Cosimas Kinder
Triumph und Tragödie der Wagner-Dynastie
Eine Mutter, zwei Väter und fünf Kinder. Die Familie Richard und Cosima Wagners ist ein Kosmos, rätselhaft und sagenumwoben. Ähnlich wie die Kinder Thomas Manns trugen die Sprösslinge dieses faszinierenden Paars schwer an der Last ihrer Herkunft....
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Produktinformationen zu „Cosimas Kinder “
Eine Mutter, zwei Väter und fünf Kinder. Die Familie Richard und Cosima Wagners ist ein Kosmos, rätselhaft und sagenumwoben. Ähnlich wie die Kinder Thomas Manns trugen die Sprösslinge dieses faszinierenden Paars schwer an der Last ihrer Herkunft. Selbstverleugnung wurde zum Schicksal von Cosimas Kindern. Ihre Aufgabe war es, Richard Wagners »Werk« als Inbegriff »deutscher Kultur« zu pflegen und darüber zu wachen.
Fesselnd erzählt Oliver Hilmes in seinem Buch anhand neuer Quellen diesen spannenden Stoff. Er spürt den seelischen Konflikten und dem Größenwahn von Cosimas Kindern nach. Und liefert eine faszinierende Familiensaga aus Triumph und Tragödie, Genie und Verfall.
»Oliver Hilmes ist das Wunderkind unter den deutschen Biographen« (Die Welt).
Fesselnd erzählt Oliver Hilmes in seinem Buch anhand neuer Quellen diesen spannenden Stoff. Er spürt den seelischen Konflikten und dem Größenwahn von Cosimas Kindern nach. Und liefert eine faszinierende Familiensaga aus Triumph und Tragödie, Genie und Verfall.
»Oliver Hilmes ist das Wunderkind unter den deutschen Biographen« (Die Welt).
Klappentext zu „Cosimas Kinder “
Oliver Hilmes entschlüsselt den Wagner-Kosmos, indem er die Nachkommen der schillernden Komponisten-Witwe porträtiert und ihren Kampf um die Macht auf dem Grünen Hügel in Bayreuth beschreibt. Das aufregende Epos einer deutschen Familie und ihres leidenschaftlichen Ringens um den Erhalt einer Dynastie, die uns bis heute beschäftigt.Eine Mutter, zwei Väter und fünf Kinder - die Familie Richard und Cosima Wagners ist ein Kosmos, rätselhaft und sagenumwoben. Ähnlich wie die Kinder Thomas Manns trugen die Sprösslinge dieses faszinierenden Paars schwer an der Last ihrer Herkunft. Selbstverleugnung wurde zum Schicksal von Daniela, Blandine, Isolde, Eva und Siegfried - von Cosimas Kindern: Ihre Aufgabe war es, Richard Wagners »Werk« als Inbegriff »deutscher Kultur« zu pflegen und darüber zu wachen.
Da es dabei auch um viel Geld ging, schreckte der Clan nicht vor der Verstoßung eigener Familienangehöriger zurück, wenn die Vorherrschaft auf dem Grünen Hügel in Gefahr schien. Man zwang sogar den als Thronfolger vorgesehenen einzigen (homosexuellen) Sohn Richard Wagners, Siegfried, in eine Ehe - mit jener Winifred, die als enge Vertraute und wichtige Unterstützerin Adolf Hitlers in die Geschichtsbücher eingehen sollte.
Fesselnd erzählt Oliver Hilmes in seinem Buch anhand neuer Quellen diesen spannenden Stoff aus Kunst und Weltanschauung, aus Politik und eigennütziger Geschäftigkeit. Er spürt den seelischen Konflikten und dem Größenwahn von Cosimas Kindern nach und liefert eine faszinierende Familiensaga aus Triumph und Tragödie, Genie und Verfall.
Ganz große Oper: Die Geschichte der Familie Wagner Oliver Hilmes entschlüsselt den Wagner-Kosmos, indem er die Nachkommen der schillernden Komponisten-Witwe porträtiert und ihren Kampf um die Macht auf dem Grünen Hügel in Bayreuth beschreibt. Das aufregende Epos einer deutschen Familie und ihres leidenschaftlichen Ringens um den Erhalt einer Dynastie, die uns bis heute beschäftigt.
Eine Mutter, zwei Väter und fünf Kinder - die Familie Richard und Cosima Wagners ist ein Kosmos, rätselhaft und sagenumwoben. Ähnlich wie die Kinder Thomas Manns trugen die Sprösslinge dieses faszinierenden Paars schwer an der Last ihrer Herkunft. Selbstverleugnung wurde zum Schicksal von Daniela, Blandine, Isolde, Eva und Siegfried - von Cosimas Kindern: Ihre Aufgabe war es, Richard Wagners "Werk" als Inbegriff "deutscher Kultur" zu pflegen und darüber zu wachen.
Da es dabei auch um viel Geld ging, schreckte der Clan nicht vor der Verstoßung eigener Familienangehöriger zurück, wenn die Vorherrschaft auf dem Grünen Hügel in Gefahr schien. Man zwang sogar den als Thronfolger vorgesehenen einzigen (homosexuellen) Sohn Richard Wagners, Siegfried, in eine Ehe - mit jener Winifred, die als enge Vertraute und wichtige Unterstützerin Adolf Hitlers in die Geschichtsbücher eingehen sollte.Fesselnd erzählt Oliver Hilmes in seinem Buch anhand neuer Quellen diesen spannenden Stoff aus Kunst und Weltanschauung, aus Politik und eigennütziger Geschäftigkeit. Er spürt den seelischen Konflikten und dem Größenwahn von Cosimas Kindern nach und liefert eine faszinierende Familiensaga aus Triumph und Tragödie, Genie und Verfall.
Eine Mutter, zwei Väter und fünf Kinder - die Familie Richard und Cosima Wagners ist ein Kosmos, rätselhaft und sagenumwoben. Ähnlich wie die Kinder Thomas Manns trugen die Sprösslinge dieses faszinierenden Paars schwer an der Last ihrer Herkunft. Selbstverleugnung wurde zum Schicksal von Daniela, Blandine, Isolde, Eva und Siegfried - von Cosimas Kindern: Ihre Aufgabe war es, Richard Wagners "Werk" als Inbegriff "deutscher Kultur" zu pflegen und darüber zu wachen.
Da es dabei auch um viel Geld ging, schreckte der Clan nicht vor der Verstoßung eigener Familienangehöriger zurück, wenn die Vorherrschaft auf dem Grünen Hügel in Gefahr schien. Man zwang sogar den als Thronfolger vorgesehenen einzigen (homosexuellen) Sohn Richard Wagners, Siegfried, in eine Ehe - mit jener Winifred, die als enge Vertraute und wichtige Unterstützerin Adolf Hitlers in die Geschichtsbücher eingehen sollte.Fesselnd erzählt Oliver Hilmes in seinem Buch anhand neuer Quellen diesen spannenden Stoff aus Kunst und Weltanschauung, aus Politik und eigennütziger Geschäftigkeit. Er spürt den seelischen Konflikten und dem Größenwahn von Cosimas Kindern nach und liefert eine faszinierende Familiensaga aus Triumph und Tragödie, Genie und Verfall.
Lese-Probe zu „Cosimas Kinder “
Eine Dynastie ist eine Herrscherfamilie, der es über mehrere Generationen hinweg gelungen ist, höchste Ämter zu besetzen. Es gibt die klassischen politischen Dynastien, denkt man etwa an die Hohenzollern oder die Habsburger, Wirtschaftsdynastien wie die Krupps oder die Quandts und natürlich auch kriminelle Dynastien. Die Grenzen sollen in der Vergangenheit gelegentlich fließend gewesen sein. Darüber hinaus machten im Laufe der Jahrhunderte auch einige wenige Künstlerdynastien von sich reden. Johann Sebastian Bachs kinderreiche Sippe mag man dazu zählen, ebenso die Familien der Brüder Heinrich und Thomas Mann sowie die Wagners aus Bayreuth.Richard Wagner rief mit den Bayreuther Festspielen ein Familienunternehmen ins Leben, das einzig dem Zweck dient, seine Opern aufzuführen. Darin steckt etwas Geniales wie auch etwas Größenwahnsinniges. Im Gründungsjahr 1876 kam der Ring des Nibelungen auf die Bühne, sechs Jahre später erfolgte die Uraufführung des Spätwerks Parsifal. Als der Komponist im Februar 1883 starb, stand der Betrieb vor dem Aus. Nun griff die Witwe Cosima Wagner ein, sie übernahm die Leitung. Im Laufe der Jahre machten sie und ihre Kinder aus dem Bayreuther Experiment - mehr ist es zu Wagners Lebzeiten nicht gewesen - eine Institution. Das Festspielhaus wurde zu einer anerkannten künstlerischen Einrichtung, und der "Grüne Hügel" entwickelte sich zu einem gesellschaftlichen Tummelplatz. Damals wie heute lassen sich die Schönen und Reichen, Stars und Sternchen sowie der internationale Jetset gerne in der oberfränkischen Provinz blicken. Sehen und gesehen werden. All das funktioniert bis in die Gegenwart erstaunlich gut. Auch wenn die Belange des jährlichen Festivals längst von einer "Richard-Wagner-Stiftung" geregelt werden, hat die Familie nach wie vor ein gewichtiges Wort mitzureden. Dies betriff insbesondere die Leitung des Unternehmens. Man muss sich einmal die dynastischen Dimensionen vor Augen führen: Der im vergangenen Jahr zurückgetretene
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Festspielleiter Wolfgang Wagner ist der Enkel eines 1813 geborenen und 1883 verstorbenen Mannes. Im Sommer 2009 treten die 1945 geborene Eva Wagner-Pasquier und die 1978 geborene Katharina Wagner die Nachfolge ihres 90-jährigen Vaters an. Wenn im Jahre 2013 Richard Wagners 200. Geburtstag gefeiert werden wird, werden mit dessen Urenkelinnen immer noch zwei direkte Familienmitglieder in Bayreuth das Sagen haben.
Eine derartige Thronfolge ist einzigartig und konnte nur durch die Ausbildung eines "dynastischen Prinzips" erreicht werden. Abstrakt formuliert: Der aktuelle Machthaber bestimmt frei und unabhängig innerhalb der eigenen Sippe seinen Nachfolger. So übernahm Siegfried die Festspielleitung von seiner Mutter Cosima, und so trat auch Winifred Wagner 1930 die Nachfolge ihres Mannes Siegfried an. Dass wiederum Winifred Jahre später das Zepter in die Hände ihrer Söhne Wieland und Wolfgang legte, ist bekannt. Ein Erfolgsrezept? Ja und nein. Einerseits wurden so der große Erfolg und auch der elitäre Reiz des Familienunternehmens begründet. Andererseits gab es zahlreiche Clanmitglieder, die schlicht untergingen. Ob Isolde und Franz Beidler, Gilbert Gravina, Friedelind oder auch Nike Wagner - sie alle fühlten sich berufen und waren nicht auserwählt. Wer die Machtfrage stellte, wurde ein Opfer des dynastischen Prinzips.
Die Gründung der Wagner-Dynastie ist die Geschichte von Cosimas Kindern. Es geht um das aufregende Epos von Triumph und Tragödie, Genie und Verfall, Kunst und Ideologie sowie Politik und eigennütziger Geschäftigkeit. Frau Wagner hatte aus erster Ehe mit dem Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow zwei Töchter - Daniela und Blandine. Von Richard Wagner bekam sie drei weitere Kinder - Isolde, Eva und Siegfried. Richard, Cosima und die fünf Kinder bildeten die Keimzelle jener "Patchworkdynastie". Die Familie war international vernetzt, man könnte von einer europäischen Dynastie sprechen: Cosima wuchs in Paris auf, ihre Tochter Blandine heiratete einen italienischen Grafen, Isolde ehelichte einen Musiker aus der Schweiz, Eva entschied sich für einen Schriftsteller mit halb englischer, halb französischer Herkunft, und der einzige Sohn Siegfried nahm schließlich ein englisches Waisenkind zur Frau. Bis heute gibt es eine italienische, eine französische sowie eine kleine eidgenössische Linie. Dabei erscheinen Cosimas Kinder trotz aller verwandtschaftlichen Internationalität mitunter erschreckend provinziell. Zwar wurden sie mehrsprachig erzogen und beherrschten das Französische und Englische ebenso gut wie ihre deutsche Muttersprache, sie bereisten seit frühester Kindheit halb Europa, sie stiegen stets in mondänen Hotels ab, sie verkehrten mit Künstlern aus aller Herren Länder - und dennoch wehte der Hauch der großen weiten Welt allenfalls als laues Lüftchen durch diese Familie. Warum? Das Schlüsselwort lautet: Selbstverleugnung.
Die Nachkommen der Cosima Wagner trugen schwer an der Last ihrer Herkunft. Anders als Thomas Manns Kindern Klaus, Erika und Golo gelang es den Wagners nicht, sich "einen Vornamen zu machen". Daniela und Blandine sowie Isolde, Eva und Siegfried lebten nach Richard Wagners Tod in einem "von Weihrauch geschwängerten Frauenstift", wie der Journalist Maximilian Harden ätzte, in einer Atmosphäre, in der es erheblicher Anstrengungen bedurfte, eigene Lebensentwürfe zu definieren. Denn Cosima hatte ihren toten Mann zum übermächtigen Gott erhoben, der nun auf seiner Familie lastete. Die einst so lebendige Künstlerresidenz Villa Wahnfried wurde zur Krypta eines bizarren Wagner-Kults, die Festspiele gerieten zur pseudoreligiösen Lebensaufgabe. Von den Verpflichtungen des Erbes bis zur Selbstverleugnung war nur ein kurzer Schritt. Die von den Kindern betriebene Wagner-Vergötterung erscheint heute bizarr, um nicht zu sagen: verrückt. Aber auch die Kleidung, die Sprache, die Art des Sichausdrückens, des Sichgebens, das Pathos - alles wirkt wie aus einer anderen Zeit. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Wagners im Wortsinn aus einem anderen Jahrhundert stammten. Es war der Stil des 19. Jahrhunderts, der sie geprägt hatte und der uns heute oftmals so fremd erscheint. Cosimas Kinder waren zweifellos keine Heiligen, ja, sie sind uns möglicherweise nicht immer sympathisch. Doch muss man bedenken, mit welch schwerer Hypothek die fünf ihr Leben meistern mussten. Es war wohl nicht immer leicht, so exzentrische Persönlichkeiten wie Franz Liszt, Marie d'Agoult, Hans von Bülow sowie Richard und Cosima Wagner zum engsten Verwandtenkreis zählen zu dürfen.
Wie im Fall eines jeden wirtschaftlich arbeitenden Unternehmens ging es auch bei der Firma Wagner um Geld, Macht und Einfluss. Diese goldglänzende Seite der Medaille zeigte man aber nur ungern der Öffentlichkeit. Man verbrämte das Diesseitige des Bayreuther Betriebs lieber mit patriotischen Appellen an das "deutsche Volk" - und meinte letztlich doch das eigene Portemonnaie.
Eine derartige Thronfolge ist einzigartig und konnte nur durch die Ausbildung eines "dynastischen Prinzips" erreicht werden. Abstrakt formuliert: Der aktuelle Machthaber bestimmt frei und unabhängig innerhalb der eigenen Sippe seinen Nachfolger. So übernahm Siegfried die Festspielleitung von seiner Mutter Cosima, und so trat auch Winifred Wagner 1930 die Nachfolge ihres Mannes Siegfried an. Dass wiederum Winifred Jahre später das Zepter in die Hände ihrer Söhne Wieland und Wolfgang legte, ist bekannt. Ein Erfolgsrezept? Ja und nein. Einerseits wurden so der große Erfolg und auch der elitäre Reiz des Familienunternehmens begründet. Andererseits gab es zahlreiche Clanmitglieder, die schlicht untergingen. Ob Isolde und Franz Beidler, Gilbert Gravina, Friedelind oder auch Nike Wagner - sie alle fühlten sich berufen und waren nicht auserwählt. Wer die Machtfrage stellte, wurde ein Opfer des dynastischen Prinzips.
Die Gründung der Wagner-Dynastie ist die Geschichte von Cosimas Kindern. Es geht um das aufregende Epos von Triumph und Tragödie, Genie und Verfall, Kunst und Ideologie sowie Politik und eigennütziger Geschäftigkeit. Frau Wagner hatte aus erster Ehe mit dem Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow zwei Töchter - Daniela und Blandine. Von Richard Wagner bekam sie drei weitere Kinder - Isolde, Eva und Siegfried. Richard, Cosima und die fünf Kinder bildeten die Keimzelle jener "Patchworkdynastie". Die Familie war international vernetzt, man könnte von einer europäischen Dynastie sprechen: Cosima wuchs in Paris auf, ihre Tochter Blandine heiratete einen italienischen Grafen, Isolde ehelichte einen Musiker aus der Schweiz, Eva entschied sich für einen Schriftsteller mit halb englischer, halb französischer Herkunft, und der einzige Sohn Siegfried nahm schließlich ein englisches Waisenkind zur Frau. Bis heute gibt es eine italienische, eine französische sowie eine kleine eidgenössische Linie. Dabei erscheinen Cosimas Kinder trotz aller verwandtschaftlichen Internationalität mitunter erschreckend provinziell. Zwar wurden sie mehrsprachig erzogen und beherrschten das Französische und Englische ebenso gut wie ihre deutsche Muttersprache, sie bereisten seit frühester Kindheit halb Europa, sie stiegen stets in mondänen Hotels ab, sie verkehrten mit Künstlern aus aller Herren Länder - und dennoch wehte der Hauch der großen weiten Welt allenfalls als laues Lüftchen durch diese Familie. Warum? Das Schlüsselwort lautet: Selbstverleugnung.
Die Nachkommen der Cosima Wagner trugen schwer an der Last ihrer Herkunft. Anders als Thomas Manns Kindern Klaus, Erika und Golo gelang es den Wagners nicht, sich "einen Vornamen zu machen". Daniela und Blandine sowie Isolde, Eva und Siegfried lebten nach Richard Wagners Tod in einem "von Weihrauch geschwängerten Frauenstift", wie der Journalist Maximilian Harden ätzte, in einer Atmosphäre, in der es erheblicher Anstrengungen bedurfte, eigene Lebensentwürfe zu definieren. Denn Cosima hatte ihren toten Mann zum übermächtigen Gott erhoben, der nun auf seiner Familie lastete. Die einst so lebendige Künstlerresidenz Villa Wahnfried wurde zur Krypta eines bizarren Wagner-Kults, die Festspiele gerieten zur pseudoreligiösen Lebensaufgabe. Von den Verpflichtungen des Erbes bis zur Selbstverleugnung war nur ein kurzer Schritt. Die von den Kindern betriebene Wagner-Vergötterung erscheint heute bizarr, um nicht zu sagen: verrückt. Aber auch die Kleidung, die Sprache, die Art des Sichausdrückens, des Sichgebens, das Pathos - alles wirkt wie aus einer anderen Zeit. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Wagners im Wortsinn aus einem anderen Jahrhundert stammten. Es war der Stil des 19. Jahrhunderts, der sie geprägt hatte und der uns heute oftmals so fremd erscheint. Cosimas Kinder waren zweifellos keine Heiligen, ja, sie sind uns möglicherweise nicht immer sympathisch. Doch muss man bedenken, mit welch schwerer Hypothek die fünf ihr Leben meistern mussten. Es war wohl nicht immer leicht, so exzentrische Persönlichkeiten wie Franz Liszt, Marie d'Agoult, Hans von Bülow sowie Richard und Cosima Wagner zum engsten Verwandtenkreis zählen zu dürfen.
Wie im Fall eines jeden wirtschaftlich arbeitenden Unternehmens ging es auch bei der Firma Wagner um Geld, Macht und Einfluss. Diese goldglänzende Seite der Medaille zeigte man aber nur ungern der Öffentlichkeit. Man verbrämte das Diesseitige des Bayreuther Betriebs lieber mit patriotischen Appellen an das "deutsche Volk" - und meinte letztlich doch das eigene Portemonnaie.
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Autoren-Porträt von Oliver Hilmes
Oliver Hilmes, 1971 in Viersen geboren, studierte Geschichte, Politik und Psychologie in Marburg, Paris und Potsdam. Er promovierte mit einer Arbeit über politische Musikgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts und arbeitete in der Intendanz der Berliner Philharmoniker.
Bibliographische Angaben
- Autor: Oliver Hilmes
- 2009, 1, 319 Seiten, mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Abbildungen, mit zahlreichen Abbildungen, Maße: 14 x 22 cm, Leinen, Deutsch
- Verlag: Siedler
- ISBN-10: 3886808998
- ISBN-13: 9783886808991
Rezension zu „Cosimas Kinder “
»Hilmes, der aus vielen bisher unausgewerteten Quellen schöpft, liefert eine faszinierende Familiensaga über Macht, Eifersucht und Größenwahn.«
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