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  • 5 Sterne

    34 von 48 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli d., 14.06.2016

    Als Buch bewertet

    „Winterhonig“ – der Titel klingt für mich nach Balsam und Trost und strahlt eine ganz besondere Wärme aus. Honig im Winter – das muss etwas ganz Besonderes sein, denkt sich die kleine Mathilda und versteckt dieses Geschenk von Karl in einer Kiste unter ihrem Bett. Es sind kleine Stückchen von dem Winterhonig, die Mathilda an glückliche Augenblicke denken lassen und sie in den traurigen Momenten während der kalten NS-Zeit trösten…

    Daniela Ohms hat die historischen Ereignisse der 1930er und 1940er Jahre zusammen mit den Erinnerungen ihrer Großmutter und einer facettenreichen fiktiven Handlung zu einer spannenden Geschichte verflochten und ein sehr authentisches Bild der damaligen Zeit gezeichnet. Es ist nicht die große Politik, die in dieser Geschichte im Vordergrund steht, hier geht es um die Erlebnisse der Landbevölkerung im Paderborner Land und um die Erlebnisse eines jungen Soldaten im besetzten Frankreich und auf dem Russlandfeldzug.

    „Winterhonig“ ist eine fesselnde, emotionale Familiengeschichte voller Licht und Schatten. Daniela Ohms erzählt sehr intensiv und kann die Gedanken und Gefühle ihrer Protagonisten hervorragend vermitteln - man ist als Leser sofort mittendrin im Geschehen und erlebt die Schrecken und Gräuel der NS-Zeit und die Ängste und Sorgen der Dorfbewohner hautnah mit.
    Die Darstellung der Schauplätze und die Schilderung der Geschehnisse sind Daniela Ohms ausgezeichnet gelungen. Man kann der Geschichte trotz wechselnder Handlungsorte und einer Vielzahl an Rückblenden und eingeschobenen Briefen bestens folgen und verliert zu keiner Zeit den Überblick.

    Die Autorin beginnt ihren ersten historischen Roman mit einem ergreifenden Prolog – die gerade einmal 6-jährige Mathilda steht am Sterbebett ihrer Mutter. Für Mathilda beginnt eine einsame Zeit, denn bis auf ihren Bruder Joseph kümmert sich keines der zahlreichen Geschwister um das kleine Mädchen.

    Mathilda ist neun, als sie den fünf Jahre älteren Karl kennenlernt. Karl arbeitet als Knecht auf dem Nachbargestüt. Mit ihm teilt Mathilda eine wunderbare Freundschaft, aus der nach einigen Jahren Liebe wird. Doch diese Liebe darf nicht sein, denn Karl hütet ein Geheimnis, dass nicht nur für ihn selbst, sondern auch für Mathilda und ihre Familie eine große Gefahr bedeutet. Karl zieht einen Schlussstrich, verlässt ohne ein Wort Fichtenhausen und geht zur Wehrmacht.

    Zeitsprung ins Jahr 1940. Die 16-jährige Mathilda hat gerade ihr Pflichtjahr beendet und kehrt zu ihrer Familie zurück. Für ihren Bruder Joseph beginnt der Kriegsdienst und es ist mittlerweile zwei Jahre her, dass Karl sie ohne eine Erklärung zurückgelassenen hat.

    Der Krieg hat für Mathilda und ihre Schwestern nicht nur schwere Arbeit auf dem väterlichen Bauernhof im Gepäck, auch die ständigen Entbehrungen, das Fehlen an nötiger Medizin und die Sorge um die Brüder und Freunde macht allen schwer zu schaffen. Auch die Atmosphäre im Dorf ist eine andere geworden. Furcht und Misstrauen sind nicht nur Fremden gegenüber groß, auch Bekannte und Nachbarn beäugen sich plötzlich skeptisch.

    Mathilda flüchtet gedanklich immer wieder in die Vergangenheit und versucht, durch ihre Erinnerungen an die fröhlichen Zeiten mit Karl die schwierigen Monate und Jahre zu überstehen.

    Auch Karl macht während des Krieges eine harte Zeit durch. Er teilt die Euphorie seiner Kameraden nicht, sieht den Krieg nicht als großes, spannendes Abenteuer. Er leidet mit jedem Tag mehr. Hinzu kommt die ständige Angst, dass er auffliegen und sein Geheimnis gelüftet werden könnte. Schließlich nimmt er wieder Kontakt zu Mathilda auf und es sind ihre Briefe, die ihn den Kriegsalltag ertragen lassen.

    „Winterhonig“ lässt mich tief beeindruckt zurück. Diese mitreißende, lebendig erzählte Geschichte hat mir nicht nur Einblicke in die Lebensumstände der Landbevölkerung im Zweiten Weltkrieg ermöglicht, sondern hat mich auch intensiv an den guten und schlechten Zeiten der Akteure teilhaben lassen. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HanneK., 04.01.2022

    Als Buch bewertet

    Als TB Ausgabe gelesen
    "Winterhonig" von der Autorin Daniela Ohms wurde nun auch als Taschenbuch vom Verlag herausgebracht. Da ich nur positives über den Roman gehört und gelesen habe, wollte ich es nun auch lesen. Die Autorin hat sich von dem Erlebten ihrer Großmutter zu diesem historischen Roman inspirieren lassen. Wie sie in ihrem Nachwort schreibt, hatte diese ihre Lebensgeschichte hernieder geschrieben und Daniela Ohms dies mit 14 Jahren gelesen. Diese Geschichte geht in die Zeit des Nationalsozialismus, den 2. Weltkrieg. Es war ein entbehrungsreiches Leben der Familie mit zehn Kindern, die einen Bauernhof führten. Matilda war das jüngste Kind von ihnen. Als sie sechs Jahre alt ist, stirbt die Mutter. Ein besonderes Verhältnis haben die Geschwister untereinander nicht. Doch Karl, Matildas älterer Bruder, hat ein Auge auf die Kleine. Durch ihn lernt Matilda Karl kennen, der nicht weit entfernt auf einem Gut arbeitet. Aus dieser Kinderfreundschaft wird im Laufe der Zeit mehr. Aber Karl muss aufpassen, denn er trägt ein dunkles Geheimnis mit sich.
    Die Autorin lässt den Leser intensiv in die Geschichte eintauchen. Die Handlung selbst spielt u. a. im westfälischen Paderborner Land, hätte aber auch woanders genauso ablaufen können. Karl und Matilda schildern wechselnd den Lebensweg und sind als Charaktere gut aufgestellt. Jeder Roman sollte einen "reoten Faden" haben und das ist hier die Bindung zwischen den beiden Charakteren.
    "Winterhonig" ist nicht nur eine Lebenserinnerung, sondern wohl auch eine Herzensangelegenheit der Autorin. Man merkt das. Es ist ein Stück aus der dunklen Geschichte Deutschlands. Ich gebe zu, es ließ sich nicht immer leicht lesen,w as aber nicht am Schreibstil der Autorin lag, sondern auf den Inhalt zurückführte. Es hat mich sehr berührt. Das muss dann auch erst einmal verarbeitet werden.
    Ich gebe meine Leseempfehlung für diejenigen, die das Buch noch nicht kennen.
    #gegendasvergessen

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  • 5 Sterne

    Helga R., 13.12.2023

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Ich kann dieses eBook nur wärmstens empfehlen, denn es ist spannend und ereignisreich geschrieben. Ich habe es verschlungen. Aber es ist kein Liebesroman, sondern teilweise sehr dramatisch.

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  • 5 Sterne

    Susi Aly -., 19.07.2016

    Als Buch bewertet

    Mit diesem tiefgründigen und unheimlich gefühlvollen Roman ist der Autorin ein Werk gelungen, daß mich vollkommen in den Bann ziehen konnte.
    Sobald ich angefangen hatte, konnte ich es einfach nicht mehr zur Seite legen.
    Hierbei erzählt Daniela Ohms die Geschichte von Mathilda. Ein junges Mädchen das in einer schweren Zeit lebt. In der Zeit des Krieges, der alles anders macht und das wahre Grauen und die Ausweglosigkeit vor Augen führt.
    Wenn man in so einer Welt lebt, wie soll man da noch Hoffnung haben?
    Mathilda ist eine sehr beeindruckende Persönlichkeit,die mich vollkommen berühren konnte. Ihre Stärke, ihre Mut und ihr Wille nie aufzugeben.
    Ein Mädchen das allem strotzt , daß sich ihm in den Weg stellt.
    Ein Mädchen das mich überrascht hat, das mich lachen und leiden ließ.
    Ein Mädchen das für die Liebe kämpft und für sich selbst.
    Eine Liebe zu einem jungen Mann, die verboten ist.
    Verboten aus vielerlei Gründen.
    Doch wenn nicht die Liebe, was lässt es uns sonst überstehen?
    Eine weitere wichtige Person in diesem Buch ist Karl. Ein junger Mann der mich gefangen nehmen konnte. Der mich mit seinem Schicksal so unglaublich berührt hat. Dessen Verzweiflung, Wut und auch Hoffnung ich in jeder Zeile spüren konnte.
    Daniela Ohms zeigt sehr deutlich auf, was die Kriegszeiten aus den Menschen machen.
    Wie sie tagtäglich zwischen Verzweiflung und Hoffnung kämpfen.
    Wie sie alles tun, um zu überleben.
    Was mir hier besonders gut gefallen hat, ist die sehnsuchtsvolle und traurige Atmosphäre. Denn sie passt wirklich sehr gut zu dieser schwierigen Zeit.
    Man erlebt eine Verbindung die sich entwickelt, sich entfaltet und mir wirklich die Tränen in die Augen getrieben hat.
    Dabei weiß man bis zum Ende nicht, ob sie es schaffen werden.
    Dazwischen steht viel Grauen, Leid und namenlose Verzweiflung.
    Viel Stärke und Mut ist dabei erforderlich.
    Ich hab so unsagbar mit den Protagonisten mitgefiebert, das es mir fast das Herz gebrochen hätte.
    Besonders die Einarbeitung des Winterhonigs hat mir gut gefallen, es hatte etwas hoffnungsvolles an sich, etwas traumhaftes, das dem Ganzen einfach mehr Gefühl und Tiefe gegeben hat.
    Wer mir auch besonders gut gefallen hat, war Joseph, mit seiner Art ging er mir sehr ans Herz und ich hab an seiner Seite geweint.
    Letztendlich ist der Autorin eine tiefgründige Liebegeschichte in einer schwierigen Zeit gelungen.
    Sie berührt, schmerzt und bringt so unsagbar zum weinen.
    Die intensiven Beschreibungen haben das Ganze noch unterstrichen und man konnte sich alles sehr gut vorstellen.
    Dabei brachen die Emotionen völlig ihren Bahn.
    Für mich ist dieses unglaubliche Buch ein wahres Highlight.
    Ein Buch das man lesen sollte, verinnerlichen muss und einfach liebt.
    Es ist authentisch, lebendig und voller Wärme.

    Hierbei erfahren wir die Perspektiven von Mathilda und Karl, was ihnen mehr Raum und Tiefe verschafft.
    Auch die Nebencharaktere sind wunderbar gezeichnet, authentisch und ausdrucksstark.
    Ihre Handlungen und Gedankengänge sind stets gut nachvollziehbar gestaltet.
    Der Schreibstil der Autorin ist fließend und stark einnehmend, aber auch mitreißend und bildgewaltig gehalten.
    Die einzelnen Kapitel sind normal gehalten.
    Es spielt in der Zeit von 1933 - 1949.
    Das Cover und der Titel passen sehr gut.

    Fazit:
    Mit "Winterhonig" ist der Autorin ein aufwühlender, tiefgründiger und sehr gefühlvoller Roman gelungen.
    Eine verbotene Liebesgeschichte in einer schwierigen Zeit, die viel überstehen und erleiden muss.
    Es bringt zum weinen, löst Verzweiflung und Wut aus.
    Und ja man liebt es einfach.
    Unbedingt lesen.
    Für mich ein klares Highlight.
    Ich vergebe 5 von 5 Punkten.

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  • 5 Sterne

    Jenny V., 10.05.2016

    Als Buch bewertet

    "Ich wollte Dich lachen hören, und jedes Lächeln von Dir hat mich mitten ins Herz getroffen. Ich selbst war ein trauriger Mensch, als ich bei Euch ankam, aber Du hast mir wieder einen Sinn gegeben."

    Inhalt
    Als jüngstes von zehn Geschwistern kennt Mathilda die Härten des Lebens nur zu gut. Einziger Lichtblick seit ihrer Kindheit: Karl, der Stallknecht des benachbarten Gutshofes. Schon als Junge tröstete er die kleine Mathilda mit einer ganz besonderen Leckerei: seinem wunderbaren Winterhonig. Nun, im Erwachsenenalter, ist aus der kindlichen Zuneigung eine tiefe Liebe geworden. Doch als in ihrem abgelegenem westfälischen Dorf Misstrauen und Hass um sich greifen, während Flugzeuglärm und Bombenexplosionen selbst hier zum Alltag werden und der Terror der Nazis auch vor ihrem Dorf nicht haltmacht, wird die Lage für Karl aussichtslos. Denn er hütet ein Geheimnis, das ihn das Leben kosten könnte.

    Meinung
    In einer schweren Zeit, in der sich jeder selbst der Nächste war und ein unerbittlicher Kampf um das Überleben geführt wurde, beginnt die Liebe zwischen Karl und der kleinen Schwester seines Freundes zu erblühen. Mathilda ist mittlerweile kein Kind mehr, sondern eine hübsche junge Frau, doch eine Verbindung scheint undenkbar, denn der Krieg steht vor der Tür und Karl muss als begnadeter Reiter in die Kavallerie der Deutschen, während Mathilda als einfaches Bauernmädchen ihre tägliche Pflicht verrichtet.

    So bleibt ihnen lange nur die Sehnsucht, der Wunsch einander wiederzusehen, die Träume von einer besseren Zukunft und die schönen Erinnerungen an eine friedliche Kindheit. Dieses Wissen umeinander, gepaart mit der absoluten Sicherheit, die große Liebe gefunden zu haben, trägt sie durch die Zeit, durch bittere Kriegsjahre und hält sie lebendig. Denn sie kämpfen nicht für einen Sieg an der Front, sondern für einen Sieg in der Liebe.

    Dieser Roman hat mein Herz von der ersten Seite an erobert, weil er vielschichtig ist und wichtige historische Ereignisse in einen persönlichen Kontext bringt. Dadurch ergibt sich für den Leser nicht nur ein Bild von den Grausamkeiten und Kampfereignissen im Zweiten Weltkrieg, sondern in erster Linie eine ganz persönliche Lebensgeschichte. Eingebettet in autobiographische Kindheitserinnerungen einer einfachen Bauernfamilie, erfüllt mit den ständig wechselnden Vorkommnissen einer Großfamilie, entwirft die Autorin eine berührende Liebesgeschichte. Die Kombination der verschiedenen Aspekte wirkt authentisch, realitätsnah und emotional, ohne jemals kitschig oder aufgesetzt zu wirken.

    Besonders fasziniert hat mich die Vielfalt der Personen, ihre intensive Charakterisierung und die Stärke der Nebendarsteller. Hier geht es längst nicht nur um Liebe, sondern auch um Freundschaft, Mut, Engagement, Zugeständnisse aber auch um Geschwisterrivalität und schwere Lebensschicksale. Jede beschriebene Szene lief bildlich vor meinem inneren Auge ab, so dass ich mir die Buchvorlage hier ganz ausgezeichnet als Verfilmung vorstellen könnte.
    Fazit
    Dieser Roman ist für mich ein Lesehighlight im Jahr 2016. Er ist gut recherchiert und bringt die Geschichte eines Lebens und einer Liebe hervorragend zur Geltung. Ich empfehle ihn allen Lesern, die realistische Erzählungen mit lebensechten Charakteren und menschlichen Verhaltensweisen mögen. Die sich für Geschichte interessieren und die den Reiz einer besonderen, einzigartigen Beziehung nachvollziehen möchten. Sehr positiv ist hier anzumerken, dass dieses Buch sowohl für junge als auch für ältere Leser ansprechend ist, die einen werden sich in den Empfindungen wiederfinden, die anderen in den Ereignissen.

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  • 5 Sterne

    Susanne R., 13.07.2016

    Als Buch bewertet

    Liebe in Zeiten des Kriegs

    Mathilda wächst als jüngstes von zehn Geschwistern auf einem Bauernhof auf. Das Leben dort ist geprägt von einer strengen Erziehung und harter Arbeit. Der einzige, der sie zu verstehen scheint, ist Karl, der Stallknecht des benachbarten Gutes. Er schenkt ihr ein Glas seines Winterhonigs als Trost für alle Stunden, in denen sie traurig ist. Doch dann kommt der Sommer, in dem die beiden sich sehr viel näher kommen als in all den Jahren vorher, und plötzlich ist Karl verschwunden. Nicht lange danach beginnt der zweite Weltkrieg und reißt die Familie auseinander. Mathilda ist verzweifelt, denn mittlerweile ist sie sich sicher, dass ihre Gefühle für Karl nicht einfach so verschwinden werden. Dieser ist inzwischen in die Wehrmacht eingetreten und so beginnt eine lange Zeit des Wartens und Bangens. Und immer noch scheint es ein dunkles Geheimnis in Karls Leben zu geben, das die Nazis auf keinen Fall herausfinden dürfen.

    Dieses Buch ist ohne Zweifel ein ganz besonderes Buch. Nicht nur weil ich es geradezu verschlungen habe, sondern auch, weil es der Autorin gelungen ist, die Atmosphäre der Zeit des zweiten Weltkrieges meisterhaft einzufangen. Zum einen das wirklich harte Leben auf einem Bauernhof, auf dem jeder von morgens bis abends mit anpacken muss. Dann die nachbarschaftlichen Beziehungen, Gerüchte, die Kluft zwischen Protestanten und Katholiken, die zur damaligen Zeit in einem Dorf bestand. Zu guter Letzt erfahren wir unglaublich viel über das Leben in der deutschen Wehrmacht und den Russlandfeldzug, hauptsächlich Informationen aus historischen Quellen, die hier verwendet wurden. Über die Schwierigkeit, sich noch einen Rest Menschlichkeit inmitten des Grauens zu bewahren. Freundschaften zerbrechen oder werden im wahrsten Sinne des Wortes auseinandergerissen. Es fällt mir sehr schwer, in Worte zu fassen, was ich beim Lesen gedacht habe. Mit Sicherheit haben alle, die den Krieg überlebt haben, nie wieder frei von Schuld leben können, frei von Alpträumen und schrecklichen Bildern schlafen können. Wie das wirklich gewesen sein muss, kann ich mir immer noch schwer vorstellen.
    Den Charakteren in dieser Geschichte ergeht es nicht anders. Das Soldatenleben wird nicht glorifiziert und in den Himmel gelobt, sondern im Gegenteil mit allen traurigen Facetten gezeigt, eine Zerstörung die nie wieder gut gemacht werden kann.
    Dann gibt es natürlich noch die unglaublich schöne Liebesgeschichte zwischen Karl und Mathilda, die sich beide daran klammern, dass der Krieg irgendwann ein Ende haben wird. Es ist sehr berührend, wie Karl schon als Junge dem kleinen verängstigten Mädchen hilft und sie beschützt. Später möchte man sie am liebsten beide in den Arm nehmen und trösten, wenn es denn einen Trost gäbe.

    Die Charaktere in dem Buch sind alle ohne Ausnahme sehr stark, sehr vielschichtig und authentisch, einige machen eine erstaunliche Entwicklung durch. Ich habe wohl auch alle liebgewonnen und mir ein besseres Leben für sie gewünscht.

    Fazit: Wunderschöne Geschichte, meisterhaft geschrieben, grandiose Charaktere – ein Buch das ich nur weiterempfehlen kann!

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  • 5 Sterne

    Maria L., 13.06.2016

    Als Buch bewertet

    Winterhonig ist eines dieser seltenen Bücher, das man einmal gelesen , nie wieder vergißt. Die Autorin hat sich die Lebensgeschichte und Erfahrungen ihrer Oma als Vorbild genommen und daraus einen Roman geschrieben, der von der ersten Zeile den Leser fesselt. Es geht um Mathilda, die jüngste Tochter eines Bauern. Sie verliert früh ihre Mutter und bleibt trotz der neun Geschwister verlassen und einsam zurück. Nur der Stallbursche Karl vom Nachbarsgut gewinnt ihr Vertrauen und mit Karl lebt Mathilda richtig auf. Doch eines Tages ist Karl verschwunden und der Zweite Weltkrieg beginnt.

    Das Buch habe ich schon einige Tage beendet und immer noch schwebt es in meinen Gedanken. Ich bin mir sicher, dass ich am Ende der Rezension immer noch nicht ausdrücken konnte, wie gut dieses Buch ist. Wenn man mit dem Lesen beginnt, ist man sofort gefesselt. Das Buch ist wirklich sehr authentisch, was vor allem daran liegt, dass die Autorin sich oft nach wahren Begebenheiten und Berichten gerichtet hat.

    Die Atmosphäre des Krieges und der ganzen Zeit kommt unheimlich stark rüber. Es ist, als wäre man live dabei ! Gleichzeitig wird es aber auch dem Leser klar, dass diese Zeit nicht wiederkommen darf. Zu viele schreckliche Dinge sind passiert, im Namen einer angeblich guten Sache. Die Folgen für die Menschen sind gravierend. Doch wenn man darüber nachdenkt, stellt man fest, wie schnell es wieder zu einer solchen Situation kommen kann.

    Der Roman hat mir sehr gut gefallen und er ist eines meiner Lesehighlights der letzten Jahre. Ja richtig gelesen, Jahre. Es ist ein Buch, das man unbedingt lesen sollte. Vom Teenager angefangen bis zur Oma wird es für Jeden etwas bereithalten, Ein Stück Geschichte, ein Stück Erfahrung und ein Stück Gefühl. Besonders toll fand ich bei diesem Buch, dass es die Zeit um den Zweiten Weltkrieg und das Leben zu dieser Zeit lebendig gemacht hat. Wenn ich nun etwas aus dieser Zeit lese oder höre wirkt das nun ganz anders wie vorher.

    Wie es sich für einen Roman gehört, wird man von diesem Buch auch wunderbar unterhalten. Die Liebe spielt in dieser Geschichte eine wichtige Rolle und es zeigt sich auch hier, dass es manchmal das Einzige ist, was noch zählt in Zeiten die kaum noch zu ertragen sind. Wer einen wunderbaren Roman lesen möchte, der neben Unterhaltung auch ein Stück Zeitgeschichte bietet, sollte hier unbedingt zugreifen.

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  • 5 Sterne

    Susanne K., 26.06.2016

    Als Buch bewertet

    Schon der Titel „Winterhonig“ von D. Ohms, erschienen im Knaur Verlag, lässt vermuten, dass es sich bei diesem 586seitigen Buch um einen aussergewöhnlichen Roman handeln muss.
    Mein erster Gedanke war, dass es sich vielleicht um ein süsses Ereignis ist einer kalten Zeit handeln könnte. Der Roman spielt nämlich im Zweiten Weltkrieg und handelt von der „lebensgefährlichen Liebe in einer harten, bäuerlichen Welt“ (Zitat Klappentext).
    Mathilda, das jüngste Kind einer Familie mit noch zehn weiteren Geschwistern, muss bereits sehr früh erwachsen werden. Die Mutter stirbt und das Mädchen wächst mit wenig Liebe aus der eigenen Familie auf. Stattdessen muss sie Tag für Tag auf dem Hof arbeiten und erlebt die traumatische Zeit des Zweiten Weltkrieges.
    Glücklicherweise gibt es Karl, den Stallknecht des benachbarten Gutshofes, der sich der kleinen Mathilda annimmt und sie beschützt. Aus dem Mädchen wird eine Frau und Mathilda und Karl verlieben sich. So sehr sich die Beiden von einander angezogen fühlen, spürt Mathilda, dass Karl ein Geheimnis umgibt, das ihn davon abhält, sich seiner Liebe hinzugeben.
    Karl muss an die Front und er und Mathilda schreiben sich Briefe, aus denen man die Erlebnisse der Beiden erfährt. Im Krieg erleben beide Personen unglaubliche Verluste und die Briefe mit Rückblick auf vergangene Zeiten sind der einzige Halt, den die Beiden verspüren.
    In diesem Roman kann man sich sehr gut in die damalige harte Zeit mit ihrer Angst, dem Hass, den Verlusten und der Hoffnungslosigkeit hineinversetzen. Es ist kein Buch, das man nach dem Lesen einfach weglegt; es beschäftigt einen mit der eigenen Vergangenheit bzw. den eigenen Wurzeln.
    Die Autorin hat als Grundlage für diesen Roman sowohl Erlebnisse ihrer 92jährigen Grossmutter als auch sehr seriös recherchierte historische Fakten verwendet.
    In einem ausführlichen Nachwort wird beschrieben, welche Ereignisse und Personen der Realität entsprechen und aus welchen Gründen andere Personen erfunden wurden.
    Dieses Buch ist mein persönlicher „Bestseller“ und ich würde mich nicht wundern, wenn es eines Tages verfilmt werden würde.
    Alle Daumen hoch für dieses Buch! Es ist sehr lesenswert!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 10.05.2016

    Als eBook bewertet

    "Ich wollte Dich lachen hören, und jedes Lächeln von Dir hat mich mitten ins Herz getroffen. Ich selbst war ein trauriger Mensch, als ich bei Euch ankam, aber Du hast mir wieder einen Sinn gegeben."

    Inhalt
    Als jüngstes von zehn Geschwistern kennt Mathilda die Härten des Lebens nur zu gut. Einziger Lichtblick seit ihrer Kindheit: Karl, der Stallknecht des benachbarten Gutshofes. Schon als Junge tröstete er die kleine Mathilda mit einer ganz besonderen Leckerei: seinem wunderbaren Winterhonig. Nun, im Erwachsenenalter, ist aus der kindlichen Zuneigung eine tiefe Liebe geworden. Doch als in ihrem abgelegenem westfälischen Dorf Misstrauen und Hass um sich greifen, während Flugzeuglärm und Bombenexplosionen selbst hier zum Alltag werden und der Terror der Nazis auch vor ihrem Dorf nicht haltmacht, wird die Lage für Karl aussichtslos. Denn er hütet ein Geheimnis, das ihn das Leben kosten könnte.

    Meinung
    In einer schweren Zeit, in der sich jeder selbst der Nächste war und ein unerbittlicher Kampf um das Überleben geführt wurde, beginnt die Liebe zwischen Karl und der kleinen Schwester seines Freundes zu erblühen. Mathilda ist mittlerweile kein Kind mehr, sondern eine hübsche junge Frau, doch eine Verbindung scheint undenkbar, denn der Krieg steht vor der Tür und Karl muss als begnadeter Reiter in die Kavallerie der Deutschen, während Mathilda als einfaches Bauernmädchen ihre tägliche Pflicht verrichtet.

    So bleibt ihnen lange nur die Sehnsucht, der Wunsch einander wiederzusehen, die Träume von einer besseren Zukunft und die schönen Erinnerungen an eine friedliche Kindheit. Dieses Wissen umeinander, gepaart mit der absoluten Sicherheit, die große Liebe gefunden zu haben, trägt sie durch die Zeit, durch bittere Kriegsjahre und hält sie lebendig. Denn sie kämpfen nicht für einen Sieg an der Front, sondern für einen Sieg in der Liebe.

    Dieser Roman hat mein Herz von der ersten Seite an erobert, weil er vielschichtig ist und wichtige historische Ereignisse in einen persönlichen Kontext bringt. Dadurch ergibt sich für den Leser nicht nur ein Bild von den Grausamkeiten und Kampfereignissen im Zweiten Weltkrieg, sondern in erster Linie eine ganz persönliche Lebensgeschichte. Eingebettet in autobiographische Kindheitserinnerungen einer einfachen Bauernfamilie, erfüllt mit den ständig wechselnden Vorkommnissen einer Großfamilie, entwirft die Autorin eine berührende Liebesgeschichte. Die Kombination der verschiedenen Aspekte wirkt authentisch, realitätsnah und emotional, ohne jemals kitschig oder aufgesetzt zu wirken.

    Besonders fasziniert hat mich die Vielfalt der Personen, ihre intensive Charakterisierung und die Stärke der Nebendarsteller. Hier geht es längst nicht nur um Liebe, sondern auch um Freundschaft, Mut, Engagement, Zugeständnisse aber auch um Geschwisterrivalität und schwere Lebensschicksale. Jede beschriebene Szene lief bildlich vor meinem inneren Auge ab, so dass ich mir die Buchvorlage hier ganz ausgezeichnet als Verfilmung vorstellen könnte.
    Fazit
    Dieser Roman ist für mich ein Lesehighlight im Jahr 2016. Er ist gut recherchiert und bringt die Geschichte eines Lebens und einer Liebe hervorragend zur Geltung. Ich empfehle ihn allen Lesern, die realistische Erzählungen mit lebensechten Charakteren und menschlichen Verhaltensweisen mögen. Die sich für Geschichte interessieren und die den Reiz einer besonderen, einzigartigen Beziehung nachvollziehen möchten. Sehr positiv ist hier anzumerken, dass dieses Buch sowohl für junge als auch für ältere Leser ansprechend ist, die einen werden sich in den Empfindungen wiederfinden, die anderen in den Ereignissen.

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