Aneignungen der Geschichte
Narrative Evidenzstrategien und politische Legitimation im europäischen Mittelalter
Historische Argumente waren im europäischen Mittelalter ein wirksames Mittel des Vor-Augen-Stellens, das unterschiedlichen Zwecken dienen konnte. Ein solcher Zweck ist politische Legitimation. Um diese zu realisieren, wurde im politischen Feld des...
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Produktinformationen zu „Aneignungen der Geschichte “
Historische Argumente waren im europäischen Mittelalter ein wirksames Mittel des Vor-Augen-Stellens, das unterschiedlichen Zwecken dienen konnte. Ein solcher Zweck ist politische Legitimation. Um diese zu realisieren, wurde im politischen Feld des Mittelalters mitunter ein erheblicher Aufwand an Evidenzproduktion betrieben, der nicht nur eine Nutzung der Geschichte, sondern auch andere Praktiken der Evidenzherstellung involvierte. Vielfältige Formen der Aneignungen von Geschichte zum Zweck politischer Legitimation im Mittelalter
Klappentext zu „Aneignungen der Geschichte “
Historische Argumente waren im europäischen Mittelalter ein wirksames Mittel des Vor-Augen-Stellens, das unterschiedlichen Zwecken dienen konnte. Ein solcher Zweck ist politische Legitimation. Um diese zu realisieren, wurde im politischen Feld des Mittelalters mitunter ein erheblicher Aufwand an Evidenzproduktion betrieben, der nicht nur eine Nutzung der Geschichte, sondern auch andere Praktiken der Evidenzherstellung involvierte. Ein Gebrauch der Geschichte, der bestimmte Tatsachenbehauptungen als augenscheinlich suggeriert, stellt demnach eine mögliche Technik in einem größeren Gefüge von Evidenzpraktiken dar, die im Mittelalter zum Einsatz kommen konnten, um Wahrheitsansprüche zu begründen, die zum Zweck politischer Legitimation relevant waren. Doch dieses Gefüge war im Laufe des Mittelalters auch epistemischen Wandlungsprozessen ausgesetzt, die sich auf die Art und Weise auswirkten, in der historische Argumente im politischen Feld zur Legitimation genutzt wurden. Die Geschichte, als tradiertes und kulturell sedimentiertes 'Wissen' über die Vergangenheit, macht Nutzungsangebote, die sehr verschiedene Aneignungen ermöglichen. Welche Elemente dabei selegiert und zur Evidenzproduktion funktionalisiert werden, hängt jedoch auch von regional spezifischen Bedingungen und Machtverhältnissen ab. Der Band hat das Anliegen, diese (regionale) Vielfalt von Aneignungen der Geschichte im europäischen Mittelalter zu untersuchen.
Autoren-Porträt
Prof. Dr. Andreas Bihrer lehrt Geschichte des frühen und hohen Mittelalters sowie Historische Grundwissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Prof. Dr. Michael Grünbart ist Direktor des Instituts für Byzantinistik und des Instituts für Interdisziplinäre Zypern-Studien an der Universität Münster. Marcel Bubert ist Dozent am Historischen Seminar der Universität Münster sowie Mitglied des Exzellenzclusters "Religion und Politik". Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Wissensgeschichte, Expertenkulturen, Mediengeschichte und Kulturtheorie. Er wurde im Jahre 2016 an der Universität Göttingen in Mittlerer und Neuerer Geschichte promoviert. Seine Dissertation erschien 2019 unter dem Titel "Kreative Gegensätze. Der Streit um den Nutzen der Philosophie an der mittelalterliche Pariser Universität". In seiner aktuellen Forschung widmet er sich u. a. Verschwörungsnarrativen, Evidenzpraktiken und Kulturtransferprozessen im europäischen Mittelalter.
Bibliographische Angaben
- 2024, 465 Seiten, 2 farbige Abbildungen, 2 Abbildungen, Maße: 16,7 x 23 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Marcel Bubert
- Verlag: Böhlau
- ISBN-10: 3412522317
- ISBN-13: 9783412522315
- Erscheinungsdatum: 13.03.2024
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