Die Männer der MacKades III - Sterne einer Sommernacht
Devin MacKade gesteht es sich endlich ein: Der wahre Grund für seine Besuche bei...
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Devin MacKade gesteht es sich endlich ein: Der wahre Grund für seine Besuche bei Cassie und ihren Kindern ist nicht nur die Sorge um deren Sicherheit. Er ist verliebt! Und er setzt alles daran, Cassies Herz zu erobern. Schon bald wird seine Sehnsucht erfüllt, sie kommen sich endlich näher. Doch das zarte Glück wird von Cassies Ex-Mann beroht: Dieser wartet nur auf eine Gelegenheit, Cassie erneut zu quälen.
Sterne einer Sommernacht von Nora Roberts
LESEPROBE
Das Städtchen Antietambot im Spätfrühling einen hübschen Anblick. Sheriff MacKademachte es Spaß, bei Sonnenschein durch die Straßen zu schlendern, ab und anstehen zu bleiben, um mit einem Bekannten ein Schwätzchen zu halten und diekleinen Veränderungen in Augenschein zu nehmen, die sich hier und da ergebenhatten.
Er liebte die Verantwortung, die manihm übertragen hatte, und füllte sie voll aus.
Vor der Bank standen pinkfarbeneBegonien in hoher Blüte, und die drei Autos am Drive-in-Schalterbedeuteten bereits fast einen Verkehrsstau.
Memorial Day stand kurz bevor, dieFlaggen wehten bereits von den öffentlichen Gebäuden, und überall waren Leutedabei, geschäftig ihre Veranden zu schrubben oder neu anzustreichen inErwartung des festlichen Ereignisses.
Auch Devinfreute sich jedes Jahr auf den Memorial Day, selbst wenn dieser Tag für ihnjedes Mal einige logistische Probleme bezüglich der Verkehrsführung mit sichbrachte. Schon jetzt sah er das Bild vor sich, das die Einwohner von Antietam bieten würden, ängstlich darum bemüht, einenguten Platz zu ergattern, schon Stunden vor Beginn der Parade, geduldig aufihren mitgebrachten Klappstühlen am Straßenrand ausharrend, die Kühlboxenneben sich.
Doch was ihn am meisten erfreute,war die Begeisterung, mit der sich die Bürger der Stadt in die Vorbereitungenfür dieses Wochenende warfen, wie viel Arbeit sie sich machten, um diesenfestlichen Tag auch wirklich gebührend zu feiern.
Sein Vater hatte ihm von dem altenMann erzählt, der, als er selbst noch ein kleiner Junge gewesen war, jedes Jahram Memorial Day mit knarrenden Stiefeln in der Uniform der Konföderierten dieMain Street hinuntermarschiert war - einer der letzten lebenden Augenzeugendes Bürgerkriegs.
Jetzt waren sie alle tot. Devins Blick wanderte hinüber zu dem Mahnmal auf demgroßen Platz vor dem Rathaus. Tot, aber unvergessen. Zumindest in Kleinstädtenwie dieser hier, an deren Mauern sich einst das Echo des Artilleriefeuers undder entsetzlichen Schreie der Verwundeten und Sterbenden gebrochen hatte.
Devin wandte sich ab, sah die Straßehinunter und seufzte. Mrs. Metz' Buick parkte wie üblich wieder einmal imHalteverbot. Verpasst du ihr einen Strafzettel? überlegteer, nahm dann jedoch wieder davon Abstand, weil er schon im Voraus wusste, wiedie Sache ausgehen würde. Die streitbare Lady würde das Geld natürlich nichtwie jedermann überweisen, sondern es sich nicht nehmen lassen, es ihmhöchstpersönlich zu überbringen, nur um ihm drohen zu können, ihm bei nächsterGelegenheit eine Lektion zu erteilen. Devinschnaubte ungehalten und schaute auf die Tür zur Bibliothek. Zweifellos warMrs. Metz dort, um mit Sarah Jane Poffenberger denallerneuesten Tratsch durchzuhecheln.
Devin straffte die Schultern und ging mitelastischen Schritten die ausgetretenen Steinstufen nach oben.
Er fand sie in ein eingehendesGespräch mit der Bibliothekarin vertieft. Neben ihrem speckigen Ellbogen türmtesich ein Bücherberg, und Devin zerbrach sich den Kopf,warum um Himmels willen eine Frau ihres Umfangs darauf bestand, schreiendbunte, groß geblümte Kleider zu tragen.
Guten Tag, Mrs. Metz." InErinnerung daran, dass er als Jugendlicher unzählige Male von Miss Sarah Janeauf die Straße gesetzt worden war, bemühte er sich, leise zu sprechen.
Oh, welch eine Ehre! UnserSheriff!" Mit einem strahlenden Lächeln drehte sich Mrs. Metz zu ihm um, wobeisie mit ihrem Ellbogen den Bücherstapel umgestoßen hätte, wenn ihn nicht SarahJanes Geistesgegenwart vor dem Umkippen bewahrt hätte. Wie geht es Ihnendenn an diesem herrlichen Nachmittag?"
Danke gut, Mrs. Metz. Tag,Miss Sarah Jane."
Hallo,Devin." SarahJane, das eisengraue Haar streng nach hinten frisiert, die gestärkte Bluse bisunters Kinn geschlossen, nickte ihm hoheitsvoll zu. Sind Sie gekommen, um The Red Badge of Courage'zurückzubringen?"
Nein, Ma'am."Fast wäre er rot geworden. Er hatte dieses verdammte Buch vor zwanzig Jahrenverschlampt, und nicht genug damit, dass er es hatte bezahlen müssen, war ihmzur Strafe für seine Nachlässigkeit auch noch einen Monat lang verbotenworden, die Bibliothek zu betreten. Selbst jetzt noch - obwohl er längsterwachsen war und den Sheriffstern trug - wäre er vor Miss Sarah Janesstrafendem Blick am liebsten sofort in den Boden versunken.
Ein Buch ist ein Schatz",belehrte sie ihn wie stets.
Ja, Ma'am.Äh, Mrs. Metz ..." Jetzt, mehr um von sich selbst abzulenken als um derAufrechterhaltung der Straßenverkehrsordnung willen, wandte er sich Mrs. Metzzu. Ihr Wagen steht im Halteverbot. Schon wieder einmal."
Ach tatsächlich?" fragte Mrs.Metz unschuldig. Wirklich, Devin, das ist mir völligschleierhaft, wie das wieder passieren konnte", flötete sie. Ich hätte geschworen,dass ich diesmal ganz legal geparkt habe. Ich wollte mir nur rasch ein paarBücher ausleihen. Bücher sind doch wirklich eine Gabe Gottes, habe ich nicht Recht,Sarah Jane?"
Voll und ganz." Obwohl ihrMund ernst blieb, funkelten Sarah Janes dunkle Augen amüsiert. Devin hatte Mühe, vor Ungeduld nicht aus der Haut zufahren.
Es ist aber nun mal so, Mrs. Metz,Sie wissen, Sie stehen im Halteverbot."
Oh, mein Lieber, Sie werden mirdoch jetzt nicht womöglich einen Strafzettel verpassen wollen?" Diesmalnoch nicht", brummte Devin.
Da fällt mir aber ein Stein vomHerzen. Mr. Metz wird nämlich immer sehr böse, wenn ich einenStrafzettel bekomme. Und ich bin ja auch erst ein oder zwei Minutenhier, stimmt's, Sarah Jane?"
Keinesfalls länger als ein oderzwei Minuten", bestätigte Sarah Jane und blinzelte Devinzu.
Wenn Sie Ihren Wagen dann jetztvielleicht freundlicherweise wegfahren-"
Aber natürlich, mein Lieber. Icheile. Sobald Sarah Jane diese Bücher hier auf meiner Karteikarte ausgetragenhat. Ich wüsste gar nicht, was ich ohne meine Bücher machen sollte, wo Mr. Metzdoch Tag und Nacht vor der Glotze sitzt. Trag sie aus, Sarah Jane, unterdessenkann uns Devin erzählen, was es bei seiner FamilieNeues gibt."
Er wusste genau, wann man ihnaushorchen wollte, er war nicht umsonst Polizist. Danke, gut."
Also nein, wirklich, diese süßenKleinen von Ihren beiden Brüdern. Ich muss sie mir unbedingt wieder einmalansehen."
Den Babys geht es auch sehrgut." Bei dem Gedanken wurde ihm warm ums Herz. Sie wachsen und gedeihen."
Oh ja, das haben Babys so an sich, stimmt's, Sarah Jane? Wachsen wie Unkraut, ohne dass manwas dagegen machen kann. Jetzt haben Sie schon einen Neffen und eineNichte."
Zwei Neffen und eine Nichte",korrigierte Devin in Anbetracht der Tatsache, dass Savannah, Jareds Frau, einenSohn, Bryan, mit in die Ehe gebracht hatte.
Ja, in der Tat. Und Sie? Haben Sieschon eine Vorstellung davon, wann Sie sich daranmachen wollen, auch eineFamilie zu gründen?" Ihre Augen funkelten wissbegierig.
Devin blieb unerschütterlich. Mir reichtes im Moment, Onkel zu sein."
Doch dann beschloss er, dem Verhörein Ende zu machen. Bedenkenlos warf er seine Schwägerin den Wölfen zum Fraßvor. Regan hat den kleinen Nate heute im Ladendabei. Ich habe vorhin kurz bei ihr reingeschaut."
Ach wirklich?"
Sie sagte etwas davon, dass Savannah mit Layla auch nochvorbeischauen will."
Oh, mein Gott! Nun, dann..."Die Aussicht, gleich beide MacKade-Frauen samt ihrenBabys auf einen Schlag zu Gesicht zu bekommen, schien Mrs. Metz regelrecht zuelektrisieren. Beeil dich, Sarah Jane. Ich habe noch eine Menge Besorgungen zumachen."
Du kannst sofort los. Hier."Sarah Jane überreichte Mrs. Metz einen Leinenbeutel, der prallvoll war mit Büchern.Kaum hatte sich die Tür hinter der wissensdurstigen Mrs. Metz geschlossen,warf Sarah Jane Devin ein verschwörerisches Lächelnzu. Schlau eingefädelt, Devin, wirklich. Wieimmer."
Wenn Reganherausfindet, dass ich sie ihr auf den Hals gehetzt habe, zieht sie mir dasFell über die Ohren." Er grinste. Aber man tut, was man kann. War nett, Siewieder mal gesehen zu haben, Miss Sarah Jane."
Und wenn Sie die Ausgabe von The Red Badge of Courage'vielleicht doch noch finden sollten, bringen Sie sie vorbei, Devin MacKade. Bücher sind nichtzum Verschlampen da."
Er zuckte zusammen, dann öffnete erschnell die Tür. Ja, Ma'am."
Trotz ihrer Leibesfülle war Mrs.Metz offensichtlich noch immer recht wendig. Als Devinauf die Straße trat, hatte sie ihren Wagen bereits aus der Parklücke hinausmanövriertund fädelte sich gerade in den dünnen Verkehrsstrom ein. Nachdem er sichbeglückwünscht hatte, seine Sache gut gemacht zu haben, beschloss er, auf einenSprung im MacKade-Inn vorbeizuschauen.
Einfach nur, um sicherzugehen, dassalles in Ordnung ist, sagte er sich, während er in Richtung Büro trabte, umseinen Wagen zu holen. Schließlich gehörte das Hotel seinem Bruder Rafe, und es war seine, Devins,Pflicht, ein Auge darauf zu haben.
Die Tatsache, dass Cassie das Bed-and-Breakfast-Hotelführte und in der Wohnung im zweiten Stock mit ihren beiden Kindern lebte,hatte damit nicht das Geringste zu tun.
Er machte nur seinen Job.
Was natürlich nichts weiter als einefromme Lüge war. Devin kam nicht umhin, sich daseinzugestehen, während er hinter das Steuer seines Wagens kletterte.
( )
© Weltbild
Übersetzung: Emma Luxx
- Autor: Nora Roberts
- 288 Seiten, Maße: 12,5 x 18,6 cm, Kartoniert (TB)
- Verlag: MIRA Taschenbuch
- ISBN-10: 3899412176
- ISBN-13: 9783899412178
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