Die letzte Erbin
Historischer Roman. Deutsche Erstausgabe
Okzitanien 1208: Die Katharerunruhen und der Raub an einem Gesandten, der ein brisantes Dokument überbringen sollte, lassen den Papst einen Kreuzzug gegen die Glaubensbruderschaft ausrufen. Als der Krieg die heile Welt der hübschen Bruna zerstört, hat sie...
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Produktinformationen zu „Die letzte Erbin “
Okzitanien 1208: Die Katharerunruhen und der Raub an einem Gesandten, der ein brisantes Dokument überbringen sollte, lassen den Papst einen Kreuzzug gegen die Glaubensbruderschaft ausrufen. Als der Krieg die heile Welt der hübschen Bruna zerstört, hat sie nichts mehr zu verlieren. Sie entscheidet sich, als Knappe verkleidet, wie ein Mann zu kämpfen und nach dem verlorenen Schriftstück zu suchen. Noch ahnt die mutige Frau nicht, dass sie eine alles entscheide Rolle für die gesamte Christenheit spielen wird.
Lese-Probe zu „Die letzte Erbin “
"El nom del Payre e del Filh e del Sant Esperit.""Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes."
Gesang vom Kreuzzug, I-1 Anfang
Von einem Augenblick auf den anderen wandelte sich mein Liebesrausch in Todesangst. Auf meinen Kopf stand ein Preis, und die Eindringlinge, die in unser Haus gestürmt kamen, nachdem sie die Tür eingetreten hatten, wollten ihn. Die Wange auf einen Schemel gepresst, konnte ich nur zusehen, wie mein Ritter in dem vergeblichen Versuch, mir zu Hilfe zu eilen, verzweifelt an seinen Fesseln zerrte. Noch kannten wir das Geheimnis nicht, das mich umgab, und da wir uns sicher fühlten, hatten wir uns überrumpeln lassen. An meinem Hals, über dem das Schwert schwebte, spürte ich ein seltsames Gefühl, die Vorahnung des Hiebes, meines Endes. Ich wollte beten, doch ich verlor die Sinne. Und in jenem Moment der Zeitlosigkeit erinnerte ich mich, wie ich noch wenige Wochen zuvor Bruna de Beziers gewesen war, die man auch Dame Nachtigall nannte.
Es war ein strahlender Frühling; ich war verliebt und sehr, sehr glücklich. Ich ahnte nicht, dass der Teufel eine tragische Zukunft für mich bereithielt, in der ich zum Mittelpunkt eines uralten Geheimnisses werden würde und meine Liebe zum Schlüssel zu einer schmerzlich schönen, längst verlorenen Welt.
Ich genoss die Gegenwart, die Bienen summten, und angesichts des blühenden Kirschbaumes vor meinem Fenster sang ich zum Klang meiner Vihuela jenes Minnelied, das ich am Abend zuvor gehört hatte.
Die Diener im Haus und die Leute auf der Straße hielten inne, um neidisch oder lächelnd diese Hymne auf die erste Liebe zu hören, eine Liebe, die dem Wunsch zu lieben entspringt und die die Kraft der zarten Knospen im März besitzt, eine Kraft, die Sonne und Mond am Himmel antreibt und Herzklopfen verursacht. Hätte mich jemand gewarnt, hätte ich ungläubig widersprochen, ihn wahrscheinlich einfach nur ausgelacht.
Doch diese Bilder der Erinnerung lösten sich rasch in Luft auf, verscheucht von der Klinge
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desSchwertes, das meinen Hals durchtrennen würde, und schließlich gelang es mir, am Ende meiner Kräfte, ein Gebet zu murmeln:
Kyrie eleison, Christe eleison.
Herr erbarme dich, Christus erbarme dich.
Kyrie eleison, Christe eleison.
Herr erbarme dich, Christus erbarme dich.
Gebet
Auf dem Weg von Saint Gilles nach Arles, im Januar 1208
Als der päpstliche Legat und Abt von Fontfreda, Peyre de Castelnou zwischen den Bäumen das Wasser des Rodano erblickte, seufzte er erleichtert. Zum wiederholten Mal wandte er sich auf seinem Reittier um, aber niemand schien ihnen zu folgen. Nicht weit von hier würde sie eine Barkasse über den Fluss nach Arles bringen. Dort befänden sie sich auf dem Gebiet des Königs von Aragon, und die Reise würde sicherer werden.
Er befahl den fünf Mönchen, ihre vor sich hin trottenden Esel anzutreiben, und betrachtete besorgt den siebten Esel, dessen Last der Papst voller Ungeduld erwartete. Er hatte den Pontifex gedrängt, den Inhalt jenes Bündels sofort verbrennen zudürfen, falls der Graf von Toulouse die Dokumente überhaupt hergeben würde, aber Innozenz III. hatte abgelehnt. Er wollte mit eigenen Augen sehen, was seine Kirche ins Wanken brachte.
Der Legat erschauderte und fragte sich, ob es an der Unerbittlichkeit dieses kalten Januarnachmittags oder an seiner Angst lag.
Lediglich dank übelster Drohungen - Exkommunikation und Enteignung seiner Ländereien - war es ihm gelungen, den hochmütigen Grafen von Toulouse zum Einlenken zu bewegen. Ein Erfolg, den der Legat nicht genießen konnte, denn die Verantwortung, dieses Bündel nach Rom zu bringen, bedrückte ihn sehr.
"Viel zu gefährlich", murmelte er, als er das Bündel betrachtete, "ein viel zu hohes Risiko; der Dämon ist mächtig."
Er wollte das Land der Ketzer so unauffällig wie möglich durchqueren, und reiste deshalb, wie Bruder Domingo de Guzmän ihm empfohlen hatte, so bescheiden wie jeder beliebige Mönch. Rom hatte in letzter Zeit seine B
Kyrie eleison, Christe eleison.
Herr erbarme dich, Christus erbarme dich.
Kyrie eleison, Christe eleison.
Herr erbarme dich, Christus erbarme dich.
Gebet
Auf dem Weg von Saint Gilles nach Arles, im Januar 1208
Als der päpstliche Legat und Abt von Fontfreda, Peyre de Castelnou zwischen den Bäumen das Wasser des Rodano erblickte, seufzte er erleichtert. Zum wiederholten Mal wandte er sich auf seinem Reittier um, aber niemand schien ihnen zu folgen. Nicht weit von hier würde sie eine Barkasse über den Fluss nach Arles bringen. Dort befänden sie sich auf dem Gebiet des Königs von Aragon, und die Reise würde sicherer werden.
Er befahl den fünf Mönchen, ihre vor sich hin trottenden Esel anzutreiben, und betrachtete besorgt den siebten Esel, dessen Last der Papst voller Ungeduld erwartete. Er hatte den Pontifex gedrängt, den Inhalt jenes Bündels sofort verbrennen zudürfen, falls der Graf von Toulouse die Dokumente überhaupt hergeben würde, aber Innozenz III. hatte abgelehnt. Er wollte mit eigenen Augen sehen, was seine Kirche ins Wanken brachte.
Der Legat erschauderte und fragte sich, ob es an der Unerbittlichkeit dieses kalten Januarnachmittags oder an seiner Angst lag.
Lediglich dank übelster Drohungen - Exkommunikation und Enteignung seiner Ländereien - war es ihm gelungen, den hochmütigen Grafen von Toulouse zum Einlenken zu bewegen. Ein Erfolg, den der Legat nicht genießen konnte, denn die Verantwortung, dieses Bündel nach Rom zu bringen, bedrückte ihn sehr.
"Viel zu gefährlich", murmelte er, als er das Bündel betrachtete, "ein viel zu hohes Risiko; der Dämon ist mächtig."
Er wollte das Land der Ketzer so unauffällig wie möglich durchqueren, und reiste deshalb, wie Bruder Domingo de Guzmän ihm empfohlen hatte, so bescheiden wie jeder beliebige Mönch. Rom hatte in letzter Zeit seine B
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Bibliographische Angaben
- Autor: Jorge Molist
- 2008, 640 Seiten, Maße: 11,8 x 18,9 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Aus d. Span. v. Antoinette Gittinger
- Übersetzer: Antoinette Gittinger
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 345381178X
- ISBN-13: 9783453811782
Rezension zu „Die letzte Erbin “
"Die großen Motive des Mittelalters: Templer, Katarer, Troubadoure, Ritter, Kreuzfahrer, jüdische Kabbala und vieles mehr!"
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