Der Schattendieb
Die Erde besitzt eine dunkle Schwester: Osttarra, das Reich der lebenden Schatten. Es wird beherrscht von Saros. Er will die Natur auf den Kopf stellen, will die Schatten zu Menschen und die Menschen zu Schatten machen. Deshalb schwärmen bei Sonnen-...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Der Schattendieb “
Die Erde besitzt eine dunkle Schwester: Osttarra, das Reich der lebenden Schatten. Es wird beherrscht von Saros. Er will die Natur auf den Kopf stellen, will die Schatten zu Menschen und die Menschen zu Schatten machen. Deshalb schwärmen bei Sonnen- und Mondfinsternissen die Schattendiebe aus und gehen auf Beutefang. Und mit jedem geraubten Schatten werden die drei Säulen, auf denen die Menschenwelt ruht, brüchiger: Liebe, Gerechtigkeit, Weisheit. Die Erde wird kälter. Doch es gibt einen Auserwählten: den jungen Jäger Corvin. Er kennt keinen Hass, sondern liebt die Menschen. Ganz besonders Nelia, für die sein Herz auf einem seiner Jagdzüge entflammt. Ausgerechnet ihr hat Saros ein grausames Schicksal zugedacht. Um sie zu retten, stürzt sich Corvin in einen Kampf, in dem er eigentlich nur verlieren kann.
Der neue Isau - ein Fest für Fantasy-Fans ab 13 Jahren
Klappentext zu „Der Schattendieb “
Die Erde besitzt eine dunkle Schwester: Osttarra, das Reich der lebenden Schatten. Es wird beherrscht von Saros. Er will die Natur auf den Kopf stellen, will die Schatten zu Menschen und die Menschen zu Schatten machen. Deshalb schwärmen bei Sonnen- und Mondfinsternissen die Schattendiebe aus und gehen auf Beutefang. Und mit jedem geraubten Schatten werden die drei Säulen, auf denen die Menschenwelt ruht, brüchiger: Liebe, Gerechtigkeit, Weisheit. Die Erde wird kälter. Doch es gibt einen Auserwählten: den jungen Jäger Corvin. Er kennt keinen Hass, sondern liebt die Menschen. Ganz besonders Nelia, für die sein Herz auf einem seiner Jagdzüge entflammt. Ausgerechnet ihr hat Saros ein grausames Schicksal zugedacht. Um sie zu retten, stürzt sich Corvin in einen Kampf, in dem er eigentlich nur verlieren kann.Der neue Isau - ein Fest für Fantasy-Fans ab 13 Jahren
Lese-Probe zu „Der Schattendieb “
Der Schattendieb von Ralf Isau »Tu ihr nichts, Vater!«, rief Corvin und rannte weiter.
Maloron stieß einen knurrenden Laut aus, der sich erst nach zwei weiteren Schritten zu Worten formte: »Du Narr hast dich von deinen Gefühlen zum Verräter machen lassen. Ich werde erst ihren Schatten nehmen, dann ihr Leben und zuletzt kommst du an die Reihe.«
»Nein!«, schrie Corvin, doch es war schon zu spät.
Mit einem gewaltigen Hieb fuhr das Sensenblatt auf Nelia nieder. Tausende Schatten hatte Maloron schon von den Körpern seiner Opfer getrennt, aber im Falle des Mädchens versagte seine Kunst. Zwar drang die gleißende Klinge tief in den Schatten ein, doch sie konnte ihn nicht abschneiden.
Das Mädchen schrie vor Angst. Oder spürte es gar den Schmerz?
Brüllend vor Zorn rannt Corvin weiter, musste mit ansehen, wie der Schnitter zum zweiten Streich ausholte, wie dessen Sense abermals niedersauste ...
Da trafen klirrend die beiden Klingen aufeinander, kreischten aneinander entlang und versprühten grelle Funken. Nelia wich verängstigt zur Seite aus.
»Lass sie in Ruhe!«, zischte Corvin zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, als die Sensenklinge an seinem Handschutz stehen geblieben war. Auge in Auge stand er jetzt seinem Lehrmeister gegenüber. Wie oft hatten sie so nur zur Übung oder zum Spaß ihre Kräfte gemessen. Corvin war beweglicher als Maloron, aber auch deutlich schwächer. Der Ausgang des Kampfes war nur eine Frage von Sekunden.
»Und wenn ich es nicht tue?«, erwiderte der Meister vom Orden der Schattenjäger.
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»Dann muss ich dich töten, Vater.«
Der lachte nur. »Weder besitzt du die Kraft noch das Wissen dazu. Gib auf, Corvin. Unterwirf dich der Gnade des Königs. Vielleicht ist es noch nicht zu spät für dich.«»Und Nelia?«
Malorons dunkle Augen sprangen hin und her zwischen dem Mädchen, das sich verängstigt an die Mauer drückte, und seinem aufsässigen Schüler. »Du kennst das Eherne Gesetz, Junker Corvin. Sie muss sterben. Und wenn du Saros gnädig stimmen willst, dann tust du es am besten ...«
Plötzlich geschah etwas Unerwartetes, das sowohl Maloron als auch Corvin die Sprache verschlug.
Nelias verletzter Schatten verwandelte sich flimmernd, nein, nicht in eine braune Motte, sondern in einen bunten Schmetterling. Sie schien es nicht einmal zu bemerken. Reglos, als wäre tatsächlich sie nur noch ein Schatten ihrer selbst, starrte sie auf die beiden Kämpfer.
Und während sie dies tat, pumpte der kleine Falter zu ihren Füßen seine Flügel auf. Sie waren kräftig rot gefärbt, zartgelb, kohlrabenschwarz und leuchtend türkis.
Mit einem Mal verstand Corvin, warum ihm dieses Mädchen auf den ersten Blick so außergewöhnlich erschienen war. Nicht allein ihre Schönheit hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sondern vor allem ihr verborgenes Wesen. Er wird dich finden. So hatte Saros prophezeit. Auf Nelia traf dies zu. Sie war einzigartig. Denn sie trug die Tiefe einer ganzen Welt in sich.
»Töte den Falter!«, fauchte Maloron.
Unvermittelt fiel etwas Glitzerndes vom Himmel und landete mit dumpfem Laut dicht neben den beiden Schattenjägern im Staub: Tamaris. Ihre Kehle war aufgerissen. Über den Dächern Castellóns ertönte Keszefs heller Siegesruf.
Diese Wendung hatte sogar Maloron überrascht. Corvin nutzte die Gunst des Augenblicks und wich mehrere Schritte in Nelias Richtung zurück. Der tote Nachtfalke tat ihm zwar leid, doch im Moment war ihm Nelias Schmetterling tausendmal wichtiger. »Du darfst dem Falter nichts tun, Vater! Er ist ...«
»... eine Gefahr für Osttarra«, fiel der Erste Schattenjäger ihm wütend ins Wort. Erst danach nahm er den Blick vom toten Jagdgefährten und sah Corvin durchdringend an. »Hast du es etwa vergessen? ›Ein Schnitt muss genügen.‹ Der Falter ist der Grund für diese Regel. Er darf nicht entkommen.« Maloron riss sein Sensenblatt in die Höhe und stürzte sich auf den Schmetterling.
Doch diesmal war Corvin ihm näher. Er stieß seinen Degen mitten in die Bahn des tödlichen Streiches. »Er muss leben, weil ...«
Unter den gekreuzten Klingen vollzog sich unvermittelt eine weitere Verwandlung, die nicht nur Corvin verstummen ließ, sondern sogar Maloron sichtlich erschreckte. Rasch ging er zwei, drei Schritte zu dem Mädchen auf Distanz.
Nelia löste sich nämlich auf ...
Copyright © by Thienemann Verlag
Der lachte nur. »Weder besitzt du die Kraft noch das Wissen dazu. Gib auf, Corvin. Unterwirf dich der Gnade des Königs. Vielleicht ist es noch nicht zu spät für dich.«»Und Nelia?«
Malorons dunkle Augen sprangen hin und her zwischen dem Mädchen, das sich verängstigt an die Mauer drückte, und seinem aufsässigen Schüler. »Du kennst das Eherne Gesetz, Junker Corvin. Sie muss sterben. Und wenn du Saros gnädig stimmen willst, dann tust du es am besten ...«
Plötzlich geschah etwas Unerwartetes, das sowohl Maloron als auch Corvin die Sprache verschlug.
Nelias verletzter Schatten verwandelte sich flimmernd, nein, nicht in eine braune Motte, sondern in einen bunten Schmetterling. Sie schien es nicht einmal zu bemerken. Reglos, als wäre tatsächlich sie nur noch ein Schatten ihrer selbst, starrte sie auf die beiden Kämpfer.
Und während sie dies tat, pumpte der kleine Falter zu ihren Füßen seine Flügel auf. Sie waren kräftig rot gefärbt, zartgelb, kohlrabenschwarz und leuchtend türkis.
Mit einem Mal verstand Corvin, warum ihm dieses Mädchen auf den ersten Blick so außergewöhnlich erschienen war. Nicht allein ihre Schönheit hatte seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sondern vor allem ihr verborgenes Wesen. Er wird dich finden. So hatte Saros prophezeit. Auf Nelia traf dies zu. Sie war einzigartig. Denn sie trug die Tiefe einer ganzen Welt in sich.
»Töte den Falter!«, fauchte Maloron.
Unvermittelt fiel etwas Glitzerndes vom Himmel und landete mit dumpfem Laut dicht neben den beiden Schattenjägern im Staub: Tamaris. Ihre Kehle war aufgerissen. Über den Dächern Castellóns ertönte Keszefs heller Siegesruf.
Diese Wendung hatte sogar Maloron überrascht. Corvin nutzte die Gunst des Augenblicks und wich mehrere Schritte in Nelias Richtung zurück. Der tote Nachtfalke tat ihm zwar leid, doch im Moment war ihm Nelias Schmetterling tausendmal wichtiger. »Du darfst dem Falter nichts tun, Vater! Er ist ...«
»... eine Gefahr für Osttarra«, fiel der Erste Schattenjäger ihm wütend ins Wort. Erst danach nahm er den Blick vom toten Jagdgefährten und sah Corvin durchdringend an. »Hast du es etwa vergessen? ›Ein Schnitt muss genügen.‹ Der Falter ist der Grund für diese Regel. Er darf nicht entkommen.« Maloron riss sein Sensenblatt in die Höhe und stürzte sich auf den Schmetterling.
Doch diesmal war Corvin ihm näher. Er stieß seinen Degen mitten in die Bahn des tödlichen Streiches. »Er muss leben, weil ...«
Unter den gekreuzten Klingen vollzog sich unvermittelt eine weitere Verwandlung, die nicht nur Corvin verstummen ließ, sondern sogar Maloron sichtlich erschreckte. Rasch ging er zwei, drei Schritte zu dem Mädchen auf Distanz.
Nelia löste sich nämlich auf ...
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Autoren-Porträt von Ralf Isau
Ralf Isau, geboren 1956 in Berlin, arbeitete lange als Informatiker. In seinen Büchern entwirft der mehrfach preisgekrönte Autor detailreiche Welten und gilt als großer Erzähler phantastischer Literatur. Seine Romane werden in 14 Sprachen übersetzt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ralf Isau
- Altersempfehlung: 13 - 16 Jahre
- 2009, 477 Seiten, Maße: 14,7 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
- ISBN-10: 3522200292
- ISBN-13: 9783522200295
Rezension zu „Der Schattendieb “
Dieser Roman versucht eine Erklärung dafür zu finden, wie es zu Kriegen kommen kann. Die absurde, jedoch gleichzeitig überzeugend märchenhafte Erklärung: Menschen, die nicht mehr vollständig sind, sind es, die Kriege anzetteln, denn sie haben Teile ihres Schattens verloren. Menschen, die im Vollbesitz ihres Schattens sind, leben im Gleichgewicht mit ihrer Weisheit, ihrer Fähigkeit zur Liebe und ihrem Bedürfnis nach Gerechtigkeit. Verlieren sie aber auch nur eine dieser Dimensionen, sind sie gefährdet. Wenn sie alle drei verlieren, werden sie zu Ungeheuern. In dieser Geschichte geht es darum, wie es geschehen kann, dass Menschen ihren "Schatten" verlieren. Der Autor ist dafür bekannt, mit großer Phantasie Welten entstehen zu lassen, die er so plastisch inszeniert, dass man als Leser leicht den Boden unter den Füssen verlieren kann. Auf jeden Fall aber dienen seine allumfassenden Begriffsbilder dazu, auch über sie nachzudenken. Mit Hilfe der sympathischen Identifikationsfiguren, die einerseits hin und her gerissen sind zwischen ihren Möglichkeiten, ihren Stärken und Schwächen und andererseits natürlich ganz genau wissen, was sie wollen - nämlich als ganze Person ein freies Leben zu führen, können auch die jugendlichen Leser immer wieder ihre eigene Existenz widergespiegelt finden. Die bequeme Welt der vorgegebenen Annehmlichkeiten zu tauschen gegen die Gefahren, die sich ergeben, wenn man sich von ihr abkehrt, zum Beispiel um seine Liebe zu einer Frau zu leben, die gegen das System steht, erfordert eine gewaltige Anstrengung. Es ist ausgerechnet ein "Schattendieb", der sich dieser Prüfung stellen muss. Sein tyrannischer Herr ist so mächtig, dass es ganz besonderer Fertigkeiten bedarf, ihn zu besiegen. Corvin muss lernen, durch die Lüfte zu fliegen, sich unsichtbar zu machen und mit Blitzgeschwindigkeit und unbemerkt durch Kontinente und Zeiten zu reisen.
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Und er muss genau das tun, was er eigentlich bekämpft: Er muss unzähligen Menschen ihren Schatten stehlen. Das alles ist außerordentlich spannend zu lesen, und wer sich unterwegs immer wieder die Frage bewusst macht, ob er selber im Besitz seines Schattens und damit im Besitz von Weisheit, Liebe und Gerechtigkeitsempfinden ist, kann mit dieser Lektüre auch eine Menge lernen. (Rezension von Gabriele Hoffmann aus dem LibriFachkatalog Harry & Pooh 2009/2010)
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