Das Lächeln deines Mörders
Sie alle verschwinden in der Nacht. Sie alle sind hübsch, haben lange dunkle Haare. Und sie alle sind wenige Tage später tot. Special Agent Steven Thatcher führt einen beklemmenden Wettlauf gegen die Zeit, um den Serienmörder zu fassen. Dabei ist der...
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Sie alle verschwinden in der Nacht. Sie alle sind hübsch, haben lange dunkle Haare. Und sie alle sind wenige Tage später tot. Special Agent Steven Thatcher führt einen beklemmenden Wettlauf gegen die Zeit, um den Serienmörder zu fassen. Dabei ist der Killer ihm näher als er ahnt. Denn in Stevens Leben gibt es seit kurzem eine attraktive, junge, dunkelhaarige Frau - seine große Liebe Jenna.
Von der New York Times Besteller-Autorin Karen Rose.
"Aufwühlend und packend, so lässt sich der neue Thriller der Star-Autorin Karen Rose treffend beschreiben."
Romantic Times Book Club
Das Lächeln deines Mörders von KarenRose
LESEPROBE
Prolog
Seattle, vor drei Jahren
Sie hätten dieses verfluchte Schwein auf demelektrischen Stuhl grillen sollen«, sagte der erste Mann verbittert. Er brachdamit das Schweigen, das sich in seiner Intensität zu einer hochexplosivenStimmung aufgeladen hatte. Ein Murmeln hitziger Beifallsbekundungen ging durchdie kleine Truppe, die sich versammelt hatte, um zuzusehen, wie der Umzugswagenbeladen wurde. Gott allein wusste, was die Leute hier wollten. Es gab nichts zusehen. Sofas, Stühle, Antiquitäten aller Größen und Formen. Vasen, die vermutlichso viel kosteten, wie ein Arbeiter im Durchschnitt im Jahr verdiente. EinFlügel. Es gab nichts zu sehen außer den Habseligkeiten einer reichen Familie,die vor dem Zorn einer aufgebrachten Nachbarschaft fliehen musste. Und denBodyguards, die die Familie engagiert hatte, um den Mob auf Abstand zu halten.Das war alles. Etwas abseits der kleinen Menschenmenge stand eine weitereGestalt. Der Cop in Zivil - er trug alte Jeans und ein Seahawks-Sweatshirt- wusste selbst nicht genau, warum er hier im kalten Nieselregen Seattleswartete und zusah. Vielleicht, um sich zu vergewissern, dass dieser Hurensohnvon Mörder wirklich die Stadt verließ. Vielleicht, um noch ein letztes Mal seinGesicht zu sehen, bevor er auf Nimmerwiedersehen verschwand. Vielleicht. Wahrscheinlicherwar jedoch, dass er einer masochistischen Neigung nachging. Dass er sich selbstquälen wollte, weil dieser Kerl davongekommen war. Weil dieses grausame,sadistische Dreckschwein davongekommen war.. Und daswegen einer verdammten Formsache.
Die Hinterbliebenen der Opfer und die Menschen,die mit ihnen trauerten, standen noch immer unter Schock; sie hatten keineGerechtigkeit erfahren. Man hatte ihnen die Genugtuung einer Verurteilungverwehrt. Aber was nicht ist, kann noch werden, dachte er. Eine ältere Frau,die einen Regenhut aus Plastik trug, schüttelte den Kopf, während die Packerweitere Kisten in den LKW einluden. »Der elektrische Stuhl wäre nicht genuggewesen. Nicht für das, was er getan hat.«Ein alter Mann straffte dieSchultern, die einst sicher stark gewesen waren, und starrte verächtlich aufdas Haus. »Sie hätten mit ihm das machen sollen, was er den armen Mädchenangetan hat!« Seine Frau, die ihren Schirm über beideKöpfe hielt, schnalzte angewidert mit der Zunge. »Aber welcher halbwegsanständige Mensch würde so etwas tun?«
»Vielleicht die Väter der Mädchen«, erwiderteihr Mann. Seine Stimme zitterte vor hilflosem Zorn. Erneut zustimmendesGemurmel. »Ich begreife nicht, wieso sie ihn einfach abhauen lassen«, sagte einjüngerer Mann wütend. Er trug eine Baseballkappe der Mariners. »Es war einFormfehler«, antwortete der erste Mann genauso bitter wie zuvor.
Wegen eines Fehlers. Einer Formsache. Wegeneiner gottverdammten Kleinigkeit! »Die Bullen kriegen ihn, und die Rechtsverdreherlassen ihn frei«, sagte der Mann, der den Schirm mit seiner Frau teilte.
»0 nein«, warf der Mann mit der Base-Cap ein.»Für den Formfehler war allein die Polizei verantwortlich. Es stand in jederZeitung. Die Cops haben Scheiße gebaut, und das Monster ist frei.«
Ja, es stimmte. Aber er wusste, dass es nicht»die Cops« gewesen waren. Nur einer hatte Schuld. »Richard.« Die Frau an derSeite des Kappenträgers nahm beruhigend seinen Arm. »Kein Grund, ausfallend zuwerden.« Richard Base-Cap schüttelte die Hand der Frau ab. »Der Mistkerlvergewaltigt und tötet vier Mädchen, und ich bin ausfallend?«Er starrte sie ungläubig an. »Mach mal halblang, Sheila.«
Sheila senkte den Blick. Ihre Wangen glühten.»Tut mir Leid.« >ja, schon okay.« Richard blicktezum Haus hinauf. »Es kotzt mich nur an, dass reiche Leute die richtigen Anwältebezahlen können, um sogar mit Mord durchzukommen.« Erneutwar sich die Menge einig, und man begann, über die Tücken modernerRechtsprechung zu diskutieren, bis die Packer den letzten Karton in den Wagenschoben und die großen Türen verriegelten. In einem Hagel aus Buhrufen undwüsten Beschimpfungen startete der LKW und fuhr davon. Die Wartenden brülltenihm hinterher, bis sie ihn nicht mehr sehen konnten. Aber was hätten Worteschon bewirken können? Die kleine Menschenansammlung verstummte, als sich einsder drei Garagentore lautlos öffnete und ein schwarzer Mercedes herausfuhr.Keiner sagte ein Wort, bis die Limousine sie passierte und auf die nasse Straßerollte. »Mörder!«, schrie Richard Base-Cap, und dieanderen nahmen den Ruf auf. Nur einer blieb stumm. Der Cop außer Dienst in Jeansund mittlerweile durchweichtem Sweatshirt blickte schweigend dem Wagenentgegen, der nun auf ihn zufuhr und neben ihm zum Stehen kam. Wieder verstummtedie Menge, als das getönte Fenster nach unten glitt und das Gesicht zumVorschein kam, das den Cop bis in seine Träume verfolgte. Das Gesicht einesUngeheuers. Kalte, dunkle Augen voller Hass und Zorn und ein Mund, der sichhäufig zu einem selbstgefälligen Grinsen verzog. Wie in diesem Augenblick. DerCop verspürte das überwältigende Bedürfnis, diesem Ungeheuer das Grinsen ausdem Gesicht zu schneiden. Nicht zum ersten Mal. Der Mund öffnete sich. »Fahrzur Hölle, Davies«, sagte er. Ich habe es verdient. »Dann treffen wir unsdort«, erwiderte Davies durch zusammengebissene Zähne. Die Frau auf demBeifahrersitz murmelte etwas, und der Mörder fuhr das Fenster wieder hoch. DerMotor heulte auf und die Reifen quietschten auf dem nassen Asphalt, als derMercedes einen Satz machte und davon schoss. Zurück blieb eine Abgaswolke, dieihm in der Nase brannte. Weg sind sie, dachte Davies. Sie flüchten, um sichirgendwo eine neue Existenz aufzubauen. Was für eine Ungerechtigkeit! Eingrausamer Mörder nahm vier jungen Mädchen das Leben und kam frei, um sein Lebenweiterzuführen. Aber für wie lange? Nur allzu bald würde die Mordlust erneutdie Oberhand gewinnen, wieder würden junge Mädchen dem Mörder in die Händefallen. Weitere würden sterben müssen, denn dieses Ungeheuer kannte keineGnade.
Aber das nächste Mal bin ich da. Das nächste Malwürde es keinen Formfehler geben. Das nächste Mal würde dieses sadistischeSchwein für seine Taten büßen.
Neil Davies beobachtete, wie der Mercedes amEnde der Straße um die Ecke bog und verschwand. Das nächste Mal, schwor er denvier Mädchen. Schwor er sich. Ich kriege ihn. Er wird dafür büßen. Dasverspreche ich.
© Knaur Taschenbuch
Übersetzung:Kerstin Winter
- Autor: Karen Rose
- 2006, 1, 636 Seiten, Maße: 13 x 19 cm, Geb. mit Su.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3828986463
- ISBN-13: 9783828986466
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