Bernhard Grzimek
Der Mann, der die Tiere liebte. Biografie
Der Mann mit der unverwechselbaren Stimme, der Tierprofessor aus dem Fernsehen ¿ Bernhard Grzimek und seine Sendereihe Ein Platz für Tiere sind für viele gleichbedeutend mit den ersten Abendsendungen, die sie als Kind sehen durften. Auchsonst...
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Produktinformationen zu „Bernhard Grzimek “
Der Mann mit der unverwechselbaren Stimme, der Tierprofessor aus dem Fernsehen ¿ Bernhard Grzimek und seine Sendereihe Ein Platz für Tiere sind für viele gleichbedeutend mit den ersten Abendsendungen, die sie als Kind sehen durften. Auch
sonst weckt sein Name Erinnerungen: an die abenteuerlichen Reisen nach Afrika, den Kinofilm Serengeti darf nicht sterben, der Millionen begeisterte und als erster deutscher Film mit einem Oscar prämiert wurde, an seine Bücher und seinen
Einsatz für den Naturschutz.In der Öffentlichkeit war er der seriöse Wissenschaftler, privat sammelte er Scherzartikel. Er heiratete die Witwe seines Sohns und starb einsam während einer Zirkusvorstellung. Claudia Sewig zeichnet ein
differenziertes Bild des großen Tierfilmers und zeigt dabei seine bisher unbekannten Seiten.
Klappentext zu „Bernhard Grzimek “
Die abenteuerlichen Afrikareisen seit Beginn der 1950er Jahre, der Kinofilm Serengeti darf nicht sterben, bei dessen Dreharbeiten sein Sohn Michael starb, die Sendereihe Ein Platz für Tiere, die zahllosen Bücher und das beharrliche Werben für den Naturschutz - der Name Bernhard Grzimek weckt auch heute noch zahlreiche Erinnerungen.Bernhard Grzimek war Abenteurer und Visionär, erster Bundesbeauftragter für den Naturschutz, disziplinierter Arbeiter, Frauenheld. Er traf Diktatoren, wenn es seiner Sache dienlich war, und liebte Scherzartikel. Er führte ein öffentliches Leben und starb doch einsam während einer Zirkusvorstellung.
Claudia Sewig zeichnet in dieser Biografie ein differenziertes Bild des großen Tierfilmers und Zoodirektors - das Porträt einer kontroversen Persönlichkeit, deren Arbeit bis heute fortwirkt.
Die abenteuerlichen Afrikareisen seit Beginn der 1950er Jahre, der Kinofilm Serengeti darf nicht sterben, bei dessen Dreharbeiten sein Sohn Michael starb, die Sendereihe Ein Platz für Tiere, die zahllosen Bücher und das beharrliche Werben für den Naturschutz - der Name Bernhard Grzimek weckt auch heute noch zahlreiche Erinnerungen. Bernhard Grzimek war Abenteurer und Visionär, erster Bundesbeauftragter für den Naturschutz, disziplinierter Arbeiter, Frauenheld. Er traf Diktatoren, wenn es seiner Sache dienlich war, und liebte Scherzartikel. Er führte ein öffentliches Leben und starb doch einsam während einer Zirkusvorstellung. Claudia Sewig zeichnet in dieser Biografie ein differenziertes Bild des großen Tierfilmers und Zoodirektors - das Porträt einer kontroversen Persönlichkeit, deren Arbeit bis heute fortwirkt.
Lese-Probe zu „Bernhard Grzimek “
Bernhard Grzimek - Der Mann, der die Tiere liebte. Biografie von Claudia SewigVORWORT
In einem Brief aus England hieß er „Grizimek“, in Schreiben aus Australien „Grcymec“, aus Moskau
„Grgimeck“ und aus Kenia „Griemsbeck“. Schon sein Name war außergewöhnlich, und die Person
dahinter nicht weniger facettenreich: Bernhard Grzimek. Veterinär, Zoodirektor, Fernsehmoderator,
Naturschützer, Umweltpolitiker. Seine verschiedenen Betätigungsfelder gingen weit über sein Image
als Fernsehprofessor der Nation hinaus. Der Mann hinter dem schwierigen Namen war noch viel
mehr: Visionär, Oscar-Gewinner, Abenteurer, Scherzartikelfan, Frauenschwarm.
Mit näselnder Stimme und wilden Tieren im Fernsehstudio zog er drei Jahrzehnte lang Millionen
Zuschauer in seinen Bann. Seine Sendereihe Ein Platz für Tiere ist für die Kinder der Sechziger- und
Siebzigerjahre gleichbedeutend mit der ersten Abendsendung, die sie sehen durften. Auch sonst weckt
der Name Erinnerungen: an die abenteuerliche Reise von Bernhard und Michael Grzimek in die
Serengeti Ende der Fünfzigerjahre, ihren Kinofilm Serengeti darf nicht sterben, der als erster und bis
ins Jahr 2002 einziger deutscher Film einen Oscar erhielt. An seine zahllosen Bücher, seine
spektakulären Aktionen gegen Pelzmäntel und Legebatterien und sein unermüdliches Werben für den
Naturschutz.
Doch wie war er privat? Sein Geburtsjahr 1909 teilte er mit anderen Prominenten wie dem Kölner
Volksschauspieler Willy Millowitsch, Komiker Heinz Ehrhardt, Königin Juliana der Niederlande, dem
schwedischen Grafen Lennart Bernadotte oder dem britischen Ornithologen Sir Peter Markham Scott.
Letztere standen mit ihm im Kampf um die Natur in Kontakt. Allesamt gehören sie zu einer
Generation, die zwei Weltkriege miterlebte, die Geburtsstunde des Fernsehens und
... mehr
das Aufkommen
der Umweltbewegung.
Bernhard Grzimek erkannte die Wichtigkeit des Naturschutzes früh. Früher als viele andere. Er
wetterte deswegen gegen die Überbevölkerung, hatte selbst jedoch mehrere Kinder von verschiedenen
Frauen. Er verhandelte mit Diktatoren, wenn es der Natur dienlich war. Er schien ein öffentliches
Leben zu leben und starb einsam, während einer Zirkusvorstellung. Grzimek war eine kontroverse
Persönlichkeit und ein Genie der Selbstvermarktung, der aus seinem Privatleben ein großes Geheimnis
machte. Er drohte am Tod seines Sohnes Michael zu zerbrechen und heiratete doch später dessen
Witwe, seine Schwiegertochter.
Vielleicht gäbe es ohne ihn den Frankfurter Zoo nicht mehr, dessen Schließung bereits beschlossen
war, als Bernhard Grzimek ihn als Direktor übernahm. Vielleicht hätte die Serengeti, Tansanias
bekanntester Nationalpark, nicht mehr die heutige Größe und internationale Beachtung, wenn sie
Bernhard Grzimek nicht der Weltöffentlichkeit bekannt gemacht und jahrzehntelang für ihren Schutz
gekämpft hätte. Sicherlich sähe es um etliche Gebiete und Arten in vielen Ländern dieser Erde, aber
auch in Deutschland selbst heute schlechter aus, wenn der damalige Präsident der Zoologischen
Gesellschaft Frankfurt (ZGF) nicht Spenden für deren Schutz geworben und bereitgestellt hätte –
immer unter Einbeziehung von Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft und der breiten
Öffentlichkeit.
„Seine Bedeutung liegt darin, dass ihm die Fähigkeit gegeben ist, seine reichen Erfahrungen
anderen zugänglich zu machen. Durch sie wird Bernhard Grzimek zu einem der wichtigsten Prediger
des Naturschutzes“, schrieb Nobelpreisträger Konrad Lorenz 1979 in seinem Vorwort zu Grzimeks
Buch Vom Grizzlybär zur Brillenschlange, und er führt aus: „Bernhard Grzimek predigt aber durchaus
nicht ausschließlich und engherzig im Interesse von Tieren. Er hat stets das Ganze im Auge, und
dieses Ganze ist nicht mehr und nicht weniger als das Ökosystem unseres Planeten, das heißt die
Gesamtheit aller Tier- und Pflanzenarten, in der und von der wir leben. Alles, was er schreibt, ist eine
Mahnung zur Rettung von uns selbst. Alles, was er schreibt, ist absolute, unbestechliche Wahrheit.“
Bernhard Grzimek, ein Mahner im Namen der Natur, wie es ihn kein zweites Mal gab. Sein Name
spricht sich übrigens, so hat er es einst selbst erklärt, wie folgt aus: Das „rz“ weich, wie das „J“ im
französischen Wort „Jardin“ (Garten). Davor dann das „G“. Also ungefähr so, als würde der Name
„Gschimek“ geschrieben – eine Variante, die in den mehr als zwanzig verschiedenen Anreden aus
zweiundvierzig Jahren internationaler Geschäftspost allerdings überraschenderweise fehlt.
KINDHEIT MIT HÜHNERN
„Liebe Frau, Bernhard ist munter und er sitzt schon. Er setzt sich von selbst auf, wenn er etwas
angelehnt wird. Das wurde gestern festgestellt.“
19. November 1909; Brief von Paulfranz an Margot Grzimek
Wie leicht hätte alles anders kommen können. Ganz anders. 1948, in Frankfurt am Main, steht
Bernhard Grzimek am Scheideweg seines Lebens. Er steht unter Anklage, ist des Postens als
Zoodirektor enthoben, vom Militärgericht verurteilt. Er wird von Kollegen denunziert, und Verlage
werden öffentlich gewarnt, weiterhin Bücher und Artikel von ihm zu veröffentlichen.
Die populären Fernsehsendungen, die vielen, in sechsundzwanzig Sprachen übersetzten Bücher
und die preisgekrönten Kinofilme, der erfolgreiche Aufbau des Frankfurter Zoos und die engagierte
Naturschutzarbeit, ganz besonders in Afrika. Nichts von alledem würden wir heute mit dem Namen
Bernhard Grzimek verbinden, wären die Ereignisse 1948 anders verlaufen. Grzimek, damals
neununddreißig Jahre alt, durchlebt die wohl kritischste Phase seines Lebens. Exakt zur Hälfte seines
Lebens nennt er eine kleine Familie, den Doktortitel als Tierarzt, eine Reihe von Veröffentlichungen,
etliche Jahre als Regierungsrat im Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin und seit
gut zwei Jahren den Zoodirektorenposten in Frankfurt am Main sein Eigen. Durchaus etwas, womit er
sich sehen lassen kann, aber noch lange nicht das, wofür ihn später Millionen Menschen weltweit
kennen und schätzen. Der Weg zum „populärsten Deutschen“ seiner Zeit ist noch weit.
Ob Bernhard Grzimek um die Bedeutung des Jahres weiß? „Mein Vater war die ganze Zeit
zuversichtlich, wieder ins Amt zu kommen“, sagt Rochus Grzimek, sein ältester Sohn, rückblickend.
„Er hatte ja eine weiße Weste und auch durchschaut, was da lief.“ Und auch wenn – oder vielleicht
gerade auch weil – die Weste nicht ganz so weiß ist, nimmt Bernhard Grzimek die Dinge wie gewohnt
in die Hand.
der Umweltbewegung.
Bernhard Grzimek erkannte die Wichtigkeit des Naturschutzes früh. Früher als viele andere. Er
wetterte deswegen gegen die Überbevölkerung, hatte selbst jedoch mehrere Kinder von verschiedenen
Frauen. Er verhandelte mit Diktatoren, wenn es der Natur dienlich war. Er schien ein öffentliches
Leben zu leben und starb einsam, während einer Zirkusvorstellung. Grzimek war eine kontroverse
Persönlichkeit und ein Genie der Selbstvermarktung, der aus seinem Privatleben ein großes Geheimnis
machte. Er drohte am Tod seines Sohnes Michael zu zerbrechen und heiratete doch später dessen
Witwe, seine Schwiegertochter.
Vielleicht gäbe es ohne ihn den Frankfurter Zoo nicht mehr, dessen Schließung bereits beschlossen
war, als Bernhard Grzimek ihn als Direktor übernahm. Vielleicht hätte die Serengeti, Tansanias
bekanntester Nationalpark, nicht mehr die heutige Größe und internationale Beachtung, wenn sie
Bernhard Grzimek nicht der Weltöffentlichkeit bekannt gemacht und jahrzehntelang für ihren Schutz
gekämpft hätte. Sicherlich sähe es um etliche Gebiete und Arten in vielen Ländern dieser Erde, aber
auch in Deutschland selbst heute schlechter aus, wenn der damalige Präsident der Zoologischen
Gesellschaft Frankfurt (ZGF) nicht Spenden für deren Schutz geworben und bereitgestellt hätte –
immer unter Einbeziehung von Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft und der breiten
Öffentlichkeit.
„Seine Bedeutung liegt darin, dass ihm die Fähigkeit gegeben ist, seine reichen Erfahrungen
anderen zugänglich zu machen. Durch sie wird Bernhard Grzimek zu einem der wichtigsten Prediger
des Naturschutzes“, schrieb Nobelpreisträger Konrad Lorenz 1979 in seinem Vorwort zu Grzimeks
Buch Vom Grizzlybär zur Brillenschlange, und er führt aus: „Bernhard Grzimek predigt aber durchaus
nicht ausschließlich und engherzig im Interesse von Tieren. Er hat stets das Ganze im Auge, und
dieses Ganze ist nicht mehr und nicht weniger als das Ökosystem unseres Planeten, das heißt die
Gesamtheit aller Tier- und Pflanzenarten, in der und von der wir leben. Alles, was er schreibt, ist eine
Mahnung zur Rettung von uns selbst. Alles, was er schreibt, ist absolute, unbestechliche Wahrheit.“
Bernhard Grzimek, ein Mahner im Namen der Natur, wie es ihn kein zweites Mal gab. Sein Name
spricht sich übrigens, so hat er es einst selbst erklärt, wie folgt aus: Das „rz“ weich, wie das „J“ im
französischen Wort „Jardin“ (Garten). Davor dann das „G“. Also ungefähr so, als würde der Name
„Gschimek“ geschrieben – eine Variante, die in den mehr als zwanzig verschiedenen Anreden aus
zweiundvierzig Jahren internationaler Geschäftspost allerdings überraschenderweise fehlt.
KINDHEIT MIT HÜHNERN
„Liebe Frau, Bernhard ist munter und er sitzt schon. Er setzt sich von selbst auf, wenn er etwas
angelehnt wird. Das wurde gestern festgestellt.“
19. November 1909; Brief von Paulfranz an Margot Grzimek
Wie leicht hätte alles anders kommen können. Ganz anders. 1948, in Frankfurt am Main, steht
Bernhard Grzimek am Scheideweg seines Lebens. Er steht unter Anklage, ist des Postens als
Zoodirektor enthoben, vom Militärgericht verurteilt. Er wird von Kollegen denunziert, und Verlage
werden öffentlich gewarnt, weiterhin Bücher und Artikel von ihm zu veröffentlichen.
Die populären Fernsehsendungen, die vielen, in sechsundzwanzig Sprachen übersetzten Bücher
und die preisgekrönten Kinofilme, der erfolgreiche Aufbau des Frankfurter Zoos und die engagierte
Naturschutzarbeit, ganz besonders in Afrika. Nichts von alledem würden wir heute mit dem Namen
Bernhard Grzimek verbinden, wären die Ereignisse 1948 anders verlaufen. Grzimek, damals
neununddreißig Jahre alt, durchlebt die wohl kritischste Phase seines Lebens. Exakt zur Hälfte seines
Lebens nennt er eine kleine Familie, den Doktortitel als Tierarzt, eine Reihe von Veröffentlichungen,
etliche Jahre als Regierungsrat im Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin und seit
gut zwei Jahren den Zoodirektorenposten in Frankfurt am Main sein Eigen. Durchaus etwas, womit er
sich sehen lassen kann, aber noch lange nicht das, wofür ihn später Millionen Menschen weltweit
kennen und schätzen. Der Weg zum „populärsten Deutschen“ seiner Zeit ist noch weit.
Ob Bernhard Grzimek um die Bedeutung des Jahres weiß? „Mein Vater war die ganze Zeit
zuversichtlich, wieder ins Amt zu kommen“, sagt Rochus Grzimek, sein ältester Sohn, rückblickend.
„Er hatte ja eine weiße Weste und auch durchschaut, was da lief.“ Und auch wenn – oder vielleicht
gerade auch weil – die Weste nicht ganz so weiß ist, nimmt Bernhard Grzimek die Dinge wie gewohnt
in die Hand.
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Claudia Sewig
- 2009, 447 Seiten, teilweise farbige Abbildungen, 64 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 15,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3785723679
- ISBN-13: 9783785723678
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