Die Logik des Lebens
Ein ungewöhnliches Buch über ganz gewöhnliche Vorgänge des täglichen LebensIm privaten wie im politischen Leben regiert, so scheint es, der "ganz normale Wahnsinn". Menschliches Verhalten erscheint zutiefst unlogisch, von...
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Produktinformationen zu „Die Logik des Lebens “
Ein ungewöhnliches Buch über ganz gewöhnliche Vorgänge des täglichen Lebens
Im privaten wie im politischen Leben regiert, so scheint es, der "ganz normale Wahnsinn". Menschliches Verhalten erscheint zutiefst unlogisch, von irrationalen Triebkräften, Willkür und emotionaler Labilität beherrscht. Aber stimmt diese Einschätzung wirklich? Der preisgekrönte Wirtschaftsjournalist und Bestseller-Autor Tim Harford verblüfft mit der These, dass rationale Entscheidungen unser Verhalten viel stärker prägen als bisher angenommen. Seine Theorie verdeutlicht er anhand einer Fülle von Fallbeispielen. Was ist die Ursache des Oralsex-Booms in den USA? Warum verdient unser Chef ein Vermögen mit ein bisschen großspurigem Daherreden? Warum können wir dem Rassismus, auch wenn wir ihn verurteilen, eine innewohnende Logik nicht absprechen? Warum setzt sich das Wohl der Wenigen auch in einer Demokratie so häufig gegen das Wohl der Vielen durch? Die Antworten, die Harford findet, faszinieren und rufen manches Aha-Erlebnis hervor. Nach der Lektüre wird der Leser mit dem "Harford-Blick" durch die Straßen seiner Heimatstadt gehen, einer Art Röntgenblick, der die verborgene Logik des Lebens zum Vorschein bringt.
Harford deckt das verborgene logische Kalkül auf, das allem menschlichen Handeln zugrunde liegt.
Klappentext zu „Die Logik des Lebens “
Im privaten wie im politischen Leben regiert, so scheint es, der ganz normale Wahnsinn . Menschliches Verhalten erscheint zutiefst unlogisch, von irrationalen Triebkräften, Willkür und emotionaler Labilität beherrscht. Aber stimmt diese Einschätzung wirklich? Der Wirtschaftsjournalist Tim Harford verblüfft mit der These, dass rationale Entscheidungen unser Verhalten viel stärker prägen als bisher angenommen. Seine Theorie verdeutlicht er anhand einer Fülle von Fallbeispielen. Was ist die Ursache des Oralsex-Booms in den USA? Warum verdient unser Chef ein Vermögen mit ein bisschen großspurigem Daherreden? Warum können wir dem Rassismus, auch wenn wir ihn verurteilen, eine innewohnende Logik nicht absprechen? Warum setzt sich das Wohl der Wenigen auch in einer Demokratie so häufig gegen das Wohl der Vielen durch? Die Antworten, die Harford findet, faszinieren und rufen manches Aha-Erlebnis hervor. Nach der Lektüre wird der Leser mit dem Harford-Blick durch die Straßen seiner Heimatstadt gehen, einer Art Röntgenblick, der die verborgene Logik des Lebens zum Vorschein bringt.Harford deckt das verborgene logische Kalkül auf, das allem menschlichen Handeln zugrunde liegt.
Lese-Probe zu „Die Logik des Lebens “
Heute Morgen habe ich meine zweijährige Tochter in den Buggy gesetzt und bin mit ihr zum "Kunstclub für Kleinkinder" ins Bürgerhaus gefahren. Für Londoner Verhältnisse ist unser Stadtteil Hackney ein ziemlich raues Pflaster. Ein Stadtplaner würde vermutlich die Stirn runzeln beim Anblick der Reparaturwerkstatt, die am Ende einer Straße mit Reihenhäusern liegt und in deren Hof sich die Autowracks stapeln. Ein Soziologe würde Sie vielleicht auf die Wettbüros und Massagesalons aufmerksam machen oder die eingetrocknete Pfütze von Erbrochenem im Rinnstein vor der Kneipe an der Ecke. Ein Romancier würde möglicherweise länger bei dem von der Junisonne ausgebleichten, vertrockneten Blumenstrauß verweilen, der einsam und verlassen an der Wand eines berüchtigten Nachtclubs lehnt und an einen jungen Mann erinnert, der vor kurzem hier erschossen worden ist.Ich aber bin Ökonom. Wenn Sie glauben, dass ich in Gedanken ganz woanders bin und mich mit Börsenkursen oder Inflationsraten beschäftige, dann irren Sie sich. Ich sehe die Zocker und Prostituierten, die Trinker und die Gangs durchaus, ich sehe sie nur in einem anderen Licht. Ökonomen sind ständig auf der Suche nach der verborgenen Logik des Lebens, nach den unzähligen rationalen Entscheidungen, die es ausmachen, und die für das bloße Auge unsichtbar sind. Manchmal wird die Welt durch diese rationalen Entscheidungen ein besserer Ort, manchmal ein schlechterer. Aber wenn man die Welt verstehen will - oder herausfinden will, wie man sie verändern kann -, dann fängt man am besten bei den rationalen Entscheidungen an, die unser Leben prägen.
Unterwegs musste ich mit meiner Tochter eine viel befahrene Straße überqueren. Das ist sehr viel schwieriger, als man sich wünschen würde, weil es an der Ampel, die an dieser Einmündung für reibungslosen Verkehr sorgt, kein eigenes Signal für Fußgänger gibt und die Grünphasen für Fußgänger zu kurz sind. Ich hastete hinüber zur Verkehrsinsel in der Mitte, wendete schnell den Kinderwagen,
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so dass ich ihn hinter mir herzog, ging vor einem wartenden Doppeldeckerbus über den ersten Fahrstreifen, lugte um die Ecke und wartete auf eine Gelegenheit, auf die andere Seite zu hetzen.
Die Ursache für diese gefährliche Straßenquerung ist politisches Versagen. Im reichen Viertel Stoke Newington, keine zwei Kilometer von hier, gibt es auf der Hauptstraße drei frisch aufgemalte Zebrastreifen, obwohl diese Straße nie schwer zu überqueren war. Beide Viertel unterstehen derselben Stadtverwaltung. Wie lässt sich der Unterschied erklären? Wenn ich nicht auf der Suche nach den verborgenen rationalen Motiven wäre, würde ich vielleicht einfach darüber schimpfen, wie leicht die Bewohner der reichen, weißen Viertel ihre Beziehungen spielen lassen und sich Freunde in der Politik suchen können. Oder ich würde, wenn meine politische Ausrichtung eine andere wäre, darauf schimpfen, dass die Armen einfach dumm und unfähig seien.
Doch beide Sichtweisen - wie so viele der heute gängigen Auffassungen - sind oberflächlich. Die Denkweise des Ökonomen legt eine tiefer gehende Antwort nahe. Der typische Anwohner der Church Street von Stoke Newington wohnt in seinem eigenen Haus, hat vor, viele Jahre dort zu wohnen, und hat daher von Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnqualität in seinem Viertel viel zu profitieren. Der politische Einfluss von Stoke Newington ist nur deshalb größer, weil der oder die Einzelne dort einen stärkeren Anreiz hat, politisch aktiv zu werden. In meiner Ecke dagegen kommen und gehen die Bewohner. Die Zeit, die sie mit dem Kampf um einen Zebrastreifen verbringen, wäre für viele verschwendet, weil es um eine Einrichtung geht, von der weder die Hausbesitzer profitieren würden, die ganz woanders wohnen, noch die ständig wechselnden Mieter.
Das ist nur die Andeutung einer Antwort, die ich mir überlegt habe, während ich gedankenverloren meine Tochter im Kinderwagen an Tante-Emma-Läden und Nagelstudios vorbeigeschoben habe. Selbst diese Andeutung würde einem Reformer schon wesentlich mehr helfen als bloße Schimpftiraden, wie ungerecht das Leben doch sei. Bevor Sie sich überzeugen lassen, wollen Sie aber hoffentlich etwas weniger Spekulationen hören und etwas mehr Beweise.
Eine neue Generation von Wirtschaftswissenschaftlern sammelt genau diese Art von Beweisen, indem sie aus der verwirrenden Komplexität des Lebens überraschende Wahrheiten herausschält. Wie sehr stören mich und meine Nachbarn gefährliche Straßenübergänge, Schießereien in Nachtclubs und von Schlägertypen frequentierte Kneipen wirklich? Um das herauszufinden, darf man nicht die Anwohner selbst fragen, die (aus rational nachvollziehbaren Gründen) hemmungslos übertreiben würden. Man muss einen Immobilienmakler fragen. Ökonomen sind mit diesem überraschend einfachen Prinzip zu erstaunlichen Ergebnissen gelangt. Wenn man beispielsweise öffentliche Daten über Sexualstraftäter mit einer Karte abgleicht, auf der die Immobilienpreise verzeichnet sind, dann zeigt sich, dass der Preis von Häusern fällt, wenn in der Nachbarschaft ein Pädophiler einzieht - allerdings nur um 4 Prozent.
Immobilienpreise dienen Ökonomen als Mittel, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, so wie der Held in einem Agentenfilm ein Aerosol versprüht, das ein verborgenes Netz von Laserstrahlen sichtbar macht. Der Agent im Film benutzt das Aerosol, aber auf was es ihm ankommt, sind die Laser. Genauso arbeitet ein Ökonom mit Preisinformationen, aber um was es ihm eigentlich geht, sind die Entscheidungen, die wir treffen, und die Wertvorstellungen, die ihnen zugrunde liegen. Diese Wertvorstellungen sind oft verborgen: Würden Sie gegenüber den Behörden wirklich zugeben, dass Ihre Empörung über einen Pädophilen, der in Ihrer Nachbarschaft einzieht, durch eine etwas günstigere Hypothek beschwichtigt werden würde?
Dass manche Menschen tatsächlich Kompromisse dieser Art eingehen - in diesem Fall vielleicht Studenten und kinderlose Paare -, ist ein entscheidender Bestandteil des Konzepts von Rationalität, dem ich in diesem Buch nachspüre. Über solche Kompromisse wird selten gesprochen, vor allem nicht in vornehmer Gesellschaft. Vielleicht werden sie sogar unbewusst eingegangen. Aber weil es sie gibt, hilft uns die Theorie der rationalen Entscheidung, die Welt besser zu verstehen.
In diesem Buch argumentiere ich erstens, dass rationales Verhalten sehr viel häufiger ist als gemeinhin angenommen, und dass es an völlig unerwarteten Orten anzutreffen ist - einschließlich der Köpfe von hormongesteuerten Teenagern; und zweitens, dass der Glaube von Ökonomen an die Rationalität (Glaube ist wohl das richtige Wort) echte Erkenntnisse hervorbringt. Ja, ich bin sogar davon überzeugt, dass man die Welt, in der wir leben, nur verstehen kann, wenn man die rationalen Entscheidungen versteht, die vielen unserer Handlungen zugrunde liegen.
Das Verhalten von Drogenabhängigen und jugendlichen Straßenräubern kann durchaus rational sein. Das Wuchern von Vorstädten und der Verfall von Innenstädten ist auf jeden Fall rational.
Die Ursache für diese gefährliche Straßenquerung ist politisches Versagen. Im reichen Viertel Stoke Newington, keine zwei Kilometer von hier, gibt es auf der Hauptstraße drei frisch aufgemalte Zebrastreifen, obwohl diese Straße nie schwer zu überqueren war. Beide Viertel unterstehen derselben Stadtverwaltung. Wie lässt sich der Unterschied erklären? Wenn ich nicht auf der Suche nach den verborgenen rationalen Motiven wäre, würde ich vielleicht einfach darüber schimpfen, wie leicht die Bewohner der reichen, weißen Viertel ihre Beziehungen spielen lassen und sich Freunde in der Politik suchen können. Oder ich würde, wenn meine politische Ausrichtung eine andere wäre, darauf schimpfen, dass die Armen einfach dumm und unfähig seien.
Doch beide Sichtweisen - wie so viele der heute gängigen Auffassungen - sind oberflächlich. Die Denkweise des Ökonomen legt eine tiefer gehende Antwort nahe. Der typische Anwohner der Church Street von Stoke Newington wohnt in seinem eigenen Haus, hat vor, viele Jahre dort zu wohnen, und hat daher von Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnqualität in seinem Viertel viel zu profitieren. Der politische Einfluss von Stoke Newington ist nur deshalb größer, weil der oder die Einzelne dort einen stärkeren Anreiz hat, politisch aktiv zu werden. In meiner Ecke dagegen kommen und gehen die Bewohner. Die Zeit, die sie mit dem Kampf um einen Zebrastreifen verbringen, wäre für viele verschwendet, weil es um eine Einrichtung geht, von der weder die Hausbesitzer profitieren würden, die ganz woanders wohnen, noch die ständig wechselnden Mieter.
Das ist nur die Andeutung einer Antwort, die ich mir überlegt habe, während ich gedankenverloren meine Tochter im Kinderwagen an Tante-Emma-Läden und Nagelstudios vorbeigeschoben habe. Selbst diese Andeutung würde einem Reformer schon wesentlich mehr helfen als bloße Schimpftiraden, wie ungerecht das Leben doch sei. Bevor Sie sich überzeugen lassen, wollen Sie aber hoffentlich etwas weniger Spekulationen hören und etwas mehr Beweise.
Eine neue Generation von Wirtschaftswissenschaftlern sammelt genau diese Art von Beweisen, indem sie aus der verwirrenden Komplexität des Lebens überraschende Wahrheiten herausschält. Wie sehr stören mich und meine Nachbarn gefährliche Straßenübergänge, Schießereien in Nachtclubs und von Schlägertypen frequentierte Kneipen wirklich? Um das herauszufinden, darf man nicht die Anwohner selbst fragen, die (aus rational nachvollziehbaren Gründen) hemmungslos übertreiben würden. Man muss einen Immobilienmakler fragen. Ökonomen sind mit diesem überraschend einfachen Prinzip zu erstaunlichen Ergebnissen gelangt. Wenn man beispielsweise öffentliche Daten über Sexualstraftäter mit einer Karte abgleicht, auf der die Immobilienpreise verzeichnet sind, dann zeigt sich, dass der Preis von Häusern fällt, wenn in der Nachbarschaft ein Pädophiler einzieht - allerdings nur um 4 Prozent.
Immobilienpreise dienen Ökonomen als Mittel, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, so wie der Held in einem Agentenfilm ein Aerosol versprüht, das ein verborgenes Netz von Laserstrahlen sichtbar macht. Der Agent im Film benutzt das Aerosol, aber auf was es ihm ankommt, sind die Laser. Genauso arbeitet ein Ökonom mit Preisinformationen, aber um was es ihm eigentlich geht, sind die Entscheidungen, die wir treffen, und die Wertvorstellungen, die ihnen zugrunde liegen. Diese Wertvorstellungen sind oft verborgen: Würden Sie gegenüber den Behörden wirklich zugeben, dass Ihre Empörung über einen Pädophilen, der in Ihrer Nachbarschaft einzieht, durch eine etwas günstigere Hypothek beschwichtigt werden würde?
Dass manche Menschen tatsächlich Kompromisse dieser Art eingehen - in diesem Fall vielleicht Studenten und kinderlose Paare -, ist ein entscheidender Bestandteil des Konzepts von Rationalität, dem ich in diesem Buch nachspüre. Über solche Kompromisse wird selten gesprochen, vor allem nicht in vornehmer Gesellschaft. Vielleicht werden sie sogar unbewusst eingegangen. Aber weil es sie gibt, hilft uns die Theorie der rationalen Entscheidung, die Welt besser zu verstehen.
In diesem Buch argumentiere ich erstens, dass rationales Verhalten sehr viel häufiger ist als gemeinhin angenommen, und dass es an völlig unerwarteten Orten anzutreffen ist - einschließlich der Köpfe von hormongesteuerten Teenagern; und zweitens, dass der Glaube von Ökonomen an die Rationalität (Glaube ist wohl das richtige Wort) echte Erkenntnisse hervorbringt. Ja, ich bin sogar davon überzeugt, dass man die Welt, in der wir leben, nur verstehen kann, wenn man die rationalen Entscheidungen versteht, die vielen unserer Handlungen zugrunde liegen.
Das Verhalten von Drogenabhängigen und jugendlichen Straßenräubern kann durchaus rational sein. Das Wuchern von Vorstädten und der Verfall von Innenstädten ist auf jeden Fall rational.
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Autoren-Porträt von Tim Harford
TIM HARFORD ist Autor der Kolumne "Dear Economist" im Financial Times Magazin, wo er Leseranfragen beantwortet. Für die Weltbank formuliert er die Konzepte des Chefökonomen. Zuvor schrieb er Editorials für die "Financial Times", war in einem großen Ölkonzern beschäftigt und arbeitete als Wirtschaftsdozent an der Universität von Oxford. Er lebt in Washington DC.
Bibliographische Angaben
- Autor: Tim Harford
- 2008, 352 Seiten, Maße: 13,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Richard Barth
- Verlag: Riemann
- ISBN-10: 3570500969
- ISBN-13: 9783570500965
Rezension zu „Die Logik des Lebens “
"Wer Harfords Buch liest, stellt sich die Frage, warum Ökonomie als 'trostlose Wissenschaft' verschrien ist ... Harfords Buch verdient Beachtung, denn er bringt die Ökonomie dahin zurück, wo sie ursprünglich herkommt, und gibt ihr den Sinn zurück, der oft verlorenzugehen scheint. Mit dieser Brille läßt sich das Leben besser sehen ... Ein Grundlagenbuch!"
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