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Melanie Raabe entführt in „Die Wälder“

Was Dorfkind Melanie Raabe über Herkunft & Heimat denkt und warum sie nicht an Prokrastination leidet

Melanie Raabe veröffentlicht mit "Die Wälder" ihren vierten Thriller. © Foto: Christian Faustus

Dorf, Wald, Mord: Melanie Raabe im Interview über ihren neuen Gänsehaut-Thriller „Die Wälder“

Mit "Die Falle" gelang Melanie Raabe 2015 der literarische Durchbruch. Die Geschichte des Thrillers: Eine Bestseller-Autorin lebt zurückgezogen von der Außenwelt, als sie im TV einen Journalisten erkennt, der aussieht wie der Mann, der vor Jahren ihre Schwester ermordet hat. Sie stellt ihm eine Falle und lädt ihn ein zum Interview. Jüngst hat sich Hollywood die Filmrechte an der packenden Story gesichert.

Jetzt erscheint Raabes inzwischen vierter Thriller "Die Wälder". Längst ist sie selbst zur Bestseller-Autorin geworden. Ein Leben abseits der Öffentlichkeit käme für sie dabei nicht in Frage. Sie sei "ein totaler Stadtmensch und würde am liebsten in New York City leben", erzählt sie im Weltbild-Interview. Im Herzen sei sie jedoch auch ein Landei geblieben. Aufgewachsen in einem kleinen Dorf in Thüringen und später im Bergischen Land hatte Melanie Raabe, deren Vater Wurzeln in Westafrika hat, eine glückliche Kindheit. Und die Gabe, sich dennoch in die Untiefen psychischer Abgründe hineinzuversetzen. Und ihre Leser dabei mitzureißen.

In "Die Wälder" kehrt die Autorin zurück aufs Land und in ein abgeschlossenes Kindheitskapitel. Denn eigentlich wollte Nina, die Hauptfigur im neuen Roman, nicht mehr in das Dorf ihrer Kindheit zurückkehren. Vor Jahren ist dort etwas vorgefallen, was sie zutiefst verstört und verfolgt hat. Doch da erfährt sie plötzlich, dass Tim gestorben ist, ihr bester Freund aus Kindertagen. Und er hat ihr eine Nachricht hinterlassen. Sie soll seine Schwester finden, die in den Wäldern verschwunden ist, die das Dorf, in dem sie alle aufgewachsen sind, umgeben.

Melanie Raabe wuchs umgeben von Wäldern auf dem Land auf. In ihrem neuen Thriller wird der Wald zum Tatort. Foto: Christian Faustus

Was Dorfkind Melanie Raabe über Herkunft & Heimat denkt und warum sie nicht an Prokrastination leidet

Ihr neuer Roman „Die Wälder“ spielt an einem ziemlich verlassenen Ort. Sie sind selbst auf dem Land groß geworden, in einem idyllischen Umfeld. Lieferte Ihre Kindheit dennoch Inspiration für das Setting des neuen Thrillers?

Melanie Raabe: Ich habe keinen realen Ort ausgewählt für meinen Roman, aber natürlich sind die Bilder, die mir zuerst in den Kopf kommen, auch immer solche, die ich tatsächlich schon einmal gesehen habe. Wenn ich beispielsweise das Wort „Dorf“ höre, denke ich natürlich zu allererst an das Dorf, aus dem ich komme. Und wenn ich „Wald“ höre, denke ich an Wälder, die ich kenne. Insofern haben die Orte meiner Kindheit durchaus Einfluss auf meinen neuen Roman genommen – wenn auch indirekt.

Was bedeutet Herkunft für Sie? Sind Sie im Herzen ein Landei?

Melanie Raabe:Unsere Herkunft prägt uns, ob wir wollen oder nicht. Unsere Heimat, unsere Kindheit, die Menschen und Orte, die uns von Anbeginn an geprägt haben, tragen wir immer mit uns herum. Im Guten wie im Schlechten.

Was Stadt vs. Land betrifft, bin ich ein großes Paradox. Ich komme vom Land und würde mich durchaus als Landei bezeichnen. Gleichzeitig bin ich ein totaler Stadtmensch und würde am liebsten in New York City leben.

Welches Trauma verbindet Protagonistin Nina mit dem Dorf ihrer Kindheit?

Melanie Raabe: Ohne zu viel zu verraten: Sie teilt dieses Trauma mit ihrem besten Freund und wird dem auslösenden Ereignis im Laufe des Romans mehr und mehr auf den Grund gehen.

Sie sagen „Die Wälder“ sei im Kern auch eine Geschichte über Freundschaft. Welches Thema hat hier beim Schreiben an die Oberfläche gedrängt und warum?

Melanie Raabe: „Die Wälder“ ist beides: ein hoffentlich spannender Thriller rund um ein großes Geheimnis – aber gleichzeitig eben auch eine Freundschaftsgeschichte und eine Coming-of-Age-Story. Es hat beim Schreiben großen Spaß gemacht, diese Elemente mit einander zu verbinden.

Sie sind Co-Autorin eines Podcasts, in dem es ums Thema Kreativität geht. Darin sprechen Sie unter anderem über Prokrastination. Also „Verschieberitis“. Kennen Sie als Autorin das Problem selbst, alles auf den letzten Drücker zu erledigen?

Melanie Raabe: Prokrastination kennt vermutlich jede und jeder, als Autorin habe ich dieses Problem allerdings nicht. Schreiben ist nichts, was ich aufschiebe. Dazu tue ich es zu gerne. Aufschieben würde ich eher den Besuch im Fitnessstudio oder die Steuererklärung.

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