Die Schwanendiebe
Roman
Der neue Roman von der Bestsellerautorin Historiker
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Die Schwanendiebe “
Der neue Roman von der Bestsellerautorin Historiker
Klappentext zu „Die Schwanendiebe “
Der Psychiater Andrew Marlow liebt seinen Beruf, seine gelegentliche Malerei und sein unabhängiges Leben. Als der berühmte Maler Robert Oliver sein Patient wird, ist es damit vorläufig vorbei. Der Künstler hatte versucht, ein Gemälde in der National Gallery of Art in Washington mit einem Messer zu attackieren. Béatrice de Clerval ist eine begabte junge Malerin in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts in Paris. Ihr Mentor Olivier Vignot veranlasst, dass eines ihrer Gemälde unter Pseudonym in einer Salon-Ausstellung der Impressionisten gezeigt wird. Was hat das Schicksal dieser Künstlerin, deren Briefe an ihren Malerfreund sich im Besitz des genialen Künstlers Robert Oliver befinden, mit dessen zerstörerischem Wahn zu tun? Mit großer psychologischer Einfühlung beschreibt Elizabeth Kostova in ihrem spannenden neuen Roman die Geschichte einer Obsession, einer großen Liebe - und wie die Liebe zur Kunst die Seelen der Menschen bewegt.
Ein Mann stürzt auf ein Gemälde zu, mit gezücktem Messer, rasend vor Wut. Erst in letzter Sekunde wird er von einem Wachmann überwältigt. Was ist es, das den Mann zu dieser rätselhaften Tat getrieben hat? Der Täter Robert Oliver landet auf der Couch von Psychiater Andrew Marlow, der verstehen will, was es mit Olivers Wahn auf sich hat. Was folgt, ist die Spurensuche einer großen, einer unglaublichen Liebesgeschichte.
Lese-Probe zu „Die Schwanendiebe “
Ein Drama für Jack Taylor von Ken Bruen Ich habe keine Familie, nicht im eigentlichen Sinne. Meine
Mutter und ich führten seit Jahren Krieg gegeneinander.
Einen schmutzigen Feldzug aus vollen Rohren, bis sie einen
Schlaganfall hatte. Zu meiner Verblüffung begann mein
Groll gegen sie sich etwas zu legen. Sie erholte sich langsam,
und obwohl wir kaum zueinanderfanden, hatte doch zweifellos
ein Perspektivenwechsel stattgefunden. Ich war bald mit
einem Besuch bei ihr dran. Ihr Kümmerer /Gefährte, Pater
Malachy, blieb fest in seinem Hass auf mich.
Als wäre mir das nicht so was von scheißegal.
Als Jeff und Cathy ihr Baby bekamen, erblickte ich die Unergiebigkeit
meines Daseins Neon-erleuchtet. Als Patenonkel
versuchte ich, mehr Interesse zu zeigen, als ich mir hatte vorstellen
können.
... mehr
Im Bailey's hängte ich mir den Kalender an die Wand. Janet,
das Zimmermädchen, würde er bestimmt aufmuntern. Vor
einiger Zeit, als mein Saufen schon wirklich nicht mehr schön
war, hatte sie mir einen Traktat von Matt Talbot dagelassen.
Meinen aktuellen Zustand schrieb sie zweifellos einem Wunder
von Matt zu. Ich war definitiv auf dem aufsteigenden Ast.
Hatte einen Minikühlschrank auf dem Zimmer, mit Joghurt
und einheimischem Quellwasser bestückt. Machte eine Flasche
auf und streckte mich auf dem Bett aus. Drückte auf die
Fernbedienung und erwischte den Anfang von Oz, dem muskulösen
australischen Gefängnisdrama. Da hatte ich genau
das Richtige gedrückt, das konnte ich nur nicht ahnen. Hätte
ich es gewusst, hätte ich mich dann anders verhalten? Damals
war jedenfalls mein Leben in der Spur, so nah an normal, wie
es nur je gewesen war. Hätte ich mich dafür entschieden, weiterhin
auf dem Pfad zum vollwertigen Mitbürger zu wandeln,
oder zerrte ich bereits an der Leine?
In Oz spitzte sich die Lage zu. Es hatte eine Hinrichtung
stattgefunden, ein Insasse starb an Aids, und ein anderer
bekam den Befehl, einen Neueingang umzubringen. Starker
Tobak war gar kein Ausdruck. Ich drückte es weg, überlegte
flau, ob ich mir Six Feet Under ansehe, die Serie über eine Leichenbestatterfamilie.
In der letzten Folge hatte eine Leiche
einen Fuß eingebüßt, und dann folgte unterschiedlicher Kuddelmuddel
im Zusammenhang mit einem schwulen Polizisten.
Thomas Lynch hätte klagen sollen. Ich beschloss, stattdessen
zu lesen; auf der Straße bekam ich jeden Tag genug
schwarzen Humor geboten.
Hatte einen Blick in die Tagebücher von Jean Rhys geworfen.
Ihr Gefühl von Unbehaustheit, Ortlosigkeit klang
immer voll durch. Ich hatte mal gehört, wie sie als Bürgerin
enteigneten Landes beschrieben wurde, die einer Spur
der Zerstörung durch die unwirtlichen Gefilde ihres Geistes
folgt. Eine Zeit lang wohnte sie über einer Kneipe in
Maidstone ..., in den 1940ern, einer grimmigen Epoche. Sie
schrieb:
»Ich muss schreiben. Wenn ich aufhöre zu schreiben,
wird mein Leben ein erbärmlicher Fehlschlag gewesen sein.
Für an dere Menschen ist es das bereits. Aber es könnte ein
erbärm licher Fehlschlag für mich sein. Ich will den Tod nicht
verdient haben.«
Dies zündete alle Arten von Bomben in meinem Kopf. Das
Telefon klingelte, und ich legte das Buch erleichtert beiseite,
machte:
»Ja?«
»Jack, hier ist Cathy.«
»Tag, Cathy.«
Pause. Ich konnte fast hören, wie sie ihre Worte wog und
wählte. Der Instinkt rief, das wird jetzt was Schwerwiegendes.
»Du musst jemand einen Gefallen tun, Jack.«
»Klar, Süße, wenn ich kann.«
»Stewart will, dass du ihn besuchst.«
»Wer?«
Ein Seufzer, von Ungeduld matt illuminiert.
»Der Drogendealer ..., dein Drogendealer.«
»Oh.«
Jetzt hatte sie es eilig: raus damit, runter damit.
»Er hat dich für Mittwoch, 15 Uhr auf die Besucherliste gesetzt;
du musst pünktlich sein, sonst kannst du eine Woche
warten.«
In meinem Kopf arbeitete es auf Hochtouren, brachte aber
nicht viel, also versuchte ich zu mauern.
»Aber er sitzt im Mountjoy, das ist in Dublin.«
Ihre Geduld war alle.
»Wenn sie nicht umgezogen sind.«
Dies war eher ihr alter Funke. Die Cathy der Punk-Zeit,
die Exfixerin, die ich kennengelernt hatte, Stacheldraht im
Maul, Tätowierungen auf den Armen. Wahr ist, dass ich die
alte Version vermisste. Seit Jeff und dem Baby hatte sie den
Biss verloren, war zu einer wuchernden pseudo-irischen Maid
mutiert.
Heiland.
Jetzt wartete sie. Ich zögerte, sagte:
»Cathy, ich weiß nicht so recht.«
Derlei hatte sie erwartet, sagte:
»Er wird dir die Auslagen zahlen, hat dir ein Zimmer im
Royal Dublin gebucht. Wir wollen dir doch keine Ungelegenheiten
bereiten, Jack, das wollen wir doch nicht, was? Sieh es
als Ausflug.«
Ich antwortete nicht, und sie sagte:
»Du schuldest, Jack.«
»He, Cathy, Augenblick mal. Ich habe ihn für seine Dienste
bezahlt ... Er war ein gottverdammter Drogendealer. Wie soll
ich ihm was schulden?«
»Nicht ihm; du schuldest mir.«
Das stimmte. Ich versuchte, Wörter zu finden, um aus der
Nummer wieder rauszukommen, aber sie wollten sich nicht
einstellen. Ich sagte:
»Ich glaube, da hast du einen Punkt.«
Wenn sie erleichtert war, ließ sie sich das nicht anmerken,
sagte:
»Ich habe einen Briefumschlag bei Mrs Bailey hinterlegt. Da
sind Bargeld, Zugverbindungen und die Hotelreservierung
drin.«
»Du warst ja ziemlich sicher, dass ich mitmache.«
»Selbst du, lieber Jack, hast ein gewisses Pflichtgefühl.«
Das fand ich eine billige Annonce. Ich war, um des lieben
Jesulein willen, der Patenonkel ihres Kindes. Ich konterte mit:
»Du scheinst dich nach allen Seiten abgesichert zu haben.«
Hörte sie einatmen, dann:
»Wenn ich mich nach allen Seiten abgesichert hätte, Jack,
hätte ich meine Freundschaft zu dir schon vor langer Zeit beendet.«
Und sie legte auf.
Während meiner Jahre als Polizist lernte ich alle Sorten von
Menschen kennen, gewöhnlich den Abschaum dieser Erde.
Einmal, als ich in Cavan stationiert war, nahm ich einen alten
Mann fest, weil er an öffentlich zugänglichem Ort sein Wasser
abgeschlagen hatte. Ja, in Cavan war die Kriminalitätsrate
außerordentlich hoch. Schaffte ihn in den Wagen und kam
mir ziemlich kleinlich vor. Er sagte:
»Sohn, was Freunde sich nie, und ich meine nie, erlauben
dürfen, ist, dass sie einen schlecht aussehen lassen. Das ist ein
Part, der dem Rest der Welt zufällt.«
Ich war damals jung, voller Pisse und Wind, sagte in dem
Ton, den ich mir in Templemore angelernt hatte:
»Ich bin nicht Ihr Freund.«
Er lächelte müde, sagte:
»Klar, Polizisten haben keine Freunde.«
Sein Gesicht habe ich vergessen, aber an die Worte erinnere
ich mich. War ich wütend auf Cathy? Ich will es mal so sagen:
Es wird mir schwerfallen, Mrs Bailey zu erklären, warum ich
ein Loch in die Badezimmerwand geboxt habe. Keine Knöchel
gebrochen, hat aber nicht viel gefehlt.
Mrs Bailey gab mir einen dicken Umschlag, sagte:
»Dies junge Mädchen, Cathy ...? Hat das für Sie hiergelassen.«
»Danke.«
Ich wog den Umschlag auf der flachen Hand, taxierte, dass
das ein Haufen Bargeld war. Mrs Bailey starrte mich an, und
ich schnappte:
»Was?«
»Dies Mädchen Cathy ... Ist keine von uns, ich meine, keine
Irin?«
»Nein, sie ist aus London.«
»Sie hat einen Hauch von einem irischen Akzent.«
»Ja, sie ist zu den Eingeborenen übergelaufen.«
Sie schnalzte die Zunge, schüttelte den Kopf über solchen
Unsinn und sagte:
»Die glauben, wenn sie sich einen Claddagh-Ring kaufen
und den Namen des Herrn verwenden, werden sie wie unsereins,
als könnte's so was geben.«
Ich lächelte dünn, wandte mich zum Gehen, sagte:
»Tut mir leid, wenn ich ein bisschen barsch war.«
Sie taxierte, dann:
»Sie waren barsch, und ich glaube nicht, dass es Ihnen leid-
tut. Ich glaube, Sie bedauern es, weil Ihnen Ihre Selbstkontrolle
lieb ist. Das ist der Polizist in Ihnen.«
Ich fand nicht, dass für mich übermäßig viel herausspringen
konnte, wenn wir den Punkt debattierten, und sagte:
»Ich werde zwei Tage lang in Dublin sein.«
»Oh, arbeiten Sie wieder?«
»Nein, ich werde jemanden besuchen.«
»Ist jemand krank?«
»Sterbenskrank.«
Deutsche Erstausgabe
Aus dem Englischen von Harry Rowohlt
240 Seiten. Klappenbroschur
16,- ¤ [D] / 16,50 ¤ [A] / 24,90 sFr.
ISBN 978-3-85535-047-6
Erstverkaufstag: 28. Februar 2011
www.atrium-verlag.com
Im Bailey's hängte ich mir den Kalender an die Wand. Janet,
das Zimmermädchen, würde er bestimmt aufmuntern. Vor
einiger Zeit, als mein Saufen schon wirklich nicht mehr schön
war, hatte sie mir einen Traktat von Matt Talbot dagelassen.
Meinen aktuellen Zustand schrieb sie zweifellos einem Wunder
von Matt zu. Ich war definitiv auf dem aufsteigenden Ast.
Hatte einen Minikühlschrank auf dem Zimmer, mit Joghurt
und einheimischem Quellwasser bestückt. Machte eine Flasche
auf und streckte mich auf dem Bett aus. Drückte auf die
Fernbedienung und erwischte den Anfang von Oz, dem muskulösen
australischen Gefängnisdrama. Da hatte ich genau
das Richtige gedrückt, das konnte ich nur nicht ahnen. Hätte
ich es gewusst, hätte ich mich dann anders verhalten? Damals
war jedenfalls mein Leben in der Spur, so nah an normal, wie
es nur je gewesen war. Hätte ich mich dafür entschieden, weiterhin
auf dem Pfad zum vollwertigen Mitbürger zu wandeln,
oder zerrte ich bereits an der Leine?
In Oz spitzte sich die Lage zu. Es hatte eine Hinrichtung
stattgefunden, ein Insasse starb an Aids, und ein anderer
bekam den Befehl, einen Neueingang umzubringen. Starker
Tobak war gar kein Ausdruck. Ich drückte es weg, überlegte
flau, ob ich mir Six Feet Under ansehe, die Serie über eine Leichenbestatterfamilie.
In der letzten Folge hatte eine Leiche
einen Fuß eingebüßt, und dann folgte unterschiedlicher Kuddelmuddel
im Zusammenhang mit einem schwulen Polizisten.
Thomas Lynch hätte klagen sollen. Ich beschloss, stattdessen
zu lesen; auf der Straße bekam ich jeden Tag genug
schwarzen Humor geboten.
Hatte einen Blick in die Tagebücher von Jean Rhys geworfen.
Ihr Gefühl von Unbehaustheit, Ortlosigkeit klang
immer voll durch. Ich hatte mal gehört, wie sie als Bürgerin
enteigneten Landes beschrieben wurde, die einer Spur
der Zerstörung durch die unwirtlichen Gefilde ihres Geistes
folgt. Eine Zeit lang wohnte sie über einer Kneipe in
Maidstone ..., in den 1940ern, einer grimmigen Epoche. Sie
schrieb:
»Ich muss schreiben. Wenn ich aufhöre zu schreiben,
wird mein Leben ein erbärmlicher Fehlschlag gewesen sein.
Für an dere Menschen ist es das bereits. Aber es könnte ein
erbärm licher Fehlschlag für mich sein. Ich will den Tod nicht
verdient haben.«
Dies zündete alle Arten von Bomben in meinem Kopf. Das
Telefon klingelte, und ich legte das Buch erleichtert beiseite,
machte:
»Ja?«
»Jack, hier ist Cathy.«
»Tag, Cathy.«
Pause. Ich konnte fast hören, wie sie ihre Worte wog und
wählte. Der Instinkt rief, das wird jetzt was Schwerwiegendes.
»Du musst jemand einen Gefallen tun, Jack.«
»Klar, Süße, wenn ich kann.«
»Stewart will, dass du ihn besuchst.«
»Wer?«
Ein Seufzer, von Ungeduld matt illuminiert.
»Der Drogendealer ..., dein Drogendealer.«
»Oh.«
Jetzt hatte sie es eilig: raus damit, runter damit.
»Er hat dich für Mittwoch, 15 Uhr auf die Besucherliste gesetzt;
du musst pünktlich sein, sonst kannst du eine Woche
warten.«
In meinem Kopf arbeitete es auf Hochtouren, brachte aber
nicht viel, also versuchte ich zu mauern.
»Aber er sitzt im Mountjoy, das ist in Dublin.«
Ihre Geduld war alle.
»Wenn sie nicht umgezogen sind.«
Dies war eher ihr alter Funke. Die Cathy der Punk-Zeit,
die Exfixerin, die ich kennengelernt hatte, Stacheldraht im
Maul, Tätowierungen auf den Armen. Wahr ist, dass ich die
alte Version vermisste. Seit Jeff und dem Baby hatte sie den
Biss verloren, war zu einer wuchernden pseudo-irischen Maid
mutiert.
Heiland.
Jetzt wartete sie. Ich zögerte, sagte:
»Cathy, ich weiß nicht so recht.«
Derlei hatte sie erwartet, sagte:
»Er wird dir die Auslagen zahlen, hat dir ein Zimmer im
Royal Dublin gebucht. Wir wollen dir doch keine Ungelegenheiten
bereiten, Jack, das wollen wir doch nicht, was? Sieh es
als Ausflug.«
Ich antwortete nicht, und sie sagte:
»Du schuldest, Jack.«
»He, Cathy, Augenblick mal. Ich habe ihn für seine Dienste
bezahlt ... Er war ein gottverdammter Drogendealer. Wie soll
ich ihm was schulden?«
»Nicht ihm; du schuldest mir.«
Das stimmte. Ich versuchte, Wörter zu finden, um aus der
Nummer wieder rauszukommen, aber sie wollten sich nicht
einstellen. Ich sagte:
»Ich glaube, da hast du einen Punkt.«
Wenn sie erleichtert war, ließ sie sich das nicht anmerken,
sagte:
»Ich habe einen Briefumschlag bei Mrs Bailey hinterlegt. Da
sind Bargeld, Zugverbindungen und die Hotelreservierung
drin.«
»Du warst ja ziemlich sicher, dass ich mitmache.«
»Selbst du, lieber Jack, hast ein gewisses Pflichtgefühl.«
Das fand ich eine billige Annonce. Ich war, um des lieben
Jesulein willen, der Patenonkel ihres Kindes. Ich konterte mit:
»Du scheinst dich nach allen Seiten abgesichert zu haben.«
Hörte sie einatmen, dann:
»Wenn ich mich nach allen Seiten abgesichert hätte, Jack,
hätte ich meine Freundschaft zu dir schon vor langer Zeit beendet.«
Und sie legte auf.
Während meiner Jahre als Polizist lernte ich alle Sorten von
Menschen kennen, gewöhnlich den Abschaum dieser Erde.
Einmal, als ich in Cavan stationiert war, nahm ich einen alten
Mann fest, weil er an öffentlich zugänglichem Ort sein Wasser
abgeschlagen hatte. Ja, in Cavan war die Kriminalitätsrate
außerordentlich hoch. Schaffte ihn in den Wagen und kam
mir ziemlich kleinlich vor. Er sagte:
»Sohn, was Freunde sich nie, und ich meine nie, erlauben
dürfen, ist, dass sie einen schlecht aussehen lassen. Das ist ein
Part, der dem Rest der Welt zufällt.«
Ich war damals jung, voller Pisse und Wind, sagte in dem
Ton, den ich mir in Templemore angelernt hatte:
»Ich bin nicht Ihr Freund.«
Er lächelte müde, sagte:
»Klar, Polizisten haben keine Freunde.«
Sein Gesicht habe ich vergessen, aber an die Worte erinnere
ich mich. War ich wütend auf Cathy? Ich will es mal so sagen:
Es wird mir schwerfallen, Mrs Bailey zu erklären, warum ich
ein Loch in die Badezimmerwand geboxt habe. Keine Knöchel
gebrochen, hat aber nicht viel gefehlt.
Mrs Bailey gab mir einen dicken Umschlag, sagte:
»Dies junge Mädchen, Cathy ...? Hat das für Sie hiergelassen.«
»Danke.«
Ich wog den Umschlag auf der flachen Hand, taxierte, dass
das ein Haufen Bargeld war. Mrs Bailey starrte mich an, und
ich schnappte:
»Was?«
»Dies Mädchen Cathy ... Ist keine von uns, ich meine, keine
Irin?«
»Nein, sie ist aus London.«
»Sie hat einen Hauch von einem irischen Akzent.«
»Ja, sie ist zu den Eingeborenen übergelaufen.«
Sie schnalzte die Zunge, schüttelte den Kopf über solchen
Unsinn und sagte:
»Die glauben, wenn sie sich einen Claddagh-Ring kaufen
und den Namen des Herrn verwenden, werden sie wie unsereins,
als könnte's so was geben.«
Ich lächelte dünn, wandte mich zum Gehen, sagte:
»Tut mir leid, wenn ich ein bisschen barsch war.«
Sie taxierte, dann:
»Sie waren barsch, und ich glaube nicht, dass es Ihnen leid-
tut. Ich glaube, Sie bedauern es, weil Ihnen Ihre Selbstkontrolle
lieb ist. Das ist der Polizist in Ihnen.«
Ich fand nicht, dass für mich übermäßig viel herausspringen
konnte, wenn wir den Punkt debattierten, und sagte:
»Ich werde zwei Tage lang in Dublin sein.«
»Oh, arbeiten Sie wieder?«
»Nein, ich werde jemanden besuchen.«
»Ist jemand krank?«
»Sterbenskrank.«
Deutsche Erstausgabe
Aus dem Englischen von Harry Rowohlt
240 Seiten. Klappenbroschur
16,- ¤ [D] / 16,50 ¤ [A] / 24,90 sFr.
ISBN 978-3-85535-047-6
Erstverkaufstag: 28. Februar 2011
www.atrium-verlag.com
... weniger
Autoren-Porträt von Elizabeth Kostova
Elizabeth Kostova hat in Yale und in Michigan studiert.Werner Löcher-Lawrence, geb. 1956, studierte Journalismus, Literatur und Philosophie, arbeitete als wissenschaftlicher Assistent an der Universität München und als Lektor in verschiedenen Verlagen. Er ist Übersetzer.
Bibliographische Angaben
- Autor: Elizabeth Kostova
- 2011, 672 Seiten, Maße: 11,8 x 18,8 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Löcher-Lawrence, Werner
- Übersetzer: Werner Löcher-Lawrence
- Verlag: Berlin Verlag Taschenbuch
- ISBN-10: 3833307374
- ISBN-13: 9783833307379
Rezension zu „Die Schwanendiebe “
"Bester Schmökerstoff!Der Spiegel"Elizabeth Kostova erzähltvon Irrsinn und Leidenschaft -in der Kunst wie im Leben."Freundin
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