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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 26.09.2021

    Als Buch bewertet

    Überlebenskampf zweier Schwestern in der Nachkriegszeit
    1946. Der Zweite Weltkrieg ist endlich beendet, doch nun beginnt die eigentliche Herausforderung für die besiegte Bevölkerung Deutschlands, denn der Mangel an allem Lebensnotwendigen, Hunger und erbarmungslose Kälte fegt durch das Land. Die Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf sind auf einem Bauernhof untergebracht, wo sie von morgens bis abends den Repressalien des Eigentümerehepaars unterwerfen müssen. Als der Bauer dann Rosemarie auch noch an die Wäsche will, flüchten die beiden Schwestern nach Hamburg, um sich dort auf Arbeitssuche zu begeben und sich irgendwie durchzuschlagen, vor allem aber ihre kleine Schwester wiederzufinden. Doch die Hansestadt ist völlig ausgebombt, und die britischen Besatzer erlauben niemandem mehr den Zugang zur Stadt. So sind die zwei gezwungen, sich über den Schwarzmarkt mit dem Nötigsten zu versorgen, obwohl auch das ein Glücksspiel ist. Ein einigermaßen sicherer Schlafplatz, die Begegnung mit dem Schwarzmarkthändler Egon Tönnes und Hans Meiser sowie ihr unermüdlicher Überlebenswille lässt sie bald Erfolg haben auf dem Schwarzmarkt, der es ihnen ermöglicht, schon bald eine Bar zu führen. Aber der Ärger ist schon vorprogrammiert…
    Clara Lindemann hat mit „Der schwarze Winter“ einen sehr unterhaltsamen, aber auch berührenden historischen Roman vorgelegt, der sich intensiv mit den ersten Nachkriegsjahren und dem Leben der damaligen Bevölkerung beschäftigt. Der flüssige, bildgewaltige und gefühlvolle Erzählstil schleust den Leser sofort ins vergangene Jahrhundert, wo er sich mit den Schwestern Rosemarie und Silke vor großen Herausforderungen sieht, die es zu bewältigen gilt. Lindemann bedient sich einer bildreichen, aber auch spannenden Schilderung der damaligen Lebensumstände, denen sich die Menschen nach dem Krieg gegenüber sahen. Einer der härtesten Winter muss durchgestanden werden, während die Lebensmittel sehr knapp sind, alles in Trümmern liegt und kaum Heizmaterial zu kriegen ist. Unterkünfte sind schwer zu bekommen, zudem ist die Bevölkerung der Willkür der Besatzer ausgesetzt, sie müssen sich selbst helfen, und dabei ist sich jeder selbst der nächste. Der Schwarzmarkt ist zwar verboten, treibt aber weitreichende Blüten und nicht wenige vertauschen hier ihr letztes Hab und Gut für einen alten Kanten Brot. Die Not der Menschen spaltet sie auch in zwei Lager: in die, die geschäftstüchtig und hart genug sind und diejenigen, die sich kaum zu wehren wissen und am Leben verzweifeln. Wunderbar fügt Lindemann ihre Protagonisten in diese sehr düstere Kulisse ein und jagt den Leser dabei durch ein wahres Gefühlsbarometer, denn auch die beiden Schwestern haben ihre ganz eigenen Päckchen zu tragen, während sie sich in Hamburg durchschlagen und das Elend mit jeder Pore spürbar ist.
    Die Charaktere sind lebendig inszeniert, bestechen durch glaubwürdige Ecken und Kanten, wodurch sie den Leser schnell an sich binden, der ihnen nicht von der Seite weicht, bis die letzte Seite gelesen ist. Silke und Rosemarie sind so gegensätzlich wie Feuer und Wasser. Silke handelt eher pragmatisch und überlegt, wägt alles ab, zeigt Willensstärke und Durchsetzungskraft. Sie hadert damit, sich dem NS-Regime zugewandt zu haben und muss mit sich erst einmal ins Reine kommen. Rosemarie dagegen ist den Nazis nie auf den Leim gegangen, sie wirkt unbeschwerter und vorlaut, vor allem aber sehr stur und rechthaberisch. Friseur Hans Meiser ist ein gewieftes Schlitzohr, er hortet alles, was sich verkaufen lässt. Ebenso können Schwarzhändler Egon Tönnes und Gustav überzeugen.
    „Der schwarze Winter“ überzeugt mit farbenfrohem Schreibstil und einer unterhaltsamen Geschichte vor historischem Hintergrund, in deren Mittelpunkt zwei starke Frauen ums Überleben kämpfen. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra S., 20.12.2021

    Als Buch bewertet

    das Schicksal zweier Schwestern im Hungerwinter 1946/47 in Hamburg unter britischer Besatzung

    Hamburg, Winter 1946/47. Die beiden Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf müssen von dem Bauernhof fliehen, auf dem sie als billige Arbeitskräfte untergebracht waren.
    Auf ihrer Flucht treffen sie auf Egon Tönnes, der sie trotz Zuzugstopp, den die Briten verhängt haben, nach Hamburg einschleust.
    Dort bauen sie sich unter widrigsten Umständen ein neues Leben auf. Doch das ist schwieriger als erwartet, denn sie haben gegen viele Hindernisse zu kämpfen, eine Unterkunft zu finden, Eiseskälte, Lebensmittelknappheit trotz Lebensmittelmarken und der daraus resultierende ständige Hunger.
    Als sich Silke mithilfe des Schwarzhändlers Hans Meister sowie des Engländers Alan Wright die Möglichkeit bietet, eine Bar für die Engländer zu betreiben, trifft sie auf rücksichtslose Gegner, die Intrigen spinnen und Verleumdungen anzetteln, um die Frauen aus dem Geschäft zu treiben. Können sie unter diesen widrigen Umständen überleben?


    Meine Meinung:
    Die Geschichte ist von Anfang an mitreißend und fesselnd geschrieben; gleich im Vorwort liest man eine Szene, die sich später zuträgt, in der Rosemarie ein Mädchen aus dem Heim aus den Händen von Zuhältern befreien will. Somit ist man gleich im Bann der Erzählung.
    De fiktive Lebensgeschichte zweier Schwestern, die in historische Tatsachen gebettet ist, ist lebendig und lässt einen mitfiebern und mitfühlen. Die Emotionen kochen immer hoch.
    Die damaligen Zustände sind so authentisch und mitreißend beschrieben, sodass man sich mittendrin im Hamburg fühlt.
    Die Hungersnot, Lebensmittelknappheit und die Eiseskälte lassen die Bewohner Hamburgs um ihr Leben kämpfen.
    Lebensmittel gibt es fast nur noch über den Schwarzmarkt zu beziehen und sind sehr teuer. Und dann gibt es Händler, die die Not der Menschen ausnutzen und vor allem auch keine Frauen im Geschäft haben wollen.
    Somit wird ein Stück Nachkriegsgeschichte ausdrucksstark erzählt, man fühlt die Hoffnungslosigkeit der Menschen, spürt aber auch immer wieder einen Funken Hoffnung. Nur die Beklemmung durch die Kälte hätte für mich ein bisschen mehr rüberkommen können, die Kälte wurde zwar öfter erwähnt, dieses Gefühl kam aber nicht so bei mir an.
    Als Leser ist man so froh, dass Silke und Rosemarie gute Freunde und Unterstützer in Form von Hans und Alan gefunden haben, auch wenn es für die auch nicht immer leicht ist. Wer der Bösewicht ist, war für mich rasch klar, dennoch war es spannend zu lesen und den Weg und Kampf von Silke und Rosemarie zu verfolgen.
    Das ganze Mitzittern lohnt sich, denn am Ende gibt es ein schönes Happy-End :D


    Fazit:
    Eine mitreißende, fiktive Geschichte im Rahmen von geschichtlichen Fakten. Eine Mischung aus Krimi und Romanze. Einfühlsam und emotional geschrieben, authentische Figuren, sehr bewegend und ergreifend.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 20.09.2021

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    Deutschland im Hungerwinter 1946: die beiden aus Danzig vertriebenen Schwestern Silke und Rosemarie fliehen von dem Bauernhof, dem sie zugeteilt wurden und den prekären Lebensumständen dort, geprägt von den Übergriffen des Bauern und dem allgegenwärtigen Hunger. Die beiden Mädchen verschlägt es in das zerbombte Hamburg, wo sie Fuß fassen und sich über den Schwarzmarkt am Leben erhalten. Zusammen mit dem „schiefen Hannes“, einem Friseur und Schwarzmarkthändler, eröffnen sie schließlich eine Bar für die englischen Besatzer….


    Persönlicher Eindruck:

    Mit „Der schwarze Winter“ gelingt Autorin Lindemann ein bildgewaltiger Einblick ins kriegszerstörte Nachkriegsdeutschland, in jenen Winter 1946, der als Hungerwinter in die Geschichte einging und zahllosen Menschen das Leben kostete.

    Die beiden Hauptfiguren dabei sind die Schwestern Silke und Rosemarie, zwei aus Danzig vertriebene junge Frauen, die beispielhaft für so viele Vertriebene aus den ehemaligen Ostgebieten stehen. Von den Einheimischen als „elendes Flüchtlingspack“ beschimpft arbeiten die beiden Frauen unter katastrophalen Lebensbedingungen auf einem Bauernhof.

    Silke und Rosemarie bringen allein durch ihre Lebensgeschichte ein authentisches Stück deutscher Geschichte in diesen Roman mit. Besonders durch ihre übereilte Flucht von dem Hof und ihren Neuanfang im zerstörten Hamburg entsteht ein Spannungsbogen, der den Leser nur so durch die Seiten des Romans fliegen lässt. Hier fand ich besonders packend, wie die Autorin das Leben zwischen Notunterkunft und Schwarzmarkt beschreibt. Auch die männlichen Hauptfiguren wie der Friseur Hans oder der Schwarzhändler Tönnes empfand ich als authentisch und lebensecht.

    Ein bisschen gefehlt hat mir allerdings im Lauf der Handlung die Tiefe bezüglich des historischen Kontextes. Nach einer Weile geht einem beim Lesen nämlich das Thema Weltkrieg und Kriegselend weitgehend ab, die Kulisse des Nachkriegs-Hamburg wurde zunehmend nur noch eine Randerscheinung. Einige Fragen bleiben auch nach dem Lesen: warum muss Tönnes überhaupt aufs Land zum „hamstern“, wenn er in seiner Unterkunft ein so reichhaltiges Warenlager und anscheinend alles hat, was man braucht?

    Die Geschichte um die Bar, die die beiden Schwestern im Auftrag ihres Freundes Hans führen, fand ich spannend, ebenso das mehr als packende Drama um Rosemarie zwischen Ehrbarkeit und Rotlichtviertel. Besonders spannend wird es im letzten Drittel, in dem ein Kriminalfall die Handlung dominiert und für Gänsehaumomente sorgt.

    Mich hat das Buch auf jeden Fall gut unterhalten und sorgte mehr als einmal für packende Spannung, auch wenn ich mir an einigen Stellen noch mehr historischen Bezug und Tiefgang gewünscht hätte. Alles in allem ein lesenswerter historischer Roman mit sympathischen Protagonisten, den ich gerne weiter empfehle.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ann-marie, 13.10.2021

    Als Buch bewertet

    Am Ende des ersten vollen Friedensjahres wird der Winter 1946/1947 als der kälteste Winter des 20. Jahrhunderts in die Geschichte eingehen. Diese Situation ist Grundlage des Romans von Clara Lindemann, in dem sie das Schicksal der beiden Schwestern Silke und Rosemarie hautnah miterleben lässt.
    Beide Schwestern, untergebracht auf einem Bauernhof, müssen sich auf Grund der dreisten Nachstellungen des Hofbesitzers erneut auf die Flucht begeben. Ihr Weg führt sie in die Großstadt Hamburg, da sie sich dort ein besseres Überleben und das Auffinden ihrer jüngsten Schwester erhoffen. Ein schwieriges Unterfangen, gilt es doch nicht nur eine sichere Unterkunft, sondern vor allem auch Nahrungsmittel zu finden, um zu überleben. Dies bereits schwierig genug, wenn da nicht auch noch die britische Besatzungsmacht ein überaus wachsames Auge auf jeden und über alles hat. Da bleibt nur der Ausweg über den Schwarzmarkt, der neben einer Bekanntschaft mit Egon und Hans und dank des eisernen Überlebenswillen sich nach und nach so erfolgreich gestaltet, dass Silke gar eine eigene Bar für britische Soldaten eröffnen kann. Dieser Geschäftszweig ist jedoch anderen ein Dorn im Auge und Ärger vorprogrammiert …
    Dieser Roman über den s.g. Hungerwinter sucht seinesgleichen. Mit großer Erzählkunst und schriftstellerischer Fertigkeit gelingt es der Autorin von Beginn an, die Leser in ihren Bann zu ziehen. Detail- und kenntnisreich, basierend auf intensiven Recherchen, wirkt die fiktive Geschichte lebensecht und erzeugt eine überzeugende Glaubwürdigkeit, die mir in diesem Ausmaß bisher noch nicht begegnet ist.
    Alle Protagonisten sind mit sehr viel Empathie, aber auch großem Verständnis für die damaligen Umstände und Verhältnisse mehr oder weniger "ins Leben gerufen worden" worden. Wobei gerade die unterschiedlichen Charaktereigenschaften der beiden Schwestern Silke und Rosemarie im gemeinsamen Agieren bzw. Reagieren ihren ganz besonderen Reiz entfalten. Aber auch die männlichen Protagonisten, Schwarzhändler Egon und Gustav sowie der Friseur Hans überzeugen von Anfang an.
    Ein ergreifender Roman über eine Zeit, über die man froh ist, nie erlebt zu haben. Eindringlich vor Augen geführt und mit Hilfe von – leider – fiktiven Personen lebt man den täglichen Überlebenskampf hautnah mit. Fesselnd, spannend ge- und beschrieben aber auch bereichernd. Ein absolutes Lesehighlight deutscher Nachkriegsgeschichte.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Eva G., 16.10.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei mutige Schwestern, die für ihr Glück kämpfen

    Es ist der Hungerwinter 1946/47. Die zwei Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf wurden aus ihrer Heimatstadt Danzig und ihrem Tuchwarenladen vertrieben. Nun müssen sie als Mägde auf einem Bauernhof in Norddeutschland arbeiten und haben kaum etwas zu essen und sind der Willkür des Bauern ausgeliefert. Nachdem sich Rosemarie gegen den Bauern verteidigen musste und ihm ein Loch in den Schädel geschlagen hat, müssen sie fliehen. Allerdings gibt es so viele Flüchtlinge, dass niemand sie aufnehmen kann und will. So begegnen sie Egon Tönnes, der sie mit nach Hamburg nimmt und ihnen bei der Beschaffung von Papieren hilft. Aber das Leben in Hamburg ist hart und nur mit der Hilfe des Krüppelhannes schaffen es die beiden Schwestern sich etwas aufzubauen...

    Clara Lindemann ist es gelungen, einen packenden historischen Roman zu schreiben, der das Schicksal der beiden jungen Frauen so beschreibt, dass der Leser sofort gefesselt ist. Silke und Rosemarie sind zwei starke Frauen, die sich von Männern nicht unterkriegen lassen und für ihre Rechte und Träume kämpfen. Aber auch die anderen Charaktere wie Gustav, Hans und Alan sind sympathisch und verkörpern Menschen, denen der Nationalsozialismus so viel Unrecht und Leid zugefügt hat, sie aber ihre Menschlichkeit nicht verloren haben. Die Einteilung des Romans in Kapitel ist sehr gelungen und fördert den Lesefluss noch zusätzlich. Ebenso die Sprache der Autorin, die sich schnell und flüssig liest.

    Dieser Roman hat mich von der ersten Seite an gepackt und ich habe das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen. Das Schicksal der Frauen während dieses Winters und auch die historischen Hintergründe sind so bedrückend und haben mich oft nachdenklich werden lassen. Diese Mischung aus der schrecklichen Zeit, aber auch dem Glück der Freundschaften ist einfach perfekt und macht das Buch perfekt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 26.09.2021

    Als Buch bewertet

    Der schwarze Winter, von Clara Lindemann

    Cover:
    Das Cover zeigt uns eindrucksvoll den Handlungsort, das total zerstörte Hamburg um 1946.

    Inhalt:
    1946 geht es den beiden Schwestern Silke und Rosemarie, so wie vielen anderen ums nackte Überleben. Sie wurden aus dem Osten vertrieben und landen nun in Hamburg. Die Stadt liegt in Trümmern und auf legalem Weg ist keine Bleibe oder Arbeit zu finden.
    Mit Zufall und Glück schaffen sie es sich zu behaupten und als Silke sogar eine Bar für britische Soldaten eröffnen kann, glauben sie es geschafft zu haben.
    Doch der Schein trügt.
    Und werden sie von dem hintergangen, dem sie am meisten vertrauen?

    Meine Meinung:
    Ich bin von dem Buch zu tiefst beeindruckt und bewegt. Es hat mich total in seinen Bann gezogen.
    Es nimmt mich mit in eine Zeit der Entbehrungen und der gnadenlosen „Gewalt“ des Stärkeren und Gewiefteren.
    Der Schreibstil ist so fesseln und emotional, dass ich ab der Mitte des Buches, atemlos durch die Kapitel fliege und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
    Unglaublich wie schwer die Zeit nach dem Krieg war. Wie fast unmöglich es gewesen ist ein „anständiger“ Mensch zu sein und sich auf legalem Weg nach oben zu kämpfen.
    Die Autorin versteht es brillant den harten Kampf der Menschen zu schildern.
    Alle Personen und Handlungen sind total realistisch und nachvollziehbar geschildert.

    Ein Buch das nachwirken wird.

    Autorin:
    Clara Lindemann wurde 1967 in München geboren und lebt mit ihrer Familie nun auch wieder dort.

    Mein Fazit:
    Ein Buch das mich tief bewegt hat. Zum Zerreißen spannend und voller tiefer Emotionen.
    Ein Lesehighlight und von mir eine klare Lese-und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ivonne, 27.09.2021

    Als Buch bewertet

    Spannend, dramatisch und ereignisreich

    Ein ganz tolles Buch über Deutschlands Vergangenheit.
    Zwei Schwestern, die wie viele andere Menschen nach dem Krieg, ums nackte Überleben kämpfen. Die Geschichte hat mich schon aus dem Grund neugierig gemacht, da meine Oma mir immer viel aus der Zeit damals erzählt hat und es ihr sehr ähnlich ergangen ist. Bei ihr war es aber in Berlin.
    Ein fesselnder, packender Schreibstil und viele Handlungsstränge, die am Ende aber alle zusammen finden. Teilweise konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte wie es weitergeht.
    Stellenweise war es sehr bewegend und es taten sich Abgründe auf, die man sich kaum vorstellen kann. Natürlich kam auch die Liebe nicht zu kurz, ebenso wie Zusammenhalt, Verrat, Freundschaft und die bedingungslose Hilfe, von teilweise fremden Menschen. Alles war bildlich beschrieben und man konnte sich die einzelnen Orte und Menschen wirklich gut vorstellen. Auch das Cover hilt einem dabei, sich Hamburg nach dem Krieg besser vor Augen führen zu können. Dieses ist im übrigen sehr schön gestaltet und die Farben sind passend für die damalige Zeit gewählt, gefällt mir sehr gut. Man weiss auf den ersten Blick um was es geht.
    Ich kann wirklich keine Kritikpunkte finden.
    Daher von mir auch eine ganz klare Leseempfehlung und ich kann es jedem, der sich für die damalige Zeit interessiert oder mehr darüber erfahren möchte, wärmstens ans Herz legen.
    Ganz klare 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lisbethsalander, 14.12.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei Schwestern suchen ihr Glück

    Das Cover und der Klappentext hatten mich beide extrem angesprochen und das Buch schien 10ü% meinem Beuteschema zu entsprechen, deshalb musste ich es unbedingt lesen, zumal ich die Autorin bis dato überhaupt nicht kannte, so dass ich neugierig war. Durch den sehr flüssigen und angenehmen Schreibstil Clara Lindemanns ist man als Leser sofort in der Geschichte drin. Wir lernen die Schwestern Rosemarie und Silke kennen, die am Ende des Zweiten Weltkrieges aus Danzig geflohen sind und nun extrem schwere Arbeit auf einem Bauernhof im Westen vollrichten müssen. Als Flüchtlinge werden sie schief und von der Seite angesehen, bekommen weniger zu essen als alle anderen. Als dann auch noch eine der Schwestern vom Bauern die Vergewaltigung droht, verlassen die beiden fluchtartig den Hof und machen sich auf nach Hamburg. Doch auch hier ist es nicht wirklich leicht, die beiden müssen den sogenannten Hungerwinter überstehen. Sie eröffnen eine Bar, schlagen sich durch und fallen immer wieder auf die Füße. Die Besatzer haben die Lage alles andere als im Griff, man bekommt viele Dinge ausschließlich nur auf dem Schwarzmarkt. Das Leben ist wahnsinnig hart, die Stimmung des Buches sehr bedrückend, trotzdem liest es sich leicht, und man taucht vollends in die Handlung ein. Das Ende war mir dann allerdings etwas kitschig und vorhersehbar, deshalb ziehe ich einen Punkt Abzug, spreche aber trotzdem eine Leseempfehlung aus für alle, die historische Romane aus der Mitte des 20. Jahrhunderts mögen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HexeLilli, 23.09.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Alles was mir an einem tollen Buch gefällt, ist hier vorhanden. Abendteuer, Spannung, Liebe, Freundschaft, Intrigen und Krimi. Und das Alles vor einem historischem Hintergrund, im Hungerwinter 1946/47.
    Das Cover passt für mich sehr gut zur Geschichte. Schuhe, Wolldecke und die zerbombte Stadt. Lebhaft kann man sich vorstellen, wie es damals in Hamburg ausgesehen hat.
    Die beiden Schwestern Silke und Rosemarie sind aus Danzig geflohen. Aus einer wohlhabenden Familie sind nur noch sie übrig geblieben. Im völlig zerstörten Hamburg versuchen sie sich ein neues Leben aufzubauen. Essen und Heizmaterial gibt es kaum, der Schwarzmarkt blüht. Es gibt Männer die ihre schützende Hand über die beiden halten, aber auch einige Neider.
    Der Schreibstiel ist fesselnd und gut zu lesen. Er vermittelt Geschichte in einem unterhaltsamen Roman. Freundschaft und Vertrauen spielen eine große Rolle. Die Charaktere werden sehr detailliert dargestellt.
    So könnte es gewesen sein. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    abookatnight, 14.10.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch beginnt im Prolog schon sehr spannend. Die nächsten Kapitel fand ich etwas unrund und hatte kurze Bedenken. Das Handeln der einzelnen Figuren war einfach nicht ganz stimmig. Aber dann, als die beiden Schwestern in Hamburg ankommen entwickeln sich die Figuren ziemlich stark weiter. Auch die Geschichte nimmt immer mehr an Fahrt und Spannung auf. Ich fand es sehr gut mal ein Buch direkt nach dem 2. Weltkrieg zu lesen. Wie grausam und hart diese Zeit war, insbesondere für Frauen, kommt im Laufe der Geschichte immer mehr zum Vorschein.
    Auch, das das Buch aus mehreren, sich wechselnder Perspektiven geschrieben ist, hat mir gut gefallen.
    Es geht um Verrat, Liebe, Geschichte und um starke Frauen. Die Nebenfiguren haben stark dazu bei getragen, dass man sich in dieser schlimmen Zeit "wohlgefühlt" hat.
    Das Ende war für mich so ähnlich relativ früh vorhersehbar, hat dem Lesespaß aber nicht zu sehr geschadet.
    Gerade jetzt für den Herbst/Winter ein tolles Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina M., 17.09.2021

    Als Buch bewertet

    Ergreifende Geschichte über die Nachkriegszeit
    Die Schwestern Silke und Rosmarie hat es nach dem Krieg besonders hart getroffen. Einst stolze Besitzer eines gutgehenden Geschäftes müssen sie als Flüchtlinge um jeden Bissen Essen bangen . Als auch noch der Bauer , bei dem sie arbeiten , Rosmarie vergewaltigen will , müssen sie ein weiteres Mal flüchten. Ausgerechnet nach Hamburg, das in Trümmern liegt und stark von der britischen Militärregierung kontrolliert wird. Doch die Schwestern wollen nicht aufgeben , und wenn es auch im Anfang die Hilfe der Schwarzmarkt größen bedarf .
    Die beiden Protagonistinnen haben mir sehr gut gefallen, auch wenn sie natürlich nicht frei von Fehlern sind. Rosmarie ist zu Beginn ein wenig leichtfertig und sich ihrer Wirkung auf Männer voll bewusst. Silke, eine ehemalige Bewunderin von Hitler , die ziemlich spät , die ganze Wahrheit begreift. Doch sie lernen beide dazu und erfahren bedingslose Freundschaft . Der schwarze Winter schildert anschaulich und ergreifend ( aber ohne auf die Tränendrüse zu drücken ) den Hungerwinter 1946 , der für manche tatsächlich genau so schlimm wie die Kriegsjahre waren . Der Schreibstil ist flüssig und angenehm , anschaulich , ohne zu ausführlich zu werden. Zum Ende wird es noch einmal richtig spannend und lässt den Leser mitfiebern.
    Einzige kleine Kritikpunkte : die Themen Gleichberechtigung und schwerkriminelle Handlungen in Kinderheimen hätten noch ein wenig ausführlicher behandelt werden können und mit Fakten belegt . Aber für einen Roman in Ordnung, ich kann der schwarze Winter weiter empfehlen.
    Das Coverbild erhält meine Zustimmung, es spiegelt treffend die Zeit und Inhalt wieder.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cybergirl, 13.09.2021

    Als Buch bewertet

    Die schweren Nachkriegsjahre

    Der Winter 1946/47 ist als Hungerwinter bekannt.
    In Deutschland ist es sehr kalt, die Menschen hungern und frieren.
    Sie Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf fliehen wie so viele andere aus den Ostgebieten und schaffen es bis nach Hamburg.
    Hier hoffen sie auf Arbeit. Doch die Briten haben einen Stopp verhängt was den Zuzug angehe.
    So ist es für die Schwestern unmöglich eine Bleibe oder Essensmarker zu bekommen. Es bleibt nur der Schwarzmarkt und hier werden sie immer erfolgreicher.
    Doch nicht alle gönnen ihnen den Erfolg. Er droht zusammenzubrechen als sie auf die falschen Menschen treffen.

    „Der schwarze Winter“ von Clara Lindemann beschreibt den Winter 1946/47 der als Hungerwinter in die Geschichte einging.
    Der Krieg ist endlich vorbei aber an Aufatmen ist nicht zu denken.
    Die Städte sind zum großen Teil zerstört. Das Essen ist rar und Heizmaterial gibt es fast gar nicht. Die Menschen frieren und hungern. Viele sterben.

    An Hand er zwei Schwestern die in Hamburg Fuß fassen wollen erleben wir beim lesen die schwere Zeit mit.
    Sie stoßen auf hilfsbereite Menschen wie Hans und Gustav aber auch auf Menschen die ihnen ein bisschen Erfolg neiden.
    Die Schwestern waren mir schnell sympathisch. Ich habe mich mit ihnen gefreut und mit ihnen gelitten.

    Clara Lindemann beschreibt die Nachkriegsjahre sehr anschaulich. Vieles aus Erzählungen meiner Mutter finde ich hier wieder.
    Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil und macht es den Leser*innen einfach der Geschichte zu folgen.
    Das Buch hat mich schnell gepackt und ich habe es in 2 Tagen ausgelesen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Samira H., 19.09.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Der schwarze Winter" von Clara Lindemann gibt einen interessanten Einblick in die Nachkriegszeit im Format eines Romans, speziell in den Hungerwinter 1946/47 in Deutschland.
    Bereits das Cover ist sehr ansprechend und passend. Die Farbwahl in weiß-braun-schwarz ist sehr passend. Auch die Schuhe im Schnee versinnbildlichen, gepaart mit den Ruinen den Ernst der Lage zur damaligen Zeit.
    Das Buch insgesamt ist sehr wertig in Hardcover eingebunden und ein integriertes Lesezeichen hilft, die aktuelle Seite schnell wiederzufinden.
    Das Thema des Romans interessiert mich persönlich sehr, da meine Großeltern mir in meiner Kindheit sehr viel vom Krieg erzählt haben, allerdings die ganz schlimmen Dinge eher ausgespart haben. Und dazu zählt ganz sicher auch der Hungerwinter. Heute ist das ja kaum mehr vorstellbar, so leben wir umgeben von Konsum und Luxusgütern.
    In die Romanhandlung selbst findet man sehr schnell hinein und das Buch zieht einen in seinen Bann. Ich konnte es kaum mehr aus den Händen legen! Prima finde ich auch die Orts- und Zeitangaben, so hat man eine gute Orientierung. Des Weiteren regt das Buch dazu an, sich über die Romanhandlung hinaus mit dem Thema auseinander zu setzen.
    Die Charaktere der Figuren sind sehr interessant gezeichnet, besonders mit den Schwestern kann ich mich gut identifizieren. Zwei starke Frauen, die sich durch diese schweren Zeiten kämpfen. Auch die Einblicke in den Schwarzmarkthandel waren sehr interessant.
    Zu kritisieren habe ich nichts, das Buch hat mir durchweg sehr gut gefallen. Und ich möchte eine klare Leseempfehlung aussprechen!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 24.09.2021

    Als Buch bewertet

    Die Schwestern Silke und Rosemarie sind aus Danzig geflohen und auf einem Bauernhof untergekommen. Dort werden alle Flüchtlinge schlecht behandelt, aber die Schwestern ganz besonders. Dann müssen sie wieder fliehen, da der Bauer übergriffig wird. Sie schlagen sich unter widrigen Wetterbedingungen nach Hamburg durch. Doch die Stadt ist zerbombt und die britische Besatzung nimmt niemanden in der Stadt mehr auf. Unterkunft und Essen gibt es nur noch auf dem Schwarzmarkt und jeder denkt nur an sich. Doch die beiden lassen sich nicht unterkriegen und haben zunehmend Erfolg. Doch das ist anderen ein Dorn im Auge.
    Der Schreibstil der Autorin Clara Lindemann lässt sich gut lesen. Mir hat dieser historische Roman gut gefallen.
    Die Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Die Schwestern stammen aus einer wohlhabenden Familie und könnten nicht unterschiedlicher sein. Silke ist bestrebt, das Richtige zu tun und ist vorsichtiger. Rosemarie will sich nichts vorschreiben lassen und ist immer guten Mutes. Die beiden kämpfen ums Überleben und müssen sich gegen Konkurrenten durchsetzen, die etwas gegen Frauen in dem Geschäft haben. Die Zeiten sind sehr hart, ganz besonders in diesem Hungerwinter 1946/1947, und man kann niemanden trauen. Das müssen auch die Schwestern schmerzhaft erfahren. Zum Glück aber gibt es auch Menschen, denen die Schwestern vertrauen können.
    Furchtbar ist es, dass Menschen die Not der anderen schamlos ausnutzen. Schlimm finde ich auch, dass die alten Seilschaften nach dem Krieg oft weitermachen können, als sei nichts geschehen. Es ist kein leichtes Thema, das in diesem Roman behandelt wird, trotzdem hat mir die Geschichte gut gefallen.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 15.12.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei Schwestern im Nachkriegsdeutschland

    Silke Bensdorf und ihre Schwester Rosemarie sind bei der Flucht nach dem Krieg auf einem Bauernhof untergekommen. Doch während die eisige Kälte ganz Deutschland im Griff hat, müssen die beiden fliehen, denn der Bauer will Rosemarie an die Wäsche. Es gelingt ihnen, nach Hamburg zu kommen, allerdings nur über verschlungene Wege, denn die Briten haben einen Zuzugsstopp verhängt. Dennoch finden sie eine Nische, in der sie ein Auskommen finden können. Doch es scheint, als sei ihnen jemand nicht wohlgesonnen…

    Schnell taucht der Leser ein in die Geschichte der beiden Schwestern, die sich unter ungünstigsten Bedingungen eine neue Zukunft schaffen wollen. Die Nachkriegszeit in Deutschland und vor allem in Hamburg wird sehr gut geschildert, es ist beklemmend zu lesen, wie sehr die Menschen unter dem Hunger und jede Menge Chaos litten. Dass die Schwestern dafür auf dem Schwarzmarkt tätig werden müssen, dass sie eine Bar für die englischen Besatzer betreiben, das ist alles nur auf dem Hintergrund der historischen Ereignisse zu verstehen und wirkt sehr authentisch. So konnte mich das Schicksal der beiden Frauen und der Menschen um sie herum sehr bewegen. Doch zum Ende der Erzählung wird die Handlung eher unwahrscheinlich, hier konnte ich der Geschichte nicht mehr richtig folgen. Schade, denn das Buch hat jede Menge Potential.

    Insgesamt ist die Geschichte sehr flüssig geschrieben und entführt den Leser in ein dunkles Kapitel der Ereignisse in Deutschland. Ich vergebe 3 von 5 Sternen und empfehle das Buch bedingt weiter.

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  • 5 Sterne

    April1985, 21.12.2021

    Als Buch bewertet

    Hungerwinter

    Clara Lindemann hat mich mit ihrem Nachkriegszeit-Roman sehr berührt. Die Geschichte der Schwestern Bensdorf, die im Hungerwinter 1946/47 ums Überleben kämpfen, hallt definitiv nach und hat mir einmal mehr bewusst gemacht wie gut wir es in der heutigen Zeit haben.

    Der zweite Weltkrieg hat seine Spuren hinterlassen. Hamburg liegt in Trümmern. Die Lebensmittel sind knapp, unter den Menschen herrscht große Not, der Hunger und die eisige Kälte fordern ihren Tribut. In einem der kältesten Winter Deutschlands kämpfen die Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf ums Überleben. Als Kriegsflüchtlinge haben sie auf einem Bauernhof eine Anstellung gefunden. Für karge Mahlzeiten und dreckige, verlauste Betten schuften die Schwestern schwer. Als der Bauer sich an der 24-jährigen Rosemarie vergreift, flüchten die beiden mit ihren wenigen Habseligkeiten einer ungewissen Zukunft entgegen. Auf ihrer überstürzten Flucht treffen sie auf Egon Tönnes, der Silke und Rosemarie trotz des von den Briten verhängten Zuzugsstoppes, die Einreise nach Hamburg ermöglicht. Dort angekommen, knüpfen sie Kontakte zu Schwarzmarkthändler Hans Meister und seinen britischen Freund, den Offizier Allan Wright. Die beiden ermöglichen Silke und Rosemarie in Hamburg Fuß zu fassen, indem sie eine Bar für die englische Besatzung eröffnen, welche Silke betreiben soll. Bald stehen Silke und Rosemarie gefährlichen Gegnern gegenüber, die die beiden Frauen und deren Geschäft ruinieren wollen.

    Clara Lindemann hat eine unglaublich mitreißende Geschichte zu Papier gebracht, die voller Intrigen, dunkler Machenschaften und abgrundtief böser Menschen steckt. Silke und Rosemarie werden mit Verleumdungen konfrontiert, angefeindet und bedroht. Allan Wright entpuppt sich als guter Freund und Helfer in der Not, doch auch er stößt irgendwann an die Grenzen seines Einfluss- und Wirkungsbereiches.
    Als Rosemarie ein junges Mädchen aus der Zuhälterei befreit, spitzt sich die Lage dramatisch zu. Zudem scheint der Gegner auch immer einen Schritt voraus zu sein.

    Ich konnte das Buch kaum zu Seite legen, so gefangen war ich in der Handlung. Clara Lindemann bedient sich einer leichten und unkomplizierten Sprache, die einem nur so durch die Seiten fliegen lässt. Doch trotz der Leichtigkeit verliert die Geschichte nichts an ihrer Dramatik. Clara Lindemann hat ihre fiktiven Romanfiguren sehr authentisch in dem historischen Rahmen der Nachkriegszeit in Szene gesetzt. Mit dem Hungerwinter 1946/47 katapultiert uns Clara Lindemann direkt in eine unglaublich harte Zeit deutscher Geschichte. Die Eiseskälte nagt an den Knochen. Armut und Not sind allgegenwärtig. Kohle ist ein Luxusgut. Essensrationen werden trotz Lebensmittelmarken knapp, was den Schwarzmarkthandel antreibt. In dieser unwirtlichen Zeit kämpfen Silke und Rosemarie ums Überleben. Und der Erfolg scheint zunächst auch auf ihrer Seite. Rosemarie lässt sogar die Liebe in ihr Leben. Doch dann wendet sich das Blatt schlagartig. Die Frauen sind vielen Männern ein Dorn im Auge.
    Ich habe die Handlung von der ersten Seite weg als hochspannend und wendungsreich empfunden. Allerdings war sie auch etwas vorhersehbar. Es lässt sich relativ schnell erahnen, wer der Feind in der Geschichte ist. Mitgefiebert und mitgelitten habe ich vielleicht gerade deswegen umso mehr.

    Mich konnte Clara Lindemann mit Der schwarze Winter komplett überzeugen. Ich habe Silkes und Rosemaries Geschichte nahezu verschlungen. Das Buch ist ein spannender Mix aus historischem Zeitzeugnis und Drama mit einer leichten Liebesgeschichte und Krimielementen. Da das Buch mit 384 Seiten auch nicht zu dick ist und man nicht mit historischen Fakten erschlagen wird, kann ich es vorallem Einsteigern ins Genre sehr empfehlen.

    Fazit:

    Dramatisch, hochspannend, wendungsreich, dabei aber sehr authentisch und nachhallend! Ich habe Clara Lindemanns Der schwarze Winter unglaublich gerne gelesen. Einmal angefangen hat das Buch mich in einem Strudel aus Verrat, dunklen Machenschaften und gefährlichen Verstrickungen mitgerissen. Der historische Rahmen der Nachkriegszeit, die eisige Periode des Hungerwinters im Norden Deutschlands, haben mich zutiefst berührt und ergriffen.

    Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Magnolia, 13.11.2021

    Als eBook bewertet

    Das ungekürzte Audible Hörbuch, gelesen von Vera Teltz, hat mich eintauchen lassen in diesen Hungerwinter. Schon bald war ich sauer auf den Bauern, konnte die Schwestern und deren Handlungsweise so gut verstehen. Die Kapitel waren durch kurze Pausen gut nachzuvollziehen, was ich sehr angenehm fand. Mit Vera Teltz ist jedes Hörbuch ein Erlebnis, jedem einzelnen Charakter gibt sie seine eigene Note, seine unverwechselbare Persönlichkeit mit. Am liebsten schließe ich beim Hören die Augen, lasse mich ganz auf die Stimmungen ein. Meine sogar, dass ich hörend diese Geschichte noch mehr verinnerlicht habe.

    Im Nachkriegswinter 1946/47 müssen die Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf weg von dem Bauernhof, in dem sie Unterschlupf gefunden haben. Vor dem übergriffigen Bauern müssen sie fliehen und so landen sie in Hamburg. Lediglich eine Zwischenstation sollte das sein, die USA ist ihr eigentliches Ziel. Es gibt so gut wie nichts, jeder hungert, man muss erfindungsreich sein, um zu überleben – irgendwie. Und sie treffen auf mehr oder weniger wohlwollende Menschen, setzen ihre Talente ein, schaffen es sogar, eine Bar für die britischen Soldaten zu eröffnen. Aber Frauen sehen Neider und Missgünstige hier gar nicht gerne, es werden ihnen genug Steine in den Weg gelegt.

    Der eisige Winter, das Nachkriegsdeutschland, die Hungersnot – all dies hat Clara Lindemann sehr eindringlich geschildert. Von dieser schweren Zeit lese ich immer wieder, von den zerbombten Städten, den unzulänglichen Wohnverhältnissen, dem nagenden Hunger. Und doch hat dieser „schwarze Winter“ sein ganz eigenes Flair, seine individuelle Note. Silke und Rosemarie sind jung, neben der Hoffnungslosigkeit blitzt doch der Hunger nach Leben, auch nach der Liebe durch.

    Die Autorin befasst sich intensiv mit den beschwerlichen Nachkriegsjahren, schildert den täglichen Kampf ums Überleben in diesen menschenunwürdigen Verhältnissen. Jeder ist sich selbst der Nächste und doch hilft man sich in größter Not. Die so unterschiedlichen Charaktere sind gut nachvollziehbar gezeichnet, man spürt deren Elend und freut sich an jedem noch so kleinen Erfolg.

    Die Geschichte um zwei mutige Frauen vor historischem Hintergrund hat mich sehr berührt, mich tief eintauchen lassen in eine Zeit, die so hoffentlich nie wiederkehren mag.

    Ein gelungenes, sehr beeindruckendes Hörerlebnis, das ich gerne weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    Laura W., 05.10.2021

    Als Buch bewertet

    Silke Bensdorf und ihre Schwester Rosemarie leben nach ihrer Flucht aus der Heimatstadt auf einem zugewiesenen Bauernhof. Dort müssen die Schwestern jedoch bald wieder fliehen, sie müssen nicht nur hart arbeiten für kaum etwas zu Essen, auch der Bauer möchte Rosemarie an die Wäsche! Nach dieser Flucht wollen die beiden Schwestern ihr Glück in Hamburg versuchen, obwohl die Stadt in Trümmern liegt und die Briten einen Zugangsstopp verhängt haben! Wie die Schwestern überhaupt in die Stadt gelangen, wie sie anfangs ohne Lebensmittelmarken überleben und wie es ihnen weiter ergeht, müsst ihr selbst lesen...

    Für mich war dieses Buch wirklich ein Eintauchen in die Zeit kurz nach Ende des Weltkrieges, mit Lebensmittelknappheit, (über-)leben zwischen den Trümmern, Schwarzmarkt, Tommys und Hungerwinter! Der Schreibstil war von Beginn an sehr eindrücklich und hat nichts beschönigt! Andererseits war er aber auch sehr leicht lesbar, sodass man ganz in die Geschichte eintauchen konnte! Sehr gekonnt und bildhaft hat die Autorin das Leben in der großen Stadt Hamburg beschrieben.

    Beide Schwestern waren mir von Anfangan sympathisch, auch wenn sie sehr unterschiedliche Charakterzüge besitzen. Die jüngere Rosemarie ist eher aufbrausend und weiss genau was sie will, während die ältere Silke zuerst mit Wehmut auf die Zeit vor dem ersten Weltkrieg blickt und verdrängt wie es vielen Millionen Menschen ergangen ist. Andererseits ist sie aber nachdenklicher und überlegter als die jüngere Schwester. Dieser Mix ist spannend und authentisch zu lesen. Da das Buch Kapitelweise wechselnd aus der Sicht von Rosemarie und Silke beschrieben ist, fällt es dem Leser leicht die Gefühle und Enpfindungen der beiden nachzuvollziehen.

    Die ganze Handlung hat mir sehr gefallen, es kommen einige Ereignisse darin vor die gut in diese Zeit passen wie die "Kinoabende", neue, englische Musik und auch Szenen vom Schwarzmarkt. Es werden aber auch sehr ernsthafte Themen in die Handlung eingebaut, es kommt gut rüber wie sehr die Menschen damals gehungert und gefroren haben, aber es gab auch noch weit schlimmerere Verbrechen! Auf den Bösewicht kam ich schnell, aber das hat dem Vergnügen keinen Abbruch getan!

    Fazit: Ein tolles Buch, dass es einem leicht macht Geschichte zu erleben und ganz einzutauchen in den Hungerwinter von 1946/47.

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  • 5 Sterne

    LindaRabbit, 22.11.2021

    Als Buch bewertet

    Überleben
    Buchumschlag: Am unteren Bildrand das zerstörte Hamburg (Hamburg wurde wirklich extrem zerstört). Für historisch interessierte Leser:innen der absolute Hingucker!

    Buchinhalt: Der Hungerwinter 1946/47. So viel ich weiß wurde diese schreckliche Zeit auch ‚der Steckrübenwinter‘ genannt. Das einzige, was zum Essen übrig blieb, waren die Steckrüben. In den öffentlichen Parks wurde überall Gemüse gepflanzt.

    Zwei Schwestern, die sich nach Hamburg einschmuggeln (die Britische Besatzung ließ nicht jeden von außerhalb rein, unzerstörter Wohnraum und Nahrungsmittel waren knapp ): Egon, den sie auf ihrer Flucht vom Bauernhof, unterwegs treffen, hilft ihnen.
    Der Bauernhof, auf dem die Vertriebenen zuerst Unterkunft fanden, stellte sich als eine schlimme Falle heraus. Der Bauer stellte der Hübschen nach und wollte ihr Gewalt antun.

    Die beiden Schwestern müssen viel lernen, vor allem wie sie in der Stadt überleben können. Die eine macht es auf die pragmatische Weise, die andere mit ihrem Charme. Hans und Gustav vom Friseursalon helfen ihnen. Sie müssen sich nicht nur vor Männern in Acht nehmen, die sie als Freiwild betrachten, es gibt auch noch Ehrliche und Redliche.

    Der Schwarzmarkt wird die Rettung der beiden Frauen. Sie schaffen tatsächlich etwas auf die Beine zu stellen, aber Neider sind nicht weit weg. Schwesterliche Solidarität, Vertrauen schaffen zu anderen Menschen in Hamburg, die ihnen helfen können, Freundschaften aufbauen – es ist ein Neuanfang in einer zerstörten Stadt, die dadurch aber auch Chancen bietet. Denn nichts ist mehr als zuvor und doch sind die alten Seilschaften noch vorhanden. Es ist der pure Überlebenskampf.

    Stil: Es ist leicht lesbar und durch die vielen Gespräche (direkte Rede) auch ein Genuss.

    Spannende Geschichte über die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg.

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  • 5 Sterne

    Gelinde R., 21.09.2021

    Als Buch bewertet

    Der schwarze Winter, von Clara Lindemann

    Cover:
    Das Cover zeigt uns eindrucksvoll den Handlungsort, das total zerstörte Hamburg um 1946.

    Inhalt:
    1946 geht es den beiden Schwestern Silke und Rosemarie, so wie vielen anderen ums nackte Überleben. Sie wurden aus dem Osten vertrieben und landen nun in Hamburg. Die Stadt liegt in Trümmern und auf legalem Weg ist keine Bleibe oder Arbeit zu finden.
    Mit Zufall und Glück schaffen sie es sich zu behaupten und als Silke sogar eine Bar für britische Soldaten eröffnen kann, glauben sie es geschafft zu haben.
    Doch der Schein trügt.
    Und werden sie von dem hintergangen, dem sie am meisten vertrauen?

    Meine Meinung:
    Ich bin von dem Buch zu tiefst beeindruckt und bewegt. Es hat mich total in seinen Bann gezogen.
    Es nimmt mich mit in eine Zeit der Entbehrungen und der gnadenlosen „Gewalt“ des Stärkeren und Gewiefteren.
    Der Schreibstil ist so fesseln und emotional, dass ich ab der Mitte des Buches, atemlos durch die Kapitel fliege und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
    Unglaublich wie schwer die Zeit nach dem Krieg war. Wie fast unmöglich es gewesen ist ein „anständiger“ Mensch zu sein und sich auf legalem Weg nach oben zu kämpfen.
    Die Autorin versteht es brillant den harten Kampf der Menschen zu schildern.
    Alle Personen und Handlungen sind total realistisch und nachvollziehbar geschildert.

    Ein Buch das nachwirken wird.

    Autorin:
    Clara Lindemann wurde 1967 in München geboren und lebt mit ihrer Familie nun auch wieder dort.

    Mein Fazit:
    Ein Buch das mich tief bewegt hat. Zum Zerreißen spannend und voller tiefer Emotionen.
    Ein Lesehighlight und von mir eine klare Lese-und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.

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