Dr. Franziska Rubin über die Kraft des Körpers zur Selbstheilung, das Heilwissen der Aborigines und ihren Power Honig Trunk gegen Erkältung
Frau Dr. Rubin: Kann man sagen: Unsere Großmütter hatten Recht? Die Wirkung von alten Hausmitteln wie Kohlwickeln und Co. ist wissenschaftlich erwiesen?
Dr. Franziska Rubin: Ja. Das finde ich so faszinierend, wenn ich all die aktuellen naturheilkundlichen Studien lese, die vor allem deutsche Universitäten machen: Wir verstehen endlich genau, warum Hausmittel so gut funktionieren. Unsere Omas haben da viel richtig gemacht.
Warum sind die bewährten Hausmittel in Vergessenheit geraten – sind wir zu bequem oder zu sorglos im Umgang mit Medikamenten?
Dr. Franziska Rubin: All die tollen medikamentösen Neuentdeckungen seit den 70er Jahren haben dazu geführt, dass wir dachten, wir hätten jetzt was Besseres als Hausmittel. Aber mit den Wirkungen kommen oft Nebenwirkungen. Mit immer mehr Medikamenten im Alter dann immer mehr Nebenwirkungen und Wechselwirkungen. Da kann die Naturheilkunde gut andere Lösungen bieten. Und das tollste aus meiner Sicht: Sie regt den Körper zur Selbstheilung an, unterstützt ihn, wieder ins Lot zu kommen. Das funktioniert natürlich am besten, wenn man nicht zu lange wartet, sondern handelt.
Wo ziehen Sie die Grenze: wann helfen Naturheilmittel noch und wann raten Sie zur Schulmedizin? Oder plädieren Sie immer für eine Kombination?
Dr. Franziska Rubin: Unser Körper kann sich in der Regel mit den richtigen Anreizen ganz gut wieder selbst heilen. Allerdings nur, wenn er gerade die Kraft dazu hat, hier spricht man von dem Bereich der Salutogenese. In ganz akuten Fällen - gerade Notfälle, Operationen - ist die Hochschulmedizin oft unabdingbar. Bei chronischen Erkrankungen braucht es in der Regel eine Kombination von Hochschulmedizin, Naturheilkunde und Mind Body Medicine, also im Wesentlichen Stressabbau und Anleitung zur Selbsthilfe. Das klingt viel, ist aber toll, denn der Patient bekommt so seine Gesundheit und Vitalität zurück, unser wichtigstes Gut.
Sie haben vier Jahre in Australien gelebt und sich auch mit den Heilverfahren der Aborigines beschäftigt. Was können wir von ihnen lernen?
Dr. Franziska Rubin: Die Aborigines sind das älteste Urvolk dieser Erde (50-60.000 Jahre), das zum Teil noch in seiner ursprünglichen Form lebt. Das bedeutet vor allem: connected, also verbunden. Aborigines wissen, dass sie aus der Erde kommen und zu ihr zurückgehen. Durch ihre Entstehungsgeschichte fühlen sie sich verantwortlich für die Erde, die Natur und tun nichts, was ihr schadet. Sie jagen und sammeln, was sie essen. Die Familien und Stämme haben klare Regeln und Zusammenhalt. Die Ursache für körperliche Krankheiten sehen sie in der Seele oder falschem Verhalten, dass dann korrigiert werden muss. Wir können so viel von ihnen lernen.
Wir stecken mitten in der kalten Jahreszeit – zu welchen Mitteln aus der Küchenapotheke raten Sie bei Erkältungssymptomen wie Halsschmerzen, Schnupfen und Fieber?
Dr. Franziska Rubin: Salz hat im Notfall jeder zu Hause, damit kann man schon mal gurgeln bei Halsschmerzen oder ein Salzwasssersolespray für die Nase (kann man auch gut selber herstellen) unterstützt das Rausspülen der Keime und hat keine Nebenwirkungen außer, dass die Nase läuft, was ja Sinn macht. Bei Fieber schwöre ich auf Wadenwickel, die senken effektiv aber hindern den Körper nicht daran, die Keime abzutöten.
Bewährtes Hausmittel: Der Power Honig Trunk (bei Erkältung)
Am besten ist natürlich vorbeugen - zum Beispiel mit dem Power Honig Trunk:
- 1 Stück Ingwer (4-5cm) und
- 2 Knoblauchzehen
- mit Saft einer Zitrone und
- 1 TL Honig vermischen,
- im Glas eine Nacht lang ziehen lassen, dann 250ml Wasser zugeben. Abseihen.
Jeden Tag 2 EL Flüssigkeit einnehmen, im Krankheitsfall 3 mal 2 EL. Er stimuliert das Immunsystem und hilft auch, wenn uns schon die ersten Keime angefallen haben.