Die Mondspielerin
Roman
Marianne will mit ihrem Leben Schluss machen und stürtz sich in die Seine. Doch sie wird gerettet. Sie flüchtet sich in die Bretagne. Dort scheint jeden Tag etwas anderes dazwischenzukommen, das sie daran hindert, ins Meer zu gehen. Bis sie beginnt, neuen Lebensmut zu schöpfen.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Die Mondspielerin “
Marianne will mit ihrem Leben Schluss machen und stürtz sich in die Seine. Doch sie wird gerettet. Sie flüchtet sich in die Bretagne. Dort scheint jeden Tag etwas anderes dazwischenzukommen, das sie daran hindert, ins Meer zu gehen. Bis sie beginnt, neuen Lebensmut zu schöpfen.
Klappentext zu „Die Mondspielerin “
Schluss mit mir! Das ist Mariannes sehnlichster Wunsch, als sie sich in Paris von der Pont Neuf in die Seine stürzt. Doch das Schicksal will es anders sie wird gerettet. Die sechzigjährige Deutsche, die kein Wort Französisch spricht, flüchtet vor ihrem lieblosen Ehemann bis in ein kleines Fischerdorf in der Bretagne. Dort will sie eigentlich ihrem Leben im Meer ein Ende setzen, doch es scheint an jedem Tag etwas dazwischenzukommen Eine Geschichte voller Hoffnung, Weisheit und bretonischem Zauber; eine Geschichte über das eigene Leben, für das es nie zu spät ist.
Lese-Probe zu „Die Mondspielerin “
Die Mondspielerin von Nina GeorgeEs war die erste Entscheidung, die sie alleine traf. Das erste Mal eben, dass sie bestimmte, was zu tun war. Marianne beschloss, zu sterben. Jetzt. Hier. Da unten in den Wassern der Seine, am Ende dieses grauen Tages. Kein Stern war zu sehen. Der Eiffelturm verblasste hinter dunstigem Smog. Paris sonderte ein Rauschen ab, ein ständiges Rauschen, Motorroller, Autos, das Raunen der Metro tief im Bauch der Stadt. Das Wasser war kühl, schwarz und sanft. Die Seine würde sie mitnehmen, in einem Bett aus Freiheit und Stille bis ins Meer. Tränen liefen ihr die Wangen herab, Perlenfäden aus Salz. Marianne lächelte, während sie weinte. Niemals zuvor hatte sie sich so leicht gefühlt. So frei. So glücklich.
»Meine Sache«, flüsterte sie. »Meine Sache.« Sie zog die mehrfach nachbesohlten Schuhe aus, die sie vor fünfzehn Jahren gekauft hatte. Heimlich, kein Sonderangebot, Lothar hatte mit ihr geschimpft, als er es erfuhr. Dann hatte er ihr das Kleid dazu geschenkt. Zweite Ware, Webfehler, Preisnachlass, ein graues Kleid mit grauen Blumen. Auch das trug sie heute. Das letzte Heute. Als sie noch all die Jahre und Jahrzehnte vor sich gehabt hatte, war ihr die Zeit unendlich erschienen. Wie ein Buch, das darauf wartet, geschrieben zu werden, so war ihr das Leben, das noch kommen sollte, als junges Mädchen vorgekommen. Nun war sie sechzig, und die Seiten waren leer.
Die Unendlichkeit war wie ein einziger, grauer Tag vergangen. Sie plazierte die Schuhe akkurat nebeneinander auf die Bank neben sich. Dann überlegte sie kurz und stellte sie auf den Boden. Sie wollte nicht, dass die Bank dreckig wurde, eine schöne Frau einen Fleck auf ihrem Rock bekam und darüber in Verlegenheit geriet. Sie versuchte, ihren Ehering abzuziehen. Es gelang ihr nicht. Sie nahm den Finger in den Mund, schließlich rutschte er ab. Darunter
... mehr
war die Haut hell. Auf der anderen Straßenseite der Pont Neuf schlief ein Mann auf einer Bank. Er trug ein schmal gestreiftes Hemd wie ein Fischer, und Marianne war dankbar, dass er ihr den Rücken zukehrte. Sie legte den Ring zu den Schuhen. Irgendeiner würde ihn schon finden und einige Tage davon leben können, wenn er ihn versetzte. Ein Baguette, Pastis, ein Stück Speck. Etwas Frisches.
Nichts aus dem Müll. Vielleicht noch eine Zeitung, die ihn wärmte. »Schluss mit abgelaufenen Lebensmitteln«, sagte sie. Lothar hatte ihr die Sonderangebote in den Wochenblattbeilagen angekreuzt. Wie andere das Fernsehprogramm der Woche markieren. Samstag: Wetten, dass ...? Sonntag: Tatort. Montag: Paradiescreme mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum. Es wurde gegessen, was angekreuzt war. Marianne schloss die Augen. Lothar. Für seine Freunde Lotto. Oberstabsfeldwebel der Artillerie, Mutter der Kompanie. Lothar Messmann, wohnhaft in Celle, im letzten Haus einer Sackgasse, eine Siedlung wie ein Märklinland, der Jägerzaun direkt am Wendehammer. Ein Mann, dem das Altern gut stand. Lothar. Er liebte seinen Beruf. Er liebte sein Auto. Und er liebte den Fernseher. Er saß immer auf dem Sofa, ein Tablett mit Essen vor sich auf dem gekachelten Tisch, die Fernbedienung in der linken Hand, die Gabel in der rechten, den Ton ganz laut, wie es Artilleristen brauchen.
»Schluss mit Lothar«, flüsterte Marianne. Sie schlug sich auf den Mund. Hatte sie jemand gehört? Sie knöpfte den Mantel auf. Vielleicht wärmte er noch jemanden, auch wenn sie das Futter so oft genäht hatte, das es ein unruhiges, vielfarbiges Muster aufwies. Lothar hatte ihr von seinen Reisen nach Bonn und Berlin zur Zentralverwaltung stets die Shampoofläschchen und dass Nähgarn aus den Hotels mitgebracht. Kleine Manschetten aus Pappe. Graues Garn, schwarzes, weißes, rotes. Wer braucht schon rotes?, dachte Marianne und begann, den hellbraunen Mantel zu falten, Kante auf Kante. So wie sie Lothars Taschentücher gefaltet hatte, die gebügelten Handtücher, Kante auf Kante. Nicht einmal im Leben hatte sie Rot getragen. »Die Farbe der Huren«, hatte ihre Mutter gezischt und ihr eine Ohrfeige gegeben, als Marianne als Elfjährige mit einem roten Halstuch nach Hause gekommen war; sie hatte es gefunden, es hatte nach einem blumigen Parfüm gerochen.
Oben am Montmartre hatte eine Frau am Rinnstein gehockt. Ihr Rock war hochgerutscht, und sie hatte rote Schuhe getragen. Ihre verweinten Augen waren mit Lidschatten verschmiert. »Nur eine betrunkene Hure«, hatte jemand aus der Reisegruppe gesagt. Als Marianne zu ihr gehen wollte, hatte Lothar sie festgehalten. »Mach dich nicht lächerlich, Annilein, die ist doch selber schuld.« Er hatte sie daran gehindert, der Fremden zu helfen, und Marianne weiter in das Restaurant gezogen, in dem die Busreisegesellschaft einen Tisch bestellt hatte. Marianne hatte über die Schulter geschaut, bis die französische Reiseleiterin ihr kopfschüttelnd erklärt hatte: »Je connais la chanson es ist immer dieselbe Leier, dabei ist es ihre eigene Schuld.« Lothar hatte genickt, und Marianne hatte sich selbst dort im Rinnstein gesehen. Das war der Anfang, und nun stand sie hier. Sie war noch vor der Vorspeise gegangen, weil sie es nicht mehr ertragen konnte, zu sitzen und zu schweigen. Lothar hatte es nicht bemerkt, er war in ein Gespräch verwickelt, das er seit zwölf Stunden führte. Mit einer Frau aus Burgdorf, einer fröhlichen Witwe. Die Frau quiekte ständig »incroyable! unglaublich!
«. Ganz gleich, was Lothar sagte. Sie trug einen roten BH unter der weißen Bluse. Marianne war nicht einmal eifersüchtig gewesen. Nur müde. Sie hatte das Lokal verlassen und sich immer weiter treiben lassen, bis sie mitten auf der Pont Neuf stehengeblieben war. Lothar. Es wäre einfach gewesen, ihm die Schuld zu geben. Aber so einfach war es nicht. »Selber schuld, Annilein«, wisperte Marianne. Sie dachte an ihre Hochzeit im Mai vor einundvierzig Jahren. Ihr Vater hatte ihr auf seinen Stock gestützt zugesehen, wie sie Stunde um Stunde vergeblich gewartet hatte, von ihrem Mann endlich zum Tanz gebeten zu werden. »Mein Stehaufmädchen«, hatte Mariannes Vater gesagt, seine Stimme vom Krebs geschwächt. Sie hatte gefroren in dem dünnen weißen Kleid und nicht gewagt, sich zu bewegen. Nicht dass alles nur ein Traum gewesen war und er aufhörte, sobald sie einen falschen Schritt tat. »Versprichst du mir, dass du glücklich wirst?«, hatte ihr Vater sie gefragt, und Marianne hatte mit Ja geantwortet. Sie war neunzehn. Am Ende war das nichts weiter als eine große Lüge gewesen. Ihr Vater war zwei Tage nach der Hochzeit gestorben. Marianne schüttelte den gefalteten Mantel wieder auf, schleuderte ihn auf den Boden und trampelte mutwillig auf ihm herum. »Schluss! Schluss jetzt! Schluss mit mir!«
Sie trat ein letztes Mal auf den Mantel und kam sich verwegen vor. Das Gefühl verging so rasch, wie es aufgebrandet war. Sie hob den Mantel auf und legte ihn auf die Lehne der Bank. Selber schuld. Es gab nun nichts mehr, das sie ablegen konnte. Sie besaß keinen Schmuck. Keinen Hut. Sie besaß nichts. Ihre abgeschabte Handtasche, in der sich ein Paris-Reiseführer, ein paar Salz- und Zuckertütchen, eine Haarklammer, ihr Ausweis und ihre Geldbörse befanden, stellte sie zu den Schuhen und dem Ring. Marianne begann, auf die Brüstung zu steigen. Sie rollte sich erst auf den Bauch, zog das andere Bein nach und drohte dann zurück über die Kante abzurutschen. Ihr Herz klopfte hart, ihr Puls raste, der rauhe Sandstein schürfte ihre Knie auf. Ihre Zehen fanden einen Mauerspalt, sie drückte sich nach oben. Dann hatte sie es geschafft. Sie setzte sich auf und schwang ihre Füße über den Rand der Brüstung. Nur abstoßen und fallen lassen, dabei gab es nichts falsch zu machen. Marianne dachte an die Mündung der Seine bei Honfleur, die ihr Körper nach all den Schleusen und Ufern passieren würde, bevor er das Meer erreichte. Sie stellte sich vor, wie sie sich auf den Wellen um sich selber drehen würde; als ob sie tanzte, zu einem Lied, das nur sie und das Meer würden hören können. Honfleur.
Da war Erik Satie geboren, sie liebte seine Musik, liebte ohnehin jede Art von Musik. Musik war wie ein Film, den sie hinter geschlossenen Lidern sah, und bei Satie sah sie das Meer, obgleich sie nie am Meer gewesen war. »Ich liebe dich, Erik. Ich liebe dich«, flüsterte Marianne, nie hatte sie das zu einem anderen Mann als Lothar gesagt. Wann hatte er zuletzt gesagt, dass er sie liebte? Hatte er es jemals gesagt? Marianne wartete auf die Angst, doch sie kam nicht. Der Tod ist nicht umsonst. Er kostet das Leben. Was ist meines wert? Nichts. Kein fairer Tausch für den Teufel. Selber schuld. Als sie ihre Hände fest in die Steinbrüstung stemmte und nach vorn rutschte, zögerte Marianne und dachte an die Orchidee, die sie im Müll gefunden hatte. Dass sie nach einem halben Jahr Pflege und Vorsingen nun nicht erleben würde, wie sich die Knospe öffnete. Dann stieß Marianne sich mit beiden Händen ab. Der Sprung wandelte sich zum Fall, der Fall riss ihr die Arme hoch. Während sie in den Wind hineinfiel, dachte Marianne an die Lebensversicherung, die bei Selbstmord nicht ausgezahlt werden würde. 124 563 Euro perdu. Lothar würde außer sich sein.
Doch ein fairer Tausch. Mit diesem Gedanken schlug Marianne in der eiskalten Seine auf. Ein Gefühl der wilden Freude, das sich in tiefe Scham verwandelte, als ihr graues Blumenkleid ihren Kopf umschloss, während sie versank. Sie versuchte verzweifelt, den Rocksaum nach unten zu drücken, damit niemand ihre nackten Beine sah. Irgendwann gab sie auf und breitete die Arme aus, sie öffnete den Mund und atmete das Wasser ein, so tief sie konnte. Sterben war wie Schweben. Marianne lehnte sich zurück. Es war so schön. Dieses Glück hörte nicht auf, und man konnte es schlucken. Sie trank alles aus. Siehst du, Papa, versprochen ist versprochen. Sie sah eine Orchidee, eine violette Blüte, und alles war Musik. Als sich ein Schatten über sie beugte, erkannte sie den Tod; er trug ihr eigenes Gesicht, das Gesicht eines alt gewordenen Mädchens mit hellen Augen und abgeschnittenen braunen Zöpfen. Sein Mund war warm. Sein Bart kratzte, und immer wieder legten sich seine Lippen auf die ihren, Marianne schmeckte Zwiebelsuppe und Rotwein, Zigaretten und Zimt.
Der Tod saugte an ihr, er lutschte, er war hungrig. Marianne strampelte. Zwei kräftige Hände legten sich auf ihren Busen. Sie versuchte matt, diese kalten Finger aufzubiegen, die ihre Brust aufbrachen, Stoß um Stoß. Ein Kuss. Kälte stieß in ihren Rachen. Marianne riss die Augen auf, ihr Mund öffnete sich weit, und sie spie dunkles dreckiges Wasser, sie bäumte sich stöhnend auf, und als sie nach Luft schnappte, setzte der Schmerz ein wie eine scharfe Klinge, die ihre Lunge in Fetzen schnitt. Und so laut! Alles war so laut! Wo war die Musik? Wo war das Mädchen? Wo war das Glück? Hatte sie es ausgespuckt? Marianne sackte zurück auf den harten Boden. Der Tod schlug ihr ins Gesicht. Sie blickte nach oben und sah in zwei himmelfarbene Augen, hustete und rang nach Luft. Matt hob sie ihren Arm und gab dem Tod eine schlaffe Ohrfeige zurück. Der Tod redete auf sie ein, in schnellem, melodiösem Französisch, während er sie zwang, sich aufzusetzen.
Marianne gab ihm noch eine Ohrfeige. Sofort schlug er zurück. Diesmal nicht so fest. Nein. Eigentlich hatte er ihre Wange gestreichelt. Sie griff sich ins Gesicht. Wieso spürte sie das? »Wieso?« Ihre Stimme nur ein dumpfes Kratzen. Es war so kalt. Und dieses Rauschen! Marianne sah nach links. Nach rechts. Auf ihre Hände, die grün von dem Gras waren, in das sie sich krallte. Die Pont Neuf befand sich wenige Meter entfernt. Sie lag neben einem Zelt auf der rive droite, und Paris dröhnte. Und sie war nicht tot. Nicht. Tot. Ihr Magen tat ihr weh, ihre Lunge, alles tat weh, sogar ihre Haare, die nass, grau und schwer auf ihre Schultern fielen. Das Herz, der Kopf, die Seele, der Bauch, die Wangen, alles. »Nicht tot?«, keuchte sie verzweifelt. Der Mann mit dem Fischerhemd lächelte, dann versank sein Lächeln hinter einem Schatten aus Ärger. Er deutete auf den Fluss, tippte sich an die Stirn und deutete auf seine nackten Füße.
»Warum?« Sie wollte ihn anschreien, aber ihre Stimme zerbrach in heiserem Flüstern. »Warum haben Sie das gemacht?« Er streckte die Arme hoch, ahmte einen Kopfsprung nach. Zeigte auf Marianne, die Seine und sich. Hob die Achseln, als ob er sagen wollte: »Was hätte ich anderes tun sollen?« »Ich hatte ... einen Grund. Hatte viele Gründe! Sie hatten nicht das Recht, mir den Tod zu nehmen. Sind Sie Gott? Nein, sind Sie nicht, sonst wäre ich ja tot!« Der Mann mit den blauen Augen unter den schwarzen, dichten Augenbrauen sah Marianne an, als ob er verstand. Er zog sein nasses Hemd über den Kopf und wrang es aus. Sein Blick fiel auf das Mal auf Mariannes linker Brust, das durch die aufgegangene Knopfleiste zu sehen war. Seine Augenbrauen schnellten überrascht nach oben. Sie zog den grauen Kleiderstoff panisch mit einer Hand zusammen. Das hässliche Mal eine seltene Pigmentstörung in Form von Feuerflammen , sie hatte es ihr ganzes Leben unter zugeknöpften Blusen und hochgeschlossenen Kleidern versteckt. Niemals war sie schwimmen gegangen, nur nachts, wenn niemand sie sehen konnte. Das Mal, das ihre Mutter Hexenfut genannt hatte und Lothar Teufelsding; er hatte es nie berührt und immer die Augen geschlossen, wenn er zu ihr kam und sich fünf Minuten in ihr ausruhte.
Dann registrierte Marianne ihre nackten Beine. Verzweifelt versuchte sie, den triefend nassen Saum des Kleides herabzuziehen und gleichzeitig die Knöpfe am Busen zu schließen. Sie schlug die ausgestreckte Hand des Mannes zurück, der ihr aufhelfen wollte, und stand auf. Sie strich sich das Kleid glatt, das nass und schwer an ihr herunterhing. Ihre Haare rochen nach brackigem Wasser. Sie ging mit unsicheren Schritten auf die Quaimauer zu. Zu wenig. Zu wenig, um sich herabzustürzen, sie würde sich verletzen, aber nicht sterben. »Madame!«, bat der Mann, eine volle Stimme, und griff nach ihrem Arm. Sie schlug die Hand erneut weg. Schlug mit beiden Händen nach ihm, seinem Gesicht, seinen Armen, mit geschlossenen Augen, doch traf nur Luft. Dann trat sie nach ihm. Er wich aus, ohne zurückzuweichen. Für andere musste es so aussehen, als tanzten sie eine tragische Komödie der Liebe. »Mir!«, stieß sie hervor, Tritt um Tritt, »mir gehörte mein Tod, mir und sonst niemandem, Sie durften ihn mir nicht wegnehmen!« »Madame«, bat er erneut und umschlang Marianne mit beiden Armen. Er hielt sie fest, bis sie aufhörte, nach ihm zu treten, und sich schließlich erschöpft an seine nackte Schulter lehnte.
Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht, seine Fingerkuppen spröde wie Stroh. Er roch nach Übernächtigung und der Seine, und er roch nach Äpfeln auf einem sonnenwarmen Holzregal. Er begann, sie in seinen Armen zu wiegen, so sanft, wie sie noch nie gewiegt wurde. Marianne begann zu weinen. Sie versteckte sich in den Armen des Fremden, und er hörte nicht auf, sie zu halten und zu wiegen, während sie weinte, um ihr Leben, um ihren Tod. »Mais non. Non.« Der Mann schob sie ein Stück von sich fort, hob ihr Kinn an und sagte: »Venez avec moi. Venez. On y va. Allez.« Er zog sie mit sich. Marianne fühlte sich unendlich kraftlos, die groben Steine stießen ihr in die nackten Fersen. Der Mann ließ sie nicht los, während er sie hinauf zur Pont Neuf führte. Als sie die Brücke betraten, verscheuchte der Fremde mit einem Pfiff zwei Clochards, die sich über zwei Paar Schuhe Damen- und ungleiche Herrenschuhe beugten; der eine hatte Mariannes Mantel an seine Brust gedrückt, der andere mit der verfilzten Wollmütze biss gerade auf den Ehering und verzog das Gesicht. Als sie auf derselben Höhe waren, zischte der Mann die beiden Clochards an. Der größere zog ein Mobiltelefon hervor.
Der kleinere hielt Marianne abwartend den Ehering hin. Jetzt fing Marianne an zu beben, der Schüttelfrost stieg aus den Tiefen ihres Körpers empor und wusch durch ihre Adern. Sie schlug dem Clochard den Ring aus der Hand und wollte auf die Brüstung klettern, doch alle drei Männer sprangen gleichzeitig nach vorn und hielten sie fest. In ihren Augen sah Marianne nur Mitleid und Angst, für etwas belangt zu werden, das sie nichts anging. »Fasst mich nicht an!«, schrie sie. Keiner ließ sie los. Sie ließ sich widerwillig auf die Bank setzen, der Große legte seinen schweren Mantel um Mariannes Schultern, der andere kratzte sich an der Mütze und kniete sich, auf eine ruppige Anweisung hin, nieder, um Mariannes Füße mit dem Ärmel seiner Jacke zu trocknen. Ihr Retter telefonierte. Die Clochards setzten sich neben Marianne auf die Bank. Sanft hielten sie ihre Hände fest, als sie versuchte, sich in die Pulsadern zu beißen. Einer von ihnen bückte sich und legte Marianne ihren Ehering in das hohle Nest ihrer Hände. Sie starrte auf den matten, gelbgoldenen Reif. Einundvierzig Jahre hatte sie ihn getragen. Nur einmal hätte sie ihn abgelegt. Beinahe. An ihrem vierzigsten Hochzeitstag.
Sie hatte das graue Blumenkleid aufgebügelt, die Bananenknoten-Frisur aus einer Zeitschrift abgeschaut. Aus einer drei Monate alten Zeitschrift, die sie aus einem Altpapiercontainer gezogen hatte. Sie hatte ein wenig Chanel-Parfüm benutzt, eine Probe, die der weggeworfenen Zeitschrift beigelegen hatte, es roch blumig, und sie hätte gern ein rotes Halstuch gehabt. Dann öffnete sie die Sektflasche und wartete auf ihren Mann. »Wie siehst du denn aus?«, war Lothars erste Frage gewesen. Sie hatte sich vor ihm gedreht und ihm den Sekt gereicht. »Auf uns«, hatte sie gesagt, »Auf vierzig Jahre Ehe.« Er hatte genippt und dann an ihr vorbei zum Kacheltisch gesehen, auf dem die geöffnete Flasche stand. »Den teuren Sekt? Muss das sein, weißt du, wie viel der kostet?!« »Es ist unser Hochzeitstag.« »Das ist kein Grund, herumzuprassen. Du kannst mit meinem Geld nicht einfach machen, was du willst.« Sie hatte damals nicht geweint. Sie hatte nie im Beisein von Lothar geweint. Nur unter der Dusche, wo er es nicht sehen konnte. Sein Geld. Sie hätte gern für ihr eigenes Geld gearbeitet. Sie hatte gearbeitet, weiß Gott, erst auf dem Hof ihrer Mutter im Wendland, dann als Hebamme zusammen mit ihrer Großmutter und schließlich als Hauswirtschafterin, bis Lothar sie heiratete und er es sich verbat, dass sie Fremden den Haushalt führte; sie hatte seinen zu führen. Sie war seine Putzfrau gewesen, seine Köchin, seine Gärtnerin, seine Gattin, sein Frauchen, »sein Stützpunkt«, wie er es nannte.
Für ihre Mutter war sie Sterbepflegerin gewesen, zwanzig Jahre, erst an Mariannes zweiundvierzigstem Geburtstag war es vorbei gewesen. Marianne hatte das Haus bis dahin fast nur zum Einkaufen verlassen, zu Fuß, Lothar hatte ihr verboten, das Auto zu nehmen, und ihre Mutter hatte jeden Tag ins Bett gemacht. Sie konnte nicht selbst aufs Klo gehen, aber Marianne beschimpfen, das konnte sie, jeden Tag, und Lothar schlief immer öfter in der Kaserne oder ging alleine aus, er schrieb seinem Frauchen aus seinen Urlauben Postkarten und ließ die Mamuschka herzlich grüßen. Marianne ließ den Ehering fallen. In diesem Augenblick hörte Marianne die Sirene und schloss die Augen, bis der gellende Ton, der sich aus dem Straßengedärm der Stadt näherte, vor ihr innehielt. Die Clochards wichen vor dem blauen zuckenden Licht zurück, und als zwei Sanitäter und eine kleine Frau mit einem Koffer auf sie zueilten, trat der Mann mit dem Fischerhemd vor, wies auf Marianne, zeigte auf die Seine und tippte wieder an seinen Kopf. Er hält mich für eine Verrückte, dachte Marianne. Sie versuchte, in ihr Gesicht das Lächeln zu pressen, das sie Lothar seit Jahrzehnten zeigte.
»Du bist viel hübscher, wenn du lächelst«, hatte er nach ihrer ersten Verabredung gesagt. Er war der erste Mann, der sie hübsch genannt hatte, trotz des Mals, und trotz allem anderen. Sie war nicht verrückt. Nein. Und sie war nicht tot. Sie sah zu dem Mann, der sie aus der Seine gezogen hatte, ohne dass sie darum gebeten hatte. Er war der Verrückte. Verrückt genug, um anzunehmen, dass man nur zu überleben bräuchte, um zu leben. Sie ließ sich von den Sanitätern auf die Liege schnallen. Als sie sie hochhoben und auf die geöffneten Türen des Krankenwagens zurollten, griff der Fremde mit den Himmelsaugen nach Mariannes Hand. Sie fühlte sich warm an, warm und vertraut. Marianne sah ihr Spiegelbild in seinen großen, schwarzen Pupillen; sie sah ihre hellen Augen, die ihr immer zu groß erschienen waren, die Nase, die so klein war, ein herzförmiges Gesicht und dunkelgraues Haar, graubraun wie totes Holz. Als sie ihre Hand öffnete, lag ihr Ehering darin. »Entschuldigen Sie die Umstände«, sagte sie, doch er schüttelte den Kopf. »Excusez-moi«, ergänzte sie. »Il n'y a pas de quoi«, sagte er ernsthaft und klopfte sich mit der flachen Hand auf seine Brust. »Vous avez compris?«, fragte er.
Marianne lächelte. Was immer er meinte, er hatte bestimmt recht. »Je m'appelle Eric.« Er reichte der Ärztin Mariannes Handtasche. »Marianne«, wollte Marianne sagen, ließ es jedoch sein; es reichte, wenn er seinen Freunden erzählte, er hätte die Verrückte aus dem Wasser gezogen, wozu ein Name, Namen sagten nichts. Marianne griff noch einmal nach Erics Hand. »Bitte«, sagte sie. »Bitte behalten Sie ihn.« Er starrte auf den Ring, den sie ihm zurückgegeben hatte. Dann schlossen sich die Türen. »Ich hasse dich, Eric«, wisperte Marianne, und ihr war, als ob sie immer noch seine spröden, aber so sanften Finger über ihre Wange streicheln spürte. Auf der Fahrt schnitten ihr die Haltegurte ins Fleisch. Die Ärztin zog eine Spritze auf und stieß sie Marianne in die Armbeuge. Dann nahm sie eine zweite Spritzenspitze mit Schmetterlingsflügeln und schob sie Marianne in den Handrücken, um einen Venentropf anzuschließen.
»Tut mir leid, dass Sie wegen mir noch mal rausmussten«, flüsterte Marianne und sah der Ärztin in die braunen Augen, die ihr rasch auswichen. »Je suis allemande«, murmelte Marianne. »Allemande«. Es hörte sich an wie »eine Mandel«. Die Ärztin breitete eine Decke über sie aus und begann zu diktieren. Der junge Assistent mit dem kargen Bärtchen am Kinn notierte. Das starke Beruhigungsmittel begann zu wirken. »Ich bin eine Mandel«, nuschelte Marianne noch und schlief ein.
© 2010 bei Knaur Verlag Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
Nichts aus dem Müll. Vielleicht noch eine Zeitung, die ihn wärmte. »Schluss mit abgelaufenen Lebensmitteln«, sagte sie. Lothar hatte ihr die Sonderangebote in den Wochenblattbeilagen angekreuzt. Wie andere das Fernsehprogramm der Woche markieren. Samstag: Wetten, dass ...? Sonntag: Tatort. Montag: Paradiescreme mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum. Es wurde gegessen, was angekreuzt war. Marianne schloss die Augen. Lothar. Für seine Freunde Lotto. Oberstabsfeldwebel der Artillerie, Mutter der Kompanie. Lothar Messmann, wohnhaft in Celle, im letzten Haus einer Sackgasse, eine Siedlung wie ein Märklinland, der Jägerzaun direkt am Wendehammer. Ein Mann, dem das Altern gut stand. Lothar. Er liebte seinen Beruf. Er liebte sein Auto. Und er liebte den Fernseher. Er saß immer auf dem Sofa, ein Tablett mit Essen vor sich auf dem gekachelten Tisch, die Fernbedienung in der linken Hand, die Gabel in der rechten, den Ton ganz laut, wie es Artilleristen brauchen.
»Schluss mit Lothar«, flüsterte Marianne. Sie schlug sich auf den Mund. Hatte sie jemand gehört? Sie knöpfte den Mantel auf. Vielleicht wärmte er noch jemanden, auch wenn sie das Futter so oft genäht hatte, das es ein unruhiges, vielfarbiges Muster aufwies. Lothar hatte ihr von seinen Reisen nach Bonn und Berlin zur Zentralverwaltung stets die Shampoofläschchen und dass Nähgarn aus den Hotels mitgebracht. Kleine Manschetten aus Pappe. Graues Garn, schwarzes, weißes, rotes. Wer braucht schon rotes?, dachte Marianne und begann, den hellbraunen Mantel zu falten, Kante auf Kante. So wie sie Lothars Taschentücher gefaltet hatte, die gebügelten Handtücher, Kante auf Kante. Nicht einmal im Leben hatte sie Rot getragen. »Die Farbe der Huren«, hatte ihre Mutter gezischt und ihr eine Ohrfeige gegeben, als Marianne als Elfjährige mit einem roten Halstuch nach Hause gekommen war; sie hatte es gefunden, es hatte nach einem blumigen Parfüm gerochen.
Oben am Montmartre hatte eine Frau am Rinnstein gehockt. Ihr Rock war hochgerutscht, und sie hatte rote Schuhe getragen. Ihre verweinten Augen waren mit Lidschatten verschmiert. »Nur eine betrunkene Hure«, hatte jemand aus der Reisegruppe gesagt. Als Marianne zu ihr gehen wollte, hatte Lothar sie festgehalten. »Mach dich nicht lächerlich, Annilein, die ist doch selber schuld.« Er hatte sie daran gehindert, der Fremden zu helfen, und Marianne weiter in das Restaurant gezogen, in dem die Busreisegesellschaft einen Tisch bestellt hatte. Marianne hatte über die Schulter geschaut, bis die französische Reiseleiterin ihr kopfschüttelnd erklärt hatte: »Je connais la chanson es ist immer dieselbe Leier, dabei ist es ihre eigene Schuld.« Lothar hatte genickt, und Marianne hatte sich selbst dort im Rinnstein gesehen. Das war der Anfang, und nun stand sie hier. Sie war noch vor der Vorspeise gegangen, weil sie es nicht mehr ertragen konnte, zu sitzen und zu schweigen. Lothar hatte es nicht bemerkt, er war in ein Gespräch verwickelt, das er seit zwölf Stunden führte. Mit einer Frau aus Burgdorf, einer fröhlichen Witwe. Die Frau quiekte ständig »incroyable! unglaublich!
«. Ganz gleich, was Lothar sagte. Sie trug einen roten BH unter der weißen Bluse. Marianne war nicht einmal eifersüchtig gewesen. Nur müde. Sie hatte das Lokal verlassen und sich immer weiter treiben lassen, bis sie mitten auf der Pont Neuf stehengeblieben war. Lothar. Es wäre einfach gewesen, ihm die Schuld zu geben. Aber so einfach war es nicht. »Selber schuld, Annilein«, wisperte Marianne. Sie dachte an ihre Hochzeit im Mai vor einundvierzig Jahren. Ihr Vater hatte ihr auf seinen Stock gestützt zugesehen, wie sie Stunde um Stunde vergeblich gewartet hatte, von ihrem Mann endlich zum Tanz gebeten zu werden. »Mein Stehaufmädchen«, hatte Mariannes Vater gesagt, seine Stimme vom Krebs geschwächt. Sie hatte gefroren in dem dünnen weißen Kleid und nicht gewagt, sich zu bewegen. Nicht dass alles nur ein Traum gewesen war und er aufhörte, sobald sie einen falschen Schritt tat. »Versprichst du mir, dass du glücklich wirst?«, hatte ihr Vater sie gefragt, und Marianne hatte mit Ja geantwortet. Sie war neunzehn. Am Ende war das nichts weiter als eine große Lüge gewesen. Ihr Vater war zwei Tage nach der Hochzeit gestorben. Marianne schüttelte den gefalteten Mantel wieder auf, schleuderte ihn auf den Boden und trampelte mutwillig auf ihm herum. »Schluss! Schluss jetzt! Schluss mit mir!«
Sie trat ein letztes Mal auf den Mantel und kam sich verwegen vor. Das Gefühl verging so rasch, wie es aufgebrandet war. Sie hob den Mantel auf und legte ihn auf die Lehne der Bank. Selber schuld. Es gab nun nichts mehr, das sie ablegen konnte. Sie besaß keinen Schmuck. Keinen Hut. Sie besaß nichts. Ihre abgeschabte Handtasche, in der sich ein Paris-Reiseführer, ein paar Salz- und Zuckertütchen, eine Haarklammer, ihr Ausweis und ihre Geldbörse befanden, stellte sie zu den Schuhen und dem Ring. Marianne begann, auf die Brüstung zu steigen. Sie rollte sich erst auf den Bauch, zog das andere Bein nach und drohte dann zurück über die Kante abzurutschen. Ihr Herz klopfte hart, ihr Puls raste, der rauhe Sandstein schürfte ihre Knie auf. Ihre Zehen fanden einen Mauerspalt, sie drückte sich nach oben. Dann hatte sie es geschafft. Sie setzte sich auf und schwang ihre Füße über den Rand der Brüstung. Nur abstoßen und fallen lassen, dabei gab es nichts falsch zu machen. Marianne dachte an die Mündung der Seine bei Honfleur, die ihr Körper nach all den Schleusen und Ufern passieren würde, bevor er das Meer erreichte. Sie stellte sich vor, wie sie sich auf den Wellen um sich selber drehen würde; als ob sie tanzte, zu einem Lied, das nur sie und das Meer würden hören können. Honfleur.
Da war Erik Satie geboren, sie liebte seine Musik, liebte ohnehin jede Art von Musik. Musik war wie ein Film, den sie hinter geschlossenen Lidern sah, und bei Satie sah sie das Meer, obgleich sie nie am Meer gewesen war. »Ich liebe dich, Erik. Ich liebe dich«, flüsterte Marianne, nie hatte sie das zu einem anderen Mann als Lothar gesagt. Wann hatte er zuletzt gesagt, dass er sie liebte? Hatte er es jemals gesagt? Marianne wartete auf die Angst, doch sie kam nicht. Der Tod ist nicht umsonst. Er kostet das Leben. Was ist meines wert? Nichts. Kein fairer Tausch für den Teufel. Selber schuld. Als sie ihre Hände fest in die Steinbrüstung stemmte und nach vorn rutschte, zögerte Marianne und dachte an die Orchidee, die sie im Müll gefunden hatte. Dass sie nach einem halben Jahr Pflege und Vorsingen nun nicht erleben würde, wie sich die Knospe öffnete. Dann stieß Marianne sich mit beiden Händen ab. Der Sprung wandelte sich zum Fall, der Fall riss ihr die Arme hoch. Während sie in den Wind hineinfiel, dachte Marianne an die Lebensversicherung, die bei Selbstmord nicht ausgezahlt werden würde. 124 563 Euro perdu. Lothar würde außer sich sein.
Doch ein fairer Tausch. Mit diesem Gedanken schlug Marianne in der eiskalten Seine auf. Ein Gefühl der wilden Freude, das sich in tiefe Scham verwandelte, als ihr graues Blumenkleid ihren Kopf umschloss, während sie versank. Sie versuchte verzweifelt, den Rocksaum nach unten zu drücken, damit niemand ihre nackten Beine sah. Irgendwann gab sie auf und breitete die Arme aus, sie öffnete den Mund und atmete das Wasser ein, so tief sie konnte. Sterben war wie Schweben. Marianne lehnte sich zurück. Es war so schön. Dieses Glück hörte nicht auf, und man konnte es schlucken. Sie trank alles aus. Siehst du, Papa, versprochen ist versprochen. Sie sah eine Orchidee, eine violette Blüte, und alles war Musik. Als sich ein Schatten über sie beugte, erkannte sie den Tod; er trug ihr eigenes Gesicht, das Gesicht eines alt gewordenen Mädchens mit hellen Augen und abgeschnittenen braunen Zöpfen. Sein Mund war warm. Sein Bart kratzte, und immer wieder legten sich seine Lippen auf die ihren, Marianne schmeckte Zwiebelsuppe und Rotwein, Zigaretten und Zimt.
Der Tod saugte an ihr, er lutschte, er war hungrig. Marianne strampelte. Zwei kräftige Hände legten sich auf ihren Busen. Sie versuchte matt, diese kalten Finger aufzubiegen, die ihre Brust aufbrachen, Stoß um Stoß. Ein Kuss. Kälte stieß in ihren Rachen. Marianne riss die Augen auf, ihr Mund öffnete sich weit, und sie spie dunkles dreckiges Wasser, sie bäumte sich stöhnend auf, und als sie nach Luft schnappte, setzte der Schmerz ein wie eine scharfe Klinge, die ihre Lunge in Fetzen schnitt. Und so laut! Alles war so laut! Wo war die Musik? Wo war das Mädchen? Wo war das Glück? Hatte sie es ausgespuckt? Marianne sackte zurück auf den harten Boden. Der Tod schlug ihr ins Gesicht. Sie blickte nach oben und sah in zwei himmelfarbene Augen, hustete und rang nach Luft. Matt hob sie ihren Arm und gab dem Tod eine schlaffe Ohrfeige zurück. Der Tod redete auf sie ein, in schnellem, melodiösem Französisch, während er sie zwang, sich aufzusetzen.
Marianne gab ihm noch eine Ohrfeige. Sofort schlug er zurück. Diesmal nicht so fest. Nein. Eigentlich hatte er ihre Wange gestreichelt. Sie griff sich ins Gesicht. Wieso spürte sie das? »Wieso?« Ihre Stimme nur ein dumpfes Kratzen. Es war so kalt. Und dieses Rauschen! Marianne sah nach links. Nach rechts. Auf ihre Hände, die grün von dem Gras waren, in das sie sich krallte. Die Pont Neuf befand sich wenige Meter entfernt. Sie lag neben einem Zelt auf der rive droite, und Paris dröhnte. Und sie war nicht tot. Nicht. Tot. Ihr Magen tat ihr weh, ihre Lunge, alles tat weh, sogar ihre Haare, die nass, grau und schwer auf ihre Schultern fielen. Das Herz, der Kopf, die Seele, der Bauch, die Wangen, alles. »Nicht tot?«, keuchte sie verzweifelt. Der Mann mit dem Fischerhemd lächelte, dann versank sein Lächeln hinter einem Schatten aus Ärger. Er deutete auf den Fluss, tippte sich an die Stirn und deutete auf seine nackten Füße.
»Warum?« Sie wollte ihn anschreien, aber ihre Stimme zerbrach in heiserem Flüstern. »Warum haben Sie das gemacht?« Er streckte die Arme hoch, ahmte einen Kopfsprung nach. Zeigte auf Marianne, die Seine und sich. Hob die Achseln, als ob er sagen wollte: »Was hätte ich anderes tun sollen?« »Ich hatte ... einen Grund. Hatte viele Gründe! Sie hatten nicht das Recht, mir den Tod zu nehmen. Sind Sie Gott? Nein, sind Sie nicht, sonst wäre ich ja tot!« Der Mann mit den blauen Augen unter den schwarzen, dichten Augenbrauen sah Marianne an, als ob er verstand. Er zog sein nasses Hemd über den Kopf und wrang es aus. Sein Blick fiel auf das Mal auf Mariannes linker Brust, das durch die aufgegangene Knopfleiste zu sehen war. Seine Augenbrauen schnellten überrascht nach oben. Sie zog den grauen Kleiderstoff panisch mit einer Hand zusammen. Das hässliche Mal eine seltene Pigmentstörung in Form von Feuerflammen , sie hatte es ihr ganzes Leben unter zugeknöpften Blusen und hochgeschlossenen Kleidern versteckt. Niemals war sie schwimmen gegangen, nur nachts, wenn niemand sie sehen konnte. Das Mal, das ihre Mutter Hexenfut genannt hatte und Lothar Teufelsding; er hatte es nie berührt und immer die Augen geschlossen, wenn er zu ihr kam und sich fünf Minuten in ihr ausruhte.
Dann registrierte Marianne ihre nackten Beine. Verzweifelt versuchte sie, den triefend nassen Saum des Kleides herabzuziehen und gleichzeitig die Knöpfe am Busen zu schließen. Sie schlug die ausgestreckte Hand des Mannes zurück, der ihr aufhelfen wollte, und stand auf. Sie strich sich das Kleid glatt, das nass und schwer an ihr herunterhing. Ihre Haare rochen nach brackigem Wasser. Sie ging mit unsicheren Schritten auf die Quaimauer zu. Zu wenig. Zu wenig, um sich herabzustürzen, sie würde sich verletzen, aber nicht sterben. »Madame!«, bat der Mann, eine volle Stimme, und griff nach ihrem Arm. Sie schlug die Hand erneut weg. Schlug mit beiden Händen nach ihm, seinem Gesicht, seinen Armen, mit geschlossenen Augen, doch traf nur Luft. Dann trat sie nach ihm. Er wich aus, ohne zurückzuweichen. Für andere musste es so aussehen, als tanzten sie eine tragische Komödie der Liebe. »Mir!«, stieß sie hervor, Tritt um Tritt, »mir gehörte mein Tod, mir und sonst niemandem, Sie durften ihn mir nicht wegnehmen!« »Madame«, bat er erneut und umschlang Marianne mit beiden Armen. Er hielt sie fest, bis sie aufhörte, nach ihm zu treten, und sich schließlich erschöpft an seine nackte Schulter lehnte.
Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht, seine Fingerkuppen spröde wie Stroh. Er roch nach Übernächtigung und der Seine, und er roch nach Äpfeln auf einem sonnenwarmen Holzregal. Er begann, sie in seinen Armen zu wiegen, so sanft, wie sie noch nie gewiegt wurde. Marianne begann zu weinen. Sie versteckte sich in den Armen des Fremden, und er hörte nicht auf, sie zu halten und zu wiegen, während sie weinte, um ihr Leben, um ihren Tod. »Mais non. Non.« Der Mann schob sie ein Stück von sich fort, hob ihr Kinn an und sagte: »Venez avec moi. Venez. On y va. Allez.« Er zog sie mit sich. Marianne fühlte sich unendlich kraftlos, die groben Steine stießen ihr in die nackten Fersen. Der Mann ließ sie nicht los, während er sie hinauf zur Pont Neuf führte. Als sie die Brücke betraten, verscheuchte der Fremde mit einem Pfiff zwei Clochards, die sich über zwei Paar Schuhe Damen- und ungleiche Herrenschuhe beugten; der eine hatte Mariannes Mantel an seine Brust gedrückt, der andere mit der verfilzten Wollmütze biss gerade auf den Ehering und verzog das Gesicht. Als sie auf derselben Höhe waren, zischte der Mann die beiden Clochards an. Der größere zog ein Mobiltelefon hervor.
Der kleinere hielt Marianne abwartend den Ehering hin. Jetzt fing Marianne an zu beben, der Schüttelfrost stieg aus den Tiefen ihres Körpers empor und wusch durch ihre Adern. Sie schlug dem Clochard den Ring aus der Hand und wollte auf die Brüstung klettern, doch alle drei Männer sprangen gleichzeitig nach vorn und hielten sie fest. In ihren Augen sah Marianne nur Mitleid und Angst, für etwas belangt zu werden, das sie nichts anging. »Fasst mich nicht an!«, schrie sie. Keiner ließ sie los. Sie ließ sich widerwillig auf die Bank setzen, der Große legte seinen schweren Mantel um Mariannes Schultern, der andere kratzte sich an der Mütze und kniete sich, auf eine ruppige Anweisung hin, nieder, um Mariannes Füße mit dem Ärmel seiner Jacke zu trocknen. Ihr Retter telefonierte. Die Clochards setzten sich neben Marianne auf die Bank. Sanft hielten sie ihre Hände fest, als sie versuchte, sich in die Pulsadern zu beißen. Einer von ihnen bückte sich und legte Marianne ihren Ehering in das hohle Nest ihrer Hände. Sie starrte auf den matten, gelbgoldenen Reif. Einundvierzig Jahre hatte sie ihn getragen. Nur einmal hätte sie ihn abgelegt. Beinahe. An ihrem vierzigsten Hochzeitstag.
Sie hatte das graue Blumenkleid aufgebügelt, die Bananenknoten-Frisur aus einer Zeitschrift abgeschaut. Aus einer drei Monate alten Zeitschrift, die sie aus einem Altpapiercontainer gezogen hatte. Sie hatte ein wenig Chanel-Parfüm benutzt, eine Probe, die der weggeworfenen Zeitschrift beigelegen hatte, es roch blumig, und sie hätte gern ein rotes Halstuch gehabt. Dann öffnete sie die Sektflasche und wartete auf ihren Mann. »Wie siehst du denn aus?«, war Lothars erste Frage gewesen. Sie hatte sich vor ihm gedreht und ihm den Sekt gereicht. »Auf uns«, hatte sie gesagt, »Auf vierzig Jahre Ehe.« Er hatte genippt und dann an ihr vorbei zum Kacheltisch gesehen, auf dem die geöffnete Flasche stand. »Den teuren Sekt? Muss das sein, weißt du, wie viel der kostet?!« »Es ist unser Hochzeitstag.« »Das ist kein Grund, herumzuprassen. Du kannst mit meinem Geld nicht einfach machen, was du willst.« Sie hatte damals nicht geweint. Sie hatte nie im Beisein von Lothar geweint. Nur unter der Dusche, wo er es nicht sehen konnte. Sein Geld. Sie hätte gern für ihr eigenes Geld gearbeitet. Sie hatte gearbeitet, weiß Gott, erst auf dem Hof ihrer Mutter im Wendland, dann als Hebamme zusammen mit ihrer Großmutter und schließlich als Hauswirtschafterin, bis Lothar sie heiratete und er es sich verbat, dass sie Fremden den Haushalt führte; sie hatte seinen zu führen. Sie war seine Putzfrau gewesen, seine Köchin, seine Gärtnerin, seine Gattin, sein Frauchen, »sein Stützpunkt«, wie er es nannte.
Für ihre Mutter war sie Sterbepflegerin gewesen, zwanzig Jahre, erst an Mariannes zweiundvierzigstem Geburtstag war es vorbei gewesen. Marianne hatte das Haus bis dahin fast nur zum Einkaufen verlassen, zu Fuß, Lothar hatte ihr verboten, das Auto zu nehmen, und ihre Mutter hatte jeden Tag ins Bett gemacht. Sie konnte nicht selbst aufs Klo gehen, aber Marianne beschimpfen, das konnte sie, jeden Tag, und Lothar schlief immer öfter in der Kaserne oder ging alleine aus, er schrieb seinem Frauchen aus seinen Urlauben Postkarten und ließ die Mamuschka herzlich grüßen. Marianne ließ den Ehering fallen. In diesem Augenblick hörte Marianne die Sirene und schloss die Augen, bis der gellende Ton, der sich aus dem Straßengedärm der Stadt näherte, vor ihr innehielt. Die Clochards wichen vor dem blauen zuckenden Licht zurück, und als zwei Sanitäter und eine kleine Frau mit einem Koffer auf sie zueilten, trat der Mann mit dem Fischerhemd vor, wies auf Marianne, zeigte auf die Seine und tippte wieder an seinen Kopf. Er hält mich für eine Verrückte, dachte Marianne. Sie versuchte, in ihr Gesicht das Lächeln zu pressen, das sie Lothar seit Jahrzehnten zeigte.
»Du bist viel hübscher, wenn du lächelst«, hatte er nach ihrer ersten Verabredung gesagt. Er war der erste Mann, der sie hübsch genannt hatte, trotz des Mals, und trotz allem anderen. Sie war nicht verrückt. Nein. Und sie war nicht tot. Sie sah zu dem Mann, der sie aus der Seine gezogen hatte, ohne dass sie darum gebeten hatte. Er war der Verrückte. Verrückt genug, um anzunehmen, dass man nur zu überleben bräuchte, um zu leben. Sie ließ sich von den Sanitätern auf die Liege schnallen. Als sie sie hochhoben und auf die geöffneten Türen des Krankenwagens zurollten, griff der Fremde mit den Himmelsaugen nach Mariannes Hand. Sie fühlte sich warm an, warm und vertraut. Marianne sah ihr Spiegelbild in seinen großen, schwarzen Pupillen; sie sah ihre hellen Augen, die ihr immer zu groß erschienen waren, die Nase, die so klein war, ein herzförmiges Gesicht und dunkelgraues Haar, graubraun wie totes Holz. Als sie ihre Hand öffnete, lag ihr Ehering darin. »Entschuldigen Sie die Umstände«, sagte sie, doch er schüttelte den Kopf. »Excusez-moi«, ergänzte sie. »Il n'y a pas de quoi«, sagte er ernsthaft und klopfte sich mit der flachen Hand auf seine Brust. »Vous avez compris?«, fragte er.
Marianne lächelte. Was immer er meinte, er hatte bestimmt recht. »Je m'appelle Eric.« Er reichte der Ärztin Mariannes Handtasche. »Marianne«, wollte Marianne sagen, ließ es jedoch sein; es reichte, wenn er seinen Freunden erzählte, er hätte die Verrückte aus dem Wasser gezogen, wozu ein Name, Namen sagten nichts. Marianne griff noch einmal nach Erics Hand. »Bitte«, sagte sie. »Bitte behalten Sie ihn.« Er starrte auf den Ring, den sie ihm zurückgegeben hatte. Dann schlossen sich die Türen. »Ich hasse dich, Eric«, wisperte Marianne, und ihr war, als ob sie immer noch seine spröden, aber so sanften Finger über ihre Wange streicheln spürte. Auf der Fahrt schnitten ihr die Haltegurte ins Fleisch. Die Ärztin zog eine Spritze auf und stieß sie Marianne in die Armbeuge. Dann nahm sie eine zweite Spritzenspitze mit Schmetterlingsflügeln und schob sie Marianne in den Handrücken, um einen Venentropf anzuschließen.
»Tut mir leid, dass Sie wegen mir noch mal rausmussten«, flüsterte Marianne und sah der Ärztin in die braunen Augen, die ihr rasch auswichen. »Je suis allemande«, murmelte Marianne. »Allemande«. Es hörte sich an wie »eine Mandel«. Die Ärztin breitete eine Decke über sie aus und begann zu diktieren. Der junge Assistent mit dem kargen Bärtchen am Kinn notierte. Das starke Beruhigungsmittel begann zu wirken. »Ich bin eine Mandel«, nuschelte Marianne noch und schlief ein.
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Autoren-Porträt von Nina George
Die Publizistin Nina George, geboren 1973, arbeitet seit 1992 als freie Journalistin, Schriftstellerin und Kolumnistin. George schreibt Wissenschaftsthriller und Romane, Reportagen, Kurzgeschichten sowie Kolumnen. Unter ihrem Pseudonym Anne West gehört Nina George zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Erotikautorinnen. Mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Jens J. Kramer, schreibt Nina George unter dem gemeinsamen Pseudonym Jean Bagnol Provencethriller. Nina George lebt in Hamburg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Nina George
- 2010, 331 Seiten, Maße: 12,5 x 19,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Knaur
- ISBN-10: 3426663368
- ISBN-13: 9783426663363
Rezension zu „Die Mondspielerin “
"Für Bretagne-Fans, Frauen- und Menschenmöger sowie Lebensgenießer ein Muss." -- Welt am Sonntag, 09.05.2010"[...] Nina George hat einen großartigen Roman geschrieben. Ein liebevolles, warmherziges und lebenskluges Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen mag. 'Die Mondspielerin' ist aber auch ein gefährliches Buch. Es berührt viele Träume, und seine Botschaft an die Leser lautet: Sei mutig, finde deine eigenen Sehnsuchtsorte - und lass sie nie mehr los, was immer passiert. Es ist schließlich dein Leben!" -- Hamburger Abendblatt Online, 05.03.2010
"In Nina Georges Roman wird viel gekocht, gegessen, getrunken, getanzt und musiziert (...) Der 1973 geborenen Journalistin ist ein schöner, komisch-trauriger Roman gelungen, trotz des märchenhaften Inhalts fern von jeglichem Kitsch." -- Main-Echo, 17.07.2010
"Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite so schön geschrieben, dass man eigentlich gar nicht aufhören kann zu lesen und mit Marianne leidet und glücklich ist. Eine wundervolle Sommerlektüre." -- schwaebische-post.de, 24.06.2010
"'Die Mondspielerin' schafft es, bei all der Romantik nie dem Kitsch zu verfallen. Die schöne Landschaft der Bretagne und die schrulligen personen wachsen einem schnell ans Herz. Ein rundum schönes Buch, das zeigt, dass es nie zu spät ist, sein leben zu ändern." -- Radio Herford, 28.04.2010
"Eine Geschichte voller Hoffnung, Weisheit und bretonischen Zauber; eine Geschichte über das eigene Leben, für das es nie zu spät ist. " -- Pforzheimer Zeitung, 23.04.2010
"Nina George ist für mich eine begnadete Tänzerin auf dem Meer der Worte. Das Lied, zu dem sie tanzt, erzählt von Liebe, von der Sehnsucht, von der Selbstaufgabe, verpassten Chancen und der Gelegenheit, sie noch einmal aufzugreifen. Was für eine Sinfonie!" -- Frauencoaching.de, 14.04.2010
"Eine romantische und zu Herzen gehende Geschichte." -- Mindener Tageblatt, 08.04.2010
"Zauberhaft gefühlvoll. [...] Nina George hat es geschafft, mich in die
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Bretagne zu entführen, indem sie sie mit so viel Liebe beschrieben hat, dass ich schon fast das Meer riechen konnte." -- Herzgedanke.de, 22.03.2010
Die "Hamburger-Abendblatt"- Kolumnistin Nina Geirge hat einen großartigen Debütroman geschrieben. Ein liebevolles, warmherziges und lebenskluges Buch, das man einmal mit dem Lesen begonnnen, gar nicht mehr aus der Hand legen mag. "Die Mondspielerin" ist auch ein gefährliches Buch. Es berührt viele Träume, und seine Botschaft an die Leser lautet: Sei mutig, finde deine eigenen Sehnsuchtsorte- und lass sie nie mehr los, was immer passiert. Es ist schließlich dein Leben!" -- Bergdorfer Zeitung, 05.03.2010
"Wunderbar anrührend und humorvoll geschrieben sowie voller Spannung und guter Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite." -- Der Hamburger, Sommer 2010
Die "Hamburger-Abendblatt"- Kolumnistin Nina Geirge hat einen großartigen Debütroman geschrieben. Ein liebevolles, warmherziges und lebenskluges Buch, das man einmal mit dem Lesen begonnnen, gar nicht mehr aus der Hand legen mag. "Die Mondspielerin" ist auch ein gefährliches Buch. Es berührt viele Träume, und seine Botschaft an die Leser lautet: Sei mutig, finde deine eigenen Sehnsuchtsorte- und lass sie nie mehr los, was immer passiert. Es ist schließlich dein Leben!" -- Bergdorfer Zeitung, 05.03.2010
"Wunderbar anrührend und humorvoll geschrieben sowie voller Spannung und guter Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite." -- Der Hamburger, Sommer 2010
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Kommentar zu "Die Mondspielerin"
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