
Blühende Pracht – der Garten als summendes Bienen-Paradies
Was gibt es Schöneres als einen naturnahen Bauerngarten? Blühende Sträucher, Blumen und Obstbäume. Ganz hinten wachsen – in ordentlichen Reihen – Gemüse und Salat. Dazwischen schattige Sitzplätze, die zum Entspannen einladen. Es summt und brummt allerorten... Ein Paradies für Mensch und Tier.
Wer einen kleineren Garten oder einen Balkon sein Eigen nennt, kann das Ganze auch im Mini-Format gestalten: Je mehr heimische Blüten darin blühen, desto besser, denn dann schmeckt es Bienen und Hummeln besonders gut. Und die sollten wir unbedingt schützen. In den letzten 27 Jahren ist der Insektenbestand um rund 75 Prozent zurückgegangen. Das liegt an fehlenden Grünflächen, immer mehr bebauten Flächen, großen Monokulturen und dem Einsatz von Spritzmitteln. Deswegen gibt es viele Aktionen für die kleinen Summer und Brummer am Weltbienentag, dem 20.Mai.
Wichtig zu wissen: vier von fünf Nahrungspflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen und Insekten angewiesen. Ohne die kleinen Nützlinge steht es schlecht um den Obst- und Gemüseanbau.
Gut zu wissen: Bienen, Wildbienen und Hummeln – klein, aber oho
Wenn wir den Begriff „Biene“ hören, denken wir meist an Honigbienen, die in einem Bienenstock zu Hause sind. Es gibt aber noch viele weitere Bienenarten, darunter die sogenannten Wildbienen. Mit mehr als 550 Arten spielen sie im Gleichgewicht der Natur eine große Rolle. Und die wenigsten leben im Bienenstock...
Dass die pelzige Verwandtschaft der Bienen – die Hummel – wegen ihres pummeligen Körpers eigentlich gar nicht fliegen kann, gehört zu den modernen Mythen. Bei aller Verwandtschaft untereinander gibt es trotzdem einige Unterschiede:
Bienen
- bestäuben Obst- und Gemüsepflanzen
- sorgen für gute Erträge und eine hohe Fruchtqualität, besonders bei Stein- und Kernobst
- sind unverzichtbar für Kakaobohne, Vanille oder Maracuja
Wildbienen
- sind je nach Art auf bestimmte Blüten spezialisiert
- bilden keine Staaten, sondern leben allein als Solitärbienen
- überwintern in abgestorbenen Pflanzenstängeln, Spalten und Ritzen
- sind besonders gefährdet
Hummeln
- können besonders gut tiefe Blütenkelche bestäuben
- sterben im Herbst bis auf die befruchtete Königin
- brauchen schon früh im Jahr blühende Pflanzen
Mix and match – Hauptsache bunt für die Bienen
Mein Garten summt: der richtige Pflanzen-Mix
Verwandeln Sie Ihren Garten in eine blühende Augen- und Bienenweide. Je bunter das Angebot, desto lauter das Summen. Hummeln und Honigbienen suchen schon früh im Jahr Nahrung. Eröffnen Sie das Buffet am besten schon im Februar und servieren Sie den Insekten die gesamte Saison über Pollen und Nektar.
Welche Pflanzen sind bienenfreundlich?
In den ersten Jahresmonaten:
- Krokusse
- Sternhyazinthen
- Winterling
Im Frühling:
- Christ- und Lenzrosen
- Drachenweide
- Purpurweide
- Blausternchen
- Zierlauch
- Wildtulpen
Im Sommer:
- Stachelbeersträucher
- Brombeer- und Himbeerbüsche
- Obstbäume
Im Herbst:
- Stauden wie die Besenheide
- Astern
- Fette Henne
- verblühte Stauden und Stängel als Nistplätze
Welche Blüte für welchen Platz?
Je bunter und vielfältiger das Angebot, desto mehr Bienenarten besuchen Ihren Balkon oder Garten. Für jeden Platz gibt es die richtige Pflanze:
- Kräuter: im sonnigen Beet, in einer Kräuterspirale oder im Balkonkasten. Insekten lieben die Blüten der vielen Thymiansorten, von Schnittlauch und Basilikum
- Blühende Hecken: Felsenbirne, Schneebeere oder Heckenkirsche
- Fassadenbegrünung: Kletternde Pflanzen wie Wilder Wein, Clematis, Geißblatt oder Efeu
- Echte Hingucker mit reichlich Pollen und Nektar: Malven, Sonnenblumen, Rittersporn, Lupinen, Fingerhut, Karden, Sonnenhut, Mauerpfeffer, Katzenminze, Wasserdost, Reseda, Flockenblumen, Schmuckkörbchen und Witwenblumen
Werden Sie Gastgeber
Bienen und Hummeln brauchen nicht nur Nahrung, sondern auch Nistplätze. Viele Arten graben sich an trockenen und sonnigen Fleckchen in die Erde ein – auch im Balkonkasten. Abgestorbene Gehölze und Stauden bieten ganzen Wildbienengruppen Unterschlupf. Deshalb sollte Ihr Garten nicht allzu aufgeräumt sein. Ein paar vertrocknete Blüten und Stängel sind gut für die Artenvielfalt. Für Erdhummeln ein paar Mäuselöcher zulassen.
Wildbienen nutzen Mauerspalten oder leere Schneckenhäuser. Sie beziehen gerne Insektenhotels mit ausgehöhlten Stängeln. Für die verschiedenen Bedürfnisse sollte der Durchmesser der Löcher unterschiedlich groß sein.
Kinder in der Natur
Voller Staunen beobachten die Kleinsten, wie Bienen von Blüte zu Blüte fliegen. Die pummeligen Hummeln sind immer für einen Lacher gut, wenn sich die Blütenstängel unter ihrer Last biegen. Mit passenden Büchern bringen Sie die Natur auch ins Kinderzimmer:
- „Mein großes Naturerlebnisbuch“ bietet Kindern neben Informationen rund um die Natur spannende Experimente, lustige Spiele und kreative Bastelideen.
- Kleine Holzkünstler finden inspirierende Anregungen in „Meine kleine Schnitzwerkstatt“ . Das passende Werkzeug ist gleich dabei.
- Förster und Beststellerautor Peter Wohlleben nimmt die Kinder mit auf Entdeckungsreise durch den Wald.
Bunter Balkon-Bauerngarten
Damit die Vielfalt auch auf einem kleinen Balkon einziehen kann, bauen Sie ruhig in die Höhe: Nutzen Sie Regale, Pflanzleitern oder Rankgitter, beispielsweise für die Schwarzäugige Susanne. Clematis und Efeu wachsen sogar ohne Rankhilfe. Oder lassen Sie die Blumen von oben herabhängen. Dann wachsen Ihnen die Erdbeeren buchstäblich in den Mund.
Alternativ können Sie ganz normale Blumentöpfe und Balkonkästen nehmen. Darin gedeihen Kapuzinerkresse, Verbene, Glockenblume, Wandelröschen, Löwenmäulchen, Margeriten, Sonnenblumen, Fächerblume und duftender Lavendel. So bekommt ihr Balkon Farbe und lädt summende Besucher ein.