Das Kleine Volk

Auf den ersten Blick scheint der Einband dieses Buches in nur zwei Farben gehalten zu sein. Der Umriss eines knorrigen alten Baumes ist zu erkennen, auf dessen unterstem Ast eine kleine geflügelte Gestalt kauert. Eine undurchdringliche Brombeerhecke windet sich zu Füßen des Baumes und um den gesamten Einband herum bis ins Innere des Buches. Wie in der Dämmerung werden, nachdem das Auge sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt hat, schließlich Farben sichtbar. Das Schwarz verwandelt sich in geheimnisvolle Lila-Töne. Über allem schwebt ein silberner Mond, der, wenn man das Buch hin und her bewegt, zu schimmern beginnt und die Brombeerhecke mit ihren Dornen und Blättern in sein silbriges Licht taucht. Tief im Dickicht des dunklen Gehölzes ist eine einzelne Vogelfeder zu sehen, die - wie der Mond - silbern schimmert ... Die 12-jährige Midge soll den Sommer bei ihrem Onkel auf dem Land verbringen. Sie ist überwältigt, als sie das erste Mal das verwunschene Anwesen ihres Onkels betritt, das zwischen Hügeln, Feldern und Wiesen verborgen liegt. Von ihrem Fenster aus kann das Mädchen bis zu einem Wald sehen, den eine undurchdringliche Hecke vom Grundstück ihres Onkels trennt. Fortan ist sie ausschließlich damit beschäftigt, ihre neue Umgebung zu erkunden: Alles um sie herum wispert, atmet, lebt und riecht ganz wunderbar, und Midge fühlt sich auf ganz unerklärliche Weise vom ersten Moment an so, als würde sie nach Hause kommen. Deshalb ist sie unendlich traurig, als sie erfährt, dass ihr Onkel die Farm verkaufen möchte. Als sie dann eines Tages in einem alten verlassenen Stall ein winzig kleines, weißes Pferd findet, das eingeklemmt unter einer der alten Maschinen liegt und sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien kann, erkennt das schockierte Mädchen, dass es einem großen Geheimnis auf der Spur ist, denn in den Speichen des Traktors haben