Die brennende Gasse
Roman
Frankreich im 14. Jahrhundert: Der jüdische Arzt Alejandro Canches wagt im Kampf gegen die Pest ein Sakrileg - eine Autopsie. Seither befindet er sich mit seiner Adoptivtochter Kate auf der Flucht durch das von Kriegen, Hunger und Seuchen geplagte...
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Produktinformationen zu „Die brennende Gasse “
Frankreich im 14. Jahrhundert: Der jüdische Arzt Alejandro Canches wagt im Kampf gegen die Pest ein Sakrileg - eine Autopsie. Seither befindet er sich mit seiner Adoptivtochter Kate auf der Flucht durch das von Kriegen, Hunger und Seuchen geplagte Land, gejagt von den Häschern der Inquisition. Sein einziger Besitz ist ein kostbares, in Leder gebundenes Buch mit medizinischen Aufzeichnungen. Als Alejandro in Paris seinem alten Lehrer de Chauliac begegnet, scheint sein Schicksal besiegelt. Voller Rachedurst giert de Chauliac nach dem Wissen des großen jüdischen Heilers, und kein Preis ist ihm zu hoch, um in den Besitz des Folianten zu gelangen. Siebenhundert Jahre später gerät die amerikanische Ärztin Janie Crowe wieder einmal in große Schwierigkeiten. Ohne offizielle Genehmigung forscht sie an einer scheinbar unerklärlichen Krankheit. Ihr einziges Hilfsmittel ist der uralte Foliant des jüdischen Arztes Alejandro Canches. Bald wird Janie bedroht, denn wie es scheint, ist sie einer Verschwörung auf der Spur, die den Fortbestand der Menschheit bedrohen könnte ...
Klappentext zu „Die brennende Gasse “
Frankreich im 14. Jahrhundert: Der jüdische Arzt Alejandro Canches wagt im Kampf gegen die Pest ein Sakrileg - eine Autopsie. Seither befindet er sich mit seiner Adoptivtochter Kate auf der Flucht durch das von Kriegen, Hunger und Seuchen geplagte Land, gejagt von den Häschern der Inquisition. Sein einziger Besitz ist ein kostbares, in Leder gebundenes Buch mit medizinischen Aufzeichnungen. Als Alejandro in Paris seinem alten Lehrer de Chauliac begegnet, scheint sein Schicksal besiegelt. Voller Rachedurst giert de Chauliac nach dem Wissen des großen jüdischen Heilers, und kein Preis ist ihm zu hoch, um in den Besitz des Folianten zu gelangen. Siebenhundert Jahre später gerät die amerikanische Ärztin Janie Crowe wieder einmal in große Schwierigkeiten. Ohne offizielle Genehmigung forscht sie an einer scheinbar unerklärlichen Krankheit. Ihr einziges Hilfsmittel ist der uralte Foliant des jüdischen Arztes Alejandro Canches. Bald wird Janie bedroht, denn wie es scheint, ist sie einer Verschwörung auf der Spur, die den Fortbestand der Menschheit bedrohen könnte.Zweiter Roman um den mittelalterlichen Arzt Alejandro Canches und die neuzeitliche Ärztin Janie Crowe
Lese-Probe zu „Die brennende Gasse “
1358 Wann hatte Alejandro Canches die Sprache auf dem Papyrus, der vor im lag, zuletzt gelesen? Er war so schläfrig, daß es ihm nicht einfiel. In Spanien, dachte er; nein, in Frankreich, als ich mich das erste Mal hier aufhielt.Ach ja, erinnerte er sich, natürlich, in England, der Brief von meinem Vater, den ich in meinem Tagebuch zurücklassen mußte, als wir flohen.
Er war bemüht, sich dieser Zeit zu entsinnen, den Schleier der Jahre wegzuschieben; denn unter der bitteren Weisheit des reifen Mannes schlummerte der süße Eifer des einstigen Knaben, der diese Sprache bei Kerzenlicht studiert hatte, von seiner Familie aufmerksam beobachtet. Die Aufgabe machte ihm damals Freude, während andere Jungen seines Alters sich beschwerten. Was nutzt all das Studieren? wiederholten sie verdrießlich. Bald sind wir sowieso alle gezwungen, wieder eine andere Sprache zu erlernen.
Falls wir nicht vorher umgebracht werden, habe ich damals gedacht, erinnerte er sich jetzt.
Die erste Seite hatte er beendet, die Symbole entziffert, die Worte endlich offenbart. Er empfand wieder den Stolz jenes kleinen Jungen, den Hunger nach Lob, der niemals wich. In der Tiefe seiner unsterblichen Seele sehnte er sich schmerzlich danach, weiter zu übersetzen; aber sein sterblicher Körper schien entschlossen, ihm dieses Glück zu verweigern. Würde er später in einer kalten Lache seines eigenen Speichels erwachen, die Buchstaben unter seiner Wange verschmiert und ruiniert? Oder würde die Kerze herunterbrennen, während er mit dem Kinn auf der Brust vor sich hin schnarchte, und ihr Wachs auf die Blätter tropfen lassen? Beides durfte nicht geschehen.
Vorsichtig blätterte er die Papyrusseiten zurück und überflog noch einmal, was er übersetzt hatte. Die Symbole, mit unglaublicher Präzision in reinstem Gold aufgetragen, verliefen auf der Seite von rechts nach links.
ABRAHAM DER JUDE, PRINZ, PRIESTER, LEVIT, ASTROLOGE UND PHILOSOPH, WÜNSCHT DEM VOLK DER JUDEN, VOM ZORNE GOTTES IM LAND DER GALLIER
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ZERSTREUT, GESUNDHEIT.
Diese Seiten bargen laut dem Apotheker große Geheimnisse. Nur weil er sich in einer verzweifelten Lage befand, hatte es ferner geheißen, dachte er überhaupt daran, sich von einem solchen Schatz zu trennen. Und so hatte die junge Frau, die Alejandro Canches als ihren père, ihren Vater, bezeichnete, in der Apotheke aus der Tasche ihres Rocks die Goldmünze herausgeholt; auf Alejandros Geheiß mußte sie sie immer bei sich tragen, für den Fall, daß sie irgendwie getrennt würden, und nun tauschte sie sie kühn gegen das Buch ein. Alejandro hatte das Mädchen ausgeschickt, um Kräuter zu holen, und sie war mit Blättern anderer Art zurückgekehrt - im vollen Bewußtsein, was sie ihm bedeuten würden.
Er schaute sich in der dunklen Hütte um, die gegenwärtig ihre Wohnstatt darstellte, und lächelte, als er ihre schlafende Gestalt sah. "Ich habe dich also gut unterrichtet", flüsterte er.
Stroh raschelte, als die junge Frau sich bewegte. Ihre sanfte Stimme kam aus dem Finstern, liebevoll, aber auch tadelnd.
"Père? Seid Ihr noch wach?"
"Ja, mein Kind", sagte er, "dein Buch will mich nicht loslassen."
"Ich bin kein Kind mehr, Père. Ihr müßt mich bei meinem Namen oder >Tochter< nennen, wenn es Euch gefällt. Aber nicht >Kind
Diese Seiten bargen laut dem Apotheker große Geheimnisse. Nur weil er sich in einer verzweifelten Lage befand, hatte es ferner geheißen, dachte er überhaupt daran, sich von einem solchen Schatz zu trennen. Und so hatte die junge Frau, die Alejandro Canches als ihren père, ihren Vater, bezeichnete, in der Apotheke aus der Tasche ihres Rocks die Goldmünze herausgeholt; auf Alejandros Geheiß mußte sie sie immer bei sich tragen, für den Fall, daß sie irgendwie getrennt würden, und nun tauschte sie sie kühn gegen das Buch ein. Alejandro hatte das Mädchen ausgeschickt, um Kräuter zu holen, und sie war mit Blättern anderer Art zurückgekehrt - im vollen Bewußtsein, was sie ihm bedeuten würden.
Er schaute sich in der dunklen Hütte um, die gegenwärtig ihre Wohnstatt darstellte, und lächelte, als er ihre schlafende Gestalt sah. "Ich habe dich also gut unterrichtet", flüsterte er.
Stroh raschelte, als die junge Frau sich bewegte. Ihre sanfte Stimme kam aus dem Finstern, liebevoll, aber auch tadelnd.
"Père? Seid Ihr noch wach?"
"Ja, mein Kind", sagte er, "dein Buch will mich nicht loslassen."
"Ich bin kein Kind mehr, Père. Ihr müßt mich bei meinem Namen oder >Tochter< nennen, wenn es Euch gefällt. Aber nicht >Kind
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Autoren-Porträt von Ann Benson
Ann Benson war bereits eine erfolgreiche Sachbuchautorin, als sie beschloss, endlich ihre Begeisterung für Wissenschaft und mittelalterliche Geschichte in einen großen Roman einzubringen. 'Die siebte Geißel' war bei Lesern und Kritikern gleichermaßen ein riesiger Erfolg. Ann Benson, die ausgebildete Musikerin ist, lebt mit ihrer Familie in Amherst, Massachussetts.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ann Benson
- 2008, 570 Seiten, Maße: 12,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Ins Dtsch. übertr. v. Elke vom Scheidt
- Übersetzer: Elke vom Scheidt
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 344237006X
- ISBN-13: 9783442370061
Rezension zu „Die brennende Gasse “
"Eine faszinierend erzählte Saga - fesselnd und farbenprächtig!"
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