Der geheimnisvolle Mönch

Alfred Bekker, geb. 1964, begann bereits als Kind zu schreiben. Seinen ersten Roman verfasste er im Alter von 14 Jahren. Neben über 300 Romanen in unterschiedlichen Genres, hat er Kurzgeschichten und Erzählungen geschrieben. Er lebt mit seiner Familie in Nordrhein-Westfalen.

Eine neue Krimireihe, die sich dem historischen Hintergrund ihrer Akteure verpflichtet fühlt. Im Anbetracht der Tatsache, dass viele Kinder von heute von der Existenz eines Martin Luthers keine Ahnung haben, ist das Anliegen des Autors wirklich lobenswert. Erzählt wird eine spannende Abenteuergeschichte: Wolfgang, der Sohn von Gauklern, erlauscht zufällig, dass der ketzerische Mönch aus dem Wege geräumt werden soll. Man befindet sich auf dem beschwerlichen Weg nach Worms, wo 1521 der Reichstag stattfindet, und wo die Gaukler sich ein spendierfreudiges Publikum erhoffen. Dass ihnen ausgerechnet der Meistersinger Hans Sachs freundlich seine Unterstützung anbietet, ist nicht nur für die Leser ein weiterer Bildungsaspekt, sondern auch für die Gaukler und für den Fortgang der Rettungsaktion für Martin Luther von Bedeutung. Der Autor webt jede Menge Informationen in seine Geschichte ein: den morastigen Weg, der bewältigt werden muss mit einem alten Pferd, das so verhungert ist, dass es sich selber kaum vorwärts schleppen kann; die Angewiesenheit der Familie auf jedes einzelne Mitglied und das ökonomische Desaster, das durch jede Unregelmäßigkeit lauert; den Aberglauben und die Aufklärung und das menschliche Urbedürfnis, Unrecht nicht zuzulassen. Sympathisch ist dieses Konzept, und die Kinder werden es als spannende Detektivgeschichten mögen und dabei auch die historischen und kulturellen Hintergründe speichern, weil das in diesem Alter noch möglich ist. Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)