
Foto: © Olivier Favre
Er ist DER Meister seines Fachs: Ken Follett (69) – Bestsellerautor, Geschichtsschreiber, Spion im Herzen, Gentleman und Weltstar. Bekannt wurde der gebürtige Waliser 1978 mit der Veröffentlichung eines Spionage-Thrillers, „Die Nadel“. Bis heute liebt der eingefleischte James-Bond-Fan Agentengeschichten, von denen er auch zahlreiche selbst verfasst hat. Zu Weltruhm gelangte er aber erst elf Jahre und einen Genrewechsel später als 1989 sein historischer Roman „Die Säulen der Erde“ erschien. Darin geht es um die Erbauung eines Meisterwerks der mittelalterlichen Architektur: der Kathedrale der fiktiven Stadt Kingsbridge.
Kaum ein Bücherfan, der nicht von diesem Werk gehört hat. Es eroberte nahezu in allen Ländern die ersten Plätze auf den Bestsellerlisten und verkaufte sich weltweit über 26 Millionen mal. Ähnlich wie Umberto Ecos „Der Name der Rose“ aus dem Jahr 1980 eröffnete Folletts Epos dem historischen Roman ganz neue Dimensionen und ein breites Publikum. Die Begeisterung der Leser für fesselnde, lebendige Geschichte in Romanform hält bis heute an.
Die Essenz der Geschichte
Dabei interessiert sich Follett in seiner „Geschichtsschreibung“ nicht in erster Linie für die Mächtigen, Feldherren oder Staatsoberhäupter, die den Lauf der Dinge bestimmten. „Mich hat aber immer schon der Gedanke fasziniert, wie der normale Durchschnittsbürger historische Entwicklungen erlebt, wie sehr Menschen ohne große Aussichten auf Ruhm und Karriere Teil geschichtlicher Prozesse werden können“, erklärt er im Interview mit Journalistin Margarete von Schwarzkopf. "Wie sie ihre Zeit erleben, wie sie Krankheit, Tod, Leiden, Freude und das Treiben der Mächtigen am eigenen Leib erfahren, das ist die Essenz der Geschichte.“
Er lässt uns mitfiebern mit den Kleinen im Getriebe des großen Ganzen. Und die Geschichte dieser „einfachen“ Menschen geht weiter. Meisterhaft spannt der akribisch recherchierende Follett den Bogen über historische Epochen und Generationen hinweg. Was viele nicht zu hoffen wagten und doch herbeisehnten: 2007 folgte mit „Die Tore der Welt“ die Fortsetzung der „Säulen der Erde“. Zuletzt ist das dritte Werk aus dieser „Kingsbridge-Reihe“ erschienen: „Das Fundament der Ewigkeit“, das jetzt als Weltbild Ausgabe erhältlich ist.
Das Fundament der Ewigkeit
Darin taucht Follett ein ins glorreiche Elisabethanische Zeitalter. Rund 400 Jahre sind seit dem ersten Band vergangen, Kingsbridge ist nun im 16. Jahrhundert angekommen. Die mächtige Kathedrale steht noch immer, doch ansonsten sind die Zeiten turbulent: Als Elisabeth I. nach dem Tod ihrer katholischen Schwester Mary Tudor (auch bekannt als "Bloody Mary") an die Macht kommt, führt sie den Protestantismus im Königreich ein. Das Land ist gespalten zwischen den Konfessionen. In ihrem Dienst steht der junge Ned Willard aus Kingsbridge, ebenfalls zerrissen: zwischen seiner Liebe zu einem streng katholischen Mädchen und seiner Hochachtung und seinem Pflichtgefühl gegenüber seiner Königin. Elisabeth gründet damals den ersten effektiven Geheimdienst der Weltgeschichte, quasi den Urahn des MI5. Ned Willard wird in diese Verschwörungen immer stärker hineingezogen, die ihn in ein moralisches Dilemma und in ein Gefühlschaos stürzen.
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