Die Karrieren der Vicki Baum
Eine Biographie
Eine spannende und kenntnisreiche Biographie
Sie war der erste Medienstar des deutschen Literaturbetriebs, ihr Name war bekannt wie "Melissengeist und Leibnizkeks", sie galt als Inbegriff der modernen Frau: die Schriftstellerin Vicki Baum. Ihr...
Sie war der erste Medienstar des deutschen Literaturbetriebs, ihr Name war bekannt wie "Melissengeist und Leibnizkeks", sie galt als Inbegriff der modernen Frau: die Schriftstellerin Vicki Baum. Ihr...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Taschenbuch
10.00 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „Die Karrieren der Vicki Baum “
Eine spannende und kenntnisreiche Biographie
Sie war der erste Medienstar des deutschen Literaturbetriebs, ihr Name war bekannt wie "Melissengeist und Leibnizkeks", sie galt als Inbegriff der modernen Frau: die Schriftstellerin Vicki Baum. Ihr Welterfolg "Menschen im Hotel" ebnete ihr den Weg nach Hollywood. In ihrer spannenden und kenntnisreichen Biographie beschreibt Nicole Nottelmann den phänomenalen Aufstieg einer Frau mit großen Ambitionen und großem Herzen, in deren Lebensweg sich die Weltgeschichte spiegelt.
Sie war der erste Medienstar des deutschen Literaturbetriebs, ihr Name war bekannt wie "Melissengeist und Leibnizkeks", sie galt als Inbegriff der modernen Frau: die Schriftstellerin Vicki Baum. Ihr Welterfolg "Menschen im Hotel" ebnete ihr den Weg nach Hollywood. In ihrer spannenden und kenntnisreichen Biographie beschreibt Nicole Nottelmann den phänomenalen Aufstieg einer Frau mit großen Ambitionen und großem Herzen, in deren Lebensweg sich die Weltgeschichte spiegelt.
Klappentext zu „Die Karrieren der Vicki Baum “
Sie wächst als Einzelkind in Wien auf, wird am Konservatorium ausgebildet und hat ihre ersten Erfolge als junge Konzertharfenistin. Nachdem ihre erste Ehe mit einem lebensuntüchtigen Journalisten gescheitert ist, heiratet sie den Dirigenten Richard Lert und beendet ihre musikalische Karriere, um sich der Literatur zu widmen. Der Ullstein Verlag formt ihr Image: Vicki Baum, mittlerweile Mutter zweier Söhne, erobert in den Zwanzigerjahren als Redakteurin des Ullstein-Magazins »Die Dame« und als Vertreterin der »Neuen Sachlichkeit« den Berliner Boulevard .Sie ist die erste Autorin, die mit einer gezielten Marketingstrategie zur Marke gemacht wird, und sie liefert einen Bestseller nach dem anderen. Ihre Romane erreichen bis 1932 in Deutschland eine Auflage von 500.000 Exemplaren. Ihr Welterfolg »Menschen im Hotel« ebnet ihr den Weg in die USA, wo der Roman unter dem Titel »Grand Hotel« am Broadway inszeniert und wenig später mit Greta Garbo verfilmt wird. In Hollywood beginnt sie mitihrer Familie ein neues Leben und bricht gleichzeitig allein auf, den Rest der Welt für sich zu erobern. Sie bereist ferne Länder, schreibt zahlreiche Romane, die alle international erfolgreich sind, und führt das facettenreiche Privatleben einer Frau von Welt.
Lese-Probe zu „Die Karrieren der Vicki Baum “
Ihren Namen kannte ich nur aus dem Kino. Als Greta-Garbo-Verehrerin wusste ich lediglich, dass Vicki Baum die Romanvorlage für den Filmklassiker Grand Hotel geschrieben hatte, in dem die Garbo als lebensmüde Primaballerina Grusinskaja den berühmten Satz "But I want to be alone" sagt. Erst viel später lernte ich den Originalroman kennen. 1991 erhielt ich als junge Journalistin und Verlagsmitarbeiterin den Auftrag, einige Romane Vicki Baums auf ihre Lesbarkeit hin zu überprüfen - unter ihnen auch ihr berühmtester, Menschen im Hotel.Ich war begeistert von diesen Büchern, die für den Unterhaltungsmarkt der 20er bis späten 50er Jahre verfasst worden waren. Und ich war irritiert, denn aus meiner Sicht war diese vermeintlich altmodische Gigantin der Unterhaltungsliteratur eine meisterhafte Schriftstellerin. Vicki Baums Sujets und Betrachtungsweisen waren zwar nicht mehr brandaktuell, aber ihre Technik, den Leser in ihren Bann zu ziehen, tat noch immer ihre Wirkung. Und welche Bandbreite hat ihr angeblich so triviales Oeuvre! Es reicht von frühen, an Thomas Mann orientierten Erzählungen zu stilbildenden Frauenromanen und neusachlichen Gesellschaftsstücken bis zu exzellent recherchierten historisch-exotischen Abenteuerromanen. Die Frage, weshalb diese den Leseerwartungen meiner Großmütter angepassten Bücher auch mich noch fesselten, ließ mich lange nicht mehr los. Zunächst versuchte ich, Baums literarischen "Trick" zu entschlüsseln, und so promovierte ich über die "Strategien des Erfolgs" bei Vicki Baum. Das Ergebnis war eine Studie, die das "Rätsel" in erzähltechnischer Hinsicht zumindest ausleuchtete und hoffentlich geholfen hat, die Autorin vom Ruch der dichterischen Banalität zu befreien.
Ich forschte auch über ihr Leben - und das erschien mir mindestens ebenso fesselnd wie die besten ihrer Romane. Wie sich herausstellte, ist es auch die Quelle für viele ihrer spannenden Fabeln. Vicki Baum schrieb knapp dreißig Romane, zahlreiche Erzählungen und einige
... mehr
Theaterstücke. Nebenbei war sie eine produktive Journalistin. Wie alle Vielschreiber beherrschte sie die Kunst der verschleierten Variation und geschickten Mehrfachverwertung. Aber im Kern ist ihr Schreiben autobiographisch (was sie selbst vehement abstritt).
In ihren Romanen fängt Baum meisterhaft die Doppelgesichtigkeit des Lebens ein. In ihrer Literatur sind Realität und Illusion, Komik und Tragik stets untrennbar verwoben. Das gilt auch für ihr eigenes Leben. Mit über siebzig sagte sie von sich: "Ich bin nichts weiter als ein Zeitstück. Weder hinlänglich alt noch edel genug, um als echte Antiquität durchzugehen, noch jung genug, um in die raue, mechanisierte, schnelllebige Gegenwart zu passen." In dieser klugen selbstironischen Einschätzung schwang nicht nur die Resignation darüber mit, sich nicht mehr im Einklang mit ihrer Zeit zu befinden, sondern auch die stolze Überzeugung, dass sie dieser Zeit innerlich voraus war.
Das möchte man ihr heute bestätigen. Für mich weist sich Vicki Baum in ihrer Widersprüchlichkeit, ihrer Sehnsucht, alle Möglichkeiten eines Frauenlebens auszuleben, und in ihrem unbedingten Willen zur Selbstbestimmung als unsere Zeitgenossin aus. Sie führte ein faszinierend selbstständiges und kreatives Leben. In einer von historischen Umbrüchen und zivilisatorischen Katastrophen geprägten Zeit machte Vicki Baum eine wirklich individuelle Karriere, und es war für mich ein Privileg, ihre Werke und ihren Werdegang über Jahre hinweg erforschen zu können.
Dieses Leben zu beschreiben bedeutete, Kärrnerarbeit zu leisten. Baum selbst war eine Freundin des Faktischen, aber eine Verächterin der Biographik, besonders ihrer persönlichen. So hilfreich ihre postum veröffentlichte, Fragment gebliebene Selbstbiographie Es war alles ganz anders ist, so zahlreich sind deren blinde Flecken, Auslassungen und freiwillige Ungenauigkeiten. Ich unternahm Reisen zu den Schauplätzen ihres Lebens und sichtete einen so reichhaltigen wie verstreut archivierten Nachlass, der vornehmlich aus Briefen und Geschäftsunterlagen besteht, denn Vicki Baum hat nie ein Journal oder Tagebuch geführt. Viele Details mussten geprüft und wiedergelesen werden, es galt, widersprüchliche Überlieferungen einzuordnen, ohne diese außergewöhnliche Biographie künstlich zu vereinheitlichen. Wahrscheinlich ist mir dabei der eine oder andere Fehler unterlaufen. Vicki Baum würde mir das vermutlich nicht nachsehen, ihre großartig kooperativen Söhne und Enkelkinder werden es hoffentlich.
Köln, im März 2006 PROLOG Am Abend der Premiere war das Theater am Nollendorfplatz bis auf den letzten Platz gefüllt. Draußen löste sich langsam die Traube der Schaulustigen auf, die einen Blick auf die Abendroben der eintreffenden Damen hatten erheischen wollen. Und während sich drinnen im Foyer die Gesellschaftsreporterinnen Notizen machten, zückten im Saal bereits die wichtigsten Theaterkritiker der Republik ihre Blöcke. Ganz Berlin schien gekommen zu sein. Marlene Dietrich, deren Blauer Engel im April im nur zwei Kilometer entfernten Gloria Palast Premiere haben würde, thronte in der Proszeniumsloge. Im Parkett saß der Leiter des Deutschen Theaters, Max Reinhardt, der als ausführender Produzent dieser Uraufführung fungierte. Gegeben wurde Menschen im Hotel. Das Stück versprach einen mondänen Unterhaltungsabend. Dafür standen ein erstklassiges Ensemble - das Deutsche Theater -, ein aufstrebender Regisseur - Gustav Gründgens -, und der Name der Autorin - Vicki Baum. Sie hatte gerade neben dem jungen Gründgens Platz genommen.
Baum war keine klassische Schönheit, eine zierliche, etwas gedrungen wirkende Frau von kaum 1,55 Größe, und mit ihren zweiundvierzig Jahren war sie auch nicht mehr ganz jung. Doch sie besaß eine einnehmende Persönlichkeit, und sie umgab die Aura des Erfolgs. Als sie 1926, als Redakteurin des Magazins Die Dame, nach Berlin gekommen war, hatte sie in der Hauptstadt kaum jemand gekannt. Mittlerweile war Vicki Baum die berühmteste Autorin Deutschlands. In Berlin sah man sie Beobachtern zufolge überall: in Restaurants, auf dem Tennisplatz, auf Botschaftsempfängen und bei Theaterpremieren, wie heute auf ihrer eigenen.
Baum hatte ihren Erfolgsroman Menschen im Hotel selbst zu einer Revue aus fünfzehn Szenen umgearbeitet. Ihr Stück führt einen todkranken Buchhalter, eine alternde Ballerina, einen charmanten Hasardeur, einen bankrotten Fabrikdirektor und ein Tippfräulein in einem Berliner Luxushotel zusammen: Sie alle sind entwurzelt oder brechen im Hotel mit ihrer Vergangenheit, "um nur noch in einer veränderten Gegenwart zu leben, die jeder für sich, und sei es auf Kosten des anderen, nutzen will". In kurzen, schnell aufeinander folgenden Szenen wechseln die Hintergründe wie im Film - von der Hotelhalle zu den Gästezimmern, hinüber zum Korridor, in den Speisesaal, zum Konferenzzimmer und wieder zurück in die Hotelhalle.
Gründgens stellte eine Drehbühne ins Zentrum der Aufführung und ließ sie - als Symbol des Lebens - ununterbrochen rotieren. Der Effekt verblüffte das Publikum.
In ihren Romanen fängt Baum meisterhaft die Doppelgesichtigkeit des Lebens ein. In ihrer Literatur sind Realität und Illusion, Komik und Tragik stets untrennbar verwoben. Das gilt auch für ihr eigenes Leben. Mit über siebzig sagte sie von sich: "Ich bin nichts weiter als ein Zeitstück. Weder hinlänglich alt noch edel genug, um als echte Antiquität durchzugehen, noch jung genug, um in die raue, mechanisierte, schnelllebige Gegenwart zu passen." In dieser klugen selbstironischen Einschätzung schwang nicht nur die Resignation darüber mit, sich nicht mehr im Einklang mit ihrer Zeit zu befinden, sondern auch die stolze Überzeugung, dass sie dieser Zeit innerlich voraus war.
Das möchte man ihr heute bestätigen. Für mich weist sich Vicki Baum in ihrer Widersprüchlichkeit, ihrer Sehnsucht, alle Möglichkeiten eines Frauenlebens auszuleben, und in ihrem unbedingten Willen zur Selbstbestimmung als unsere Zeitgenossin aus. Sie führte ein faszinierend selbstständiges und kreatives Leben. In einer von historischen Umbrüchen und zivilisatorischen Katastrophen geprägten Zeit machte Vicki Baum eine wirklich individuelle Karriere, und es war für mich ein Privileg, ihre Werke und ihren Werdegang über Jahre hinweg erforschen zu können.
Dieses Leben zu beschreiben bedeutete, Kärrnerarbeit zu leisten. Baum selbst war eine Freundin des Faktischen, aber eine Verächterin der Biographik, besonders ihrer persönlichen. So hilfreich ihre postum veröffentlichte, Fragment gebliebene Selbstbiographie Es war alles ganz anders ist, so zahlreich sind deren blinde Flecken, Auslassungen und freiwillige Ungenauigkeiten. Ich unternahm Reisen zu den Schauplätzen ihres Lebens und sichtete einen so reichhaltigen wie verstreut archivierten Nachlass, der vornehmlich aus Briefen und Geschäftsunterlagen besteht, denn Vicki Baum hat nie ein Journal oder Tagebuch geführt. Viele Details mussten geprüft und wiedergelesen werden, es galt, widersprüchliche Überlieferungen einzuordnen, ohne diese außergewöhnliche Biographie künstlich zu vereinheitlichen. Wahrscheinlich ist mir dabei der eine oder andere Fehler unterlaufen. Vicki Baum würde mir das vermutlich nicht nachsehen, ihre großartig kooperativen Söhne und Enkelkinder werden es hoffentlich.
Köln, im März 2006 PROLOG Am Abend der Premiere war das Theater am Nollendorfplatz bis auf den letzten Platz gefüllt. Draußen löste sich langsam die Traube der Schaulustigen auf, die einen Blick auf die Abendroben der eintreffenden Damen hatten erheischen wollen. Und während sich drinnen im Foyer die Gesellschaftsreporterinnen Notizen machten, zückten im Saal bereits die wichtigsten Theaterkritiker der Republik ihre Blöcke. Ganz Berlin schien gekommen zu sein. Marlene Dietrich, deren Blauer Engel im April im nur zwei Kilometer entfernten Gloria Palast Premiere haben würde, thronte in der Proszeniumsloge. Im Parkett saß der Leiter des Deutschen Theaters, Max Reinhardt, der als ausführender Produzent dieser Uraufführung fungierte. Gegeben wurde Menschen im Hotel. Das Stück versprach einen mondänen Unterhaltungsabend. Dafür standen ein erstklassiges Ensemble - das Deutsche Theater -, ein aufstrebender Regisseur - Gustav Gründgens -, und der Name der Autorin - Vicki Baum. Sie hatte gerade neben dem jungen Gründgens Platz genommen.
Baum war keine klassische Schönheit, eine zierliche, etwas gedrungen wirkende Frau von kaum 1,55 Größe, und mit ihren zweiundvierzig Jahren war sie auch nicht mehr ganz jung. Doch sie besaß eine einnehmende Persönlichkeit, und sie umgab die Aura des Erfolgs. Als sie 1926, als Redakteurin des Magazins Die Dame, nach Berlin gekommen war, hatte sie in der Hauptstadt kaum jemand gekannt. Mittlerweile war Vicki Baum die berühmteste Autorin Deutschlands. In Berlin sah man sie Beobachtern zufolge überall: in Restaurants, auf dem Tennisplatz, auf Botschaftsempfängen und bei Theaterpremieren, wie heute auf ihrer eigenen.
Baum hatte ihren Erfolgsroman Menschen im Hotel selbst zu einer Revue aus fünfzehn Szenen umgearbeitet. Ihr Stück führt einen todkranken Buchhalter, eine alternde Ballerina, einen charmanten Hasardeur, einen bankrotten Fabrikdirektor und ein Tippfräulein in einem Berliner Luxushotel zusammen: Sie alle sind entwurzelt oder brechen im Hotel mit ihrer Vergangenheit, "um nur noch in einer veränderten Gegenwart zu leben, die jeder für sich, und sei es auf Kosten des anderen, nutzen will". In kurzen, schnell aufeinander folgenden Szenen wechseln die Hintergründe wie im Film - von der Hotelhalle zu den Gästezimmern, hinüber zum Korridor, in den Speisesaal, zum Konferenzzimmer und wieder zurück in die Hotelhalle.
Gründgens stellte eine Drehbühne ins Zentrum der Aufführung und ließ sie - als Symbol des Lebens - ununterbrochen rotieren. Der Effekt verblüffte das Publikum.
... weniger
Autoren-Porträt von Nicole Nottelmann
Nicole Nottelmann, geboren 1967, hat Journalistik und Germanistik studiert und mit einer Arbeit über das literarische Werk Vicki Baums promoviert ('Strategien des Erfolgs', 2002). Sie lebt in Köln und Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Nicole Nottelmann
- 2009, 441 Seiten, Maße: 11,8 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442739012
- ISBN-13: 9783442739011
Rezension zu „Die Karrieren der Vicki Baum “
"Sie konnte alles, lieferte sich mit der Haushälterin Kochduelle, spielte als Harfinistin in guten Orchestern und war die erfolgreichste Unterhaltungsschriftstellerin ihrer Zeit."
Kommentar zu "Die Karrieren der Vicki Baum"
0 Gebrauchte Artikel zu „Die Karrieren der Vicki Baum“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Die Karrieren der Vicki Baum".
Kommentar verfassen