Die dö(ö)fsten Deutschfehler
Ist der Dativ wirklich dem Genitiv sein Tod? Oder können nicht doch beide nebeneinander leben? Fest steht jedenfalls: Zweifelsfälle gibt es genug in der deutschen Sprache. Zum Glück gibt es da Angela Troni. Sie nimmt humorvoll und mit spitzer Feder die...
Ist der Dativ wirklich dem Genitiv sein Tod? Oder können nicht doch beide nebeneinander leben? Fest steht jedenfalls: Zweifelsfälle gibt es genug in der deutschen Sprache. Zum Glück gibt es da Angela Troni. Sie nimmt humorvoll und mit spitzer Feder die typischen Fehler aufs Korn, weist auf Fehlkonstruktionen hin und verknüpft sie mit unterhaltsamen Anekdoten.
Ist der Dativ wirklich dem Genitiv sein Tod? Oder können die beiden auch ganz gut miteinander leben? Dürfen Grammatikregeln eigentlich Sinn machen? Oder reicht es, wenn sie sinnvoll sind? Beispiele für Zweifelsfälle gibt es in der deutschen Sprache wahrlich genug. Doch wie heißt es richtig? Angela Troni nimmt humorvoll und mit spitzer Feder die typischen Fehler aufs Korn, weist auf Fehlkonstruktionen hin und verknüpft sie mit unterhaltsamen Anekdoten.
Gefundene Orthografie- und Grammatikfehler dürfen vom Entdecker unentgeltlich behalten werden.
Diedööfsten Deutschfehler von Angela Troni
LESEPROBE
DerGreenhorn-Test -
Einbisschen Spaß muss sein
Zum Aufwärmen wollen wir dieSache erst mal ganz locker angehen
und ein bisschen dieGrammatikmuskeln dehnen. Entspannen
Sie sich, greifen Sie zumStift und legen Sie los. Den Telefonjoker
können Sie sich getrost fürspäter aufheben - Sie werden
ihn nämlich ganz sicher nochbrauchen.
1. Eine Firma wirbt fürihren Service mit dem Slogan
»Da werden Sie geholfen«. Istdieser Satz grammatikalisch
korrekt?
a) Na klar, schließlichkommt das immer so im Fernsehen.
b) Mir doch egal. Heutzutagemuss sich eh jeder selbst
helfen.
c) Um Himmels willen, nein. Esmuss richtig »wird Ihnen«
heißen. Das ist doch eineVerballhornung der deutschen
Sprache.
d) Das war zwar ursprünglichmal falsch, wurde aber inzwischen
als richtig in den neuenDuden aufgenommen.
2. Welcher der folgendenSätze ist ohne Fehler?
a) Du kannst dich auf michverlassen.
b) Du kannst dir auf mirverlassen.
c) Du kannst dich auf mirverlassen.
d) Du kannst dir auf michverlassen.
3. Welcher der folgendenSätze ist richtig? Die Koryphäen
in seinem Garten verloren imHerbst ihre Blätter.
Oder: Die Koniferen inseinem Garten verloren im Herbst
ihre Blätter.
a) Ich habe nicht diegeringste Ahnung. Schließlich bin ich
keine Konifere auf demGebiet.
b) Ganz einfach: der zweiteSatz natürlich, eine Koryphäre ist
jemand, der außergewöhnlicheFähigkeiten besitzt, und
kein Baum.
c) Der erste Satz istrichtig, keine Frage.
d) Keiner von beiden. Zwarmuss es Koniferen heißen, doch
handelt es sich dabei umNadelbäume und die haben
keine Blätter.
4. In welchem derfolgenden Sätze ist der Gebrauch des
Partikels »wo« korrekt?
a) Die Frau, wo geradeangerufen hat, will sich morgen noch
mal melden.
b) In dem Moment, wo dieFrau angerufen hat, war ich unter
der Dusche.
c) Die Mutter führte ihrenSohn in das Spielzimmer, wo sich
die anderen Kinderaufhielten.
d) Das Buch, wo ich mirgestern erst gekauft habe, ist nicht
so spannend wie erwartet.
5. Nehmen wir mal an,Ihre noch sehr rüstige Großmutter
vertreibt sich die Zeit,indem sie das bekannte Lied »Meine
Oma fährt im HühnerstallMotorrad« in die Tat umsetzt.
Handelt es sich bei demfahrbaren Untersatz dann um
a) meiner Oma ihrMotorrad?
b) Omas Motorrad?
c) meiner Oma seinMotorrad?
d) Meine Oma hat gar keinMotorrad. (Schade!)
6. Bitte vervollständigenSie den folgenden Satz. Ein durchwachsenes
Kotelett ist mir lieber
a) als ein trockenesHühnerbrustfilet.
b) wie ein trockenesHühnerbrustfilet.
c) als wie ein trockenesHühnerbrustfilet.
d) Ich bin Vegetarier undmir wird allein beim Gedanken an
Koteletts und Hühnerbrüsteschlecht.
7. Die Begriffetransitive und intransitive Verben sind Ihnen
sicher schon mal irgendwobegegnet. Nur wo?
a) Eindeutig klar: Das hatetwas mit »transportieren« zu tun,
daher auch die»Transitstrecke« und die »Transsibirische
Eisenbahn«.
b) Transitive undintransitive Verben können mir noch gar
nicht begegnet sein, weil essie nämlich gar nicht gibt. Es
muss richtig transzendentund intranszendent heißen.
c) Das kommt aus demLateinischen, »trans« bedeutet über,
über hinaus; es geht alsoum übersinnliche Angelegenheiten.
d) Keine Frage: Es handeltsich dabei um zielende sowie
nicht zielende Verben.
8. Sie sitzen imRestaurant, und das Gericht, das Ihr Tischnachbar
gerade mit Wonne verspeist,weckt Ihren Appetit.
Sie winken den Ober herbeiund sagen: »Ich hätte gerne
das Gleiche wie der Herrnebenan.« Daraufhin geht der
Ober zum Nachbartisch, nimmtdem Mann den Teller weg
und stellt ihn wortlos vorSie hin. Was ist da schief
gelaufen?
a) Der Ober ist einungehobelter Kerl, über den ich mich
stante pede beimRestaurantchef beschwere.
b) Ich bin selbst schuld,schließlich hätte ich bei der
Restaurantkategorie wissenmüssen, dass der Ober eine
Grammatikniete ist und»dasselbe« mit »das Gleiche«
verwechselt.
c) Der Ober wollte mir damitklar machen, dass ich keine
Grammatikmanieren habe undgefälligst »dasselbe« und
nicht »das Gleiche« zu ihmhätte sagen müssen.
d) Nichts, ich lasse es mirmunden und sage anschließend
zum Ober: »Die Rechnung gehtdann an den Nebentisch.
Danke!«
9. Zum Jahreswechselfassen die meisten Menschen gute
Vorsätze. Doch meist haltendiese nicht sehr lange.
Woran mag das liegen? DenkenSie bitte daran, die
grammatikalisch richtigeAntwort anzukreuzen.
a) Da ich derleigrundsätzlich skeptisch gegenüberstehe, ist
es mir gleich, ob dieVorsätze lang halten.
b) Ganz einfach: Daran, dassdie Liste der Vorsätze oft zu
lange ist und die meistensich zu viel vornehmen.
c) In diesem Fall daran,dass »lange« in dem oben genannten
Satz falsch ist. Es musskorrekt »lang« heißen.
d) Daran, dass die meistenMenschen nicht lange genug
durchhalten und wieder zuihren alten Gewohnheiten
zurückkehren.
10. Bescheidenheit isteine Zier, doch weiter kommt man
ohne ihr. Richtig oderfalsch?
a) Richtig natürlich. Schließlichhandelt es sich dabei um
ein bekanntes Zitat.
b) Ich war noch niebescheiden und solche Weisheiten sind
mir grundsätzlich egal.
c) Der Satz ist falsch, esmuss »sie« statt »ihr« heißen.
d) Der Satz ist eigentlichfalsch, doch weil es sich reimen
muss, gilt hier eineAusnahmeregel.
© Heyne Verlag
- Autor: Angela Troni
- 2006, 192 Seiten, Maße: 11,9 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453600320
- ISBN-13: 9783453600324
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