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Erst kommt die Drecksarbeit

Autorin Silvia Stolzenburg im Weltbild-Interview über die Recherchen zu ihrem neuen Buch "Feuerspur"

Silvia Stolzenburg kennen Ihre Fans vor allem als Autorin von historischen Schmökern wie die "Nürnberg-Saga" oder die "Ulm-Trilogie". Im Weltbild-Interview verrät die Erfolgsautorin von der Schwäbischen Alb, dass sie auch ganz anders kann: Nämlich brandheiß, hochspannend und ganz schön dreckig.

Liebe Frau Stolzenburg, Ihnen werden die besten Kontakte zu Ermittlerkreisen nachgesagt, wer sind Ihre „Quellen“?

Durch einen Bekannten hatte ich das Glück Brandermittler der Kripo Stuttgart kennenzulernen, die Gott sei Dank überhaupt nicht meinem Klischee vom verknöcherten Beamten entsprochen haben, sondern sehr nett und hilfsbereit waren. Über sie kam ich auch mit dem LKA, dem kriminaltechnischen Institut mit seiner chemischen und physikalischen Abteilung, Feuerwehr und Gerichtsmedizin in Kontakt. So habe ich gelernt wie komplex Spurensuche und Ermittlungen sind - mit vielen schmutzigen, aber auch feinen Details. **

Hatten Sie selbst schon mal ein brenzliges Erlebnis?

Ich habe großen Respekt vor Feuer seit ich als Kind glühende Grillkohlen für ein Spielzeug gehalten habe. Seit meinen Recherchen zu „Feuerspur“ stecke ich sogar immer den Wasserkocher aus, wenn ich ihn nicht benutze – eine der Brandursachen Nummer 1 im Haushalt wie ich gelernt habe.

Wer steckt hinter Ihrer neuen Ermittler-Persönlichkeit Tina Baumann?

Tina Baumann ist Fachfrau für Brandstiftungen bei der Stuttgarter Polizei, geradlinig und taff, mit Prinzipien, leicht explosiv und etwas dickköpfig. Und sie kämpft selbst mit einem Feuer-Trauma. Wenn sie als Kriminaltechnikerin die Brandorte besucht, weckt vor allem der Geruch nach Rauch schlimme Erinnerungen bei ihr. Als Kind hat sie zusammen mit ihrem Bruder mit einer Laterne gespielt und dabei das Haus der Großeltern in Brand gesteckt. In der Familie wurde das Unglück totgeschwiegen und die Schuld verfolgt sie bis heute.

Ihren Fans sind Sie bekannt durch historische Romane wie die Ulm-Trilogie – wo liegen die Unterschiede und was macht Ihnen Spaß an Krimis?

Grundsätzlich sind das Handwerk und die Disziplin beim Schreiben von historischen Romanen und Krimis natürlich die selben. Und in beiden Fällen versuche ich authentische Welten zu konstruieren, die ein echtes 3D-Gefühl beim Leser auslösen. Bei historischen Romanen beschäftige ich mich allerdings viel mit gedruckten Quellen, suche Museen und Stadtarchive auf, forsche in die Tiefe und pelle Schicht für Schicht eines Themas ab. Die Recherche für Krimis ist da natürlich um vieles abenteuerlicher! Wann bekommt man sonst schon Gelegenheit beim SEK vorbeizuschauen? Oder kommt hautnah mit der echten „Drecksarbeit“ – Ruß, Asche, Schutt und Dreck – in Berührung. Auf der Suche nach den feinen Spuren, die den Unterschied zwischen Brandstiftung und einem durchgebranntem Haushaltsgerät ausmachen…

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Zum Inhalt von "Feuerspur"

Stuttgart: An einem sonnigen Oktobermorgen wird die Ermittlerin Tina Baumann zu einem Brandort am Stadtrand von Stuttgart gerufen. Was zunächst aussieht wie ein gefährlicher Streich, zieht grausame Kreise. Die Brandanschläge häufen sich. Tina und ihre Kollegen ermitteln in alle Richtungen. Dann stößt sie auf eine verstörende Spur. Macht der Feuerteufel tatsächlich Jagd auf Frauen? Tina ermittelt auf eigene Faust. Und gerät in tödliche Gefahr... ein neuer Top-Krimi für alle Fans von Nele Neuhaus

Foto: © 2015 Oliver Vogel, all rights reserved