
Foto: © Gaby Gerster
Der 13. Jennerwein-Fall ist da!
Schrullig und tollpatschig oder problembeladen und düster – nein, Kommissar Jennerwein passt in keine dieser Ermittler-Schubladen. Er ist – wie sein Schöpfer Jörg Maurer einmal in einem Interview sagte – schlicht unauffällig. Ohne markante, eckige Züge, Trenchcoat oder Schlapphut. Vielmehr habe er eine gewisse Ähnlichkeit mit Hollywood-Schauspieler Hugh Grant. Gutaussehend, aber nicht spektakulär. Dafür mit einem messerscharfen Verstand bewaffnet und immer der Ruhepol im hektischen Treiben.
In seinem 13. Kriminalfall, "Den letzten Gang serviert der Tod", haben es Hugh – Verzeihung – Hubertus Jennerwein und Team mit besonders unübersichtlichen Umständen und gleich vier Morden zu tun: Tatort ist die Restaurantküche des Gourmet-Tempels "Hubschmidt's". Die Mordwaffen: heiße Suppe, eine Bratpfanne, ein Filetiermesser und ein Pilzgericht. Warum auch nicht! "[...] Ist nicht die Küche, vor allem die gut ausgestattete, eine wahre Waffenkammer?", so Bestsellerautor Jörg Maurer im Weltbild Interview (weiter unten). "Messer und Hackebeile, kochend heiße Flüssigkeiten, überschwappende Fritteusen, Maggiwürze … Bei mir in der Küche hängt noch zusätzlich eine abgesägte Schrotflinte an der Wand – einfach der Vollständigkeit halber", erklärt er mit einem Augenzwinkern.
Wir G., 25.10.2020
Nein, natürlich ist ein vierfach Mord - vergiftet, erstochen, ertränkt, erschlagen - nicht witzig. Aber, ganz getreu der Maurer-Art, ist dieses Buch gespickt mit witzigen oder aberwitzigen Redewendungen, Sprachbeiträgen und Gesprächen und voll von Situationskomik, die zum Schmunzeln, wenn nicht gar herzhaftem Lachen anregen. Allein die Sache mit dem Kennwort: Vergessen. Wie vergessen? Na, vergessen ist das Kennwort dieses Mitarbeiters. Wie kann man das Kennwort vergessen? Herrgott, das Wort "vergessen'" ist das Kennwort. Ja, jetzt fällts mir auch wieder ein. Sie haben das Kennwort auch vergessen? ... Dann die vielen falschen Fährten mit Bewertungsportalen bzw. Fakes darauf, dem Minaccioso und dem aberwitzigen Ermittlungsansatz mit dem Problembären. Ein bisschen heftig und auch nicht ganz glaubwürdig die Sache mit dem Passagierflugzeug. Aber lest einfach selbst. Ein echter Maurer, der einfach Spaß am Lesen macht. Und ein echter Gaumenschmaus für Pilzkenner.