Das Zebulon und sein Ballon

Alice Brière-Haquet, Jahrgang 1979, arbeitete zunächst als Lehrerin in Frankreich. Seit den Geburten ihrer drei Kinder widmet sie sich dem Schreiben. Sie hat bisher einige Kinderbücher in namhaften französischen Verlagen veröffentlicht. Alice Brière-Haquet lebt mit ihrer Familie in Caen.Ursel Scheffler, geb. in Nürnberg, studierte Sprachen und Literatur in München. Ihr erstes Kinderbuch schrieb sie 1975. Inzwischen hat die erfolgreiche Kinderbuchautorin fast 200 Bücher veröffentlicht, die man in 20 verschiedenen Sprachen lesen kann. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Hamburg.

"Einen Freund verloren, zehn Freunde gewonnen!" Wenn das kein Versprechen ist! Und genau dieses Versprechen brauchen Kinder, wenn sie sich von der Mama (das ist die Mitte der Welt und deshalb mit dem roten Luftballon bestens symbolisiert) verabschieden müssen, um in einer Kindergruppe weiterzuspielen. Natürlich ist dieser erste entscheidende Abschied ein kleiner Schock, weswegen dieses Bilderbuch mit seiner Sparsamkeit an Farben (es gibt ausschließlich weiß, schwarz und rot) und Formen (die Holzschnitte reduzieren das Geschehen auf das Wesentliche) jede Menge Platz lässt für die eigene Phantasie, wer in dieser Situation helfend und tröstend zur Stelle sein wird und wie. Dieses Bilderbuch ist mit seiner ungewöhnlichen Ausstattung Geschmackssache, aber wichtig für Kinder ist es auf jeden Fall, denn die Verse, in denen erzählt wird, dass es für das kleine weinende Zebulon jede Menge Hilfe gibt, können die Abnabelung von der einzigen, heiß geliebten Mama doch entscheidend befördern. Und zum Trost für alle Mütter, die sich gar nicht so gerne abnabeln wollen: Sie bleiben trotz anderer Freunde ganz sicher die "Einzige" - eben die Mama, und die kann durch noch so viele Freunde natürlich niemals ersetzt werden. Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)