Können gefährlich werden: Zecken
Mückenstiche sind sehr unangenehm, aber ein Zeckenstich kann wirklich gefährlich werden, weil der Blutsauger gefährliche Krankheiten wie das FSME-(Frühsommer-Meningoenzephalitis-)Virus und Borreliose übertragen kann. Vorsicht ist geboten, auch weil Experten dieses Jahr ein sehr hohes Zeckenaufkommen prognostizieren. Begegnen kann man den Zecken leider überall, beim Joggen oder Wandern, im Garten, am Fußballfeld, Badesee oder im Freibad.
Wichtig: den Körper nach Zecken absuchen
Am besten sollten Sie sich und Ihre Kinder nach jedem (längeren) Aufenthalt draussen gründlich nach Zecken absuchen. Denn bevor sie zustechen, krabbeln die Blutsauger auf der Suche nach einer geeigneten Einstichstelle erst auf der Kleidung oder dem Körper umher. Kontrollieren Sie von oben nach unten, den Haaransatz und hinter den Ohren, den Hals, Nacken, die Achselhöhlen, Ellenbeugen, Leistengegend, Beine und Kniekehlen – dort stechen die Biester gerne zu, weil diese Stellen besonders warm sind und die Haut dort dünn ist.
Was tun beim Zeckenbiss?
Wenn Sie eine Zecke am Körper finden, die sich bereits festgesaugt hat, ist rasches Handeln nötig. Das festgesaugte Tier so schnell wie möglich behutsam entfernen, mit einer Pinzette, einer Zeckenzange oder Zeckenkarte, notfalls sogar mit dem Fingernagel. Die Zecke dabei möglichst nah über der Hautoberfläche greifen, also an ihren Mundwerkzeugen und nicht am Körper! Dann ziehen Sie sie langsam und gerade ganz vorsichtig heraus, ohne sie zu quetschen, weil sonst vermehrt Krankheitserreger über die Stichwunde in den Körper gelangen können. Gelingt es nicht, die Zecke vollständig zu entfernen, gehen Sie unbedingt zum Arzt. Falls Sie die Zecke selbst entfernen konnten, sollten Sie, wenn möglich, die Wunde desinfizieren und auf jeden Fall die Einstichstelle in der nächsten Zeit beobachten. Treten eine Rötung oder grippeähnliche Symptome wie Fieber oder Gliederschmerzen auf, unverzüglich einen Arzt konsultieren!
Warum jucken Mückenstiche eigentlich so sehr?
Während man eine festgesaugte Zecke oft erst mal gar nicht bemerkt, kann einen das Jucken von Mückenstichen fast in den Wahnsinn treiben. Das liegt daran, dass die Mücke beim Stechen ihren Speichel in die Stichstelle injiziert. Der enthält einen Stoff, der das Blut besser fließen lässt und später juckt. Zum Glück gibt es jede Menge Möglichkeiten aus Natur und Apotheke, mit denen Sie gegen den Juckreiz vorgehen können:
- Der einfachste Tipp: Kühlen, kühlen, kühlen! Zum Beispiel mit einem kalten Tuch oder einem Kühlpad.
- Im Gegensatz dazu setzen sogenannte Stichheiler auf Hitze. Die kleinen elektronischen Geräte haben eine Spitze, die sich auf rund 50 Grad Celsius erhitzt. Für wenige Sekunden auf die Stichstelle gepresst, verhindern sie Schwellung und Juckreiz.
- Gels, Salben und Cremes mit Wirkstoffen wie Kamille, Aloe vera oder dem antiallergischen Dimetindenmaleat lindern das Jucken. Auch niedrig dosierte Kortisonsalben wirken schnell.
- Ein Stück frisch aufgeschnittene Zwiebel kühlt und befeuchtet die gereizte Haut. Auch der Saft aus den Blättern der Aloe-vera-Pflanze beruhigt die Haut.
- Extra-Tipp: Kommt es auf einer Wiese zum Insektenstich, ist Hilfe ganz nah. Ein Blättchen Breitwegerich kann den Juckreiz lindern. Und das findet sich fast überall. Einfach ein Blatt abzupfen, kräftig kneten, bis der Pflanzensaft austritt und auf die Stichstelle legen.
- Noch schneller zur Hand ist etwas Spucke, die ebenfalls kurzzeitig kühlt.
Wie gefährlich sind Insekten- und Zeckenstiche?
In Deutschland zählen Mückenstiche zu den eher harmlosen Insektenstichen. Bisher wurden hierzulande keine gefährlichen Krankheiten übertragen. Die 25 gemeldeten Fälle des Chikungunya-Virus aus dem Jahr 2018 stammten vor allem aus Indien und Brasilien. In den Tropen sieht das ganz anders aus. Hier verbreiten Moskitos zum Beispiel Malaria, das West-Nil-Virus und Gelbfieber. Wer verreist, sollte auf einen geeigneten Impfschutz achten.
Hierzulande verursachen die Stiche anderer Insektenarten häufiger Probleme: Bienen- oder Wespenstiche führen zu lokalen Infektionen. Dabei gelangen Bakterien in den Körper und lösen eine schmerzhafte Rötung aus. Die als Wundrose bezeichnete Reaktion erfordert meist eine Antibiotika-Therapie. Doch es kann auch eine Allergie auftreten. Rund 2,8 Millionen Deutsche sind allergisch auf Insektengift. Atemnot und Schwellungen bis hin zur Bewusstlosigkeit können die Folge sein. Verständigen Sie bei einem anaphylaktischen Schock unbedingt den Notarzt – hier zählt jede Sekunde. Ist die Allergie bekannt, sollte der Betroffene ein Notfallset mit Kortison und einem Antihistaminikum bei sich tragen.
Laut Umfrage hatte schon jeder 2. Deutsche einen Zeckenstich
(Quelle: Pfizer Deutschland GmbH)
Zecken sind Spinnentiere, die Blut saugen und dabei das bis zu 200-fache ihre Körpergewichts an Blut aufnehmen können. In Wiesen und Sträuchern lauern diese Parasiten. Wurden sie "aufgenommen", ritzen sie in der Haut von Mensch oder Tierdurch mit zwei schneideartigen Sägewerkzeugen die Blutgefäße an und saugen das austretende Blut auf. Dabei können zum Teil für den Menschen lebensbedrohliche Krankheiten übertragen werden. Was tun? Eine Impfung, die Zeckenstiche vermeiden kann, gibt es leider nicht. Vorsorge ist nicht nur im Frühsommer wichtig, denn die Zeckensaison geht von April bis Oktober, in milden Wintern sind die Parasiten hierzulande sogar beinahe ganzjährig aktiv. Eine Zecke am Körper sollte unbedingt sofort entfernt werden, um so mit etwas Glück eine Ansteckung mit Borreliose zu vermeiden. Deren Erreger gelangen aus dem Zeckendarm in den Speichel, deshalb dauert die Übertragung in der Regel einige Stunden. FSME-Viren dagegen können über die Speicheldrüsen einer infektiösen Zecke direkt übertragen werden und schwere gesundheitliche Folgen wie eine Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns und des Rückenmarks auslösen und bis zum Tode führen. Nicht jeder Zeckenstich zieht eine Infektion nach sich, dennoch erkranken jedes Jahr Hunderte von Menschen dadurch ausgelöst an FSME. Gegen FSME kann man sich impfen lassen, gegen Borreliose steht keine Impfung zur Verfügung.