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  • 5 Sterne

    19 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Weinlachgummi N., 21.03.2016

    Als Buch bewertet

    Der Titel hat mich in Verbindung mit dem Cover gleich angezogen. Der Klappentext tat dann sein Übriges. Kennt ich das, ihr fangt mit einem Buch an und wisst sofort, schon nach den ersten Seiten. Dieses Buch wird mir gefallen, so ging es mir mit Tage mit Leuchtkäfern. Man soll ein Buch nicht nach seinem Einband und Titel beurteilen. Doch hier muss ich ein Lob aussprechen. Beides ist sehr ansprechend und passend. Die Wegweiser, die in verschiedenen Richtungen zeigen, dazu die Farbwahl und noch der ungewöhnliche Titel. Darf ich ein Poster davon haben?

    Wir sind alle Würmer. Aber dann kommt der Moment, in dem wir zu leuchten beginnen, vielleicht haben wir es auch schon die ganze Zeit gemacht, und es war einfach zu hell, um es zu erkennen.
    Seite 35

    Zoe Hagen hatte mich gleich. Ihr alter, Baujahr 94, merkt der Wortwahl nicht. Ihren Debüt Roman schrieb sie mit 17 Jahren. Ihr Stil ist des Öfteren poetisch, man findet so einige schöne Textstellen. Doch muss man auch etwas zwischen den Zeilen lesen. Das Buch ist recht kurz, so geht manches ziemlich schnell. Und nicht alles ist ganz genau beschrieben, was bestimmte Ereignisse angeht, gibt es nur Andeutungen. Gerade gegen Ende musste ich aufpassen noch mit zu kommen, ein paar mehr Seiten hätten für mich nicht geschadet. Wir Leser begleiten zwar die 15 jährige Gandhi, ein Spitzname. Doch wird zum Glück auf die Jugendsprache verzichtet. Aufgebaut ist das Buch wie ein Tagebuch, nein Stopp. Gandhi schreibt zwar im Stil von Tagebucheinträgen, aber an sich sind es Briefe an Gott, an den sie nebenbei erwähnt gar nicht glaubt. So hat der Leser einen direkten Draht zu ihr und bekommt ihre Gedanken und Gefühle auf dem Silber Tablett serviert. Und es sind viele Gefühle. ..

    Momente sind immer nur so schön, wie de es ihnen gestattest. Glück...
    Das ist nichts anderes als deine eigene Vorstellung von Glück.
    Seite 121

    Gandhi war mir gleich sympathisch. So wie die Autorin sie rüber gebracht hat, hatte ich das Gefühl sie zu kennen. Sie wirkte sehr authentisch, genauso wie auch die Nebencharaktere. Ihre Gefühle konnte ich sehr gut nachvollziehen und mich mit ihr identifizieren. Bei den Nebencharakteren hätte ich gerne mehr Informationen erfahren, sie war für mich zwar greifbar, aber irgendwie auch undurchsichtig. Hier und da ein paar Details zu ihnen, wären schön gewesen. Zur Geschichte an sich möchte ich gar nicht viel schreiben, um nichts vorne wegzunehmen. Ich empfand sie als sehr emotional. Es gibt viel Schmerz und Finsternis, aber auch Hoffnung und Spaß. Freundschaften werden geknüpft, ungewöhnlicherweise steht hier mal keine Liebesgeschichte im Fokus. Daumen hoch.

    Fazit:
    Mit ihrem herzlichen und ehrlichen Worten hat mich die Autorin berührt.
    Ein paar Tranchen wurden vergossen, des Öfteren geschmunzelt und das Buch zur Seite gelegt, um über das geschriebene nachzudenken.
    Eine klare Empfehlung für Tage mit Leuchtkäfern, ach ich schreibe den Titel einfach zu gerne ;)

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  • 5 Sterne

    9 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 04.04.2016

    Als Buch bewertet

    INHALT
    Die 15-jährige Berlinerin Antonia, genannt Gandhi, hasst ihr Leben und vor allem ihre ach so perfekte Mutter.
    Elterliche Zuneigung und Wärme kennt sie nicht und vermisst diese sehr. Infolge flüchtet sich Gandhi in Bulimie und beginnt sich zu ritzen. Die innere Leere und ihr Außenseitertum ist groß.
    Erst als sie eines Tages Fred und dessen Freunden Amira, Lynn, Noah und Fabien begegnet, erfährt sie Verständnis und wahre Freundschaft. Doch Fred & Co sind keine gewöhnlichen jungen Erwachsenen, sondern bilden den geheimen "Club der verhinderten Selbstmörder". Wird Gandhi gerade durch sie wieder Freude am Leben gewinnen und die Bulimie besiegen können?

    MEINUNG
    "Tage mit Leuchtkäfern" ist das erste Buch der deutschen Jungautorin Zoe Hagen, das ich bisher gelesen habe. Es hat mir ausgesprochen gut gefallen, mich regelrecht positiv überrascht. Warum?

    Erstens, Zoe Hagen schreibt im Tagebuchstil, was ich so nicht erwartet hätte und bei Romanen eher ungewöhnlich ist. Doch Ich-Erzählerin und damit Tagebuchschreiberin Gandhi konnte im Laufe der Handlung damit überzeugen. Man lernt sie und ihre Sorgen bzw. Nöte dadurch viel intensiver und authentischer kennen. Ich mochte besonders ihre direkte bis flapsige Sprache, die perfekt zu ihrem widersprüchlichen Charakter passte. Auch Gott als Adressat ihrer Briefe bzw. Tagebucheinträge lässt sich mit ihrer zwiespältigen Art erklären, denn obwohl sie Atheistin ist, schreibt sie ausgerechnet ihm. Was für eine Ironie des Schicksals!

    Zweitens, Zoe Hagen beschönigt in ihrer Geschichte die Realität bzw. schmerzliche Vergangenheit von Gandhi, Fred etc. nicht, sondern nennt Dinge schonungslos offen beim Namen. Und obschon alle Charaktere Schlimmes durchgemacht haben, können sie miteinander lachen und das Leben genießen. Diese Freundschaft lässt Gandhi wieder ans Leben glauben und ist besser als jede Therapie.

    Drittens, jede der verschiedenen Figuren ist anders gestaltet, sprich, hat einen anderen Charakter bzw. bestimmte Spleens. So liebt der nihilistische Noah alte Musik und Gustave Flaubert, fabuliert einfach gern. Fred hingegen ist etwas verrückt und macht schon mal spontan im Winter einen Schneeengel. Fabien kommt aus Frankreich und sagt zu allem "C'est la vie". Mir haben diese unterschiedlichen Charaktere sehr gefallen, auch wenn man nicht über jede Figur alles erfährt. Sie haben der Geschichte Farbe und Heiterkeit verliehen.

    Viertens, Weltliteratur (Flaubert und Catull) wurde an passenden, meist philosophischen Stellen in die Handlung eingebunden, was das Niveau des Buchs ungemein gesteigert hat. Zudem kam dadurch Tiefe in die Story.

    Fünftens, das Cover wurde sehr stimmungsvoll und ansprechend designt. Es harmoniert bestens mit dem Inhalt und wird die junge Leserschaft sicher anziehen.

    Hier ein paar Zitate zur Einstimmung:

    "Denn manchmal ist die Illusion schöner als die Realität, die Realität nichts als die schlechte Kopie der Vorstellung."

    "Für meine Wunden heute gibt es keine Pflaster. Sie sind in mir, ich verblute innerlich und schaue mir dabei zu und kann doch nichts ändern."

    "Nun fühle ich es, und mein Herz droht zu zerreißen, und ich bin wütend und zufrieden zugleich, und ich sehe, atme und weine und lache, aber mehr als das spüre ich: Ich lebe."

    FAZIT
    Ein authentisches Buch über Lebensverdruss und -lust. Absolute Leseempfehlung!

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 30.01.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist in Form von Briefen an Gott geschrieben, die die Tagebucheinträge eines 15-jährigen Mädchens sind, das der Leser zunächst nur mit dem Spitznamen Ghandi kennenlernt. Ghandi ist zutiefst unglücklich, ihre Arme sind gezeichnet von selbstverletzendem Verhalten, zudem ist sie Bulimikerin. In der Schule wird sie bestenfalls mitleidig beäugt, sie hat keine Freunde und fühlt sich auch innerhalb ihrer Familie unverstanden und einsam. Sie ist zwar in psychotherapeutischer Behandlung, ihren Schmerz schildert sie aber nur in den Briefen an Gott, an den sie aber auch nicht wirklich glaubt.

    An Weihnachten, als die Familie - Mutter, Stiefvater und ihre zwei Geschwister - zum Essen ausgegangen ist, geht sie einsam durch das verschneite Berlin und begegnet Fred, der einen Schneeengel macht. Er nimmt sie mit in seine Wohnung, wo sie auf seine Clique trifft: Noah, Fabien, Amira und Lynn. Die fünf bilden den Club der verhinderten Selbstmörder". Sie haben sich in einer psychiatrischen Klinik kennengelernt und befinden sich offensichtlich alle noch wegen ihrer psychischen Probleme in ambulanter Behandlung.

    Überraschend schnell wird Ghandi in die Clique aufgenommen und hat zum ersten Mal Menschen um sich, die sie zu verstehen scheinen. Zu Hause stößt sie ihre Mutter weiterhin vor den Kopf, die sichtlich überfordert ist und den Eindruck macht, ihre Tochter aufgegeben zu haben. Ghandis seelische und damit einhergehende körperlichen Probleme verschärfen sich trotz des neuen Halts durch die Freunde weiter. Als sie sich buchstäblich die Seele aus dem Leib kotzt, wird sie in eine Akutklinik eingeliefert, wo sie vier Wochen im Koma liegt.

    "Tage mit Leuchtkäfern" ist keine leichte Kost. Alle Protagonisten des Buches haben psychische Probleme, die jedoch mit Ausnahme von Amira, nicht weiter erläutert werden. Bis zum Schluss blieb für mich offen, was der Grund für Ghandis Essstörung ist. Ich hätte mir gewünscht, dass man zumindest während des Krankenhausaufenthalts, wenn dem Leser Ghandi endlich als Antonia vorgestellt wird, erfährt, warum sie sich so einsam fühlt bzw. worunter sie leidet oder was ihr in der Vergangenheit widerfahren sein mag, dass sie versucht, sich durch das Erbrechen Erleichterung zu verschaffen.

    Durch die sehr philosophischen Charaktere des Romans und den besonderen Schreibstil in Form von Briefen an Gott, ist "Tage mit Leuchtkäfern" wie der Titel schon vermuten lässt, ein poetischer Roman, der allerdings in Bezug auf die Hintergründe zu den handelnden Personen sehr vage blieb. Auch wenn mich das Buch aufgrund der ernsten Thematik emotional berührt hat, blieb für mich am Ende ein Fragezeichen.

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