Die geheimen Fäden der Liebe
Roman
Fünf Monate nachdem Mary ihre Tochter Stella verloren hat, quält sie sich noch immer durch lange, leere Stunden und einsame Tage - bis sie das Wollgeschäft der resoluten Alice betritt. Denn in Alices Strickkreis lernt Mary nicht nur das...
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Produktinformationen zu „Die geheimen Fäden der Liebe “
Fünf Monate nachdem Mary ihre Tochter Stella verloren hat, quält sie sich noch immer durch lange, leere Stunden und einsame Tage - bis sie das Wollgeschäft der resoluten Alice betritt. Denn in Alices Strickkreis lernt Mary nicht nur das Stricken, sondern auch, sich der Trauer zu stellen und das Leben neu zu umarmen ...<br />
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Klappentext zu „Die geheimen Fäden der Liebe “
Fünf Monate nachdem Mary ihre Tochter Stella verloren hat, quält sie sich noch immer durch lange, leere Stunden und einsame Tage - bis sie das Wollgeschäft der resoluten Alice betritt. Denn in Alices Strickkreis lernt Mary nicht nur das Stricken, sondern auch, sich der Trauer zu stellen und das Leben neu zu umarmen.
Lese-Probe zu „Die geheimen Fäden der Liebe “
Meine Tochter, ich muss dir eine Geschichte erzählen. Das wollte ich schon lange, lange Zeit tun. Aber im Gegensatz zu Babar oder Eloise oder all den anderen Geschichten, die du so gerne mochtest, ist diese hier nicht lustig. Sie ist nicht klug. Sie ist einfach nur wahr. Es ist meine Geschichte, doch mir fehlen die Worte, um sie zu erzählen. Stattdessen greife ich zu den Stricknadeln und fange an zu stricken. Jede Masche ist ein Buchstabe. Und jede Reihe sagt: "Ich liebe dich". Ich stricke "Ich liebe dich" in alles hinein, was ich beginne. Wie ein Gebet. Oder einen Wunsch, den ich dir sende, in der Hoffnung, dass du mich hören kannst. In der Hoffnung, meine Tochter, dass dich die Geschichte, die ich für dich stricke, irgendwie erreicht. In der Hoffnung, dass meine Liebe dich irgendwie erreicht.Teil Eins
Bevor man überhaupt mit dem Stricken beginnt, müssen sämtliche Maschen auf einer Nadel sein. Mit dem sogenannten "Anschlag" wird die erste Maschenreihe auf die Nadel aufgenommen.Sind alle erforderlichen Maschen auf der Nadel, kann es losgehen.
Nancy J. Thomas/Ilana Rabinowitz A Passion for Knitting
Mary
Mary kam mit leeren Händen.
"Ich habe nichts mitgebracht", sagte sie und breitete die Arme aus, um zu zeigen, dass sie nichts in den Händen hielt.
Die Frau, die vor ihr stand, wurde Big Alice genannt, auch wenn an ihrer Erscheinung nichts Schwerfälliges war. Sie maß gerade einmal einen Meter fünfzig, hatte eine schmale Taille, kurz geschnittenes graues Haar und graue Augen wie der Himmel vor einem Gewitter. Big Alice hatte sich zwischen den Rahmen der abgenutzten, hölzernen Ladentür und Mary gequetscht.
"Damit kenne ich mich nicht aus", erklärte Mary entschuldigend.
Die Frau nickte. "Ich weiß", erwiderte sie und trat beiseite, so dass die Tür weit aufschwang. "Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie viele Leute genau an derselben Stelle wie Sie jetzt gestanden und exakt dasselbe gesagt haben." In ihrer sanften Stimme lag ein britischer Akzent.
"Tja", sagte
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Mary, da ihr nichts Besseres einfiel.
In letzter Zeit wusste sie nie, was sie sagen oder tun sollte. Es war September, und der Tod ihrer Tochter Stella lag fünf Monate zurück. Die fassungslose Ungläubigkeit war allmählich von ihr gewichen, doch die entsetzlichen Geräusche in ihrem Kopf hatten an Lautstärke gewonnen. Krankenhausgeräusche, die Stimmen von Ärzten und Stellas eigene, die Stimme einer Fünfjährigen, die Mama sagte. Manchmal glaubte Mary tatsächlich, die Rufe ihrer Tochter zu hören, und jedes Mal zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen.
"Kommen Sie ruhig herein", forderte Big Alice sie auf.
Mary folgte ihr in den Laden. Alice trug einen grauen Tweedrock, eine weiße Hemdbluse und eine Strickjacke, dazu eine Perlenkette. Betrachtete man nur ihre obere Körperhälfte, sah sie aus wie eine Grundschullehrerin, wären da nicht die bunt gestreiften Stocken und die rosafarbenen, mit roten Glitzersteinkirschen besetzten Chenille-Pantoffeln.
"Ich leide an Gicht", erklärte Big Alice und hob einen Fuß. "Sie wissen bestimmt, dass ich Alice bin", fügte sie hinzu.
"Ja", bestätigte Mary.
Mary hätte ohne Weiteres den Namen der Frau vergessen können, so wie alles andere. Sie hatten ihn auf einen der vielen hundert Klebezettel geschrieben, die wie Konfetti nach einer Party im ganzen Haus verteilt lagen. Doch wie alle anderen Zettel mit Telefonnummern, Terminen und Wegbeschreibungen war auch der mit Alices Namen irgendwann verschwunden. Doch als sie das hölzerne Schild mit der Aufschrift "Big Alice's Sit & Knit" gesehen hatte, war ihr der Name wieder eingefallen: Alice.
Mary blieb stehen und versuchte, sich zu sammeln. In letzter Zeit musste sie das ständig tun, selbst an vertrauten Orten. In ihrer eigenen Küche musste sie ihre Tätigkeit unterbrechen, sich umsehen. Oh, sagte sie sich dann, wenn sie sah, dass der Fernseher abgeschaltet war und nicht Sagwa, die Comic-Serie mit einer
In letzter Zeit wusste sie nie, was sie sagen oder tun sollte. Es war September, und der Tod ihrer Tochter Stella lag fünf Monate zurück. Die fassungslose Ungläubigkeit war allmählich von ihr gewichen, doch die entsetzlichen Geräusche in ihrem Kopf hatten an Lautstärke gewonnen. Krankenhausgeräusche, die Stimmen von Ärzten und Stellas eigene, die Stimme einer Fünfjährigen, die Mama sagte. Manchmal glaubte Mary tatsächlich, die Rufe ihrer Tochter zu hören, und jedes Mal zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen.
"Kommen Sie ruhig herein", forderte Big Alice sie auf.
Mary folgte ihr in den Laden. Alice trug einen grauen Tweedrock, eine weiße Hemdbluse und eine Strickjacke, dazu eine Perlenkette. Betrachtete man nur ihre obere Körperhälfte, sah sie aus wie eine Grundschullehrerin, wären da nicht die bunt gestreiften Stocken und die rosafarbenen, mit roten Glitzersteinkirschen besetzten Chenille-Pantoffeln.
"Ich leide an Gicht", erklärte Big Alice und hob einen Fuß. "Sie wissen bestimmt, dass ich Alice bin", fügte sie hinzu.
"Ja", bestätigte Mary.
Mary hätte ohne Weiteres den Namen der Frau vergessen können, so wie alles andere. Sie hatten ihn auf einen der vielen hundert Klebezettel geschrieben, die wie Konfetti nach einer Party im ganzen Haus verteilt lagen. Doch wie alle anderen Zettel mit Telefonnummern, Terminen und Wegbeschreibungen war auch der mit Alices Namen irgendwann verschwunden. Doch als sie das hölzerne Schild mit der Aufschrift "Big Alice's Sit & Knit" gesehen hatte, war ihr der Name wieder eingefallen: Alice.
Mary blieb stehen und versuchte, sich zu sammeln. In letzter Zeit musste sie das ständig tun, selbst an vertrauten Orten. In ihrer eigenen Küche musste sie ihre Tätigkeit unterbrechen, sich umsehen. Oh, sagte sie sich dann, wenn sie sah, dass der Fernseher abgeschaltet war und nicht Sagwa, die Comic-Serie mit einer
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Bibliographische Angaben
- Autor: Ann Hood
- 2009, 368 Seiten, Maße: 12,1 x 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Aus d. Engl. v. Andrea Brandl
- Übersetzer: Andrea Brandl
- Verlag: Diana
- ISBN-10: 3453352165
- ISBN-13: 9783453352162
Rezension zu „Die geheimen Fäden der Liebe “
"Eine intelligente und tief bewegende Lektüre"
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