Die optimale Bewerbung für das Ausland

Wird der interessierende Betrieb durch Vermittlung, Angebotoder Stellengesuch gefunden, bekommen Sie oft eine Vorgabe, in welcher FormIhre Bewerbung er­wartet wird. Hier kommt dann auch die schriftlicheBe­werbung zum Zuge. Der Versand erfolgt allerdings nicht unbedingt perPost, sondern oft eher über E­Mail. In diesen Fällen sind mitunter auchvollständige Unterlagen gefragt. Sollen dagegen freie Bewerbungen schriftlichversandt werden, sei es per E-Mail oder per Post, so ist eher eine Kurzanfrageohne Unterlagen angezeigt; die Gefahr, mit schriftlichen Bewerbungen direkt imPapierkorb zu landen, ist allerdings groß.

Ganz gleich, in welcher Form Sie den Erstkontakt mit IhremWunschbetrieb herstellen, ob nun durch persönli­ches Vorsprechen, telefonischoder schriftlich, gewisse Dinge müssen Sie bei Ihrem Erstauftritt inhaltlich stets anbringen.

Im Folgenden dazu einige Hinweise, was bei Auslandsbe­werbungenbesonders zu beachten ist:

Zunächst einmal müssen Sie sich kurz vorstellen und mit­teilen,auf welchem Wege Ihre Gesprächspartner Sie erreichen können.

Ebenso müssen Sie den richtigen Gesprächspartnerherausfinden, zutreffend bezeichnen und gerade bei Aus­landsbewerbungenmöglichst namentlich ansprechen. Der angemessene Auftakt für IhreBewerbung will ge­funden werden.

Inhaltlich müssen Sie in überzeugender Form präsen­tieren, was Sie zubieten haben.

Zusätzlich ist in irgendeiner Form eine kurze Begrün­dungIhrer Bewerbung erforderlich.

Und eine solche Kontaktaufnahme braucht zur gefälli­genAbrundung auch noch einen gelungenen Schluss.

Direktes persönliches Vorsprechen

Einfach vorbeigehen und nach Arbeit fragen, das ist in Deutschlandvöllig unüblich. Aber bei einer Auslandsbe­werbung kann dies durchaus derschnellste Weg zu einer Stelle sein.

Voraussetzungen: Insbesondere in Ländern wieItalien oder Spanien und bei kleineren Betrieben kann dieser Weg, insbesonderein Verbindung mit privaten oder geschäft­lich erworbenen persönlichenKontakten, durchaus Er­folgsaussichten haben. In USA und Großbritannien gilt Ähnlicheseher für die telefonische Kontaktaufnahme. Umso mehr kann persönlichesVorsprechen Erfolg ver­sprechen, wenn Sie »nur« eine Praktikumsstelle oder eineandere einfache Tätigkeit suchen.

Offensichtlich müssen Sie für dieses Vorgehen vor Ort sein.Diese Möglichkeit könnte also besonders dann in­teressant für Sie sein, wennSie Ihre Partnerin oder Ihren Partner begleiten, die oder der eine Stelle imAusland angetreten hat. Sie können natürlich auch die Möglichkeit ins Augefassen, vorab ein paar Wochen in Ihrem Zielland zu verbringen, um dort aufdiese Weise nach einer Stelle zu suchen.

Vorgehen: Wie Sie Betriebe finden, die Sieansprechen können, haben Sie bereits im vorangegangenen 3. Kapitel im Abschnitt»Freie Bewerbungen« gesehen. Jetzt suchen Sie Ihre ausgewählten Betriebe auf.Ihre erste Aufgabe ist es, zu den entscheidenden Leuten vorzudringen. Sie wer­dendie Person am Empfang sachlich überzeugen müssen, Ihnen zu einem Gespräch mitder für Sie richtigen Frau oder dem richtigen Mann zu verhelfen. Wenn Sie vor allemmit Ihren fachlichen Qualifikationen überzeugen wollen, ist dafür ein führendesMitglied der betreffenden Fachabteilung am geeignetsten. Vertrauen Sie vorallem auf Ihren persönlichen Auftritt, so könnte auch die Per­sonalabteilungder richtige Ansprechpartner für Sie sein. Vorstellungsgespräch: Gelingtes Ihnen, vorgelassen zu werden, sollte Ihnen klar sein, dass das bevorstehendeGespräch in Kurzform nicht weniger ist als ein echtes Vor­stellungsgespräch,wie weiter unten beschrieben. Dies gilt sowohl für die in Kapitel 7 behandelteArt, wie Sie sich vorbereiten sollten, von inhaltlichen Fragen bis zur richti­genKleidung, als auch für Themen und Strategie der Ge­sprächsführung (wie inKapitel 8 erläutert). Unterlagen: Zu einer Bewerbung gehörenimmer auch Papiere. Sie sollten zu Ihren Gesprächen in jedem Fall einenschriftlichen Lebenslauf (Kapitel 5) und die ange­messenen Unterlagen (Kapitel6) dabeihaben, damit Sie Ihren Gesprächspartnern bei Interesse einen Satz davonüberlassen können. Denn in aller Regel wird das Ergeb­nis, das Sie in diesemVorstellungsgespräch erzielen kön­nen, nicht die sofortige Einstellung, sondernerst einmal die Einladung zu einem zweiten Gespräch sein.

© 2004 by Wilhelm Heyne Verlag, München