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Kriminell gut: "Marta schläft" von Romy Hausmann

Gewinnen Sie signierte Exemplare ihres neuen Psychothrillers I Plus: Romy Hausmann im Interview

Nach "Liebes Kind" erscheint jetzt Romy Hausmanns neuer Thriller "Marta schläft" - wir verlosen 10 signierte Exemplare. Foto: © Astrid Eckert

Gewinnen Sie Romy Hausmanns neuen Thriller "Marta schläft"

Und: Die Autorin im Interview über Schuld, die nie vergeht, den Druck beim zweiten Buch und warum ein kleines bisschen Irrsinn hilft

Romy Hausmann ist blitzgescheit, zäh und überaus empathisch. Ihr Thriller „Liebes Kind“ schoss 2019 durch die Decke. Seither gilt sie als Meisterin des verstörenden Krimis. Und: Sie ist vielleicht „ein bisschen irre“ - aber dazu kommen wir noch. Ganz aktuell ist Hausmanns neuer Thriller „Marta schläft“ erschienen. Das eBook gibt es bereits seit dem 17. April, das gebundene Buch folgt am 24. April. Wir verlosen 10 signierte Exemplare, das Gewinnspiel finden Sie weiter unten.

Schon mit 24 war Romy Hausmann – blitzgescheit - Redaktionsleiterin beim Fernsehen. Ihr Metier: das sogenannte Trash-TV, also Sendungen wie „Frauentausch“. Eine prima Gelegenheit für Hausmann, um Feldforschung zu betreiben. Denn was sie interessierte, waren die Abgründe: „Verdrängungsmechanismen, Selbstaufgabe oder das Bleiben bei einem Partner, der einem nicht guttut“, erzählt sie im Interview. Was Romy Hausmann NICHT ist: Eine Senkrechtstarterin im Bücher-Business. Denn es dauerte rund zehn Jahre, siebzehn Manuskripte und siebzehn Absagen bis ihr (zäh) der Durchbruch mit „Liebes Kind“ gelang. Beinahe hätte sie hingeschmissen, wenn da nicht diese brennende Leidenschaft gewesen wäre.

Denn Romy Hausmann – überaus empathisch - kann sich wie kein anderer hineinsteigern in ihre Figuren. „Ich habe beim Schreiben öfter mal einen echt ungesunden Puls und muss in manchen Nächten meine Schlafzimmertür abschließen…“, erzählt sie im Interview (weiter unten). „Vielleicht bin ich innendrin auch einfach nur sehr Kind geblieben; so wie ich früher eine Superheldin war, die mit einem Tuch meiner Mutter um die Schultern auf Bäume geklettert ist, die für mich Hochhäuser waren, bin ich heute eben eine angstgestörte Polin, die am Klippenrand steht und versucht gegen ihre Vergangenheit anzuatmen. (Oder ich bin einfach ein bisschen irre. So, jetzt haben Sie’s. Lesen Sie bitte trotzdem meine Bücher, danke.)“

Das ganze Interview lesen Sie nach dem Gewinnspiel!

Gewinnspiel

Wir verlosen 10 handsignierte Exemplare des neuen Thrillers "Marta schläft" von Romy Hausmann.

Füllen Sie dazu einfach das Teilnahmeformular weiter unten aus und nutzen Sie Ihre Gewinnchance bis zum 17. Mai 2020.

Wir wünschen viel Glück!

Teilnahmeformular:

Das Gewinnspiel ist leider bereits abgelaufen.

Gratulation an Daniela F., Maria Ü., Ingo E., Sven P., Manuela L., Melanie P., Dagmar K., Willi Bert D., Bärbel H. und Nicole S.

Teilnahmebedingungen: Teilnahmeschluss ist der 17.05.2020. Mitarbeiter der Weltbild GmbH & Co. KG, Weltbild Verlag GmbH und deren Angehörige sind von der Verlosung ausgeschlossen. Wir sind berechtigt, die Namen der Gewinner zu veröffentlichen. Sämtliche Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Meldet sich ein Gewinner nicht innerhalb einer Frist von 14 Tagen nach Benachrichtigung, verfällt der Anspruch endgültig. Es wird erneut ausgelost. Eine Teilnahme ist von einer Bestellung unabhängig. Eine Bestellung hat keinen Einfluss auf die Gewinnchance. Eine Barauszahlung oder Kontogutschrift des Gewinns ist ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Datenschutz: Der Teilnehmer kann jederzeit Auskunft über die zu seiner Person gespeicherten Daten verlangen. Es gelten unsere Datenschutzhinweise unter weltbild.de/datenschutz.

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Romy Hausmann im Interview über Schuld, die nie vergeht, den Druck beim zweiten Buch und warum ein kleines bisschen Irrsinn hilft

Bevor Sie Ihren Durchbruch als Autorin hatten, haben Sie fürs Fernsehen gearbeitet, unter anderem als Redaktionsleiterin für „Trash-TV“-Sendungen wie „Frauentausch“. Stimmt es, dass Sie in dieser Zeit Schicksale kennengelernt haben, die sie literarisch verarbeitet haben?

Romy Hausmann: Das stimmt – allerdings muss man da ein bisschen differenzieren. Denn vielmehr noch als konkrete Schicksale (machen wir uns nichts vor: bei den Formaten, die ich bedient habe, ging es ja auch nicht jedes Mal um etwas Hardcore-Existenzielles, sondern auch um schnöde Fragen wie „Wer putzt seine Wohnung besser?“) verarbeite ich in meinen Geschichten die menschlichen Mechanismen, die ich während dieser Zeit kennengelernt habe, also die Psychologie - Verdrängungsmechanismen, Selbstaufgabe oder das Bleiben bei einem Partner, der einem nicht guttut, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Ihr neuer Psychothriller „Marta schläft“ entstand zu einer Zeit, als Ihr Bestseller „Liebes Kind“ gerade durch die Decke ging. Wie groß war da der Druck einen zweiten Ausnahme-Thriller hinzulegen?

Romy Hausmann: Der Druck war natürlich enorm und ich brauchte eine ganze Zeit lang, um zu verstehen, dass meine Herangehensweise völlig falsch war. Ich habe immer – auch in den vielen Jahren als erfolglose Autorin – mit allem geschrieben, was ich hatte. Ich habe an meinen Texten gelitten, all meine Leidenschaft und mein Herzblut hineingesteckt und nicht einen einzigen Satz nach dem „Passt schon irgendwie“-Prinzip geschrieben. Vor allem aber habe ich immer so geschrieben, dass es sich für mich richtig anfühlte - und nicht auf eine Erwartungshaltung hin.

Auf diesen Punkt musste ich mich erst mal zurückbesinnen, während „Liebes Kind“ draußen seine Kreise zog. Ich kann nicht erwarten, dass jedes meiner Bücher diesen Weg nimmt und von den Lesern gleichermaßen gefeiert wird – aber meine Leserinnen und Leser dürfen von mir erwarten, dass ich auch weiterhin jede Geschichte mit alldem schreiben werde, was mir zum jeweiligen Zeitpunkt an Fähigkeiten als Autorin zur Verfügung steht. Ich schreibe, weil ich das Schreiben liebe und mich als Autorin weiterentwickeln will. Ich will experimentieren, überraschen, etwas zur Diskussion stellen. Das ist mein Part, und ich finde, es ist ein sehr ehrlicher. Was aus den Geschichten wird, wenn sie erst einmal rausgeschickt werden in die Welt, kann ich nicht mehr beeinflussen.

Romy Hausmann: "...gesühnt, geläutert, geheilt! Das nervt mich, denn so läuft das einfach nicht."

Zu „Liebes Kind“ hat Sie unter anderem der Fall „Natascha Kampusch“ inspiriert. Welche Idee steckt hinter „Marta schläft“? Wieder ein tatsächliches Ereignis oder was hat Sie inspiriert?

Romy Hausmann: Ein konkreter Fall liegt der Geschichte diesmal nicht zugrunde, aber: als Autorin bin ich zwangsläufig auch Vielleserin und habe festgestellt, dass das Thema „Schuld“ in Psychothrillern oft sehr eindimensional dargestellt wird, was mich beim Lesen jedes Mal geärgert hat. Wer einmal jemanden kennengelernt hat, der eine echte Schuld auf sich geladen hat, kann nicht damit klarkommen, wie das Thema oft nur zu effekthascherischen Zwecken oder weil es die weitere Storyline erfordert, behandelt wird. Da ist ein Protagonist oder eine Protagonistin, die in der Vergangenheit etwas Schlimmes getan haben. Im Verlauf der Geschichte bekommen sie die Chance zur Wiedergutmachung – und zack! – gesühnt, geläutert, geheilt! Das nervt mich, denn so läuft das einfach nicht. Und da mein Anspruch als Autorin der ist, möglichst authentisch und nah an der Realität zu schreiben, will ich dem auf meine Weise etwas entgegensetzen.

Romy Hausmann: "...Schuld ist so zerstörerisch, weil man sie eben nicht wieder loswird. Es gibt einfach keine Rückspul- oder „Löschen“-Taste..."

In „Marta schläft“ geht es – wie Sie sagen – um Schuld. Warum ist Schuld so zerstörerisch für einen Menschen? Und was tun, wenn man sie auf sich geladen hat?

Romy Hausmann: Stellen Sie sich vor, Sie verursachen einen Unfall, bei dem ein Kind stirbt. Sie haben ein Leben beendet und das der Angehörigen für immer zum Schlimmsten verändert. Wie sollte es jemals möglich sein, damit umzugehen? Gar nicht, und genau das ist es: Schuld ist so zerstörerisch, weil man sie eben nicht wieder loswird. Es gibt einfach keine Rückspul- oder „Löschen“-Taste, und das macht es so schwer: viele gefühlt „schlimme“ Dinge in unserem alltäglichen Leben lassen sich ja doch irgendwie wieder grade biegen oder eröffnen eine Möglichkeit zur Veränderung. Sie sind unglücklich verheiratet, blöd - aber Sie können sich immer noch scheiden lassen und neu verlieben. Sie verlieren Ihren Job, großer Mist - aber Sie können sich immer noch einen neuen suchen. Ihnen bleibt zumindest die Wahl.

Wenn jedoch Schuld ins Spiel kommt, ist meist etwas passiert, das unabänderlich ist; es bleibt keine Wahl mehr, kein Plan B. Mit dem, was man getan hat, wird man für den Rest seiner Tage leben müssen. Ich glaube, an dieser Stelle verlieren viele Menschen ihren Lebensmut, andere versuchen zu verstehen, dass die Vergangenheit nicht zu ändern ist, sich in der Gegenwart und in der Zukunft jedoch Möglichkeiten auftun, ein guter Mensch zu sein. Ich will mir nicht anmaßen – weder als Autorin in „Marta schläft“ noch als Privatperson mit einer Meinung -, Ratschläge dazu zu geben. Ich erzähle ein Szenario und wie sich die einzelnen Figuren darin verhalten und entwickeln. Die Geschichte enthält also kein Patenrezept, sie kann nicht mehr sein als eine Studie – alles andere fände ich wirklich vermessen.

Romy Hausmann: "ich habe beim Schreiben öfter mal einen echt ungesunden Puls und muss in manchen Nächten meine Schlafzimmertür abschließen..."

Protagonistin Nadja leidet unter Panikattacken, die Sie sehr anschaulich beschreiben. Woher wissen Sie, wie sich das anfühlt?

Romy Hausmann: Ich selbst leide nicht unter Panikattacken - zum Glück. Aber ich bin eine sehr emotionale Person und kann mich recht gut in andere Menschen und Lebenssituationen hineinversetzen, was ich ebenfalls meinem beruflichen Hintergrund als Fernsehjournalistin zuschreibe. Ein gutes, ehrliches Interview bekommt man nur, wenn man auch wirklich an seinem Gegenüber interessiert ist und wahrhaftig und vorurteilsfrei zu verstehen versucht. Und glaubhafte Romanfiguren entstehen meiner Meinung nach auch nur, wenn man bis zur letzten Konsequenz versucht, sie zu fühlen. Das tut übrigens nicht immer gut: ich habe beim Schreiben öfter mal einen echt ungesunden Puls und muss in manchen Nächten meine Schlafzimmertür abschließen, weil ich mich so sehr in ein Szenario hineingesteigert habe.

Vielleicht bin ich innendrin auch einfach nur sehr Kind geblieben; so wie ich früher eine Superheldin war, die mit einem Tuch meiner Mutter um die Schultern auf Bäume geklettert ist, die für mich Hochhäuser waren, bin ich heute eben eine angstgestörte Polin, die am Klippenrand steht und versucht gegen ihre Vergangenheit anzuatmen. (Oder ich bin einfach ein bisschen irre. So, jetzt haben Sie’s. Lesen Sie bitte trotzdem meine Bücher, danke.)