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  • 5 Sterne

    68 von 98 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja H., 27.08.2017

    Als Buch bewertet

    Der Mensch von morgen: Leben in einem düsteren Technologiezeitalter?

    In seinem neuen Buch „Homo Deus“ beschäftigt sich Yuval Noah Harari mit der Zukunft, genauer gesagt mit einer möglichen Menschheit der Zukunft. Hunger, Krankheit und Krieg gehören in dieser Zukunftsvision der Vergangenheit an, Homo Sapiens steht an einer Grenze und wann wir er den Homo Deus erschaffen, einen durch Technik verbesserten Menschen? Einen Homo Deus, der sich vom Homo Sapiens deutlich mehr unterscheidet als dieser vom Neandertaler. Harari fragt sich, was dann aus der Menschheit wird, aus dem Humanismus, wenn Maschinen geschaffen werden, die in allerlei Hinsicht besser sind als wir. Was ist, wenn wir uns in unserem Streben nach Gesundheit, Glück und Macht soweit von dem Entfernen, was wir Menschen nennen? Sind wir dann überhaupt noch Menschen?

    »Die Menschen haben üblicherweise Angst vor Veränderungen, weil sie das Unbekannte fürchten. Doch die größte Konstante der Geschichte ist die, dass sich alles verändert.» (S. 97)

    Yuval Noah Harari, geboren 1976 in Haifa, Israel, promovierte 2002 an der Oxford University. Der Historiker lehrt seit 2005 Geschichte an der Hebrew University in Jerusalem. Er beschäftigt sich derzeit mit Weltgeschichte und makrohistorischen Prozessen. Seine populärwissenschaftliche Monographie „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ wurde zum Weltbestseller und in fast 40 Sprachen übersetzt.

    Harari schafft es, mit seinem anschaulichen, kurzweiligen Schreibstil, die Leser mitzunehmen. Manchmal mag er gar zu übertreiben in seinen Anschauungen, was andererseits aber auch wieder dazu führt, dass man darüber nachdenkt, was er da schreibt. Kann das wirklich so sein bzw. werden? Wieviel Wahrheit steckt darin? Und wenn es eine mögliche Option ist, was kann ich dafür oder dagegen unternehmen? Ganz klar schafft es Harari, dass man über das, was er schreibt, nachdenkt und eine Diskussion sucht, mit sich selbst oder mit anderen. Denn das Thema des Buches verlangt es einfach, dass man sich damit auseinandersetzt.
    Der Aufbau des Buches besteht aus einer knapp 100 Seiten langen Einleitung, der neuen menschlichen Agenda sowie drei Teilen (Homo sapiens erobert die Welt, Homo sapiens gibt der Welt einen Sinn, Homo sapiens verliert die Kontrolle).
    Während er sich in der Einleitung noch damit beschäftigt, wie aus dem Jäger und Sammler der heutige Homo sapiens werden konnte, der viele Ursachen für Tode zu früheren Zeiten – Hunger, Krankheit, Krieg – dezimiert hat, so schafft er es in den nächsten Teilen einen Bogen zu schlagen von der Entwicklung, wie der Mensch seine Umwelt beeinflusst hat, wie sich der Humanismus entwickelt hat bis schließlich zum jetzigen Zeitpunkt und darüber hinaus. Während homo sapiens in den ersten beiden Teilen noch an Kontrolle gewinnt, so verliert er im letzten Teil zunehmend die Kontrolle, denn wenn alle Prozesse automatisiert werden, wo bleibt hier die Kontrolle? Entscheidungen werden Algorithmen überlassen und eine Datenreligion, der Dataismus, löst zunehmend humanistische Werte wie Individualismus, Seele und den freien Willen ab.

    »Doch sobald die Menschen ihre funktionale Bedeutung für das Netzwerk verlieren, werden sie erkennen, dass sie gar nicht die Krone der Schöpfung sind. […] Rückblickend betrachtet, wird die Menschheit nichts weiter gewesen sein als ein leichtes Kräuseln im großen kosmischen Datenstrom.« (S.534)

    „Homo Deus“ ist intelligent, unvoreingenommen und notwendig. So düster die Zukunftsvision von Harari auch sein mag, so sehr regt sie zum Nachdenken an. Dennoch kann das Buch auf hohem Niveau unterhalten!

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  • 4 Sterne

    21 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma _., 15.10.2017

    Als Buch bewertet

    Homo Deus von Harari sticht deutlich aus der Reihe von Sachbüchern hervor, die man zum Thema Zukunft der Menschheit heute lesen kann. Auf jeden Fall ist es ein Buch, das man gelesen/gehört haben muss.
    Zweifelsohne ist es kein Wohlfühlbuch. Ganz im Gegenteil. Harari hat gezielt darauf angelegt, die Leser zu provozieren, sie aus der Komfortzone zu locken, über den Tellerrand eigener Überzeugungen und Vorstellungen von Gut und Böse zu schauen, uvm. Bei vielen seiner Ausführungen lässt er bewusst einige wichtige Aspekte des Menschseins aus und hebt ganz andere hervor. So dargestellt stehen Menschen eher wie ferngesteuerte Zombies da und man fragt sich, ob das nur Hirngespinste eines „verrückten“ Professors sind oder ist da mehr dran, bzw. ob das insg. angehen kann.
    Harari serviert seine Sicht der Dinge durchaus so, dass einem, je nach Gemüt und seelischer Verfassung, die Haare zu Berge stehen, man ggf. einen dicken Hals kriegt und evtl. gute Lust bekommt, das Ganze in die hinterste Ecke zu pfeffern. Aber das ist Teil seiner Show, da liegt u.a. das Geheimnis seines Erfolges. Durch gezielt provozierende Äußerungen bekommt er seine Leser aus der (antizipierten) Egal-Haltung heraus und, was noch wichtiger ist, überhaupt dazu, über solche Themen nachzudenken und sich solche Fragen zu stellen, die man sich nicht unbedingt jeden Tag stellt, wie: Was heißt es eigentlich, Mensch zu sein? Was gehört dazu? Und was nicht? Und warum? Wo geht das alles hin? Warum unbedingt so und nicht anders? Wollen wir es überhaupt? Und was ist mit ethischen Aspekten solcher Entwicklungen? Können wir uns nicht einen anderen Ausweg überlegen, andere Zukunftsvisionen entwickeln, die vllt nicht so brutal ausfallen, und uns daran machen, diese auch umsetzen? uvm. In der Hinsicht liest sich Hararis Werk wie eine düstere Dystopie.
    Von der Infoseite her liefert er nicht wirklich viel Neues, vielmehr größtenteils gutes altes, bloß unter etwas anderem Blickwinkel betrachtet und recht reißerisch dargeboten. Infotainmenteinlagen gibt es reichlich, man kennt den Stoff aber auch schon von woanders, wenn man paar Sachbücher zu dem oder auch verwandten Themen gelesen hat. Das Spannendste war für mich das Wie des Erzählten.
    Seine Art zu argumentieren erschien mir reichlich fragwürdig, so gar nicht professorlike. Steile Thesen wurden in den Raum geworfen und wenig bis nicht begründet dagelassen, aber immerhin eindrucksvoll zur Sprache gebracht. Zudem wiederholte er sich recht oft, er wiedersprach sich selbst auch oft genug. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist er eher ein passionierter Entertainer, ein Showman, dem die Stringenz seiner Logik, die Unerschütterlichkeit seiner Beweise nicht so wichtig erscheinen, dafür aber der Eindruck, den er mit seinem Auftritt hinterlässt, der Grad der Aufrüttelung, der Anteilnahme seiner Leser/Zuhörer und dergleichen. Polemisieren war wohl eher sein Ziel, was er auch erreicht hat.
    Die Frage, die oft auftauchte, war: Was will Harari mit seinen Ausführungen insg. erreichen? Dass sich seine Intentionen auf pures Infotainment beschränkten, fiel mir gewissermaßen schwer zu glauben. In der Hinsicht drängte sich: Ist es schon alles, weshalb er die ganze Arbeit geleistet hat? Oder sieht er vielmehr die Menschheit am Rand des Abgrunds, es ist in etwa fünf vor zwölf, und er will aufwecken und zum Umdenken, zu grundsätzlich anderem Handeln anregen? Fragen über Fragen.
    So oder so: Harari schafft es, seinen Lesern genug Stoff zum Nachdenken und Diskutieren zu bieten. Darin sehe ich seinen Verdienst.
    Bei Homo Deus muss man nicht zu allem Ja und Amen sagen, um das Buch gut zu finden, bzw. es in vollem Umfang zu schätzen wissen, aber gelesen und darüber nachgedacht haben, sollte man es.

    Das Buch habe ich auch gehört. Jürgen Holdorf hat sehr gut gelesen. Gut geübte, wohlklingende Profi-Stimme, die er effektvoll einzusetzen weiß und die zu der Geschichte insg. ganz gut passt. Ich hatte keine Probleme, stundenlang zuzuhören. Seine Art vorzutragen hat die Wirkung des Harari Werkes gut verstärkt, sodass die Zukunftsvisionen &Co. so bestimmt klangen, als ob sie im Stein gemeißelt wären. Vllt war es auch eine gezielte Wirkung, die dann auch sehr gut gelungen ist.
    Hörbuch, Spieldauer 17 Stunden und 13 Minuten, ungekürzte Ausgabe.

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  • 5 Sterne

    11 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 19.08.2017

    Als Buch bewertet

    In seinem zweiten Buch (nach “Eine kurze Geschichte der Menschheit“) führt uns Yuval Noah Harari in elf, unterschiedlich langen Kapiteln in neue, teilweise verstörend wirkende Hypothesen ein.

    Zu Beginn erzählt er die „Erfolgsgeschichte“ des Homo Sapiens, der sich vom einfachen Jäger und Sammler über feudale Herrschaftsstrukturen zu heute aktuellen Zusammenlebensformen entwickelt hat.
    Viele der ehemaligen Bedrohungen wie Seuchen oder Kriege sind (beinahe) ad acta gelegt. Auch, wenn es an manchen Orten der Welt zu Kriegen und/oder Ausbruch von Krankheiten kommt, ist Homo Sapiens eigentlich recht sicher.

    Allerdings hat er es selbst in der Hand, diese Pseudoidylle wieder zu zerstören. Wir sind auf dem besten Weg dazu, wenn wir so weiter machen wie bisher.

    Hararis Hypothesen klammern Gefühle und Religion aus. Es zählen für ihn nur nackte Tatsachen und harte Fakten. Die interessante These, dass er auch den Kommunismus zu den Religionen zählt, ist angesichts des Personenkults um Lenin, Stalin, Mao, Castro etc. nicht von der Hand zu weisen. Den Gläubigen wirft er Nietzsches „Gott ist tot“ an den Kopf und die Humanisten schaffen sich, seiner Meinung nach, gleich selbst ab.

    Interessant (und gleichzeitig erschreckend) finde ich seine Hinweise zur „Maschinenwelt“, in der Cyborgs den Menschen zum Großteil ersetzen (können und werden). Das ist nun nicht ferne Zukunft à la Science Fiction sondern teilweise schon Wirklichkeit.
    Die Wandlung von Dienstleistung, die von Menschen erbracht wird/wurde und nun von einer Maschine verrichtet/erledigt wird, ist schon längst eingezogen. Man denke nur an eine Bankdienstleitung. Früher (vor weinigen Jahren) ist man noch mit einem Zahlschein zum Schalter gelatscht und der physische Mitarbeiter hat die Überweisung erledigt. Heute, im Zeitalter von Smartphone macht der „Kunde“ alles selbst (und wird trotzdem zur Kasse gebeten).

    Das Buch ist sehr sachlich geschrieben. Harari provoziert mit einem Großteil seiner Thesen, regt aber auch zum Nachdenken an. Manchmal blitzt ein etwas schräger Humor durch. Da habe ich den Eindruck, er verschaukelt sich selbst und seine Leser.

    Hin und wieder sind seine Mantra-artigen Wiederholungen mühsam bis lästig. Da bin ich schon versucht zu sagen, „Ja, hallo, ich hab’s schon gelesen und kapiert“

    Ich glaube, dass keines dieser Szenarien in der angesprochenen, extremen Form eintreten wird. Das eine oder andere Segment ist bereits oder wird demnächst Wirklichkeit sein. Wir müssen in Zukunft in kleineren Zeitdimensionen rechnen – 10 Jahre sind eine extrem kurze oder lange Zeitspanne.

    Ob aus dem „Homo Sapiens“ wirklich ein „Homo Deus“ wird, wage ich zu bezweifeln. Herrenmenschenallmachtsfantasien haben die Menschheit schon mehrmals an den Rand des Abgrunds gedrängt. Hoffen wir, dass nicht ausgerechnet der „Homo Deus“ einen Schritt weitergeht.

    Fazit:

    Auch wenn ich nicht mit allen Aussagen von Harari d’accord gehe, gebe ich diesem Werk fünf Sterne. Vor allem deshalb, weil man über den Inhalt trefflich diskutieren und auch streiten kann.

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  • 4 Sterne

    58 von 102 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janine V., 04.07.2017

    Als Buch bewertet

    Wie wird unsere Welt von morgen aussehen? Welche Probleme und welche Herausforderungen erwarten den Menschen? Das Technologie-Zeitalter schreit mit großen Schritten voran und verleiht dem Menschen ganz neue Fähigkeiten und Möglichkeiten. Doch es ergeben sich auch ganz neue Gefahren und droht der Humanismus auf der Strecke zu bleiben?

    Der Autor beginnnt sein Buch mit der Erläuterung, dass die Menschheit ihre größten Feinde bereits besiegt hat: Hunger, Krankheit und Krieg. Zwar gäbe es diese zwar noch, aber im Vergleich zu früher wurden sie ordenltich in ihre Schranken verwiesen. Danach macht Harari einen Streifzug durch die Geschichte des Menschens und springt von einem Beispiel zum nächsten, um seine Hypthesen zu untermauern. Vieles von den Dingen ist einem bekannt, aber es ist dennoch interessant in welchem Kontext er seine Beispiele einfügt. Der Autor zeigt auf in wie fern sich der Mensch von den Tieren unterscheidet, was ihn so einzigartig macht. Erst im letzten, aber leider nicht größten Teil, prognostiziert er die Zukunft des Menschens. Ein Welt in der es ganz andere Wertvorstellungen und Prioritäten geben wird.
    Die Hyopthesen des Autors regen sehr zum Nachdenken an. Viele Dinge waren mir so gar nicht bewusst. Er stellt interessante Zusammenhänge dar und lässt vieles in einem neuen Licht erscheinen. Der Autor verfügt über ein fundiertes Allgemeinwissen auf das er sehr kreativ zurückgreift. Allerdings empfand ich viele seine Ausführungen in die Vergangenheit als zu langatmig. Wie bereits geschrieben ist einem vieles bekannt und man lernt wenig neues, höchstens neue Zusammenhänge. Der wirklich spannende Teil, nämlich die Zukunft des Menschens, wird erst ganz zum Schluss kurz abgehandelt. Obwohl ser seine Progonosen auf einem sehr guten Fundament aufbaut, bin ich der Meinung, dass er wesentliche Punkte unberücksichtigt lässt. Es wird in Zukunft nicht nur darum gehen, ob Maschinen mit einer hohen Intelligenz in vielen Bereichen den Menschen ersetzen werden, was aus unseren Religionen wird oder ob wir unsterblich werden. Ich persönlich finde es viel spannender, wie lange es die Menschheit überhaupt noch geben wird bei der ganzen Umweltverschmutzung, Ausbeutung und der zunehmenden Fettleibigkeit und Zivilisationskrankheiten. Ich habe eher den Eindruck, dass der Mensch sich selbst ausrottet, wenn er so weitermacht. Aber das sind Themen, die der Autor gar nicht aufgreift. Mit diesem Hintergrund bröckelt die Zukunfsversion des Autors und kann nur als unvollständig bezeichnet werden.

    Ein Buch, dass mit Hilfe von Allgemeinwissen seine Hyopthesen aufbaut und zum Nachdenken anregt. Der Autor zeigt eine Zukunftsversion auf, die einem Geisteswissenschaftler zu entstammen scheint. Einem Naturwissenschaflter fallen sicherlich einige andere Szenaren ein.

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  • 4 Sterne

    9 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 22.08.2017

    Als Buch bewertet

    „...Vor 20000 Jahren verfügte der durchschnittliche Sapiens vermutlich über eine höhere Intelligenz und bessere Fertigkeiten beim Werkzeugbau als der durchschnittliche Sapiens von heute...“

    Das Buch gliedert sich in vier Teile. In der umfangreichen Einleitung beschäftigt sich der Autor mit der menschlichen Agenta. Darin belegt er mit Zahlen, wie wir zunehmend Hunger, Krieg und Krankheit in den Griff bekommen. Als Ziele des 21. Jahrhunderts prognostiziert der Autor den Kampf gegen den Tod und für das persönliche Glück. Dabei geht er davon aus, dass es der Biotechnologie gelingen wird, den menschlichen Körper zu optimieren. Schon in diesem Abschnitt finden sich eine Reihe provozierender Thesen. Damit bin ich als Leser gezwungen, mich mit den Themen auseinanderzusetzen, sie im Licht der eigenen Erfahrung zu beleuchten und ihre Realisierbarkeit abzuschätzen. Letztendlich läuft es auf die Frage hinaus, inwieweit ich bereit wäre, diese Entwicklung mit zu gehen und wo ich Möglichkeiten sehe, dem entgegen zu wirken.
    Im nächsten Abschnitt beschäftigt sich der Autor mit der Frage, was den Menschen vom Tier unterscheidet und woran es liegt, dass wir zu Leistungen fähig waren, die Tiere nie erreicht haben. Kritisch beleuchtet er unseren Umgang mit Tieren. Überzeugend ist er immer dann, wenn er Entwicklungsstadien der Menschheit analysiert und in Beziehung zur Gegenwart stellt. Zu obigen Zitat wird sich jeder Leser die eigene Meinung bilden. Andererseits bricht er den Rückgriff auf Ursachen immer dann ab, wenn er die Frage nach dem „Woher“ nicht rational beantworten kann.
    Das menschliche Handeln wird als Folge biochemischer Algorithmen dargestellt. Auch Gefühle sind nichts anderes als Algorithmen.
    Im nächsten Kapitel geht es darum, welchen Sinn der Mensch dem Leben gibt oder im Leben sieht. Die meisten Religionen legt er sofort al menschliche Phantasiegebilde zur Seite. Sie werden bestenfalls kurz gestreift. Der Humanismus, seine Entstehung und sein zu erwartender Niedergang werden allerdings ausführlich analysiert.
    Die letzten Seiten wenden sich der Zukunft zu. Datenströme und hochintelligent Maschinen sind das wesentliche Thema dabei.
    Der Schriftstil verlangt ein konzentriertes Lesen. Fachbegriffe werden erstaunlich weit gefasst. Der Begriff des Algorithmus wurde anschaulich erläutert, wichtige Eigenschaft aber hat der Autor ignoriert. Auch hätte ich den Kommunismus nie als Religion betrachtet und den Nationalsozialismus nicht in die Kategorie Humanismus eingeordnet.
    Von einem Fachbuch erwarte ich, dass Begriffe eindeutig und klar definiert werden. Hier bleibt der Autor an vielen Stellen schwammig und begnügt sich mit Beispielen. Deutlich sagt er, was er ablehnt, hat aber dann Probleme, seine Begrifflichkeiten klar davon abzugrenzen. Er reduziert den Menschen auf einen biochemischen Algorithmus ohne eigenen Willen und Individualität, spricht aber vom inneren Selbst, ohne zu erklären, was er darunter versteht. Menschliche Entscheidungen sind seiner Meinung nach deterministisch oder zufällig. Wann was warum zutrifft, erklärt er nicht.
    Sehr gelungen finde ich allerdings die sarkastische Betrachtung der momentanen politischen Lage, wie das folgende Zitat zeigt.
    "...Noch nie in der Geschichte wusste eine Regierung so viel über das, was auf der Welt vorgeht - doch wenige Imperien habe auf so dämliche Weise Mist gebaut wie die Vereinigten Staaten. Sie sind wie ein Pokerspieler, der genau weiß, welche Karten seine Gegner in der Hand haben und es trotzdem schafft, jede Runde zu verlieren..."
    Die häufige Wiederholung seiner Thesen hätte ich nicht gebraucht. Es mag zwar ein Stilmittel sein, um Wichtiges hervorzuheben, kann aber mit der Zeit nerven. Am Ende weist er darauf hin, dass all seine Prognosen nur ein Spiel mit Möglichkeiten sind und dass alles auch ganz anders kommen kann.
    Vielfältiges Bildmaterial veranschaulicht die Ausführungen.
    Eine Danksagung, vielfältige Anmerkungen und ein Register vervollständigen das Buch.
    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es hat mich stellenweise intellektuell gefordert, auch wenn ich in grundlegenden Fragen mit der Meinung des Autors nicht konform gehe, da ich ein anderes Welt- und Menschenbild habe.
    Mit einem Blick des Autors in die Zukunft möchte ich meine Rezension abschließen:
    "...Als das Auto die Pferdekutsche ersetzte, haben wir die Pferde nicht optimiert - Wir haben sie in den Ruhestand geschickt. Vielleicht ist es Zeit, das Gleiche mit Homo sapiens zu tun..."

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Runar RavenDark, 14.12.2018

    Als Buch bewertet

    Das Hörbuch "Homo Deus" von Yuval Noah Harari hat einen Umfang von 17 Stunden und 13 Minuten und ist bei dem Hörverlag erschienen. Die Hardcoverausgabe hat einen Umfang von 576 Seiten und ist bei C. H. Beck erschienen.

    Das Buch ist in Hardcover- Softcover- Ebookausgabe und als Hörbuch zu erhalten. In der Hardcoverausgabe macht es einen sehr wertigen Eindruck mit mitteldicken Leseseiten und abnehmbaren Schutzumschlag, sowie Lesebändchen. Enthalten sind zu den einzelnen Kapiteln einige Fotos und Illustrationen zur Verdeutlichung des Sachtextes.

    Der Hörbuchsprecher hat als Audio eine sehr angenehme Stimme, die zu dem Sachbuch sehr gut passt.

    Das Werk beschäftigt sich mit der Zukunft des Menschen.

    Das Hörbuch/Buch ist spannend und lehrreich. Es regt den eigenen Geist und die Vorstellungskraft an. Was könnte mit der Menschheit in der Zukunft geschehen. Welche neuen Religionen könnte es geben und werden die Menschen weiterhin die Welt beherrschen und inwiefern werden Biotechnologie und künstliche Intelligenz uns sogar bedrohen? Harari beschäftigt sich mit der Suche nach der Unsterblichkeit, grenzenlosem Glück und gottgleichen Schöpfungen. Der Autor setzt sich biologisch, wissenschaftlich, philosophisch und gesellschaftskritisch mit der Zukunftswelt und unserem Platz in dieser Welt auseinandersetzen. Er stellt viele Zusammenhänge her zwischen Sinn, Macht, Algorithmen und biometrischen Formeln. Dabei fängt er beim Urschleim an wo die Menschen den Schriften Macht verliehen haben, die Religion VS Wissenschaft bis hin zum Dataismus, einigen zukünftigen Entwicklungen, die bereits in der Herstellung sind und vielen Thesen für die Zukunft. An einigen Stellen wurde mir das Hörbuch etwas zäh und langatmig und konnte mich nicht so überzeugen wie das erste Buch "Homo Sapiens". Dennoch halte ich es für eine sehr interessante Literatur, die man sich durchaus gönnen kann, ob als Print- oder Hörbuchausgabe. Das Buch endet offen und lässt uns mit Fragen zurück, mit denen wir uns selbst beschäftigen dürfen.

    Da mir das Hörbuch so gut gefallen hat, hab ich mir zur Ergänzung die Printausgabe zugelegt, in der zusätzlich noch Illustrationen und Fotos enthalten sind und mit der man das Gehörte nochmals vertiefen kann.

    Fazit: Ein unglaublich spannendes und lehrreiches Hörbuch mit einem sehr angenehmen und stimmlich passenden Sprecher. Sehr spannende und lehrreiche Literatur. Es gibt viele Thesen und mögliche Entwicklungen für den Mensch in der Zukunft. Es wird sich mit einigen Themen biologisch, wissenschaftlich, philosophisch und gesellschaftskritisch auseinandergesetzt. Das Hörbuch/Buch hat einige Längen im Gegensatz zu Hararis erstem Werk. Dennoch regt es den Geist außerordentlich an. Eine absolute Hör- und Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    10 von 36 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heide S., 30.07.2019

    Als Buch bewertet

    ich kann nur vermuten, dass es gut ist, denn ich musste das Buch leider zurück schicken

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  • 4 Sterne

    5 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula A., 11.04.2018

    Als Buch bewertet

    Bin mit der gesamten Abwicklung sehr zufrieden und empfehle Weltbild
    im Freundeskreis immer weiter.

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