausbildung zur Lehrerin. Die Liebe zu Herbert, dem Sohn des Gutsherrn scheint vor Hindernissen kaum standhalten zu können. Sie die angehende Lehrerin, er der Abenteurer mit der Sehnsucht nach der Ferne.
    Durch Schlinks Art und Weise die Geschichte in drei Teilen zu erzählen, kriegt der Leser einen unverbesserlichen Eindruck. Nicht, dass er so durch Olga Selbst, durch ihr Ziehkind und durch ihre Briefe an Herbert Olgas Charakter und Leben erklärt, so baut er selbst die Spannungen auf, erklärt und revidiert Entscheidungen. Jeder Teil ist ein kleines Puzzlestück mehr, das Olga, die zunächst harsch, bieder und hart wirkt, liebenswert und nachvollziehbarer macht. Es ist Olga, die ihren Werdegang erzählt, aber es ist Frederik, der ihr Tiefe und Gefühle verleiht und es sind die Briefe, die Olga erklären und als Liebende zeigen.
    Bernhard Schlink macht also das, was er so kann: Kurze, prägnante Sätze mit Wissen, Geschichte und Stärke zu füllen. Olga ist wahrlich ein dünnes Buch, schnell gelesen – doch trotzdem gefüllt mit viel Potential zum Nachdenken, mit vielen Szenarien, die nachwirken, kleinen Anekdoten, die erst Stunden später nachwirken. Er spannt eine Figur ein, die sich selbst als „Witwe einer Generation“ tituliert und einer heutigen Zeit vor Augen führt wie es war zwei Weltkriege zu überleben, sich selbst hintenanzustellen und den Ansichten ihrer engsten Vertrauten kritisch gegenüber zustehen. Sei es die politische Haltung Herberts, der als Freiwilliger der Schutztruppe nach Deutsch-Südwestafrika geht oder auch Eik, der mit der NSDAP sympathisiert.
    Es sind viele Themen für eine kleine Frau, viele Themen für ein so kleines Buch, doch Schlink gelingt es den Bogen zu spannen und aus Olga mehr zu machen als nur einen kleinen Roman für zwischendurch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreund, 11.01.2018

    Als Buch bewertet

    Olga kommt aus ärmlichen Verhältnissen. Sie ist ein besonderes Kind, das sich nicht mit den anderen Kindern vergleicht und ihren eigenen Weg geht. Als sie Herbert kennen lernt, findet sie einen Seelenverwandten. Als sie älter werden, wird aus ihrer Freundschaft Liebe. Doch Herbert ist ein Abenteurer und immer auf Reisen, während Olga ehrgeizig ihre Schul- und Berufslaufbahn verfolgt. Die beiden sehen sich nur selten und halten über Briefe Kontakt.
    Von einer seiner Expeditionen in die Arktis kommt Herbert nicht wieder. Doch Olga schreibt ihm weiterhin, obwohl sie nicht weiß, ob ihre Briefe ihn jemals erreichen werden.

    Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Während im ersten und zweiten Teil ihre Lebensgeschicht ein chronologischer Weise erzählt wird, gibt es im dritten Teil eine unerwartete Wendung und einen Bruch in der Erzählweise. Der dritte Teil besteht fast ausschließlich aus den Briefen, die Olga geschrieben hat. Durch diese Briefe erfährt der Leser, was wirklich passiert ist. Dadurch dass Olga ihre tiefsten Gedanken und Gefühle niederschreibt, ist dieser Teil sehr emotional. Man kommt sehr nach an Olga ran und kann ihr früheres Handeln besser nachvollziehen. Dieser Teil hat mir am besten gefallen.

    Insgesamt lässt sich das Buch gut lesen. Durch die Frage, was aus Olga nach all den Schicksalsschlägen werden wird, was mit Herbert passiert ist und ob er jemals zurückkommen wird, bleibt das Buch bis zum Ende hin spannend. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen und kann es nur weiterempfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Denise, 10.01.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch Olga von Bernhard Schlink ist in drei Teile und viele kurze Kapitel unterteilt. Es handelt vom Leben von Olga und dem Wunsch geliebt zu werden. Zunächst ist es die Großmutter, die ihr nicht die gewünscht Liebe geben kann. Dann versuch die Schwester ihres Freundes Herbert sowie seine Eltern die junge Liebe auseinander zu bringen. Auch die Sehnsucht von Herbert nach Freiheit und Raum wirken sich negativ auf Olgas Leben aus. Olga trotz der zwei Klassengesellschaft und tut alles für Ihre Wünsche. Leider stehen ihr auch gesellschaftliche Zwänge im Weg. Sie überlebt zwei Kriege, allerdings hat sie mit den Männern und ihrer Familie wenig Glück.

    Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben, die verschiedenen Charaktere werden sehr gut dargestellt und der Leser erhält einen tiefen Einblick in das Leben und die Gefühlswelt von Olga. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, allerding liegt mir die teilweise verwendete ältere Ausdrucksweise nicht, so dass ich dem Buch vier gute Sterne gebe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein