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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 19.03.2021

    Als Buch bewertet

    "Zahme Vögel singen von Freiheit, wilde Vögel fliegen." (John Lennon)
    70er Jahre. Katharina Berner ist zwar in einer wohlhabenden und erzkonservativen Unternehmerfamilie aufgewachsen, doch hat sie sich schon früh von deren Vorstellungen distanziert und arbeitet nun nach einem erfolgreich absolviertem Studium als einzige Juristin in einer großen, durchweg männlich besetzten Anwaltskanzlei in Köln. Allerdings ist das Arbeiten dort für sie als Frau ein täglicher Stresstest, denn die männlichen Kollegen lassen sie immer wieder spüren, dass es nur um Geld und Macht geht und Frauen dabei nichts zu suchen haben. Als Rita Maiburg sie als Anwältin konsultiert, weil sie aufgrund ihres Geschlechts bei der Lufthansa als Pilotin abgelehnt wird, sieht Katharina nicht nur die Chance, sich endlich selbstständig zu machen, sondern auch dem damals herrschenden verstaubten Rollendenken einen Denkzettel zu verpassen…
    Christina Drews hat mit „Freiflug einen sehr unterhaltsamen historischen Roman basierend auf wahren Tatsachen vorgelegt, der mit einer fesselnden Geschichte durchweg überzeugen kann. Der flüssige und bildhafte Schreibstil nimmt den Leser mit in die 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, wo er in Katharina und Rita zwei aufgeschlossene und emanzipierte Frauen kennenlernt, deren Familienhintergrund zwar völlig verschieden ist, doch ihr Wunsch nach Gleichberechtigung sie eint. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und lässt das Schicksal von Rita Maiburg, die es tatsächlich gegeben hat, wieder lebendig werden, während sie die damaligen gesellschaftlichen Strukturen und das vorherrschende Rollendenken mit in ihre Geschichte hineinfließen lässt. Frauen waren damals eher dazu auserkoren, sich dem Mann unterzuordnen, für Heim und Herd zu sorgen. Studienplätze, ein eigener Beruf – all das wurde eher abschlägig beschieden und Frauen meist nicht zugetraut. Durch Frauen wie Rita Maiburg, die sich eine Ablehnung als Lufthansapilotin aufgrund ihres Geschlechts nicht gefallen ließ und mit einer Klage für ihr Recht kämpfte, den Beruf ausüben zu dürfen, hat sie vielen von uns den Weg geebnet, endlich in die Riege der Männerdomänen einzufallen, um uns dort ebenfalls zu beweisen. Auch andere damals zeitgemäße Themen lässt die Autorin neben in ihrer Handlung miteinfließen wie z.B. die Reformierung des Scheidungsrechts, technische Errungenschaften und Drogenkriminalität und lässt die Geschichte dadurch zu einem Pageturner werden. Der Leser klebt förmlich an den Seiten und kann sich kaum trennen. Die immer wieder wechselnden Perspektiven bringen Spannung in die Handlung und öffnen dem Leser gleichzeitig die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonistinnen, während er einen Abriss des damaligen Zeitgeschehens auf sehr unterhaltsame Weise miterlebt.
    Mit viel Liebe zum Detail wurden die Charaktere zum Leben erweckt, menschliche Ecken und Kanten lassen sie sehr glaubwürdig und authentisch wirken, so dass der Leser sie regelrecht vor Augen hat und vor allem mit den Hauptprotagonistinnen sympathisiert. Katharina ist eine kluge und selbstsichere Frau, die in ihrer eigenen Familie für ihre Wünsche keinerlei Rückhalt bekommt. Da sie den von ihnen vorgezeichneten Weg ablehnt, gilt sie als schwarzes Schaf. Sie muss sich alles selbst erkämpfen ohne Netz und doppelten Boden. Rita ist eine Frau, die sich nichts verbieten lässt. Sie kann sich auf den Rückhalt ihrer Familie verlassen und lässt es sich nicht gefallen, nicht in ihrem erlernten Beruf zu arbeiten. Sie ist mutig und kämpferisch. Aber auch Katharinas Familie, Eva sowie Ritas Freund Frank sind interessante Weggefährten, die man kennenlernen sollte.
    „Freiflug“ ist ein sehr unterhaltsamer und tiefgründiger Romanmix aus Realität und Fiktion über das Rollenbild der 60er/70er Jahre, die damalige Frauenbewegung und Ritas Kampf gegen Giganten: die Lufthansa und die BRD. Absolute Leseempfehlung für eine Geschichte, die das Kopfkino bei der Lektüre durchgängig am Laufen hält!

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  • 3 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 12.03.2021

    Als Buch bewertet

    Eine Frau als Pilotin? Welch absurde Idee!
    Köln, 1974. Die junge Rita Maiburg hat einen großen Lebenstraum: sie möchte als Linienflugpilotin bei der Deutschen Lufthansa arbeiten. Sie ist die ideale Kandidatin: ihre Flugausbildung hat sie aus eigener Tasche bezahlt und in sämtlichen Prüfungen sehr gut abgeschnitten. Sie ist sich daher so gut wie sicher, den Job schon in der Tasche zu haben, doch dann kommt der Schock: die Lufthansa weist ihre Bewerbung ab, weil sie grundsätzlich keine Frauen als Piloten einstellen. Für Rita ist klar, dass sie das so nicht stehen lassen kann und sie wendet sich an die Rechtsanwältin Katharina Berner.

    Katharina ist die Tochter eines erfolgreichen Kölner Unternehmers. Gegen den Willen des Vaters hat sie Jura studiert, einige Jahre in einer Anwaltskanzlei gearbeitet, in der sie die einzige Juristin und immer wieder dem sexistischem Verhalten der männlichen Kollegen ausgesetzt war, bis sie es eines Tages satt hatte und ihre eigene Kanzlei gründete. Der Fall Rita Maiburg interessiert sie daher sehr. Da die Lufthansa im Besitz der Bundesrepublik Deutschland ist, bedeutet dies eine Klage gegen die Bundesrepublik. Sie ist fest entschlossen, diesen Prozess zu führen und zu gewinnen...

    Das Thema des Buchs ist wirklich sehr interessant, zumal es teilweise auf Fakten beruht. Es ist eine interessante Zeitreise in die BRD der 70er Jahre, einer Zeit, in der sowohl die spießigen Ansichten der 50er und 60er Jahre und die neue Freiheit der Jugend nebeneinander her existierten. Die Schilderungen geben einen interessanten Rückblick auf diese Jahre der beginnenden sexuellen Freizügigkeit und des Experimentierens mit Drogen, der Baader Meinhof Bande und einer Welt, in der nach wie vor (alte) Männer das Sagen haben.

    Allerdings habe ich das Gefühl, die Autorin hat versucht, ein bisschen zu viel in ihre Story zu packen. Der drogensüchtige Jugendfreund von Rita Maiburg, der in der Psychiatrie landet und dort mit Elektroschocks behandelt wird, trägt nicht wirklich viel zu der Geschichte bei und dieser Handlungsstrang verläuft einfach im Sand. Auch die Verwicklungen von Katharina Berner mit ihrem Vermieter und Freund sollten wohl ein wenig Spannung und Dramatik aufbauen, ich fand sie allerdings ziemlich vorhersehbar und wenig spannend. Was Drogen und Sex anbelangt, so hat Christine Drews auch ein bisschen dick aufgetragen, ganz so einfach wird es auch in den 70er Jahren nicht gewesen sein, mit dem VW Bus nach Afghanistan zu fahren und sich mit Drogen einzudecken.

    Ich fand das Buch vom Thema her ganz interessant, allerdings sehr ausschweifend, was der Spannung Abbruch tat. Es war jedoch interessant zu lesen, mit welch unglaublich sexistischen Argumenten die Anwälte der Lufthansa den Prozess führten und auch sich das vorherrschende Rollenverständnis von damals vor Augen zu führen. Schon allein deshalb lohnt sich die Lektüre von „Freiflug“.

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  • 5 Sterne

    Sigrid, 12.03.2021

    Als Buch bewertet

    In diesem Roman lernen wir die beiden Frauen Katharina und Rita kennen. Ihr Leben könnte nicht unterschiedlicher sein, aber in den 1970er Jahren haben sie trotzdem gegen die gleichen Probleme zu kämpfen: Frauen werden immer noch als "unmündige" Menschen behandelt, auch per Gesetz. Sie dürfen vieles noch nicht oder müssen die Einwilligung ihres Vaters oder Ehemanns vorweisen. Katharina ist gegen den Willen ihrer Familie, Anwältin geworden und merkt immer wieder sehr stark, das die Männer bevorzugt werden. Sie verdienen mehr, ihr Wort hat einen größeren Wert und den Frauen wird grundsätzlich nicht so viel wie Männern zugetraut. Sie hadert mit ihrer Rolle und will sich nicht durch Witze und sexistische Behandlung in der Kanzlei als Mensch zweiter Klasse behandeln lassen. Rita dagegen hat bisher etwas bessere Erfahrungen im Leben gemacht. Sie hat eine Ausbildung zur Pilotin durchlaufen und auch in ihrem Beruf gearbeitet. Der Weg war zwar auch steinig, aber sie hat sich durchgesetzt. Auch mit Hilfe ihres Vaters, der sie im Segelflugverein und auch später nicht nur finanziell unterstützt hat. Ihre Eltern haben immer zu ihr gehalten und auch ihre, für die damalige Zeit ungewöhnliche Berufswahl, akzeptiert. Doch dann merkt Rita, das auch sie den damaligen Ansichten gegenüber Frauen nicht entkommen kann. Sie bewirbt sich nämlich um eine Stelle als Pilotin für Passagiermaschinen. Und wird sofort abgelehnt.

    Und jetzt verknüpfen sich die Leben der beiden Frauen. Denn Katharina soll Rita helfen die Lufthansa zu verklagen.

    Die beiden Protagonistinnen finde ich sehr sympathisch. Sie sind beide starke Frauen, die sich ihren Lebenstraum nicht durch unsinnige Vorschriften zerstören lassen. Sie gehen ihren Weg gegen den Strom, auch wenn sie anecken und immer wieder auf Hindernisse stossen. Für mich sind sie richtige Vorbilder. Denn sie haben sich durchgesetzt und gewehrt gegen die frauenfeindlichen Ansichten und Gesetze. Die beiden Frauen machen das in einer Zeit, wo gerade die Frauenbewegung im Entstehen ist. Sie machen Mut und sie lassen sich nicht unterkriegen. Egal ob im Beruf oder Privat.

    Die Geschichte ist sehr gut erzählt. Der Text lässt sich flüssig lesen. Ich konnte mir auch alles gut vor Augen vorstellen. Die Verhältnisse in der Kanzlei sind sehr gut geschildert und haben mich nur kopfschüttelnd zurückgelassen. Die vorkommenden Personen sind sehr realistisch und leider nicht alle unbedingt sympathisch. Es hat mich sehr enttäuscht, als die Wahrheit um Theo rauskam. Aber das ganze Buch hat für mich das Thema "Gleichbereichtigung der Frau" gut aufgegriffen. Die hier vorkommenden Themen wie z.B Scheidungsrecht usw. sind wirklich interessant und werden manche Leser*innen überraschen. Sie kennen die alten Gesetze vielleicht nicht und dann ist man echt geschockt.

    Es werden viele Sichtweisen lebhaft geschildert, die Meinungen spalten ganze Familien. Aber es ist eine sehr realistische Darstellung und zeigt diese Zeit und ihre Ansichten gut. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Und es hat mir wieder in Erinnerung gerufen, das es immer noch nicht eine richtige "Gleichberechtigung der Frauen" gibt. Auch wenn es manche Menschen so sehen wollen. Und auf keinen Fall dürfen wir wieder in diese "unterdrückte" Zeit zurückfallen. Daher kann ich diesen Roman gut weiterempfehlen, gerade für die jungen Frauen - aber nicht nur.

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  • 5 Sterne

    M.R., 12.03.2021

    Als Buch bewertet

    Rita Maiburg lächelte. "Man kann seine Hoffnungen begraben, nachdem man gekämpft hat. Aber doch nicht davor, liebe Frau Berner, oder?

    "Freiflug" von Christine Drews ist ein Roman, der lose auf dem Leben von Rita Maiburg aufbaut, die 1976 als weltweit erste weibliche Flugkapitänin im Liniendienst arbeitete. Im Roman verwebt Drews auf gekonnte Art und Weise biographische Fakten aus Maiburgs Leben mit dem Leben der fiktiven Anwältin Katharina Berner. Nachdem Maiburgs Bewerbung bei der Lufthansa mit der Begründung abgelehnt wurde, dass die Lufthansa generell keine Frauen einstelle, beschließt Maiburg die Lufthansa - und damit auch die Bundesrepublik Deutschland als Anteilseignerin - aufgrund des Verstoßes gegen den Gleichbehandlungsparagrafen des Grundgesetzes zu verklagen.

    Katharina Berner selbst studierte als junge Frau gegen den Willen ihres Vaters Jura, um Anwältin zu werden. In den Augen des reichen Patriarchen, der von Kriegs- und Nachkriegszeiten geprägt wurde, ist eine Frau, die Arbeit geht aber ein Zeichen von Armut. Dennoch finanzierte er seiner Tochter das Studium. Rita Maiburgs Familie unterstützte sie hingegen schon als Teenager in ihrem Traum, Pilotin zu werden und ist fassunglos, dass die Lufthansa sie ausschließlich aufgrund ihres Geschlechts ablehnt. Dass die Lufthansa damals normalerweise zuerst Tausende Mark in die Ausbildung eines Piloten stecken musste, die aufgrund Maiburgs umfassender Ausbildung entfallen, macht die Diskriminierung umso offensichtlicher.
    Zusammen ziehen die beiden Frauen schließlich in einen Gerichtsprozess, der dem Kampf zwischen David und Goliath gleicht.

    Ich fand das Buch unheimlich interessant und habe es regelrecht verschlungen. Drews erzählt von einem Deutschland der 70er Jahre, von dem wir heute in einigen Aspekten unglaublich weit entfernt sind und erinnert gleichsam daran, dass trotz der immensen Fortschritte der letzten Jahrzehnte, vor allem was die Emanzipation der Frau angeht, auch heute noch viel Arbeit vor uns liegt. Dabei schreibt Drews niemals mit erhobenem Zeigefinger, sondern erinnert daran, dass Menschen in ihren Gedanken und ihrem Handeln auch immer ein Produkt ihrer Zeit sind. Drews Schreibstil ist sehr klar und angenehm und die Lesezeit vergeht wirklich wie im Flug (sorry, der musste sein). Absolute Empfehlung.

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  • 5 Sterne

    Larischen, 12.03.2021

    Als Buch bewertet

    70er Jahre in Deutschland: Die Emanzipation der Frauen hat zwar begonnen, aber in den Köpfen der meisten Menschen und den Gesetzen ist die Gleichstellung noch nicht wirklich angekommen.
    Katharina stammt aus einer erfolgreichen Unternehmerfamilie und hat den Traum eines Jurastudiums verwirklicht. Doch obwohl sie stets zu den Besten gehört, trifft sie beruflich und privat auf so einige Vorbehalte. Eigentlich erwarten alle, dass sie nun endlich eine Familie gründet und ihre beruflichen Ambitionen hinten an stellt. Doch auch als Katharina einen Mann trifft, der ihr gefällt, konzentriert sie sich weiter auf ihren Beruf - obwohl sie nun auch direkten Druck ihrer Familie spürt, die um ihren guten Ruf fürchtet.
    Währenddessen erfährt die junge Rita im Privatleben Unterstützung und wird dafür beruflich hart in ihre Schranken gewiesen. Die Lufthansa möchte sie nicht als Politik anstellen - weil sie eine Frau ist. Ein Umstand, den Rita keinesfalls so akzeptieren kann. So finden die beiden Frauen zusammen, um in einem beispielhaften Prozess für die Rechte der Frauen zu kämpfen.

    Christine Drews' Roman "Freiflug" beruht auf einer wahren Begebenheit und ruft den Leserinnen daher ins Gedächtnis, dass vieles, was wir als selbstverständlich wahrnehmen, alles andere als selbstverständlich ist und hart erkämpft wurde. Für mich mit meinen Anfang 30 ist es immer wieder beeindruckend und erschreckend zugleich.
    Der Roman hat mich allerdings nicht nur inhaltlich schwer beeindruckt, ich habe Christine Drews' Schreibstil geliebt. Man wechselt perspektivisch zwischen Katharina und Rita hin und her, sodass man die Emotionen beider Frauen hautnah verfolgen kann. Mir hat es gut gefallen, wie die Autorin beide Persönlichkeiten, die sich in ganz unterschiedlichen Lebebsabschnitten befinden, sehr glaubhaft rüberbringt.
    Der Schreibstil ist total eingängig und ich hatte das Buch innerhalb von zwei Tagen beendet.

    "Freiflug" von Christine Drews hat mich völlig begeistert. Ich kann den Roman wirklich nur jedem als Herz legen - definitiv ein Lesehighlight für 2021!

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  • 5 Sterne

    Claudia S., 16.03.2021

    Als Buch bewertet

    MEINE MEINUNG:

    Dieser Roman spielt in Deutschland in den siebziger Jahren. Das Thema Emanzipation und Gleichberechtigung der Frauen nimmt hier einen großen Stellenwert ein und gerade das hat mich sehr neugierig auf diese Geschichte gemacht.

    Ich bin sehr gut in die Geschichte gestartet. Wir lernen am Anfang die Personen alle sehr gut kennen und nehmen an ihrem Leben teil. Der Schreibstil lässt sich fantastisch lesen. Die Autorin entführt und in die siebziger jahre und das macht sie so gut, dass ich alles auch so empfunden habe. Den Zeitgeist dieser Jahre gibt sie perfekt wieder. Ob es sich um Beschreibungen der Personen oder Wohnungen oder auch Lebensumstände handelt, alles wirkt genau auf diese Zeit zugeschnitten.

    Daher haben mich auch die Meinungen und Ansichten sehr schockliert. Es liegt ja noch nicht so lange zurück und vieles muss auch noch in der heutigen Zeit für Gleichberechtigung der Frauen passieren, aber das in den siebziger Jahren war schon dramatisch. Des Öfteren wollte ich auf den Tisch hauen und mitdiskutieren. So wirkte der Roman sehr lebendig und authentisch und konnte mich mitreissen.

    Wir begleiten hier Rita, die Pilotin ist und gern bei der Lufthans arbeiten möchte. Sie wird abgelehnt mit der Begründung, dass sie eine Frau ist und nun ist ihr Kampfgeist geweckt. Zusammen mit ihrer Anwältin begleiten wir ihren Weg und dieser geht auch so ganz anders aus, als wie ich gedacht habe. Und gerade das fand ich wahnsinnig interessant und spannend. Sehr gut fand ich auch, dass wir jetzt nicht die ganze Zeit im Gerichtssaal sind, sondern auch viel vom Privatleben der Chgaraktere erfahren. So hat man einen sehr umfassenden Einblick in die Probleme dieser Zeit bekommen.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und die Geschichte hat mich zum Nachdenken gebracht. Der zeitsgeist wurde sehr gut wiedergegeben und ich fand die Geschichte sehr authentisch und sehr gut recherchiert.

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  • 4 Sterne

    Azyria Sun, 13.03.2021

    Als Buch bewertet

    Der spannende Kampf zweier Frauen um Gleichberechtigung

    Worum geht’s?
    Rita Maiburg bewirbt sich bei der Lufthansa als Pilotin – und wird abgelehnt. Der Grund dafür: Sie ist eine Frau. Mit diesem Argument möchte sich Rita nicht abspeisen lassen und wendet sich an die Anwältin Katharina Berner, die in ihrem Auftrag Klage gegen die Lufthansa und ihre Haupteigentümerin, die BRD, einreichen soll.

    Meine Meinung:
    „Freiflug“ von Christine Drews ist ein Roman, der auf der wahren Geschichte von Rita Maiburg, der ersten Linienflugkapitänin der Welt basiert. Auf der Suche nach weiblichen Straßennamen ist die Autorin auf die Geschichte von Rita aufmerksam geworden und hat anhand von Zeitungsberichten etc. versucht, in einer Mischung aus Fiktion und Realität die Geschichte wiederaufleben zu lassen. Dies ist ihr mehr als gut gelungen. Das Buch ist spannend, informativ, mitreißend und gibt den LeserInnen einen unglaublichen Eindruck in das Leben der Frauen in den 1960er und 70er Jahren. Ihre Schriftsprache ist dabei sehr bildhaft. Auch schwierige juristische Fragen bringt sie klar verständlich herüber. Nicht nur der Kamp von Rita findet dabei ihre Aufmerksamkeit, sondern auch die Reformierung des Scheidungsrechts und der Schuldfrage. Der Kampf der Frauen um einen Studienplatz. Und die Autorin gibt uns auch einen spannenden Ausflug in den Bereich der Drogenkriminalität, der psychiatrischen Einrichtungen und ein paar Rückblicke in die Kriegszeit.

    Rita Maiburg, die Hauptprotagonistin, ist eine spannende Persönlichkeit. Sie ist gerade mal Anfang 20, hat schon eine fertige Pilotenausbildung, die sie sich mit Hilfe ihrer Eltern finanziert hat und versucht, in ihrem Traumberuf Fuß zu fassen. Sie ist stark, selbstbewusst und weiß was sie will! Umso mehr hat mich das Ende erschreckt – warum, das müssen die LeserInnen selbst erleben.

    Dann Katharine Berner, die Anwältin. Die mit Bestnoten ihr Studium abschließt. Versucht, sich in einer Männerdomäne durchzusetzen und sich schließlich selbstständig macht. Die nicht immer den Rückhalt ihrer Familie hat, den man sich wünschen würde. Eigentlich ist sie die Hauptperson in diesem Buch. Nicht nur ihr beruflicher Werdegang, auch ihre persönliche Geschichte und ihre Familiengeschichte sind mehr als interessant!

    Das ist auch das einzige, was für mich ein bisschen negativ an dem Buch war, dass die eigentliche Hauptprotagonistin doch etwas zu kurz kam. Ich hätte gerne mehr über Rita erfahren. Über den Prozess. Nicht nur die Schlussplädoyers, auch den Prozess selbst hätte ich gerne miterlebt. Aber nichtsdestotrotz hat mich das Buch begeistert. Es war spannend. Es war mitreißend. Ich habe auf interessante Art viel über das Leben der Frauen in dieser Zeit erfahren. Ihrem Kampf um Gleichberechtigung. Und ein bisschen Liebe ist auch dabei. Ein Buch, das leider viel zu früh zu Ende war!

    Fazit:
    „Freiflug“ von Christine Drews ist ein Buch über den Kampf von Rita Maiburg, in einer Männerdomäne, nämlich als Linienflugkapitänin, Fuß zu fassen. Nicht nur ihr Kampf zusammen mit Katharina wird hierbei beschrieben, sondern auch das Leben in der Zeit im Allgemeinen. Die Autorin hat die vielen Änderungen, denen diese Zeit unterworfen war, für mich sehr lebendig und eindrucksvoll herübergebracht und hat die perfekte Mischung aus Fiktion und Realität aus ein bisschen Spannung, ein bisschen Liebe, ein bisschen Historik, Unterhaltung und Information gefunden. Leider war das Buch viel zu schnell fertiggelesen.

    4 Sterne von mir für dieses wunderbare Werk um das Leben und die Entwicklung in den 1960er und 70er Jahre!

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  • 4 Sterne

    Calendula13, 12.03.2021

    Als Buch bewertet

    Gelungener Roman über den langen Weg der Gleichberechtigung

    Im Roman „Freiflug“ von Christiane Drews geht es um die Geschichte und das Leben zweier Frauen, die gemeinsam für mehr Geschlechtergerechtigkeit kämpfen.

    Katharina, als Anwältin tätig vertritt Rita, eine Frau, die um Ihre Rechte kämpft als Pilotin arbeiten zu dürfen. Die Leben der beiden Frauen sind für damalige Zeiten sicher revolutionär, obwohl vieles uns heute so normal erscheint. Dieses Buch führte mir einmal mehr vor Augen, dass wir unsere heutigen Freiheiten und unsere heutige „Normalitäten“ so vielen Frauen vor uns zu verdanken haben, die sich früh gegen Ungerechtigkeiten aufgelehnt haben und für uns gekämpft haben. Nichtsdestotrotz bleibt es weiterhin ein weiter Weg zu gehen.

    Die Geschichte ist leicht und unaufgeregt erzählt und trotzdem spannend. Drews hat einen durchweg sehr angenehmen Schreibstil und so liest sich das Buch doch sehr schnell weg.

    Die beiden Hauptcharaktere sind sehr liebevoll und durchdacht konstruiert, diese Liebe fürs Detail und die Nahbarkeit hat mir ein wenig bei den Nebenfiguren gefehlt. Sowohl bei Katharinas WG und Familie als auch bei Ritas Freundesgruppe. Man hat das Gefühl, das die Autorin zu viele wichtige Themen nebenbei anreißen möchte. Das war mir persönlich dann zu viel und ich hätte mich gefreut, wenn sie auf eine tiefere Nebenhandlung festgelegt hätte. Zum Beispiel die Geschichte rund um Eva ODER die um Frank. So wirkte es leider für mich etwas überhastet. Der Erzählstrang rund um Ritas Freund Frank fand ich anfangs sehr interessant, jedoch hat mir auch hier ein wenig die tiefere historische Grundlage gefehlt. Auch wirkt diese Geschichte für mich nicht „auserzählt“, hier blieben viele lose Erzählfäden in der Luft hängen. Was ich sehr schade finde, weil es einfach ein so wichtiges und interessantes Thema ist und Christiane Drews hier gerne hätte tiefer einsteigen können und das Thema nicht nur so anreißen sollte.

    Ein besonderer Pluspunkt dieser netten Geschichte sind jedoch eindeutig die historischen Fakten, auf denen die Geschichte rund um Rita basiert. So war Rita Maiburg tatsächlich die erste weibliche Linienflugkapitänin der Welt. Ein bisschen schade ist es, dass es der Autorin nicht gelungen ist mit Ritas Familie zu sprechen, wie sie im Nachwort erzählt. So hätte mich sehr ihre Wahrnehmung der Geschichte erzählt. Dies schadet jedoch der wunderbar erzählten Geschichte auf keinen Fall!

    Katharina als fiktive Person erinnert vielleicht minimal an Ruth Bader Ginsburg und ich würde mich nicht wundern, wenn die Autorin sie als Vorbild im Kopf hatte, als sie die Figur erschaffen hat.

    Alles in allem ein sehr netter Roman der von einem angenehmen Schreibstil profitiert und uns einen Teil der Frauenbewegung der 70er Jahre näher bringt. Eine eindeutige Leseempfehlung für alle die sich ein wenig mit der Geschichte der Gleichberechtigung beschäftigen wollen.

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  • 5 Sterne

    Lena H., 13.03.2021

    Als Buch bewertet

    In dem Roman geht es um Rita Maiburgs die zusammen mit ihrer Anwältin einen Prozess gegen die Lufthansa in den 70er Jahren beginnt. Das Ziel? Pilotin werden.

    Das vieles, was für Frauen heutzutage Alltag ist, früher unmöglich oder ein Skandal war, beschreibt dieser Roman sehr ausführlich. Seite für Seite taucht man tiefer in die 70er Jahre in Köln ein und ist froh als Frau im Jahr 2021 zu leben.

    Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen, sodass ich regelrecht das Buch verschlungen habe. Die wahre Hauptgeschichte rund um den Prozess und dir vielen Randgeschichte machen das Buch zu einem tollen Roman, den ich jedem ans Herz legen möchte, dem das Thema Emanzipation und Gleichberechtigung Interessiert. Und es zeigt, dass es sich lohnt zu kämpfen, so hart der Weg auch sein mag.

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  • 4 Sterne

    Bibliomarie, 25.05.2021

    Als Buch bewertet

    Wer kennt heute noch den Namen Rita Maiburg? Nur drei-vier kleine Straßen tragen ihren Namen und doch hat die junge Frau etwas Besonderes gewagt: Sie klagte auf Einstellung als Pilotin bei der Lufthansa. Das war 1974 und die Gleichberechtigung der Frauen in Familie und Beruf noch meilenweit entfernt.

    Christine Drews nahm diese Geschichte als Hintergrund für ihren Roman „Freiflug“. Allerdings täuscht hier der Klappentext ein wenig, denn Rita Maiburgs Fall ist nur der Aufhänger für die fiktive Geschichte um die junge Anwältin Katharina Berner. Auch sie eine Frau, die sich nicht in das Korsett pressen lassen, dass für junge Frauen damals vorgesehen war.

    Interessant auch wie Drews die verschiedenen Generationen skizziert. Katharina als Nachzüglerin und ihre älteren Schwestern trennen Welten. Sie können, genau wie Eltern, ihre Lebenspläne überhaupt nicht nachvollziehen.

    Mir hat dieser Roman ausgesprochen gut gefallen. Ich habe die 70ger Jahre als Mädchen schon sehr bewusst erlebt und vieles, was hier thematisiert wurde, kenne ich aus eigener Erfahrung. Das Zeitbild ist unglaublich lebendig und farbig erzählt und es machte beim Lesen stellenweise richtig wütend, wie über Mädchen und Frauen entschieden wurde. Gut, dass wir heute schon sehr viel weiter sind, auch wenn zu absoluter Gleichberechtigung noch vieles fehlt. Daneben entsteht auch ein stimmiges Bild der Bundesrepublik dieser Zeit. Schüler und Studenten werden aktiver, mit dem Bulli nach Afghanistan ist groß in Mode, die jungen Leute leben freizügiger. Also fast wie eine kleine Geschichte der BRD.

    Ich finde das Zeitbild auch sehr stimmig, es weckt viele Erinnerungen. Allerdings über einen Ausdruck bin ich gestolpert, auf Seite 86 wurde gescherzt und das Wort "Nippel-Gate" fiel. Der Ausdruck wurde erst 2004 durch den Janet Jackson-Auftritt geprägt und der Watergate-Skandal, die Urform aller später "....Gates" war auch erst im Herbst 74. Das ist also ein Ausrutscher.

    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich mochte gar nicht aufhören zu lesen und er weckte viele Erinnerungen an diese Zeit. Insofern war ich wahrscheinlich genau die Zielgruppe. Jüngere Leserinnen werden sich kaum vorstellen können, wie es vor knapp 50 Jahren mit der weiblichen Selbstbestimmung so war.

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  • 4 Sterne

    nicigirl85, 28.05.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Der Traum vom Fliegen...

    Da ich Geschichten mit starken Frauenpersönlichkeiten sehr mag, musste ich diesen Roman einfach lesen und ich wurde auf weiter Strecke doch sehr positiv überrascht.

    In der Geschichte, die in den 70er Jahren spielt, geht es um die Frauen Katharina Berner und Rita Maiburg, die nicht dem typischen Rollenklischee der damaligen Zeit entsprechen, sondern ihre beruflichen Träume verwirklichen wollen. Während es Katharina als Rechtsanwältin bereits gelungen ist, will sie der jungen Rita dabei helfen Pilotin zu werden. Aber ist es wirklich gut die Lufthansa zu verklagen?

    Die Kapitel sind in Monat und Jahr untergliedert und in jedem begleiten wir abwechselnd mal Rita und mal Katharina. Ein beobachtender Erzähler beleuchtet die Situationen, in denen sich die Frauen bewegen.

    Mir waren beide Figuren direkt sympathisch, vor allem weil sie trotz allem Gegenwind, der ihnen entgegen bläst, ihr Ziel vor Augen haben und sie versuchen es zu erreichen. Bei Rita mochte ich am meisten ihre fürsorgliche Art ihren Mitmenschen gegenüber, da habe ich mich direkt wiedererkannt. Und Katharina ist so taff, da hätte ich mir gern eine Scheibe von abgeschnitten.

    Richtig klasse fand ich zudem, dass es nicht nur um "Kann eine Frau eine Passagiermaschine fliegen" geht, sondern dass Frau Drews diverse Begebenheiten der damaligen Zeit einflechtet, so dass man sich beim Lesen wirklich so fühlt als würde man in den 70ern wandeln. Als emanzipierte Frau ist es gar nicht so einfach, das Geschilderte zu verdauen, ist man doch in der heutigen Zeit etwas anderes gewöhnt. Dies sollte man sich auch stets vor Augen führen, dass die heutigen Privilegien andere Frauen für uns erreicht haben.

    Während ich fast vom gesamten Buch hin und weg war, hat mich das Ende dann leider bitter enttäuscht. Ich möchte nicht spoilern, aber so ein kitschiges Ende hätte diese tolle Geschichte wirklich nicht gebraucht.

    Fazit: Ein spannender Fall, der auf wahren Begebenheiten beruht und einen die 70er intensiv genießen lässt. Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Ellen K., 13.03.2021

    Als Buch bewertet

    Ein historischer Rückblick in die 70er Jahre in Romanform: anregende Unterhaltung und bestürzende Feststellung, dass die Frauen immer noch nicht am Ziel der Gleichberechtigung angekommen sind. Für mich selbst ist dieser Roman Erinnerung an die Zeit meiner Heirat und die Selbstverständlichkeit, mit der ich nach der Geburt meiner Kinder zuhause bleiben musste und Berufstätigkeit unmöglich wurde.

    Nachdem die Nazizeit die Emanzipation der Frauen wieder ganz auf Anfang gestellt hatte, mussten die Frauen in der jungen Bundesrepublik wieder mit ihrem Kampf um Gleichstellung ganz von vorne beginnen. Die Autorin stellt mit den beiden Protagonistinnen, der jungen Anwältin Katharina und der Pilotin Rita, zwei Frauen in den Mittelpunkt, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und sich nicht auf die alten Rollen reduzieren lassen wollen. Ein schwerer Kampf, den die beiden nicht nur privat sondern auch in der Öffentlichkeit und vor Gericht durchfechten müssen.

    Der Autorin ist es gelungen, die Atmosphäre dieser Zeit sehr authentisch darzustellen. Das Leben in den Familien ist noch sehr von alten Rollenvorstellungen geprägt und macht es zum Beispiel Katharina sehr schwer, sich gegen ihren Vater durchzusetzen und Anwältin zu werden. Eigentlich sollte sie eine gute Partie machen und Kinder in die Welt setzen. Aber sie überwindet die Schwierigkeiten und macht sich sogar als Anwältin selbständig. In der Familie hat es Rita leichter, ihre Eltern unterstützen ihren Traum, Pilotin zu werden. Gut, dass diese beiden Frauen aufeinander treffen und gemeinsam den Prozess gegen die Lufthansa angehen, die Rita nicht anstellt, nur weil sie eine Frau ist. Eigentlich verstößt das ja gegen das Grundgesetz - eigentlich, aber die Wirklichkeit in den 70ern sieht anders aus.

    Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen, gerade auch weil ich mich noch selbst an diese Zeit erinnere. Eigentlich sollten viele junge Frauen von heute diesen Roman lesen, weil er auf unterhaltsame Weise zeigt, dass auch heute der Weg noch lange nicht zu Ende ist.

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  • 4 Sterne

    Bärbel K., 22.02.2021

    Als Buch bewertet

    West-Deutschland 70er Jahre: Zwei Frauen, die mehr wollen als Heimchen zu sein. Frauen, die Träume haben und die beruflich durchstarten wollen in einer von Männern dominierten Welt.
    Da ist Rita, die von ihren Eltern stets unterstützt, den Traum hat Pilotin zu werden. Pilotin auf Linienflügen in die ganze Welt. Obwohl sie die beste Ausbildung und bereits Flugerfahrung hat, wird sie von der Lufthansa (ihr Tramarbeitgeber) mit dem Hinweis, dass generell bei ihrem keine Frauen als Pilotin eingestellt werden, abgewiesen. Sie nimmt das nicht hin, ist fest entschlossen dagegen zu klagen.
    Katharina geht es ähnlich. Sie hat gegen die Erwartungen ihrer konservativen Eltern ein Jurastudium absolviert und arbeitet nun als einzige Frau in einer recht großen Anwaltskanzlei. Auch sie hat mit den Sticheleien der männlichen Kollegen zu kämpfen und als ihr klar wird, dass es in der Kanzlei nicht um Recht und Gerechtigkeit, sondern um Umsatzmaximierung geht, macht sie sich selbstständig.
    Der Autorin ist es sehr gut gelungen die damaligen Denkweisen der einzelnen Generationen atmosphärisch, lebendig zu vermitteln. Die Kriegsgeneration (Eltern) mit ihrer engstirnigen Lebensplanung >Frau gehört an den Herd, kümmert sich um Haushalt und Kinder, der Mann ist für die Geldbeschaffung zuständig< stehen im krassen Widerspruch zu den Wünschen der jungen Generation. Noch immer sind Frauen in Männerberufen undenkbar. Doch die Frauen kämpfen, nehmen die ihnen von der Gesellschaft zugewiesene Rolle nicht mehr hin, sie lehnen sich auf.
    Ich habe mich, da ich nur die Ostseite miterlebt habe, sehr anschaulich unterhalten gefühlt. Manchmal war ich auch entsetzt über die damalige Rechtsprechung (denke da z.B. an keine Vergewaltigung in der Ehe, Frau muss willig sein). Von mir erhält dieser Roman daher 4 Lese-Sterne.

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  • 4 Sterne

    Jasmin B., 12.03.2021

    Als Buch bewertet

    In dem Roman "Freiflug" geht es um zwei Frauenschicksale in den Siebzigern. Rita Maiburg bewirbt sich bei der Lufthansa als Pilotin, wird aber abgelehnt, da sie eine Frau ist. Und so verklagt sie die Lufthansa mit der Anwältin Katharina Berner, die für die Frauenrechte kämpft.

    Für mich war dieses Buch sehr interessant und konnte mir einen guten Einblick in die Siebzigerjahre geben. Bisher habe ich noch nie von dem Namen "Rita Maiburg" gehört und fand ihre Geschichte sehr beeindruckend.

    Es ist spannend zu lesen, welch altertümliche Rolle die Frauen zu dieser Zeit noch gespielt haben und wie sie um Anerkennung im Beruf kämpfen mussten. Dies wird wirklich sehr anschaulich beschrieben. Da ich erst später geboren bin, war mir gar nicht bewusst, wie eingeschränkt die Frauen noch waren.

    Christina Drews Schreibstil ist sachlich und ohne viel Schnickschnack, was meiner Meinung nach gut zu dem Thema passte. Der Einstieg fiel mir allerdings etwas schwer und das Buch hat mich zunächst nicht total gepackt. Aber ab der Mitte habe ich doch mit Rita und Katharina mitgefiebert.

    Ich hätte mir noch ein wenig mehr Fokus auf Rita gewünscht. Der Prozess gegen die Lufthansa wurde eher oberflächlich beschrieben und angerissen - was aber vielleicht auch daran liegen kann, dass es wenig geschichtliches Material drüber gibt. 

    So haben wir in diesem Buch viele verschiedene Erzählstränge, die alle eher kurz gehalten werden. Es hätte mir besser gefallen, wenn die Konzentration auf zwei bis drei Fälle gelegen hätte, die etwas tiefer gehen.

    Trotzdem ein empfehlenswertes Buch für diejenigen, die gern ein wenig über die Frauenrolle und den Kampf um Gleichberechtigung erfahren wollen.

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  • 4 Sterne

    Svea, 22.03.2021

    Als Buch bewertet

    Rita und Katharina: zwei Frauen in den 70er Jahren mit dem Kampf um Gleichberechtigung und dem Sinn von Unabhängigkeit.

    Rita möchte Flugzeuge fliegen - und zwar bei der Lufthansa. Dort wird sie jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass die Lufthansa prinzipiell keine Frauen einstellt. Daraufhin kreuzt sich ihr Weg mit Katharina, die als Anwältin tätig ist und sie bei der Klage gegen die Lufthansa und damit auch gegen ihren Mehrheitseigner - der Bundesrepublik Deutschland - unterstützt.

    Beide Frauen waren mir von Anfang an sympathisch. Es ist erstaunlich, wie seicht und dennoch spannend die Geschichte mit Wahrheit und Fiktion funktioniert.

    Der ganze Roman setzt sich mit dem Thema der Gleichberechtigung von Frauen und Männern in den 70er Jahren auseinander. Für mich ist es erschütternd zu lesen, welche Rolle die Frau noch vor ca. 45 Jahren in der Gesellschaft einnahm. Als jemand, der diese Zeit nicht mitbekommen hat (zum Glück), kann ich sagen, dass die beschriebenen Themen, Szenen und vor allem auch die jeweilige Wortwahl sehr Eindruck hinterlassen haben.

    Rundherum gesehen, spricht mich die Geschichte sehr an. Leider wurde auf dem Klappentext zu sehr auf das Thema der Klage gegen die Lufthansa verwiesen. Das Buch behandelt aber so so viel mehr. Neben der Klage gegen die Lufthansa werden weitere Handlungsstränge dynamisch und ebenfalls über mehrere Jahre erzählt.

    Daher gibt es von mir nicht die volle Punktzahl, denn der Klappentext ist für mich nicht stimmig zum Inhalt des Buches. Er bildet lediglich einen Mini-Teil ab.

    Fazit: Empfehlenswert für alle.

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  • 4 Sterne

    moehawk, 19.03.2021

    Als Buch bewertet

    Freiflug spielt in den 70ger Jahren des letzten Jahrhunderts. Also knapp 50 Jahre her. Also gar nicht so lange her, möchte man meinen. Da ich zu dieser Zeit noch nicht mal geplant war, hatte ich keine genauen Vorstellungen davon, wie weit es damals schon mit der Gleichberechtigung war. Am Beispiel der Pilotin Rita Maiburg, die versucht über einen Gerichtsstreit ihr Recht auf einen Arbeitsplatz bei der Lufthansa zu erstreiten. Vertreten wird sie von Katharina Berner, die ebenfalls keinen leichten Stand in ihrer Kanzlei hat.
    Die Hauptdarstellerinnen waren mir sofort sympathisch. Sie sind keine Emanzen im negativen Sinn, sondern einfach moderne Frauen, die ein bisschen als Vorreiterinnen für unsere heutige Generation gelten können. Denn nur dank Frauen wie ihnen, sind wir mit der Gleichberechtigung langsam aber stetig weitergekommen.
    Es geht nicht nur um den Rechtsstreit, sondern allgemein um die Einstellung der Gesellschaft zum Thema Frauenemanzipation. Ich hatte das Gefühl, die Autorin wollte viel Zeitkolorit und geschichtliche Infos unterbringen. Ein bisschen hat darunter die fiktive Geschichte gelitten. Dennoch ein Buch, welches ich gerne gelesen habe und weiterempfehlen kann.

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  • 4 Sterne

    Nela, 20.03.2021

    Als Buch bewertet

    Mischung aus wahrer Geschichte und Fiktion
    Rita Maiburg weiß genau, was sie will. Obwohl es in den 70er Jahren nahezu unvorstellbar ist, macht sie den Pilotenschein. Ihre Bewerbung bei der Lufthansa wird jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass sie eine Frau ist. Soviel zum realen Teil des Buches.
    Im Roman trifft Rita daraufhin auf Katharina Berner, eine Anwältin aus gutem Hause, die es ebenfalls gewohnt ist, gegen alte Rollenbilder anzukämpfen. Dieser Teil und vor allem Katharinas Geschichte sind fiktiv.
    Aus heutiger Sicht ist es kaum vorstellbar, wie stark die Unterschiede zwischen Männern und Frauen damals ausgeprägt waren. Gleichzeitig sensibilisiert das Buch dafür, dass wir auch heute von einer kompletten Gleichstellung noch weit entfernt sind.
    Mir hat das Buch mit seinen zwei starken Protagonistinnen, ihrem doch recht unterschiedlichen Hintergrund und dem nach wie vor wichtigen Thema sehr gut gefallen. Die Sprache ist angenehm zu lesen, ich konnte mich gut in die beiden Figuren und ihre Denkweise hineinversetzen und möchte das Buch deshalb gerne weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    Kathrin R., 22.03.2021

    Als Buch bewertet

    Eine wahre Geschichte, die mich in den Bann gezogen hat

    Christine Drews hat mich mit dem Thema des Romans über die erste Linienpilotin der Welt gleich angesprochen, weil ich Bücher über starke Frauen und auch historische Bücher mag. Zudem handelt es sich hier um eine wahre Begebenheit, was ich gleich noch spannender finde.

    Die Geschichte gefällt mir sehr, weil ich einiges über den langen Weg der Hauptfigur erfahren durfte und auch die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern eindrucksvoll beschrieben werden.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und ich konnte mir Situation immer wieder sehr gut vorstellen, was das Lesen sehr plastisch und greifbar gemacht hat.
    Zudem ist immer wieder Spannung während des Lesens aufgekommen, da die Geschichte Höhen und Tiefen hat, die ich sehr emotional empfand. Genau durch diese Kombination hat mich das Buch in den Bann gezogen.

    Nur manche Passagen waren für mich etwas zu ausführlich und langatmig, was ich etwas schade fand.

    Insgesamt ein sehr gelungenes Buch, welches 4 von 5 Sternen erhält.

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